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Das Olympische Bildungsmagazin

Kleiner Regelbruch: Olympia 2018, die Candidate Cities

Diesmal nur aus der Ferne, ausnahmsweise nicht live beim IOC, sage ich: Selten so einen Quatsch beobachtet in einem olympischen Städtewettstreit! Das Interesse an den Olympischen Winterspielen ist so gering wie seit dreieinhalb Jahrzehnten nicht. Nur Pyeongchang, der große Favorit, München und Annecy bewerben sich. Und dennoch macht das IOC einen so genannten Vorausscheid, gibt heute Mittag in Lausanne jene Städte bekannt, die ab sofort den Titel „Candidate City“ tragen dürfen – bis zur Entscheidung am 6. Juli 2011 in Durban.

Besonders in München wird daraus ein PR-Gegacker erster Güte gemacht. Als hätte das irgendetwas zu bedeuten, was Rogge nachher erzählt. Oder anders herum: Vielleicht sehen sich Münchens Bewerber in Wirklichkeit so schlecht (sie müssten es eigentlich wissen), dass sie es ehrlich als Erfolg feiern, unter lediglich drei „Applicant Cities“ zu einer der „Candidate Cities“ auserwählt zu werden.

Wer weiß, ich traue Willy Bogner, der die Öffentlichkeit in Bezug auf die Olympiafinanzierung konsequent narrt, Unsinn erzählt und hinters Licht führt, einiges zu, auch das.

Mir imponiert dagegen das Understatement der Südkoreaner. Zwar ist noch etwas Zeit bis zur IOC-Pressekonferenz, die Koreaner wissen aber längst bescheid und teilen das auf ihrer Homepage (Dank an Henry M) auch mit:

Screenshot PyeongChang 2018, 22. Juni 2010, 11.03 Uhr

Formal ein Bruch der Bewerberregeln, schon jetzt mit den Olympischen Ringen zu werben. Doch wer will schon kleinlich sein bei dieser heutigen Farce in Lausanne.

Ich werde zu diesem Thema heute noch einiges bloggen. Immer mal vorbei schauen, es lohnt sich vielleicht.

Noch einige Hintergründe zum Tage, klingt nur selbstreferenziell, ist erstklassiges Material :) mit Hunderten Links auch zu anderen Autoren:

Die Umfrage wollen wir nicht vergessen:

[poll id=“7″]

13.29 Uhr: Auf Facebook werde ich darauf aufmerksam gemacht, dass Pyeongchang das Erscheinungsbild der Homepage geändert hat. Also noch ein Screenshot, sie sind wieder „Applicant City“:

PyeongChang 2018, Screenshot 22. Juni 2010, 13.23 Uhr MESZ

Ich sage schon mal voraus, dass sie in Kürze wieder „Candidate City“ sein werden.

14.04 Uhr: Die Sache ist überraschend ausgegangen wie das Hornberger Schießen (hoffentlich ist das Bild nicht zu unstimmig). Jedenfalls hat das IOC doch tatsächlich drei Applikanten zu Kandidaten gemacht. Wow! Und München ist mächtig stolz!

Die deutschen Nachrichtenagenturen greifen das Thema oben nun auch auf und sprechen von einem Regelverstoß. Willy Bogner wird so zitiert:

„Das ist ein Verstoß gegen die Regeln, dies müsste das IOC in irgend einer Form ahnden.“

Tut mir leid, aber das ist sportpolitisch wieder mal dumm vom Bogner. Er sollte lässig schweigen. Kann er aber nicht. Es fehlt ihm das politische Gespür. Das hat Katarina Witt, seine Frontfrau, auch nicht. Und deshalb kann es noch lustig werden. Sie werden in viele Fettnäpfchen treten.

14.10 Uhr: So, jetzt ist in Pyeongchang wieder alles im Lot. Sie sind erwartungsgemäß Kandidat, auch online:

Screenshot PyeongChang 2018, 22. Juni 2010, 14.09 Uhr MESZ

14.15 Uhr:

The International Olympic Committee (IOC) announced today that Munich (Germany), Annecy (France) and PyeongChang (Republic of Korea)* have all been selected as Candidate Cities to host the 2018 Olympic Winter Games. The IOC Executive Board (EB), which took the decision unanimously this morning during its meeting in Lausanne, nonetheless asked Annecy to review its venue concept.

‘The Executive Board today decided that all three Applicant Cities deserved to move to the second phase of the bidding procedure,� said IOC Olympic Games Executive Director Gilbert Felli. “It has been made clear, however, that Annecy needed to review its project. We look forward to working with the three Candidate Cities and wish them good luck for the year of competition ahead.�

The EB’s decision was based on a technical analysis of the Applicant Cities’ applications submitted earlier this year. The analysis and subsequent report was made by an IOC-appointed working group of Olympic Games experts who assessed each Applicant City’s potential for staging successful Olympic Winter Games in 2018. The technical assessment was based on a number of criteria, covering a variety of areas such as venues, transport, accommodation and security. Click here for the full report.

The three Candidate Cities now have until 11 January 2011 to submit their Candidature File to the IOC. These files will be analysed in detail by an IOC Evaluation Commission, which will also visit the Candidate Cities, before issuing a report no later than one month prior to the election. At this point of the bidding procedure, the EB has the possibility of narrowing down the number of cities which will be given the opportunity to present their project to the IOC Session. The cities will also take part in a technical briefing to IOC members in May. The final decision on the host city for the 2018 Olympic Winter Games will be made by the full IOC membership on 6 July 2011 in Durban, South Africa.

Please note: the Candidature Procedure and Questionnaire, which outlines the procedures, rules and deadlines to be respected until the election of the host city, as well as the in-depth questionnaire which Candidate Cities must respond to in their Candidature File, will be available on the IOC website as of tomorrow, www.olympic.org.

*Cities are listed in the order of drawing of lots.

tbc

82 Gedanken zu „Kleiner Regelbruch: Olympia 2018, die Candidate Cities“

  1. Was machen eigentlich die Bewerbernationen für die WM 2018 und 2022 in Südafrika? Irgendwelche Russen, Qataris gesichtet? Gibts vor Ort irgendeine Art von Wahlkampf (Bewerberpräsenteationen, Wodka-Gelage, …)? Sind ja nur noch ein paar Monate bis zu den WahlenBekanntgaben.

  2. Später mehr, Herr Holle. Die WM ist noch lang. In Sandton stolperte ich vor einigen Tagen förmlich bei jedem Schritt über einen Katari oder Russen. Inzwischen ist da etwas Ruhe eingekehrt.

  3. Note 1 für Sportstätten und Umwelt. Wo die Defizite der Bewerbung liegen hat Herr Bach gerade in der ARD leider nicht ausgeführt.
    So und jetzt mal 500.000 US Dollar ans IOC überwiesen, damit sich das IOC ein paar schöne Tage machen kann.

  4. Irgendwie ist da was doppelt (alles bis 14:04 Uhr?).

    Ach ja: Glückwunsch an München. ;) Wie weit haben es damals noch gleich Berlin und Leipzig geschafft? Auch jeweils nur Candidate City oder weniger weit?

  5. Danke Ralf. Da kann sich München jetzt ja zu Recht feiern lassen, weil sie es so unglaublich viel weiter geschafft haben als Leipzig. :D

  6. Und das bei der Konkurrenz! Helm ab, Frau Mütze!

    (Wie gnadenlos hart das Ausscheidungsrennen diesmal war, kann man ja schon allein daran erkennen, dass von den Millionen Städten auf der ganzen Welt es nur ganze drei in die Endrunde geschafft haben. Insofern kann man die Leistung der Münchener Macher gar nicht hoch genug einschätzen.)

  7. @JW
    Dir muss ich natürlich noch die Gelbe Karte zeigen. Dunkelgelb sogar!
    Denn das ist ja nun wirklich nicht in Ordnung — unsere tapferen deutschen Ritter des Olympischen Ordens dermaßen aufs allzu dünne Glatteis zu führen mit dem prominenten Hinweis auf den klitzekleinen Regelverstoß der Koreaner. Jetzt badest du wohl in deinem inneren Peipussee?!

    Ich bin entrüstet!

  8. Pingback: Südafrika, Tag 18: Abschied von Bafana Bafana : jens weinreich

  9. @gua #10

    höre ich da etwa Neid heraus? Ich als waschechter Münchner bin natürlich jetzt stolz wie Oskar und nehme deine Glückwünsche (#7) gerne entgegen.

    Wenn man erstmal die Münchner Allzweck-Boden-Luftrakete Alfons „den Gewürzerfinder“ Schuhbeck ins Bewerberteam holt, dann Gnade den Koreanern Gott…

  10. Ernsthafte Frage?
    Hoffentlich nicht, weil ich sonst gestehen müsste, dass ich gegen das Gebot der ironiefreien Zone verstoßen habe (aber zum Glück nicht alleine). ;(

  11. Friedhard Teuffel im Tagesspiegel: Bayern im Finale

    Einige hundert Menschen haben den Etappensieg auf dem Münchner Marienplatz verfolgt.
    […]
    Bauern in Oberammergau waren zudem aufgebracht, als sie aus der Münchner Bewerbungsgesellschaft hörten, sie sollten doch bitteschön ihre hochsubventionierten Flächen in den Dienst der Allgemeinheit stellen.

  12. FAZ-Kommentar von Anno Hecker: Noch nichts gewonnen

    Es hängt allein von der Arbeit des Organisationskomitees ab, ob sich die teils begründeten Widersprüche in eine krasse, ansteckende Ablehnung oder in eine Stärkung der Bewerbung verwandeln.

  13. Herzlichen Glückwunsch der Stadt der Bewerbung für diesen wundervollen, seltenen Erfolg, der alle meine geringen Restzweifel über die richtige Verwendung meiner Steuergelder sofort in Rauchwölkchen auflöst.

  14. Mirko Weber in der StZ: Manchem stinkt das Feuer

    Da man aber nicht einmal der Laufkundschaft ein X für ein U vormachen kann, legt sich der schüttere Beifall bald wieder, da mögen der Oberbürgermeister Christian Ude und Willy Bogner, Letzterer leitet die Münchner Bewerbungsbemühungen, noch so Jubel mimen.
    […]
    Er will das „olympische Feuer entzünden“. Wenn sich der Modemann und Filmemacher Bogner allerdings richtig im Freistaat umschaut, möchte er ein paar wie von selbst entstandene lokale Brandherde am liebsten gleich wieder austreten, bevor international davon jemand Wind bekommt

    Merkur: Olympia 2018: So sieht der Deal mit den Bauern aus

    Für eine Fläche mit einer Größe von einem Hektar, auf der ein Stadion gebaut wird, würden demnach jährlich allein bis zu 15 000 Euro Entschädigung bezahlt.

  15. Katja Riedel in der SZ: 50 Cent für Parkplätze

    Aus Kreisen olympiakritischer Landwirte hieß es, dass einige Bauern nach wie vor nicht daran interessiert seien, ihr Land zur Verfügung zu stellen – auch weil sie befürchten, dass ihr ohnehin eng bebauter Ort Urlaubern künftig nicht mehr attraktiv erscheinen könnte.

    In Oberammergau muss die Bewerbergesellschaft ebenfalls noch viel Überzeugungsarbeit leisten. Etwa ein Viertel der 190 Landbesitzer hatten bei einer Befragung gesagt, ihr Land auf keinen Fall zur Verfügung stellen zu wollen.

  16. Seit heute liegen die Unterschriftslisten für ein Bürgerbegehren in Oberammergau aus.Sollte dieses erfolgreich sein, werden die nordischen Wettbewerbe (Langlauf, Biathlon und nordische Kombination) mit Ausnahme der Sprungwettbewerbe laut gut informierten Kreisen im Münchner Olympiapark stattfinden.

  17. Sebastian Kemnitzer in der taz: Rebellion in Oberammergau

    Die Frage würde dann lauten: „Sind Sie dafür, dass Oberammergau sofort alle Planungen einstellt, Olympische Wettbewerbe 2018 auf dem Gemeindegebiet abzuhalten?“ Bei einer Mehrheit hätte der Bürgerentscheid die bindende Wirkung von einem Jahr.
    […]
    Die Bewerbungsgesellschaft ignorierte lange Zeit die 190 Grundstückseigentümer. Jetzt ist die Gesellschaft aufgewacht, macht seit dieser Woche großzügige schriftliche Vergütungsangebote – trotzdem stellen sich weiterhin rund 50 Eigentümer quer.

    @ antioly:

    Ein 50 km-Rennen im Olympiapark kann ich mir ehrlich gesagt nicht ganz vorstellen…

  18. Um.es mal deutlich zu sagen: Niemand von denen nimmt Proteste wirklich ernst. Sie nehmen nur die Politik ernst, die grünes Licht gegeben hat. Und Sprecher Bühl ist nicht mal richtiger Sprecher, das sollte doch der ehemalige Siemans-Mann Lösch sein. Nach all dem Durcheinander, ist in der Kommunikation/PR nun alles klar bzw die Postem und Pöstchen besetzt?

    Würde mich wundern, wenn es so wäre.

  19. @jw Tja, nun ist es aber so, dass Politik in Bayern auch von den Bürgern gemacht werden kann, siehe das Bürgerbegehren. Ist ja nicht China hier. ;-)

  20. DOSB: Biathlon und Langlauf auf dem Gestüt Schwaiganger

    „Oberammergau wäre ein guter Standort für die nordischen Disziplinen gewesen. Wir haben der Gemeinde das Angebot gemacht, Austragungsort Olympischer und Paralympischer Winterspiele zu werden“, so Bogner. „Leider haben die Grundstückeigentümer diese Chance nicht genutzt.“

    ovb-online.de: DAV: Präsident steigt vom Gipfel

    In der Bergsteiger-Szene wusste man schon länger von Konflikten in der DAV-Spitze. „Präsident contra Verbandsrat contra Geschäftsführung“, sagt Georg Steinbichler, freier Journalist aus der Szene. Er vermutet, dass es Streit über die Ziele des DAV gab. Dabei gehe es zum Beispiel um die Olympischen Winterspiele in München. Der Verein spricht sich dafür aus, allerdings unter strengen Umweltstandards. Laut Steinbichler geht es nun um die Frage: „Wann müssen wir uns zurückziehen?“

  21. Nachtrag zur Oberammergau-Saga:

    Merkur (05.07.): Die Oberammergauer Angst vor Olympia

    Das Bürgerbegehren nimmt zudem all jene Grundstücksbesitzer in Schutz, die die Flächen nicht hergeben wollten. „Es ist sehr gut, dass das jetzt nicht die Buhmänner sind, sondern dass der Protest auf breiten Schultern getragen wird“, meint Korbinian Freier, der Sprecher der Bürgerinitiative.

    SZ (04.07.): Probleme mit Plan B

    Mangelnde Spiele-Begeisterung im Volke ist die Todsünde für jeden Bewerber.
    […]
    Dazu passt, dass deutsche Spitzenmanager jüngst in Südafrika ein düsteres Bild der Münchner Chancen zeichneten, etwa bei Afrikas Fußballchef und Topfunktionär Issa Hayatou. Der habe im Winter in Vancouver peinliche und aufdringliche Werber erlebt.

    SZ (03.07.): Oberammergau will ausscheren

    Eine Bürgerinitiative hatte am Freitagmorgen 773 Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen Olympia in der Gemeinde vorgelegt und damit das notwendige Quorum erfüllt.
    […]
    Bürgermeister Arno Nunn musste einräumen, dass ihm ein Fünftel der erforderlichen Unterschriften von Grundstückseigentümern, die ihr Land für die Spiele zur Verfügung stellen müssten, wohl fehlen werden.

    SZ (01.07.): Kanzlei unterstützt Olympiabewerbung

    BR (29.06.): Bodenmais will die Spiele

  22. Dieter Janecek (28.06.): Olympia 2018: Schmierenkomödie beenden!

    Es ist offenkundig, dass die Bewerbungsgesellschaft ein bisher breit geleugnetes Problem mit der Zustimmung in der Bevölkerung hat.
    […]
    Wie kommt es, dass München 2018 mit über 500 Mio. Einnahmen mehr plant als das durch zwei Bewerbungen bereits erfahrene Pyeongchang und das, obwohl man nichtmal im Ansatz die geplanten 30 Mio. Euro für die Bewerbungsphase über (wirklich) private Sponsoren aquierieren konnte?
    […]
    Hinzu kommt die Münchner Arroganz von Oberbürgermeister Ude, aus der Landeshauptstadt alle Gegner und Kritiker stets als uneinsichtige fehlgeleitete Minderheit zu geißeln, anstatt sich vor Ort wirklich mit den Argumenten auseinanderzusetzen.

  23. nolympia.de: Wie weiter nach dem Aus für Oberammergau

    Das IOC gibt sich mit seiner IOC-Charta ein “Grundgesetz� welches es unmöglich macht die vorhandenen Anlagen in Ruhpolding und Oberstdorf zu nutzen und alle anderen sollen das akzeptieren.
    […]
    Wenn sich das Gerücht bewahrheitet, dass Loipen und Stadien auf dem Grund des Staatsguts Schwaiganger gebaut werden sollen, sind sie aus Sicht des Umweltschutzes ebenfalls als absurd zu bewerten. Sie liegen genauso sonnig wie Oberammergau, aber noch einmal deutlich tiefer, auch hier sollen für „temporäre Bauten“ über 30 Millionen Euro verschwendet werden, obwohl es fertige, geeignete Anlagen gibt.
    […]
    Es wird Zeit, endlich die gesamte Bewerbung “München 2018″ einzustellen!

  24. S. Schwaderer und C. Sebald in der SZ: Olympische Spiele – tiefer gelegt

    Ohlstadts Bürgermeister Anton Fischer hat erst am Freitag von den Plänen für Gut Schwaiganger erfahren.
    […]
    Selbst entschiedene Olympia-Befürworter sehen die Umplanung skeptisch. Während Oberammergau ein Schneeloch sei, sei das viel tiefer gelegene Schwaiganger die meiste Winterzeit schneefrei.
    […]
    Ludwig Hartmann […] überlegt gerade, ob man nun auch ein Bürgerbegehren gegen Garmisch-Partenkirchen als Austragungsort startet.

  25. Merkur: Neue Olympia-Pläne: Stimmung gespalten

    Erst dachte so manch ein Ohlstädter an einen Aprilscherz.
    […]
    Olympia in Schwaiganger – das wäre ein „riesiger finanzieller Aufwand und ein riesiger Eingriff in die Natur“, warnt Veronika Jones, Kreischefin der Bündnisgrünen, die in Ohlstadt lebt.

    Merkur: Landwirt erbost: „Keinen Quadratmeter für Olympia“

    Am Ende des Tages lautete die Bilanz: Ohne Rückmeldung 81 Eigentümer, mit Rückmeldung 107, mit Nein stimmten 50, mit Ja ebenfalls 50, unentschlossen waren noch 7. Somit wären nur 50 von 188 Eignern ein Vertragsverhältnis eingegangen.
    […]
    „Wir Bauern sind keine Gegner von Olympia, aber das Ganze ist immer auch ein Geben und Nehmen.“ In vielen Gesprächen und Sitzungen mit der Bewerbungsgesellschaft hätte er den Eindruck gewonnen, „dass die einfach nur unseren Grund und Boden wollen, und erst nach und nach mit der Sprache rausgerückt sind, was alles noch dazu kommt“.

    gruene-gap.de: Olympia: Oberammergau wird nicht verwurschtet

    Ruhpolding wird nicht in das Konzept aufgenommen, weil das beim IOC nicht gut ankäme. Die Vernunft beugt sich also weiterhin der Macht eines Sportmonoplisten!

  26. nolympia.de: GöF-Mitbegründer kündigt beim DAV

    Das Streben nach weiterem Mitgliederwachstum sowie die Integration modischer und die Umwelt belastender Sportarten begannen in den Mittelpunkt der Interessen zu rücken. Dazu passt die kritiklose Annäherung an die Politik des Deutschen Olympischen Sportbundes und das unveränderte Mitwirken in der vom DOSB gesteuerten Fachkommission Umwelt der Bewerbungsgesellschaft München 2018.

  27. Katja Riedel in der SZ: Bauern könnten Olympia-Bewerbung blockieren

    Unter ihnen sind nach wie vor auch die vier Eigentümer, auf deren Land ein Pressezentrum geplant ist. Sie haben nach Angaben des olympia-kritischen Bündnisses „Nolympia“ bekräftigt, dass sie den Ãœberlassungsvertrag nicht unterschreiben wollen.
    […]
    Für Verstimmung hatte bei den Landwirten gesorgt, dass sie die Vertragsentwürfe erst Ende vergangener Woche bekommen hatten – mit einem Begleitschreiben, in dem sie aufgefordert wurden, den Vertrag schon unterschrieben zu den Gesprächen mitzubringen.
    […]
    „Wir wagen uns jetzt vor mit der Aussage: Wir wollen nichts mehr nachbessern, sondern die Münchner Olympia-Bewerbung kippen“, sagt Ludwig Hartmann, grüner Landtagsabgeordneter und Sprecher von Nolympia.

  28. Merkur: Schwaiganger statt Oberammergau: Olympia-Pläne ein zweischneidiges Schwert

    Kein Verständnis für die Umplanung hat dagegen Andreas Schnetzer. Der neue Vorsitzende des Wintersportvereins (WSV) Schlehdorf ist überzeugt, dass auch die WSV-Mehrheit so denkt: „So ein Käse.“

    sid: Münchner Wintermärchen mit Problemen

    „Da ist die Situation aber ganz anders als in Oberammergau. In Garmisch-Partenkirchen ringen wir mit vier Eigentümern, die schon oft ihre Flächen für Veranstaltungen hergegeben haben“, sagt Jürgen Bühl, Prokurist der Bewerbungsgesellschaft.
    […]
    Bogner […] sieht trotz aller Probleme keine Fehler bei der Bewerbungsgesellschaft: „Wenn, dann hat die Politik Fehler gemacht.“

  29. SZ (Printausgabe vom 07.07.): Ude rechnet nicht mit Defizit – OB sieht in Olympia-Organisation kein finanzielles Risiko

    ‚Die Ausgaben werden die Einnahmen nicht übersteigen‘, versicherte er in der offiziellen Antwort auf eine Anfrage von Grünen-Stadträtin Sabine Krieger, die angesichts der Garantieerklärung Münchens für die kleineren Gemeinden ein unkalkulierbares finanzielles Risiko befürchtet.
    […]
    Bei den Spielen 1998 in Nagano sowie 2006 in Turin sei das Budget ausgeglichen gewesen, in Salt Lake City 2002 wurden 56 Millionen Dollar Gewinn erwirtschaftet.
    […]
    Kosten für die öffentliche Hand entstehen freilich trotzdem: Der Bau von Sportstätten, Verkehrswegen und Unterkünften läuft über einen separaten Etat.

    Christian Sebald in der SZ (Printausgabe vom 07.07.): Abstieg nach dem Gipfeltreffen – Hinter dem Rücktritt von Alpenvereinspräsident Röhle steckt die ungeklärte Frage, ob der größte Bergsteigerverein der Welt ein Sport- oder ein Umweltverband sein will

    Denn der Alpenverein steht in einem Spagat, der immer schwerer auszuhalten ist. Einerseits ist er ein Spitzensportverband, der bei jeder Gelegenheit dafür eintritt, dass Sportklettern endlich olympische Disziplin wird. Nicht wenige Spitzensportler erwarten auch einen bedingungslosen Einsatz ihrer Führungsmannschaft dafür, dass die olympischen Winterspiele 2018 nach München und Garmisch-Partenkirchen kommen. Der DAV ist andererseits ein anerkannter Umweltverband, dessen höchstes Ziel es ist, die Bergwelt möglichst unberührt zu erhalten. Viele umweltbewegte Mitglieder […] halten es [deshalb] für überfällig, dass der DAV aus der Bewerbungsgesellschaft für die Winterspiele 2018 aussteigt, weil ein solches Mega-Ereignis so überhaupt nicht in die Zeiten des Klimawandels passt.

  30. Willy Bogner gestern abend im BR-Rundschau-Magazin (06.07., 21:45 Uhr, verfügbar in der BR-Mediathek):

    „Es tut mir eigentlich leid für die Oberammergauer. Denen wollten wir eigentlich wirklich was Gutes tun. Wir hätten ja von Anfang an auf den Schwaiganger gehen können, was wir nicht gemacht haben, um eben auch den Oberammergauern ihre Chance zu geben.“

    Ähnliches kann man bei gap-fakten.blog.de nachlesen:

    „Die Bewerbung wird sich dadurch nicht verschlechtern, sondern verbessern“, sagte Bogner. Und: „Man wollte Oberammergau nicht brüskieren, wohlwissend, dass es schief gehen kann.“

  31. Merkur: Parkplätze in Pömetsried und Großweil?

    Sporer geht davon aus, dass sich die Verkehrsbelastung für „seinen“ Ort in Grenzen halten würde. Der Lokalpolitiker spekuliert auf einen „positiven Nebeneffekt“: Die Großweiler Geschäftswelt und Gastronomie könnten seiner Ansicht nach von den Besuchermassen ordentlich profitieren.

  32. Katja Riedel und Christian Sebald in der SZ (Printausgabe vom 08.07.): Ein weites Feld – Die Bauern in Garmisch-Partenkirchen zeigen sich störrisch und bringen damit die Olympia-Bewerber ins Schwitzen

    Keiner der vorgeladenen Grundstückseigentümer hat bisher unterschrieben. Und mehr als 20 müssen ihre Einwilligung geben, damit auf ihren Grundstücken Sportstätten, Unterkünfte und Parkplätze entstehen können.
    […]
    ‚Da muss einfach der Rathauschef schon weit vor jeder Grundstücksverhandlung bei den Besitzern vorsprechen und jedem erklären, was man auf den Flächen plant und warum es ausgerechnet an diesem Ort sein muss, sich die Kritik anhören und darauf eingehen‘, sagt einer. Wenn überhaupt, habe [Garmischs Bürgermeister Thomas Schmid/CSB] Stellvertreter oder Verwaltungsleute mit den Leuten reden lassen. ‚Wirklich geredet hat noch keiner mit uns‘, empört sich eine andere Grundbesitzerin.

    SZ-Kommentar von Annette Ramelsberger (Printausgabe vom 08.07.): Wird schon schiefgehen

    Statt Charme gibt es Druck, statt Transparenz Heimlichtuerei. Wie sagen sich die Sportler vor dem Wettkampf: Wird schon schiefgehen. In Garmisch könnte der Spruch Realität werden.

  33. alpin.de: DAV-Präsident zurückgetreten – Röhle: „Das war sehr überlegt“

    Olympische Spiele, was für eine Nummer! Zu groß für den DAV? Zu viel Macht hinter den Kulissen? Da geht es nicht um Millionen, da geht es um größere Summen. Und eine Bewerbung, die von einem „No“ des größten Bergsteigervereins aus umweltkritischen Gründen medial begleitet würde, macht sich bei der Vergabe schlecht, stärkt die Konkurrenz. Es geht um sehr viel Geld und vermutlich hat sich der Alpenverein noch nie so weit aus dem Fenster gehängt. Röhle als Olympia-Opfer?

  34. Kurzbericht zum gestrigen Vortrag von Dipl.-Ing. Michael Mangold (Albert Speer & Partner GmbH) im Rahmen der TUM-Ringvorlesung „München 2018 – Bewerbung – Konzept – Nachhaltigkeit„:

    Vom angekündigten Titel „München 2018 – Das Erfolgskonzept“ war nicht mehr die Rede, es ging schlicht um die „Masterplanung München 2018“. Der zweite angekündigte Redner konnte nicht erscheinen, da er dringend in Garmisch-Partenkirchen für Verhandlungen mit unwilligen Grundstückseigentümern gebraucht wurde. Insgesamt wurde mehr als 60 Minuten über Planungen im Bereich Infrastruktur und Verkehr referiert, ohne dabei auch nur ein einziges Mal die dabei anfallenden Kosten anzusprechen.

    Folgende Aussagen/Aussichten waren aus meiner Sicht bemerkenswert:

    – Genau wie in Oberammergau können auch in Schwaiganger die Loipen nur an südlich exponierten Hängen angelegt werden. Die nördlich exponierten Hanglagen sind aus ökologischen Gründen nicht nutzbar. Was dies für die Schneesicherheit bedeutet, kann man sich vorstellen.

    – Die Halfpipe in Garmisch-Partenkirchen wird deshalb nicht permanent errichtet, weil wegen mangelnder Schneesicherheit keine nachhaltige Nutzung garantiert werden kann.

    – Aus baulicher Sicht besteht kaum ein Unterschied zwischen permanenten Bauten und temporären Bauten, wenn letztere Schneelasten tragen müssen.

    – Die Schienenverbindung zwischen München und Garmisch-Partenkirchen wird bis 2018 eine Kapazität von 4000-4500 Fahrgästen pro Stunde erreichen können, weswegen ein Großteil der Olympiabesucher auf die Straße angewiesen sein wird.

    – Die Fertigstellung für den Wanktunnel ist für 2017 prognostiziert. Dieser Tunnel müßte jedoch den gesamten Verkehr aus Richtung Mittenwald aufnehmen und auf einen Park-and-Ride-Platz nördlich von Garmisch-Partenkirchen leiten. Kommt es zu Verzögerungen beim Bau, scheitert auch das derzeitige Verkehrskonzept.

    – Der Bau einer temporären Eisschnelllaufhalle auf dem Gelände der Zentralen Hochschulsportanlage (ZHS) der TU München wird nahezu das gesamte Freigelände in Anspruch nehmen und so den Studentensport für mindestens 1-2 Jahre massiv einschränken.

    – Die Öffentlichkeitsarbeit der Bewerbungsgesellschaft läuft schlecht, da bislang erst etwa zwei Drittel der avisierten 30 Millionen Sponsorengelder eingeworben werden konnten und es daher zu Einsparungen beim Personal kommt.

    Aus meiner Sicht das absolute Highlight des Abends zum Schluß:
    Es ginge nun zunächst darum, die Spiele zu bekommen. Deswegen müsse die Planung voll auf die IOC-Bedürfnisse ausgerichtet werden. Sobald der Zuschlag erfolgt ist, habe die Bewerbungsgesellschaft das IOC in der Hand und nicht umgekehrt. Daß die Bewerberstadt dann schon fast alle Rechte an das IOC abgetreten hat, scheinen die Herren Planer zu vergessen.

    Silke Lode, Katja Riedel und Mike Szymanski in der SZ (Printausgabe vom 09.07.): ‚Ohne Garmisch gibt es kein Olympia‘

    Staatskanzleichef Siegfried Schneider appelliert eindringlich an die Bauern in Garmisch-Partenkirchen, ihre Grundstücke für Olympia 2018 zur Verfügung zu stellen. ‚Ich muss es so deutlich sagen, ohne Garmisch wird es kein Olympia geben können‘, sagte Schneider im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung. Zugleich räumte er Versäumnisse im Umgang mit den Bauern ein. ‚Die Gemeinde und die Bewerbungsgesellschaft haben zu spät mit den Grundstückseigentümern gesprochen. Das war ein Fehler.‘
    […]
    Die Skepsis unter den Eigentümern ist groß, bei manchen heißt es sogar, man könne Verträge mit dem Freistaat nicht unterzeichnen.

    SZ: 16 Seiten voller Klauseln

    Die Bewerbungsgesellschaft sei nach den Spielen nicht mehr greifbar, befürchtet ein Landwirt. Zudem sei der Nachweis schwierig, dass zum Beispiel das Gras auf einer Fläche nach den Winterspielen weniger gut wächst als davor.

  35. sid: Münchener Olympiabewerbung wackelt

    Michael Vesper, Aufsichtsratsvorsitzender der Bewerbungsgesellschaft, sagt zur Aussage von Schneider: „Da will ich gar nicht drüber spekulieren. Ich gehe davon aus, dass die Bürger die Spiele wollen und die notwendigen Grundstücke rechtzeitig zur Verfügung stehen.“

  36. Merkur: Widerstand gegen Olympia 2018 wächst

    Ab kommender Woche liegen auch in Garmisch-Partenkirchen Unterschriftenlisten aus.
    […]
    „Einige Unterschriften haben wir schon, andere haben angekündigt, dass sie nicht dabei sind“, sagt Rathaus-Sprecher Florian Nöbauer.
    […]
    „Der Großteil ist nicht dafür. Der Vertragsentwurf ist so schwammig, da kann man gar nicht sofort unterschreiben.“

    The Globe and Mail: B.C. government releases details of Olympics costs

    The B.C. government says the province spent $925-million on the Olympic and Paralympic Winter Games in Vancouver in a new report released Friday that sidesteps significant costs associated with the international competition.
    […]
    He estimated the entire bill for the taxpayers – at the federal, provincial and municipal level – at $4.3-billion.
    […]
    The report says the B.C. government spent exactly what the politicians said would be spent in 2002, except for the unforeseen cost of increased security.

    fin.gov.bc.ca: British Columbia’s Investments in the 2010 Olympic and Paralympic Winter Games and Related Activities

  37. Sebastian Beck in der SZ (Printausgabe vom 10.07.): Tausendsassa im Tunnel – Garmischs Bürgermeister Schmid hat sich bei der Olympia-Bewerbung verrannt: Er mutet den Bürgern allzu viele Projekte zu und vergisst das Zuhören

    Doch bis Donnerstag haben erst drei von 18 Verhandlungspartnern signalisiert, dass sie einen entsprechenden Vertrag unterzeichnen wollen. Andere sperren sich, obwohl spätestens im Oktober die Unterlagen für die Bewerbung abgegeben werden müssen. ‚Es ist super knapp‘, räumt selbst Schmid ein.
    […]
    Nicht auszudenken, wenn die deutsche Olympiabewerbung ausgerechnet an ein paar Garmischer Bauern scheitern würde, die dem Bürgermeister eins auswischen wollen. Doch selbst Schmid hat mittlerweile erkannt, dass in der Gemeinde alles andere als Olympia-Euphorie herrscht. ‚Es gibt schon eine gewisse Diskrepanz zwischen der Unterstützung aus München und dem, was wir hier erfahren‘, sagt er.
    […]
    Es ist kein Zufall, dass jetzt die schwelenden Konflikte wieder ausbrechen. Man muss nur mit Elisabeth Koch sprechen, der Fraktionsvorsitzenden der CSU: ‚Dieser Ort war noch nie so zerstritten‘, sagt sie und schimpft los.

  38. Thomas Kistner für dradio.de (09.07.): Erst Oberammergau, jetzt Garmisch-Partenkirchen?

    Für die früh offenkundige Sportstätten-Problematik sei Schwank zuständig gewesen, heißt es in Bewerberkreisen, der aber hatte als GmbH-Geschäftsführer bis Februar anderes zu tun: Er war auch Chef de Mission des deutschen Olympiafahrer-Teams in Vancouver.

  39. sport1.de: Olympia 2018: Kritik wird immer lauter

    Hartmann appelliert daher an das IOC, „das Konzept der Spiele hinsichtlich ihrer ökologischen und finanziellen Auswirkungen zu überarbeiten und entsprechende Standards für den Vergabe-Wettbewerb zu erlassen“. Bis dies geschehen sei, werde die Plattform „NOlympia“ sich weiter gegen die Austragung der Winterspiele in Bayern einsetzen.

  40. nolympia2018.de: Unterschriftenliste

    Unterstützen Sie uns und unterschreiben Sie hier online oder sammeln Sie Unterschriften mittels diesem PDF zum Ausdrucken:

    “Angesichts der ökologischen und finanziellen Schwierigkeiten, die bei der Durchführung der Spiele im Landkreis Garmisch-Partenkirchen zu erwarten sind, lehne ich die Münchner Bewerbung für die olympischen Winterspiele 2018 ab.�

  41. Sylvia Hamberger für nolympia.de: Undemokratisch, unprofessionell, unkalkulierbar

    In Garmisch-Partenkirchen wollen einige Grundbesitzer die Verträge über die „olympische Nutzung“, die sie zugeschickt bekommen hatten und „unterschrieben im Rathaus� abgeben sollen, unter den gegebenen Umständen nicht unterzeichnen.
    […]
    Die Rote Karte kriegen nicht die Bauern und die Grundbesitzer, sondern die Bewerbungsgesellschaft „München 2018“: für ihr undemokratisches, undiplomatisches, unprofessionelles und undurchsichtiges Agieren – und dafür, dass sich „München 2018“ überhaupt für Olympische Winterspiele beworben hat. Wider besseres Wissen.

  42. Ludwig Hartmann: NOlympia-Brief an IOC Präsidenten Rogge

    Da die bisherigen Umfragen zeigen, dass die Zustimmungswerte mit jeder zusätzlichen Information über die Spiele abnehmen, ist es Zeit, über eine grundlegende Reform der Olympischen Winterspiele in ihrer jetzigen Form nachzudenken: In den Augen von immer mehr Menschen sind diese nicht mehr ein Symbol der Völkerverständigung, sondern nur noch eine riesige Kommerzveranstaltung, die öffentliche Kassen plündert und zerstörte Wiesen und Berglandschaften hinterlässt. Solange Ihre Veranstaltungen nur der Profitmaximierung dienen und auf dem Rücken von Mensch und Natur ausgetragen werden, wollen wir diese hier nicht haben.

  43. SZ: Neue Aktion gegen Olympia – Bündnis startet Unterschriftenkampagne im Kreis Garmisch

    Unterschreiben können auch Bewohner anderer Gemeinden – Unterzeichner aus Garmisch-Partenkirchen sollen aber gesondert ausgewertet und angeschrieben werden. Vermutlich Ende August sollen sie erneut unterzeichnen, um in der Gemeinde ein Bürgerbegehren zu erzwingen.

    Merkur: Unterschriftensammlung gegen Olympia-Bewerbung

    „Eine ganze Reihe von Bürgern, die etwas gegen die Olympia-Bewerbung machen wollen, meldet sich täglich bei mir“, erklärte der Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen gestern in Garmisch-Partenkirchen. Ab heute können diese Menschen aktiv werden: NOlympia startet eine Unterschriftensammlung.

    sid: Unterschriftensammlung gegen Olympia 2018

    Die Ingolstädterin kritisiert die Undurchschaubarkeit der Finanzplanung: „Sie ist so in Scheibchen zerlegt, dass das niemand weiß. Das ist schlampig und dilettantisch.“

    Online unterschreiben kann man hier

  44. Toronto Star: B.C. taxpayers’ Olympic cost: $925 million

    The B.C. government has released its final tally for the 2010 Winter Olympics and says the price tag for hosting and staging the Games is about 50 per cent higher than its original estimate.
    […]
    The province also did not include major infrastructure spending which included more than $700 million on widening the Sea to Sky Highway between Vancouver and Whistler, the $2 billion cost of extending the rapid transit Canada Line between downtown Vancouver and the airport and $885 million for a new convention centre.

  45. SZ: Olympia in München auf der Kippe – Bogner droht mit Rücktritt

    Der Chef der Olympia-Bewerbungsgesellschaft, Willy Bogner, hat nach Informationen der Süddeutschen Zeitung mit seinem Rücktritt gedroht, falls das Budget für die Bewerbung nicht erhöht wird.

    sid: Bogner fordert für Olympia Hilfe der Politik

    Die Olympia-Bewerbung Münchens um die Winterspiele 2018 ist allein über Sponsoren aus der Wirtschaft offenbar nicht zu finanzieren. Dies will Geschäftsführer Willi Bogner nach Informationen des Bayerischen Fernsehens am Donnerstag auf der Aufsichtsratssitzung des Bewerbungskomitees den Gesellschaftern deutlich machen und nach Überbrückungskrediten in Millionenhöhe weitere Gelder von der Politik einfordern.

    AZ: Olympia 2018 auf der Kippe

  46. der DOSB sieht das ganz anders!

    Nach der gerade hervorragend überstandenen Vorauswahl sieht Bogner gute Chancen für die Bewerbung. „Dafür ist der Rückhalt und die volle Unterstützung der Gesellschafter nach wie vor gegeben“, so Bogner.

    Darüber hinaus liegen den für die Finanzierung verantwortlichen Gesellschaftern der öffentlichen Hand weitere positive Signale aus der Wirtschaft vor. Die Gesamtfinanzierung muss endgültig erst im nächsten Jahr gesichert sein. Über den aktuellen Stand wird am Donnerstag nach der Gesellschafterversammlung im Rahmen einer Pressekonferenz informiert.

    willy bogner optimistisch fuer muenchen 2018

  47. Merkur: „Mehr Geld für Olympia“ – Bogner verwirrt mit Rücktrittsdrohung

    Laut dem Schreiben Bogners sind aber erst 22 Millionen eingeworben. Die erforderliche Summe aber ist deutlich gestiegen. Die beziffert Bogner nun auf 36,79 Millionen Euro.
    […]
    Allerdings soll keiner der jüngst verpflichteten Geldgeber von Bogner an Land gezogen worden sein.

    BR-Video: Olympia-Probleme: Garmischer Widerstand

    ksta-Kommentar: Olympia ohne „mia“

    LVZ: Das ausgeschriebene Interview mit DOSB-Generaldirektor Michael Vesper

    Was hat Deutschland eigentlich davon, dass man viel Geld ausgibt für ein Spektakel, bei dem gedopt wird und bei dem Weltmeisterschaften möglicherweise gekauft, erkauft werden. All die negativen Begleitumstände bestimmter Sportarten, die Sie auch kennen. Was hat der normale Bundesbürger in einem schuldengeplagten Land davon, dass man viel Geld rausschmeißt, um Olympische Spiele zu organisieren?

  48. SZ-Kommentar von Thomas Kistner (Printausgabe vom 14.07.): Olympisches Chaos

    Wird [Bogner] nicht erhört, wirft der Ein-Euro-Mann hin. Er könnte der GmbH dann gleich beim Einpacken helfen, die deutsche Bewerbung wäre damit ja erledigt.
    […]
    Nun ja, der Sportbund DOSB hat ein paar Leute auf die GmbH-Lohnliste hinübergehievt, etwa den Geschäftsführer Bernhard Schwank, der bis Februar mit dem Nebenjob als Chef de Mission des deutschen Vancouver-Teams recht ausgelastet war.

    Thomas Kistner und Christian Mayer in der SZ (Printausgabe vom 14.07.): Frust beim Frontmann

    Nach SZ-Informationen soll der Bedarf bei mittlerweile mehr als 40 Millionen liegen.
    […]
    Es könne nicht sein, argumentiert er, dass ein so großes Projekt am Eigensinn einzelner Eigentümer scheitere.
    […]
    War für Filmprojekte ursprünglich eine Million Euro in den Bewerber-Etat eingestellt, soll sich nach SZ-Informationen allein dieser Betrag auf vier bis fünf Millionen Euro erhöht haben.

    Katja Riedel in der SZ (Printausgabe vom 14.07.): Garmischer Schlachtfelder

    Vier Landwirte mit wichtigen Grundstücken am Hausberg sollten jedenfalls am Dienstagabend in einem Gespräch von diesem erweiterten Gremium umgestimmt werden. Sie hatten jedoch schon im Vorfeld bekundet, zu diesem Treffen gar nicht mehr zu erscheinen. Schon in der vergangenen Woche hatten viele der eingeladenen Bauern ihre Gesprächstermine ignoriert.

  49. Pingback: Dilettantenstadl München 2018: Willy will mehr Steuermittel, Widerstand wächst, Bewerbung am Ende : jens weinreich

  50. Unglaublich ist die Summe, die da für die Olympiabewerbung verbraten werden soll. Was machen die denn mit dem vielen Geld ? Sind das in erster Linie Bestechungsgelder ?
    Die Öffentliche Hand sollte da überhaupt nicht mitzahlen, sondern das denen überlassen, die sich die fetten Gewinne erwarten, zum Beispiel die Immobiliengesellschaften, die immer noch einen Bürokomplex nach dem andern hochziehen, obwohl es jetzt schon kaum einen Bürobau ohne Vermietungsplakat gibt. Olympia würde diesen weltfremden Spekulanten viel Geld bei der weltweiten Werbung für Büroräume in München ersparen.

  51. Einesnoch :

    Wen wundert, wenn unsere Poltiker lieber die Interessen der Reichen und Superreichen im Auge haben. Diese haben ja auch großen Einfluß, wenn es um die nächste Kandidatur geht.

    Es wird Zeit, daß wir kleinen Leute handeln. Zum Beispiel so:

    Weil die Politik nicht mehr zukunftsfähig ist, sollten viele Nachdenkliche zum Mindestbeitrag von ca. 5 Euro im Monat in die Parteien (gleich welche) eintreten und dort für die richtigen Kandidaten für die Parlamentswahlen sorgen.

    Jeder Einzelne hat die Möglichkeit, über eine Parteimitgliedschaft höchst komfortabel seine Bürgerrechte zu vervielfachen, während sie für den schlichten Wähler nahe Null sind.
    Man kann sich darauf beschränken durchschnittlich einmal im Jahr hinzugehen und für die Aufstellung der Kandidaten für die Parlaments- und Kommunalwahlen zu sorgen und auf eine ebenso geheime Abstimmung dringen wie sie 60 Millionen Wähler im Wahllokal abverlangt wird und man kann schauen, ob man noch mehr machen will bis zur Mitarbeit und eigenen Kandidatur.
    <a href=Näheres auf dem Blog Demokratie von unten

  52. Florian Bauer für dradio.de: Das Ziel ist Olympia

    Ende Januar beginnen in Astana und Almaty die Asiatischen Winterspiele. Ãœber eine Milliarde US-Dollar soll Kasachstan in die Spiele investiert haben.
    […]
    Eine Bewerbung für Olympia 2022 ist avisiert. Genug Geld und Sportstätten sind da. Kasachstan hätte gute Chancen.

  53. dpa: Pyeongchang zum Dritten: «Neue Horizonte»

    Mit Investitionen von 7,1 Milliarden Dollar will die Regierung zudem etwa die Verkehrsinfrastruktur in der Region verbessern. Von 13 erforderlichen Stätten sind sieben bereits fertiggestellt. Von den übrigen sollen vier, darunter eine Bobbahn, erst im Falle eines Zuschlags für die Spiele entstehen. Und schließlich gehe es auch noch um den ungesättigten Wintersportmarkt im bevölkerungsreichsten Kontinent, wird den IOC-Mitgliedern immer wieder eingetrichtert.

  54. Pingback: Olympia 2018: Au revoir, Annecy! : sport and politics

  55. Pingback: Verwarnung für Pyeongchang: “IOC rules on potential conflict of interests” : sport and politics

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