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Das Olympische Bildungsmagazin

Höher, schlauer, jünger?

SINGAPUR. Kann man natürlich alles viel besser machen, viel kritischer, viel ausgewogener, viel böser, viel schönfärberischer und überhaupt. Aber so ist mein kleines Fragestück zu den Jugendspielen, an dem ich mit Spaß hektisch gebastelt habe, nun im Deutschlandfunk gesendet worden (knapp 27 Minuten):

:

Zu Wort kommen: Britta Steffen, Kathrin Boron, Gudrun Doll-Tepper, Jacques Rogge, Thomas Bach, Joseph Blatter, Helmut Digel, Eike Emrich und Ulf Tippelt.

Ich habe noch jede Menge O-Töne, passendere, bessere, kürzere, längere, und habe ja auch mit einigen Sportlern gesprochen. So ist das nun mal. Im Tagesgeschäft Journalismus gibt es Andruck- und Sendezeiten und damit einen Redaktionsschluss. Manches, wie die Pound-Passage, habe ich schon vorher produziert, es passt dennoch gut rein. Die Youth Olympic Games dauern ja noch ein Weilchen, ich hole noch einiges nach, vielleicht bastle ich aus diesem Beitrag hier noch einen längeren, ergänzenden.

Wer nicht hören mag (oben den Player anklicken), der mag vielleicht lesen, einiges habe ich natürlich schon angefügt und ergänzt:

Der Herzschlag der Jugendspiele. Damit begannen viele Videos, die für die ersten Youth Olympic Games produziert wurden. In Spots auf Youtube und anderen Werbemaßnahmen war auch stets von der DNA der Jugendspiele die Rede. „Trägst Du die DNA der Jugendspiele in Dir?“ wird da gefragt.

YOG-DNA? Wie Michael Phelps?

Und schon beginnt das Problem.

Denn was ist die DNA der Olympischen Jugendspiele? Heißt das: Höchstleistung wie bei den richtigen Olympischen Spielen?

… so wie es Usain Bolt sagt. Der Fabel-Weltrekordler, der schnellste Mann der Welt, um den sich viele Gerüchte ranken. Der als Botschafter avisiert war für Singapur, aber nun doch nicht kommt.

Oder zählen tatsächlich Bildung und Kultur zur DNA der Spiele?

Selbst Bolt spricht übrigens von Bildung – das ist mittlerweile die offizielle Lesart des Internationalen Olympischen Komitees.

IOC-Präsident Jacques Rogge betrachtet sich als Vater der Jugendspiele. Auch wenn er noch in eine juristische Auseinandersetzung mit dem Österreicher Johann Rosenzopf verwickelt ist, der sagt, er habe Ende der neunziger Jahre ein Konzept von olympischen Jugendspielen an den damaligen IOC-Präsidenten Samaranch geschickt. Er wirft dem IOC Plagiat vor. Rogge kann dagegen vorbringen, dass er schon vor knapp zwanzig Jahren als Chef der Vereinigung der europäischen olympischen Komitees ein kontinentales olympisches Jugendfestival begründet hat.

Fakt ist: Als IOC-Präsident setzte Rogge im Frühjahr 2007 in Windeseile die Olympischen Jugendspiele durch. Das IOC folgte fast kollektiv seinem Vorschlag. Drei Jahre später, kurz vor der Premiere, erklärte der 68 Jahre alte Belgier, er sei aufgeregt wie einst vor dem Kreißsaal. Rogge hat zwei erwachsene Kinder und Enkel.

Grundsätzlich ging es uns bei den Jugendspielen darum, dass wir die Notwendigkeit für Bildung und Aufklärung gesehen haben – in einem Alter, wo die jungen Sportler noch empfänglich sind. Wir wollen ihnen Kenntnisse und Fertigkeiten für ihr Leben vermitteln. Nicht nur im Sport, auch außerhalb des Sports in ihrem ganz normalen Leben, ihren sozialen Beziehungen. Deshalb investieren wir in den Ausbildungsbereich, das ist etwas Neues in der Olympischen Bewegung.

Wir betreiben Doping-Aufklärung, es geht um gesunde Ernährung, Gesundheitsvorsorge, Krankheitsvorsorge, Umweltschutz – und natürlich geht es um die olympischen Werte wie Respekt, Fairplay und die Einhaltung der Regeln. Sie bekommen jede Menge Möglichkeiten. Es geht darum, ihnen so viel wie möglich für die Zeit nach der Sportkarriere mitzugeben.

Das wollen wir tun. Und wir glauben, dass wir moralisch dafür verantwortlich sind. Wir müssen das tun. Die Olympische Bewegung kann sich nicht nur darauf beschränken, nur Sportereignisse zu organisieren. Wir glauben, dass Sport Bildung ist. Bildung sollten wir den jungen Menschen gerade in dieser Phase angedeihen lassen.

(flüchtig-schnell übersetzt)

Es ist interessant, wenn Rogge plötzlich davon spricht, das IOC sei für Bildung und Erziehung verantwortlich. Für Ethik und Fairplay. Ausgerechnet das IOC und sein System des olympischen Hochleistungssports, das beständig für negative Schlagzeilen sorgt, um nur die Themenfelder Doping und Korruption zu nennen.

Man kann Rogges Ansatz als anmaßend empfinden. Zumal das IOC in den vergangenen Jahren in kritischen Situationen – ob in der Menschenrechtsfrage bei den Olympischen Spielen in Peking oder beim Dopingproblem – stets darauf bestanden hat, nur für die jeweils sechzehn Tage (plus Eröffnungsfeier) währenden Olympischen Spiele in der Verantwortung zu stehen. Und eben nur für den Sport zuständig zu sein.

Rogge wird sich also selbst untreu. Andererseits: Sein Ansatz mit den Jugendspielen ist, wenn man es wohlwollend betrachtet, eine Art Rückbesinnung auf den IOC-Gründer Pierre de Coubertin. Zurück zu den Wurzeln.

Es fällt auf, dass in den Tagen von Singapur viele IOC-Mitglieder so argumentieren. Als hätten sie ein Skript auswendig gelernt. Und tatsächlich gibt die IOC-Administration ja regelmäßig Argumentationshilfen für die Mitglieder auf. Das war vor zwei Jahren kurz vor den Spielen in Peking so, als sich die Antworten zur Frage der Menschenrechte doch sehr ähnelten. Und das ist jetzt nicht anders.

Joseph Blatter, Präsident des Fußball-Weltverbandes FIFA, predigt ebenfalls die Verse des Jacques Rogge.

Diese Jugendspiele sind sehr wichtig. Weil sie sind eben unter der Bezeichnung respect, education, bringing people together, also sozial-kulturelles Zusammenkommen. Und darum ist es auch für die FIFA sehr wichtig, dass wir hier sind, dass wir nicht mit den großen Mannschaften oder mit den großen Namen der Mannschaften gekommen sind, sondern dass wir die Möglichkeit geben auch den kleinen Verbänden, dabei zu sein, und dass sie sich mischen mit der Jugend der Welt.

Das war ja auch der eigentliche olympische Gedanke von Pierre de Coubertin: Bringt die Jugend zusammen und lasst sie miteinander sprechen. Lasst sie spielen, aber nicht wichtig ist das Siegen, sondern wichtig ist das Mitmachen und Sich-Kennenlernen. Und das ist jetzt für die Jugend die Olympischen Spiele. Und darum haben wir auch beschlossen: Wir wollen diese bringen, die sonst nicht dabei sein können. Also für uns ist es sehr wichtig.

Die Postulate sind das eine – man kann sie in Singapur an der Wirklichkeit messen. Oder hier verfolgen:

Die Spiele laufen, sie wurden von Staatspräsident Sellapan Ramanathan eröffnet. Ein Video dazu kann natürlich nicht mehr eingebettet werden, jedenfalls nicht die offizielle Zusammenfassung der Eröffnungsfeier. Denn die ist rechtlich geschützt.

Es gab eine große Show in einem schwimmenden Stadion in traumhafter Atmosphäre, viel Pyrotechnik, ein Medley populären Liedguts aus mehreren Jahrzehnten. Kinder tanzten und lachten.

Die Macht der Bilder. So wirkt Olympia. Auch Rogge ist ein Verführer. Man kann ihm vieles nachsagen, aber eines gewiss nicht: Naivität.

Irgendwann wurde ein überdimensioniertes Märchenbuch hereingefahren, dem ein junger Boxer entsprang, der gegen den Teufel ankämpfte, mutig und fleißig blieb – und schließlich das Böse besiegte. Ständig flimmerten Mangas über die Großbildschirme – Bilder von Umweltkatastrophen, Kriegen und der Zerstörung des Regenwaldes.

Gemeinsam lässt sich eine bessere Welt erschaffen – das ist die Botschaft. Garniert mit den olympischen Insignien. Den Ringen, der Fahne, der Hymne – und dem olympischen Feuer, das bis zum 26. August in der Marina Bay brennt. Das „heilige Feuer“, wie die Kommentatorin auf dem IOC-Kanal formulierte.

So the sacred flame from Olympia burns in the night-sky. A guiding light of inspiration for the next 12 days.

Die olympische Marke, das olympische Portfolio wurde mit diesen Jugendspielen erweitert. Darüber haben sich auf dem Rückweg ins noble Ritz-Carlton-Hotel tatsächlich einige Olympier unterhalten.

Darum geht es zunächst einmal. Um die Marke. The Brand. Mit allen Risiken und Nebenwirkungen.

Es ist ein 300 Millionen Euro teures Experiment – mit 3.600 Kindern und Jugendlichen aus aller Welt.

Jacques Rogge sagt:

Ich hoffe, dass der Erziehungspart dieser Olympischen Spiele leichter wird als die Erziehung meiner eigenen Kinder. Aber er sei Optimist und glaube an das Konzept, das von allen Aktionären Olympias entwickelt worden sei. Dazu zählen die 205 Nationalen Olympischen Komitees und die derzeit 26 olympischen Sommersportverbände. Man habe sich alle Mühe gegeben, sei sensitiv vorgegangen, werde aber sicher Fehler machen, schließlich würden auch bei den großen Olympischen Spielen nach mehr als 110 Jahren noch Fehler gemacht. Doch der Geist seines, des olympischen Hauses sei: Aus Fehlern lernen und sich stets verbessern.

(flüchtig-schnell übersetzt)

Auch zwei deutsche Sportwissenschaftler haben in der Vorbereitung der Jugendspiele entscheidend mitgewirkt, in Arbeitsgruppen des IOC und der Organisatoren in Singapur: Gudrun Doll-Tepper aus Berlin und Helmut Digel aus Tübingen. Gudrun Doll-Tepper war lange Jahre Präsidentin des Weltrates für Sportwissenschaft und ist seit 2006 Vizepräsidentin des Deutschen Sportbundes (DOSB). Sie sagt:

Es geht nicht nur um den Sport allein, sondern es geht um den Sport in Verbindung mit etwas. Gesundheit. Bildung und so weiter. Und das denke ich, das ist sozusagen eine Möglichkeit, die da jetzt beschritten wird, da wird man sehen, ob das so funktioniert. Aber ich glaube, dass das zumindest den Versuch lohnt. Und ob man da jetzt in die letzten Ecken der Welt damit kommt, das wird man sehen. Aber die moderne Kommunikation, muss ich auch sagen, das beeindruckt mich schon sehr. Also die jungen Leute sind hier mächtig in Verbindung, digital concierge und was es hier alles gibt. Das scheint die auch alle anzusprechen. Ich habe gestern mir noch einmal die Räume angesehen, wo jungen Leuten, die nicht vertraut sind mit solchen Technologien, wo die da Einführungen bekommen. Das finde ich toll. Das finde ich einfach etwas, wo über den Sport hinaus etwas transportiert wird.

IOC-Präsident Rogge hat behauptet, er sei gegen einige olympischen Insignien bei den Jugendspielen gewesen. Doch gegen die Mehrheit im IOC habe er sich nicht durchsetzen können. „Ich habe die große Schlacht gewonnen“, hat Rogge gesagt, „die Jugendspiele wurden eingeführt. Aber ich habe auf dem Weg nach Singapur viele kleine Gefechte verloren. Ich wollte keine Flaggen, Hymnen und Podien. Doch die überwältigende Mehrheit der IOC-Mitglieder hat gesagt: Nein, nein, nein, es soll alles wie bei den traditionellen Spielen sein!“

Nun gibt es Stimmen im IOC, die das Ganze etwas anders darstellen, was wenig schmeichelhaft für Rogge ist. Doch ganz davon abgesehen, ob er ein die Wahrheit beugt, bleibt doch der grundsätzliche Konflikt: Es geht um Medaillen in Singapur – und um Erziehung. In diesem Widerspruch bewegen sich die Jugendspiele.

Nee, ich sehe darin erstmal keinen Widerspruch, weil ich glaube, dass wir alle letzten Endes auch von Kompromissen leben. Manche Dinge möchte man halt durchsetzen, und wenn man sie durchsetzt, wird man als autoritär bezeichnet. Setzt man sie nicht durch, dann wird man als schwach bezeichnet. Das ist mir sehr vertraut. Ich glaube, dass das durchaus in Ordnung ist, dass man auch so etwas wie eine Premiere durchaus kritisch analysiert und dann seine Auswertung macht. Das werden sicher die Journalisten tun, aber das werden auch diejenigen tun, die wie ich hier jetzt unterwegs sind und mehr aus einer, ich sage jetzt mal pädagogischen oder wissenschaftlichen Perspektive darauf schauen. Also ich bin hier jetzt nicht von irgendjemandem zum Beispiel eingekauft oder ähnliches, sondern es ist mir wirklich auch ein Anliegen, da rauszufinden, was funktioniert oder was funktioniert nicht, und warum ist das so. Und wie kann man daraus irgendwie seine Lehren ziehen.

Helmut Digel, langjähriger Vizepräsident des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF und einst einer der Vordenker des deutschen Sports, versucht sich an der Antwort auf eine simple Frage:

Warum braucht die Welt Olympische Jugendspiele?

Also wenn man Jacques Rogge fragt, ich glaube, er hat hier auf diese Frage eine ganz klare Antwort. Er sieht zwei große Probleme. Das eine Problem das hat der Sport selbst. Nämlich dass er mit seinen Werten nicht mehr richtig umzugehen weiß, die er selbst propagiert. Und im Zentrum steht dabei der Dopingbetrug. Aber auch Korruption und die ausufernde Kommerzialisierung sind Probleme des Erwachsenensport, die zumindest den Erwachsenensport unter pädagogischen Gesichtspunkten entschieden infrage stellen. Und er sieht die Gefahr, dass Eltern die Frage aufwerfen: Kann man seine Kinder in diesen Sport schicken, wenn er als Erwachsenensport diese Deformationen aufweist. Und deswegen glaubt er, dass er für dieses Problem selbst ein Zeichen setzen muss.

Das zweite Problem, das ist nicht weniger gravierend. Das ist ein gesellschaftliches Problem aller fortgeschrittenen Industriegesellschaften. Diese Kinder, die heute aufwachsen, sind einer Konsumwelt ausgesetzt, die dazu führt, dass sie sich kaum noch bewegen. Er als Arzt sieht Adipositas als ein Problem, das zu bekämpfen ist. Und er glaubt, dass der Sport dabei einen wichtigen Beitrag erbringen könnte. Und deswegen möchte er mit diesen Olympischen Spielen gleichsam einen Erziehungsprozess in Gang setzen. Ich habe diesbezüglich meine Zweifel, denn Erziehung ist ein sehr schwieriges Geschäft, und man kann nicht mit Großveranstaltungen Kinder erziehen. Eltern haben schon Probleme, Schulen haben schon Probleme, wenn sie heute Kinder und Jugendliche bilden wollen.

Anderen Branchendenkern, wie etwa Eike Emrich, einst Vizepräsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), fällt es schwer, derlei Gedankengänge nachzuvollziehen. Auf seine Initiative hin hat der DLV vor drei Jahren, unmittelbar nach der Entscheidung des IOC für die Jugendspiele, einen Boykott angekündigt.

Emrich erinnert sich:

Also die vornehmlichen Gründe für den DLV waren, dass wir befürchtet haben, dass sich das sportliche Wettrüsten in immer frühere Altersbereiche vorverlagert und dass es künftig, auch wenn es von der olympischen Idee erzählt, faktisch um Medaillen, Nationenvergleiche, Rekordergebnisse und Wettbewerbe unter Kindern und Jugendlichen geht. Und dass einige Nationen die Gelegenheit nutzen werden und in der Folge immer mehr eine Art kleine Olympische Spiele zu machen, in der sich alles sportliches Handeln an der Steigerung von Leistung ausrichtet.

Ähnlich dachten zwei deutsche olympische Stars, als sie zum ersten Mal von den Jugendspielen gehört haben. Die zweifache Schwimm-Olympiasiegerin Britta Steffen …

Als ich noch nichts darüber wusste, dachte ich: Oh Gott, jetzt fangen die auch noch damit an. Jetzt werden die jungen Leute verheizt. Hauptsache zu den Olympischen Spielen fahren! Da ist überhaupt kein langfristiger Leistungsaufbau mehr denkbar. Da war ich total negativ eingestellt.

… und die viermalige Ruder-Olympiasiegerin Kathrin Boron:

Vor den richtigen Olympischen Spielen heißt es immer, wir wollen dort Deutschland vertreten und die Zeit auch genießen. Aber letzten Endes gucken doch alle auf den Medaillenspiegel. Und der Athlet ist derjenige, der zwischen Baum und Borke steht. Wenn es sich dann hinstellt und sagt: Ich will doch hier nur dabei sein, ist es auch nicht die richtige Aussage. Wobei man bei den Jugendspielen das Drumherum bedenken muss. Und da wird ja auch sehr viel gemacht für die Athleten.

DOSB-Präsident Thomas Bach hat in Singapur die Losung ausgegeben, die Nationenwertung sei uninteressant.

Beides ist gleich wichtig. Die sportliche Leistung, das ist das, was die Athleten auch bringen wollen. Aber genauso wichtig sind die inhaltlichen Fragen, sind, dass sie dort sich international verständigen, dass sie Freundschaften schließen, dass sie fremde Kulturen kennenlernen, dass sie andere Sportarten kennenlernen. Sie wollen beides. Und das ist, glaube ich, eine gesunde Mischung. Medaillenspiegel? Der interessiert uns wirklich nicht.

Andererseits: Der DOSB hat Ulf Tippelt zum Chef de Mission gemacht. Und der Sachse ist keinesfalls Bildungs-Referent beim DOSB, sondern Leistungssportdirektor. Er sagt:

Das Spannende liegt darin, dass halt wirklich die besten Sportler, die wir in Deutschland in den Sportarten haben, hier am Start sind, andererseits aber dieser Wettkampf in der Regel nicht der Jahreshöhepunkt gewesen ist. Das sind in der Regel die Junioren-Weltmeisterschaften oder die Junioren-Europameisterschaften gewesen. Andererseits die Athleten hier aber ein Umfeld vorfinden, das dem Olympischer Spiele gleicht, was die Internationalität betrifft, was das Olympische Dorf betrifft, was die Ablenkung betrifft.

Ich persönlich bin der Meinung, auch für den leistungssportlichen Werdegang eines Athleten ist das eine hervorragende Erfahrung. Eben wirklich mal einen anderen Wettkampf zu erleben, als man ihn normalerweise immer hat. Da muss man sich drauf einstellen.

Medaillenvorgaben habe es nie gegeben, erklärt Tippelt. Obwohl einige Verbände im Vertrauen von recht fordernden Anrufen aus der DOSB-Zentrale berichtet haben.

Das kann ich mir nicht vorstellen. Es kann Anrufe gegeben haben für die Planung, auch unter anderem für den Präsidenten oder unsere Ehrengäste, wo man gefragt hat: Na, wo rechnet ihr euch was aus? Das kann ich mir vorstellen, das ist wohl auch so gewesen. Aber wir haben um Gottes Willen nicht angerufen und in dem Sinne Leistungsdruck oder Erfolgsdruck auf die Verbände ausgeübt.

Wir haben natürlich bei Verbänden nachgefragt, habt ihr Leute in der Weltspitze, die also in der Weltspitze vorn dran sind, wo man dann sagt, das sind Sportarten, wo mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine Finalteilnahme ist. Denn weil, wenn unsere Ehrengäste oder auch der Präsident zum Wettkampf gehen, dann wäre es natürlich schade, wenn dort gerade kein Deutscher mit teilnimmt und im Finale ist.

Inzwischen hat Britta Steffen umgedacht. Sie sei informiert worden – und sehe das inzwischen etwas anders, sagt sie.

Dieser ganzheitliche Ansatz: Es geht eben nicht nur um die Goldmedaille. Das ist nicht die Erfüllung von allem. Und wenn wirklich schon vom Körperlichen her weit entwickelt bist und eben nur in der Jugend die Möglichkeit hast, sportlichen Erfolg zu haben, dann ist das deine Plattform. Während die anderen Richtung große Olympische Spiele streben, eben da ihren Vorteil sehen. Also so ist irgendwie alles abgedeckt, wenn man das positiv sieht. Aber man kann natürlich auch sagen: Ist alles blöd. Das bringt es so mit sich, dass die Medaille immer zwei Seiten hat.

Und von einem Boykott der Jugendspiele durch den DLV ist schon lange keine Rede mehr. Natürlich nehmen deutsche Leichtathleten in Singapur teil. Warum nun doch, Eike Emrich?

Das ist eine Mischung von allem gewesen, nehme ich an. Und natürlich auch das Versprechen des IOC, daraus eine Art Feier der Olympischen Idee zu machen. Völkerverständigung, nationenübergreifende Wettbewerbe und so weiter. Wer sich aber die Wirklichkeit anschaut, sieht, dass zwischen olympischer Idee und Betrieb ja schon heute enorme Klüfte bestehen. Und das wird bei den Jugendspielen genau so werden. Das war sozusagen Gewissensberuhigung. Aber die werden sich in die gleiche Richtung bewegen. Nur wird man hier versuchen, die Jugend der Welt früher an die Olympischen Spiele zu binden. Denn das Interesse der Jugend an diesem Ereignis hatte deutlich abgenommen.

Die sinkenden TV-Quoten waren ein wichtiger Grund für die Einführung der Jugendspiele, über den Jacques Rogge heute nur ungern spricht. Denn die olympische Kundschaft drohte zu vergreisen.

Die Einschaltquoten der Fernsehstationen von den Olympischen Spielen waren alarmierend. Im Vergleich zu Barcelona (1992) oder Atlanta (1996) lagen die Quoten 2004 in Athen in der Kernsportart Leichtathletik unter juvenilen Zuschauern um bis zu 50 Prozent niedriger. Die Jugend interessierte sich kaum noch für die Spiele, und in vielen der 35 olympischen Sportarten, die ohnehin weltweit kaum jemand kennt (etwa Gewichtheben, Rodeln, Bobfahren, Ringen, Moderner Fünfkampf), blieb der Nachwuchs aus.

Im Kern wurde das Programm vor mehr als 100 Jahren vom IOC-Gründer Baron de Coubertin geformt. Das IOC hat auf neue Entwicklungen und Trendsportarten selten überzeugende Antworten gegeben – auch weil sich die Verbände kollektiv dagegen stemmten und sich gegenseitig ihren olympischen Status sicherten. Für die meisten Sportverbände sind die Überweisungen des IOC aus den olympischen Marketingeinnahmen überlebenswichtig.

Bei den Winterspielen gelangen einige Reformen, etwa mit der Einführung von Snowboard oder zuletzt Skicross. Bei den Sommerspielen aber, wo das Programm viel dichter ist, hat man im Grunde versagt. Darauf hat Dick Ebersol, Sportchef von NBC Universal, zuletzt etwa bei SportAccord 2009 in Denver energisch hingewiesen – und damals auch gesagt, das IOC riskiere und teste mit den Jugendspielen nicht genug. Rogge hat die Botschaft verstanden.

Die Jugendspiele sollen nun viele Probleme lösen. Sie sollen die Kids zum Sporttreiben animieren, sie sollen den Sportverbänden Nachwuchs generieren, sollen Olympia hip und attraktiv machen und neue Kundschaft heranwachsen lassen – für Verbände, Fernsehanstalten und Sponsoren: Die Finanziers des Olympiakonzerns verstanden als erste, wie wichtig Rogges Projekt ist.

Rogge hat das IOC finanziell hervorragend aufgestellt. Die Rücklagen steigen kontinuierlich. Da blieben einige Dutzend Millionen für die Promotion der Jugendspiele übrig, die einher geht mit groß angelegten Aktivitäten im Bereich Social Media. Youtube, Facebook, Twitter, Flickr: Hier finden die Jugendspiele statt. Es ist nicht immer professionell, was das IOC dort macht, aber wirkungsvoll, denn die Zugriffszahlen steigen rasant. Und die TV-Quoten stiegen zuletzt auch, was unter anderem daran liegt, das mit China ein neuer Markt mit sehr jungen Zuschauern erschlossen wurde.

Heute stellt Rogge die Lage so dar, als hätte es nie ein Problem gegeben. Das ist natürlich ein bisschen geflunkert.

Die Zahlen sind gut, besonders die Quoten im Bereich der 12- bis 24-jährigen Fernsehzuschauer. Das war bei den Winterspielen Vancouver so – und davor auch in Peking. Wir stehen gut da, besonders seit wir das olympische Programm verändert haben. Die neuen Disziplinen – wie Snowboard, BMX oder Mountainbike – haben viele junge Zuschauer gefunden.

Wir werden diesen Weg weiter gehen. Man muss investieren, auch wenn die Zahlen gut sind und einen zufrieden stellen.

Womit Rogge kurz vor den ersten Jugendspielen weitere Änderungen im olympischen Programm ankündigte. Erstmals sprach er so klar aus, dass die Jugendspiele letztlich auch ein Testwettbewerb für die großen Spiele sind.

Ich denke, da wird es viele Dinge geben, die wir von den Jugendspielen für die traditionellen Olympischen Spiele übernehmen werden. Es ist vielleicht noch etwas zu früh, darüber zu reden. Aber zum Beispiel die Frage, neue Disziplinen oder neue Formate zu entwickeln. Das sollten wir, wenn es erfolgreich ist, auf die traditionellen Spiele anwenden.

Man darf davon ausgehen, dass die Programmreform, mit der er mehrfach schwer scheiterte, Rogges letztes großes Ziel als IOC-Präsident ist, bevor er 2013 nach zwölf Jahren Amtszeit satzungsgemäß abtritt.

Helmut Digel glaubt allerdings nicht, dass das einfach wird.

Also ich glaube, dass diese Idee, dass man die Olympischen Jugendspiele benutzen könnte als Erprobungsspiele, als Spielwiese für die internationalen Verbände, dass diese Idee von den Verbänden nicht aufgegriffen wird. Aber auch die Verbände, die beispielsweise drei gegen drei Basketball spielen bei den Jugendlichen, die werden ihre Variante bei den Erwachsenen nicht aufrechterhalten. Oder ihre entsprechende Beachvolleyballvariante wird der Volleyballverband beibehalten. Er wird nicht eine neue Beachvolleyballvariante hinzufügen.

Das Problem ist, wie die Athleten diese Wettkämpfe ausführen, wer im Hintergrund diese Athleten beeinflusst, welche Umwelt der Sport aufgebaut hat, ja welche dubiose Welt im Sport existiert mittlerweile, das ist das Problem. Insofern glaube ich, ist es ein völlig falscher Ansatz, dass man nun glaubt, man müsste den Jugendlichen ihre Trendsportarten anbieten, dann könnte man die Jugendlichen schon für sich gewinnen.

Warum die Jugend sich teilweise vom Sport abgewendet hat, das sind ganz andere Gründe. Die Sportarten, die attraktiv für die Jugendlichen gestaltet worden, haben nach wie vor ihre Jugendlichen binden können. Aber sie werden immer nur eine begrenzte Anzahl von Jugendlichen an sich binden. Und das ist auch gut so. Jugendliche haben unterschiedliche Interessen. Die einen wollen Musik machen. Die anderen interessieren sich für Politik. Und es gibt auch Jugendliche, die sich für Leistungssport interessieren. Darin sehe ich nicht das Problem.

Das Problem ist, wie der Sport insgesamt auftritt, wie er sich selbst präsentiert und inszeniert, und wie er sich vor allem vervielfältigt, wie er immer umfangreicher, gleichsam imperialistischer wird bezogen auf sein Auftreten. Und hier hätten diese Spiele durchaus ihre Funktion, wenn man ein Gegenmodell im Sinne der Bescheidenheit und im Sinne der Nichtkommerzialisierung hätte setzen kann. Aber da habe ich eben meine Zweifel.

Die Eröffnungsfeier war wahrlich spektakulär. Die Gefahr besteht nun, dass der nächste Ausrichter diese Eröffnungsfeier überbieten möchte. Und dann befinden wir uns wieder im gleichen Zirkel, den man schon bei den anderen Spielen hat beobachten können, dass das Problem des Steigerungsimperativs – eben höher, schneller, weiter – eben der allgemeine Imperativ wird für alles, was den Sport betrifft. Und darin hat er offensichtlich ein Steuerungsproblem. Er kann aus sich selbst heraus keine Stoppregeln mehr formulieren, sondern er ist in einem ständigen Steigerungsprozess. Und das ist vor allem geprägt durch das Geld, denn es geht im Wesentlichen um die Steigerung der Einnahmen.

Trotz allem sieht Digel Rogge mit den Jugendspielen auf einem richtigen Weg.

Aber was Jacques Rogge mit diesen Jugendspielen sicher erreicht, dass ist, dass er symbolisch in der Welt des Sports ein Zeichen setzt. Es kommt nicht von ungefähr, dass die meisten ihn kritisieren, dass sie eigentlich gar nicht engagiert mitarbeiten wollen bei diesen Olympischen Jugendspielen. Auch wenn sie einstimmig abgestimmt haben, das ist typisch für den Weltsport, so gibt es doch intern eine große Opposition.

Nach wie vor glauben viele Fachverbände, man braucht diese Wettkämpfe nicht. Und das kreative Element, das sich Jacques Rogge von diesen Spielen versprochen hatte, das haben bisher nur einige Verbände erfüllt. Aber immerhin, er hat auch mit der Eröffnungsfeier, mit den Botschaften, zunächst einmal ganz andere Zeichen den Verbänden, den Funktionären, und das ist wichtig, den Funktionären, die in diesen Verbänden Verantwortung übernommen haben, gesetzt. Und er hat damit so etwas wie eine Gegenwelt konstruiert. Ob die sich auf Dauer halten lässt, und ob er damit am Ende sogar Strukturen beeinflusst, das muss man aus der Sicht von heute bezweifeln.

Größte Zweifel an Idee und Umsetzung der Jugendspiele hatte der Kanadier Richard Pound, einer der wichtigsten und einflussreichsten IOC-Mitglieder der vergangenen Jahrzehnte. Pound hat sich mit seiner offenen Art und dem Kampf gegen Doping und Korruption keine Freunde gemacht im IOC. Aber er bleibt sich treu – und so bleibt er, der einzige Kritiker der Olympischen Jugendspiele, diesem Mini-Olympia fern. Richard Pound zieht einen Familienurlaub vor und kommt nicht nach Singapur, wo bis Ende August fast alle IOC-Mitglieder erwartet werden.

Es wäre heuchlerisch, es wäre verlogen, bei einer Veranstaltung zu erscheinen, die er so vehement kritisiert hatte und von der er immer noch nicht überzeugt ist, teilt Pound mit.

Ich werde nicht noch mehr Geld des IOC für eine teure Reise zu etwas ausgeben, an das ich nicht glaube!

Pounds Fernbleiben ist natürlich auch eine Ohrfeige für Rogge. Pound dagegen hat das Konzept schon 2007 auf der IOC-Session in Guatemala in Frage gestellt. Rogge redet unentwegt davon, ein weltweites Bildungs- und Erziehungsprogramm anzubieten. Pound hält entgegen, das IOC erreiche mit den Jugendspielen nicht viel mehr als jene Jugendlichen, die ohnehin schon Sport treiben, also nur eine Elite von vielleicht zwei Prozent. Und Pound hat seine Überzeugung deutlich gemacht, dass er das Dopingproblem durch diese Jugendspiele weiter in die unteren Altersklassen verlagert sieht.

Eike Emrich hat grössten Respekt vor der Entscheidung von Pound. Und er weiß, dass fast alle hohen Sportfunktionäre anders denken:

Man ist dort, wird gefeiert, begegnet sich gegenseitig. Also man entkoppelt Denken, Reden und Handeln, und das ganze noch damit garniert, dass es angeblich um die olympische Idee geht. Die betrieblichen Entgleisungen muss man sich ja nicht direkt anschauen.

Walther Tröger dagegen, IOC-Ehrenmitglied und langjähriger Kollege von Pound, meint, es wäre besser gewesen, Pound hätte sich die Jugendspiele angesehen, um dann seine Kritik fundierter vorzubringen.

Das akzeptiere ich auch. Ich bin mit Dick Pound befreundet, seit vielen Jahren, seit den Spielen in Montreal haben wir eine enge Beziehung. Ich habe häufig mit ihm diskutiert, war oft auf seiner Linie, nicht immer, muss ich sagen. Aber ich habe für eine solche Haltung durchaus Verständnis. Nun muss man auch sehen: Ihm sind auch nicht alle Früchte gereift, die er gerne geerntet hätte. Das spielt vielleicht eine Rolle. Aber er ist sehr sachkundig. Er diskutiert zur Sache und er entscheidet zur Sache. Und wenn er der Meinung ist, nein zu sagen und dabei zu bleiben, dann akzeptiere ich das.

Helmut Digel gehört zu jenen, die zwar kritisieren, aber dann doch stets dabei sind und, wie hier, im Ritz-Carlton logieren. Er war Mitglied des Vorbereitungskomitees und gehört jetzt zu den so genannten Observern, die ihre eigenen Vorbereitungen observen. Über seine Wende vom Kritiker zum Gestalter spricht er u.a. in diesem DLF-Interview mit Astrid Rawohl:

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Und gleich noch ein Interview, mit Ingo Weiss, Chef der Deutschen Sportjugend und Präsident des Deutschen Basketball-Bundes:

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Als gewesener Kritiker und unbequemer Geist hat Digel natürlich Verständnis für Pounds Entscheidung:

Ich kann ihn verstehen. Ich respektiere auch seine Haltung. Er war für mich in allem ein engagierter und konstruktiver Kritiker. Wenn es um die Gefährdung des Hochleistungssports geht, hat er immer die Probleme beim Namen genannt. Pound ist nicht beliebt in der olympischen Familie. Er hat mehr Gegner als Freunde. Aber die meisten wissen auch, dass ohne Pound heute die Situation des IOC weit gefährlicher wäre. Denn er hat immerhin für die WADA Beispielhaftes geleistet. Und er hat den Antidopingkampf salonfähig gemacht, auch gegenüber der Politik. Und wenn er kritische Zusammenhänge sieht, ich denke, damit muss auch Jacques Rogge leben, dass er solche Kritiker hat.

Leicht fällt es ihm nicht.

11 Gedanken zu „Höher, schlauer, jünger?“

  1. Jens Hungermann und Jörg Winterfeldt in der Welt: Blaues Auge für die Träumer unter den Ringen

    Die olympischen Jugendspiele in Singapur sollen eine ideale Welt vorgaukeln. […] Also lobt der Deutsche Olympische Sportbund das Projekt, wo er kann, will doch die deutsche Dependance Olympias den Zuschlag für die Ausrichtung der Winterspiele 2018 in München erheischen.

  2. Wenn es Dich nicht gäbe, ich ich das so nie erfahren.

    Und das mit dem Flattr-Button, das üben wir noch, ja?

  3. @ Geert H: Der hätte sogar noch länger sein können, aber natürlich auch geraffter. Ich glaube allerdings nicht, dass sich die „Wahrheit“ über die Jugendspiele vom Schreibtisch aus in 150 vorurteilende Zeitungszeilen stanzen lässt. U.a. weil ich das nicht glaube und nicht mag, bin ich hier.

  4. @ SvenR: Ja. Flattr hat gerade so ne komische Änderung eingeführt. Bislang habe ich das immer irgendwie gelöst, jetzt wirds komplizierter. Ich übe mal wieder, wenn ich zu Hause bin.

  5. @Hain, FAZ: Zum Glück hat aber das IOC soviel Macht die Steuerfreiheit der Erlöse mit der innerstaatlichen Verwaltung zu vereinbaren. Was sind da schon Pässe?

  6. @Hain, FAZ: Zum Glück hat aber das IOC soviel Macht die Steuerfreiheit der Erlöse mit der innerstaatlichen Verwaltung zu vereinbaren. Was sind da schon Pässe?

  7. Pingback: #London2012 (XXIX): #openFriedrich und andere Transparenzallergiker: warum das Deutschlandradio mir Berufsverbot erteilte : jens weinreich

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