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Das Olympische Bildungsmagazin

Was vom Tage übrig bleibt (25): Berlino und andere Scheußlichkeiten

Berlino läuft...

Fürs Protokoll, denn sie befinden sich (auch) auf einem Nachrichtenblog, ist noch offiziell nachzutragen, was längst vermeldet und diskutiert wurde – und worüber hier auch top-seriös abgestimmt worden ist. Doch unser Favorit „Problembär“ hat es leider nicht geschafft. Auch nicht „Dopey“ oder „J. Bär Kerner“, die Silber- und Bronzemedaillengewinner.

Das Maskottchen der Leichtathletik-WM 2009 heißt also: Berlino.

Toll. Fast so prickelnd wie der WM-Slogan. „Have a good time!“

Mir gefallen auch die Kommentare der Honoratioren.

Berlino ist ein hervorragender Botschafter für die Stadt Berlin und die Leichtathletik-WM. Er hat in den vergangenen Wochen bereits gezeigt, wie sehr er die Aufmerksamkeit der Berlinerinnen und Berliner auf sich zieht und ist mit seiner Beweglichkeit und Ausstrahlung ein sympathisches Gesicht für die WM.

— Klaus Wowereit

Berlino wird der WM in Berlin als ein zusätzliches Gesicht zu noch mehr Präsenz in aller Welt verhelfen. Dieses warme und sympathische Aushängeschild wird die Vorbereitungen der WM ganz sicher zu einem noch größeren Erfolg werden lassen.

— Lamine Diack, IAAF-Präsident

Das wird schon.

27 Gedanken zu „Was vom Tage übrig bleibt (25): Berlino und andere Scheußlichkeiten“

  1. Oh Mann, gestern wollte ich noch nach dem originellen Slogan „Bearlin“ vorschlagen…aber zu spät. In Rezssionszeiten sind alle ein wenig sparsamer bis auf die Doper vielleicht.

  2. Ein Maskottchen der Stadt mit dem Namen der Stadt wird Maskottchen für den Sport. Wer denkt denn bei einem Bären mit dem Namen Berlino an Sport und nicht an die Stadt?

  3. Das ist wieder so ein komplett gesichtsloses austauschbares Ding, dass während der WM mal in Spots nerven muss und danach – zum Glück für alle – wieder in der Versenkung verschwindet.

    Warum wagen die Designer nicht mal etwas, wenn ein neues Maskottchen gebraucht wird? Dann könnte man sich vielleicht in ein paar Jahren noch dran erinnern.

  4. Berlin-o
    ooo
    be-berlin
    wie viele Millionen an Euro hat denn diese Null gekostet?
    Ach nee, ist ja ein o .

  5. @Ralf
    Diacks Auffassung ist zwar leger, aber nicht unsportlich. Folgendes finde ich sogar als Axiom:

    Das kann aber kein Grund sein, eine ganze Sportart an den Pranger zu stellen. 1936 kam ein junger Amerikaner nach Berlin. Jesse Owens war kaum 20 Jahre alt und gewann über 100 Meter, 200 Meter, im Weitsprung und in der Staffel. Sein Weltrekord im Weitsprung von 1935 hat 25 Jahre gehalten. Es gibt solche Ausnahmepersönlichkeiten.

  6. @Herbert, Ralf
    Finde, Diack ist einer der unsportlichsten Funktionäre, solange man annimmt, dass gedopt wird. Er steht dem Verband vor, der die höchsten Rekordprämien auslobt. Aus diesem Grund fällt es mir auch schwer zu glauben, dass der Grund, der da für die Auseinandersetzung mit Digel genannt wird, der eigentliche ist … Es geht wohl nur indirekt um „Marketing“.

  7. Diack ist eines der Hauptübel in der Leichtathletik, das ist zumindest in Europa, wo in dieser Sportart immer noch die Musik spielt, seit geraumer Zeit Konsens. Öffentliche Rücktrittsaufforderungen, z. B. aus Italien, hat er arrogant zur Seite geschoben. Ich halte ihn für einen hochrangigen Befürworter des Dopings. Letzter Beleg: Wenn Bolt (D.: „Ein sehr gutes Vorbild“) in Berlin Weltmeister werden will, muss er WR laufen, hat D. jetzt in Berlin gesagt. Marketing geht halt allemal vor Dopingprävention. Das Problem für die LA: Wenn Diack 2011 zurücktritt, kommt Bubka (oder Coe). Im Klartext: Leichtathletik, vom Regen in die Traufe.

  8. @ rentner

    Kann der ordinäre Sportfan da nicht berechtigte Sorge bekommen, dass es (Doping) zur unendlichen Geschichte wird. Das „Führungspersonal“ scheint davon aber nicht sehr beeindruckt.

    Marketing geht halt allemal vor Dopingprävention. Das Problem für die LA: Wenn Diack 2011 zurücktritt, kommt Bubka (oder Coe). Im Klartext: Leichtathletik, vom Regen in die Traufe.

  9. Pingback: Ich bin dann mal weg … : jens weinreich

  10. @ Herbert
    Doping IST eine unendliche Geschichte. Und wird es sein, solange Sport auf dem jetzigen oder einem artverwandten Niveau betrieben wird.

    Der „ordinäre Sportfan“, wie du ihn nennst, kann das nur nicht glauben wollen, weil er sonst, so er Doping ablehnt, kein Sportfan mehr sein könnte.

    Deswegen funktioniert die Einzelfall-Betrachtung ja so gut. Sie nützt Verkäufern und Käufern des Produktes.

  11. @arnesen

    Deswegen funktioniert die Einzelfall-Betrachtung ja so gut. Sie nützt Verkäufern und Käufern des Produktes.

    Sehe ich auch so. Die Einzelfallbetrachtung mag ja sportrechtlich relevant sein, stellt aber m.E. kaum einen Lösungsansatz dar. Sie bewahrt mehr das herkömmliche System als das es dadurch gesäubert wird. Und es gefährdet nicht wirklich die Vermarktung des Millionengeschäfts Sport und die Gewinnerzielung seiner Protagonisten. Man könnte fast sagen, „klug“ eingefädelt. Einzeltäter werden der öffentlichen Moral – wenn es die überhaupt noch gibt – nicht nur zum Fraß vorgeworfen ,sondern um sie glauben zu machen: Wir tun doch was.
    Wenn es nicht gelingt,die Komplexität des Dopingmissbrauchs tranparenter zu machen und die Entscheider und Macher in einen lauteren Anti-Doping-Kampf einzubinden, dann regeneriert sich zu guter Letzt das Dopingsystem immer wieder selbst, nicht selten durch die gleichen verwickelten Personen. Wo wir wieder bei Diack wären.

  12. Pingback: Notizen vom Sportausschuss (9) oder: “Berlino ist ein Klasse-Sympathieträger” : jens weinreich

  13. Pingback: Daniel Otto

  14. Thomas Hummel in der SZ: Druck für Urmel

    Mit vielem durften, ja mussten wir rechnen, doch das trifft die deutsche, vor allem die Berliner Seele ins Mark: Die Engländer haben das Rätsel gelüftet, wer der lustige Kerl in Berlino war

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