Einige Anmerkungen über Intransparenz als Geschäftsprinzip deutscher Olympiabewerbungen, mehrfach von Rechnungsprüfern als „Unkultur im Umgang mit öffentlichen Mitteln“ gerügt.
Die Münchner Olympia GmbH schließt nach jüngsten Turbulenzen die Reihen und teilt in unnachahmlicher Weise mit:
Gesellschafterversammlung erhöht Bewerbungsetat um 10 Prozent und beschließt engere Koordinierung der Gesellschafter
München, 15. Juli – Im Anschluss an die turnusmäßige Gesellschafterversammlung der Bewerbungsgesellschaft München 2018 am heutigen Donnerstag, schauen die Gesellschafter voller Optimismus auf die kommenden Monate. Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung und Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Thomas Bach betonte, dass alle Beschlüsse mit absolutem Einvernehmen und großer Entschlossenheit zu Stande kamen. „Mit dem Ziel die Bewerbung noch stärker und positiver in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen, haben wir eine engere Verzahnung von Gesellschaftern und Bewerbungsgesellschaft beschlossen“, so Bach weiter. Die Gesellschafter benannten jeweils einen Koordinator, der die Zusammenarbeit stärkt. Prokurist Jürgen Bühl wurde in diesem Zusammenhang zum stellvertretenden Geschäftsführer ernannt.
„Zudem haben wir uns einstimmig und im Einvernehmen der Geschäftsführung auf den Wirtschaftplan der Bewerbung geeinigt.“
Oh, ein „Wirtschaftsplan“.
- Auf welchen „Wirtschaftsplan“ hat man sich geeinigt?
- Gibt es einen Beweis dafür, dass ein „Wirtschaftsplan“ existiert?
- Warum ist der „Wirtschaftsplan“ nicht öffentlich?
- Warum wird der „Wirtschaftsplan“ nicht öffentlich gemacht, so wie es sein sollte, vor allem jetzt, da die öffentliche Hand wieder mit etlichen Millionen als Sponsor auftritt?
- Warum wird Abgeordneten der Parlamente von Gesellschaftern trotz mehrfacher Anfrage dieser „Wirtschaftsplan“ verheimlicht?
- Was soll/darf die Öffentlichkeit, Hauptsponsor der Bewerbung, nicht wissen?
- Wo sind die Beweise, dass Sponsoren bislang überhaupt Geldmittel für die Bewerbung bereit gestellt haben?
- Wie verteilen sich die Sponsorenleistungen – sofern es überhaupt welche gibt – in Geld- und Sachmittel?
- Wie verteilen sich die Sponsorenleistungen – sofern es überhaupt welche gibt – auf wirklich private Firmen und auf halbstaatliche bzw. staatliche „Unternehmen“, also auf verkappte Subventionen der öffentlichen Hand?
- Warum gibt es keine sauberen, öffentlich nachprüfbare OCOG- und Non-OCOG-Etats?
Das sind Kernfragen. Das ist so in Deutschland, denn Transparenz ist auch in dieser Olympia GmbH ein Fremdwort. Die Großzügigkeit im Umgang mit öffentlichen Mitteln aber ist enorm. Vor allem der „Hauptgesellschafter“ DOSB und sein Präsident Thomas Bach demonstrieren das, denn nennenswerte finanzielle Mittel bringt der olympische Dachverband auch diesmal nicht ein.
Weiter in der Pressemitteilung:
Der Münchner Oberbürgermeister und stellvertretende Vorsitzende der Gesellschafterversammlung Christian Ude stellte heraus, dass auf dem langen Weg zu den Olympischen und Paralympischen Spielen auch das eine oder andere Gewitter aufziehen kann.
„Ab heute scheint die Sonne wieder und die Bewerbung wird nicht an finanzpolitischen Aspekten scheitern. Daher haben wir beschlossen, das Bewerbungsbudget innerhalb des geschätzten Rahmens um 10 Prozent auf 33 Millionen Euro zu erhöhen. Gesellschafterdarlehen sind hierfür nicht nötig.“
- Warum sagt niemand, dass es sich um Steuermittel handelt?
- Ist das ein Freibrief für Olympiabewerber, die – wie Bogner – ihre Unkenntnis über die Finanzierung Olympischer Spiele mehrfach bewiesen haben und konsequent Unwahrheiten verbreiten?
Weiter in der Pressemitteilung:
Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer betonte: „Wir haben genug Projekte in der Pipeline, um genügend Sponsorengelder für die Bewerbung zu akquirieren.“
Aufatmen auch bei den Bürgern in Garmisch-Partenkirchen. Erster Bürgermeister Thomas Schmid weiß: „Durch die Tatsache, dass die Marktgemeinde kein Darlehen nachlegen muss, wird den Bürgerinnen und Bürgern eine große Sorge genommen.“
Auch sicherte Ministerpräsident Seehofer bei den Verhandlungen mit Grundstückseigentümern für die notwendigen Flächen zur Austragung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele seine volle Unterstützung zu. Er betonte, dass alle Entscheidungen gemeinsam mit den Bürgern vor Ort getroffen werden.
Willy Bogner, München 2018-Chef, zeigte sich nach der Sitzung sehr zuversichtlich: „Die zugesicherten 33 Millionen Euro machen eine erstklassige Bewerbung möglich. Ich freue mich besonders, dass sich alle Gesellschafter dazu bekannt haben mit ihrem persönlichem Engagement für die Bewerbung einzutreten und die großen Vorteile der Münchner Bewerbung stärker zu kommunizieren.“
Willy Bogner hat übrigens, wenn man den Berichten glauben darf, während der Gesellschafterversammlung zum Thema Finanzen geschwiegen. Eine ausführliche Presseschau findet sich dazu in den Kommentaren dieses Beitrags.
Es ist kein Geheimnis, dass ich die deutsche Intransparenz, die Unkultur im Umgang mit öffentlichen Mitteln und das undemokratische Vorgehen bei der Verschleuderung von Steuermitteln nicht schätze. Den Halbgöttern Seehofer, Bach und Ude seien deshalb als Handzettel Zitate aus den Untersuchungsberichten zu vergangenen deutschen Olympiabewerbungen empfohlen. Das Thema wird in den nächsten Monaten vertieft werden müssen. Aber sicher läuft das in München besser als einst in Berlin und Leipzig.
In der Leipziger Olympia GmbH hatte einst eine Tiefenprüfung im Herbst 2003 ergeben, wenige Monate vor dem blamablen Vorrunden-Aus (sämtlich Zitate aus dem Prüfbericht):
- Fälle von Aktenvernichtungen.
- Dass elf Firmen lediglich auf der Grundlage mündlicher Absprachen gearbeitet haben.
- Ein Vier-Augen-Prinzip sei hierbei nicht berücksichtigt worden.
- Bis zum 11. November 2003 bestanden keine eindeutigen Vertragszeichnungsregelungen innerhalb der GmbH.
- Es bestand kein Vertragscontrolling hinsichtlich der Leistungen und Rechnungen der Vertragspartner.
- Ausschreibungsgrundsätze wurden entgegen der Weisung des Aufsichtsrates nicht beachtet.
- Für Veranstaltungen der GmbH lagen keine Kostenpläne vor, zum Teil auch keine Nachweise.
- Eine laufende Kostenkontrolle sei derzeit in der GmbH nicht möglich.
- Bis zum Tage der Prüfung existierte in der GmbH keine ordentliche Buchführung.
- Eine einheitliche Anwendung der Reisekostenregelung wurde nicht beachtet.
- Die Nutzung von zur Verfügung gestellten Pkws entbehrte jeder klaren vertraglichen Grundlage.
- Das Vergaberecht wurde nicht eingehalten.
- Die Aktenführung sei zum Teil nicht nachvollziehbar und unvollständig.
Der Prüfer nennt Handlungsbedarf, damit die GmbH den Maßstäben „einer geordneten Tätigkeit“ gerecht wird:
- Aktenvernichtungen haben zu unterbleiben.
- Aktenverläufe müssen in Zukunft nachvollziehbar sein.
- Organisatorische und inhaltliche Mängel seien abzustellen.
- Die Unkultur im Umgang mit öffentlichen Mitteln sei abzustellen.
- Die Beauftragung externer Firmen sei zu reduzieren (im Beauftragungsfall nur mit klarer Begründung).
- Die Städte Leipzig und Rostock sollten sich aus dem täglichen operativen Geschäft der GmbH möglichst heraushalten.
- Satzung und Geschäftsordnung der GmbH bedürfen einer Überarbeitung.
Für Leipzig waren damals 31,5 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln für die Bewerbung verplant, plus etliche hundert Millionen, die bereits verbaut wurden in der Stadt. Wer mehr lesen will: „Operation 2012“.
In Berlin wies der Landesrechnungshof 1996, drei Jahre nach dem Olympia-Desaster (Berlin erhielt nur neun der IOC-Stimmen im Wettbewerb um die Spiele 2000, obwohl noch am Vorabend von mehr als 40 orakelt wurde!) nach, wie seinerzeit exakt 51.305.684,12 DM verpulvert wurden – 40,3 Millionen aus dem Berliner Haushalt und elf Millionen vom Bund.
Hier einige Kernaussagen aus dem Bericht des Berliner Rechnungshofes vom August 1996, der sich liest wie eine Kopie des Leipziger Prüfungsberichts vom November 2003 bzw. umgekehrt:
Eine erhebliche Einschränkung der Erkenntnismöglichkeiten ergab sich auch dadurch, dass der Geschäftsführer der Olympia GmbH Akten der Gesellschaft hatte vernichten lassen (sog. Reißwolfaffäre). Ein Teil der Unterlagen existierte nicht, in der Mehrzahl der Fälle lagen nicht einmal schriftliche Verträge vor. Von den stichprobenweise geprüften Fremdleistungen im Wert von 17,2 Millionen DM lagen jedenfalls nur für Leistungen im Wert von 3,8 Millionen DM (das sind 22 v.H.) Vertragsdokumente vor. Soweit vertragsbegründende Unterlagen wie Angebote, Schriftwechsel über Preisverhandlungen, Aufträge und deren Änderung nicht aufbewahrt wurden oder nicht erstellt worden sind – und das gilt für den weit überwiegenden Teil der geprüften Fremdleistungen –, konnte die Olympia GmbH auch nicht den Nachweis vertragsgemäßer Lieferung und Leistung erbringen. Die Bescheinigung der sachlichen Richtigkeit auf den Rechnungen – soweit vorhanden – allein ist nicht ausreichend. Der Geschäftsführer hat sogar Millionengeschäfte mündlich abgeschlossen.
Besonders lesenswert, Punkt 124 des Rechnungshof-Berichts:
Die Olympia GmbH hat keine privat finanzierte Olympiabewerbung durchgeführt, sondern fast ausschließlich Steuergelder für diesen Zweck verwendet, und zwar im Umfang von über 50 Millionen DM.
Werden statt einer durchaus denkbaren privaten Finanzierung öffentliche Mittel eingesetzt, unabhängig in welcher Form, ist mit diesen vom Steuerzahler aufgebrachten Geldern besonders sorgfältig zu wirtschaften.
Die Verwendung dieser Mittel darf in keinem Fall der parlamentarischen Finanzkontrolle entzogen sein.
Somit verbietet es sich auch, den Begriff der Wirtschaftlichkeit neu zu definieren und jedwede allgemeine sinnvolle oder auch nur vertretbare Mittelverwendung für die Olympiabewerbung als wirtschaftlich anzusehen.
Der Rechnungshof verkennt nicht den politischen Stellenwert, den die Olympiabewerbung gehabt hat. Dieser rechtfertigt aber nicht, die Verwendung der Mittel letztlich nach dem Grundsatz „Der Zweck heiligt die Mittel“ zu beurteilen.
Wie gesagt: In München läuft das bestimmt besser.
Obwohl ich da arge Zweifel habe. Denn Willy Bogner, ich sage es erneut, kennt sich in der Olympiafinanzierung nachweislich nicht aus und hat seine Falschaussagen aus etlichen Interviews meines Wissens auch nie korrigiert. Mein Vertrauen hält sich also in Grenzen.
eine weitere mögliche frage zum wirtschaftsplan wäre auch, warum ebenjener eigentlich erst jetzt, also lange nach abgabe des bewerbungsbuches, erarbeitet wurde? oder verkenne ich hier inhalt und zweck eines „wirtschaftsplans“?
heute nachrichten:
Bericht über das neue Budget; alle strahlen. Zum Schluss 3 sec. ein Häuflein Aktivisten der Grünen Jugend, die gegen die Bewerbung protestieren.
Kommentar Poschmann: „Dabei sein ist für manche offenbar nicht alles. Hi, hi, hi“
Vermutlich diese heute-Sendung (etwa bei 20:45 min)…
@cf
Die Dokumentation kommt halt immer zum Schluß ;-)
BR-Video: Feilschen um Millionen
Super Wirtschaftsplan hin oder her, was sind das eigentlich für „Lösungen“, die bei dem Grundstücksproblem gefunden wurden?
S. Kemnitzer & B. Hübner in der taz: Mit aller Macht
Die „München 2018 GmbH“ wurde am 16.12.2008 eingetragen, sollte also demnächst ihre Jahresbilanz veröffentlichen, was daraus hervorgehen mag, ist natürlich eine andere Sache.
nolympia.de-Karikatur: Die Rechnung ohne den (Land)wirt gemacht
nolympia.de: Die letzten Mohikaner der Olympiabewerbung
nolympia.de: Sprüche des Tages – Mitteilungen an die Bürger in Garmisch-Partenkirchen
Merkur: Stimmen zur Olympia-Bewerbung
Den Wirtschaftplan gibt’s anscheinend schon länger, zumindest wird er erwähnt in der Antwort der Bayerischen Staatskanzlei vom 3.12.2009 auf eine schriftliche Anfrage von Ludwig Hartmann (s. Antwort 6a):
Hier wird auch auf den Jahresabschluss hingewiesen, der „entsprechend den gesetzlichen Vorgaben offengelegt“ werde (Antwort 7). Beträgt die Frist für Kapitalgesellschaften nicht 6 Monate? Müsste er dann nicht im Bundesanzeiger (ebundesanzeiger.de) auffindbar sein? Ich finde keinen.
muenchen-tv-Video: Mehr Geld für Olympia
@Joern
Laut Handelsgesetzbuch (§ 325 Abs. 1 Satz 1 HGB): „(der Jahresabschluss) ist unverzüglich nach seiner Vorlage an die Gesellschafter, jedoch spätestens vor Ablauf des zwölften Monats des dem Abschlussstichtag nachfolgenden Geschäftsjahrs… einzureichen.“
Gegründet wurde die München 2018 GmbH am 15. Juli 2008. Somit sollte demnächst der Jahresabschluss veröffentlicht werden (außer, es wird vergessen…). Die Zahlen sind dann aber schon ganz schön alt (per 30.6. oder 31.7.2009).
Die Kennzahlen im Beteiligungsbericht des Freistaats Bayern 2009 ab Seite 198, geben aber nicht viel her, da sich dieser auf das Jahr 2008 beschränkt und ein Jahresergebnis von NULL ausweist.
Kompliment zu dem Artikel: das sind die richtigen Fragen.
Eine kann ich sogar beantworten:
Antwort: Weil das besser niemand erfahren soll.
Ins Grübeln bringt mich allerdings der letzte Punkt: Ist es nach den Vorkommnissen in Leipzig und Berlin nicht geradezu ein Qualitätsnachweis, wenn man sich in der Olympiafinanzierung nicht auskennt!?
Das läuft bezüglich der Akteure schlussendlich auf die Frage „Dumm stellen oder dumm sein?“ hinaus.
Dumm ist der, der Dummes tut. (Forrest Gump)
Hallo,
die Veröffentlichung im eRegister muss bis zum 15.07.2010 erfolgen.
Aber:
die Aufstellung des Jahresabschluss hat innerhalb von 3 Monaten, (bei kleinen Kapitalgesellschaften, innerhalb von 6 Monaten) nach Abschluß des Geschäftsjahres zu erfolgen. Da diese Gesellschaft sich aber bestimmt von einem Steuerberater vertreten/beraten lässt, wird schonmal die Frist finanzamtsüblich auf den 9. oder gar 12. Monat nach Geschäftsjahresende verschoben.
Also decken sich dann die Termine Aufstellungsplicht Jahresabschluß und Veröffentlichung eRegister.
Das Geschaftsjahr (Handelsrecht), endet es in diesem Fall am 14.07.2009. Zwölf Monate später muss die Veröffentlichung stattfinden, also 15.07.2010. Nur erscheint der Bericht nicht taggleich im eRegister: Da sollten sich alle ein paar Tage…Wochen(?) gedulden.
Ich werde mal aus rein beruflichem Interesse verfolgen, wann denn die Veröffentlichung tatsache erfolgt, denn:….. fett Das Ordnungsgeld beträgt mindestens zweitausendfünfhundert und höchstens fünfundzwanzigtausend Euro…… (§335(1) Nr.2 HGB)fett wenn zuspät veröffentlicht wird…
B5 aktuell, Sonntags um 11: mp3-Datei:
Interessant wird es etwa ab 26:37 min. In den ca. 25 Minuten gab es einen Anrufer, der sich für die Münchener Bewerbung aussprach, alle anderen waren dagegen, darunter auch ein Ex-Olympionike.
Sorry! Den Link gibt es hier. Vielleicht kann der Hausherr diesen oben einbauen und dann diesen Nachtrag löschen!?
Silke Lode in der SZ (Printausgabe vom 17.07.): Aufpasser für die Olympia-Bewerber
Iris Hilberth in der FR: Mildes Reizklima
Willy Bogner im FR-Interview mit Wolfgang Hettfleisch: „Widerstände in unserer Kultur begründet“
FR-Kommentar von Wolfgang Hettfleisch: Ãœberzeugung
Mirko Weber in der StZ: Mehr Geld für Bogner – ob das reicht?
AZ: „Ohlstadt, das sagt den wenigsten etwas“
Jörg Hahn in der FAZ: Willy da Vinci
JW für dradio.de: Scheitern nach Berliner und Leipziger Vorbild? – Analyse zur Lage der Münchner Olympiabewerbung 2018
Ludwig Hartmann im Gespräch mit Herbert Fischer-Solms: „Was ist der Mehrwert, wenn 18 Tage lang eine große Party stattfindet?“ – Gegner der Olympia-Bewerbung 2018 sehen sich im Aufwind
Ingmar Höhmann im Handelsblatt: Olympia-Werbetour mit Hindernissen
Grüne BGL: Wer zahlt ein mögliches „olympisches Defizit“?
dpa: „Oberstdorf steht für Olympia bereit“
BR: Die Bauern spielen nicht mit
Junge Welt: Flächenbrand im Alpenland
In der SZ von heute ist auf der Seite 3 ein lange Artikel über Garmisch-Partenkirchen und seine Bauern, die ihr Land für Olympia nicht hergeben wollen. Leider (bisher) nicht online zu finden.
Karin Prummer und Katja Riedel in der SZ (Printausgabe vom 20.07.): Auf die Mütze
Morgen weitere Infoveranstaltung in Garmisch-Partenkirchen: Fakten zur Olympiabewerbung
sid: „München 2018“ startet neue Gesprächsoffensive
Pingback: Dieter Janecek » Blog Archive » 18 “Irrtümer” im Schnelldurchlauf
Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH: 18 Irrtümer über die Olympia-Bewerbung – und unsere Antworten darauf
Dieter Janecek: 18 “Irrtümer� im Schnelldurchlauf
Junge Welt: Linke stellt Antrag gegen Olympiabewerbung
ND: Verzicht auf Olympia gefordert
live-wintersport.com: Interview mit Axel Teichmann: „Für mich persönlich gäbe es nur eine Alternative, die heißt Ruhpolding“
Silke Lode und Katja Riedel in der SZ (Printausgabe vom 21.07.): 18 Gründe für die Spiele
Heute bei Kontrovers (BR, 21:15 Uhr): Fackel im Sturm – Wie stehts um die Olympiabewerbung
mit Dieter Janecek und Siegfried Schneider…
off topic: Ein Giftgas-Produzent als IOC-Sponsor.
BR2-Audio: Josef Glatz, Weidegenossenschaft Garmisch: „Wird schwer sein, jemanden noch zu überreden“
Zeit: Die Spiele kippen!
Florian Streibl in der SZ: „Wennst was haben willst, musst erst freundlich fragen“
K. Riedel, C. Sebald und M. Szymanski in der SZ: Bauern wollen Olympia nur auf US-Golfplatz
SZ-Kommentar von Annette Ramelsberger: Da schickt der Herr den Jockel aus…
BR-Video: Das Kontrovers-Streitgespräch
BR-Video: Widerstand aus Garmisch-Partenkirchen
nolympia.de: Olympische Kohle München 2018
taz-Interview mit Ludwig Hartmann: „Was bleibt nach 18 Tagen?“
BR: Auch die Staatsregierung erreicht nichts
K. Riedel, C. Sebald und M. Szymanski in der SZ: Operation Golfplatz
BR-Video: Noch alles offen?
BR-Rundschau: Endstation Garmisch-Partenkirchen?
Merkur: Hoffnung im Grundstücks-Streit
Lesenswert die Kommentare der Leser unter dem MerkurArtikel, den Ralf verlinkt hat
tz: Olympia-Geheimplan: Bürgermeister als Bauernopfer
Focus: Tirol steht als Ausrichter bereit
Mike Szymanski und Michael Frank in der SZ: Olympische Hilfe für die ‚bayerischen Freunde‘
nolympia.de: Kleines Olympisches Lexikon
Jetzt auch online: Hilfe für die „bayerischen Freunde“
TT: Innsbruck sieht Olympia-Angebot kritisch, laut Platter wäre Tirol bereit
Den „möglichen Ersatzort im Bewerbungsbuch“ halte ich für eine Ente!?
Ich sag’s mal flink und reiflich unüberlegt :), das ist eine alberne Geschichte. Sinnlos, darüber nachzudenken. Es wird keine derartige Bewerbung geben. Innsbruck hat die Olympischen Jugendspiele im Winter 2012. Und Österreich wird sich so schnell, auch nicht als Beipack, was ohnehin sinnlos ist für beide Seiten, nicht wieder um das große Olympia bewerben.
End of discussion, auch wenn Landeshauptleute und andere das Thema noch eine Weile durchs Sommerloch treiben.
Das folgende ist aber vermutlich auch „schlecht recherchiert„, oder?
Würde dies stimmen, hätte Berchtesgaden nie mit Salzburg kandidieren können.
Die ganze Innsbruck-Diskussion bringt aus meiner Sicht v.a. schlechte PR für die Münchener Bewerbungsgesellschaft. Nicht abwegig würde ich es dagegen finden, Ohlstadt durch Seefeld zu ersetzen!
Antenne Bayern: Oberstdorf will Olympia
@ Ralf #45: Die RP hat ja richtig zitiert:
Aber eben auch falsch zitiert, wenn das Verbot grenzüberschreitender Kooperation behauptet wird. Es gibt immer Ausnahmen, und das ist auch vernünftig. (Kleiner Rückgriff: Reiterspiele 1956 in Stockholm, OSS in Melbourne.)
Ich denke zum Beispiel, irgendwann werden auch mal Finnland und Schweden Winterspiele ausrichten, dann vielleicht zusammen bzw werden alpine Wettbewerbe in Schweden ausgetragen. Um ein Beispiel zu nennen.
Ich will Grundsatzdiskussionen vermeiden. Jedenfalls: Dass Salzburg damals mit der Rodelbahn am Königssee angetreten ist, war vernünftig. Daran ist die Bewerbung nicht gescheitert. Für solche Fälle gibt es immer Ausnahmen
Für das, was hier jetzt durch die Medien wabert, gibt es keine vernünftigen Gründe. Das ist teilweise Unsinn. Siehe #44
Die aktuelle Olympische Charta mit Stand Februar 2010
Heute in der Münchner Runde (BR): Olympiakampf in Bayern – Wer gewinnt, wer verliert?
Donaukurier: „Von mir gibt es nix“
Merkur: Seehofer will heute Olympia retten
SchwäZ: Das Olympische Feuer will nicht lodern
dpa: Grundstücke: Bach ohne Sorge für Olympia 2018
TT: „Wir packen das in Garmisch“ – Tirol wäre bei Olympia nur Plan B
ZDF-Video: Olympische Winterspiele 2018 in München? (html-Version)
ZDF-Video: Bach: „Olympia-Streit wird sich regeln“ (html-Version)
ZDF-Video: Bauernaufstand: Kein Olympia in München? (html-Version)
Heute Abend die Münchner Runde gesehen? Münchner Runde
BR (incl. Videos): Der Ministerpräsident ist zuversichtlich
derwesten.de: Bewegung Nolympia
tz: Fliegt uns Olympia um die Ohren?
Heiner Effern in der SZ: Seehofers Besuch bringt keinen Durchbruch
Torben-Gerd Schultz in der FTD: Willy Bogner – Der Fehlbesetzte
Ludwig Hartmann im Interview mit der Frankenpost: „Kein Mehrwert“
Christian Ude im Interview mit der Frankenpost: „Mentaler Schub“
SZ-Kommentar: Jetzt hilft nur noch reden und zuhören
NZ-Kommentar: Das Nein der Älpler
magda.de: Dem Bauern sein Grund
Münchner Runde (BR): Den Video-Podcast gibt es hier zum Download…
dpa: Freitag kritisiert Vorgehen der Olympia-Bewerber
Vielleicht böte sich da eine Mitfahrgelegenheit für den Hausherrn an! ;-)
dpa: Wasmeier kritisiert Münchner Olympia-Bewerber
Mirko Weber in der StZ: Die Herren aus München wollen reden
Heiner Effern und Birgit Lotze in der SZ (Printausgabe vom 29.07.): Eine Steilvorlage für die Olympia-Gegner – Die Informationspolitik des Garmischer Bürgermeisters und der Bewerbungsgesellschaft verprellt auch die Nachbargemeinden
Ab 10:05 Uhr auf Bayern 2: Notizbuch: Leben? Eben!
Leserbriefe zu Seehofers Forderung nach mehr Patriotismus…
Birgit Lotze in der SZ: Südgemeinden misstrauen Olympia-Planern
wesentlich mehr aufmerksamkeit als bisher verdient die von MP Seehofer in aussicht gestellte initiative eines bayerischen olympia-gesetzes, die von staatskanzleichef Schneider in der „münchner runde“ (# 53, ab etwa minute 24) näher erläutert wurde. die staatsregierung reagierte offensichtlich auf die tatsache, daß die gapa grundstücksbesitzerInnen keine überlassungsverträge mit der temporären und diskreditierten bewerbergesellschaft schließen wollen.
Schneider sagte:
in die garantiesumme sollen mittel der stadt münchen, des freistaates und des bundes einfließen. es geht also um steuermittel, und der bayerische landtag – nur er kann haushaltswirksame gesetze beschließen – soll gleich noch über geld verfügen, das ihm gar nicht gehört. haushaltstechnisch will MP Seehofer eine verpflichtungsermächtigung für die jahre 2018 fort folgende. es ist fraglich, ob die zulässig ist, denn:
die Seehofer-initiative ist also ein richtiges demokratiepolitisches bubenstückchen. es bleibt zu hoffen, daß die gapa grundstücksbesitzerInnen an ihren umweltpolitisch motivierten ablehnungsgründen (erhalt des einzigartigen und einzigen grüngürtels, vermeidung von tourismusbeeinträchtigenden zwei- bis dreijährigen rückbauarbeiten) festhalten und diese nicht einer vagen aussicht auf staatskohle opfern werden.
Der einzige Mann, der diese Bewerbung noch retten kann, ist: Jürgen Schaller. Wer braucht denn noch Ga-Pa? München bietet genug Platz. Alpinwettbewerbe auf dem Marienplatz (Berg Aufschütten), Bob- und Rodel in der Wildwasserbahn von 72 (Vereisen), Eishockey auf dem Stachus (da war schon immer eine Eisbahn im Winter). Die Bauern in Ga-Pa können bleiben, wo sie sind. Mit Bürgermeistern, die unbedingt eine Großveranstaltung wollen, kennt JS sich aus, selbst wenn das IOC die Bewerbung ablehnt: Olympia 2018 findet in München statt. Und mit McFit steht ein weiterer Investor zur Verfügung. Wenns schiefgeht, wird ers zwar nicht gewesen sein, aber das war bisher auch schon immer so.
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt vom 30.07.2010 (Matthias Holzapfel, Printteil):
Kreistag aktuell (Garmisch-Partenkirchen): Risiken und Chancen – Hin und her
(Zur Abstimmung eines Antrags der Freien Wähler zur Olympia-Bewerbung)
„Ich finde dieses ganze Vorgehen unmöglich.“ (Andreas Hildebrandt (CSU), Bürgermeister von Grainau zum Vorgehen der Bewerbungsgesellschaft).
…..
„Der CSU-Fraktionsvorsitzende und Murnauer Bürgermeister Michael Rapp meinte gar, …. „eigentlich wäre an dieser Stelle ein Reset“ der Bewerbung notwendig: runterfahren, ausschalten, System neu booten. Er empfahl zudem, das Etikett der grünen Spiele aufzugeben; die Diskussion über das Umweltkonzept kritisierte er als „leidig“.“
….
„Er sei der festen Ãœberzeugung, dass der ursprüngliche Grundgedanke von Olympia die Völkerverständigung sei und sehe auch eine Chance für die Region, sagte der Mittenwalder Bürgermeister Adolf Hornsteiner (CSU). Zur Völkerverständigung gehöre für ihn jedoch auch, „dass ich mich im Vorfeld mit dem Volk verständige.“
….
„Der CSB-Fraktionsvorsitzende und Garmisch-Partenkirchner Bürgermeister Thomas Schmid erklärte, dass die Bewerbung „ein langwieriger Prozess ist, wo auch viele Dinge entwickelt und wieder umgestoßen werden. FW-Vertreter Florian Streibl rief dazu auf, die Chancen und Möglichkeiten der Spiele zu sehen.
Dass die Abstimmung wiederum vertagt wurde, passt für SPD-Kreisrat Axel Doering in die „Pannenbewerbung“. Doering erneuerte seine mannigfaltige Kritik an der Bewerbung und forderte deshalb ihr Ende.“
….
„Auch Tessy Lödermann (Grüne) forderte ein Ende des Projekts: „Lächerlicher haben wir uns in der gesamten Republik nicht machen können.“
Tanja Kraft (Redaktion) im Garmisch-Partenkirchner Tagblatt vom 30.07.2010 (Seite 20; Rubrik Lederbriefe):
…
„Auffallend wenig Briefe von Befürwortern der Spiele erreichen uns derzeit.“
…
Das ist kein Wunder, denn Lederbriefe können nur von Garmischer Rinderbauern geschrieben werden, denn hierzu benötigt man die Haut eines Allgäuer Braunviehs. Dass da nicht viele Befürworter drunter sind, versteht sich.
SCNR
Noch etwas Konstruktives: Ich habe die „Münchner Runde“ gesehen und wundere mich, dass der Spielegegner von den Grünen das Argument von den Ökologischen Spielen, das so oft gebracht wurde, nicht mit dem Ausscheiden der meisten Umweltorganisationen entkräftet hat.
spaßiges: Blutiges Garmisch. Kolumne von Andreas Rüttenauer
Evi Simeoni in der FAZ: Plan W
Das sind diese Sorte FAZ-Beiträge, bei denen ich mich bei allem respekt vor der Autorin frage, ob sie in der FAZ geboren oder (auch) eingeflüstert werden. Vielleicht ist es aber auch nur so, wie es ist, dass sich die FAZ halt als staatstragendes Organ betrachtet und mal eben Rettungsvorschläge unterbreitet.
Wobei zwischen nett bayerisch daher plaudern und sportpolitisch erstklassig arbeiten ja wohl noch Unterschiede bestehen.
Is nicht deren Ernst, oder? Wasmeier war in der Sendung ein naiver Schwärmer, als Aushängeschild ok, aber doch nicht als Planer oder jemand, der auch nur irgendwas beurteilen könnte.
„Wenn die Kinder die brennende Fackel sehen, dann brennt auch ihr Herz“ oder so. Da frag ich mich, was der Wasi vor der Sendung Brennendes in der Hand… na ja.
Den Text würde die Titanik auch ohne Änderungen abdrucken… Sicher das das keine Glosse ist??
Chapeau scheint aber immer so „mehrdeutig“ zu sein… (sorry für den zweiradinhalt im ersten Link..für ältere Beiträge will die FAZ 2 Euro, allerdings auch nur über die eigene Suche?! )
((hoffentlich klappt das mit den vielen Links, falls nicht entschuldige ich mal lieber in vorraus….))
hmm titanic wird wohl mit „C“ geschrieben, dafür funktionieren die Links, anderherum wär’s ärgerlicher *g*
ist aber Realsatire dass die interne Suche bei der FAZ 2 Euro für etwas haben will, was über einen anderen Weg noch frei abrufbar ist…. (das mit den 24 Stunden ist dann nur das i-tüpfelchen..)
Szefanie Geiger in „Welt am Sonntag“ und „welt.de“ jeweils vom 1.8.2010:
„Auch die Ski-WM macht Garmisch Probleme“
Neuer Lift am Gudiberg für Slalomrennen im Februar 2011 ist noch nicht fertig
„…Offiziell will jedoch niemand bestätigen, was hinter vorgehaltener Hand zu hören ist: Aufgrund der geologischen Gegebenheiten könnte es zeitlich knapp werden.“
Quelle:
http://www.welt.de/die-welt/regionales/muenchen/article8755941/Auch-die-Ski-WM-macht-Garmisch-Probleme.html
Thomas Kistner: Olympiabewerbung / Garmischs Nachbargemeinden wollen Änderungen im Umweltkonzept
Jens Weinreich: Bayerische Baustellen. Wegen nationaler Probleme konzentriert sich die deutsche Olympiabewerbung auf das internationale Parkett
JW für dradio.de: Bayerische Baustellen
SZ: Bogner will Bürger anpumpen
Peter Fahrenholz in der SZ (Printausgabe vom 31.07.): Herrschaftszeiten
Merkur: Zweitem S-Bahn-Tunnel droht das Aus
FR: Aufstand der Bauern
Ein weiterer fragwürdiger FAZ-Kommentar von Jörg Hahn: Berauschende Augenblicke
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