Auch heute wieder live aus dem Bundestag: Notizen vom Sportausschuss, 73. Sitzung. Ich werde nicht alle kleineren Themen anreißen können. Denke, ein Bild wird man sich dennoch machen können.
Meine Anmerkungen und Kommentare wie immer kursiv.
Verlinkt wird später.
Peter Danckert (SPD)
Bittet alle Anwesenden, sich kurz zu fassen, selbst wenn sie eine weite Anreise hatten. „Unser Freund Schlappi“, sagt Danckert mit Blick auf den anwesenden Fußballtrainer Klaus Schlappner, „hat mir gesagt, dass er so ungefähr aus China kommt.“
Ministerialdirigent Michael Zenner (Auswärtiges Amt/AA)
Spricht über internationale Sportprojekte in Entwicklungsländern im Rahmen der „auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik“. Dafür werden in diesem Jahr 5,4 Millionen Euro aus Bundesmitteln zur Verfügung gestellt – im Vergleich zu 2,4 Millionen in 2007. Hat eine Broschüre mitgebracht, die später verteilt wird, in der zahlreiche Projekte aufgelistet sind. Auch Trainingslager für Verbände aus Entwicklungsländern, insgesamt 585.000 Euro, finanziert vom Auswärtigen Amt.
(Also auch hier Steuermittel, die wohl eher nicht im WM-Etat auftauchen, der ja angeblich 44 Millionen betragen soll, davon angeblich nur 20 Millionen aus Steuermitteln, wobei schon hier die zusätzlichen Maßnahmen für die Modernisierungen im Olympiastadion schon nicht mitzählen.)
Zenner erwähnt namentlich nur die behinderte Weitspringerin Baader-Bille, Siegerin der Paralympics, die sich im Senegal aufgehalten hat.
(Ihren dopingbelasteten Trainer Erich Drechsler erwähnt er nicht.)
Dagmar Freitag (SPD, Vizepräsidentin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes)
Ãœberschwängliches Lob. „Wenn man in der Politik mit gutem Gewissen von einer Erfolgsstory sprechen kann, dann gilt das für diesen Bereich“, sagt MdB Freitag. Fügt an: „Ich darf auch ausdrücklich für den Koalitionspartner sprechen.“
Detlef Parr (FDP)
Unterstützt die Kollegin. Erinnert an den kürzlichen Besuch einer Delegation des Sportausschusses in Tansania. Internationale Arbeit auch im Behindertesnsport: „Ganz herzlichen Dank von meiner Fraktion.“
Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen)
Ebenfalls Lob. Fragt nach Absprachen innerhalb der Regierung und nach Projekten über das Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit. Fragt nach einem Projekt mit Erich Drechsler (im Senegal, oben erwähnt): „Fand das statt, wurde das mit Steuermitteln finanziert und wenn ja, warum?“
Detlef Parr (FDP)
Die Frage ist doch schon beantwortet!
(Wie immer unterdrückt Parr damit jede kritische Frage im Ausschuss. Er unterbricht immer und redet dazwischen.)
Peter Danckert (SPD)
Es nimmt ihnen niemand übel, wenn sie sagen, wir machen das schriftlich.
Michael Zenner (AA)
Wir wählen die Experten mit dem DOSB aus. Was die Frage des Herrn Drechsler angeht, das machen wir schriftlich.
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Bericht über die deutsche Personalpräsenz in internationalen Organisationen.
Herr Schlüter (AA)
Spricht über Willi Lemkes Job als Sonderberater Sport des UN-Präsidenten. Großes Lob etc.pp. — „Haben uns davon leiten lassen, dass davon indirekt die Beförderung deutscher Bewerbungen für Sportgroßereignisse betroffen sein könnte.“
So habe es auch der DOSB ausgedrückt. Lemke = „Stärkung unseres Profils im Weltsport“. Finanzierung dieses Jobs: 450.000 Euro im Frühjahr 2008 zur Verfügung gestellt. Daraus wird ein Teil der Mitarbeiter, sowie eine Aufwandsentschädigung und Reise- und andere Kosten für das Büro in Genf.
Lemke hat erste große Bewährungsprobe vor den Olympischen Spielen im Zusammenhang mit der Situation in Tibet bestanden. Hat versucht, „den Ball flach zu halten“ und das sportpolitische zu betonen.
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Bericht zu den World Games im Juli 2009 in Taiwan.
Michael Vesper (DOSB-Generalsekretär, Bündnis 90/Die Grünen)
Deutschland an 21 von 33 Sportarten (170) Wettbewerbe beteiligt. 400.000 Euro aus dem Sporthaushalt. Verwendung: Reisekosten, zwei Zusatztage für die Sportler, Transport der Sportgeräte, Versicherungen, Einkleidung etc.
Die Regeln bezogen auf den Antidopingkampf haben wir ähnlich gestaltet wie wir das bei Olympischen Spielen tun.
Peter Danckert (SPD)
Ich vermute mal, dass die beiden Zusatztage dazu dienen, sich zu akklimatisieren? Und keine Urlaubstage sind.
Michael Vesper (DOSB-General)
Auf keinen Fall. Akklimatisierung. Natürlich. Nur.
Peter Danckert (SPD)
Ich wollte das nur noch mal unterstreichen, nicht dass hier im Kreis der Zuhörer der Eindruck entsteht, dass wir Urlaubsreisen finanzieren. Das können wir nämlich nicht.
Michael John (DOSB, Abteilungsleiter Wissenschaft)
World Games seien die größte nichtolympische Multi-Sportveranstaltung.
Von Wasserski bis Aerobic ist alles vertreten!
Erzählt die Geschichte der World Games, die bei acht Auflagen zwei Mal in Deutschland stattgefunden haben (Karlsruhe, Duisburg) und 2013 wieder in Duisburg stattfinden sollten, was aber wegen finanzieller Probleme im Herbst 2008 scheiterte. Organisationskomitee übernimmt Aufenthalt nur für einen Anreisetag vor Eröffnung bis einen Tag nach den Spielen. Auch hier: Ehrenerklärung analog zu Olympischen Spielen, Voraussetzung für Entsendung. Inklusive Anhörung Steiner-Kommission für Offizielle. „Verstöße führen zur Rückführung der Kosten.“
(So klar sagt das bei Olympischen Spielen und ihren bundesgeförderten Sportarten übrigens niemand, siehe Goldmann & Co.)
Auf Taiwan, besonders wichtig, wird „auch das heimische Verpflegungsangebot zur Verfügung gestellt“.
Peter Danckert (SPD)
Lobt seinen Parteifreund Martin Gerster, Sportausschuss-Mitglied und Präsident des Tanzsport-Verbandes, dessen Engagement es zu verdanken sei, dass nicht nur olympische, sondern auch nichtolympische Sportarten mit Bundesmitteln gefördert werden. „Was nicht immer allen gefällt.“
Günther Fahrion (Präsident des Kraft- und Rasensportverbandes, Sprecher der nichtolympischen Verbände)
Erläutert weitere technische Details der World Games.
Bernd Heynemann (CDU)
(Ein äußerst seltener Moment, der gewesene Fußball-Schiedsrichter äußerst sich kaum.)
Fragt nach politischen Verwicklungen in Taiwan und ob China teilnimmt. Fragt nach Akkreditierungen und Medienberichterstattung sowie Dopingsituation bei World Games: „Gibt es Schwerpunktsportarten, die besonders auffällig und besonders anfällig sind.“
Martin Gerster (SPD, Präsident des Tanzsport-Verbandes Sportakrobatik-Bundes)
Lobt das ehrenamtliche Engagement bei nichtolympischen Sportarten, das viel größer als bei olympischen Sportarten und Olympischen Spielen sei. Fragt nach Qualifikationsmodus. Was bedeutet eine schlechte Platzierung dort – im Vergleich zu Olympischen Spielen und ihren Förderkritierien u.a.
Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen)
Fragt ebenfalls nach Situation Taiwan – China und Folgen für den Sport wg. Teilnahme bei World Games.
Katrin Kunert (Die Linke)
Testet ihr historisches Wissen. „Ich glaube, Tauziehen (das auch bei den World Games ausgetragen wird) war doch mal olympisch, oder? 1896?“
Günther Fahrion: „Nee, 1900 bis 1920.“
Detlef Parr (FDP)
Wie kommt das, dass Trampolin als olympische Sportart ins Programm der World Games kommt? Spricht darüber, dass laut Unterlagen die Einkleidung des deutschen Teams nicht gewährleistet sei. „Ist denn da nicht noch was über Sponsoring möglich?“
Michael Vesper (DOSB-General)
Zur politischen Frage, China:
Wir haben da bisher keinerlei Hinweise darauf, dass es zu Problemen kommen könnte.
Sagt, Taiwan (Chinese Taipeh) sei 2008 bei der Eröffnungsfeier in Peking von den Zuschauern sehr freundlich begrüßt worden.
Zu Gerster: Der Vergleich zu Olympischen Spielen ist nicht sinnvoll, was die mediale Aufmerksamkeit angeht. Widerspricht Gerster:
Ehrenamtliches Engagement ist auch bei unseren olympischen Verbänden nach wie vor erforderlich.
Das Fördersystem werden wir auch im nichtolympischen Bereich nicht nach dem alten Grundsatz „belohnen und bestrafen“ aufbauen. Da gehen viele Kriterien in die Bewertung ein.
Michael John (DOSB-Abteilungsleiter)
Erinnert an neues Förderkonzept für nichtolympischen Spitzensport, das im Dezember 2008 vom DOSB abgesegnet wurde. Für alle Sportarten, die es nicht zu den World Games schaffen, gilt das Abschneiden bei diversen Weltmeisterschaften. Zur Einkleidung:
Es ist nicht gelungen, ein Sponsoring unseres Vertragspartners Adidas zu erreichen.
Wegen wirtschaftlicher Nöte von Adidas. Angebot lautet an DOSB: 20 Prozent unter Einkaufspreis. John: Kein Teilnehmer muss seine Klamotten selbst bezahlen.
(Es plätschert vor sich hin. Peter Rauen/CDU, Danckerts Stellvertreter, ist schon sanft entschlummert.)
Zur politischen Lage: Wir sind das sehr zuversichtlich, dass alles in guten und freundschaftlichen Bahnen abläuft. Lobt die Entspannungspolitik zwischen China und Taiwan. Zum Doping: Es gibt die üblichen Einteilungen der Nada nach besonders gefährdeten Sportarten (könnte Kraftdreikampf sein), die auch besonders im Fokus stehen, und weniger belastete Sportarten, „wie vielleicht Billard“.
Günther Fahrion
Die Organisatoren stellen täglich 30 Minuten TV-Material zur Verfügung. „Was die Anstalten daraus machen, weiß ich nicht.“ Hat demnächst TV-Termine. ZDF habe gesagt, eventuell werde während Tour de France-Ãœbertragungen etwas gezeigt. Trampolin ist mit Synchron und anderen Disziplinen deshalb dabei, weil bei Olympia nur Einzelwettbewerbe ausgetragen werden.
Peter Danckert (SPD)
Wünscht eine „glückliche Hand“ in Taiwan.
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Nächstes Thema: Die Special Olympics in Idaho.
Dahin wurde laut Danckert „unserem Kollegen Detlef Parr eine Dienstreise finanziert“.
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KORREKTUR I, 7. Mai: In der ersten Version des Berichts habe ich Erich Drechsler irrtümlich als stasibelastet bezeichnet. Das war ein bedauerlicher Fehler.
KORREKTUR II, 10. Mai: In der ersten Version des Berichts habe ich Martin Gerster als Präsident des Tanzsport-Verbandes bezeichnet – er ist aber Präsident des Sportakrobatik-Bundes. Sorry. Ich werde das auch in früheren Beiträgen korrigieren.
Bernd Heynemann scheint nicht auf dem neuesten Stand. Seit der letzten Wahl in Taiwan geht man wieder aufeinander zu, ein chinesisches Drohgesetz, dass bei einer Unabhaengigkeitserklaerung militaerische Aktionen in Aussicht stellt, mag dies beguenstigt haben. Es gibt jetzt sogar Direktfluege zwischen Mainland-China und Taiwan… China wird sichre intervenieren, wenn Taiwan eine eigene Flagge zeigen will beim Einmarsch, wie war das eigentlich bei Olympia geregelt worden?
@jw: Was finden Sie bei Trainer D. eigentlich schlimmer, dass er (nach Ihren Informationen) stasi- oder dass er dopingbelastet ist? Und welche der Belastungen wuerde ihn eher diskreditieren, einen disabled-Sportler zu betreuen?
Sie versuchen es wieder. Ich finde gar nichts „schlimmer“. Ich stelle zunächst mal dar. Drechsler und seine Finanzierung aus öffentlichen Mitteln – ob nun für Behindertensportler oder nicht, macht das einen Unterschied – ist seit Jahren ein Thema, das imho nie sauber be- und aufgearbeitet worden ist. That’s it.
@jw: Ohne Herrn D. zu kennen — wenn es alles bekannt ist und nicht be- und aufgearbeitet worden ist – dann ist es vielleicht unter der Relevanzschwelle fuer die Gegenwart?
Aber ich versuchs gern nochmal: Welchen Aspekt haetten Sie gern zuerst aufgearbeitet, und warum.
Wenn ich mich richtig erinnere, sind die Taiwanesen bei den Olympischen Spielen unter „Chinese Taipeh“ (oder so ähnlich) hinter einer Olympiaflagge (ich denke der Flagge des dortigen NOK) eingelaufen. An den Jubel in China kann ich mich noch erinnern. Das war keinesfalls feindselig, sondern die mir bekannten Mainland-Chinesen freuten sich, dass auch die Brüder an dem großartigen Ereignis teinhemen konnten. Einer bemerkte damals, dass es bestimmt eins der ersten Fernsehprogramme war, das in da wie dort niemand verpassen wolle… Hong Kong hatte übrigens auch eine eigene Mannschaft…
Steht dieser Anstieg im Zusammenhang mit Bewerbungsbemühungen (München 2018, UDIOCM for President) und kann man möglicherweise aus der geographischen Verteilung der Mittel einen Beeinflussungsversuch des Stimmverhaltens einzelner nationaler Verbände oder Entscheidungsträger ableiten?
Herr Holle, wer bist Du? In welchem Ministerium arbeitest Du? Es ist nicht das erste Mal, dass Herr Holle eine wunderbare sportpolitische Spürnase beweisen konnte. Ich gebe mal eine Äußerung des DOSB-Generals frei wieder, bevor ich moch etwas nachtrage im Beitrag und dafür in den Notizen nachschaue: 35 IOC-Mitglieder kommen aus Entwicklungsländern, sagte er, ich habe nicht nachgezählt; und in mehr als der Hälfte dieser Länder gab es – s. o. – deutsche Sport-Entwicklungshilfe. Klare Sache.
Ach ja, Klaus „Schlappi“ Schlappner. Wie schön zu hören, dass der ehemalige NPD-Kandidat praktisch ausgewandert ist. Das ist doch auch mal eine gute Nachricht.
Vielleicht war Herr Holle ja bei dieser Leistung — gedopt ;-)
Betreiben andere Laender auch Sport-Entwicklungshilfe? Und ist Entwicklungshilfe (zahlt Deutschland nicht immer noch nach China?) nicht stets irgendwie als Unterstuetzung im Rahmen einer Meinungsbildung zu sehen?
Muß nur noch geklärt werden,ob er ein steuerfinanzierter Gedopter ist oder ein gedopter Steuerfinanzierter und die Hauptsache ist,niemals von der Stasi belastet.
Entwicklungshilfe würde ich nie in die Nähe von Korruption rücken.Internationale Beziehungen sollten gepflegt werden,wie es international üblich ist.International ist es z.Z. noch nicht üblich,alles so sauber aufzuarbeiten ,wie Deutsche das gerne hätten.Die leben aber auch noch.
Wir geben auch nur soviel,dass unsere Sportler nicht nackt rumlaufen müssen, da bin ich froh.
Und weil wir gerade ans Wortklauben glauben: „Dopingebelastete Trainer“ finde ich inzwischen ein wenig zynisch. Die Belastung durch Dopings, das sieht man immer beaengstigend-eindrucksvoller, traegt auf lange Sicht der Athlet.
Pingback: doping
Naja, in die Nähe von Bestechung rückt es erst dann, wenn
– Länder mit IOC-Mitglied großzügiger bedacht werden oder
– innerhalb dieser Länder auch noch je nach „Beeinflussbarkeit“ differenziert wird.
Aber Stimmenkauf mit „Entwicklungshilfe“ – haben wir nicht so auch die WM 2006 bekommen? Ach nee, das war ja die Titanic mit ihren Kuckucksuhren.
Habe ich Bestechung gesagt? Korruption? Kann mich nicht erinnern. Ich habe nur die von Vesper genannten Zahlen wiedergegeben. Es handelt sich um sehr zielgerichtete Entwicklungshilfe, sagt Vesper, sagen auch andere.
Nicht jedes Projekt, das im Sport als Entwicklungshilfe deklariert wird, ist wirklich Entwicklungshilfe, wie im richtigen Leben. Es gibt Projekt, die dienen anderen Zwecken – auch oder nur. Zum Beispiel der Stimmenbeschaffung. Ob es manchen gefällt oder nicht: Die Verquickung von so genannten Entwicklungshilfeprojekten mit Wahlen im internationalen Sport (Olympiavergabe, WM-Vergabe etc., Postenvergabe in Verbänden etc.) ist ein Grundproblem der Branche. Beispiele dafür gibt es hier im Blog etliche.
HINWEIS: Meinen Fehler in Bezug auf Erich Drechsler habe ich im Blogbeitrag korrigiert. Ich bitte das zu beachten.
Was ist denn das hier in den Kommentaren für eine Ein-China-Propaganda?
Fast wie bei Olympischen Spielen.
JW in der Berliner Zeitung: Treffen in kleinem Kreis – Sportausschuss scheut Debatte um Dopingtrainer
Unsere Sportlobbyisten zeigten sich heute morgen im Berliner Olympiastadion. Eine erneute Abnahme des Deutschen Sportabzeichens stand an. Und siehe da, die motorisch geschmeidigen Parlaments-Sprinter sind gleich auf der DOSB-Startseite
Schön, dass unser Bundespräsident die Umfaller hinter sich ließ. Fit ist er ja, da sollte eigentlich nichts „medial gesteuert“ sein. Danckert und Berlins Sport-Staatssekretär Härtel sind dabei. Wer erkennt die anderen Laufburschen?
Gestern bei ZAPP: Auswärtiges Amt – viel PR, kein Plan
SPD: Internationale Sportförderung kommt bei Außenminister Westerwelle nicht mehr vor
Interessant, dass die SPD meint, auf Konkretes oder eine wenigstens knappe Evaluierung der Sportförderung des Auswärtigen Amtes als „Beitrag zur Friedenssicherung, Konfliktprävention, Förderung der Menschenrechte“ etc.pp. verzichten zu können.
Dem Bund der Steuerzahler jedenfalls war in 2010 nicht ganz klar, warum eigentlich Fußball in China und Hockey in Indien vom AA bezuschusst werden.
@20 und 21, also ich reib mir jetzt schon mal die Hände in Erwartung eines sich abzeichnenden parlamentarischen Feuerwerks in den Haushaltsberatungen des Sportausschusses in den kommenden Wochen.
Noch vor einem Jahr hatten sich bei den Beratungen über die internationale Sportförderung des Auswärtigen Amtes die Oppositionsfraktionen SPD und Linke kraftvoll enthalten, abwesend: Grüne. CDU/CDU und FDP votierten koalitionsgemäß nach einer insgesamt ca. 90-sekündigen (!) Aussprache im Sportausschuss für den Etatansatz des AA.
So schnell konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der zweiten Reihe des Ausschusses gar nicht die Seiten ihrer eigenen Unterlagen umblättern, da war der Tagesordnungspunkt auch schon beendet, so hört man.
Ich muss hier fix noch das Abstimmungsergebnis (Sportförderung des AA für 2012) des Sportausschusses vom 28. September nachtragen: CDU/CSU und FDP: Zustimmung; SPD, Grüne, Linke: Ablehnung. Debattendauer: ca. 7 Minuten. Änderungsanträge: keine.
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