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Das Olympische Bildungsmagazin

Ein bayrisches Qualitätsprodukt …

… nein, natürlich nicht Katarina Witt, die morgen in Lausanne das Bid Book für die Winterspiele 2018 beim IOC abgibt, sondern Monika Gruber.

„Klugsch-Eisser“ mit Monika Gruber über sozialistische Monumente, charakterlich gefestigte bayerische Bauern, die Doping-Bagage und vorolympische Simultan-Ãœbersetzungen:

[youtube Q46ENBCBE4c nolink]

Dank an Ralf (an wen sonst?)

96 Gedanken zu „Ein bayrisches Qualitätsprodukt …“

  1. @Ralf/dpa-Meldung Olympia-Streit

    Der verblüffte Herr Anwalt scheint noch gar nichts von der Kommunikationsherrscher-Nummer gehört zu haben, die offenbar unweigerlich mit dem Namen Bach (auf den ja das Urheberrecht des dann von Zwanziger wortwörtlich wiederholten Ur-loser-Spruches mit der „Kommunikationsherrschaft“ gebucht ist) ins Spielchen fließt und ihre hübsch dreist standardmäßig in quasi-staatliche Autorität verpackten Privat-Fakten ausgerechnet dort hinspült, wo andere noch am – hiermit „souverän“ aufzuheben bzw. auszusetzen angefangenen und damit kurioserweise dessen eigene Verfechter ins Hintertreffen bzw. gleich ins Abseits stellenden – Recht festhalten bzw. irgendwas auf der Augenhöhe des (nunmehr sinister suspendierten) Gesetzes verhandelt sehen wollen.

    Die Schau nennt sich das Gesetz der Gewalt; also hat er schon recht, der Herr Advokat, wenn er meint, „schlichtweg unverfroren und falsch“ – bloß ist das hier schon nicht mehr die Frage. Mit Bach kommt Meta-Recht ins Spiel, und das heisst: Anomie (Gesetzlosigkeit).

    Ich hoffe, die Garmischer zeigen es dieser inkorporierten olympischen Arroganz der Macht bei dem Anlass am Ende doch noch.

  2. Benedikt Voigt im Tagesspiegel: Kein olympischer Friede in München

    „Das ist eine Chimäre, das ist Fake“, echauffiert sich der Rechtsanwalt, der 59 Garmisch-Partenkirchener Grundstückbesitzer vertritt, die von den Münchner Olympiaplanungen unmittelbar oder mittelbar betroffen sind. „Es gibt null Kontakt“, sagt Ludwig Seitz dem Tagesspiegel, „es gab und gibt keine Gespräche, wir lehnen Gespräche auch ab.“ Seine Mandanten seien generell gegen Olympische Spiele, weil das enge Tal in Garmisch-Partenkirchen solch eine Veranstaltung nicht vertrage. „Es geht nicht um irgendwelchen Grundstückspoker“, erklärt Seitz.

    Thomas Vitzthum in der Welt: Häuslebauer wollen Olympia in Bayern sabotieren

    Über Schneiders Optimismus zeigt sich Ludwig Seitz sehr verwundert. „Seit dem 26.November gibt es null Kontakt mit der Staatsregierung“, so der Anwalt. Direkte Kontakte mit den Eigentümern gebe es auch nicht. „Die 63 stehen wie eine Eins.“ Man wolle abwarten, was im „Bid Book“ stehe, und mit der Evaluierungskommission reden. „Dann zerplatzt diese Olympiabewerbung“, sagt Seitz.

    nolympia.de: Das Bid-Book-Märchen

  3. NaturFreunde Deutschlands: Münchner Olympia-Bewerbung überzeugt nicht – Optimaler Umwelt- und Klimaschutz muss der Maßstab für Großveranstaltungen sein

    Der Schutz der Natur darf nicht nur am Rande behandelt werden: Für uns alle ist er lebenswichtig. Bisher ist das von der Bewerbergesellschaft vorgelegte Konzept nicht überzeugend. Die Bewerbergesellschaft greift das Thema zwar auf, klebt aber nur kleine Pflaster auf die nicht zuletzt selbst erzeugten Wunden.

  4. Katja Riedel in der SZ: Drohung aus München

    Ude verwies erstmals auf die Option einer „vorzeitigen Besitzeinweisung“ für Olympia – eben jene temporäre Enteignung, auf die sich die Gemeinde Garmisch-Partenkirchen zuletzt bezogen hatte, um ein Kandahar-Grundstück für die Ski-WM im Februar zu sichern. Enteignungen hatten Bewerbungsgesellschaft wie Staatsregierung bislang ausgeschlossen.
    […]
    Hartmann hat bereits juristischen Rat eingeholt und geht von einem „möglicherweise rechtswidrigen Vorgehen“ aus, da Profisport nicht zur Erholung zähle. Zudem handle es sich um kommerzielle Veranstaltungen, die von Privaten ausgetragen und nur einem begrenzten Personenkreis zugänglich seien.

  5. ludwig-hartmann.de: Gründungsjubiläum von NOlympia

    Bei der vom Bündnis gestarteten Unterschriftenaktion beteiligten sich darüber hinaus bereits mehr als 10.000 Bürger, und machen damit ihren Unmut über die Münchner Planungen deutlich.
    […]
    Deshalb arbeitet “NOlympia� gerade daran, in den nächsten Tagen ein Bürgerbegehren in Garmisch-Partenkirchen zu starten.

  6. Moin

    Da ich Verwandtschaft in GAP habe, waren wir über Weihnachten dort. Beim Besorgen letzter Weihnachtsgeschenke, beim Essengehen, im Alpspitzbad, und wenn ich wandernd jemanden getroffen habe, überall habe ich smalltalkend ausgelotet, ob es nicht doch jemand gibt, der ohne als Grossgrundbesitzer gewaltig zu profitieren, FÜR die olympischen Winterspiele 2018 in Deutschland wäre.

    Ich habe keinen gefunden.

    Im Gegenteil: Der gemeine Bürger hat mal wieder nix davon, ausser Baulärm, steigende Mieten, und höhere Kommunalgebühren bei sinkenden Leistungen.

    Zum Beispiel hat man die Sanierung des Alpspitzbads bei 33% abgebrochen. Wenn Olympia kommt, wird das Bad abgerissen, die Eishalle daneben ebenso, und direktemang was Gigantomanisches aus dem Boden gestampft. (Die in diesem trainierenden Eibseenixen stellen übrigens traditionell das Gerüst der Synchronschwimmnationalmannschaft. In den Monaten ohne Schwimmhalle können die ja dann in den Eibsee.)

    Rätselhaft, wie Politiker so Lichtjahre entfernt vom Interesse des Volkes entscheiden können. (okay, eigentlich nicht rätselhaft, weil normalerweise weiss man ja, der Politiker ist korrupt oder deppert. Bleibt rätselhaft, weil der Ude war jahrzehntelang ganz in Ordnung.

  7. Ehe ich zum komme, kann ich versichern, das Sigmund Gottlieb einen passablen Sportmoderator abgeben würde.

    Mein Gefühl sagt mir: Der PR-Ton der Aktuellen Kamera und ihr hölzernes Geschwätz im DDR Fernsehen feiert freudige Wiederauferstehung.

    Es legen sich also nur ein paar Bauern quer vor die Skipisten.

    Olympia ist also keine Megakommerzveranstaltung.

    Für Herrn Gottlieb verdichtet sich das Leben bei Olympia.

    Fehlte eigentlich nur noch so ein richtig ultimatives Schlusswort in der Art:

    Ich habe die Zukunft gesehen, und Sie wird nicht funktionieren.

  8. Ehe ich zum – Aber! – komme, kann ich versichern, das Sigmund Gottlieb einen passablen Sportmoderator abgeben würde.

    Mein Gefühl sagt mir: Der PR-Ton der Aktuellen Kamera und ihr hölzernes Geschwätz im DDR Fernsehen feiert freudige Wiederauferstehung.

    Es legen sich also nur ein paar Bauern quer vor die Skipisten.

    Olympia ist also keine Megakommerzveranstaltung.

    Für Herrn Gottlieb verdichtet sich das Leben bei Olympia.

    Fehlte eigentlich nur noch so ein richtig ultimatives Schlusswort in der Art:

    Ich habe die Zukunft gesehen, und Sie wird nicht funktionieren.

  9. Ich bin ja dafür —
    1) Austragungsorte der Fußball WM 2018 und 2022 werden getauscht.
    2) Olympische Winterspiele finden mit Fußball-WM in Katar statt.
    3) IOC nicht mehr sauer auf Blatter

  10. @ Ralf: Bin davon überzeugt, dass diese Bewerbungsphase noch einige Kringel dreht. Bürgerprotest in Süddeutschland analog Stuttgart 21, verstärkte Militarisierung in Südkorea – am Ende kommt Annecy um die Ecke gekrümelt und wird als sicherste Variante gewinnen.

  11. Nochmal doof gefragt:
    Sollten diese Grundstücke nicht „freiwillig“ von den Besitzern hergegeben werden und rechtzeitig (warum auch immer) nicht für Olympia zur Verfügung stehen, würde dann die komplette Bewerbung tatsächlich hinfällig?
    Hat der DOSB keinen Plan B mit anderen (schon bestehenden) Sportstätten in der Schublade?
    Können diese Grundstücke tatsächlich enteignet werden, gibt es diesen Rechtsanspruch des Staates wirklich noch (für Olympia)?

    Dankeschön

    PS: Als Vater eines Kindes, das vielleicht 2018 sportlich in der Lage wäre an Olympia teilzunehmen fände ich München als Ort absolut bekloppt. Da kann er so oft genug hin in seinem Leben. Aber nach Südkorea? Ist zwar schwerer für die familiären Beobachter hinzukommen, aber auch reizvoller!

    PS2: Bei den ganzen Debatten scheint es mir so, als wären die Winterspiele generell tot (nach 2018)? Wenn schon 2018 keiner so richtig will und es nur 2 Bewerber gibt, wie sieht es denn aktuell für 2022 aus?

  12. @ enrasen:

    zu 2022:
    gamesbids.com: Future Winter Bids

    zur rechtlichen Situation:
    SZ: Drohung aus München

    Ein Enteigungsverfahren für Olympia könnte sich am WM-Vorbild orientieren: Die Gemeinde hatte sich in ihrem Enteignungsantrag auf Artikel 35 des bayerischen Naturschutzgesetzes bezogen. Dieses soll verhindern, dass Einzelne der Allgemeinheit den Zugang zu „landschaftlichen Schönheiten“ und Naturgenuss verwehren, den auch die bayerische Verfassung zusichert. Zu den fraglichen Flächen können, heißt es, auch Ski- und Rodelabfahrten gehören.

    Anwendbar wäre es demnach vor allem auf das für die Spiele unverzichtbare umstrittene Grundstück im Zielhang der Kandahar-Abfahrt. Der Landtagsgrüne Ludwig Hartmann, Sprecher des Netzwerkes NOlympia, bezweifelt allerdings die Anwendbarkeit. Hartmann hat bereits juristischen Rat eingeholt und geht von einem „möglicherweise rechtswidrigen Vorgehen“ aus, da Profisport nicht zur Erholung zähle. Zudem handle es sich um kommerzielle Veranstaltungen, die von Privaten ausgetragen und nur einem begrenzten Personenkreis zugänglich seien.

    Einer der Kommentatoren schreibt hierzu:

    Freier Zugang zu Naturschönheiten

    Ich freue mich schon heute, wenn ich an den Tagen der Abfahrtsrennen den Zielbereich ohne Behinderung, sprich Eintrittskarte oder sonstwas, besuchen kann. Denn das sichert mir die Verfassung dann ja zu. Sogar Gerichte müssten mir nach einer Enteignung mit der geplanten Begründung diesen Zugang gegenüber den privaten Veranstaltern einräumen.
    Also, auf Ihr Besucher, der Eintritt bei Olympia in GAP wird kostenlos und wir können zwischen den Skiläufern herumwandern!?!?
    Erkennt man eigentlich, welchen Blödsinn man derzeit zu diesem Thema verbreitet?

  13. Eine aktuelle Infratest-dimap-Umfrage im Auftrag von BR-Kontrovers hat übrigens eine Zustimmung von 60% unter der bayerischen Bevölkerung ergeben.

    Im heute veröffentlichten Bid Book steht dagegen folgendes:

    In the most recent survey conducted by GfK SE, Bereich GfK Marktforschung, one of Germany’s leading research companies, the support numbers were strong on all geographical levels. 70.9 % of the residents of Munich expressed support for the bid while respective support levels of 74.5 % and 76.3 % were recorded regionally and nationally.

  14. BR-Kommentartor Gottlieb : (minute 18:45)
    Was olympische Spiele einen Land gutes tun können, haben die Sommerspiele 72 in München gezeigt…

    Ich gebe zu ich war nicht live dabei, aber als spätgeborener dacht eich immer, dass von den Spielen eher immer was anderes als „das Gute“ gezeigt wird: München 72

    Aber hey er hat auch den Atomkompromiss schon schön geredet…: http://www.youtube.com/watch?v=r_XurpY3eqA

  15. Wie ist das bei Olympischen Spielen mit der Mehrwertsteuer? Sind die Veranstalter von der genauso befreit wie die Fifa bei der WM?

  16. Ich hatte einige Male auch das Gefühl, als würde er sich plötzlich die Maske vom Gesicht reißen, um als Urban Priol Neues aus der Anstalt verkünden zu wollen.
    Aber nein, er blieb mit dem nichtssagendsten Gesicht der Welt dabei, dass mit Olympia nicht zu spaßen sei.

  17. Bin ich eigentlich der einzige, bei dem das Video von Gernot Hassknecht Sigmund Gotlieb nicht läd? Ich finde dass aus streng humoristischen Gründen äußerst schade.

    @enrasen: Man erkennt den Ausbildungsstand von jungen Juristen ganz gut daran, ob sie sich im öffentlichen recht noch ernsthaft damit außeinandersetzen, warum und aus welchen Gründen Klagen gegen, sagen wir, eine neue Umgehungsstrasse erfolgreich sind, oder ob sie sich schon an dem Merksatz orientieren „öffentliche Infrastruktur setzt sich im Ergebnis immer durch“. Nur mal so als Anhaltspunkt, und weil ich mir das (Enteignung oder Ausserbesitzsetzung wegen einer kommerziellen Sportveranstaltung) ansonsten auch nicht vorstellen kann/ mag.

  18. @Ralf: Danke. In Garantie 5.7.1 steht’s wie vermutet.

    Vielleicht sollten die Garmischer Bauern eine analoge Liste – abgestimmt auf ihre Interessen vorlegen – und dann gucken wir mal, wie „wir, die Bundesrepublik Deutschland, der Freistaat Bayern, die Landeshauptstadt München, der Markt Garmisch-Partenkirchen, der Landkreis Berchtesgadener Land“ darauf reagieren. :-D

  19. @marc, ralf. Ich tippe auf folgende Reaktion: Witt, Bach, Schwank, de Maiziere würden sicher eine No-Bewegung gründen.

  20. Katja Riedel in der SZ: 1700 Garmischer müssten unterschreiben

    Axel Doering, der Garmischer NOlympia-Sprecher, möchte das Begehren vorantreiben, gemeinsam mit zwei Mitstreitern will er hinter der Unterschriftensammlung stehen. Ein Kandidat aus dem konservativen Lager ist gefunden, hinzu soll möglichst noch ein Landwirt kommen.
    […]
    Eine Frage sei inzwischen gefunden, aber noch geheim, sagte Doering der SZ. Ob das Bürgerbegehren tatsächlich gestartet wird, solle sich aber erst in den nächsten Tagen entscheiden.

  21. Zuerst dachte ich: „Das muss eine Parodie sein, wie Gernot Hassknecht in der ZDF-‚heute show‘! Oder er kriegt gleich den Bogen, eben doch nicht die abzubügeln, welche sich mangels Lobby nicht wehren können …“, nachdem schon Hitler Garmisch und Partenkirchen zwangsvereinigt hat und offenbar mit dem Olympischen Kommitee gekungelt.

    Nach 1936 war das IOC schon wieder drauf und dran, gleich nochmal 1940 die Winterspiele an (Nazi-)Deutschland zu vergeben. Das wäre doch viel eher mal einer Recherche wert! – aber wie setzt der streitbare Kommentator fort? 1972 sei ein beispielhafter Erfolg für Deutschland und die Olympischen Spiele gewesen, …ja, hat den Mann denn das Gewitter beim Stuhlgang überrumpelt?!

    München ’72 – das war, abseits von Uli Meyfarths Hochsprung, doch wohl desaströs genug: Terroristen stürmen das Olympische Dorf, die Polizeikräfte sind ungenügend geschult und völlig unerfahren, unrühmlich auch die Arbeit der Medien: „Wir berichten für Sie live vom Tatort…“, nur leider auch für die Erpresser, Entführer und späteren Mörder der Athleten – dumm und ahnungslos!

    Und Gottlieb? Schwadroniert da irgendwas vom verlängerten Tunnel, den wir Deutschen angeblich stets lieber hätten als das Licht am (rettenden?) Ende! ‚CSU-Sigi‘ ist ja kein unbeschriebenes Blatt, und seine politische Linie wenig rätselhaft, aber muss man so einem Urviech denn so ein Forum für nur zu offensichtliche Olympiawerbung bieten?! Wer bezahlt den eigentlich (besser), die ARD oder solche Hintermänner und Strippenzieher wie eh und je, vor allem bei Sport-Großveranstaltungen? Die FIFA-WM in Katar ist ja schon per se eine Realsatire …

  22. P.S.: (Zitat Sigmund G.: ) „Wenn alles mit rechten Dingen zugeht…“, …dann gehört der [GELÖSCHT/jw] abgeschoben, statt der Bergbauern aus Garmisch-Partenkirchen. Reaktion statt Redaktion, so nenne ich solche Wortmeldungen!

  23. 1.) Frau Aigner war beim Tierarzt, mit einem Suppenhuhn, das seit Tagen nicht weichzukochen war: „Krrriegt mer’s nochamoal g’sund…?“

    2.) „20 Prozent auf alles außer Tiernahrung“, gibt’s jetzt auch in Uetersen – und was gibt’s auf Tiernahrung? – Zwei Jahre mit Bewährung (und ’nen verstimmten Magen)!

  24. Pingback: Daniel Drepper » Blog Archive » Die Sport-Woche (5)

  25. Hm. Wenn durch temporäre Enteignung die Möglichkeit geschaffen werden soll, für ein temporäres Ereignis mit einer Vielzahl von temporären Sportstätten und zum Abriss bestimmten Einrichtungen einen zeitlich unbegrenzten und nach oben in EUR nicht limitierten Schuldenberg für die Gemeinde, das Land und/oder wahlweise den Bund entstehen zu lassen, müsste es doch im Umkehrschluss möglich sein, durch Weglassen der Enteignung einen Gewinn zu erzielen. Oder wat…?
    -und- noch ne Ãœberlegung:
    Vorausgesetzt es würde temporär enteignet, um den freien Zugang auf Naturschönheiten zu ermöglichen, könnte ich persönlich davon profitieren, wenn ich mich am Vorabend meines 56. Geburtstages leicht bekleidet in den Zielhang der Kandahar-Abfahrt begebe, um gleichfalls als Naturschönheit zur Geltung zu kommen?
    Speziell bei dieser Überlegung fällt mir auf, dass der Protest der Garmischer Bauern doch noch mehr Sinn macht, als sich auf den ersten Blick erschließt.

  26. Astrid Rawohl für dradio.de: mp3-Datei:

    Interview Ludwig Seitz – Anwalt Garmischer Grundbesitzer
    Sendezeit: 15.01.2011 19:41
    Autor: Rawohl, Astrid
    Programm: Deutschlandfunk
    Sendung: Sport
    Länge: 09:45 Minuten

    Grit Hartmann für dradio.de: mp3-Datei:

    Bauernland in Sportlerhand – zu möglichen Enteignungen für Olympia 2018
    Sendezeit: 15.01.2011 19:26
    Autor: Hartmann, Grit
    Programm: Deutschlandfunk
    Sendung: Sport
    Länge: 05:02 Minuten

  27. Textversion des Beitrags von Grit Hartmann: „Bauernland in Sportlerhand“? – Das Grundgesetz zieht für Enteignungen zugunsten Olympischer Spiele enge Grenzen

    Eigentumsentzug wäre mithin nur verfassungsgemäß, wenn die Olympiaplaner für jedes einzelne Grundstück das Fehlen einer Alternative nachweisen könnten. Aus dieser Perspektive betrachtet erhält die Informationspolitik der Münchner eine neue Dimension. Fragen darf man nun zumindest, ob es sich um juristisch kalkulierte Intransparenz handelt. Denn für „Bauernland in Sportlerhand“ zieht das Grundgesetz enge Grenzen. Engere, als der anwaltlich bestens beratenen Bewerbergesellschaft womöglich lieb ist.

  28. @ 40/Grit Hartmann: Habe ich das richtig verstanden, das Bid Book ist nicht vollständig veröffentlich? Gibt es eine gute Begründung, nachdem gefühlte Steuer-Millionen in der Bewerbung stecken? Persönlichkeitsrechte dürften es kaum sein (wie beim Volksentscheid über die Offenlegung der Berliner Wasserbetriebe, über den ich demnächst entscheiden darf)

  29. @Ralf/44
    Der Herr Uhde sei in den illustren Kreis der Ober-Kommunikationsherrscher aufgenommen!
    Denn wer mit seinem Gewicht als öffentlicher Potentat bereits durch seine Aussagen gegenüber den Medien ein Stadt-Areal mit einem Baumbestand von 2630 Stück (davon lt. BN mehr als 1700 in die Kategorien erhaltenswert oder sehr erhaltenswert eingestuft), mit Freiluft-Kindergarten und Biotop als „militärisches Ghetto“ vor-aussägt, hat die höhere Aufnahmeprüfung erfolgreich abgelegt.
    Wobei wie immer in solchen Fällen nur noch zu wünschen übrig bleibt, dass der damit angebahnten Unternehmung nicht derselbe Erfolg beschieden sein wird.

  30. @ pecas:
    Danke für die Unterstützung! Leider ist der Münchener OB nicht der einzige Kommunikationsherrscher, mit dem es die Olympiagegner zu tun haben. Mich wundert, daß bislang noch keiner von diesen auf den Begriff „Truppenübungsplatz“ gekommen ist…

    Ihro Gnaden schreiben sich im übrigen ohne „h“!

  31. @Ralf
    [Ah..! Oh..! Uh…, nein, Ude!]

    ‚Der „Truppenübungsplatz“ der Kommunikationsherrscher‘
    – ja, das wäre schon eine fette n-olympische Headline (die sogar beibehalten werden könnte, wenn’s dann – weiß man es? – doch zum Zugspitz-Ernstfall kommt) …

    Die Garmischer haben angesichts der immerolympischen Symbolgeilheit der K-Herrscher (- deren Möglichkeit allein schon an mir absolutem Zuschauer seit „Adler statt Emke“ nagt -) vielleicht nur eine Chance: entweder mit Dynamit oder mit Photoshop an die Zugspitze.

    Ja, wie sähe das mit abgestorbener Flora bis zur Baumgrenze bedeckte Bergmassiv wohl aus, wenn es von fünf zerbrochenen Ringkerben durchbohrt ein trübes alpines Abendrot durchscheinen ließe?

  32. Gröberes Manöver der Kommunikationsherrscher heute:
    Plakative Predigten auf sueddeutsche.de.

    Die Finanzierung der einzigen bundesweiten Anlaufstelle für den Einsatz gegen Rechtsextremismus im Sport wurde nicht verlängert. Trotz einer beachtlichen Aufbauarbeit.
    Vermutlich sagt diese Abwicklung mehr über die Zusammenarbeit zwischen Politik und Sport aus als die gesamte Podiumsdiskussion am Dienstag in der Berliner Auferstehungskirche.

  33. Katja Riedel in der SZ (Printausgabe vom 19.01.): Sportvereine stellen Ja zu Olympia in Frage – Vor allem im Großraum München müssten viele Anlagen saniert werden

    In Münchner Sportvereinen mehren sich Bedenken, dass der Breitensport im Falle eines Zuschlags für die Winterspiele 2018 leer ausgehen oder sogar Schaden nehmen könnte. Dies ist der Tenor eines Aufrufes, den Norbert Kreitl, der Vorsitzende eines der größten Münchner Vereine, des SV Neuperlach, verfasst hat. Der ehemalige Stadtrat Kreitl fordert in seiner ‚Resolution bayerischer Sportvereine‘, die allen Münchner Vereinen zugegangen ist, Bund, Freistaat, Landeshauptstadt und Kommunen auf, feste Zusagen zu machen. Sie sollen künftige Zuschüsse etwa für den Bau vereinseigener Sportanlagen garantieren. Dies macht Kreitl zur Bedingung für ein Ja zu Olympia.

    Kreitl verweist auf einen Antragsstau beim Bayerischen Landessportverband (BLSV), der besonders im Großraum München bestehe. Für München belaufe sich dieser auf derzeit 30, für Bayern insgesamt auf 60 Millionen Euro.

    SZ-Kommentar von Wolfgang Wittl (Printausgabe vom 19.01.): Sportstadt mit Defiziten

    Die Sorge der Vereine, Olympische Spiele könnten ihnen mehr schaden als nutzen, ist durchaus ernst zu nehmen. Sie fürchten mit Recht, dass Investitionen für Spitzensport und infrastrukturelle Prestigeobjekte zu ihren Lasten gehen.

  34. nolympia.de: Deutsche Bahn fährt von Stuttgart 21 nach München 2018

    Am 19.1.2011 fuhr auch noch die Deutsche Bahn auf München 2018 ab – für knappe sechs Monate Restlaufzeit der Bewerbung. Da hat es wohl einiger Anrufe aus dem Berliner Kanzleramt bedurft, um bis zur Vergabe der Spiele am 6.7.2011 noch Geld loszueisen. Zu den Zwangsverpflichteten von OB Christian Ude gesellten sich also die Zwangsverpflichteten Deutsche Bahn und Deutsche Post von Angela Merkel.

    Bis dato langte die Bewerbungsgesellschaft München 2018 folgenden Unternehmen der Öffentlichen Hand in die Tasche:
    Nationale Förderer für ca. 3 Millionen Euro: Sparkassen Finanzgruppe (100 Prozent in Öffentlicher Hand), Flughafen München (100 Prozent), Lotto Bayern (100 Prozent), Deutsche Bahn (100 Prozent), Deutsche Post (30 Prozent).
    Nationale Ausstatter für ca. 300.000 Euro: Messe München (100 Prozent), Olympiapark München (100 Prozent), Stadtwerke München (100 Prozent).
    Es flossen also bislang an Geld- und Sachleistungen ungefähr 14 Millionen Euro von Unternehmen der Öffentlichen Hand an die Bewerbungsgesellschaft München 2018: bemerkenswert angesichts der ständig wiederholten Behauptung, dass keine Steuergelder für die Bewerbung München 2018 eingesetzt werden sollten.

    Weitere Vorschläge für öffentliche Nationale Förderer in letzter Minute: Bundeswehr (Sportsoldaten!), Kirchen (olympische Friedensbewegung!), Pfadfinder (Jugend der Welt!) und Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW – für die nötigen Wiederaufbaumaßnahmen nach den Olympischen Spielen.

  35. Merkur: Platzt das ­Bürgerbegehren?

    Viele Olympia-Gegner fürchten Anfeindungen aus der Bevölkerung und Repressalien, falls sie ein Bürgerbegehren mit ihrem Namen öffentlich unterstützen würden. „Diese Menschen haben Angst“, so Doering.
    […]
    So sollen jetzt auch Grundbesitzer, die ihre Flächen nicht für die Spiele freigeben wollen, Morddrohungen erhalten haben, sagte ihr Anwalt Ludwig Seitz der tz.

  36. Der Herr de Maizière ist schon ein Fuchs…

    Dass Deutschland sichere, friedliche und freundliche Spiele ausrichten kann, haben wir bei den Olympischen Spielen 1936 1972 der Fußball-WM 2006 und vielen weiteren internationalen Wettkämpfen bewiesen.

  37. Legal Tribune online: Drohende Enteignung – Bauern-Aufstand trübt Olympia-Hoffnung

    Sollte Karlsruhe über mögliche Enteignungen im Zuge des Olympia-Zuschlags für München entscheiden müssen, wird die Zeit knapp.
    […]
    Sollten die Olympia-Befürworter entsprechende Verfahren einleiten und eine vorzeitige Besitzeinweisung versuchen wollen, werden sie den Schutz des Eigentums zu spüren bekommen. Dieser hat schon vielen hoheitlichen Ideen Stand gehalten.

  38. IOC-Chef Rooge in der NZZ zu Schweizer Olympia-Plänen/-wünschen
    «Es braucht mehr als ein Bergdorf»

    Spiele in der Schweiz wären weisse Spiele in den Bergen, an den Wurzeln des Wintersports. Ein krasser Gegensatz zu den Spielen 2014 im grossen Sotschi.
    Sie haben falsche Vorstellungen. Sotschi ist nicht gross, die Stadt zählt nicht mehr als 350 000 Einwohner.
    Aber es ist ein Sommer-Resort.
    Das spielt keine Rolle. Die Spiele finden im Winter statt, im Schnee und bei Minustemperaturen.
    Aber nochmals: Mit Spielen in der Schweiz würden Sie an die Wurzeln des Wintersports zurückkehren.
    Ja, das ist sicherlich ein positiver Aspekt. Fundamental aber sind die erwähnten Faktoren: Land, Leute, wirtschaftliche und politische Stabilität.

  39. Katja Riedel in der SZ: Enteignung auf unsicherem Grund

    Für jegliche Enteignung gelte aber der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, heißt es. Und verhältnismäßig sei eine Enteignung nur, wenn das Projekt, zu dessen Gunsten enteignet werde, dauerhaft dem Allgemeinwohl diene. Ein Knackpunkt, da es sich bei Olympischen Spielen um eine Veranstaltung handelt, die nur kurzzeitig stattfindet und nicht jedem Bürger öffentlich zugänglich und – trotz aller nationalen Bemühungen um die Austragung – privat ist.

  40. junge Welt: Winterspiele: Mit Honduras zu Olympia

    Die Bewerbungsunterstützung kommt die Bundesregierung teuer zu stehen: Beerfeltz sagte Honduras neue Mittel in Höhe von 30 Millionen Euro für die nächsten zwei Jahre zu. Durch Reprogrammierung bereits bestehender Zahlungen fließt außerdem demnächst Entwicklungshilfe in Höhe von insgesamt 47 Millionen Euro an die Putschregierung.

  41. Niebel war schon oft das Zünglein an der Waage. Afghanistans Unterstützung für die OS 2018 hat er bis zur Regierungsübergabe an die Taliban auch schon eingeholt. ;) Seine Politikmoves gehören zu den skurillsten der deutschen Nachkriegsgeschichte überhaupt.
    Die Einstellung der Zahlungen an den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose werden hier nur olympisch verrechnet. Man muss halt Prioritäten setzen können. Es ist nicht zu fassen.

    http://www.welt.de/politik/ausland/article12357356/Niebel-stoppt-Zahlungen-an-Globalen-Anti-Aids-Fonds.html

  42. dielinke-muc.de: Olympische Winterspiele 2018 in München und im Oberland – ja oder nein?

    In je einem Impuls-Referat werden beide Positionen vorgestellt von
    einem offizieller Vertreter der Olympia-Bewerber (angefragt)
    und
    Willi Rehberg aus Salzburg
    Für die Diskussion stehen weitere Experten bereit:
    Brigitte Wolf, für die LINKEN im Münchner Stadtrat
    Prof. Dr. Klaus Weber, für die LINKEN im Bezirkstag von Oberbayern
    Christian Hirneis, Bund Naturschutz: Vorsitzender in München und Mitglied im Landesvorstand

    8. Februar 2011, 19 Uhr
    Kulturhaus Neuperlach, Hanns-Seidl-Platz 1,
    direkt an der U-Bahnstation Neuperlach-Zentrum

  43. dapd: Naturschutzverbände werfen Olympiabewerbung bewusste Täuschungen vor

    Weiger sagte, im Zuge der Olympischen Spiele drohten erheblich größere Eingriffe in die Natur, als bisher öffentlich diskutiert werde. So seien etwa die im „Bid Book“ veröffentlichen Zahlen zum Flächenverbrauch massiv untertrieben, wie aus anderen Dokumenten der Planer hervorgehe.
    […]
    Schönauer betonte, der Bewerbungsgesellschaft und dem DOSB sei seit Juni 2010 bekannt gewesen, dass der DNR an dem Umweltkonzept der Bewerbung nicht mehr mitarbeite. Der Abgesandte des LBV habe folglich nicht im Namen des DNR sprechen können. Die Münchner Olympiabewerbung arbeite mit „Unwahrheiten und Halbwahrheiten“, sagte Schönauer.

  44. tz-online Andreas Beez im Interview mit Edmund Stoiber

    „[…]
    Aus Fehlern lernen:
    Die Politik müsse bei der Planung von Großvorhaben radikal umdenken. Proteste wie gegen Stuttgart 21 hätten gezeigt, dass die Bürger stärker einbezogen werden wollen. „Daraus müssen wir lernen! Wir müssen die Leute mitnehmen, sonst lassen sich solche Projekte nicht ohne Frustrationen realisieren“, mahnt Stoiber. Das gelte auch für die Olympia-Planungen, vor allem in Münchens Juniorpartner-Ort Garmisch-Partenkirchen: „Im Nachhinein betrachtet wäre es besser gewesen, noch frühzeitiger mit der Bevölkerung Pro und Contra offen zu diskutieren. Ich bin mir sicher, dass sich dann sehr viel schneller eine Mehrheit für Olympia herauskristallisiert hätte.“ Die Garmischer Rathaus-CSU um ihre Vorsitzende Elisabeth Koch hatte dies bereits 2009 im Gemeinderat beantragt – vergebens: „Man hätte darauf hören sollen“, so Stoiber zur tz.
    […]“

    http://www.tz-online.de/sport/ski-wm-2011/aktuelles/stoiber-wir-brauchen-wintermaerchen-olympia-2018-1110602.html

  45. Pingback: Monika Gruber und Olympia 2018 | sportinsider

  46. Was für ein Armutszeugnis ist diese als „Unterrichtsmaterialien“ für Schülerinnen und Schüler bezeichnete Werbebroschüre! Aber die Deutsche Olympische Akademie Willi Daume (DOA) hat ja noch nie etwas wirklich Vernünftiges auf die Reihe gebracht. Schlimm ist, dass die bayrische Kultuspolitik diese Broschüre auch noch unterstützt.

  47. Grit Hartmann für den Deutschlandfunk: Minister im Winterbilderland – Thomas de Maizière beantwortet Fragen zu München 2018

    Die Bundesregierung also wird, nimmt man de Maizière beim Wort, den Zusagen an das IOC nicht mit Zwang Geltung verschaffen. Zwar bezweifeln die Olympiakritiker, dass der Notausgang, ein „Plan B“, existiert. Garmisch, so argumentieren sie, verfüge über kein Ausweichterrain. Wie belastbar de Maizières Aussage ist, muss deshalb Spekulation bleiben. Aber die Garmischer Bauern werden daran erinnern, falls man in Bayern am Enteignungsszenario festhält.

  48. Felix aus Frankfurt

    In der aktuellen (Februar 2011) ADAC-Motorwelt darf übrigens Christian Ude die Vorteile der Olympiabewerbung auf 2 Seiten erläutern:

    „Münchens OB Christian Ude erklärt, warum Deutschland die Winterspiele 2018 braucht“

    (Hab’s online leider nicht gefunden, ist vermutlich für epaper-Nutzer des ADAC unter http://www.adac.de/mein-adac/motorwelt zu finden.)

    Gegner kommen nicht zu Wort und mir erschließt sich nicht so ganz, wieso der ADAC (als Automobilclub) sich auf die Seite der Befürworter schlägt. Im Vorwort schreibt der Chefredakteur etwas nebulös:

    „Wie weit die neutrale (sic!) Unterstützung des ADAC in allen Mobilitätsfragen geht, lesen Sie auf Seite 52. Das starke Engagement des Münchner Oberbürgermeisters […] ist bemerkenswert. Auch dabei wird das Mobiulitätsthema Nummer 1 dieser Tage nicht vergessen: die Auswirkungen möglicher Spiele auf infrastruktur, Umwelt und Sicherheit auf den Verkehrswegen […]“

    Frage: Wie kann man neutral etwas unterstützen?

  49. Wo der Herr Kasper von der FIS schon auf die mögliche Werbewirkung der alpinen Ski-WM angespochen wird… bezüglich der WM-Berichterstattung ist mir heute — zu meiner Ãœberraschung — ein ziemlicher unterschied zwischen ARD und ZDF aufgefallen (nun verfolge ich die allerdings WM nicht gerade systematisch oder gar vollumfänglich, sodass ich nicht beurteilen kann, inwiefern diese punktuelle Beobachtung repräsentativ ist — aber interessant fand ich es allemal):

    Während das ZDF heute also mal wieder den vollen München-2018 Werbesermon absonderte (inklusive dem — mittlerweile darf man wohl fast sagen: Running Gag von den momentan noch laufenden, aber eigentlich auch schon so gut wie abgeschlossenen Verhandlungen um die allerletzten 5% der eingeplanten Grundstücke, die aber andererseits sowieso nicht so wichtig seien) und im Olympia-Werbetaumel selbstverständlich auch die WM über den grünen Klee lobte und insbesondere auch die supervollen Ränge pries, hatten die Kollegen von der ARD am Sonntag noch ein Auge für die Realität offen gehabt — und so sehen können, dass die Tribünen selbst am Wochenende, selbst beim nationalen Highlight Damenabfahrt keineswegs voll besetzt waren, und zwar so eindeutig, dass sie das Thema noch während des Rennens recht ausführlich angesprochen hatten.

    Nur mal so.

  50. Ludwig Hartmann im news.de-Interview mit Michael Heinrich: «Bach diskreditiert sich»

    Hartmann: IOC-Präsident Jacques Rogge hat mir in einem Schreiben sogar persönlich für den Brief gedankt und erklärt, dass er ihn an die Bewerbungsgesellschaft weiterleitet. Von dort habe ich nie eine Antwort erhalten. Übrigens auf keinen meiner drei Briefe.

    Wenn die Aussage von Bach als falsch zurückgewiesen wird, planen Sie eine Klage wegen Verleumdung?

    Hartmann: Ich glaube nicht, dass der Gang zum Gericht an dieser Stelle notwendig ist. Bach diskreditiert sich doch selbst, wenn er solche haltlosen Behauptungen aufstellt. Und es zeigt letztlich auch, wie dünn der DOSB argumentativ aufgestellt ist, wenn er es nötig hat, seine Kritiker dermaßen zu diffamieren. Ich werde deshalb weiterhin auf unsere guten Argumente setzen. Wie man sieht, macht das Herrn Bach am meisten nervös.
    […]
    Haben Sie Hoffnung, mit Ihren Argumenten noch etwas bewegen zu können?

    Hartmann: Wir werden bis zur Vergabe daran arbeiten, dass der Zuschlag nicht nach Deutschland geht. Sollte München den Zuschlag bekommen, werden wir noch einmal versuchen, mit den Verantwortlichen zu reden. Zum Beispiel über einen Biathlonstandort Ruhpolding. Ich habe Hoffnung, dass man dieses Fass zu gegebener Zeit noch einmal aufmachen wird.

  51. danieldrepper.de: Das Umweltkonzept von München 2018 im Original

    Eine Stunde nach Veröffentlichung ruft mich Gerd Graus an, bis Herbst 2010 Pressesprecher des DOSB. Er hatte sich an folgendem Satz gestoßen: “Mit falschen Fakten und Halbwahrheiten gespickt ist das Heft der Münchner Bewerber zum Beispiel beim Thema Umwelt und Nachhaltigkeit.� Dies sei Meinung der Naturschützer, das könne ich nicht als Faktum darstellen.
    […]
    Wenn auch nicht alle für Pistenerweiterungen und dauerhaft benötigt werden, so kann sich doch jeder leicht vorstellen, wie groß der Eingriff in die Natur ist, wenn ein paar ordentliche Bagger, Raupen, Presslufthämmer und Betonmischer – um plastisch zu werden – eine Fläche in der Größe mehrerer hundert Fußballplätze bearbeiten, planieren, umwälzen und bebauen. Damit wäre dann auch klar, dass in der Broschüre für Deutschlands Schüler nur die halbe Wahrheit steht – wenn überhaupt.

  52. Passend zum Beitrag von Daniel Drepper:

    Originalton von Boris Schwartz (Bewerbungsgesellschaft München 2018, Planning Processes, „Head of Environment & Sustainability“, ab etwa 27:00):

    Die Sportstätten, die wir brauchen, für die ganzen Skirennen, für die Langlaufrennen, für die Biathlonrennen, die sind zum allergrößten Teil wirklich schon da, sie sind vorhanden. Das sind die gleichen Strecken, mit denen jetzt momentan gerade die Ski-Weltmeisterschaften durchgeführt werden. Die Schanze, die Bobbahn, das ist ja alles schon existent.[…] Das, was wir wirklich zusätzlich brauchen, an zusätzlichen Flächen für die Sportstätten, das ist also weniger als ein Fußballfeld.

    Die Olympiaplaner scheinen inzwischen schon gar nicht mehr zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden zu können. Selbst virtuelle Sportstätten (Langlaufstadion samt Loipen in Schwaiganger, Biathlonstadion samt Loipen in Schwaiganger, Kleinschanze in Garmisch-Partenkirchen, etc.) werden ohne mit der Wimper zu zucken auf der Habenseite verbucht.

  53. nolympia.de: Schwaiganger: Schneefrei im Februar 2011

    Nochmal extra für Herrn Schwartz:

    In Schwaiganger sind bisher weder Sportstätten noch Beschneianlagen vorhanden. Für die Beschneiung der Langlauf- und Biathlon-Loipen und Sportstätten sollen insgesamt ca. 10 Kilometer Wasserleitungen für 21 Schneekanonen temporär ins Erdreich eingegraben und nach den Spielen wieder ausgegraben werden.

  54. ZDF-Länderspiegel (Video): Blick zurück: Länderspiegel vor 29 Jahren – Berchtesgaden und Olympia

    1982 tobte in Berchtesgaden ein erbitterter Streit um die Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 1992. Während Bürgermeister und Geschäftsleute sich für die Bewerbung stark machten, lehnten große Teile der Bevölkerung im Berchtesgadener Land Olympia ab. Sie fürchteten eine weitere Kommerzalisierung und den Verlust der Heimatverbundenheit. Der Länderspiegel berichtete über die Stimmungslage in den deutschen Alpen und die Gründe für die entschiedene Ablehnung der Olympia-Bewerbung.

  55. Institut für Sportwissenschaft der Universität Jena: Kurzreport Olympische Winterspiele 2018

    Kosten werden von der Allgemeinheit unterschätzt, wirtschaftliche Effekte überschätzt. Sonderabgabe für Sportgroßereignisse möchte fast niemand entrichten, an die Steuermilliarden scheint kaum jemand zu denken.

  56. Pingback: dapd sagt: Schadenersatzforderung gegenstandslos : jens weinreich

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