Zum Inhalt springen

Das Olympische Bildungsmagazin

Online-Gebühren: Über den Wert von Qualitätsjournalismus

VANCOUVER. Kurz und schmerzlos: Ab heute erhebe ich Gebühren. Ich nenne das einfach mal so. Ich sage: Hier gibt es Journalismus, den es so kaum woanders gibt. Ich frage: Ist das etwas wert? Was ist es wert? Was ist es Ihnen wert? Was ist es Euch wert? Was ist es Dir wert?

Obwohl mich einige Leser mehrfach aufforderten, habe ich diese Entscheidung immer wieder hinausgezögert. Ich wollte immer erst etwas bieten, immer mehr bieten, auch jetzt aus Vancouver, um dann anzubieten, für das Gebotene einen Obolus entrichten zu können. Mehr nicht.

Ich will das allerdings nicht tun, ohne einige Notizen und bestenfalls sogar Gedanken nachzuschieben.

Viel wird über die Zukunft des Journalismus geschrieben. Viel Gutes. Viel Kluges. Viel Hilfloses. Viel unsagbar Dummes. Ich halte allerdings wenig davon, derlei Betrachtungen allgemein anzustellen. Journalismus ist immer konkret, finde ich. Und deshalb will ich nicht neunmalklug über eine Branche schwadronieren, in der es angeblich keine einflussreichen Blogs gibt (um mal nur ein kürzlich vorgebrachtes Argument zu nennen), will mir nicht anmaßen, Journalisten zu erzählen, was sie meiner Meinung nach zu tun hätten, das müssen sie schon selber wissen, will mich nicht als Berater aufdrängen, auch wenn ich glaube, einiges über die Verbindung von Recherchejournalismus und neuen medialen Möglichkeiten erzählen zu können – sondern ich muss zwangsläufig das eigene Schaffen thematisieren. Alles andere wäre etwas unaufrichtig und würde sich auch nicht mit meinem Verständnis von Journalismus im dritten Jahrtausend decken.

Ich bin Dienstleister. Mein Thema sind nicht bunte Multimedia-Präsentationen über Journalismus. Meine Dienstleistung nennt sich Journalismus, in allen möglichen Medien. Für diese Dienstleistung können meine Leser und Diskussionspartner eine Online-Gebühr entrichten. Dafür setze ich künftig Bezahlbuttons in Artikel.


Das ist nichts Neues, das ist nicht sonderlich originell. Das haben andere auch schon getan und wieder sein lassen. Wer nichts zahlen möchte, weil ihm die Dienstleistung nicht gefällt, weil sie ihm nicht gut genug ist oder gar, obwohl sie ihm nützlich erscheint, trotzdem nichts zahlen möchte, weil er sich sagt: das Zeug gibt es doch sowieso umsonst; der hat Argumente, die ich schwerlich entkräften kann. Wahrscheinlich werde ich so verrückt sein und weiter täglich viele Stunden in dieses Projekt investieren – und in das nächste.

Auf das fundamentale Problem der Branche finden Verlage kaum Antworten (sofern sie sich wirklich für die Antwort auf genau diese Frage interessieren), was ist da schon von einem freien Journalisten zu erwarten. Die Frage lautet:

Wie lässt sich Qualitätsjournalismus finanzieren?

Antworten darauf muss jeder selber finden. Oder sich einen anderen Job suchen.

Die Frage interessiert mich brennend, und sie hat mich schon lange interessiert, bevor ich mich entschlossen habe, frei zu arbeiten und die sensationellen Online-Möglichkeiten zu erschließen.

Kaum ein neues Medium, online und offline, hat in den vergangenen Jahren über sportpolitische Themen derart intensiv und umfassend berichtet, wie dieses Blog. Manche werden diese Behauptung als Anmaßung empfinden. Das Tolle am Journalismus ist aber auch, und das wird oft vergessen: Es lässt sich belegen. Mit allen Fehlern und Schwächen.

Ich bin nicht wirklich großmäulig, nur selbstbewusst, wenn ich sage: Dieses Blog setzt Themen. Dieses Blog wird wahrgenommen – von Kommunikatoren und von jenen, über die ich berichte, den internationalen Sportverbänden, weit über den deutschen Sprachraum hinaus. Dieses Blog nervt so manchen selbst ernannten Kommunikationsherrscher. Mehr nicht, aber eben auch nicht weniger. Die Rückmeldungen auf vielen Kanälen sind überaus erstaunlich.

Journalismus kostet Zeit. Journalismus kostet Kraft. Journalismus tut weh. Journalismus macht Spaß. Journalismus ermüdet. Journalismus kostet Geld.

Journalismus, der sich mit internationaler Sportpolitik beschäftigt, bedeutet: Bruder Google allein tut es nicht. Man muss auch manchmal vor Ort sein und seinen Stiernacken zeigen. In Lausanne, in Kapstadt, in Berlin, in Zürich, in München, in Vancouver. Präsent sein, beobachten, reden, fragen, dokumentieren, recherchieren. Das ist nicht Urlaub, sondern Kärrnerarbeit. Das machen wenige. Und das ist zum Beispiel der Grund, dass einige Figuren, die im Milliardengeschäft mit den olympischen Ringen oder dem FIFA-Weltcup zentrale Positionen einnehmen, im deutschen Sprachraum fast nur hier regelmäßig begleitet werden.

Journalismus ist ein verzehrendes Geschäft geworden. Aber dieses Geschäft macht noch immer Spaß. Und ich bin altmodisch genug zu sagen: Dieser Berufsstand hat eine Verpflichtung. Die heißt schlicht: Öffentlichkeit herstellen. Nichts anderes interessiert mich. Nie zuvor war das so gut möglich wie im Internet. Ich blogge, also bin ich. Journalist, Blogger, bloggender Journalist, journalistischer Blogger – für mich gibt es da keinen Unterschied. Ich habe Preise bekommen als Journalist und als Blogger, und ich amüsiere mich darüber, wie man mich bezeichnet. Für manche ist das irritierend.

Journalismus heißt für mich: Dialog. Diskutieren. Lernen. Vernetzen. Fehler eingestehen und korrigieren. Quellen offenlegen, solange nicht Quellenschutz gewährleistet werden muss, weil Hinweisgeber sonst Probleme bekommen. Journalismus heißt für mich: Wissen weitergeben. Verlinken. Dokumente zur Diskussion stellen. Einordnen. Erklären. Analysieren. Kommentieren. Berichten. Recherchieren. Dranbleiben. Beißen. Oder es wenigstens versuchen.

Journalismus heißt: Den Arbeitsprozess transparent gestalten. Den Leser/Hörer/Zuschauer/Diskussionspartner/Experten mit nehmen auf die Reise und immer auch erklären, wie ein Produkt entstanden ist. Ich liebe und lebe das.

Es heißt auch, mit einer Fachkompetenz, die man sich erarbeiten kann, den Lotsen zu spielen, den Moderatoren.

Ich mache diesen Job inklusive Volontariat und Studium seit mehr als zwei Jahrzehnten, wobei ich die ersten drei Jahre – die Ausbildung zum sozialistischen Propagandisten, Agitator und Organisator – nicht als Journalismus bezeichnen mag, sondern nur als wichtige Erfahrung, die dazu beigetragen hat, dass ich so arbeite, wie ich arbeite, dass ich mich ungern einspannen und einlullen lassen, dass mich Taten mehr interessieren, als Funktionen, dass ich Kompromisse hasse, keine Zeit zu verlieren habe und, so glaube ich, eine gesunde Respektlosigkeit vor jenen entwickelt habe, die in Machtpositionen agieren. Ungeachtet aller Unsicherheiten und finanzieller Turbulenzen, die die Branche erschüttern, ist dies die spannendste Phase, die ich erlebe. Es ist eine Revolution. Jeder kann in wenigen Minuten für wenig Geld (oder gar umsonst) ein Medium kreieren. Das ist fantastisch.

Wer sich je die ein dreiviertel Jahr alte Präsentation von Google Wave reingezogen hat, bekommt eine Ahnung davon, was möglich ist und möglich sein wird – nicht nur in der Live-Berichterstattung. Ich könnte andere Beispiele nennen.

Journalismus wird völlig neu erfunden. Neu definiert. Und am Ende nennt man das wahrscheinlich nicht mehr Journalismus. Vielleicht stirbt diese Bezeichnung aus. Dann wird es halt andere Vokabeln geben. Schon jetzt ist die Begriffsbestimmung doch reichlich diffus. Denn Journalismus meint viele Dutzend höchst unterschiedliche Tätigkeiten.

Journalismus ist ein kollaboratives Projekt. Nur haben das viele Journalisten, Verleger und Intendanten noch nicht mitbekommen. Es ist mir ziemlich egal, ob sie es je mitbekommen. Ich versuche mich daran. Ich habe mir mein eigenes Aquarium geschaffen. Das ist aufregend, denn es ist eines, in das ich nicht reingucke und mich am Farbenspiel ergötze, sondern in dem ich selber schwimme.

Zu meinen Freischwimmübungen der kommenden Wochen gehören:

  • Ich bemühe mich um Werbung und Mäzene. Bin aber völlig unfähig, mich zu vermarkten. Wenigstens sind endlich die ersten Gespräche geführt. Das Grundproblem besteht natürlich darin: Journalismus, wie ich ihn betreibe, der also dorthin geht, wo es weh tut, der nicht kuschelt, ist nicht gerade das, was Werbepartner suchen, zumal, wenn sie aus der Branche kommen, über die berichtet wird. Das ist ein altes Problem, kein neues.
  • Im März/April soll www.sportandpolitics.de starten. Dort will ich die sportpolitische Berichterstattung zu neuen Höhen führen. Hier wird es dann ein bisschen privater. Ich habe lange über Sinn und Unsinn eines zweiten Blogs nachgedacht und bin hin- und hergerissen. Ich glaube, dass die Chancen damit steigen, ein – ich traue es mich kaum zu sagen – Geschäftsmodell zu entwickeln. Das Thema würde ich gern diskutieren.
  • Zur Fußball-WM soll es ein E-Book geben, ich will es endlich mal ausprobieren und hätte es längst tun müssen.
  • Und vielleicht überwinde ich auch meine Feigheit, mich mit einem Projekt ähnlich wie spot.us, das ich schon lange verfolge, zu blamieren.

Ich finde, die Versuche sind es wert, unternommen zu werden.

Nachtrag, 14.38 Uhr: Fürs Protokoll: Ich muss mich in Emails mit dem Vorwurf auseinandersetzen, ich würde mich selbst beweihräuchern, den Großkotz machen und die Arbeit anderer Journalisten, die auf diesem Gebiet tätig sind, entwerten. Mag sein, dass Understatement nicht zu meinen Stärken zählt und ich mich gelegentlich wie der Elefant im Pozellanladen benehme. Indes glaubte ich klar gemacht zu haben, über meine Arbeit gesprochen zu haben, über nichts sonst.

Es finden sich hier im Blog hunderte Links zu Beiträgen von Kollegen, Lobpreisungen und Lesebefehle von mir für die Arbeit anderer. Aber mein Thema war ausdrücklich nicht, eine Branche zu beurteilen (weder im Positiven noch im Negativen), das glaube ich ausdrücklich gesagt zu haben. Mein Thema war dieses Blog und mein Versuch, Qualitätsjournalismus zu finanzieren. Dazu habe ich einige Fragen aufgeworfen, die ich gern diskutieren möchte, und einige Projekte genannt, die ich gern angehen möchte.

Ich glaube, es liegt in der Natur der Sache, dass es immer, wenn Geld ins Spiel kommt, brenzlig wird. Darüber redet man nicht gern, schon gar nicht öffentlich. Ich finde es allerdings irgendwie konsequent, darüber zu reden, wo es doch um eine öffentliche Arbeit/Dienstleistung geht.

Ich glaube im Übrigen, aber das fällt jetzt schon in den Bereich des Generalisierens, dass Journalisten gezwungen sind, jetzt und künftig viel mehr über Erlösmodelle nachzudenken und alles auf dem Prüfstand steht. Ich wollte aber nicht Generalisieren, sondern über das eigene Schaffen reden.

148 Gedanken zu „Online-Gebühren: Ãœber den Wert von Qualitätsjournalismus“

  1. Respekt für den Mut, das versuchen zu wollen. Ich denke, kein Blog ist dafür besser geeignet als dieses. Ich drücke die Daumen, dass alle Ziele, zu denen es führen soll, erreicht werden!

  2. Bezahlen um hier zu lesen? Gerne. Aber nicht per Paypal.
    Kann man auch die Kontoverbindung nutzen, die für die 20gegen20-Spenden angegeben war? Wenn nein, gibt es eine andere?

    Falls nur Paypal geht, dann werde ich wohl hier raubmordkopiermitlesen müssen ;-)

  3. Du musst noch ein wenig an dem Link rumbasteln. Der Link zu PayPal funktioniert, es fehlt dann allerdings die Verknüpfung zu deinem Blog. Ich kann mich ganz normal anmelden und lande dann in meiner Kontoverwaltung.

  4. @jw
    Liebend gerne. Wie wäre es mit Pay Safe als Ergänzung. Nutzen viele und ist anonym. Funktioniert wie beim Handy. Geldschein eintauschen gegen Geheimcode, geheimcode eingeben und zahlen. So ist jedem gedient.

  5. @jw: freu mich schon auf das e-book (wird es um die wm oder um die fifa gehen?) – finde die idee mit dem zweiten blog gut, denn das was du hier betriebst, war schon langer kein tagebuch mehr, sondern ein online-magazin.

    mich interessieren auch die „privaten“ dinge wie beim peking-tagebuch – wie hat sich deine technische ausrüstung innerhalb der vergangenen zwei jahre geändert?

  6. Der Versuch in allen Ehren, aber Paypal dafür zu verwenden, ist grenzwertig. Mal abgesehen davon, dass PayPal relativ teuer ist (bei kleinen Beträgen), glänzt der Dienst immer wieder mit Negativ-Schlagzeilen und produziert Datenschutz-Pannen. Im Zweifel wird auch gerne mal ein Guthaben eingezogen oder gesperrt.

  7. Hmm, Gebühren klingt erstmal komisch, die will nämlich niemand zahlen. Oder freust du dic über Kontoführungsgebühren, Müllgebühren, Verwaltungsgebühren? Wenn, dann halte ich nur Flatrate- oder Festpreisvarianten für überlebensfähig im Netz. Für einzelne Artikel Beiträge im Cent-Bereich zu verlangen, ist lästig für den Autor und mühselig für alle Leser.

    Außerdem glaube ich, dass wer als freier Journalist namhafte Auftraggeber wie SZ etc. hat, mehrere Bücher veröffentlicht, mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet ist, sich sehr wohl gut selbst vermarkten kann. Von daher ist der Netz-Obolus eine kleine Ausrede.

    Ich drücke diesem spannenden Exkurs aber die Daumen. Nur weil andere Print-Eumel im Netz nichts verdienen, heißt das ja nicht, dass das für alle gelten muss. Und andererseits kostet ein „Hier bezahlen“-Schild mit dazugehöriger Infrastruktur für eine Homepage nicht sonderlich viel, Paypal sei Dank. Und der eine oder Erstbesucher wird sicherlich aus lauter Furcht auch ein paar Cent abdrücken.

  8. Praxistest nicht bestanden. Da geht’s schon mal los. Es gibt einfach keine vernünftigen Bezahlmethoden, oder? Oft beschrieben. Wenn man dann noch zu doof ist, das einzubinden … Peinlich. Jetzt sollte der Button funktionieren. Ich muss nacharbeiten – neben Paypal etwas anderes anbieten, inkl. Kontonummer.

    @ Jan C. Rode: Sie kennen sich aus auf dem Markt? Seit wann zahlen „namhafte Auftraggeber“ (noch) angemessene Honorare für Recherchen? Schon mal ein Buch geschrieben? Ich empfehle http://www.freischreiber.de. Das ist aber auch gar nicht mein Thema, sondern die Frage, ob dem Konsumenten Qualitätsjournalismus im Netz etwas wert ist.

  9. @Jan: Gebühren ist vielleicht ein unglückliches Wort und es ist glaube ich auch nicht Jens Absicht, dass man für jeden Artikel ein paar Cent bezahlt. Man hat die Möglichkeit und ich werde es wohl so machen, dass ich als „Abo“ jeden Monat 5€ abdrücke. Mehr kann ich mir als Student nicht leisten, aber wenn alle, die das Blog regelmäßig lesen das machen, wäre das ja schon mal ein Fortschritt. Auch wenn es kein Flatrate-Modell ist: Mach es doch einfach zu einem.

    @alle Paypal ist doch gut und einfach. Wo ist das Problem?

  10. Also ich zahle gerne Müllgebühren wenn ich im Gegenzug relativ sicher sein kann, dass andere ihren Müll nicht in meinen Garten werfen. Über die Frage nach dem wieviel kann man durchaus streiten aber der Hausherr hat in diesem Blog ja keinen festen Betrag erwähnt. Kontoführungsbebühren zahle ich nicht gerne, aber dafür hab ich ja die Bank gewechselt.
    Verwaltungsgebühren zahle ich ungern, das ist völlig intransparent wieso ich da jetzt genau diesen Betrag zahle. Was Transparenz angeht mach ich mir hier aber keine Sorgen.
    Von daher sehe ich an Gebühren erst mal kein Problem. Ist ja jedem selbst überlassen ob und wieviel er zahlt.
    Wo ist außerdem der Unterschied zwischen diesem Blog und den Büchern und Zeitungen in denen diese Arbeiten auch erscheinen? Für Bücher und Zeitungen zahle ich auch Gebühren.
    Ich denke kein einziger Erstbesucher wird zahlen, schon gar nicht aus Furcht. Ich denke die „Stammbelegschaft“ wird zahlen und kurzfristig wird da Geld reinkommen. Ob sich das auch langfristig lohnt ist die Frage und ich bin auch gespannt. Drücke dir die Daumen Jens.

  11. Kaum ein deutsches Medium, online und offline, hat in den vergangenen Jahren über sportpolitische Themen derart intensiv und umfassend berichtet, wie dieses Blog.

    Das ist keine Ãœbertreibung, man könnte das „kaum“ wohl noch getrost streichen.

    Ich zahle daher gerne ab und zu einen kleinen Betrag (nehme mir dabei aber noch Studentenermäßigung heraus), bin aber bezüglich paypal bei den anderen: Ich boykottiere paypal und würde mich über Alternativen freuen.

    @jan rode: ich behaupte das gegenteil: wenn es ein vernünftiges micro-payment-system gibt, werden die leute problemlos etwas zahlen – ein paar cent für jeden artikel ist ne andere hemmschwelle als sich eine flatrate zu leisten.

    @jw: wirst du die einkünfte via offenlegen?

  12. @jens weinreich
    ich schlage vor eine Spendennummer eïnzurichten, die bei einem Anruf einen Betrag zwischen 1-5 Euro auf das Blog-Konto einzahlt. Die Nutzer sollen sich dem Gebot der Fairness: Gute Info gegen Gutes Geld freiwillig unterwerfen.

  13. @jens weinreich
    ich schlage vor eine Spendennummer eïnzurichten, die bei einem Anruf einen Betrag zwischen 1-5 Euro auf das Blog-Konto einzahlt. Die Nutzer sollen sich dem Gebot der Fairness: Gute Info gegen Gutes Geld freiwillig unterwerfen.
    Es brächte dem Nutzern ein nettes Stück Selbsterfahrung.

  14. Hallo zusammen,

    natürlich ist der Blog eine „Marke“, für die viele – ich eingeschlossen – bereit sind, einen Beitrag zu leisten. Ich fand nur die Wortwahl „Gebühren“ ein wenig unglücklich und auch die Art der Selbstdarstellung. Aber das sei ja jedem selbst überlassen.

    @Linksaussen: Immerhin ist die Masse schon an Flatrates als Pricing-Modell gewöhnt, doch bezweifle ich, dass Paypal und Co. einer Mehrheit außerhalb des Netzes was sagen. Zumal viele (berechtigte) Ängste haben, mit ihrer Kreditkartennummer oder Kontoverbindung im Netz zu agieren.

    @JensW: Ja, auch ich habe mich schon mal als Autor versucht: http://bit.ly/bXtqPM

  15. Und ich dachte wir finanzieren schon Deine Arbeit, indem wir (und andere) für die Sportpolitik bezahlen, über die Du dann berichten kannst (scnr).

    Ich finde auch, der Versuch ist es wert.

  16. Du bist ein herausragender Textproduzent. In Deutschland bist Du einzigartig mit Deiner Wadenbeißer Mentalität auf dem Gebiet der Sportpolitik. Ich habe mir insgeheim öfters gewünscht das Du beim Vermarkten Deiner Person die selbe Kreativität und Geschicklichkeit wie Günter Wallraff an den Tag legst.

    Prima, wenn Du die ersten Gespräche mit potentiellen Mäzenen führst. Ein starker Finazier im Rücken wird Dir gut tun. Das andere ist natürlich das Brot und Butter einfahren für Deine tägliche Arbeit hier. Das wird der Markt der Leser,Konsumenten, mal vorbeigucker, Kollegen, Fans von Dir honorieren oder nicht. Ich drück Dir dabei die Daumen. Der Bezahlvorgang selber muss einfach und sicher sein.

    Die Idee mit dem 2. Blog. Überlegenswert. Es ist ja immer eine Frage der Macht der Konzentration und der Gefahr des sich verzettelns. Du wirst die richtigen Prioritäten setzen.

    Was ich mir auch bei Dir gut vorstellen kann sind einzelne zu kaufende Weinreich Dossiers. Beispiel Claudia Pechstein. Ich kenne keinen Sportjournalisten der die Dinge zur Personalie Pechstein so intensiv und akribisch zusammengetragen hat wie Du. Selbiges gilt für Personen wie Blatter oder (da bist Du zwar noch ganz am Anfang, die Dinge entwickeln sich jedoch)die Bewerbung München 2018. Auf den genannten Themengebieten bist Du in Deutschland meilenweit vorn. Da kann dir momentan keiner das Wasser reichen. Diese Dossiers sind bares Geld wert.

  17. bin dabei weil info/hintergrund/artikel zu den Voldemorts des Weltsports sonst nicht zu haben und journalistische arbeit, recherche, hintergrundwissen ja nicht von lau und pillepalle kommen. Ich finde allerdings selbstkasteiungen wegen noch nicht fluppender paypal anbindungen/buttons etwas ueberfluessig.

    beim naechsten aufrufen der seite wird also gelatzt – frage wieviel ? oder pro monat ?? oder pro artikel , oder abo und password ????

  18. Bezahlung via Paypal funktioniert nun. Der Link führt direkt nach dem Login zur Spendenseite mit dir als Adressaten.

  19. Als Leser der ersten Stunde schließe ich mich den Worten von sportinsider an. Eine einzigartige Lektüre, wofür man gern was investiert.

  20. Hallo Jens. Du hast vollkommen recht. Ich habe schon damals bei deinem Spendenaufruf gemerkt, dass einige (viele?) Spender Geld gaben nicht nur auf Grund von Mitleid, Wut, Gerechtigkeitssinn, Beistand, etc. sondern auch um deine Arbeit online und offline finanziell zu würdigen, diese Hintergedanken trug ich zumindest mit mir herum, natürlich wissend, dass das Geld ausschließlich für den Rechtsfall genutzt und der Restbetrag weitergespendet wird.
    Ich würde mich allerdings auch über eine Alternative zu Paypal freuen. Apropos, es gibt ja auch noch andere Qualitätsschreiber, vor allem im Netz, die ich tatsächlich auch mit einem Obolus bedenken würde (ich denke da an allesaussersport, niggemeier, kalwa, spiegelfechter, etc.).
    Könnte vielleicht dieses System funktionieren? Vielleicht bin ich leicht naiv, aber das hört sich doch mal nach einem tollen Micropayment-System an.

    Was meint der Hausherr, die Leserschaft?

  21. @sportinsider: Dossier-Idee finde ich super!

    Abopreis kann ich mir nicht gut vorstellen, möchte bei jedem Thema individuell entscheiden, ob ich dafür etwas zahle.

    @JW: by the way: Du bist doch ab und zu in Dortmund als Dozent unterwegs oder? Bietest Du eigentlich auch Seminare in Berlin an?

  22. Hallo Jens,

    Ein paar unsortierte Gedanken zum Payment (nicht speziell auf jensweinreich.de bezogen, sondern generell):
    Meines Erachtens müsste es schon eine Art Micropayment sein (mal jetzt unabhängig davon ob es da jetzt schon vernünftige Anbieter gibt oder nicht).Eine Flatrate macht eigentlich nur für jemand Sinn, der den Blog von vorn bis hinten wie eine Zeitung durchliest (was ich nicht tue, aber es gibt bestimmt welche), jeder andere hätte immer das Gefühl zuviel bezahlt zu haben.Ich würde auch Preise vorgeben, einfach so ein Paypal Button ohne Betrag, das wirkt für mich wie so ein „rettet den blog!!einself“ Spendenbutton. Und spenden will ich eigentlich nicht (zumindest nicht in dem Zusammenhang), sondern wir reden hier von ’ner ehrlichen Bezahlung für ehrliche Arbeit, das hat nix mit mildtätigen Spenden zu tun.Wenn du aber Preise vorgibst, dann kann sich das meiner Meinung nach im Normalfall nicht im Eurobereich abspielen, sondern eher in den Cents, es kommt natürlich vor allem auf den Artikel (Umfang, Qualität, Aufbereitung usw) an, aber für einen „normalen Artikel“ 10 Cent würde ich für dieses Blog hier als einen realistischen Wert betrachten (evtl auch ein bisschem mehr oder weniger).Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher dass das funktionieren würde, man könnte sogar so weit gehen und das ganze mal simulieren, einfach so einen 10c Button unter den Artikel, und wenn da einer draufklickt bekommt er halt ne nette Meldung das er, wenn er wirklich bereit wäre für den Artikel Betrag X zu bezahlen, dann bitte nochmal hier bestätigen soll … und das wird dann protokoliert, ich bin mir ziemlich sicher da kommt ein erkläckliches Sümmchen zusammen.

    Das Problem ist, sowas kann man nicht mit Paypal aufziehen, die haben viel zu hohe Transaktionskosten. Man bräuchte etwas, was die Pfennigbeträge akkumuliert und dann (einmal am Ende des Monats zum Beispiel, oder auch vierteljährlich) losgeht und dann die drei euro fuffzich von der Kredikarte schrubbelt. Das ist an sich nicht schwer zu programmieren, auch die Anbindung an ein Payment Gateway ist jetzt nicht das Drama, allerdings braucht man zwingend ne vertrauenswürdige Firma die das betreibt, Payment Daten auf einem Hobbyserver gehen gar nicht, und PCI DSS compliancy hat nicht jeder, das kostet richtig Geld.

    Aber während ich so schreib kommt mir noch ne bessere Idee, die ist wirklich easy umzusetzen: die leute melden sich an einem noch zu bauenden Servicean (ganz schlank, nur (phantasie)username, eigenes passwort, evtl ein captcha zur verifizierung), die 10-cent-payment seite bekommt eine authentifizierung mit eben diesem user/passwd, führt aber keine payment transaktion oder was anderes aus, sondern speichert nur den artikelcode, titel,betrag, den phantasieuser und nen timestamp. und auf ner zweiten seite machst du ein listing, in dem die „gekauften“ artikel zusammengerechnet werden,und DORT kommt ein Payment Button hin (wegen mir auch PayPal wenns denn sein muss), der User kann aber auch überweisen.Vorteil: alles ist immer noch freiwillig, es werden keine privaten daten oder gar payment sachen gespeichert, der user kann entscheiden ob er monatlich, vierteljährlich oder wie oft auch immer seinen Obolus entrichten möchte, und die Transaktionskosten fressen das Einkommen nicht auf …

    sorry, der text ist etwas lang geworden ^^

  23. Ja, ich zahle gerne, aber nicht per Paypal. Es gibt auch andere Systeme, mit denen man sicher bezahlen kann, bspw. mit der Bank-PIN.

    In der aktuellen FAZ am Sonntag war ein interessanter Bericht über ein solches Bezahlsystem, das man IMHO unterstützen sollte.

    @ jens Weinreich

    Ich fände es sehr interessant, wenn jemand, der dieses System ausprobiert, auch eine Art Bilanz veröfftilechen würde. Es würde mir auch eine Aussage wie z.B. „im mittleren vierstelligen Bereich“ ausreichen, wenn du deine Einkünfte nicht offenlegen möchtest.

    Dies ein tolles Argument kontra alle „Online-Journalism“ Kritiker, die behaupten, das man mit Qualität keine Einnnahmen generieren könnte.

  24. @ Tobi: Ja, einige Beiträge, die hier erscheinen, werden auch vermarktet, um es mal so zu sagen. Aber nur ein Teil. Und selbst der wird in der Regel noch stundenlang aufgepeppt, bevor er im Blog erscheint. Das ist normal, finde ich. Macht fast jeder so, der auch als Journalist und nicht nur als Blogger tätig ist, oder. Ich freue mich ja selbst oft genug mehr darauf, wenn Beiträge in Blogs erscheinen – den jüngsten Text von Stefan Niggemeier beispielsweise zur Zukunft des Journalismus habe ich aus sueddeutsche.de nur wahrgenommen, konnte es kaum erwarten, dass er den Beitrag auf bloggt, weil ich auf die Diskussion gespannt war.

    @ Linksaussen: Fürchte dennoch, das Zitat, das Du da rausgreifst, und einige andere, werden von manchen als pure Großmäuligkeit aufgefasst. Vielleicht ist es das auch, vielleicht ist es auch nur so, dass diese Art des Kommunizierens mehr Angriffsflächen bietet – und mehr Möglichkeiten, Fehler zu machen und Dinge zu sagen, die man dann lieber nicht gesagt hätte, es ist nun mal so.

    Offenlegen? Ich bin mir unsicher. Denke noch drüber nach. Es besteht meines Erachtens, anders als beim T20er Spendenaufruf keine Verpflichtung dazu. Es ist, bitte die Bezeichnung nicht übel nehmen, halt eine Art offener Dienstleistungsvertrag: der User kann für eine Leistung, die er für wichtig und gut hält, ab und zu einen Obolus entrichten. Ich habe auch oft genug gespendet und hier und da einen Betrag gezahlt, weil ich meinte, derjenige verdiene das.

    @ TrackGeek: Nein. Das hätte mir wegen der parallel laufenden Bewerbung um die Fußball-WM eigentlich gut gepasst, lässt sich aber nicht finanzieren.

    @ Jan C. Rode: Das Wort Gebühren war bewusst gewählt, wohl wissend, dass es hässlich ist. Kann leider gerade Ihren Link nicht öffnen. Wollte Ihnen nicht zu nahe treten, sondern allein andeuten, was anderswo schon ausführlich beschrieben wurde: Dass Honorare in den allermeisten Fällen eben überhaupt nichts bedeuten und Arbeit nicht annähernd adäquat bezahlen. Deshalb der Link zu den Freischreibern. Ich kenne viele Kollegen und Freunde, die arbeiten viele Tage an einem Beitrag und recherchieren wirklich – um dann oft genug nicht einmal eine Reaktion auf ihren Redaktionen angebotenen Beitrag zu erhalten. Das ist die Wirklichkeit. Ob man schon mal ein Buch geschrieben und/oder einen Preis bekommen hat, ist völlig unerheblich.

    @ McP: :) Stimmt. ich finanziere die Münchner Olympiabewerbung ja auch.

    @ realpirate. Ob, wie viel und wann? Kann jeder selbst entscheiden.

    @ Marcus. Muss ich mir mal in Ruhe anschauen.

    @ volleyrad: Nur selten in Dortmund. Anfang November planen wir die zweite Sportjournalismus-Konferenz – und das mache ich ehrenamtlich. Ich biete keine Seminare an, sondern halte sie, wenn ich gefragt werde.

    @ sportinsider: Ein zweiter Blog mit noch klarere inhaltlicher Fokussierung würde die persönliche Note nehmen, ja, was aber angesichts fortwährender Ungeschicklichkeiten etwa zur Frage „Wie kann Qualitätsjournalismus finanziert werden?“ kein Nachteil sein muss :) Und ja, verzetteln ist immer eine Gefahr.

    An derartige Dossiers habe ich auch schon gedacht. Mir fallen ad hoc mehr Argumente dagegen ein. Zu Pechstein zum Beispiel: Ich hätte unweigerlich Dokumente zu ihrem Fall mit in dieses Dossier einbinden müssen. Dazu aber habe ich kein Recht, finde ich. Je aktueller das Dossier, desto größer ist meines Erachtens auch die Gefahr, des Content-Klaus bezichtigt zu werden. Denn es besteht ja ein Unterschied darin, ob ich in der aktuellen Berichterstattung in Zeitung/Radio/Blog oder sonstwo auf andere Quellen und Journalisten Bezug nehme und sie zitiere – oder ob ich das eben in einem gesonderten Bezahlangebot mache.

    @ Andreas: Du erwähnst viele wichtige Punkte, die viele Journalisten/Anbieter/Blogger betreffen. Ich sag ja, bei der Frage: Spenden/Bezahlbutton geht es schon los. Man kann alles mögliche anbieten, zum Beispiel über Paypal – aber für journalistische Leistungen einen Festpreis verlangen, geht nicht. Insofern ist diese Zahlmethode eigentlich kaum geeignet, nach besseren aber halten viele Ausschau. Vielen Dank für Deine Ãœberlegungen. Wird abgespeichert!

  25. Zum Thema Offenlegen:

    mich interessiert nicht, wieviel du (und andere Schreiber hier) verdienen. Nebenbei bemerkt typisch deutsche Diskussion, die Amerikaner sind da wesentlich offener ;-) Ich gönne jedem, der Leistung erbringt, ein gutes Gehalt.

    Ich habe die Hoffnung, dass mit dieser Offenlegung

    a) andere Qualitäts-Onlineschreiber dazu ermutigt werden, das auch auszuprobieren, z.B. Herr Niggemeier, der noch zaudert.

    b) alle „Offline-Medien“ sehen, dass man mit Qualität auch Online Geld verdienen kann.

  26. @ Marco: Das ist völlig offen. Und ich würde viele Begriffe verwenden – siehe oben -, nur nicht den der Spende. Das ist es nicht, und das habe ich versucht klarzumachen.

  27. Guten Abend Jens!
    Ich hatte schon das große Vergnügen, Sie mit einer kleinen Summe zu unterstützen, als Sie hier um eine Spende baten. Schlußendlich wurden die Spenden nicht gebraucht und für was auch immer verbraucht. Gespendet habe ich deswegen, weil ich Ihr Blog sehr interessant finde, gut geschrieben, nicht sensationslüstern, aber sehr informativ. Ich hätte nicht gespendet, wenn die Spende über Paypal gegangen wäre. Richten Sie doch einfach ein spezielles Bankkonto als Unterstützungskonto ein (oder wie immer der Name lauten mag [mir fällt gerade ein: JWD-Lesering :-)]) und Sie können sicher sein, daß nicht nur ich, sondern auch andere gerne für Ihre Arbeit zahlen werden. Wieviel da zusammen kommen mag, das will ich gar nicht wissen, gute Arbeit soll auch gutes Geld einbringen, so einfach ist das. Ach ja, ich habe kein Fernsehen, gucke auch sonst keine Sportsendungen, gehe nicht auf den Fußballplatz, aber ich liebe es, politische Hintergründe zu erfahren, gut recherchierte natürlich. Deswegen lese ich Ihr Blog. Wenn Sie nur Paypal bevorzugen, dann gebe ich mich schon jetzt als Schwarzleser zu erkennen.

    Vor dem Absenden habe ich mir noch schnell einige Kommentare durchgelesen. Es taucht immer wieder die Frage nach dem evtl. Preis auf. In diesem Zusammenhang sollte mal an die Idee „Jeder gibt, was es ihm wert ist“ gedacht werden. In Paris gibt es ein Restaurant ohne Preise auf der Speisekarte, jeder gibt, was die Mahlzeit ihm wert ist. Der Wirt soll sehr zufrieden mit seinen Einnahmen sein. Nur so eine krumme Idee von mir.

  28. Ich denke auch, dass eine Offenlegung unnötig ist. Was nützt diese Information? Wenn einem das Lesen der Beiträge etwas wert ist, sollte man dafür bezahlen, unabhängig davon, wieviel Geld andere schon gespendet haben. Außerdem soll Jens seine Zeit mit Recherchieren (und Veröffentlichen) verbringen; bürokratischen Aufwand hat er sicher schon genug.

    Ich nehme an, dass regelmäßige, kleinere Beträge mehr helfen als eine größere Überweisung, mit der das Gewissen dauerhaft beruhigt wird. Ich habe nix gegen die Nutzung von Paypal, würde aber einen Weg bevorzugen, bei dem möglichst wenig Geld vom Überbringer abgegriffen wird.

  29. Interessante Diskussion. Ich bin persönlich sehr gespalten, was ich davon ahlten soll. Einerseits nerven mich diese Aufrufe zu freiwilligen Zahlungen irgendwie immer ein wenig, andererseits kann ich die Bestrebungen des Hausherren, mit seiner wirklich guten Arbeit auch gutes Geld zu verdienen, durchaus nachvollziehen und verstehen.

    Die Frage ist halt, ob es wirklich gelingt, Leute dazu zu bringen, für etwas zu bezahlen, was sie ebensogut umsonst bekommen können.

    Von daher ist es gut, dass das mal jemand ausprobieren will und ich bin ehrlich gespannt, wie das Experiment ausgeht…

  30. @Daniel: Grundsätzlich wäre das natürlich ein positiver Effekt. Ich denke aber, Jens Weinreich wird seine Erfahrungen mit diesem Finanzierungsmodell sowieso nicht für sich behalten. Es braucht m.E. keine öffentliche „Spendenuhr“, um Interesse zu wecken, wenn es klappt.

  31. @torsten: Die Inhalte von Jens Weinreich bekommst Du eben nirgendwo anders. Seine Inhalte sind im deutschsprachigen Raum einmalig. Das Thema Sportpolitik ist durch Jens Weinreich besetzt. Das Thema ist ja die Brücke zu schlagen von der Gewohnheit bisher die Texte von Jens gratis zu lesen zur angemessenen Vergütung. Natürlich schreiben Burswchen wie Jeff Jarvis in seiner Internetbibel: Was würde Google tun? vom Schreckgespenst der Bezahlschranken. Sie empfehlen den Text kostenlos zur Verfügung zu stellen und anderweitig über das Medium Blog monetäre Erlöse zu bekommen.

    Jeder Fall ist individuell. Jens recherchiert in einer Intensität, die es für uns Leser normal nicht zum Nulltarif geben kann. Bisher war Jens großzügig und gastfreundlich und hat einen Powerday nach dem anderen hingelegt.

    @Daniel: Zum Thema Offenlegung. Wieso sollte eine Offenlegung der Einnahmen erfolgen? Ich gebe jeden Tag Geld aus. Ob beim Bäcker, an der Tanksäule, auf der Post, beim Gemüsehändler, beim Zeitungshändler oder in Abständen in der Autowerkstatt bei der Inspektion der Familienautos. Ich will daq von keinem eine Offenlegung.

    Hier handelt es sich auch nicht um eine erbetene Spende von Jens Weinreich. Er bietet eine Dienstleistung an.

    Daniel, Hand auf’s Herz: Was würde Dir eine Offenlegung bringen?

  32. Hallo Herr Weinreich,

    vielen Dank, dass Sie so gute Arbeit machen. Sportberichterstattung interessiert mich eigentlich nicht, jedenfalls nicht, wer wann wie welches Tor geschossen hat oder wer nach dem Lauf noch ein redundantes Zitat ins Mikro gesprochen hat. Aber wenn ich hier vorbeischaue, entdecke ich immer spannende Geschichten. Dafür zahle ich gern. Vermutlich aber eher in größeren Abständen, weil mir das für jeden einzelnen Beitrag zu lästig ist.

    Freundliche Grüße
    Paul Klammer

  33. Bekanntlich gehört es in diesem Internetdings zum guten Ton, möglichst alles bereits gesagte nochmal zu sagen:

    Ich zahle gerne, denn es bereitet mir Pein, hier ständig ohne Anlass Unmengen feinsten Stiernackencontent geschenkt zu bekommen.

    Ich lehne PayPal aus Gründen ab (und nicht nur ich, wie man hört).

    Zudem würde ich als regelmäßiger Leser einen Fünfer im Monat 40 ct pro Artikel deutlich vorziehen.

    Insofern: was bitte spricht gegen eine Bankverbindung?

    Und ich möchte bitte mit keinen „Offenlegungen“ behelligt werden. Jedenfalls nicht, solange Du keine Gelder des BMI erhälst (wäre btw mal eine Idee – wären dieses Geld „für das Ansehen der Bundespolizei in der Bevölkerung“ nicht viel besser angelegt?).

    „.. ich würde mich selbst beweihräuchern, den Großkotz machen und die Arbeit anderer Journalisten, die auf diesem Gebiet tätig sind, entwerten. Mag sein,“ aber halt zu Recht.

  34. Es geht in der Frage der Offenlegung der Einnahmen doch nicht darum, dem Hausherrn auf die Finger zu gucken (nichts läge mir ferner) oder gar den potenziellen bezahlenden Kunden (noch ferner).

    Es geht darum, zu sehen, ob ein solcher Versuch funktionieren kann, und das entscheidet sich nun mal einzig mittels der Höhe der Einnahmen.

    Und das wiederum ist nicht ganz irrelevant für andere, die Ähnliches leisten oder zumindest vorhaben.

    Niemand würde erwarten, dass im Punkte dieses Geschäftsmodells genaue Zahlen veröffentlicht werden. Aber irrelevant ist es für einen geringen Teil der Leserschaft, der in ähnlicher Mission unterwegs ist, sicher nicht, zu erfahren, ob dieses Modell annähernd funktioniert oder nicht.

    Bitte diese Frage nach der Veröffentlichung der Zahlen nicht nur aus dem eigenen kleinen Kämmerlein heraus beurteilen. Gleichwohl das hier jetzt kein Druckmachen in irgendeine Richtung sein soll. Wer schweigen will, soll schweigen dürfen.

  35. @ Sternburg (cf, gua & Ganoven): Ich halte Ausschau, aber es läuft mir einfach kein Maskottchen über den Weg. Werde morgen nochmal zur Flamme gehen, angeblich – sagt Kollege L. – wurden dort Maskottchen gesichtet.

    @ Trainer: Weise gesprochen.

  36. ich möchte mich seiner eminenz von und zu sternburg vollinhaltlich anschließen — sowohl was #41 als auch #42 ansbelangt ;-)

    was die frage der offenlegung angeht, gilt es wohl in der tat zu unterscheiden zwischen der bloßen schäublesquen neugier des pöbels und dem interesse anderer viertel-, halb- oder vollprofessioneller internetbefüller am (pekuniären) erfolg dieses pilotprojekts. ersteres kann wohl getrost ignoriert werden, zweiteres hingegen ist, vor allem für die betroffene klientel, wohl durchaus von interesse — wobei hierfür die angabe der qualitativen größenordnung hinreichend sein dürfte. aber genau das scheint ja auch mehr oder weniger konsens zu sein.

    (eine interessante geschäftsidee könnte vielleicht die offizielle einführung eines zensuswahlrechts bei den hiesigen votings sein — quasi wie im echten leben. die erste stimme gibts für umme, aber wenn man ein zusätzliches stimmenpaket für seinen favoriten buchen möchte, muss man eben ein bisschen was berappen… ;-) )

  37. Ein Knackpunkt ist ja die Art der Bezahlung und ihre Höhe. Was spricht eigentlich gegen einen Jahresbeitrag wie beim ADAC? Meinetwegen für Studenten noch einen etwas reduzierten Betrag.

  38. Journalisten abonnieren statt Zeitungen. Bin auch gespannt.

    Vielleicht reicht ja eine allgemeine Erinnerung am Monatsende/-anfang, die 3 Tage ganz oben bleibt, aus, nach dem Motto :“Wenn es Ihnen etwas wert war…“ Unterliegt sicher Schwankungen, wie auch das Interesse, zu Zeiten höherer Kosten könnten sich diese leichter decken lassen, weil nicht nur das Stammpublikum, sondern auch einige neue „Kunden“ dazukommen.

    Mit dem Bezahlen einzelner Artikel habe ich das Problem, dass in einigen Zeitungen durchaus hochwertige Artikel stehen und, auf den Abopreis runtergebrochen, vielleicht ein Preis von 10 ct oder weniger herauskommt. Die Verwaltung derjenigen Leser, die hier vielleicht auch soviel bezahlt haben und dann nur noch die Kommentare weiterverfolgen wollen, stelle ich mir recht anstrengend vor.

    Dossiers… Der Blog hier lebt auch von vielen fachkundigen wirklich weiterführenden Kommentaren, allein, wenn ich mir die CP-Diskusson ansehe. Würde nicht nur eine Rechtsfrage, die Kommentare einzubinden, es gibt (bei mir) auch ein Bewusstsein, dass ich mich hier im vermarktungsfreien Raum bewege.

    Mich interessiert natürlich auch, ob eine tragfähige Summe rauskommt. Mit „keine Verpflichtung“ zu argumentieren (@jw), finde ich recht ungeschickt, denn es eint ja alle hier Lesenden und Schreibenden, dass sie untereinander kaum Verpflichtungen haben. Ob dann gleich die Neiddiskussion losbricht, weiß ich nicht, aber es wird sicher den einen oder anderen geben, der denkt, okay, JW hatte im letzten Monat „genug“, vielleicht unterstütze ich diesen Monat einen anderen „Guten“, der sich noch schlechter vermarkten kann. Und wenn das zuviele denken, kann es knapp werden. (Merke grade, ich denke immer noch an Spenden und nicht an Dienstleistungen…Muss ich eigentlich auch KSK für Sie zahlen, wenn es eine Dienstleistung ist?)

    Ansonsten: Pro Bankverbindung, contra 2. Seite (außer, wenn es aus juristischen Gründen unumgänglich sein sollte).

  39. Pingback: Paid Content: Journalismus überlebt nur mit echtem Crowdsourcing « Medienlotse

  40. Möchte mich den Stimmen anschließen, die für eine Bankverbindung/gegen Paypal und für ein möglichst flexibles Bezahlsystem plädieren. Flexibel in dem Sinne, dass (naiv) für Gelegenheitsleser die Möglichkeit besteht, für einen einzelnen Artikel einen kleinen Obolus im Cent-Bereich zu entrichten, während die Stammleserschaft auch die Möglichkeit hat, lieber ein-, zweimal pro Monat ein Sammelsümmchen zu überweisen. Ließe sich meiner Meinung nach gut mit dem Vorschlag von nocheinjurist denken: kleine Erinnerung unter die Artikel, eine Erinnerung am Monatsende oben festgepinnt: „Wenn Ihnen dieser Artikel etwas wert war, …“ Damit ließe sich zB auch ruhigen Gewissens die Frage lösen, wie man mit gelesenen Artikeln umgeht, deren sich daraus entwickelnde Kommentarkette man weiterverfolgt…

  41. @ Micha: So ungefähr sollte das aussehen, ja. Momentan lasse ich diesen Paypal-Button noch drin, nach Vancouver mache ich das etwas eleganter.

    @ nocheinjurist: Die KSK ins Spiel zu bringen, ist doch bestimmt wieder so eine juristische Spitzfindigkeit. Mit „ungeschickt“ haben Sie recht, ich werde das noch etwas geschickter formulieren, versprochen. Das Thema der zweiten Seite werde ich nochmal gesondert erläutern.

  42. Ich find den Schritt prima. Und wünschen Ihnen hinreichenden Erfolg mit den Modell. Zumal mit Ihrer Entscheidung sich in naher Zukunft nach Paypalalternativen umzusehen.
    Schöne Grüße nach Vancouver :)

  43. Sehr geehrter Hausherr,

    ich verstehe den Ansatz, Ihren Blog als „wertvoll“ anzusehen. Das tue ich auch.

    Als Berufskollege und als medieninteressierter Mensch bin ich über Ihr Experiment sehr glücklich, auch wenn Sie Ihr Dasein als „Versuchskaninchen“ sicher mit gespaltenen Gefühlen sehen.

    Ihre Frage war ja: „Was ist der Wert von Qualitätsjournalismus“ für den Nutzer, in diesem Falle mich.

    Ich bezahle Geld für Information, indem ich meine lokale Zeitung aboniert habe. Dazu die GEZ, sogar bewußt und gerne. Einen Biblitheksausweis habe ich auch. Dazu meinen Internetanschluss. Für im Internet angebotene Informationen zahle ich üblicherweise nichts, wie wohl die meisten. Schlechte Erziehung, befürchte ich.

    In Ihrem Fall wäre ich bereit, zu zahlen. Jedoch habe ich ein Problem damit, Sie als meinen Hofberichterstatter zu bezahlen. Nicht wegen Ihnen persönlich. Es wäre ein Holzweg, wenn Ihre Kollegen Ihren Weg wählen würden – raus aus der Redaktion, in der Qualitätsjournalismus wie Ihrer leider nicht möglich ist oder zu sein scheint. Und rein in den „freien Markt“ der Blogs. Möchte ich in zehn Jahren je einen Journalisten bezahlen, der mich in Sachen Kultur, Sport, Lokalpolitik, Bildungswesen… mit Qualität beliefert? Das würde mein Budget übersteigen und wohl keinen der einzelnen Qualitätsjournalisten ernähren.

    Aber von Theorie können Sie keine Butter auf´s Brot bezahlen, ich ahne.

    Mein Vorschlag für´s Bezahlmodell: Erhöhen Sie die Attraktivität Ihres Angebotes, für alle die zahlen möchten. Reduzieren Sie es für alle, die nichts zahlen möchten.

    Konkret: Teilen Sie Ihr Blog in einen Free- und einen Abo-Bereich. Abonennten melden sich an und zahlen monatlich einen Obulus. Dafür können sie das Blog vollumfänglich nutzen.

    Freie Nutzer können einen Nachrichtenservice bekommen, also kurze Teaser der Einträge oder Kurzversionen. Nach x Tagen schalten sich die Beiträge für x Tage frei. Danach verschwinden sie im Archiv, welches Abonennten vorbehalten ist.

    Damit hätten Abonennten einen klaren Mehrwert für ihr Geld. Freie Nutzer können prinzipiell alle Informationen erhalten, müssen aber einen Mehraufwand an Zeit & Geduld mitbringen. Das machen Softwareentwickler seit Jahren so mit Shareware oder Demo-Versionen, um Kunden von den Vorteilen einer Vollversion zu überzeugen.

    Zweiter Vorschlag: Denken Sie über ein Verbund-Abo nach. Sie schreiben selbst, dass Blogger-Journalisten-Kollegen über ähnliche Schritte wie Sie nachdenken. Tun Sie sich zusammen, bieten Sie ein Kombi-Abo an. Fernziel wäre natürlich eine Blog-Zeitung ähnlich meiner Abo-Zeitung, für die ich gerne meine 30 Euro im Monat löhne. Zumal ich dann auf meine miese Lokalzeitung verzichten könnte und wollte. (Oh, ich habe eine Vision, ich muss zum Arzt!)

    Für einzelne Artikel möchte ich ehrlicherweise nicht zahlen. Zumal einige ja durchaus mehrfachverwertet werden – hier zahle ich, bei den kostenlosen Industriemedien lese ich sie kostenlos. Außerdem erhöhte das den Reiz für den Hausherren, mehr Augenmerk auf die Quantität zu legen.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Vielen Dank für Ihre öffentliche Versuchsanordnung, an der ich gerne teilnehme!

  44. Moin Jens,

    guter Ansatz. Habe bereits bei der 20er-Nummer meinen Beitrag geleistet und werde das hier wieder tun.

    Vielleicht ist hier, wo es um technische Details geht, mal ein Hinweis in Ordnung bzgl. der RSS-Darstellung. Wenn man Deinen Blog als RSS-Feed abonniert, gibt es dort (zumindest bei mir, bei zwei verschiedenen Readern) ein absolutes Durcheinander, alte Einträge erscheinen wiederholt, mit neunen Zeitmarken etc. Besteht da die Möglichkeit, mal Abhilfe zu schaffen?

    Viel Spaß noch in Vancouver!

  45. „Journalisten-Abo“? Gibt es eigentlich eine Plattform, auf der sich der Leser selbst „seine“ Journalisten zusammenstellen kann? Und auf der Plattform läuft dann jeder neue Beitrag des abonnierten Journalisten hübsch aufbereitet ein? Unter einem einheitlichen Look & Feel? Und der Leser kann sein persönliches Portfolio nach Geschmack erweitern? Für ein, zwei oder drei Euro im Monat eben Herrn Weinreich dazunehmen und für weitere ein, zwei oder drei Euro Herrn Niggemeier? Vielleicht mit Discount für mehr als zehn? Und Extra-Beitrag für Aufträge wie spot.us?

    Und die Plattform verteilt die Einnahmen dann an die Journalisten?

  46. Ich lese gerne, dass viele bereit sind zu bezahlen. Mir ist jedoch grade ein Gedanke gekommen. Ich hoffe, dass das bezahlen nicht zu einem erhöhten Anspruchsdenken führt. So nach dem Motto: Ey, ich hab bezahlt, warum schreibt der Weinreich heute denn nichts? Wie jw schon sagte. Immer wenns ums Geld geht wirds haarig.

  47. Schon bemerkenswert, dass ein guter Mann lang & breit erklären und sich dafür entschuldigen muss, wenn er für seine gute Arbeit bezahlt werden möchte. Und mehr: dass manche sogar eine Offenlegung der Einnahmen fordern.

  48. Q jW: KSK ist nicht nur eine juristische, sondern auch kostenträchtige Spitzfindigkeit. „Dieter Bohlen ist Künstler“ hieß vor einiger Zeit mal eine Schlagzeile. Worum es ging: Die KSK wollte von einem Auftraggeber Bohlens die Abführung der „Arbeitgeberanteile“ für die Beauftragung eines Künstlers. (Die zahlt auch der Verlag, wenn er einen Text von Ihnen abnimmt.) Sie bekam recht, wie häufiger in letzter Zeit. So kam die Schlagzeile. Deshalb spende ich lieber, als in ein „Vertragsverhältnis“ mit Ihnen einzutreten. Denke nicht, dass sich nicht eine gute jouristische Konstruktion finden lässt. Anonyme Bezahlmöglichkeit wäre wünschenswert (wird nicht weiter ausgeführt…).

    http://www.focus.de/panorama/boulevard/justiz_aid_138117.html

  49. @ nocheinjurist: Juristisch und kostenträchtig, sind das etwa unterschiedliche Worte?

    @ Jack: RSS? Hilfe. Ich habe mindestens schon ein Dutzend mal meine Hilflosigkeit bekannt. Versuche dennoch, ab kommender Woche was zu drehen. Kennst Du Dich im Feedburner zufällig aus?

    @ dave_o: Das wäre in gewisser Weise auch berechtigt. Gegen Anspruchsdenken ist eigentlich nichts zu sagen.

    @ Stephan: Das ist eine schöne Idee. Ich würde mir auch so eine Auswahl zusammen stellen und bezahlen.

    @ Torsten: Danke für die ausführliche Darlegung. Ich komme darauf zurück. Woran ich aber nicht glaube, ist eine echte Bezahlschranke. Das hatte ich auch nie vor.

    Ich werde die Vorschläge und Links dann mal sammeln und aufbereiten.

  50. Ich habe ein paar Probleme damit.
    Erstens – Paypal, das benutze ich aus Prinzip nicht.
    Zweitens werde ich bestimmt nicht Micropayment bei jedem Artikel betreiben, das würde dutzende Buchungen auf dem Konto auslösen, was mich Geld kosten und meine Aktenordner anschwellen ließe. Ich würde gerne jährlich einen Beitrag zahlen, und mir einmal im Jahr Gedanken darüber machen wie viel mir welches Blog im vergangenen Jahr wert war. Das würde ich gerne bei mehreren Blogs tun. Natürlich würde ich aber dann vergessen, wann ich welchem Blog wieviel Geld gezahlt habe. Mir fehlt also eine Möglichkeit, ähnlich wie Paypal, aber nicht so f*cked up, einen Ãœberblick über meine Zahlungen zu bewahren. Mit rechtssicherem Bankgeheimnis ausgestattet. Meiner Meinung nach sollten sich mal ein paar „Alpha-Blogger“ zusammentun und eine repressionsfreie, open-source-mäßige Initiative in Form einer Stiftung oder Genossenschaft für eine solche Seite starten. Mit allem Komfort und Sicherheiten für die zahlenden Leser und abschlagsfreien Auszahlungen für die Blogger. Muss doch möglich sein.

  51. Ein Blogger-Verbund-Abo wäre ein Weg, eine gemeinsame Blog-Vermarktung auch, die Frage ist aber, ob es die Netz-Individualisten (die ja deshalb frei arbeiten, weil sie Individualisten sind) schaffen, ohne gegenseitige Eifersucht und halbwegs verlässlich zusammen zu arbeiten.
    Ansonsten: Viel Glück!

  52. Journalisten statt Zeitungen abonnieren? Genau das ist mein Traum von der Zeitung der Zukunft. Obwohl jahrgangstechnisch zu den Digital Natives gezählt, brauche ich aber irgendwie dennoch morgens etwas zum Rascheln. Aber vielleicht ist das ja auch nur Gewöhnungssache.

    @Torsten: Wenn Du in zehn Jahren nicht mehr 30 Euro für dein SZ-Abo ausgibst, sondern die auf 30 Journalisten Deiner Wahl verteilst (je nach persönlicher Gewichtung), würden gute Journalisten davon auch leben können. So hoffe ich.

    Ich hab gestern mal meine Medienausgaben (Print? überdacht:
    Das 11freunde-Abo kostet 40 euro im jahr, also etwas über 3 Euro im Monat. Bei jensweinreich.de verbringe ich mehr Zeit als mit der Lektüre der 11Freunde, selbst wenn ich deren Webseite dazu nehme. Den Informations- und Qualitätsjournalismusgehalt will ich besser nicht vergleichen, so gern ich die 11Freunde lese.

    Etwas in dem Preisrahmen würde ich also für mich wählen. Mittlerer einstelliger Eurobetrag pro Monat. In manchen Monaten (Olympia, IOC-Sitzungen, Gerichtsprozesse mit dem DFB etc.) auch mal mehr – die Leichtathletik- und Schwimmwettbewerbe in Peking hab ich fast ausschließlich über diesen Blog verfolgt.

    Nur, um auch aus Lesersicht etwas Transparenz reinzubringen.

    Und die Frage nach der Offenlegung war auch keine Forderung, sondern eine ergebnisoffene Frage. Ich gebe aber zu, mich würde das schon interessieren, inwiefern das klappt – aber eher in „Journalismus der Zukunft“-Zusammenhängen denn aus voyeuristischem Geifern.

  53. @Linksaussen:
    30 Euro für 30 Journalisten meiner Wahl, gerne. Da ich aber faul bin und mich nicht jeden Morgen durch 30 Blogs wühlen will, würde ich die 30 Euro nur zahlen, wenn ich die 30 Journalisten auf meiner „abonnierten Playlist“ finde. Also: 1 Klick, 1 Abo, Zugriff auf eine Seite mit Beiträgen von 30 Qualitätern.

    @jw
    Ich habe wenig Hoffnung, dass „pay if you like it“ online befriedigende Ergebnisse liefert. Im Restaurant muss ich schon chuzpe haben, um nach dem Essen einfach zu gehen, ohne zu zahlen. Aber hier? Who cares?
    Mein Tipp wäre, dass von 1000 Nutzern max. 100 freiwillig zahlen. 100*50 Cent pro Beitrag, da kriegen Sie bei jedem Dorfblatt ein besseres Zeilenhonorar.

  54. @ Torsten

    Auch ich bin gespannt, wieviele User den „Lippenbekenntnissen“ Taten folgen lassen. Aber gerade deswegen finde ich einen Versuch sinnvoll, denn, solange der nicht durchgeführt wurde, wird es auf diese Frage nie eine zufriedenstellende Antwort geben.

    Viele Blogger werden das sicherlich gespannt verfolgen und ich tippe mal, das JW eine geeignete Form wählen wird, um über Erfolg und Misserfolg dieses Versuchs zu berichten (das ist es, was ich zuvor als „Offenlegung“ bezeichnete).

  55. Ich unterstütze das absolut. Ich finde es gut wenn guter Journalismus (oder auch einfach nur gute Blogger ohne professionell journalistischen Anspruch) auch finanziell gefördert werden.

    In meinen Augen sollten dann jedoch auch die Rahmenbedingungen passen – zum Beispiel ein vollständiger (nicht gekürzter) Feed. Das ist sowas von unbequem zum lesen, vor allem wenn man aus mehreren Quellen täglich liest.

    Falls es da auch an der technischen Umsetzung mangelt stehe ich jederzeit mit Hilfe zur Verfügung. Kontaktemail siehe Kommentar.

  56. @ Torsten:

    Da ich aber faul bin und mich nicht jeden Morgen durch 30 Blogs wühlen will, würde ich die 30 Euro nur zahlen, wenn ich die 30 Journalisten auf meiner “abonnierten Playlist� finde. Also: 1 Klick, 1 Abo, Zugriff auf eine Seite mit Beiträgen von 30 Qualitätern.

    nichts anderes macht ein rss-reader. ich „wühle“ mich jeden tag durch den rss-feed von 50 oder 60 blogs – natürlich veröffentlichen die nicht jeden tag einen neuen beitrag. je nach zeit und interesse markiere ich heute uninteressante einträge als gelesen, andere lese ich oder merke ich mir für später vor.

    das ganze meinetwegen auf einer website (vermutlich gibts da schon programme für, aber so tief drin bin ich dann doch nicht im netz) und voila.

    es gibt schließlich auch schon die „individualisierte“ zeitung, auch wenn die noch kinderkrankheiten zu haben scheint.
    ich such gleich mal im rss-reader nach dem link.

  57. Hallo,
    vielleicht könnte man auch über eine Mischlösung nachdenken. Die derzeitig gängigen Mikropaymentanbieter haben alle den ein oder anderen Nachteil. Vielleicht wäre eine iPhone-Application (ich schreibs mal besser aus) trotz der damit verbundenen Emotionalität eine ganz gute Lösung, die man mit einem alternativen Micropayment Dienst koppelt, eine gute Lösung. Die Appstoreplattform (Erträgeverteilung 30:70) könnte dir einiges an Vertriebs- und Administrationsaufwand abnehmen, und das bald Weltweit, nur mal so als Gedankenspiel.

    Gruß, Matthias

  58. Moin!

    Das Zusammenstellen einer Zeitung soll schon mit http://www.niiu.de/ gehen. Allerdings werden dort Artikel auf toten Bäumen aggregiert. Sowas für Blogger wäre eine nette Erweiterung.

    Mit Feed-Aggregatoren kann man das aber schon selber machen. Es gibt dafür auch passende Dienste im Web. Allerdings greifen diese (natürlich) auf freien Content zu.

    Beste Grüße,
    Josch.

  59. Oh Gott, ich bin gerade fast vom Stuhl gefallen, als ich in den Artikel reinlas:

    Sie starten ein großangelegtes neues Projekt, geben ihm einen englischen Namen, einen fehlerhaften englischen Namen, und unter diesem fehlerhaften englischen Namen haben Sie auch noch die endgültige URL reserviert? So professionell Sie hier auch schon gearbeitet haben mögen, das ist wirklich zum Fremdschämen.

    Glücklicherweise hat es gerade auch schon ein anderer Kommentar gesagt: Wenn schon, dann „Sports and Politics“.

    „Sport and Politics“: unfreiwillig komisches deutsches Pidgin-Englisch, wen soll das denn bitte beeindrucken?!

  60. Niuu aggregiert auch Blogger. Die erste und letzte Seite sollen sich mit Internetinhalten füllen lassen und es wurde schon bei Bloggern angefragt.

  61. Ich weiß nicht recht, wie ich meine Gedanken rüberbringen soll, ohne dass es abwertend oder abschätzig klingt.

    Die paypal-Geschichte ärgert mich aus einem Grund sehr viel mehr, als mit „mag ich nicht“ gesagt wäre.

    Sie geben sich Mühe, sich in Ihr Fachgebiet einzuarbeiten und daraus für die Leser genau dieses „mehr“ an Inhalt zu erzeugen, dass sie woanders nicht finden und für das sie gegebenenfalls bezahlen wollen. Die Leser müssen das wirklich wollen, weil für sie Spitzensport allenfalls einen Teil ihrer Freizeitgestaltung betrifft. Sportpolitik womöglich nichtmal das, da ist schon echtes Interesse erforderlich.

    Kann ich einem Leser, der also erhöhtes kritisches, distanziertes Interesse für mein Fachgebiet mitbringen muss, um den Mehrwert überhaupt zu erkennen, paypal anbieten?

    Zehn Minuten Nachgucken im Internet würden reichen, um einen Journalisten oder ein Blog oder sonstwas zu finden, der nicht Sportpolitik, sondern Bezahlsysteme als Thema hat. Der bei Bezahlsystemen die Maßstäbe verlangt, die ich selber bei Sportverbänden anlege. Und schon erlangt all das Geschriebene die Relevanz, die sich alle so wünschen.

    Hebe ich schon als Journalist meinen Kopf nicht über den Rand der Interessen meines Fachbereichs, kann ich das dann von einem Schreiner, Betriebswirt oder Verbandspräsidenten erwarten?

    Damit das nicht ganz so harsch klingt eine persönliche Erfahrung aus der Familie. Mein Vater und meine Frau gehören zur Fraktion der Fans. Die bezweifeln nicht, dass alle korruppt und gedopt sind und die Zuschauer abgezockt werden, das stört sie aber nicht. Hauptsache die eigene Mannschaft gewinnt. Doping interessiert sie auch nicht, außer jemand anders wird erwischt und die eigenen nicht. Meine Mutter und meine Kinder, erstaunlicherweise oder auch nicht, interessieren sich nicht im mindesten für Sport, außer sie betreiben ihn unmittelbar selbst. Jede Art der Berichterstattung über Leistungssport empfinden sie als Belästigung, einer kompletten Abschaffung einschließlich der Verbände, der Sportmedien und des Sportteils der Zeitung würden sie sofort zustimmen.

  62. Sehr geehrter Herr Weinrich,
    ich bin zu der ganzen Bloggerei durch die Bezahlschranke des Hamb. Abendblatts gekommen. Es hat mich ein wenig überrascht wie unterschiedlich die Resonanz auf eine „Paid-Content Ansage“ sein können und mir gezeigt wie wichtig Qualität den Menschen doch ist. Einzig die Frage „wie?“ macht man es mit der Bezahlung bleibt scheinbar offen, wie die Kommentare zeigen.
    Dabei ist die Lösung doch so einfach. Die „Blogger Bank“ unter dem Verzicht auf irgend eine Fremdfirma. Ich kaufe mir ein 50er oder 100er „Bloggs“ Konto (Wert 5 bzw. 10 €). Für jeden Artikel werden mir davon ein, zwei oder drei „Bloggs“ abgezogen. Man kann dadurch auch sehr einfach den Preis für einen Artikel, mit aufwendiger Recherche, anpassen (Reisen, etc.) , in dem man halt einen „Bloggs“ mehr bezahlen muss. Als Erstbenutzer/leser bekommt man 10 „Bloggs“sofort und gratis, sozusagen als Werbepreis, zum Kennen lernen. Die „Bloggs“ kann ich dann per CC-Karte, Ãœberweisung, PayPal oder Abbuchung bezahlen, wie´s beliebt.
    Weiterer Vorteil: Ins System könnten sich dann auch Andere Einkaufen, wie zum Bsp. Herr Niggemeier. Wenn eines Tages genügend Sites mitmachen, kann man sich wie beim „Lesezirkel“ ein Auswahl zum Monatspeis kaufen.
    Die „Blogger Bank“ bekommt 10% und müsste davon leben können.
    MfG
    Thomas Zett

  63. Sport & Sports

    Sport ist Englisch, Sports ist Amerikanisch

    Bestätigung von Wikipedia:
    Terminology

    In British English, sporting activities are commonly denoted by the mass noun „sport“. In American English, „sports“ is more used. In all English dialects, „sports“ is the term used for more than one specific sport. For example, „football and swimming are my favourite sports“, would sound natural to all English speakers, whereas „I enjoy sport“ would sound less natural than „I enjoy sports“ to North Americans.

  64. Herr Weinreich,

    Ihr Schritt ist genau richtig! Noch erscheint es vielen ungewohnt, schreckt vielleicht ab. Aber ich verwette eins meiner zwei Hemden, dass Sie sich in ein Finanzierungsmodell hineinwagen, das große Zukunft haben wird.

    Im Internet gibt es kaum Schranken für Information. Wer diese Schranken setzt, z.B. durch ein Bezahlangebot, das der Allgemeinheit nicht zugänglich ist, grenzt seine Information aus dem großen Informationsstrom aus. Das funktioniert heute (noch) bei wissenschaftlichen Publikationen, aber nur weil die Unis mit Staatsgeldern unterstützt werden und mit diesen Geldern die Informationsbarrieren der Verlage bezahlen. Im Journalismus kann das nicht funktionieren. Wer seine Informationen online unzugänglich macht, macht sie wertlos, weil sie nicht mehr wahrgenommen und kommuniziert werden können.

    Im Moment verlagert sich die gesamtgesellschaftliche Kommunikation aus Print und TV ins Internet. Wir sind in einer revolutionären Übergangsphase. Die Infos kommen bereits im Netz an, die Geschäftsmodelle ziehen mit einiger Zeitverzögerung nach. In dieser Phase der Zeitversetzung kommt es uns gerade so vor, als ob die Infos im Netz kostenlos zur Verfügung stünden. Erstens sind sie es nicht und zweitens werden sie es noch weniger bleiben. Je weiter die Kommunikationsverlagerung ins Internet voranschreitet, desto stärker bricht die konventionelle Informationsfinanzierung als Standbein weg, desto dringender werden neue funktionierende Finanzierungsmodelle benötigt.

    Im Vergleich zur altbekannten Kommunikation aus Radio/TV/Print ist Internetkommunikation ein extremes Patchwork-Phänomen. An die Stelle von Tagesschau + Tageszeitung treten dutzende Quellen, die auch noch zur Hälfte täglich wechseln. Mit der Patchwork-Nutzung werden sich Patchwork-Bezahlmodelle entwickeln. Genau das sind Sie im Begriff aufzubauen. Der Stammleser wird Ihnen monatlich oder jährlich eine feste Summe überweisen, die er für richtig hält. Gelegenheitsleser werden vielleicht unregelmäßig unterschiedliche Summen überweisen. Der ein oder andere Zufallsleser wird vielleicht auch ein paar Cent zahlen. Ein Teil der Leser wird in ihrem Blog nur konsumieren, dafür aber finanziell ein anderes gutes Blog unterstützen, das jemand anders sich kostenlos zu Gemüte führt. Im Endeffekt wird sich ein riesiges Bezahlnetzwerk aus vielen vielen unregelmäßigen Micro- und regelmäßigen Mesopayments entwickeln, das die gesamte Informationsbranche im Internet durchziehen und letztlich ein ausgewogenes Bild schaffen wird, bei dem jeder das bekommt, was seine Arbeit wert ist. Damit wird eine Flexibilisierung von Angebotnutzung und Bezahlung erreicht, die dem Internet angemessen ist: Man stelle sich vor, man zahlt am Kiosk für eine Tageszeitung und stellt sich dafür die Inhalte im Umfang einer Tageszeitung aus den 15 im Kiosk verfügbaren Zeitungen zusammen. Bei gleichem Geldfluss erhöht sich die verfügbare Informationsmenge.

    Ich glaube, und bin fest überzeugt, dass es so kommen wird, so kommen muss. Menschen haben ein feines Gespür für den Wert von Dingen. Und sie sind bereit, dafür zu zahlen, auch heute und auch in der Zukunft. Das Bezahlen muss aber in seiner Flexibilität der Flexibilität der Informationsnutzung entsprechen. Starre Bezahlkonzepte sind nicht mehr die richtige Antwort, nicht für den Verkauf von Informationen im Internet. Menschen verweigern sich dagegen und das wird als Unwilligkeit zur gerechten Entlohnung fehlinterpretiert. Was Sie versuchen aufzuziehen, hat genau die nötige Flexibilität. Es ist genau das, was Ihre Konsumenten im Internet brauchen, um die Bezahlblockade zu lösen und den Rubel ins Rollen zu bringen.

    Die Vorredner haben es schon zur Genüge ausgebreitet, aber hinsichtlich Paypal schließe ich mich an und bitte um eine Alternative. Weder ist das Vertrauen in Paypal gegeben noch ist es mit seinen Gebühren die richtige Plattform für Microzahlungen. Und Microzahlungen müssen möglich sein, sonst ist die wichtigste Bedingung, nämlich Flexibilität, schon wieder zu stark eingeschränkt.
    Vielleicht lohnt es sich sogar, statt jeden Artikel mit einem Bezahlbutton zu versehen, einen allgemeinen Bezahlbutton einzurichten. Bezahltechnisch würde das auf das Gleiche hinauslaufen, weil Sie (Gott sei Dank!) ohnehin nicht artikelweise verkaufen möchten, sondern den Lesern die freie Wahl lassen, ob, wann, wie viel und wofür bezahlt wird.

    Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und drücke meine Anerkennung aus, sowohl für Ihre qualitativ hochwertige Arbeit als auch für Ihre Vorreiterrolle im Bezahlkonzept der Zukunft.

  65. Pingback: Bezahlbutton « Kulturkampf

  66. Pingback: FAZ kostet jetzt in Portugal 2,70 - Das PortugalForum - das Original

  67. @ Jan C. Rode
    Beim Vergleich mit dem Abendblatt ging es mir nur um die Kommentare, die da durchgehend den Tenor enthielten:: „Wir bezahlen doch nicht für Mist“. Hier dagegen war man fast durchgehend der Meinung, für Qualität zahlen zu wollen.
    Nur das „Wie“ ist umstritten. Ich bin und will kein Kunde von PayPal werden, bin aber sofort bereit für eine gute journalistische Arbeit zu zahlen. Ich möchte aber auch entscheiden, wann, wo und wo für ich bezahle. Daher mein Vorschlag eines eigenen „Kontos“ von dem mir diese Leistungen abgezogen wird. Da über kurz oder lang weitere Qualität´s Blogs kostenpflichtig werden, wäre mein Ideenansatz eine simple Art, diese zu nutzen. Auch die Verwaltung dieser Zahlungen wären auf diese Weise kostengünstiger, als wenn jeder sein eigenes System anbieten müsste.

  68. @ Ralf
    „NIIU“, welche Drogen haben die Macher denn da eingeworfen, um in dieser Zeit so ein Projekt auf den Markt zu werfen. Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, bestelle ich mir Artikel auf Papier, die ich Online schon gelesen habe. Das wären ja dann Nachrichten von Vorgestern. (Abgesehen von den Leistungen der Post AG) Wahnsinnige Idee!

  69. Pingback: Online-Gebühren: Ãœber den Wert von Qualitätsjournalismus — CARTA

  70. Spannend.

    Die Kommentatoren hier regen sich überhaupt nicht darüber auf, dass bezahlt werden soll, sie beschweren sich nur über die Art, über Paypal.

    Das ist doch mal etwas neues, damit hätte wohl niemand gerechnet, oder?

    Klar ist Paypal irgendwie „böse“ aber es ist, zur Zeit, die einfachste Variante online Geld einzusammeln.

    Faszinierend, dass die Frage nach dem „wie“ im Vordergrund steht, nicht die Frage nach dem „warum soll ich zahlen“.

    Ich liebe dieses Blog.
    Allein für diesen Moment des „wir wollen zahlen!11!!!1, aber Anders!!11!1!!“ gebe ich auch ein paar Euros.

    Und sowieso: Danke für das Blog.

  71. Was spot.us angeht so würde ich was die technische realisierung angeht etwas warten. Der Code müsste zum 1. Juni opensource werden, da dann der Knight foundation Grant ausläuft.

    Habe gestern David Cohn getroffen, der gerade neue Möglichkeiten freigeschaltet, hat. Zum Beispiel sponsoring durch Zeitungen und andere Medien, die z.B die Hälfte bezahlen und dann ein Recht auf Erstpublikation haben, den Inhalt aber nicht hinter einer Paywall verstecken müssen, sowie die Möglichkeit in Naturalien z.B Copy-editing etc. beizutragen

  72. Wolfgang Hettfleisch

    Mein lieber Jens, Schwan und Herr Gesangverein,

    kann deinen Schritt absolut nachvollziehen. Es wäre vielleicht sinnvoll, dass du auch in ein paar Worten darauf hinweist, wie der Print-Anteil Freier Sportjournalisten durch die Sparprogramme der Medienhäuser im Zuge der Anzeigenkrise marginalisiert und insbesondere recherchelastige Arbeit kaum noch adäquat bezahlt wird. Da ich auf dein Blog angewiesen bin, ist wohl ein Redakteursgroschen fällig. Ein Abendessen im Jahr auf meine Kosten im Großraum B. inkl. geistiger Getränke hielte ich für eine bedenkenswerte Alternative.

    Festangestellte Grüße

  73. Ein absolut notwendiger und längst überfälliger Schritt! Wenn ich von Kollegen höre, was sie für gut recherchierte Print-Artikel bekommen, dann verstehe ich jeden, der sich aus dem Zeitungsgewerbe verabschiedet.

    Die Zukunft ist das Internet. Die Zukunft sind Stories, die keine Zeilenbegrenzung, kein Minutenlimit, keinen Redaktionsschluss und keine Zensur kennen. Denn auch das gibt es in Deutschland, auch wenn sie mancher nur anders nennt.

    Der Versuch im Internet durch Qualitätsjournalismus Geld zu verdienen, hat nichts ehrenrühriges. Er ist notwendig, sichert die Freiheit der Presse. Es ist längst an der Zeit, dies viel offensiver zu diskutieren.

    Ob man nun für einen Artikel (bzw. ein Video) zahlt oder ein Abo einführt, wird sich zeigen. Es werden einfachere Bezahlsysteme von Nöten sein, um die Idee des Paid-Content auch für kleine Webseiten sinnvoll umzusetzen. Pay-Pal ist es nicht. Wenn ich richtig informiert bin, streichen sie – für ihr umständlich zu bedienendes System – die Hälfte des jeweiligen Beitrages ein. Das kann es nicht sein.

    Ich bin jedenfalls gern bereit, ein Abo abzuschliessen. Man zahlt oft für viel schlechteren Content.

  74. Pingback: Qualitätsjournalismus mit Bezahlbutton, geht das? : gobbits

  75. Hallo,

    guter Journalismus muss sich lohnnen (müsste sich viel mehr lohnen). Das ist mal klar.

    Dennoch erlaube ich mir die Frage, ob ein Teil des Mehrwerts dieser Seite nicht durch die Nutzer entsteht (Hinweise, Tipps, DISKUSSIONEN). Manches trägt zur Erheiterung von JW bei, auch wenn er womöglich schonmal an der „falschen“ Stelle lacht. Aber irren ist ja menschlich – und Lachen gesund. (Gut, über manches muss er sich auch aufregen, manches verlangt nach zeitraubenden Reaktionen).

    Ich für meinen Teil versuche – auch angesichts leerer Taschen – ersteinmal mit Naturalien zu zahlen: „Die Frau, der keiner vertraut“, auf sie hatte ich ja schon hingewiesen. Das wäre (?) mal eine lohnende Geschichte für die nächsten Tage. Wer die Frau ist? Katrin Mattscherodt, der zwei- bis dreifache Pechstein-Ersatz und je nachdem am Ende der Spiele auch die Ersatzmedaillengewinnerin.

  76. Hmmm, sehr spannend.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg. Der Content hätte es auf jeden Fall verdient!

    Vielleicht sollten sich die Journalisten/Blogger mal viel mehr Gedanken über ein Payment-System machen. Denn wenn die großen, die es ja auch noch nicht geschafft haben, irgendwann mal sowas machen, lassen die die Unabhängigen wahrscheinlich leider nicht in das System rein. (Auch wenn die jetzt gerne über ihre unglaublich wichtige Rolle bei der Meinungsbildung in der Demokratie dozieren).
    Bin gespannt, was die Ex-Pirate-bay-Mitgründer mit seinem Micropayment-System auf die Kette bekommt. Sowas fehlt dem Web definitiv.

  77. Hallo,

    habe ich das richtig verstanden? Da beschweren sich Leute per e-Mail, das Du nicht(!) sagst: „meinen Job verrichte ich so mies, da kann ich ja kaum auch noch Geld für nehmen“ sondern sagst: „meinen Job verrichte ich so gut, da nehme ich jetzt einfach mal Geld für“?

    (Womit auch ich nicht sagen will, daß alle, die umsonst schreiben, es mies machen! Wer denkt sich denn so eine Schlußfolgerung aus.)

    Da würde mich mal interessieren, wie deren Bewerbungsgespräche so verlaufen „Soviel? nein, geben Sie mir weniger, so gut arbeite ich nicht“?

    Chräcker

  78. Bis jetzt sehe ich hier ein Spendenmodell mit dem „Jetzt bezahlen“-Button.

    Spenden haben keine Wertedefinition im Preis und haben unentgeltliche Natur. Eigentlich alles das, was dem Thema und speziell Journalismus ganz und gar nicht bekommt.

    Paid Content-Ideen brauchen meiner besch. Meinung nach entgeltliche Konzepte und konkrete Preisansage (auch für eine Wertschätzung der Arbeit), bestenfalls auf Micropaymentidee.

    Ansonsten, Viel Erfolg!

  79. @ Klaus Wolfrum: Absolut korrekt. Schon das ist dämlich, ich weiß. Anders geht das bei diesem Anbieter nicht. Ich werde vielleicht morgen, bei mir ist ja jetzt mitten in der Nacht, mich mal an einer summary der Diskussion versuchen und mich etwas weiter vortasten.

  80. Das Thema Werbung ist noch nicht gefallen, oder?

    Soll (muss) dies eine werbefreie Seite bleiben? Oder sprechen Aufwand bzw. möglicher Ertrag dahegen?

  81. Ich habe mir jetzt fast alle Kommentare und natürlich auch den Artikel selbst durchgelesen – da sind sicher sehr viele kluge und richtige Gedanken dabei.
    Allerdings kommt mir irgendwie ein Aspekt zu kurz: Die „Kostenlos-Kultur“ im Netz mag auf der einen Seite ärgerlich, unbefriedigend und alleine durch Werbung von den meisten Medien (egal ob nur großer Verlag oder kleiner Einzelblogger) nicht zu finanzieren sein.

    Allerdings bietet dieses momentan noch vorherrschende Modell auch eine riesige Chance: Die Möglichkeit sich zu profilieren, Kontakte zu knüpfen, Komptenz zu zeigen, sich zu vernetzen etc. – das alles hat Jens Weinrich (natürlich nicht nur) mit diesem Angebot ja hervorragend hinbekommen und ist dadurch für das Paid-Content-Zeitalter (sofern es denn kommt) bestens gerüstet. Wie soll das denn ein Neo-Blogger von 0 auf 100 schaffen, wenn er sofort Gebühren für seine Ergüsse erhebt?

    Micropayment kann mEn also nur für bereits etablierte „Marken“ funktionieren. Und natürlich kann man nun kontrovers darüber diskutieren, wie das nun genau von statten gehen soll. Ich hoffe einfach, dass sich schnellstmöglich ein zuverlässiger Anbieter herauskristallisiert, der es z.b. Blogbetreibern erlaubt, flexible Preise für einzelne Artikel zu erheben. Also ich könnte mir das konkret so vorstellen, dass der Blogger kurze, witzige, private, kalt geschriebene Geschichten (u.a. zur Profilschärfung) weiter für lau anbietet. Für hintergründige, mit Rechercheaufwand verbundene und komplexere Texte hingegen müssten eben durch Entrichtung eines bestimmten Betrages im zweistellingen Cent-Bereich gekauft werden. Klug organisiert und mit Verwaltungs- oder sonstigen Gebühren in einem vernünftigen Rahmen (keine Ahnung, unter 10%?), könnte so ein Modell mMn durchaus Erfolg haben.

  82. Ach ja, ich habe obigen Kommentar gerade eben in einem äußerst wackligen Zug geschrieben. Ich bitte also um etwas Milde bei der Beurteilung meiner Rechtschreibung.

  83. Ja, Robin. Wollte halt ein bisschen provozieren. Ich glaube, jeder weiß ungefähr was gemeint ist bzw. vor allem, was nicht gemeint ist: Spende wäre der falsche Begriff. Ich glaube manchmal, neben einfachen, verlässlichen Bezahlmodellen muss auch das Wort neu erfunden werden, denn Abo bspw. trifft es ja auch nicht.

  84. Ich lese hier sehr gerne mit, aber — vielleicht anders als die meisten Kommentierer hier — könnte auch ohne Probleme auf dieses Blog verzichten. Sportpolitik ist einfach nicht mein Hauptinteresse, trotzdem ich finde die Artikel hier manchmal sehr interessant. [Im Moment sind es mir sogar zu viele, wer soll das alles lesen? ;-)] Weil (wie ein paar Kommentare weiter oben schon angesprochen) der rss-Feed nicht so richtig funktioniert, ist das Blog nicht in meinem rss-Reader und ich komme nur ab und zu vorbei, um zu sehen, ob ein interessanter Artikel dabei ist. Das weiß ich aber meist erst nach dem Lesen. Müsste ich vorher zahlen, um Artikel zu lesen, würde ich wahrscheinlich einfach weg bleiben.

    Da soll nicht als Drohung gemeint sein, ich schätze es wäre einfach so, weil mein Interesse nicht stark genug ist. Andererseits gab es hier ab und zu auch Artikel, nach denen ich dachte, wenn es einen einfachen Weg gäbe, Jens für den Artikel zu „belohnen“ (ist das Wort ok?), würde ich es tun. Ein einfacher Weg wäre für mich eine Ãœberweisung. Ich würde wohl nicht nach jedem Artikel etwas zahlen, sondern erst nach ein paar beeindruckenden Artikeln, wenn ich das Gefühl habe, meine „Schulden“ sind in einen Euro-Bereich angekommen. Anders als bei den üblichen Nachrichtenseiten gibt es hier Artikel, die ich „beeindruckend“ finde. Ich kann es mir definitiv vorstellen ab und an etwas zu zahlen, weil ich hier weiter lesen kann (Nicht „damit“. Ab und an wäre vielleicht alle 6 Monate.) Deswegen habe ich z.B. bei der 20er Sache etwas gespendet: Ich habe gerne hier mitgelesen und wollte gerne weiterlesen können.

    Ich finde das ist wie wenn ich mir am Bahnhof eine Zeitschrift kaufe. Ich blättere auch erst darin, ob sie mich interessiert und bezahle dann einen (verhältnismäßig) kleinen Betrag, damit ich sie weiter lesen kann. Warum sollte ich hier nicht auch ab und an den entsprechenden Betrag bezahlen, wenn ich das Blog ähnlich nutze? Wenn ich erst etwas zahlen müsste, würde ich es wahrscheinlich (weder im Bahnhofskiosk noch hier) bleiben lassen, weil ich auch komplett ohne sportpolitische Nachrichten leben kann.

    Wie gesagt, ich will nicht drohen, dass ich wegbleibe, sondern ich versuche meine Art der Nutzung hier zu beschreiben.

  85. Ich glaube, das ist ein absolut nachvollziehbares Nutzungsverhalten, das Du da beschreibst. So lese ich doch auch. Und eine Bezahlschranke wird es natürlich nicht geben. Darum geht es auch nicht.

  86. @ mju
    Wie wäre es denn wenn du ein Konto für´s bezahlen hättest, mit sagen wir mal 100 Einheiten/ in Euro 5. (Analog zu deiner Geldbörse im Bahnhofskiosk).
    Auf der Home-Seite gibt ein Inhaltsverzeichnis. (Analog in der Zeitschrift das Inhaltsverzeichnis). Teaser auf der Home-Seite lesen und entscheiden ob man dafür 1 , 2 Einheiten bezahlen möchte. (Analog, Artikel in der Zeitschrift überfliegen und die Entscheidung treffen ob du sie kaufen willst). Das gleiche Konto kannst du aber auch für andere Blogs verwenden, da ich annehme, dass in naher Zukunft weitere Blogs kostenpflichtig werden müssen/sollten.
    Meiner Meinung nach sollte man ein Bezahlsystem entwickeln, dass dieser Entwicklung Rechnung trägt, da Blogger in der Regel mehrere Blogs nutzen und das bezahlen dadurch auch sehr einfach, für den User, zu händeln wäre.

  87. Moin!

    @miu

    Andererseits gab es hier ab und zu auch Artikel, nach denen ich dachte, wenn es einen einfachen Weg gäbe, Jens für den Artikel zu “belohnen� (ist das Wort ok?), würde ich es tun. Ein einfacher Weg wäre für mich eine Überweisung. Ich würde wohl nicht nach jedem Artikel etwas zahlen, sondern erst nach ein paar beeindruckenden Artikeln, wenn ich das Gefühl habe, meine “Schulden� sind in einen Euro-Bereich angekommen.

    Deswegen habe ich z.B. bei der 20er Sache etwas gespendet: Ich habe gerne hier mitgelesen und wollte gerne weiterlesen können.

    Das deckt sich nahzu 100% mit meinen Beweggründen damals gespendet zu haben und warum auch ich gerne sporadisch was zahlen möchte. Mein Leseverhalten ist ganz ähnlich.

    Man könnte auch argumentieren, einfach nur Teaser anzubieten – und wer mehr lesen will, darf zahlen. Aber da wurde ich in Vergangenheit schon mehrfach bei regionalen Tageszeitungen enttäuscht. Der Aufmacher versprach vieles, bezahlt, der Artikel war enttäuschend.

    Deswegen mag ich das Gebühren-System auf Vertrauensbasis, wie es Jens Weinreich vorgeschlagen hat. Wir vertrauten immer darauf gute Artikel zu lesen zu bekommen und nun vertraut er darauf ein wenig (oder mehr) dafür entlohnt zu werden. Ich finde das ist ein faires Angebot.

    Technisch mag ich nur PayPal nicht, aber vielleicht gibt es in Zukunft ja eine Alternative.

    Beste Grüße,
    Josch.

  88. Ich will ne Kontonummer für die Ãœberweisung – es sollte doch ein Leichtes sein, ein Konto einzurichten von dem nichts abgebucht werden kann, so dass mit den Kontodaten kein Schindluder getrieben werden kann…

    Ich sehe es sowas von nicht ein, Paypal Gebühren in den Rachen zu schmeißen. Mit Paypal zahl ich allerhöchstens meine Pakete bei DHL, der Ex-Staatsverein darf von mir aus ruhig bluten aber genau wie auf eBay werde ich niemals nicht nie wieder Paypal unterstützen. Es ist ein Scheißverein sondergleichen, der bei jedwedem noch so kleinen Problem wie ein Panzer quer durch den Garten Konten sperrt und Dinge wie Liefernachweise verlangt, wenn man was verkaufen will. Nein Danke.

    Die Leute, die anonym bleiben wollen, können dann ja gerne Paypal verwenden. Ich würde aber ehrlich gesagt dann doch dazu raten, Moneybookers hinzuzufügen. Bei denen weiß ich zwar nicht, ob sie genauso 3v1l sind wie Paypaul (sic!) aber deren Gebühren sind erstens geringer und es ist im Prinzip genau das gleiche.

  89. Sebastian. Ich habe angefangen, die Diskussion mal in einem Beitrag aufzuarbeiten. Bin aber noch nicht fertig. Ich denke, wenn hier alles vorbei ist, am Montag, geht der Beitrag online. Dann auch mit einer Kontonummer :)

  90. Prima :-)

    Ich bin da im Übrigen auf Paypal sauer gewesen und nicht auf das Bezahlen oder Dich, nur falls das wieder jemand falsch verstehen möchte :-)

  91. Vorweg, ja ich bin auch gerne bereit JW, für alles was er hier leistet, eine „Anerkennung“ zukommen zu lassen – Keine Frage.
    Den Ansatz das Ganze auf Basis des „Fair Play“ zu machen ist, meiner Meinung nach, auch der sinnvollste und passenste.

    allg. Gedanken dazu, nicht spez. für JW.de:
    Ein Abo- oder MicroPayment-Modell halte ich, nach der mittlerweile gelaufenen Entwicklung,schon bei Tageszeitungen und Co für sehr schwierig durchzusetzen, ohne den zukünftigen Wert der jeweiligen Seite extrem zu senken. Für Blogs, selbst für die „Großen“, halte ich dies für den absoluten Unfug, denn erstens wird mittel- und langfristig die jeweilige Leserschaft (dann Abo-Zahler) einfach zwangsläufig immer mehr abnehmen, als das sie noch zulegen wird.
    Zweitens sind bei den meisten „Großen Blogs“ idR für mich zu 2/3 der jeweilige Beitrag interessant und zu etwa 1/3 die Kommentare dazu bzw deren Entwicklung. Bei einem geschlossenem Abo-Modell würde ich mal vermuten, würde ein Blog in etwa 80% der Leser-/Kommentatorenschaft verlieren und damit auch wiederum an Wert für die verbliebenen 20%, die dann schnell auf einen „harten Kern“ reduziert werden würden.
    Gleiches gilt auch für ein MicroPayment-Modell mit angeteasten Beiträgen, denn die Diskussion zu den jeweiligen Beiträgen sind doch das „Salz in der Suppe“ von Blogs, mal entwickelt sich Eine solche, manchmal nicht.

  92. Herr Wolfgang Hettfleisch hat in seinem Kommentar doch einen tollen Vorschlag gemacht: Redakteursgroschen !

    Da ich auf dein Blog angewiesen bin, ist wohl ein Redakteursgroschen fällig.

    Ich für meinen Teil bin gerne bereit für gute Arbeit gutes Geld zu zahlen. Auch freiwillig. Auch regelmäßig.

    Und sicherlich ist der Umgang mit frei zugänglichen Medien auf dem Prüfstand und im Umbruch. Hier sehe ich aber die richtige Möglichkeit, wie in Zukunft guter Journalismus betrieben werden kann… und der Journalist auch davon leben kann.

    Ich für meinen Teil bin regelmäßig hier, um mitzulesen. Das Kommentieren fällt mir (nun zumindest) schriftlich nicht so leicht. Aber ich danke an der Stelle mal allen, die diesen Blog mit Leben füllen. Und ich hoffe, es geht so weiter. So gesehen ist der Redakteuersgroschen auch ein Danke an die „Kommentatoren“.

    Bitte weiter so.

    In diesem Sinne allen weiterhin viele Gewinn an dieser web-Seite

    Gerda

  93. Jens, ich finde das in jeder Hinsicht nachvollziehbar – bis hin zum Widerwillen / Unfähigkeit sich selbst zu vermarkten. Ich sehe auch nicht, dass in dem Beitrag die Arbeit anderer Journalisten diskreditiert wurde – wenn man mal von Pressesprechern und Spin Doktoren absieht. ;-) Ich halte dieses Blog auf jeden Fall für eins der Highlights des deutschen Journalismus, auch wenn ich aus Zeitgründen die letzten Wochen nicht so intensiv mitlesen konnte.

    Gibt es noch eine andere Möglichkeit, Geld loszuwerden als PayPal, z.B. ClickAndBuy?

  94. @Thomas Zett:

    Sorry dass ich spät antworte, mein Nutzungsverhalten ist nunmal so, dass ich nur unregelmäßig hier vorbeischaue. ;-)

    @mju
    Wie wäre es denn wenn du ein Konto für´s bezahlen hättest, mit sagen wir mal 100 Einheiten/ in Euro 5. (Analog zu deiner Geldbörse im Bahnhofskiosk).

    Es wird seit 10 Jahren über Micropayment geredet und es gibt noch immer keine gute (technische) Lösung. Ich will etwas, was vom Browser kontrolliert wird (aus Sicherheitsgründen, damit die Website keine Schindluder treiben kann), was starke Verschlüsselung einsetzt, was anonym ist (auf Wunsch), was mir eine Abrechnung liefert (wie ein Kontoauszug), was rechtlich wie eine Bank ist (mit allen meine Rechten und den Pflichten des Anbieters), unabhängig von der Telefonrechnung (damit bei Problemen nicht mein Internetanschluss weg ist), und was mich (fast) nichts kostet. Da habe ich noch nichts gesehen, was dem auch nur nahe kommt. Das kann zwar auch an mir liegen, aber zum Beispiel wird PayPal meines Wissens rechtlich nicht wie eine Bank behandelt. Was bedeutet, dass sie sich gewisse Schlampigkeiten erlauben dürfen, bei denen man bei einer Bank längst Ansprüche hätte. Weshalb ich ihnen nicht traue.

    In sofern ist eine Überweisung für mich immer noch der bevorzugte Weg. (Für mich kosten Überweisungen nichts, allerdings muss ich dafür zur Bank laufen, weil ich kein Onlinebanking mache.)

    Ansonsten: Ja, gute Idee. Stell Dich hinten an. ;-)

    Auf der Home-Seite gibt ein Inhaltsverzeichnis. (Analog in der Zeitschrift das Inhaltsverzeichnis). Teaser auf der Home-Seite lesen und entscheiden ob man dafür 1 , 2 Einheiten bezahlen möchte. (Analog, Artikel in der Zeitschrift überfliegen und die Entscheidung treffen ob du sie kaufen willst).

    Im Kiosk lese ich den Artikel manchmal auch quer um festzustellen, ob etwas für mich neues darin enthalten ist. Ein Teaser reicht mir nicht. Manche toll klingenden Artikel enthalten dann doch nur Sachen, die ich schon alle im Detail kenne. (Gut zu beobachten bei den Teasern bei SPON.)

    Das gleiche Konto kannst du aber auch für andere Blogs verwenden, [..]. Meiner Meinung nach sollte man ein Bezahlsystem entwickeln [..].

    Da wird schon seit 10 Jahren darüber geredet. Es gab/gibt diverse Versuche. Kein System hat sich universell durchgesetzt. Für mich ist immer noch die Überweisung am bequemsten, so traurig das auch ist.

  95. Pingback: Warum wir die Kulturflatrate vielleicht doch noch brauchen — CARTA

  96. …noch ein User, der gerne seinen Beitrag zur guten journalistischen Arbeit leisten möchte, jedoch auf Paypal verzichtet. Wann geht es per „schlichter“ Ãœberweisung?

  97. Jens, in Deinem Feed ist noch ein Artikel vom 02. April names „Bezahlcontent 2“, den es aber hier auf der Seite nicht gibt. Ich checke schon seit Tagen Deine Seite um zu schauen ob er nicht doch noch auftaucht. Ist er untergegangen? Oder hast Du Dich dagegen entschieden ihn zu posten? Mich würden schon sehr Deine Gedanken dazu interessieren, das ist ja nun auch ein fortlaufender Prozess. Und: wie blank liegen denn nun Deine Nerven? Und das ist gar nicht mal ironisch gemeint…

    Wolfgang Michael, CARTA

    …zwei Beiträge (Basic Thinking & Jens Weinreich), die zeigen, dass auch die Nerven vieler Blogger allmählich blank liegen.

  98. Das waren Notizen mit einer inzwischen sehr langen Liste von Lesebefehlen, an denen ich seit etlichen Wochen bastle. Habe im Maschinenraum auf die falsche Taste gedrückt: statt „speichern“ auf „veröffentlichen“. Den Beitrag habe ich schnell wieder gelöscht, aber der Feed blieb erhalten.

    Tu mich etwas schwer mit einem follow up, aber das muss nun endlich mal kommen. Im Grunde ist es so: Ich habe das Problem aus meiner Sicht dargelegt. Viel mehr ist nicht hinzuzufügen, ich müsste mich wiederholen. Dennoch folgen die kompletten Notizen bald, versprochen.

  99. Beim Klick auf „Jetzt bezahlen“ (Camino-Browser, MacOS) bekomme ich nur eine leere Seite mit der Warnmeldung links oben: „Fatal Failure“

  100. Pingback: Der Apfel fällt doch weit vom Stamm – Geschäftsmodelle im Netz jenseits von Apple « Medienlotse

  101. Mal off-topic: Ein herzliches Beileid aus dem Norden nach Münchene … Sehe schon vor meinem inneren Auge die verfilmte Vita „Kottan Leyendecker ermittelt“ und im nächsten Kilz-Schritt auf den Visitenkarten die Berufsbezeichnung „Redakteur und Privater Ermittler“

  102. dradio.de: www wie Wahrheit – Blogger beeinflussen die Medienwelt

    Auch bei Jens Weinreich ist die Trennung zwischen Blogger und Journalist eigentlich längst aufgehoben. Sein Blog füllt der vielfach mit Preisen ausgezeichnete Sportreporter mit investigativen Geschichten aus dem Bereich Sportpolitik: Doping, Korruption, Geschäftemacherei. Weinreich schätzt am Bloggen vor allem die Freiheit von den alten Begrenzungen klassischer Medien, mag auch die permanente Diskussion mit den Lesern.

    „Es ist endlich vorbei mit dieser Einbahnstraßenkommunikation. Es ist die Verlinkung von klugen Gedanken, klugen Geschichten, von Dokumenten, die man woanders findet, das Weitergeben von eigenen, vielleicht auch reduzierten Dokumenten, exklusiven Dokumenten. Das offene Diskutieren darüber.“

    Doch diese neue Form des Online-Journalismus, bei dem der Journalist Autor und Redakteur in einer Person ist, korrigiert in erster Linie von seinen Lesern, hat einen Pferdefuß: mit ihr lässt sich bislang noch kein Geld verdienen.

  103. das wollte ich auch grad verlinken…
    wobei — beim „sportreporter jens weinreich“ musste ich ja schon ein bisschen schmunzeln. da hatte ich mir bislang immer ein bisschen was anderes drunter vorgestellt.

  104. @jw, merci für das Monatsarchiv. Stöbere gern in deinen früheren Beiträgen, gefällt mir gut.

  105. Horst, ich bin für meine Versprechen berüchtigt. Aber zur WM melde ich mich zu diesem Thema. Dann habe ich ja tatsächlich wieder etwas mehr anzubieten (zu verkaufen). Und natürlich jede Menge Unkosten :)

  106. Pingback: Online-Gebühren (II): über den Wert von Qualitätsjournalismus : jens weinreich

  107. Pingback: Der Apfel fällt doch weit vom Stamm – Geschäftsmodelle im Netz jenseits von Apple

  108. Pingback: Paid Content: Journalismus überlebt nur mit echtem Crowdsourcing

  109. Wenn ich mal ehrlich bin, würde es mich höllisch interessieren, wer von den ganzen „Ich-habe-einen- Vorschlag zur-Bezahlung“-Besserwissern letztendlich wirklich etwas bezahlt hat ????

    Vielleicht – als „Vorschlag“ – sollten die Theorie-Ausredenspender ihren Euro (…?) über ein Geldtransportunternehmen – per gegen Raketenangriffe gepanzerte Limosine – auf das Konto von Jens Weinreich überbringen lassen.
    Sollte dies noch immer nicht als Schutz reichen, könnte man beim Verteidigungsministerium einen Antrag auf Schutz durch die Bundeswehr beantragen. Sollte dies, was ich annehme, immer noch zu unsicher sein, so bliebe letztendlich ja noch die Nato……

  110. Pingback: Staatssportmedien reduzieren Kritik durch Reduzierung der Kritiker | Erbloggtes

  111. Pingback: Lebensnerv der Demokratie — am Absterben? | Wissenschaftsdebatte

  112. Pingback: IOC-Countdown (26 Tage): IOC-Buchprojekt, update 3 oder: wie die Crowd Journalismus und (manchmal) exklusive Informationen finanzieren kann : sport and politics

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

What they say
"I give a shit on you!
I shit on German media!"
Husain Al-Musallam
President World Aquatics
and Co-Conspirator #3
coming soon
fund journalism
FIFA Watch
best of