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Das Olympische Bildungsmagazin

Vancouver, Tag 15: Sechskommanull für Anni Friesinger

VANCOUVER. Ich weiß nicht, ob es kuriosere Szenen gab bei diesen Winterspielen. Aber was Anni Friesinger-Postma da gerade aufs Eis des Olympic Oval gezaubert hat, war schon sehenswert. Ich würde sagen: Sechskommanull, ist noch mal alles gut gegangen, und in anderthalb Stunden gibt es vielleicht sogar eine Goldmedaille.

Im Halbfinale des Teamwettbewerbs gegen die USA rutschte Friesinger gerade so ins Ziel (Screenshot ARD):

In der Totalen sah das so aus.

War wirklich sehr hübsch anzuschauen, der Moment, als sie begriff, dass sie trotzdem im Finale steht. Und ich ärgere mich, dass ich von der Bilanz-Pressekonferenz im Deutschen Haus nicht eher aufgebrochen bin, um nach Richmond zurückzufahren zum Eisschnelllaufen.

Eine verrückte Zuspitzung nach all dem.

Ganz großes Kino natürlich auch im Langlauf der Frauen: Die Dreifachsiegerin Marit Björgen gegen Justyna Kowalczyk, die Björgen gerade Doping vorgeworfen hatte, oder sollten wir sagen: Medikamentenmissbrauch?

„Ohne ihre Medikamente hätte sie nicht gewonnen. Marit weiß genau, dass sie ohne ihre Hilfsmittel nicht viel zu bieten hätte.“

Oh, ich glaube, das war nicht nur Sport. Was für ein Duell. Gold für Kowalczyk. Bin auf den Verbal-Wettbewerb gespannt.

13.24 Uhr: Kleine Indiskretion: Ich sitze noch im Deutschen Haus. Vor mir ein Flatscreen. Gerade kommt eine Horde jener Bundespolizisten vorbei, die hier als gefühlte Hundertschaft für Ordnung und Sicherheit sorgen. Auf dem Bildschirm: der Friesinger-Sturz. Einer der Bundespolizisten im breitesten Sächsisch: „Sie hat’s versaut!“

Ich glaube, das war Volkes Stimme.

14.16 Uhr: Kurz vor dem Team-ESL-Finale. Hier schon mal erste deutsche Bilanzen. Unkommentiert. Nur O-Töne:

Es spricht Bernhard Schwank, ehemals NOK-Generalsekretär, heute einer der Geschäftsführer der Münchner Olympia GmbH und Chef de Mission des deutschen Olympiateams in Vancouver:

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Es spricht das UDIOCM (FDP):

:

Es spricht Michael Vesper (Grüne), DOSB-Generaldirektor und Vorsitzender des Aufsichtsrats (!) der Münchner Olympia GmbH:

:

Finale Deutschland vs. Japan mit Katrin Mattscherodt statt Anni Friesinger. Schnell 1,5 Sekunden zurück. 1,7 sogar. Große Aufholjagd, Frau Beckert. Gold für die Deutschen.

Und noch eine Indiskretion, die Bundespolizisten stehen hinter mir, neben mir, überall, wieder wird gesächselt: „Gottseidank ohne Friesinger! Kriegt die etwa auch eine Medaille?“

Klar.

Ein letzter Screenshot, die Auflösung des Ganzen, bevor ich mich hier verdrücke, sonst werde ich wegen fortlaufender Indiskretionen noch verhaftet.

Sage nur niemand, die Überschrift stimme nicht: Für Sechskommanull gab es früher immer Gold.

16.29 Uhr: Transkript der Pressekonferenz.

© IOC, VANOC

Ladies‘ Team Pursuit: ANSCHUTZ THOMS, MATTSCHERODT, FRIESINGER-POSTMA, BECKERT (GER) – Gold

RICHMOND, Feb 27 – Comments from Gold medallists Daniela ANSCHUTZ THOMS (GER), Katrin MATTSCHERODT (GER), Anna FRIESINGER-POSTMA (GER), Stephanie BECKERT (GER) after the Ladies‘ Team Pursuit Final A at Richmond Olympic Oval on Saturday.

Daniela ANSCHUTZ THOMS (GER) – Gold

On winning Gold:

„I can’t describe this feeling. I have waited so long for my luck to come back, especially after the disaster of the 3000 m.“

„Anni’s [Anna FRIESINGER-POSTMA, GER] fall gave us the courage to go on.“

Katrin MATTSCHERODT (GER) – Gold

On the Ladies‘ Team Pursuit:

„It is very important. It was a very exciting day. Both the Semifinal and the Final were very close.“

On their victory:

„It will take a couple of days to digest our win. The chance to race with the team is better than just watching [in the semifinal race she was the team’s reserve].“

Anna FRIESINGER-POSTMA (GER) – Gold

On winning Gold:

„My feelings are up and down. It was like a carousel. I nearly messed it up.“

„I dreamt of Gold. This will be a great farewell to Vancouver.“

On falling at the finish line in the semifinal race:

„I thought, ‚No, No, I’m falling. Oh no, oh no no no, I thought I messed up for the team.“

„I yelled but no one heard me, so I just kept on going. We decided last night what would happen if one of us had to drop out.“

On her teammate Stephanie BECKERT (GER):

„Stephanie BECKERT (GER) is the kick at the end. She just keeps going and going.“

Stephanie BECKERT (GER) – Gold

On her teammates:

„The girls gave me a big push.“

On winning another medal at the Vancouver Games:

„I am ecstatic with my third medal. I feel lucky.“

47 Gedanken zu „Vancouver, Tag 15: Sechskommanull für Anni Friesinger“

  1. Schön, das es so weit noch gut ausgegangen ist. Aber egal, ob es jetzt das Knie oder ein Krampf war, wie soll das gleich noch für ein weiteres Rennen reichen?

  2. Jetzt Pechstein in der Halle würde vermutlich genügen, um Friesinger auf dem Baucht schwimmend mit zwei Runden Vorsprung zu Gold zu treiben.

  3. Die deutsche Lottofee ist übrigens sehr witzig, oder? Die Lottozahlen nennt sie heute „Medaillenspiegel“. Und auch sonst redet sie sehr oft von Goldmedaillen. Ich glaube, der Virus hat die ÖR geschlossen lahmgelegt.

  4. Mal eine Frage zwischendurch: Das ist doch wieder der Pfeffer, der gerade den PGS der Snowboarder auf ZDFinfo kommentiert oder? Es geht nämlich wieder los mit irgendwelchen „dass das olympisch ist“-Sachen usw. :)

  5. …und, ist noch jemand aufgefallen, wie die beiden „Kolleginnen“ Friesinger einfachen haben auf dem Eis liegen lassen in ihrem (Un-)Glück? Geht doch nix über einen netten Zickenkrieg…

  6. Weiß nicht, Matthias, ich habe es ja leider auch nur am TV gesehen und nicht in der Halle, in diesem Fall wäre es besser gewesen, man/ich hätte live Eindrücke gehabt. Aber ich denke, die beiden waren für Momente einfach nur geschockt.

  7. Selbst 40 Sekunden vor dem Finish beim ESL hätte ich ein kleines Vermögen gegen die Deutschen gesetzt. Sehr beeindruckende Vorstellung.

  8. @ mk: Ich nicht. Ich meine, die haben gestern schon 1,5 Sekunden auf der letzten Runde klargemacht. Ich finde diesen Teamwettbewerb übrigens viel aufregender als all die anderen ESL-Rennen. Gar keine so schlechte Idee. Und gleichzeitig nicht ganz so albern wie Shorttrack-Staffeln.

  9. Eisschnelllauf-Team-Gold u. a. für für die Frau auf die keiner vertraut(e): Katrin Mattscherodt.

    Das ist doch mal interessant: Nicht nur ohne Claudia Pechstein geht es. Nichteinmal Anni Friesinger muss laufen. Sondern es geht auch mit einer Namenlosen, deren höchstinteressante Geschichte schon seit Monaten ignoriert wurde. Jetzt bin ich mal gespannt, ob ich große Ersatzfrau Mattscherodt-Geschichten wenigstens noch lesen kann. Immerhin hat dann doch der Bundestrainer auf Katrin Mattscherodt gesetzt.

    Was sagt nun eigentlich DESG-Heinze?

  10. @JW: Jetzt bin ich neugierig.
    Wie hast Du die ARD-Screenshots denn gemacht? Hast Du Deinen Laptop wohl im Deutschen Haus so anschliessen können?

    Bundespolizisten im Deutschen Haus? Höre ich jetzt so zum ersten Mal.
    Was haben denn die Bundespolizisten überhaupt für Kompetenzen dort? Ich meine aus rechtl Sicht, denn das Deutsche Haus ist ja nun auch noch keine Botschaft.
    Das Deutsche Haus (oder sächsische, bayerische,thüringische und was es vielleicht noch so gibt) sind doch eigentlich Aktivitäten von Marketing- bzw. Tourismusverbänden, was rechtfertigt da denn einen „Auslandseinsatz“ von Bundespolizisten und wie wird das finanziert/abgerechnet?

  11. @ Ralf Kohler: Ja, das ist eine Geschichte in der Geschichte.

    @ Chuck: Screenshot ist diesmal vielleicht nicht der richtige Begriff, oder doch: Ich habe ein simples Foto vom Flatscreen gemacht. Nicht vom Computerbildschirm. Um mal etwas auszuholen, mache ich ja gern, auch wenn es um Technik geht: Ich hatte gehofft, dass ich auch bei Olympia wieder ein DVB-TV-Signal im Pressezentrum verfügbar sein würde, so wie im Oktober beim Olympischen Kongress in Kopenhagen. Damals hatte ich mit einem zweiten Laptop bzw. Netbook die kompletten Sessions der IOC-Session und des Kongresses mitgeschnitten – fürs Archiv, fantastisch. Hier aber war das leider nicht möglich.

    Die Fragen, die Dir ad hoc zur Bundespolizei einfallen, fielen mir auch gleich ein :) Hatte aber keine Zeit, das zu vertiefen. Würde mich auch interessieren, wer das wie bezahlt und abgerechnet hat. Werde mal beim DOSB und bei der Deutschen Sportmarketing nachfragen. Ich glaube auch nicht, dass das im Preis der Entsendungskosten, die das BMI dem DOSB überweist, enthalten ist. Das werden zusätzliche Naturalien sein. Irgendwo müssten die Kosten aber auftauchen. Wenn wir nicht fragen, gibt es auch keine Antwort. Oh, ich vergesse gerade: Ist ja Sicherheit. Da gibt es ohnehin kaum Antworten.

  12. Gibt es nicht irgendwelche Spezialolympiagesetze, dass Nationenhäuser eben doch wie Botschaften sind? Sepp reist ja auch wie ein Staatsoberhaupt durch die Welt, weshalb ich dem IOC einfach zutraue, dass die sowas fordern. Außerdem wäre es dann fürchterlich einfach die BPOL-Leute (Jens, viellecht eine dumme Frage, aber laufen die da in Uniform rum oder woher weißt du, dass das Bundespolizisten sind?) einzusetzen und zu finanzieren.

  13. Sind unter den Sportlern neben Soldaten nicht auch Bundespolizisten? Vielleicht sind das ja offiziell die Betreuer und sorgen nebenbei noch zufällig für ein bißchen Ordnung?

  14. Bei welchen Spielen war das UDIOCM? „Philosophie des IOC umgesetzt“? „Konzentration auf die Bedingungen für die Athleten“? Abgesehen von Rodel und Grusel-Bob – Nordische Kombination, Abfahrt, Snowboard war wohl eher Konzentration auf Fernsehzeiten.
    Zwölf Minuten „tragisches Geschehen“ im O-Ton.

  15. Auch ich denke, daß werden Ersatzsportler oder so sein. Schau mal, ob auch viel Zoll rumläuft.

    Das Finanzamt entsendet noch nicht zu Olympia?

  16. Naja, die Bundespolizisten sind ja dem Innenministerium zugeordnet. Drei Aufgaben könnten sie wahrnehmen, ohne dass es Probleme gibt.

    Sicherung der eigenen Einrichtungen, Behörden und Verbände
    Sie kümmern sich um den Schutz von Bundesministern und Verfassungsorganen des Bundes
    Sie unterstützen das Bundeskriminalamt beim sonstigen Personenschutz

    Wenn also Personenschutz von Nicht-Politikern, dann nur in der Unterstützung des BKAs, obwohl sich dann wieder die Frage stellt, ob das Deutsche Haus auch deutscher Boden ist. Ich denke eher nein, allerdings ist Deutschland, beziehungsweise das NOK Deutschland Besitzer des Hauses. Und da im Deutschen Haus interessanterweise Minister beziehungsweise Mitglieder des deutschen Bundestages anwesend sein sollen – natürlich ohne Interessenkonflikte – voilá, müssen auch Bundespolizisten anwesend sein.

    Die Kosten werden nicht auf NOK-Seite auftauchen. Das wird direkt beim Innenministerium unter Personenschutz UDIOCM Vancouver auftauchen.

    Wenn man so schön über Kosten redet, wie kommen eigentlich Sportler und Betreuer nach Vancouver? Vor allem die Sportsoldaten und -Polizisten? Übernehmen deren Kosten ihr Arbeitgeber, oder wird es über die Sportförderung abgedeckt?

  17. Laut Bundespolizei sind es eher keine Betreuer o.ä.:

    Zum Trainer- und Betreuerstab der Deutschen Olympiamannschaft gehören auch zwei Angehörige der Bundespolizeisportschule Bad Endorf, Polizeihauptmeister Paul Vodermair als Physiotherapeut und Diplomsportlehrer Helge Jasch als Teamleader der deutschen Eisschnellläufer.

    Ich denke, es handelt sich tatsächlich um ganz unspektakuläre informelle Regelungen der gegenseitigen Unterstützung bei der Absicherung von Staatsbesuchen. Offiziell jedenfalls. Ich könnte mir gut vorstellen, dass daraus dann zu einem guten Teil, hüstel, Mitarbeitermotivation wird.

    Fragen jedoch schadet ja eigentlich nicht. Wenn ich mich richtig erinnere, wünschten wir uns in anderer Sache (Kommentar 109) eh noch Antworten vom BMI.

  18. Auszug aus der Historie der Bundespolizei:

    13.08. – 29.08.2004
    Der Bundesgrenzschutz schützt aus Anlass der XXVIII. Olympischen Sommerspiele in Griechenland mit 130 Beamten das Deutsche Haus des Nationalen Olympischen Komitees in Athen.

    Jens liegt mit der gefühlten Hundertschaft wahrscheinlich gar nicht so verkehrt. Wie groß war denn das Deutsche Haus in Athen im Vergleich zu Vancouver? Und 2010 gibt’s ja sogar zwei Dependancen.

  19. Wie war das nochmal mit der Veröffentlichung von O-Tönen? Kann man den Entzug der Akkreditierung am letzten Tag verschmerzen? ;-)) Oder zählt das Deutsche Haus nicht zu den „Olympischen Stätten“?

  20. Und noch eine Frage zum denkwürdigen Halbfinale, das ich „zufälligerweise“ auch miterlebt habe:

    Weiß irgendwer, welches Mißgeschick den Amerikanerinnen in der letzten Runde widerfahren ist? Ohne ein solches hätten sie doch klar gewinnen müssen!? Oder mußte einfach die Schwächste abreißen lassen?

  21. Ich verstehe die Antipathien ggü. Friesinger wenig verstehen. Sicher gibt es zwischen Konkurrenten nicht nur Freundlichkeit. Aber die Zeit aus dem Viertelfinale war deutlich besser, als die Finalzeit ohne Friesinger.sie hätten die Amis nach den Zeiten im viertelfinal in der finalbesetzung auch nicht schlagen können.
    Matthias

  22. @Ralf Ich glaube, da ist nichts weiter passiert. Nur langsamer geworden. Die Deutschen hatten ja ordentlich Vorsprung, der dann im Ziel wegen Friesingers Einlage einfach nur (fast) weg war.

  23. @Matthias, sieh es mal anders herum. Anni hätte ihren Kolleginnen beinah das Finale vermasselt. Obwohl sie wußte, das ihr Knie lädiert ist, wollte sie unbedingt laufen. So gesehen war es „nur“ Schadensbegrenzung…die glücklicherweise funktioniert hat. Zu sagen, „Friesinger hat die Deutschen ins Finale gerettet“ (oder so ähnlich) ist reichliche Verdrehung der Tatsachen.

  24. Von einer Rettung habe ich auch nicht gesprochen. Die amerikaner waren aber sehr stark u der Sturz war die Folge eines stolperers (nach den Fernsehbildern) und nicht fehlender Leistung aufgrund einer Verletzung. Und ja, ich habe mich auch köstlich amüsiert, angesichts der Szenen. Aber man sah auch sehr gut, unter welchem Druck die Sportler standen. Auch hätte ich nicht die Disskusionen bei einem Verzicht von Friesinger und einer Niederlage im Halbfinale erleben wollen.
    Matthias

  25. @Ralfkohler

    Eisschnelllauf-Team-Gold u. a. für für die Frau auf die keiner vertraut(e): Katrin Mattscherodt.

    Ich verstehe die Aussage nicht. Jemand der im Olympiateam ist, muß was auf dem „Kasten“ haben. Aber ebenso verständlich, daß jemand wie C.P. natürlich die Karriere mit Olympia abschließen will. So wie der Bobfahrer Lange mit Silber(ein großartiger Sportler). Wenn ich dann sehe, wie die „schwimmende Ente“ sich durchgemogelt hat, dann ist die Medaille ein Hohn. Fehler kann jeder machen,nur wird man eben auch an seine,im Vorfeld, gemachten Sprüche beurteilt.

    Ãœber die „glückliche“ Medaille spare ich mir ein Kommentar.

    Die Meldung, daß man auch ohne Pechstein, eine Medaille holen kann, ist dann schon eine verächtliche. Die Zeit bleibt nie stehen, ob ein Beckenbauer, Michael Schuhmacher oder Lange zurücktritt. Aber ich für mein Teil finde, daß man eine solch erfolgreiche Sportlerin, wie Claudia Pechstein, die immerhin 17 Jahren Deutschland vertreten hat, schon ein bißchen mehr Respekt entgegenbringen kann.

  26. Marco,
    Lektüre-Tipp für Beurteilung nach Sprüchen:

    Verraten kann man sich nur von jemandem fühlen, dem man charakterlich mehr zugetraut hätte. Aber wenn Sie dieses Wort schon gebrauchen, kann ich nur festhalten, dass Verräter selten zu Helden aufgestiegen sind.

    Eine deutsche Vorzeige-Athletin kommentiert die Einzelrennen von Anni Friesinger. Vermutlich ganz nach dem Geschmack ihrer Fans. Der „Sportfreunde“ eben, die es als „Fehler“ bezeichnen, wenn eine Athletin auf eine solche Weise mit einem Sturz umzugehen weiß.

  27. @marco
    ein hohn ist übrigens auch die bezeichnung „schwimmende ente“. auch wenn es dir schwerfällt — im viertelfinale mit friesinger sind die deutschen eine knape sekunde schneller gewesen als im finale ohne sie. die zeit gegen holland war auch überhaupt die zweitschnellste aller im wettbewerb gelaufenen zeiten (schneller waren nur die kanadier im rennen um platz 5). ich finde da relativiert sich doch einiges und ganz so lahm kann die vermeintliche „ente“ wohl doch nicht sein — der artikulierte hohn fällt mithin zu einem guten teil auf den höhner zurück.

    was der sturz von friesinger mit ihren äußerungen zum thema pechstein zu tun haben soll, verstehe ich allerdings beim besten willen nicht…

  28. cf,
    um das zu verstehen, muss man die Welt durch Pechstein-Brille sehen. Mit der kann man sich von dort („Verräter selten zu Helden aufgestiegen“) nach dort (Team-Olympiasieg mit Friesinger) durchschielen.

  29. @cf
    Vielleicht war die Bezeichnung von mir nicht „Gentleman like“.
    Aber bitte nicht die „Lokomotive“ mit dem „Wagoon“ gleichsetzen. Beckert war jene die das Tempo vergegeben hat.

    Aber wenn man Gold geholt hat, war trotzdem alles richtig, wenn’s auch nicht so war.

    http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=spor&itemid=10950&detailid=706661

    Eine deutsche Vorzeige-Athletin kommentiert die Einzelrennen von Anni Friesinger. Vermutlich ganz nach dem Geschmack ihrer Fans

    Auf die Aussage hin, nicht auf den Sturz.

  30. @ Marco:

    Wenn ich dann sehe, wie die “schwimmende Ente� sich durchgemogelt hat, dann ist die Medaille ein Hohn. Fehler kann jeder machen,nur wird man eben auch an seine,im Vorfeld, gemachten Sprüche beurteilt.

    So etwas möchte ich nicht in meinem Blog lesen.

    Im Übrigen halte ich auch nichts davon, wahllos Links zu verschleudern. Das habe ich Ihnen schon einmal gesagt. Ich bitte um Mäßigung. So einen Kommentar werde ich künftig ohne Vorwarnung löschen.

  31. @Matthias, hast du auch mal daran gedacht das der Sturz durch ein lädiertes Knie erst zu Stande kam? Anni laboriert seit langer Zeit an Knieproblemen, einen Tag vorher (wenn ich mich recht entsinne) wurde das Knie nur mit Medikamenten renntauglich gehalten.

    Wie auch immer, sie hat ihren Teil zur Medaille beigetragen. War aber IMHO eher drittes Rad als Triebkraft. Diese Nuance meinte ich. Und es war verdammtes Glück, das es überhaupt gut gegangen ist. ;-)

  32. Sorry, kein Edit möglich.
    Ich meinte nicht den Sturz (OK, den auch), aber eigentlich den Stolperer in der Kurve. Es ist auch keine Verletzung im herkömmlichen Sinn sondern eine ganz normale Leidensgeschichte von Leistungssportlern. Gelenke kaputt, so ist das eben…

  33. @jw
    Ja.Ich gebe zu, mich im Ton und Ausdrucksweise vergriffen zu haben. Ich bitte um Entschuldigung. Sollte der Kommentar Ihnen ein Dorn im Auge sein, bitte ich um Löschung.

  34. Pingback: Vancouver, der letzte Tag • sport and politics

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