Ich weiß jetzt nicht, was alles neu ist an und in den vielen Interviews, die Greg LeMond derzeit gibt – und die von Ralf u.a. hier im Beitrag „Floyd Landis packt aus“ verlinkt worden sind. Von diesem kriminellen Rad-Milieu habe ich mich vor Jahren entfernt, in dem ich beispielsweise die Tour-de-France-Berichterstattung der Berliner Zeitung etwas anders gestaltete als sonst üblich, und kümmere mich lieber um andere Milieus, wo noch Hoffnung besteht. Vielleicht mag ja jemand den Vortrag von LeMond nachhören, den er im vergangenen Jahr auf der Konferenz Play the Game in Coventry gehalten hat. Just in case …
[youtube wDy5NLVkliU nolink]
Und gern auch nochmal diese Links:
- Angelika Mikus: “Chancen, Schergen, Scharlatane – Der Sportjournalismus und die Tour de France�. Diplomarbeit, vorgelegt im Januar 2009, Institut für Journalistik, TU Dortmund
- Lukas Eberle: „Die Tour de France 2007 – Doping und der differente Umgang damit in den Tageszeitungen“. Abschlussarbeit im Bachelor-Studiengang „Sportpublizistik“, Universität Tübingen, Januar 2008
Mensch, Kinder, die Jahre gehen ins Land. Und es ändert sich nichts. Wenn nicht ständig diese Dopingmeldungen kämen, wüsste ich gar nicht, dass Tour de France ist. Ich schaue und lese nichts.
Nachtrag, kam soeben rein:
- Der aktuelle Jahresbericht der World-Anti-Doping-Agency (WADA)
Das schlimme an der ganzen Radlerei durch Frankreich ist, dass unsere ÖR Fernsehsender das alles auch noch ordentlich mitfinanzieren (und frügher noch mehr mitfinanziert haben – sie waren ja mal Tier-2 Sponsor des Team Telekom). Irgendwie völlig grotesk, wenn HaJo Seppelts Beiträge über Doping auf irgendwelchen Spartenkanälen oder zur Geisterstunde gezeigt werden und am Nachmittag wird fröhlich das Spektakel von einem riesigen Tross aus ARD und ZDF übertragen.
hoert hoert: jw hat beim fifa milleu noch hoffnung.
ich bin da nen bisschen skeptischer.
Oder bei den Gewichthebern? Süß!
Darf Mann denn nicht mal im eigenen Wohnzimmer Unbedachtes von sich geben, ohne dass es gleich als Dummheit gebrandmarkt wird?
Aufmerksames, undankbares, krittelndes Volk!
gern geschehen. da nicht fuer.
Krittelnd immer, aber undankbar nie! :-)
Mal wieder vielen Dank an den Hausherren.
Bei Minute 13 hat dann auch LeMond vergessen, was er eigentlich sagen wollte… Als Entschuldigung kann der aber wenigstens seine Bleivergiftung vorschieben :-)
Ja, und vom jeweiiligen Moderator immer abgewürgt wird, wenn er erwähnt, dass auch in der Leichtathletik, Gewichtheben … gedopt wird. Das will keiner hören, denn jeder noch so schwachsinnige Journalist weiss, dass der Radsport keine Lobby hat. Wer es noch nicht weiss, der Hajo hat die Puerto Akten im Original vollständig gelesen. Er weiss also mehr als Chemie-Franke. :)
Wer Tour im ZDF schaut ist selber schuld, die Kommentierung ist doch nicht auszuhalten. Das sich im Radsport nichts tut stimmt natürlich. Blutpass, Kooperation Wada mit UCI, Ermittlungen gegen Armstrong, Petacchi, strengere Team-Regeln (Nichtnominierung von Xavier Florencio seitens Cervelo), große Namen die rausgefischt werden (Pelizotti, DiLuca etc.pp).
Aber stimmt ja… im Radsport tut sich überhaupt nichts.
Genauso wenig wie in allen anderen Sportarten, mit dem Unterschied, dass der Radsport zum Abschuss freigegeben ist, während andere Disziplinen (Fußball, Schwimmen, whatever…) Narrenfreiheit geniessen.
Der Radsport hat in den letzten schmerzhaften Jahren eine Entwicklung durchgemacht, die bei anderen Sportarten nicht zu erkennen ist und sich auf weitere viele Jahre hinzieht. Im Vergleich zu anderen Sportarten steht der Radsport in Sachen Dopingbekämpfung gut dar und die Menge der in der jüngsten Vergangenheit überführter Stars zeigt dies auch. Wie Andreas auch schon richtig mit dem Beispiel Florencio/Cervélo anführt, ändert sich auch etwas innerhalb der Mannschaften. Es ist sicher nicht alles Gold was glänzt, aber leider werden Fortschritte seitens der Medien überhaupt nicht mehr registriert und jeder Vergleich wird als Relativierung abgetan. Andreas hat vollkommen recht, der Radsport ist zum Abschuss freigegeben, damit man sich bei anderen Sportarten nicht zu viel Gedanken machen muss.
Ich finde man darf in seinem Wohnzimmer etwas Unbedachtes von sich geben. Vor allem wenn es zeigt wie wir uns dann doch alle wieder unsere eigene kleine Welt zurechtzimmern.
Ich wende mich von einem kriminellen Milieu ab um mich mit anderen kriminellen Milieus zu beschäftigen? Oder habe ich im Nebensatz „wo noch Hoffnung besteht“ die feine Ironie übersehen?
Finde diese subjektive Beurteilung doch sehr willkürlich. Was ja ihr gutes Recht im eigenen Wohnzimmer ist – ungerecht dem Radsport und seinen immer noch vorhandenen Anhängern gegenüber finde ich es trotzdem. Und unter ihnen gibt es nicht wenige, die auch an den sicherlich mitunter immer noch deprimierenden Berichten über die (nicht) vorhandenen Fortschritte im Mafia-Milieu interessiert sind.
Sie überhören vieles. und ich erkläre mein Wohnzimmer vorsorglich zur „radsport“freien Zone. Es macht keinen Sinn, darüber zu diskutieren mit Leuten, die für Argumente, was diese Drecksbranche von anderen unterscheidet, nicht empfänglich sind. Die Argumente sind tausendmal genannt, nehmen Sie sie zur Kenntnis oder nicht.
Zum ironiefreien Raum habe ich das Blog unlängst erst erklärt.
Auf Diskussionen über R. verzichte ich. Fahre lieber Rad.
@Jens
Aus welchem Grund haben Sie denn dann diesen thread eröffnet ?
Erst locken Sie die Leser und werfen ihnen dann den Bettel vor die Füsse. ;)
Das ist zumindest strange. Zum Glück konnte ich mich zurückhalten.
Tatsächlich, schon wieder Juli. Und unser radsportverrücktes Land hat es endlich geschafft, das einzige Radrennen des Jahres nicht mehr zu beachten. Bin auch sehr froh, dass ich nichts mehr sehe, höre und lese. Außer der Dopingdiskussion und verschiedenen wissenschaftlichen Arbeiten, die sich mit unserem radsportverrückten Land und dem einzigen Radrennen des Jahres beschäftigen.
damit Ralf nicht zu weit zurückscrollen muss, um Zweiradnachrichten zu verlinken.. *duck&wech*
Auch eine Art eine Diskussion abzuwürgen: „Wer für (meine) Argumente nicht empfänglich ist, mit dem macht es keinen Sinn zu diskutieren.“
Bin immer ein bissl misstrauisch, wenn jemand die Deutungshoheit gepachtet hat.
Mit der Drecksbranche gebe ich Ihnen völlig Recht. Nur dass es dort deutliche Unterschiede zu anderen gibt, da trennen sich unsere Meinungen doch sehr stark.
Ich verfolge immer sehr interessiert die spannenden Berichte über die FIFA in ihrem blog. Und zwar gerade weil es nicht die normale Hofberichterstattung ist, sondern dort über den ganzen Dreck im (Fussball-)Sportgeschäft geschrieben wird. Aber jetzt eine Wertung über die Unterschiede zwischen FIFA&Co und UCI&Co vornehmen zu wollen traue ich mich dann doch nicht.
p.s.: Diskussionen über Fussball und Radsport gehe ich nicht aus dem Weg. Das schließt sich mit Fußball spielen und Rad fahren nicht aus auch. Beides mache ich nämlich auch gerne.
Ich glaube wenn man 10 Jahre versucht hat zu diskutieren hat man irgendwann das Recht, die Schnauze voll zu haben von dem kriminellen Dreckspack, was da in Frankreich auf zwei Rädern durch die Gegend fährt.
Zählt mal alle deutschen Radrennfahrer auf und sagt mir aus dem Stehgreif mit Sicherheit, ob die schon wegen Dopings gestanden haben oder angeklagt wurden bzw. eine Sperre hatten.
Der „Sport“ hat jeden Kredit verspielt. Zwischenzeitlich mal einen Satz darüber fallen lassen, wie amüsant es ist, wenn sich die Verantwortlichen in Interviews winden, ist gerade für einen Sportjournalisten legitim.
Einige Kommentare hier finde ich fast schon lächerlich. Es wird ermittelt. Die Wada kooperiert mit der UCI (das war doch der Verein, der sich von Lance A. mit 100.000$ hat sponsorn lassen, hm?)
Nehmt Euer Scheuklappendenken und setzt Euch in Euren Wurstpellen aufs Fahrrad. Da könnt ihr dann schön jedem Entgegenkommenden mit einem freundlichen Gruß ein gutes Gefühl geben aber lasst den Rest der Welt in Ruhe. Es ist nicht mehr zum aushalten. Alleine das Armstrong jetzt zurück gekommen ist beweist mir persönlich nur eins: dass er eine neue Dopingmethode gefunden hat, die er für nicht nachweisbar hält. Sonst gar nichts.
Johannes Aumüller in der SZ: Radsportland ist abgebrannt
O.K., ich gebe mich geschlagen! War mein erster Kommentareintrag in einem blog (ja man glaubt es kaum, solche Menschen gibt es auch noch), aber mit solchen Emotionen hatte ich nicht gerechnet.
Dachte ursprünglich, es ist ein Ort um seine Meinung kundzutun um dann mit den Antworten darauf seinen Horizont zu erweitern. Aber vielleicht hatte ich auch nur falsche Vorstellungen.
Hallo Sebastian! Tut Dir der Radsprt wirklich so weh? Leidest Du so sehr darunter? Vielleicht hinkt der Vergleich zu sehr: Was beim Wrestling, Hundeschauen oder Biergartenfesten stattfindet kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Aber so lange es mein Leben nicht beeinträchtigt, fehlt mir der Antrieb auf die entsprechenden Webseiten zu gehen und die Menschen dort als „kriminellen Dreckspack“ zu bezeichnen, ihnen zu sagen, dass sie scheisse aussehen „in euren Wurstpellen“ und ihre Meinungen „fast lächerlich“ sind.
Würde mich gerne mal mit solchen Mitbürgern persönlich treffen, nur um zu sehen, ob sie ähnlich niveauvoll argumentieren wenn sie einem Menschen statt eines Displays gegenübersitzen.
Nichts für ungut… bin immer für andere Meinungen zu haben, aber ein wenig Respekt Anderen gegenüber hat noch nie geschadet.
Mal was Rationales und nicht emotional gefärbt:
Selten so treffend ausgedrückt wie in diesem Radiokommentar von Holger Gerska (ARD):
„…. die Rolle der Medien, die sich in der Skandalisierung einer Sportart gefällt und dadurch die öffentliche Meinung manipuliert.“
Darüber sollte man in diesem Zusammenhang mit der Thematik und in Anbetracht der obigen „Diskussion“ auch mal nachdenken.
@ Andreas: Nana, nicht aufgeben, bitte! Das alte Problem, dass die Stammleser ein Problem eines neuen Gastes schon ausdiskutiert haben, gab es hier schon immer. Das gibt sich irgendwann. Und wer Medien (noch schlimmer: „den Medien“) Schuld an existierenden Stigmata gibt, hat hier allgemein nicht die besten Karten. Er ist aber auch nicht allein.
Wenn der Radsport Fortschritte in der Dopingebekämpfung macht, wird das hier sicher auch gewürdigt. Mein Eindruck als Beobachter ist aber, dass sich der Verband in Sachen Armstrong derzeit nicht sehr souverän verhält und deckeln erste Bürgerpflicht bleibt.
Die Worte finde ich auch hart. Sie sind vielleicht eine Form der Resignation: ÖR überträgt wieder mehr. Zuschauer wieder mehr. Was interessiert den Leser Hintergündiges?
Ach, anonymator: Rational? Sportschau? ARD? Tour de France? Ein langjähriger Berichterstatter?
Ich bitte Sie! Wer manipuliert hier wen?
Zur TdF ist eigentlich alles gesagt, u.a. auch in den oben verlinkten Arbeiten, die sich ja gerade mit der Rolle der Medien befassen.
Schön wäre übrigens mal eine richtig investigativ-wissenschaftliche (gibt es gar nicht, die Kombination, ich weiß :) Arbeit zur Rolle der ÖR in der gesamten Misere.
Und natürlich hat nocheinjurist Recht: Wir haben darüber schon oft und oft auch schon besser diskutiert. Ich wollte keine neuerliche Diskussion darüber anzetteln. Nur kann bzw. will ich einen Kurzbeitrag im Blog nicht einfach löschen, selbst wenn ich es in diesem Fall gern täte.
Interessante Analyse der diesjährigen Leistungswerte am Tourmalet bei The Science of Sport. These:
Bisher hielt ich diesen Blog für seriös. Ich gestehe: EIN IRRTUM! Sehr geehrter Herr Weinreich, wie kann man als seriöser Journalist eine ganze Branche als Sportart als Drecksbranche betiteln? Warum werden nicht die anderen Sportarten von Ihnen so betitelt? Nach wie vor ist es so, daß auf der Fuentesliste eine Vielzahl Profifußballernamen standen. In deren Richtung wurde niemals ermittelt. Nur die Radsportler, und da vor allem in Deutschland, waren so blöd, aktiv zu werden. Schauen Sie sich nur z. B. noch einmal an, was Sie über die FIFA, was Sie über die Olympiabewerbung mit Hilfe des Herrn Bogners geschrieben haben, dann werden Sie völlig überraschend feststellen: Ups, die beschei… ja noch viel mehr als die honorigen Herren der UCI, die eigentlich nur ihren Sport schützen wollen, wenn auch mit untauglichen Mitteln. Sie werden ferner feststellen, daß Doping kein Problem des RAdsports ist, sondern daß Doping ein Problem des Sports ist und der RAdsport ist wie jeder andere Sport betroffen. Das einzige Argument, was man Ihnen zugute halten könnte, wäre vielleicht, daß im Radsport Dopingvergehen vielfältiger Art effektiv sind, während in den meisten anderen Sportarten eher begrenztere Möglichkeiten gegeben sind, so z. B. die Einnahme von ausschließlich von Anabolika sinnvoll ist oder ausschließlich die Einnahme ausdauerfördernder Mittelchen. Als Radsportler habe ich Vorteile durch z. B. Epo, durch Amphetamine, durch Anabolika, durch Wachstumshormone etc., in welcher anderen Sportart kann ich von der Einnahme aller dieser Mittel in gleicher Art und Weise profitieren? Klar, es gibt welche, fragen Sie Frau Pechstein (Achtung, Ironie), aber in den meisten anderen Sportarten ist der EInsatz all dieser Mittel nicht effektiv.
Zugegeben, im Radsport wird gedopt. Im Radsport existiert ein Dopingsystem, unterworfen der Omerta. Aber wissen wir, wie es in anderen Sportarten aussieht? Wie bereits erwähnt, die Fußballer des Herrn Dr. Fuentes. Wie vor einigen Monaten im Gespräch: Die auffälligen Werte einiger anderer Sportlerinnen aus dem Trainingsumkreis der Frau Pechstein. Aber wie das im Leben so ist, der eine hat seine Lobby, der andere nicht. Und Sie, sehr geehrter Herr Weinreich, haben sich wohlwollend der Antiradsportlobby angeschlossen. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem – wie sich füür mich leider erst jetzt herausstellt – Zensur-Journalismus.
Nicht daß ich Ihnen absprechen will, eigene Meinungen zu haben und diese zu vertreten und zu verbreiten, aber als kritischer Journalist ist erforderlich, die Objektivität weitestgehend zu wahren und – in Bildern gesprochen – den Finger in die Wunden zu legen, aber nicht, den Patienten (Radsport) mit einer (großen) Wunde direkt ins Krematorium zu schicken – der Patient lebt noch. Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Balco-Skandal, ja, dämmert es. Leider habe ich von Ihnen niemals lesen können, daß die Leichtatlethik eine Drecksbranche ist. Ach ich vergaß, Balco war ja ein Einzelfall, ups, jetzt muß ich abbrechen, ich komme aus dem Lachen nicht mehr heraus ….
Träumen Sie süß und beweihräuchern Sie sich noch ein wenig vor dem Einschlafen, Sie kritischer Journalist …
… und jetzt kommen mir die Tränen, ich weiß nur noch nicht, warum …
Bedankt euch bei Contador. Diese total asoziale Aktion von ihm, als dem Schleck die Kette abgesprungen ist, wird hoffentlich auch die verschworene Gemeinschaft dieses kriminellen Millieus etwas auflösen. Dazu kommen Landis und LeMond, die am Mythos Armstrong kratzen.
Wenn wir alle Glück haben, wird der Radsport in eine ganz tiefe Versenkung stürzen und dann neu auferstehen. Wenn wir Pech haben, wird er genauso weitergehen wie bisher, in der Versenkung landen und nie wieder aufstehen, oder in der Versenkung landen und genauso aufstehen, wie er bisher war…
eventuell weil 2007 schon ein sauberer neustart versprochen wurde und dann die jungen Hoffnungen auch erwischt wurden? oder weil die starken Kontrollvorgaben mittlerweiles auch wieder aufgeweicht wurden und auch die Sponsorensich zurückziehen weil imagemässig nix zu gewinnen ist?
oder weil ihen klar ist das hier keine Zensur stattfindet nur gesagt wird, dass die Diskussion nicht unbedingt gewünscht ist, aber trotzdem nicht gelöscht wird?
ups, tag falsch gesetzt… hinter dem ersten warum war das Zitat zuende….
@ Howie Munson: Habe das in #26 korrigiert, aber nicht zensiert.
@ Frank: Wenn Sie sich bitte wieder beruhigen mögen. Ziemlich viele Vorwürfe auf einmal, und ziemlich viel Unsinn. Schauen Sie, sogar die vielen Unwahrheiten, die Sie da über mich bzw. meine Arbeit verbreiten, bleiben einfach so stehen und im Internetz verfügbar. Komisch, nicht?
Ich muss mich gegen Ihre Anwürfe nicht verteidigen. Googeln Sie einfach mal oder schauen sich hier ausgiebig um (oder lesen vielleicht sogar), etwa mit der Suchfunktion oben rechts. Wie gesagt: Ich empfehle einige Stunden Schlaf, beruhigt diskutiert es sich besser. Und dann würde ich mich auch wieder freuen, Sie gelegentlich hier begrüßen zu dürfen.
Ach übrigens: das Video da oben und die paar Verlinkungen sollten keinesfalls einen Beitrag/Versuch darstellen, das weltweite Dopingproblem zu lösen. Es sind ein Video und einige Verlinkungen. Und einige belanglose, völlig ironiefreie Sätze.
Dem Frank da etwas Schlaf zu empfehlen ist ja süß. Ich hätte dem empfohlen mal etwas weniger von den Substanzen … Aber ich vergesse das mit der ironiefreien Zone immer.
@Alex
Danke für die Analyse der diesjährigen Leistungswerte am Tourmalet. Um sie zu verstehen, sollte man sich die Mühe machen, den ergänzenden Beitrag von Cozy Beehive zu lesen.
Ich finde es konstruktiver, sich der Bewertung der Leistungsentwicklung des Radsports mithilfe von analytischen Untersuchungen zu nähern, anstatt sie durch die Haltung „All that doping – that´s it !“ zu ersetzen.
Andererseits hat jeder das Recht, den Radsport mit der obigen Bemerkung einfach links liegen zu lassen bzw. zu stigmatisieren. Diese Alternative gestehe ich allen, nur nicht den professionell mit der Materie Befassten, insbesondere Radsport- und Antidopingjournalisten sowie der Dopingverhinderung verpflichteten Wissenschaftlern zu.
Rechthaberei und satirische Statements wie kürzlich durch Prof. Franke sind da eher konterproduktiv als hilfreich. Wenn dann noch in dem Beitrag vergessen wird, dass die französische Anti-Doping-Agentur (AFLD) für die Dopingtests bei der Tour 2010 gemeinsam mit der UCI verantwortlich ist, dann wird der Beigeschmack noch herber. Vllt. sollte Prof. Franke mal Pierre Bordry anrufen. ;)
Die Auffassung,
Science of Sports
kann man nicht einfach vernachlässigen, ohne sich die Nachrede einer oberflächlichen Betrachtung des Dopingproblems im Radsport gefallen zu lassen.
Leider vertieft sich das Gefühl, dass aufgrund anwachsender Vorurteile gegenüber den Antidopingbemühungen im (Rad)sport eine sachliche Diskussion und Bewertung kaum noch möglich erscheint.
Pingback: Was vom Tage übrig bleibt (57): Moskau 1980, Youth Olympic Day : jens weinreich
Herbert, ich glaube Sie verwechseln Ursache und Wirkung.
Wir „hier draußen“ haben jahrzehntelang die selben Sprüche gehört („bedauerliche Einzelfälle“, „wird strengstens verfolgt“, „der Sport ist sauber“, „die dichtesten Kontrollen die es je gab“, „das kommt einzig und alleine von neuen modernen Trainingsmethoden“). Immer stellten sie sich als satte Lügen heraus.
Wenn man immer und immer belogen wird, dann ist es völlig logisch und richtig, mal die eigene Position neu zu justieren. Nämlich von „die werden schon nichts gemacht haben“ zu „was haben die jetzt schon wieder gemacht?“.
Warum eigentlich soll es die Aufgabe von uns „hier draußen“ sein, die Sauberkeit des besagten Sports festzustellen und zu glauben? Richtig wäre, wenn die „da drinnen“, die unser Geld haben wollen, uns nach all den Jahren mal beweisen würden, dass sie sauber sind. Das bitteschön aber nicht mit den selben alten Sprüchen („moderne Trainingsmethoden“, „die Wissenschaft hat festgestellt“), sondern mit Taten.
Ein Blogger brachte das in einer Diskussion um einen anderen Beruf und das miese Ansehen des Berufs in der Öffentlichkeit sehr drastisch auf den Punkt (kleine Kinder bitte die Ohren zuhalten):
@Börni
Vllt. ergänzend zu Ihrem philosophischen Hinweis an mich.
Immer schaut der, der draußen ist, nach drinnen. Und umgekehrt. Um sich überhaupt und besser verstehen zu können, hilft nur ein kommunikatives Verhältnis.
Und das scheint mir nahezu im Zusammenhang mit der öffentlichen Darstellung des Radsports abhanden gekommen zu sein. Da werden die Vorurteile,Vermutungen und einseitigen Bewertungen gebetsmühlenartig wiederholt, ohne sich um Differenzierungen zu scheren. Das betrifft übrigens nicht nur den Radsport. Da ist es schon ein Lichtblick, wenn auf Eurosport mal etwas moderater berichtet wird.
Schon wieder kommen Sie mit dem Argument, dass es Aufgabe von uns „draußen“ ist, den Sport so darzustellen wie es Ihnen genehm ist. Statt sich darüber aufzuregen wie die böse, böse Welt den Sport darstellt, und überhaupt ist ja nur die böse, böse Welt schuld, könnte man ja mal von innen das Heft in die Hand nehmen und Fakten schaffen.
Die Reihenfolge macht es. Erst den Sauhaufen aufräumen und [i]lange Zeit sauberhalten(!)[/i], dann auf positive Berichterstattung hoffen. Da passiert mal fünf Minuten nichts, und sofort wird nach jahrzehntelangen Sauereien die positive Berichterstattung eingefordert. Mit welchem Recht?
Wäre ich Insider, würde mich heute gar nicht mit der Darstellung des Sports in den Medien aufhalten. Es ist Zeitverschwendung sich daran zu reiben, solange man nicht einen lupenreinen Waschzettel über Jahrzehnte vorzuweisen hat. Natürlich ist mir klar, warum auf der Darstellung in den Medien rumgehackt wird. Das ist einfacher und lenkt so schön davon ab, dass man die Hütte nicht sauber halten will. Da wird ein Nebenkriegsschauplatz eröffnet. Warum? Weil es dieser Sport wohl immer noch nötig hat.
Und kommen Sie mir nicht mir unfair. Unfair ist es Zuschauer und Fans über Jahrzehnte zu betrügen. Da ist es nur fair zu verlangen, dass erst mal jahrzehntelang die Hütte sauber gehalten wird. Soll der Sport, nicht die Zuschauer oder Medien, in Vorleistung gehen. Nein, halt, Vorleistung ist falsch. Erst mal die nicht erbrachten Leistungen der vergangenen Jahrzehnte nachholen. Erst mal das Konto ausgleichen.
@ Börni: full ack! Vielen Dank.
(Und beim nächsten mal ohne eckige Klammern, dann klappt’s auch mit der Schriftart :)
Man kann natürlich so tun, als gäbe es „die Zuschauer“ des Sports als homogene Masse mit einheitlichem Interesse.
Man sollte dabei aber die Möglichkeit ins Auge fassen, dass dies eine vereinnahmende, anmaßende und auch ein bisschen dämliche Betrachtungsweise ist.
@Börni
The same procedure as every time.
Wir sollten es dabei belassen: Der böse und unbelehrbare Radsport einerseits und seine lautere und unabhängige Darstellung in einigen Medien. Einverstanden ? ;)
… anderseits. Sorry.
Herr Weinreich, hat Sie der Joseph S. Blatter hypnotisiert? Sie machen seit der Fussball-WM einen kritisch-komischen Eindruck auf mich. Mal mit den Fingern schnippen, vielleicht hilfts oder besser noch, bitten Sie mal Ihre Gattin die Luft laut aus einem Fussball abzulassen. Das versetzt Sie bestimmt wieder in Ihren alten Daseins-Zustand. :)
Ansonsten haben Sie ja bestimmt heute die TOUR in der ARD geschaut. Das waren volle drei Stunden Doping Hinweise und Informationen. Dazu kam dann noch der Hajo in der zdf sportreportage. Der weiss warum es zur Zeit kaum Doper bei der TOUR gibt. Das kontrollierende Doping-Labor ist kein externes mehr sondern ein internes. Alles klar?
@ dieter: Ich kann Ihnen leider nicht folgen, gebe aber zu, dass fünf Wochen Südafrika und die anschließende Umstellung vom Winter auf 38 Grad im Schatten sehr anstrengend waren. Seit zwei Wochen erhole ich mich, vielleicht hilft’s.
Nein, selbstverständlich habe ich auch am Wochenende keinerlei TdF-Übertragungen gesehen, warum sollte ich? Ach doch, beim Zappen am Samstag bin ich gegen Mitternacht für einige Sekunden beim ZDF-ASS hängen geblieben und habe nach einem Beitrag, der sich mit dem jüngsten Landis-Interview auf ABC befasste, mich kurz und heftig über die Abmoderation von WD Poschmann gewundert, dem einstigen Team-Gerolsteiner-Nebenverdienstler.
Soweit die Beichte für heute.
Es ist doch gut, daß man über Doping im Radsport mehr weiß als in anderen Sportarten. Da nirgendwo wirklich konsequent ermittelt wird sind Vergleiche zwischen Sportarten müßig. Da jetzt sogar die Omerta auf breiter Front bröckelt, ist der Radsport, was die Reiseapotheke der Teilnehmer angeht, die transparenteste Sportart. Leider enthält dieser Post keinerlei Ironie.
Eurosport-Kommentar von Sigi Heinrich: Blauäugige Münchner
Heiner Effern in der SZ: Seehofers Charme-Offensive
@ 34, 35
Radsport ist Ratten- und Laborsport. Seit Jahrzehnten für die Anwendung von Pharmazeutika und medizinischer Praktiken. Seit (spätestens) 1998, Festina und Voets aber auch Testfeld für den Nachweis von nicht regelkonformen Methoden zur Leistungssteigerung. Testfeld zum Thema Zuständigkeit von Verbänden bzw. der Justiz. Testfeld zur Sanktionierung von Dopern. Zur Glaubwürdigkeit und Anwendbarkeit von Testverfahren. Nicht zu vergessen die juristischen Schlachten um Testbefunde und Sperren, alles Pionierarbeit! Lehrmaterial en masse! Die Diskussion um Frau Pechstein würde es vielleicht ohne die „Vorarbeit“ im Radsport gar nicht geben, sie würde / wäre auf jeden Fall ganz anders verlaufen.
Das, was im cyclismo seit 2006 passiert ist höchst spannend und relevant als Basiswissen über den modernen Profisport im Allgemeinen. Die Strukturen, die zugegebenermaßen sehr, sehr langsam und nur sehr spärlich aufgedeckt worden sind (und hoffentlich weiter werden, Landis und LeMond sei dabei alles Glück der Welt gewünscht) unterscheiden sich beim genauen Hinsehen nicht großartig von denen in anderen Sportverbänden. Darin bestätigt uns der Hausherr hier ja immer wieder.
Es geht überhaupt nicht darum, dem Radsport endlich wieder einen Freifahrtsschein auszustellen. Im Gegenteil: Balbiert die anderen Sportler, Trainer, Verbände, Funktionäre über den selben Löffel! Recherchieren, Stiernacken zeigen, nerven. Die Berichterstattung über Radsport seit Fuentes als Inspiration verwenden. Nötig hätten es (fast) alle…
Wer in Südafrika Fussball gesehen und nicht erfreut festgestellt hat, wie sich die physische Präsenz der Spieler in den letzten Jahrzehnten verändert hat, der soll weiter glauben, dass EPO, HGH, Insulin, Kreatin, Testosteron im Fußball keine Tore schießen (#Sauhaufen, #sauberhalten, #lupenreiner Waschzettel über #Jahrzehnte).
Lektüre für Gänsehautmomente: http://bit.ly/ewVyl
Danach der Realitycheck: ARD-Radiofeature von Lorenz Rollhäuser, gesendet im Mai. http://bit.ly/cBm9LK
Fazit: Es ist nicht nur naiv, den Radsport nicht zu verfolgen. Für jemanden, der sich im Wunderland aus Sport und Politik tummelt, um sich ernsthaft mit Wirkweisen und Strukturen zu beschäftigen, für den ist es sogar eine sträfliche Unterlassung, dieses großartige Schaufenster in diesen Pfuhl nicht zu nutzen. Wer weiß, wie der Hase im Radsportzirkus läuft, der hat eine solide Grundbildung als Sportbeobachter.
Fazit: egal aus welchem Blickwinkel, Radsport ist großartig. :-)
Jürgen Kalwa in der FAS: Der härteste Fahnder der Welt
Sorry, hier der Link…
Jens Hungermann in der Welt: Armstrong attackiert die Fahnder
NYT: Cyclists Are Said to Back Claims That Armstrong Doped
Andreas Burkert und Thomas Kistner: Fall Lance Armstrong – Spende oder Korruption?
Für Herrn Weinreich und die Anderen : es würde schon genügen wenn ihr das Rad auf den Tourmalet schiebt ! Viel mir in meinem Wohnzimmer gerade so ein….!
sorry, fiel natürlich!!
alfred laufer,
viele haben gar kein Rad;-)
dpa: Sechs Festnahmen bei Dopingrazzia in Italien
zu # 53: Es wurde unter anderem ein Sportjournalist verhaftet, schreibt dpa. Hat dafür jemand Erklärungsansätze?
So weit, so gut, für Pellizotti.
Für den Verband mehr als ein Freispruch.
Das wird sicher auch für andere Verbände von Interesse sein. Da fällt einen ja glatt die ISU ein.
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1056571
dpa: WADA-Kommission: zu wenig Kontrollen bei der Tour de France
Paul Kimmage im ARD-Interview: „Der Radport steht auf der Kippe“
cn: Vroomen and Ashenden criticise lack of biological passport testing
cn: UCI’s failure to silence LeMond
cn: LeMond to run for UCI Presidency