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Das Olympische Bildungsmagazin

Vancouver, Tag 5: Olympia mit Christian, Björn und Heidi

VANCOUVER. Mag sein, dass ich gestern nicht meinen besten Tag hatte und nicht ganz auf der Höhe war. Der Aussage von Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, wonach es in München seit dem Olympia-Attentat 1972 keinen dramatischen Zwischenfall mehr gegeben habe, hatte ich keine große Bedeutung beigemessen. Ein anderer schon. Und die Olympiabewerber wohl auch. Denn noch in der kanadischen Nacht wurde eine Stellungnahme veröffentlicht.

OB Ude bedauert Missverständnis

(16.2.2010) Auf der gestrigen Pressekonferenz der Olympia-Bewerberstädte in Vancouver gab eine Aussage von Oberbürgermeister Christian Ude Anlass zu einem Missverständnis.

Wie der Sport-Informationsdienst (sid) und die AZ berichten, hatte OB Ude in der auf englisch abgehaltenen Pressekonferenz erklärt, auf dem Oktoberfest hätte es noch keinen „major security incident“ gegeben.

OB Ude: „Ich bedaure dieses Missverständnis außerordentlich. Selbstverständlich sollte mit keinem Wort die Erinnerung an das schreckliche Wiesn-Attentat von 1980 in Frage gestellt werden. Ganz im Gegenteil: Nach der würdigen Umgestaltung des Denkmals auf der Theresienwiese plant die Stadt nun zum 30. Jahrestag eine große Gedenkveranstaltung, mit der die Hintergründe des Attentats beleuchtet und der Opfer gedacht werden soll.“

Der falsche Bezug der Aussage auf das Oktoberfest entstand durch eine kurzfristige Änderung des Manuskripts. Gemeint war, dass es im Münchner Olympiapark in den fast 40 Jahren seiner nacholympischen Nutzung keinen „major security incident“ gegeben habe.

Um ganz genau zu sein: Thomas Häberlein vom SID, dessen Beitrag etliche Medien verwendet haben, hat als Münchner besondere Sensoren für derlei Fehler und hat, wenn ich das richtig sehe, als einziger darüber berichtet. Die Stellungnahme brachte der SID, wenn ich auch das richtig sehe, zehn Stunden vor der dauerbegeisterten Konkurrenz auf den Markt.

Katarina Witt, Christian Ude auf der PK in Vancouver

Und es sprach OB Ude: Niemals in der Geschichte der Wiesn gab es je einen nennenswerten sicherheitsrelevanten Zwischenfall.

Just in case, die Erklärung aus dem Münchener Rathaus wolle ein bisschen offen lassen, es könne ja anders gewesen sein. Im Protokoll der wichtigsten Aussagen dieser PK in Vancouver, das ich in anderen Beiträgen gestern zweimal komplett veröffentlicht habe, steht:

Every year six million people visit our famous Oktoberfest, which will celebrate its 200th year this year and has never had a major security incident.

Anmerkung am Rande: Ich schätze die Öffentlichkeitsarbeit der Bewerber als nicht sonderlich professionell ein. Dieser Vorgang bestätigt mich in meinem Urteil. Vielleicht bekommt das von denen demnächst jemand hin, dass Journalisten, die sich ständig mit dem Thema beschäftigen, auch mit derlei Richtigstellungen versorgt werden. Danke.

Mehr dazu:

Ich werde beim nächsten Mal wieder aufmerksamer sein. Will doch nicht verpassen, wenn sich Münchens selbstverliebter OB in den Spuren der Olympia-Dilettanten Eberhard Diepgen und Wolfgang Tiefensee verfängt.

18.34 Uhr: Back in office. Ich meine, irgendwo im MPC. Akuter Müdigkeitsanfall. Habe leider meine Isomatte nicht dabei. In Kriechweite sehe ich blaue Sofas. Fürchte aber, ich würde erst morgen aufwachen, sollte ich es wagen …

20.48 Uhr: Auch schräg, Björn Ferry ist Biathlon-Olympiasieger. Er hatte vor einigen Tagen noch über eine Todesstrafe für Doper fabuliert. Aber wenigstens sollte man sie „mit wiederholten Schlägen auf die Eier“ züchtigen. The Swedish Way. Machen die das da oben so? Kann jemand Schwedisch? Hier seine Webseite: „Ferry Tales“.

Es heißt, Ferry sei immer mal mit drastischen Äußerungen aufgefallen. Ist halt ein Mann der Extreme. Seine Frau übrigens auch. Heidi Andersson-Ferry kommt aus dem Dorf Einsamkeit und kann ordentlich zupacken. Nehme ich jedenfalls an, denn sie ist siebenfache Weltmeisterin im Armdrücken.

https://youtube.com/watch?v=S-2p_l5jL7Y%3Frel%3D0

51 Gedanken zu „Vancouver, Tag 5: Olympia mit Christian, Björn und Heidi“

  1. Pingback: Vancouver, Tag 4: “I don’t know if any of you have ever experienced a German Autobahn without a speed limit” : jens weinreich

  2. Hmmm gerade mal Eisschnelllaufen geguckt und irgendwie finde ich, dass dieses blaue GER auf weißen Untergrund mit einem dünnen blauen Streifen unter- und oberhalb der Buchstaben, dass so gar nich zu dem restlichen Anzug passt, sehr viel Ähnlicheit mit dem Logo eines Sponsors der DESG hat. :)

  3. Live, liver, am livesten?

    Ich sah eben die Entscheidung über 500m Eisschnelllauf der Frauen mit knappem Ausgang u. Zeitkorrekturen, alles sehr knapp, und fragte mich, ob nicht Frau Wolf i.d. letzen Runde zu früh nicht mehr voll durchgezogen hat, aber bin da kein Experte, und es gab auch keine Zeitlupe.

    Dann ging es weiter mit Rodeln, 4. Lauf, auch feminin. Als Medaillenjunkie kontrollierte ich zuvor den Medaillenspiegel, und rechnete nochmal durch. Ich weiß – schlechte Attitüde, aber was soll’s – ich werde ganz fiebrig wenn ich Tabellen sehe, auch wenn ich in jedem Arbeitspausengespräch behaupten werde, es käme mir nicht auf Medaillen an. Ich kann mich auch gerne wieder entspannen, wenn Deutschland absackt (im Ggs. zu Berlin in der Bundesliga, wo der Abstieg ja Konsequenzen für das Niveau an Fußball hat, welches man möglicherweise zu sehen bekommt).

    Aber es soll ja hier nicht um meine Glaubwürdigkeit gehen, sondern um die Liveberichte des ZDF. Ich bin, da hintere Rodlerinnen loslegten, erstmal in die Küche einen heißen Kakao aufsetzen, und als ich zurückkam war No. 6 am Start, dann kam die Deutsche die für Platz 3 vorgesehen war, und machte nicht die 25 Tausendstel gut, die sie hätte gut machen müssen, wenn und aber … – und ich Dösbattel schalte nochmal zum Medaillenspiegel (wozu?), und was sehe ich? Live hüpft Deutschland von Platz 3 auf Platz 1. Wie?

    Während No. 3 und 2 starten versuchte ich auf Eurosport zu prüfen, was die an Bildern haben, und frage mich, ob die Esischnellaufzeiten nochmal korrigiert wurden, vielleicht. Eurosport hatte ein anderes Bild, aber ob die jetzt 2 Minuten vor sind konnte ich nicht sagen, und ging wieder aufs ZDF zurück, um ein halbwegs komplettes Finale der Spitzengruppe abhaken zu können.

    Nach den letzten Rückblicken weiß ich nun, daß es im Eisschnelllauf keine Korrektur gab, und der Medaillenspiegel u.U. ein paar Minuten dem Bild vorraus ist.

    Es mag größere Probleme geben, ja, aber vielleicht will das auch sonst jmd. im Auge behalten. :) Für die Zukunft kann ich aber keine Gewähr übernehmen.

    Und nun zum zweiten Kännchen Kakao … :)

  4. Die Werbung finde ich geradezu penetrant… Ich kann mich dunkel daran erinnern, ich glaube es war zu einer Zeit, als ein gewisser Herr Ullrich der unumstrittene König des nichtmotorisierten deutschen Zweiradsport war, dass das Olympia-Outfit der deutschen Radsportler diverse dezente Reihen an grauen Quadraten hatte, die eine frappierende Ähnlichkeit mit einem Designelement eines großen, magentafarbenen Telekommunikationskonzerns hatten.

  5. Rodeln lief nahezu parallel zur Entscheidung im Eisschnelllauf und sowohl bei ZDF als auch bei Eurosport entschied man sich für Jenny Wolfs Angriff auf Gold.

    Und danach entschied man sich dann bei beiden Sendern nicht unmittelbar zu den letzten vier Rodlerinnen rüberzugehen (das wäre möglich gewesen), sondern erst noch kurz beim Eisschnell zu bleiben, bzw. Rahmenberichte zu bringen, bzw. kurz in die Werbung zu gehen, bevor man dann einen Teil des 4. Rodeldurchgangs nachholte (wobei beide Sender dann unterschiedlich spät anfingen und unterschiedlich viele Läufe nachzeigten).

    Meines Erachtens die richtige Entscheidung der Sender – nur halt ein bisschen ärgerlich, wenn man zwischendurch auf den aktuellen Medaillenspiegel schaut. =)

  6. @Jens:
    Wie ich schon im Kommentar zu Tag4 Dienstag früh (MEZ) schrieb, dachte ich Du wärst dem Ganzen schon auf der Spur…

    Vancouver, Tag4:
    „…, wenngleich Ude sicher seine Behauptung erklären muss, es habe auf dem Oktoberfest nie größere Zwischenfälle gegeben.“

    Natürlich schade, aber Du hattest ja kürzlich erwähnt, dass dies hier ein kollaboratives Projekt ist. Also steht der Blog ja nicht so schlecht da, immerhin vier Stunden vor SZ, AZ und Co.

    Was mich etwas wundert ist, dass Ude so sehr den Sicherheitsaspekt herausstreicht. Bzw. man es ihm vorgibt (siehe Spin Doctors). Kann natürlich auch an einer Verkürzung durch das Transkript liegen.

  7. » Blog Archiv » Sportblogschau #1 // 17. Feb 2010 um 2:29

    […] einer schreibt so ausführlich wie Jens Weinreich über die Olympischen Spiele in Vancouver. Analysen, Hintergrundberichte, News… Einfach alles, was das olympische Herz begehrt, wird hier aufgegriffen und diskutiert. Absolut EMPFEHLENSWERT![…]

  8. @ Gersti:

    1) Er wurde nach 1972 gefragt. In diesem Zusammenhang hat er das (falsch) vorgetragen. Sie haben ihn und alle anderen gebrieft. Auch Witt und Bogner haben abgelesen. Bach glaube ich nicht, er weiß, was im olympischen Bereich gesagt werden muss, er hat derlei Sprüche tatsächlich in der DNA. De Maizière habe ich nicht so genau beobachtet. Die wenigen Aussagen waren politisch korrekt und folgten sicher auch der offiziellen Sprachregelung.

    2) Leider kann man nicht auf alle Themen eingehen. Ein bisschen habe ich mich vielleicht auch geweigert, auf der Aussage herumzureiten. Gibt keine richtige Begründung dafür. Daran sieht man vielleicht, dass ich im Grunde auch harmoniebedürftiger Mensch bin :) Wie auch immer, Häberlein hat’s absolut richtig gemacht.

  9. @Stefan, Hirngabel

    Für mich ist das Faszienierende an (Fernseh-)Olympia eigentlich live bei den Entscheidungen dabei zu sein. Insbesondere so spät nachts. Wenn man dann doch nur Konserven serviert bekommt kann ich mir gleich am nächsten Tag eine Zusammenfassung ansehen.
    Das hätte doch heute richtig gut geklappt – von den 500m zum Rodeln und man hätte alle drei deutschen Medaillen live gezeigt.
    Vorhin auch: Vorrunden-Eishockey CAN-NOR (Wie hoch gewinnt Kanada?) während Plushenko läuft.
    „Worst offender“ ist aber die ARD. Gestern die Entscheidung 500m Eisschnelllauf /Paarlauf-Kür läuft schon … und die ARD zeigt Kati Witt beim Einkaufsbummel. Aber dann die Konserven als live verkaufen!
    Eurosport und, wie ich gerade sah, auch das ZDF nehmen immerhin die „Live“-Einblendung raus.
    Jemand hier hat auf eurovisionsports.tv hingewiesen. Kann ich nur empfehlen, da kann man dann sein eigenes Programm machen.

  10. Ah, ja. Ich verstehe. Aus dem Dilemma, daß 2 interessante Wettbewerbe zugleich laufen, kommt man schlecht raus. Kaputtes Eis, Fehlstarts, Schnee – selbst bei sorgfältiger Planung kommt immer was dazwischen, und dann ist die Frage, ob man brutal mitten reinspringt, und die Bronzerodlerin (die ja auch noch hätte Silber oder Gold erreichen können, bei einem gröberen Fahrfehler der besser Platzierten) sogar rausschneidet, oder ob man einen kompletten Beitrag zu senden versucht – dann eben mit 5 Minuten Verspätung.

    Bei großen Verzögerungen (30 Minuten z.B.) würde ich erwarten vorab informiert zu werden, daß die andere Disziplin nicht live kommt. Bei 5 Minuten die fast live sind – kann man mit leben, wenn es nicht am Shoppen mit Kati liegt. Mit der Störung durch den Medaillenspiegel war es eben etwas kurios, aber das kann man, wenn man damit rechnet, ja gezielt vermeiden, oder ausnutzen. :)

    Auf ein Live-Logo hatte ich gar nicht geachtet. Danke für die Aufklärung, gersti. :)

  11. Vorhin in Atlanta gelandet. Das erste, was über die Flughafenfernseher flimmerte, waren Deutsche, die herumballerten und dann schnell wegliefen. Nennt sich Biathlon – und es scheint hier in Amerika niemanden zu wundern, dass die Deutschen da besonders gut sind ;-)

    NBC hat hier übrigens Pluschenko den Rodlerinnen vorgezogen und dann gar nicht dezent darauf hingewiesen, dass es verglichen mit Turin und Salt Lake City für die deutschen Rodlerinnen eine ziemliche Niederlage ist…

  12. Martin Sommerfeld

    @10:Stefan
    Mit den 5 Minuten die fast live sind konnte man vor 8 Jahren natürlich ganz gut leben.. heute, wo viele parallel den Laptop an haben und in Livetickern WIRKLICH live dabei sind und in Foren auch gerne Live-Kommentare abseits vom ZDF-Sprech lesen möchten, ist das deutlich weniger toll. Wenn etwas tatsächlich parallel läuft kann man natürlich nichts machen, das kann man aber dann mindestens so deutlich wie irgendmöglich auch aussprechen, ein fehlendes Live-Symbol ist besser als nichts, aber ein „Wir reichen ihnen das jetzt nach, sorry, ging nicht anders!“ wäre doch auch drin, oder? Und gestern war es ja ganz offenkundig so, dass man die letzten vier Rodler alle hätte im Anschluss an Wolf direkt hätte übertragen können. Das ist schade für die fünftletzte (gestern auch eine Deutsche), aber die hat dann halt mal Pech gehabt.

  13. Zum einen: Bei der Rodelentscheidung hat das ZDF nicht „live“ eingeblendet (habe darauf geachtet, da ich in dem Moment wusste, dass es nicht live ist)

    Zum anderen: (Wenn man den Angaben der Live-Ticker und dem Bild von eurovisionsports.tv vertauen darf: Als Jenny Wolf mit ihrem Lauf durch war, ging beim Rodeln gerade die Zweitplatzierte auf die Strecke, d.h. man hätte noch nicht mal die deutsche Bronzegewinerin zeigen können, wenn man live reingegangen wäre.

    Daher kann ich schon nachvollziehen, dass das ZDF ca. 15 Minuten zurück sprang.

  14. Jemand hier hat auf eurovisionsports.tv hingewiesen. Kann ich nur empfehlen, da kann man dann sein eigenes Programm machen.

    Sieht prinzipiell ziemlich griffig aus, in welcher Sprache wird denn kommentiert, wenn überhaupt kommentiert wird?

    Leider läuft’s hier nicht, das Video bleibt schwarz. Erst dachte ich, dass ja eh‘ nur live gesendet wird, aber auch die Highlights, was ja Aufzeichnungen sind, gehen nicht.

    Schade. :-/

  15. Ist schonmal jemand am aktuellen Medaillenspiegel aufgefallen, dass Russland sich mit einer Bronzemedaille auf dem letzten Platz tummelt? Klar kommen da noch gaaanz viele Länder ohne Medaille, aber so etwas hätte ich nicht erwartet. Entweder das internationale Dopingkontrolsystem war in den letzten Jahren doch ganz gut (nicht das nationale, das ja nahezu nicht existent ist), oder die Aufbauarbeiten für Sotschi greifen noch gar nicht. Erst in 4 Jahren lässt sich wahrscheinlich sehen, wie der russische (Doping-)Bär zurückschlägt.

  16. @Ben: Ein wenig bin ich auch verwundert. Obwohl die Tendenz zur Leistungsexplosion schon eher auf die Party im eigenen Land liegt. China war 2004 in Athen schon sehr erfolgreich mit 63 Medaillien, lies es aber 2008 mit der magischen Hundert erst richtig krachen.

    Vielleicht geht es bei den Russen ja ein wenig in die selbe Richtung. Kann man aus den Stats der Russen irgendetwas lesen?

    2006 Turin: 22 (8-6-8)
    2002 Salt Lake C: 13 (5-4-4)
    1998 Nagano: 18 (9-6-3)
    1994 Lillehammer 23 (11-8-4)

    Mein Gefühl sagt mir, dass die Russen nach den vielen positiven Dopingergenissen ein wenig zurückrudern und keinen dunkleren Schatten auf die eigenen Spiele werfen wollen.

    Naja und dann sollte man noch ein wenig abwarten, da komm noch ein paar Disziplinen, in denen die RUS-Athleten abräumen können.

  17. @Ben, #14, Dopen nur die Russen? Wußte ich gar nicht – ich dachte es gibt nur Sportler, die schon erwischt worden sind, und solche die noch nicht erwischt wurden, sowie Substanzne die in manchen Disziplinen sehr wirkungsvoll sind, und in anderen nicht so, und je nach Substanz große oder kleinere Vorsprünge der Doper vor den Verfolgern.

    @ckwon, #13: Ich meine es war die letztlich Drittplatzierte, die ihren Start aus unerfindlichen Gründen abbrechen mußte und ich meine während sie dann nochmal aufstand und sich neu konzentrierte schaute ich schon nochmal zu Eurosport, da mir da die Diskrepanz zum Medaillenspiegel schon aufgefallen war. Und das ZDF will ich dann doch in Schutz nehmen. Solange es live ist (oder scheinbar live, also neu und spannend) interessieren auch die No. 5, 4, 3 die vielleicht ja doch noch auf Platz 1, 2 oder 3 vorkommen. Aber die hinterher nachzureichen – dann ist die Luft wirklich raus und die Karawane zieht weiter.

    @Martin, #12: Vielleicht hat man im ZDF ja was gesagt – ich war wie gesagt Kakaokochen zwischendrin, und bearbeite E-Mails, lese Blogs und so Sachen – Olympia plätschert im Hintergrund so mit, und je nach Erregung der Reporterstimme schaue ich auf, oder versammle mich sogar mit meiner vollen Konzentration mal kurz vor dem TV-Gerät.

    Ich würde auch nicht davor zurückschrecken 2 oder 3 Fernseher nebeneinander aufzubauen, oder von mir aus einen der Laptops dafür abzustellen. Bei der Fußball-WM habe ich sowas schonmal gemacht. :) Dem 0-8-15-ZDF-Senioren-Zuschauer mit Schwarz-Weiß-Gerät ist es vielleicht nicht so wichtig, ob er jetzt 1s oder 5 Minuten hinterher ist, weil der auch nicht nervös mit dem Videotext spielt. Wer aber hochvernetzt und technisch durchorganisiert ist, der kriegt das mit dem Livelogo auch bald spitz, selbst ich habe es ja jetzt inzwischen geschafft, und das ohne Twitter, iFon und HD-Ready. Man muß nur die richtigen Blogs lesen. :)

  18. Auf sueddeutsche.de kann man den Ude-O-Ton hören. Hoffentlich hört niemand vom IOC mit. Dann wäre der Kollege seine Akkreditierung los. Denn die Veröffentlichung von Bewegtbildern und/oder Tönen aus den olympischen Bereichen, inklusive Main Press Centre, ist untersagt.

    Any broadcast on the Internet without Territorial Integrity will breach the IOC’s intellectual property rights and the rights of other broadcast rights-holders in other territories, and as such is expressly prohibited. All other provision of the IOC News Access Rules would still apply.

    Die Strafe:

    The accreditations of any organisation or person accredited at the Olympic Games may be withdrawn without notice, at the discretion of the IOC, for purposes of ensuring compliance with these guidelines. The IOC reserves its right to take other appropriate measures with respect to infringements of these guidelines, including taking legal action for damages, and imposing other sanctions.

  19. @Helge:

    Leider läuft’s hier nicht, das Video bleibt schwarz. Erst dachte ich, dass ja eh’ nur live gesendet wird, aber auch die Highlights, was ja Aufzeichnungen sind, gehen nicht.

    Versuch es mal mit einem anderen Browser, bei mir hat sich der Wechsel von Firefox auf Opera bezahlt gemacht.

    Und kommentiert wird gar nicht, es läuft der Original-Ton – etwas was ich mir als zweiten Audiokanal im echten Fernsehen schon seit Ewigkeiten wünsche. Was aber nie kommen wird, denn die Kommentatoren schaffen sich doch nicht selbst ab… Aber wenn ich schon wieder an das gestrige Auftaktspiel der Kanadier gegen Norwegen denke, das war mal wieder fürchterlich. Aber genug des Meckerns.

    PS: Die Aufzeichnungen sind übrigens englisch kommentiert.

  20. Und kommentiert wird gar nicht, es läuft der Original-Ton – etwas was ich mir als zweiten Audiokanal im echten Fernsehen schon seit Ewigkeiten wünsche.

    Ich hoffe und denke, dass wir das noch erleben werden.
    Livebild, Liveton, Liveticker. Anfangs noch mit fremder Bildregie, irgendwann sicher auch dort mit Zugriffsmöglichkeiten.
    Ach, wär das schön, ach, wird das schön.

  21. Pingback: München vs. Pyeongchang: Spin Doctors und andere Berater : jens weinreich

  22. wenn die eurovisionsstreams nicht im Firefox laufen müst ihr updaten, das Problem hatte ich nur in Peking und jetzt mit FF 3.5.7 nicht mehr…

    es folgt die gesammalte Linkliste von in Deutschland abrufbaren Streams:

    ARD Stream flash (offiziell)
    ARD HD (offiziell)
    ARD stream asx
    einsfestival (offiziell)

    ZDF Olympia Mediathek (offiziell)
    ZDF asx stream ( für mediaplayer )
    ZDFinfo asx (für mediaplayer)

    EBU European Broadcasting Union( offiziell )

    Programmplaner
    vom ZDF (zeigt auch die Sendezeiten von der ARD/einsfestival an)
    eurosport programm
    EBU-Programm

    offizieller Zeitplan & Ergebnisse

  23. @Howie Munson:

    wenn die eurovisionsstreams nicht im Firefox laufen müst ihr updaten, das Problem hatte ich nur in Peking und jetzt mit FF 3.5.7 nicht mehr…

    Mit FF 3.6 und FF 3.5.7 läuft es auf zwei unterschiedlichen Rechnern leider nicht. Mit Opera 9 dagegen ohne Probleme.

    Ist schon sehr griffig, das direkte Live-Programm zu haben, und selbst entscheiden zu können, was man gerade schauen möchte!

  24. Jan Bielicki in der SZ: Schlecht beraten

    „Es waren die teuren Berater“, knurrt es aus der Umgebung des OB.
    […]
    Und einen Fehler im geänderten Manuskript, so heißt es, habe der OB noch rechtzeitig entdeckt und angemahnt, aus dem falschen Zwanzig- ein richtiges Zweihundert-Jahr-Jubiläum der Wiesn zu machen.

  25. Lustig, dass der „Fachblog Inside the Games“ zitiert wird. Wenn’s passt, sind Fachblogs ein Zitat wert. Zu diesem und anderen Fachblogs vielleicht später mal mehr.

  26. dpa: Seehofer lädt gegen IOC-Regeln zum Pressegespräch

    «Es war ein Missverständnis mit der bayerischen Staatskanzlei, deshalb wird es das Gespräch in dieser Form nicht geben», erklärte Toni Lösch, Sprecher der Münchner Bewerber. Bei dem in aller Eile zum Hintergrundgespräch umgewidmeten Treffen mit Journalisten waren keine Fragen zur Olympia-Bewerbung erlaubt. Erst danach gab Seehofer in Einzelinterviews Antworten zu München 2018, was Lösch «grenzwertig» fand.

  27. Ist halt immer so, wenn Politiker daherplappern und deren Entourage ganz wichtig tut, ohne Ahnung zu haben. Jetzt gab es also zwei Peinlichkeiten. Die sind nett und wichtig zu beschreiben. Nur wird es die Bewerbung nicht beeinflussen.

  28. Verstehe leider nicht, was im dpa-Artikel damit gemeint ist:

    Erlaubt ist dies nach den Statuten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nicht, da München sich bereits zuvor auf einer internationalen Pressekonferenz bei den Winterspielen präsentiert hat.

    Dachte, die Städte haben sich dem IOC-Regelwerk vertraglich unterworfen und nicht die Bundesländer. Seehofer wollte ja in seiner Eigenschaft als Ministerpräsident sprechen. Oder als Privatperson. Aber nicht als Vertreter Münchens. Die Deutschen Häuser liegen auch nicht auf IOC-Gelände.

    http://www.dsm-olympia.de/index/download.php?S=&Language=de&DownloadID=10000000428

    Die relevanten Vorschriften für Herrn Seehofer dürften eher hier stehen:

    Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.

    Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.

    Das waren die Artikel 5 I 1 und 20 III GG. Sowas ähnliches gibt es auch in Kanada…

  29. @nocheinjurist: Könnte eine Grauzone sein. Schließlich handelt es sich mehr um eine bayerische Bewerbung als eine münchener Bewerbung. Ude kann ja offiziell gar nicht für die +3 sprechen.

  30. Pingback: Vancouver, Tag 14: Willy Bogner, Münchens Olympiachancen und die IOC-Präsidentschaft : jens weinreich

  31. Pingback: Willy goes to Lausanne … : jens weinreich

  32. Nach den beiden ZDF-Sendungen vom Dienstag über den Terroranschlag auf die Spiele 1972 in München muss ich feststellen, dass es keine überzeugende Antwort auf eine der interessantesten Fragen des Spielfilms gegeben hat: Gab es die Antiterror-Truppe des BND „Stand by“ wirklich, wäre sie zum Einsatz bereit gewesen, und wurde sie wie angedeutet nur deshalb nicht eingesetzt, weil die Politik angeblich von ihrer Existenz nichts wusste? Und warum wird beim BND bis heute zu diesem Komplex gemauert?

  33. @ rentner

    man kann nur empfehlen Umberto Eco´s „Der Friedhof von Prag“ zu lesen und dann seine Schlüsse zum Weltgeschehen und der Nachrichtenlage selbst zu ziehen.

  34. Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Am 40. Jahrestag des Olympiaattentates von 1972 der Opfer öffentlich gedenken

    Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf,
    – sich beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) für ein öffentliches Gedenken der Opfer des Anschlags auf die israelische Mannschaft bei den Olympischen Spielen von 1972 in München im Rahmen der Olympischen Spiele in London 2012 auszusprechen, welches über die bisher vorgesehenen Gedenkveranstaltungen in der Londoner Guildhall hinausgeht

  35. das-parlament.de: Gedenken an Olympia-Attentat

    Die Koalitionsfraktionen signalisierten, den Antrag ablehnen zu wollen. Es sei nicht an der Politik, den unabhängigen Organisationen des Sports Ratschläge zu geben, betonte Eberhard Gienger (CDU). Dem Bedürfnis, der Opfer zum 40. Jahrestag zu gedenken, werde bereits durch zahlreiche Gedenkveranstaltungen innerhalb und außerhalb der Organisation der Olympischen Spiele in London Rechnung getragen, ergänzte Joachim Günther (FDP).

  36. „Menschenleben haben bei ihnen (gemeint waren die Deutschen – d. Red.) keinen Wert.“

    …beschrieb der Mossad-Chef den damaligen Innenminister Hans-Dietrich Genscher (85, FDP) als den Mann im Krisenstab, der die Entscheidungen traf und sich unkooperativ zeigte.

    Also, Bagatellvorwürfe sind das nicht gerade. Ob jemand die Eier hat Stellung zu nehmen ? Eine doppelt schwierige Aufgabe. ;)

  37. Einige der Mossad-Dokumente kann man hier Im Original nachlesen:

    http://www.archives.gov.il/archivegov_eng/publications/electronicpirsum/municholympics1972/municholympicsdocumentslist.htm

    Erschütternd dies, laut Zusammenfassung der Jerusalem Post:

    A dispassionate cable from the embassy in Bonn to the Foreign Ministry on September 5, some six hours after the ordeal began, said that at a meeting of the German Olympic Committee, the president of the International Olympic Committee Avery Brundage, and the German interior minister, “it was decided not to stop the Games. The reasons: 1. the possibility that stopping them will bother the police efforts [to rescue the hostages]. 2. German television does not have any alternative programming.”

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