Burckhard Bremer, hochdekorierter aber chronisch umstrittener Leistungssportdirektor des mirakulösen Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), hat heute eine Niederlage vor Gericht kassiert. Es passiert ja neuerdings öfter, dass Sportfunktionären vor Gericht erklärt werden muss, was Meinungsfreiheit ist und was nicht. Heute also hat Presserichter Michael Mauck befunden, Bremer müsse es sich gefallen lassen, wenn Winfried Hermann, Sportsprecher der Grünen und seit 1998 im Bundestags-Sportausschuss, in einem Interview (Süddeutsche Zeitung, November 2008) sagt, Bremer habe „schon in heißen Zeiten des Dopings“ seine Funktion ausgeübt.
Dieses Zitat, gegen das Bremer eine Unterlassung erwirken wollte, ist zulässig. Die Zivilkammer 27 des Landgerichts Berlin wies Bremers Antrag am Donnerstag nach rund halbstündiger Verhandlung ab. Schon zum Auftakt ließ der Vorsitzende Richter Mauck kaum Zweifel an seinem Standpunkt: Kritik zu üben, gehöre zu den Aufgaben eines Bundestagsabgeordneten, so funktioniere Demokratie. Insofern sei die Aussage von Winfried Hermann, dass mit dieser alten Garde der Funktionäre keine Aufarbeitung der Dopingverstrickungen erfolgen könne, hinzunehmen. Bremer, dessen Anwalt argumentierte, Hermann habe seinen Mandanten diffamieren wollen und ihm eine direkte Beteiligung an Dopingvergehen vorgeworfen, verfolgte die Verhandlung schweigend, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Hermann war aus Krankheitsgründen nicht anwesend.
Hermanns Anwalt Johnny Eisenberg war das Kommen wert. Er entgegnete Bremers Anwalt Dirk-Hagen Macioszek u.a.: „Jeder, der muttersprachlich deutsch sozialisiert ist, erkennt, dass er das, was ihm vorgeworfen wird, nicht gesagt hat.“ Laut Eisenberg wolle Bremer einen Bundestagsabgeordneten einschüchtern und dessen Arbeit behindern. „Sie haben ein vordemokratisches Verständnis davon, wie man Sportverbände führt“, rief Eisenberg Bremer zu:
„Aber hier geht es um Meinungsfreiheit nach Artikel 5 des Grundgesetzes, das wird ihnen auch die deutsche Gerichtsbarkeit beibringen. Das werden sie hier lernen, dass sie als Sportfunktionär ertragen müssen, dass man sie kritisiert!“
Tags zuvor hatte Hermann in der Berliner Zeitung gesagt: „Wenn Bremer nun Recht bekäme, könnte ich meine kritische politische Arbeit als Abgeordneter gleich einstellen.“
Aus Zeitgründen muss ich mich kurz fassen und lasse ausnahmsweise Johnny Eisenberg sprechen. Mal was anderes:
1) Worum geht es in dem Verfahren?
2) Bremers Klage wurde abgewiesen, was heißt das?
3) Haben Sie einen ähnlichen Fall – Sportfunktionär verklagt Sportpolitiker – schon mal erlebt?
4) Wie kann Burckhard Bremer jetzt juristisch reagieren?
Was Besseres als diese Klage (und die damit verbundene zusätzliche Aufmerksamkeit) konnte Winne Hermann ja gar nicht passieren.
Auch da hätte dieser Herr Bremer ja drauf kommen können. Aber der dachte ja offenbar auch, diese Klage zu gewinnen…
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Claudio Catuogno in der SZ: Kritik an Bremer bleibt erlaubt
Ralf,
was ist das für ein Dopingfall 2000 in Plouay?
Ich muss zugeben, dass dieser Fall bis gestern irgendwie an mir vorbeigegangen ist, aber als ich gestern davon gelesen habe, ist mir was klar geworden: Sportfunktionäre genießen bei mir inzwischen einen schlechteren Ruf als z.B. Politiker, weil ich es gestern (ohne die die genauen Details zu wissen) gut fand, dass der Politiker gewonnen hat. Woran das wohl liegen mag…
@ Walter:
JW in der Berliner Zeitung: Lehrstunde in Sachen Meinungsfreiheit
@Ralf
Wissend, dass ne Minderheitsmeinung leicht des Unsinns verdächtigt werden kann, muss ich doch die Frage stellen, ob der Fall in Plouay überhaupt das Ergebnis einer Dopingkontrolle war und demnach die Anforderungen eines Regelverstosses erfüllen kann ? Wird ein Sportler, nach interner Prüfung seiner medizinischen Werte und deren sichtbarer Auffälligkeiten vorsorglich aus dem zeitweiligen „Sportverkehr“ gezogen, dann greift doch nicht zwingend der WADA-Code.
http://www.dopinginfo.ch/dopingkontrolle/resultate-sanktionen.html
Was mit Patrick Sinkewitz in Plouay geschehen ist, erfüllt m.E. nicht apriori die Kriterien einer Regelverletzung. Es sei denn, man bezichtigt sich selbst, weil man es so will. Bei Sinkewitz ist das allerdings so.
@ Herbert:
Natürlich handelt es sich NICHT um einen regulären Dopingfall, worauf ja auch Walter anspielen wollte. Wenn Funktionäre aus erhöhten Blutwerten allerdings eine Grippe machen, dann liegt irgendwas im Argen…
Im jahr 2000 gab es noch keinen WADA-Code, hier griffen die UCI und BDR-Regularien, die noch nicht einmal in allen Punkten übereinstimmen mussten.
Allerdings war damals Doping mit EPO schon verboten. EPO war nur noch nicht nachweisbar. Es gab Indizien.
Im Falle Bremer/Sinkewitz geht es um die einfache Sache, wurde gedopt unter Anleitung bzw. mit Wissen von Ärzten und Funktionären des Verbandes? Das war auch damals schon verboten aber eben selten nachweisbar.
Es gibt viele Hinweise darauf, dass hier Kenntnisse von entsprechenden Vorgängen vorhanden waren, entsprechende Verdachtsmomente konnten zumindest bislang nicht ausgeräumt werden.
Wenn sich solche Verdachtsmomente und Hinweise ergeben, muss man das ausprechen dürfen.
jaja, die „heißen“ dopingzeiten:
tyler hamilton hats schon wieder getan, wegen seiner mutter „musste“ er antidepressiva nehmen, in denen „leider“ verbotenes war!
pevenage hängt auch wieder mit drin…jaja!
Dieser „jaja“-Post ist mir etwas zu wohlfeil, Tsetse. In Hamiltons (aktuellen) Fall reden wir von einem Steroid, das leicht zu entdecken ist, aber wenig hilfreich für Radsportler ist. In meinen Augen muss dort nicht besserwisserisch draufgeprügelt werden. Ich kann natürlich auch nur spekulieren, aber ich glaube, dass ich mittlerweile ein Näschen für Erklärungen von Radsportlern habe.
Mehr dazu hier:
hier
Ob DHEA überhaupt wirkungsvoll ist, ist umstritten, nur wenn, dann ist es im Radsport auch sinnvoll, Fettreduktion und bessere Erholungsfähigkeit sind immer willkommen.
Und von Antidepressiva weiß man, dass sie sehr weit verbreitet sind im Sport, vor allem auch im Radsport, sie werden in hohen Mengen geschluckt, auch ohne dass das schwere Krankheitsbild Depression vorhanden ist.
Info
Die Ergebnisse der vor Kurzem in Frankreich veröffentlichen Haaranalysen zeigten, dass DHEA in allen 4 untersuchten Sportarten genommen wird.
link
Marco Pantani litt auch unter Depressionen; ist denn bekannt, ob das eine Folge des Dopings ist? Dann könnte man ihn ja fast als Dopingopfer bezeichnen.
Auch das: Nebenwirkungen von Dopingsubstanzen.
Ich habe bereits hier einen Kommentar abgegeben…
Arnesen,
Tsetse hat einfach nur Zeitung gelesen,dabei hat er bei Rudi Pevenage noch den von sid verbreiteten Satz “ dem Ziehvater von Jan Ullrich “ vergessen.Der hängt auch schon wieder mit drin;-)
Dabei leidet Jan Ullrich nicht an Depressionen;-)
Jan Ullrich ist der, der 25000 auf ein Konto überwiesen hat und von dem in Spitzenzeiten bis zu 4,5 Liter Blut in Madrid lagerten;-)
Bei aller Fokussierung auf den Hochleistungssport wird der „Vormarsch“ des Freizeitdopings fast vergessen.
http://sport.ard.de/sp/breitensport/news200904/05/dopingalarm_breitensport.jsp
@ Walter
Wenn schon Ziehvater, dann ist es Peter Becker. Die Erwähnung von Pevenage soll doch bloß Jan Ullrichs Dopingverdacht am Köcheln halten.Ist mir zu durchsichtig, obwohl der sid imho sonst keinen groben Faden spinnt.
Dass das Madrider Gericht die Fuentes-Akten dem spanischen Radsportverband nicht zur Verfügung stellt, scheint weniger wichtig. Als würden ca. 10 Radsportler Verantwortung und Strafe für 200 gelistete Sportler übernommen haben.
Wenn man dann die FIFA-Erklärung zu den Whereabouts und die WADA-FIFA-Vereinbarung diesbzüglich liest, sind die Zweifel über ein faires und für alle gleichermaßen bindendes Regelwerk allgegenwärtig.
http://sport.ard.de/sp/fussball/news200904/16/wada_fifa.jsp
@ alle
Sorry. Da der Text nicht erschien, habe ich ihn mehrer Male – leicht verändert und mich immer mehr mäßigend – gepostet. Ich wollte nicht nerven – was ich aber getan habe. Aber es war mir ein Anliegen. Mit ner gelben Karte
ist dem Regelverstoß Genüge getan. Hoffe ich zumindest.
WalterHerbert, dafür gibts doch kein Gelb. Die Kommentare landen bei Verlinkungen manchmal im Spam-Ordner. Soll ich einen oder zwei Kommentare löschen?@ Jens
Bin immer noch nicht Walter.;) Aber gerne, bitte den zeitlich letzten Ulle-Kommentar stehen lassen. Die anderen bitte löschen. Danke, Herbert.
Ihr Wunsch ist mir Befehl. Wie oft habe ich eigentlich schon Herbert und Walter verwechselt?
@ Jens
An die 3mal. Aber eigentlich sind sich Walter und ich so gar nicht ähnlich. Meine Auffassung zum Anti-Doping-Kampf haben Sie ja leider unkommentiert gelassen.
Sonst würden Sie uns ja sicherlich nicht mehr verwechseln.
Ja, kurz vor der Hoffnung stirbt (meine) die Eitelkeit. Keiner ist perfekt.
noch einmal zu Depressionen
link
dies ist allerdings nur eine mögliche Verbindung, Depressionen können viele Ursachen haben
Im Zusammenhang mit Herrn Hamilton ist für mich der größte Skandal, daß sich dieser trotz einer positiven A-Probe und trotz einer beispiellosen Drogenkarriere immer noch Olympiasieger nennen darf.
Falls noch jemand Interesse an den alten
LügenMärchengeschichten von believetyler.org hat, kann er diese hier im Archiv finden…taz: Klinsmann verliert gegen die taz
Der Tagesspiegel hat auch mal wieder was allgemein Gehalteneres zum Thema: Doping, Korruption, Ethik…
link
Nachtrag zum Thema Doping und Depressionen:
Monitor stellte in seiner gestrigen Sendung (Nr. 592 vom 23.04.2009) einen Zusammenhang her zwischen der Zunahme psychischer Erkrankungen und dem zunehmenden Alltagsdoping:
Die Ursache-Wirkungs-Beziehung ist für mich jedoch nicht ganz klar. Aus meiner Sicht haben die Zunahme psychischer Erkrankungen und die Zunahme des Alltagsdopings eher eine gemeinsame Ursache. Das eine hängt also nur zu einem gewissen Teil vom anderen ab!?
Ralf,
wenn irgend einem diese Ursache-Wirkungs-Beziehung klar wäre,ging es uns allen besser.Ginge es auch der Pharmaindustrie besser?
Wir haben jetzt drei Volkskrankheiten , Diabetes , Bluthochdruck und Depressionen.
Wenn die Behandlung einer,die Ursache für die nächste ist, haben wir den Wirtschaftskreislauf geschlossen;-)
http://www.sueddeutsche.de/dossiers/dossier/223/100123/
Sportler sind nicht ausgeschlossen,sie nehmen,wenn sie dopen , auch nur ganz normale zugelassene Medikamente fürs Volk.
Hamilton ist da auch nicht ausgeschlossen und Depression ist eine ernste Krankheit.
Nachtrag zum DHEA-Fall Hamilton:
Tom Mustroph im ND: »Dummes Doping« mit DHEA
Radsport und Depression…
Bike World News: Tyler Is Not Alone
Kokain als Doping? (Unterfall: Kokain als Doping im Sport?)
Tom Boonen hat’s erwischt
http://news.brisbanetimes.com.au/breaking-news-sport/team-will-not-plead-boonens-tour-case-20090511-azfs.html
Kokain ist auch im Tennis ein aktuelles Thema…
SZ: Krank und über Grenzen
Ja,ja, der Radsport. In seinem Schatten tummelt sich derweil ganz unbemerkt ein lustiges Völkchen.:-)
Aber ernsthaft. Der Radsport ist nicht der alleinige Sündenbock. Er wurde dazu „auserkoren“ und soll es anscheinend bleiben. Das macht ja vieles überschaubarer und einfacher.:~(
http://www.derwesten.de/nachrichten/sport/doping/2009/5/10/news-119330923/detail.html
Her Majesty was not amused
http://www.tagesanzeiger.ch/sport/weitere/
Koenigliche-Stute-lief-unter-Doping/story/25438702
Und dann bestaune ich noch die offensive Ehrlichkeit von Sepp Blatter. Respekt.:->:>
http://www.sportgericht.de/sportrecht-newstext-11083-.html
Tja, Doping ist ein weites Feld, hätte Fontane gesagt. Die Versuche, zu faken , zu täuschen und zu manipulieren, allerdings auch.
Fast noch interessanter ist, dass es Andreas Burkert mit einem halbseitigen Armstrong-Artikel heute auf Seite 3 in der Print-Ausgabe der SZ geschafft hat. Da muss man dem Radsport doch dankbar sein, dass er immer wieder für launige Texte gut ist.
David Kopp im rsn-Interview: „Ich habe grob fahrlässig gehandelt“
Pingback: Ein Protokoll: 20 Fragen an die MdB’s im Sportausschuss : jens weinreich
Ralf Meutgens für sportspool.tv: „Zu kurz gesprungen“ – Meister wider Willen?
Weitere Details liefert folgende Geschichte aus dem Archiv der Berliner Zeitung: Im Mittelpunkt des Machtkampfes
Burckhard Bremer vs. Dr. Peter Dankert
Wurde am 04.09.09 vom Urteil berichtet?
324 O 164/09 – 17.07.2009 – Was wusste der Sportdirektor Bremer von Doping?
Ralf,gab es hier schon ein Urteil?
Was wusste der Sportdirektor Bremer von Doping?
Burckhard Bremer vs. Dr. Peter Dankert
Gibt es ein Urteil bei Bremer gegen Dankert?
Ich meine diesen Prozeß
http://www.buskeismus-lexikon.de/324_O_164/09_-_17.07.2009_-_Was_wusste_der_Sportdirektor_Bremer_von_Doping%3F
Diesen Prozeß meine ich.
Bei Bremer gegen Dankert ging es auch darum,zu klären,was Bremer vom Doping wußte.Verhandelt wurde am 17.07.2009 ,das Urteil sollte am 04.09.2009 gesprochen werden.
Ich kann aber den Link nicht reinstellen,warum?
So oft wollte ich dies nicht nachfragen,es wurde nur nicht gespeichert.
Wissen möchte ich es trotzdem,nur weiß es keiner?
@ Walter: Kein Witz, fragen Sie doch Danckert, ob es ein Urteil gab. Der ist MdB, er ist auf jede Wählerstimme angewiesen. Er wird bestimmt wahrheitsgemäß antworten.
@JW,
irgendwie mögen Sie Herrn Danckert nicht?
Er ist doch von Bremer verklagt worden,weil der BDR nie was von Doping gehört hat?
Warum schreibt kein Journalist etwas zu diesen Themen?
Danckert hat gewonnen und ist weiter dabei.
Nur das Urteil kenne ich immer noch nicht.
Ob es Andreas Burkert kennt? Geschrieben hat er es zum xten mal.
So soll Bremer nach Aussagen eines früheren Bundestrainers bei der WM 2000 unzulässige Blutwerte des gedopten Patrik Sinkewitz mit vertuscht haben;…
Walter, ich sage doch: Fragen Sie ihn einfach. Schicken Sie eine Email. Geht doch ganz einfach.
JW,
wissen Sie,das Urteil ist mir völlig egal.Das stand doch sowieso fest.
Eigentlich will ich doch nur wissen,warum sich keiner aus dem Blätterwald dafür begeistern kann.
Und wer der Pfarrer und die Haushälterin ist will ich wissen:-)
SZ: Gericht: „An Doping-Vorfall beteiligt“ – Bremer unterliegt erneut
Ralf Meutgens für dradio.de: Zyklisch verseucht – Neue Qualität von Dopingfällen im Radsport
Jetzt interessiert mich das Urteil Dankert-Bremer aber doch.
Ging es dort nicht um den Rückruf von Sinkewitz aus Plouay während der WM 2000?
Wie lange hielten diese Zustände im BDR noch an. Schön beschrieben von RadsportABC;-)
@Walter
Ich weiß gar nicht mehr, wie oft schon das Problem Sinkewitz in Plouay versucht worden ist, zu hinterfragen. Silencium.
Und immer wieder kommen wir am gleichen Punkt an. Kürzlich meinte ein vielerorts bekannter Insider: Gut dass Ullrich schweigt, sonst geht der Laden vorzeitig hoch.
Viele meinen noch immer, Ulle hatte eine an der Waffel als er sagte, wenn “ Deutschland reif ist“ .
Nö, er hat es nur für eine bestimmte Zeit auf sich genommen. Halbherzigkeit in der Dopingaufklärung ist „Schadensbegrenzung“ und hat mit Antidopingkampf nichts zu tun. Wir warten weiter.
Herbert,
bei Sinkewitz fragt keiner nach,da tauchen auch keine Akten der Behörden auf irgendwelchen Schreibtischen auf;-)
Bremer sagte im Verfahren gegen Dankert, er habe erst durch das Sinkewitz Geständnis von Doping im BDR erfahren #46
Wo soll man hier den kriminellen Hintergrund vermuten, Weibel und Huber werden sich doch nicht alles alleine ausgedacht haben?
Oder hat Sinkewitz seine eigene Rückrufaktion gestartet?
@Walter
Mag sein, bin nicht dabei gewesen. Allerdings merkwürdig. Nichts, was er je Belastendes gesagt hat, ob Plouay oder Freiburg, hatte Konsequenzen. Oder war es nie die Wahrheit ? Nun ja, Ermittllungsergebnisse werden eh nicht veröffentlicht.
Ralf Meutgens für dradio.de: mp3-Datei:
Andreas Burkert in der SZ: Der mutige Herr Weibel belastet alle
Ralf Meutgens für dradio.de: Zyklisches Verschweigen – Ex-Radtrainer Weibel und die Doping-Manipulationen
Der BDR heute:
Präsidium:
Koordinatoren:
@Walter
Dein unablässiges, ja oft sogar lästiges Nachfragen in Sachen Sinkewitz hat den Bann des Schweigens gebrochen. Glückwunsch.
Allerdings jetzt , wo du deinen Triumph auskosten könntest, bist du nicht allhier. ;)
Herbert,
hat Radsport ABC alias Tiffe doch Recht.Auch Markus Wilfurth
Seine Mutter Barbara:
dpa: Urteil zu BDR-Sportdirektor Bremer vertagt
SZ (Printausgabe vom 03.08.): Gericht: ‚An Doping-Vorfall beteiligt‘ – Bremer verliert wieder
SR: Klage gegen den SR gescheitert
Andreas Burkert in der SZ: ‚Bremer hatte Kenntnis von Doping mit Epo‘
Was passiert nun?
@ Walter:
Ein Fall für BMI, Bundestags-Sportausschuss, Bundespräsidialamt, sport inside, etc.
Vielleicht kann man auch in der BKA Akte des Kronzeugen Sinkewitz nachlesen?
z.B. wer ihm das EPO reichte?
cf,
hier hast du bagatelliesierte Meineide engros ;-)
Eine Woche rum und keine umgehende Stellungnahme.
Das stimmt aber so nicht. Weibel wurde nicht fallengelassen, hätte Andreas Burkert genauer recherchieren können;-)
Weibels Rechtsanwalt Alfred Karl Boltz aus Speyer sagt dazu: „Man verhandelt noch.“ Und zwar über den „Preis der wechselseitigen Freiheit“
Aber bei Funktionären wird nicht so genau geschaut, wie bei einem Jan Ullrich.
@Walter
Schön, dass du mal in die doppelmoralische, heuchlerische und scheinheilige Antidopingfront des BDR gestochen hast. Schade, dass sich kein Fachmann oder -frau findet, der wenigstens nur einmal in den einschlägigen, dem Doping bedingungslos den Kampf angesagten Blättern mit Genehmigung seines Chefredakteurs diesen Verhältnissen die Stirn bietet. Ist wohl aber zurzeit nicht inn ?
Hat aber auch etwas mit Gewissen zu tun, wenn man denn eins hat.
Außerdem kann man nicht alle Feinde gleichzeitig bekämpfen. ;) Ulle fordert zu viel Zeit.
@ Herbert: Das mit den Chefredakteuren und dem Journalismus und der Dopingberichterstattung haben Sie immer noch nicht begriffen. Ich erkläre es Ihnen aber auch nicht noch einmal. Die Übung hatten wir schon zu oft, da ist bei Ihnen Hopfen und Malz oder was auch immer verloren.
@Jens
Das Dumme ist, dass Sie wissen, was ich meine. Sie wollen mir doch nicht weis machen, das Problem nicht zu erkennen.
Wir sind doch nicht in Zeiten, wo unbequeme Fragen und Ansichten an der Person und nicht an der Sache geklärt werden können
Tut mir Leid, dass Sie mich nicht verstehen (wollen), sehr Leid sogar.
Herbert,
Andreas Burkert hat doch wenigstens einen Anfang gemacht, bis auf den kleinen Fehler auch gut;-)
Übrigens, er scheint sich von der Ulle Antidopingfront zurückgezogen zu haben;-)
Thomas Kistner und Andreas Burkert in der SZ: Ein Prüfstein für das BMI
Thomas Kistner für dradio.de: mp3-Datei:
@Walter
Alles braucht seine Zeit. Der Fall Sinkewitz ereignete sich vor 10 Jahren. Weibel war mutig. Bremer konsequent im Vertuschen. Scharping blieb seinen „Tugenden“ aus der Politik treu. Der Antidopingkampf bleibt mühsam. „Signalwirkung“ könnte der Fall trotzdem haben.
Kann man hoffen, dass dem BDR ( und auch anderen Verbänden) hinter die „Bilanz der Erfolge“ seiner Funktionäre geschaut werden darf ?
Herbert,
fällt dir auch diese umständliche und vorsichtige Ausdrucksweise aller Akteure auf?
Herr Scharping hat zwar damals in diesem Zusammenhang bei Poschmann im ZDF gesagt, er könne doch seine Funktionäre nicht für etwas verurteilen, was vor 20 Jahren gang und gäbe war , doch nun geht es wieder scheinheilig von vorne los;-)
Nach Freiburger Dopingkommission, die von der Uni die Daten bekam…. haben wir jetzt einen unabhängigen Juristen….Warten wir ab, von den EV’s ist noch nicht die Rede…
Bei Ulle war man nicht so zaghaft, als ihn Scharping zur Persona non grata erklärte.
Ich wüßte allerdings nicht, dass schon einmal ein Funktionär bestraft wurde? Dafür waren doch immer nur einzelne Sportler vorgesehen?
Dei Scheinheiligkeit sehe ich auch in dem Begriff “ heiße Zeit des Dopings“.
Mich würde interessieren, wie Hermann diesen Begriff meint, wann war sie zu Ende?
@ Walter
So isses. Leider fällt es wahrscheinlich nicht all zu vielen auf. ;)
#77, Antwort: Der BDR erhielt seit 2004 zwischen 2,2 Mio. und 2,7 Mio Euro pro Jahr an Förderung durch das BMI. Davon dürften ca. 800.000 Euro pro Jahr auf das Leistungssportpersonal entfallen.
sportschau.de: Hajo Seppelt: Betrug bei Doping-Kontrollen im Handball
der urin soll von der doping-kontrolleurin stammen. unglaublich, das.
Ralf Meutgens für dradio.de: mp3-Datei:
Ralf Meutgens sticht ins Nest:
Der Fall Bremer – ein Fall Scharping ?
Hier noch das Manuskript: Der Bund Deutscher Radfahrer und sein Sportdirektor Bremer
Würden die Sportler auch bei einer negativen Probe informiert, würde das so wohl nicht funktionieren.
Wobei die Sache ja auch so aufgeflogen ist. Mir war gar nicht bewußt, dass man sozusagen ein Urin-Profil erstellen kann (der Betrügerin, so sie eine ist, offenbar auch nicht). Kompliment an die Leute vom Labor, die die Manipulation aufgedeckt haben.Ist wohl auch nicht selbstverständlich, da offenbar nichts mehr selbstverstänflich ist.
Leute machen immer weniger, was sie sollen. Insofern sollte es mich nicht überraschen, dass auch ein Kontrolleur nicht unbedingt kontrolliert. Die Frage ist allerdings: Warum? Was ist das Motiv für diese Manipulation?
Handelt es sich um eine Einzeltäterin bzw.nur um ein Duo dällt mir außer Bequemlichkeit nichtsein. (und das ist dünn). Steckt mehr – stecken mehr – dahinter?
Wieso der DHB das unter der Decke halten will (wenn er die ausgefallenen Kontrollen zum Teil bezahlt hat): Unverständlich.
Wären die Proben positiv gewesen, wäre es auch rausgekommen (oder?).
Das wird in vielen Ländern so gehandhabt (Information über negative Kontrolle per Post bzw. ADAMS System). In Deutschland bekommt der Athlet nur im Falle einer positiven Probe Bescheid.
ich hoffe, das passt hierher.
Manipulierte Radrennen: Sieger und Rennverlauf werden abgesprochen
Ich meine, nicht, dass es mich völlig unvorbereitet trifft, aber es ist ein weiterer Mosaikstein in meinem Bild dieses Profi“sports“.
Naja, das ist wirklich nicht neu. Das sind die sogenannten „Kirmesrennen“, bei denen niemand, der sich im Radsport bisschen auskennt, einen sportlichen Wert vermutet. (Die ARD zwischen 1997 und 2006 ist da natürlich ausgenommen, hehe.)
Mit dem gleichen Recht könnte man anprangern, dass ein Fußballer bei seinem Abschiedsspiel nicht mit vollem Einsatz am Torschuss, der zu seinem sechsten Tor im Spiel führt, gehindert wird.
Bei beiden Veranstaltungen geht es um nicht mehr als eine lockere Präsentation sportlicher Fähigkeiten vor einem entspannten Publikum.
Der Begriff „Freundschaftsspiel“ fehlt also nur eine ähnlich freundlich klingende Entsprechung im Radsport.
na, dann ist ja alles in bester Ordnung
Naja, Arnesen weiß genau, dass es nicht nur um Kirmesrennen geht. Dass auch bei der TdF und anderen Rundfahrten Siege abgesprochen werden. Ich muss immer lachen und mich wundern, wenn Eingeweihte – ob nun so genannte Radsport-Journalisten oder Fans wie Arnesen (sorry :) – dann stets so tun, als müsse das jeder wissen, wenn es denn mal rauskommt. Es gab vor Jahren bei Ulle ja auch mal so eine Geschichte. In der Regel hatten so genannte Radsport-Journalisten aber stets so berichtet, als handele es sich um ehrlichen, spannenden Sport.
Wenn du den alten Radsport-Deal meinst, dass man Etappensiege bei Rundfahrten an seine Fluchtbegleiter verschenkt, weil man selbst auf Gesamtwertung fährt, dann weiß ich das. Ich hoffe inständig, dass nicht eines Tages auch das noch als Betrug am armen Publikum betrachtet wird.
Wenn bei großen Rundfahrten noch mehr Siege abgesprochen sein sollen, dann weißt du mehr als ich.
Das „sorry“ ist natürlich akzeptiert. :-)
Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass ich auf keinen Fall in einen Sack mit Radsport-Journalisten gesteckt werden möchte, am wenigsten mit der Mehrzahl der deutschen.
Ob ich zu den „Fans“ gehöre? Ich weiß nicht. Bei Fans denke ich hierzulande immer an Massen in Saarbrücken mit metergroßen Telekom-Klatschhänden. Zu den möchte ich nicht gehören. Aber wenn es darum geht, an einem Dolomitenpass zu stehen und die Tagesleistung des 82. Vorbeikommenden zu kommentieren, dann gern.
In jedem Fall tue ich nicht so, als ob jeder wissen müsste, wie Radsport funktioniert. Im Gegenteil – ich schrieb heute extra: „jeder, der sich im Radsport bisschen auskennt“. (Mehr als das „bisschen“ würde ich mir selbst auch kaum zuerkennen.)
Das ist leider wahr, aber sicher nicht die Schuld der wohlwollenden Betrachter des Profi-Radsports.
NDR-Video: Rellinger Radrennen manipuliert?
Tatsächlich nichts neues, die Reaktion des BDR finde ich allerdings bezeichnend:
rad-rennen.de (24.09.03): Jan Ullrich sauer auf Team Optik Nosch Ebnet
Ralf Meutgens für sportspool.tv: Unwissenheit oder Vorsatz?
dpa: Geld für Radfahrer-Bund wird nicht gekürzt
bundestag.de: Ministerium wird „zuwendungsrechtliche Konsequenzen“ gegen Radfahrer-Bund prüfen
Drucksache 17/3004: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Winfried Hermann, Viola von Cramon-Taubadel, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
der link zum video unter 94. ist tot – hier ist der korrekte:
http://www.ndr.de/sport/mehr_sport/radrennen117.html
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