Die Fachpolitik in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.
Notizen vom Sportausschuss, wie man sie mittlerweile gewöhnt ist von diesem sich selbst überflüssig machenden Gremium. Ein Trauerspiel:
Der Pharmakologe Fritz Sörgel war am Mittwoch als Sachverständiger zur Erfurter Blut-Affäre geladen, wurde von mindestens einem Bundestags-Abgeordneten, der nicht seine Meinung teilte, unfair attackiert und gab daraufhin, bevor er erbost heim ins Fränkische flog, zu Protokoll:
Das was da abgelaufen ist, war unbeschreiblich, diffamierend. Ich hätte mir diese Sitzung nicht im Entferntesten so vorgestellt. Ich bin von Kollegen vorgewarnt worden und bin als Wissenschaftler einiges gewohnt, aber das war eines der schlimmsten Erlebnisse.“
via Daniel Drepper
Der Kapitän des FC Bundestag, Kriminaloberkommissar Klaus Josef Riegert (CDU), der im Hauptberuf einen Volksvertreter simuliert, hatte Sörgel offenbar einen „Apotheker“ genannt. Das legen verschiedene Medienveröffentlichungen nahe, etwa diese:
- Michael Reinsch in der FAZ: Turbulenzen um Blutbestrahlung
- Spiegel-Online: Turbulente Tagung des Sportausschusses (dpa-Text)
Bin gespannt, ob das alles – Beleidigungen, Attacken, Schwachsinn, was auch immer – im Wortprotokoll der Sitzung erscheint, das ich in einigen Wochen hier (hoffentlich) exklusiv veröffentlichen werde.
Fritz Sörgel hat wohl noch im Ausschuss gesagt:
Ich hoffe, dass die Äußerungen hier in allen Einzelheiten öffentlich werden.“
Wenn die Ausschuss-Chefin Dagmar Freitag (SPD) allen an Öffentlichkeit Interessierten keinen Strich durch die Rechnung macht. Denn sie zürnt seit einigen Tagen (oder sollte man eher sagen: seit einigen Jahren) wegen diverser Dokumente, die hier erscheinen und öffentlich debattiert werden, so wie es sich in einer Demokratie gehört. Das verstehen nur die MdBs Riegertfreitaggünther… nicht, denn sie werden von Transparenzdefiziten geplagt.
Ein ziemlich böses Gerücht (genau das richtige Material für dieses böse Internet-Tagebuch) besagt sogar, Frau Freitag hätte überlegen lassen, Ausschussdrucksachen künftig noch restriktiver zu verteilen.
Sagen Sie mal, Frau DLV-Vizepräsidentin Freitag: Kann da nicht einfach der Stempel „Geheime Verschlusssache“ drauf? Oder geht’s noch geheimer?
Ich meine, dann könnten die Kollegen endlich wieder ungestört am iPad daddeln und müssen sich nicht über blöd-ärgerliche Vorab-Veröffentlichungen echauffieren.
Einen Ansatz von Humor bewies dem Vernehmen nach diesmal – hört, hört – der Abgeordnete Joachim Günther (FDP), der einen nicht näher benannten Journalisten als „Spezialjournalisten“ bezeichnete. Auch Günther liest mit, na klar, und er lässt sich offenbar von meinen Tags „Spezialdemokraten/Spezialdemokratie“, „Wahrheitsallergiker“ oder neuerdings Transparenzallergiker inspirieren.
Doch kommen wir zurück zum Bundestags-Fußballer Riegert. Denn dieser hatte im Herbst den von ihm initiierten Ausschluss der Öffentlichkeit (im zweiten Versuch) bei Sportausschusssitzungen auch mit der wirren Behauptung begründet, ohne die störenden Live-Reporter ließe sich irgendwie …
… effektiver fachpolitikern.
Oder so.
Wer weiß das schon bei Klaus Josef Riegert.
Inhaltlich, zur Frage: Doping oder nicht, gab es einen ziemlich interessanten Randaspekt: Die Union bestellt ein Gegengutachten von Wolfgang Jelkmann, dem Pechstein-Gutachter und DGHO-Experten. Wohl so etwas wie eine „proaktive“ sportpolitische Maßnahme, denn das Papierchen datiert schon vom 16. März. Bei Daniel Drepper ist es online.
Jelkmannn argumentiert gegen beinahe alle Experten (Howman, Ljungqvist, Steinacker, Simon, Bindlingmaier, nun Sörgel), die sich bisher dazu geäußert haben – auf Pechstein-Linie oder, wer weiß, vielleicht ist es doch andersherum ;-D
Aber das war ja schon klar, dass Jelkmann ein besonderes Interesse an „Deutschlands erfolgreichster Winterolympionikin“ hat, mit deren Hilfe er demnächst Schülern etwas übers Dopen und seine Gefahrenbeibringen möchte. So klar wie Pechsteins Interesse an der Causa Erfurt , oder sollte man sagen: an der UV-Blutbestrahlung? ;-D
Politisch: Warum haben Riegert & Co. den Pechstein-Gutachter nicht offiziell als Sachverständigen bestellt? Ist es parlamentarisch üblich, dann sozusagen einen Gegen-Ausschuss im Ausschuss zu bilden, um die eigene Position vorzutragen?
Dazu: In der Sitzung gab es eine Koalition CDU/CSU/FDP/Linke – auch das ist kompatibel mit der sportpolitischen Debatte zum Fall Pechstein. Politiker dieser Parteien – Steffel, Günther, Petermann – haben ja mehr oder weniger deutlich, zum Teil in Presseerklärungen, eine „Rehabilitierung“ von Pechstein gefordert.
Das war offensichtlich auch gestern, nur ein bisschen anders, der Fall.
Und noch eine Nachricht aus der Ausschussitzung, kam per sms:
Sörgel (empört): „Schade, dass diese Sitzung nicht öffentlich ist!“
Zwischenruf Katrin Kunert (Linke, polemisch): „Wird sie aber sicher bald sein.“
Tja, Schuld an diesen leidigen Transparenzforderungen ist ja das böse Internet. Zuerst mal sind die fiesen Akteure dort ja anonym. Und selbst wenn sie es mutigerweise nicht sind, stören sie die Demokratiesimulation. Das stellt den Bundestag vor einige gesetzgeberische Herausforderungen – bleibt zu hoffen, dass das BVerfG die unterbindet.
– Die Fachpolitik in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf. –
You made my day! Welch wunderbarer Kommentar!
Danke.
„Demokratiesimulation“. Hach, so schön.
Und auch Danke für Ochs und Esel.
Pingback: Erfurter Doping-Anklagen kosten 1,3 Millionen EuroDaniel Drepper | Daniel Drepper
Taufrische Pressemitteilung der NADA, acht Minuten alt:
Robert Kempe für den DLF: Schlechter Stil
danieldrepper.de: Erfurter Doping-Anklagen kosten 1,3 Millionen Euro
bundestag.de: Streit um Blutbestrahlung am Olympiastützpunkt Thüringen
Anmerkung: Ich hatte das Datum der Jelkmann-Expertise (16.3.) oben aus einem Grund genannt. Das von Sörgel ist datiert auf den – 19. März.
Da bestehen also offensichtlich intensivere Kontakte (Oder sollte man sagen: intensiverer Beratungsbedarf?) zwischen Unions-Bundestagfraktion und dem Pechstein-Gutachter.
Doch immer wieder interessant, welche Fragen nicht gestellt oder beantwortet werden…
Jelkmann-Gutachten:
Herr Jelkmann, ist ihnen Ziffer 2.2.2 bekannt, die lautet:
> Ähhm….Joah.
Herr Jelkmann, würden Sie zustimmen, dass die Erfurt-Methode einen Verstoß gegen diese Ziffer darstellt, da den Beteiligten die versprochenen Wirkungen der UVB-Methode allein schon durch die Informationen des Herstellers klar sein mussten?
> ……
Stefan: Warum benutzt Du keine Gänsefüsschen? Zum Beispiel so:
Jelkmann-„Gutachten“.
@Jens
Ich kann seit 35 Jahren schreiben und weiß genau
was
ich
tue.
Jelkmanns Kreativität muss man aber schon würdigen. Er definiert Blutdoping als Vergrößerung der „Masse der roten Blutkörperchen“.
Kernsatz des CAS-Urteils gegen Walter Mayer & Co. zur UV-Blutbestrahlung, aus 2003:
Klaus Riegert: Aufklärung statt Vorverurteilung am Olympiastützpunkt Erfurt
Was bedeutet denn „nicht formgerecht“?
Was ist denn dann noch ein Gutachten? Soll das nicht das Gute 8ten! Wer das Dreckige vom Sauberen 7 will soll im Sandkasten spielen, oder lernen, wie man auf 3 zählt!
Andreas Rüttenauer in der taz: Abgeordnete Ahnungslosigkeit
Daß Klaus Riegert ein „Synonym“ für Pharmakologe verwendet, das Stunden zuvor in einem ND-Interview nachzulesen war, ist reiner Zufall, oder? Klaus Riegert wird doch wohl nicht die „Sozialistische Tageszeitung“ lesen!? Oder stammt diese Bezeichnung gar aus dem „Gutachten“? Habe ich was überlesen?
Prof. Fritz Sörgel im FR-Interview mit Christian Schwager: „Das war flegelhaft“
Grit,
Nice quote, illustrating the collossal studipidity of anti-doping regulation:
Just check the Code: to be included as a prohibited method or substance, a candidate must fulfil certain requirements. At least 2 out of the following 3:
1) performance enhancing
2) harmful
3) violating the spirit of the sport
It follows that a candidate should at least be either performance enhancing or harmful to be added to the list.
Now comes the trick. Once it is added to the list, it no longer needs to fulfil these requirements.
Cheers! Great logic!
Lieber Klaas Faber!
Die vom CAS angegebene Regel zur Blutgabe ist nicht so absurd, wie sie bei oberflächlicher Betrachtung scheint. Man muss die dazu gehörigen Texte kennen. Der erste Satz des CAS-Urteils lautet wie folgt: „The definition of Blood Doping pursuant (=entsprechend) to the Olympic Movement Antidoping Code (OMAC) includes the administration of the athlete’s own blood. The definition of blood doping is met irrespective of the amount of blood withdrawn and re-injected and whether or not it is potentially harmful to athletes‘ health and/or capable of enhancing their performance.“
Entscheidend ist die Begründung dafür. Hinter UV-Blut-Bestrahlung kann man „wundervoll“ konventionelles Blutdoping verstecken. Darum ging es bei dem Urteil.
Auf Seite 5 heißt es: „The IOC’s suspicion that the paraphernalia (=Zubehör) found in the chalet were not utilised for UV Blood Transfusions, but rather for blood doping with the goal of enhancement of oxygen transfer, was further supported by the fact that 500ml bags were found whereas the UV Blood Transfusion, as described above, needed only 45 to 50 mL of blood. Dr. Essers also confirmed that he uses smaller bags in his practice.“
Unter Punkt 24 heißt es: “The strange circumstances under which the blood manipulations were carried out combined with the fact that such manipulations were performed on endurance athletes created inevitably a massive suspicion of some other forbidden doping techniques. If UV Blood Transfusions were to be tolerated under such circumstances, this would be an invitation for all kinds of uncontrollable blood manipulations with the ultimate aim of performance enhancement.“
Test. Warum muss mein Beitrag noch moderiert werden?
Winfried,
That doesn’t apply to Erfurt, or does it? And even if it applies, European law for example forbids to convict a person on the basis of a suspicion. I assume German law also asks for more than a suspicion, namely a proof. What’s the use of a lawyer if a ‚massive‘ suspicion will do? ‚Massive‘ according to the prosecution of course. Handholding?
Finally, what’s wrong with performance enhancement? Why allow for 76 pills a day during the TdF? What goal do you see pursued with that handsome truck load of pharmaceuticals? Perform worse, or just neutral? Why allow for competing with pain killers? I would say: stay home and recover.
Besides, about 50% of the doping convictions are due to substances that do not enhance performance. In Switzerland one already reaches 50% with cannabis. Reason? Lack of a threshold. Use days or weeks before an event leads to a negligible residue that is seen as an ADRV.
Ergo: don’t try to find too much logic there.
@Klaas Faber:
Wolfgang Zängl für nolympia.de: Der Bundesinnenminister, der DOSB und das Blutdoping
To be or not to be, that is the question. ;-)
Sein oder Nichtsein; das ist hier die Frage:
Obs edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern
Des wütenden Geschicks erdulden oder,
Sich waffnend gegen eine See von Plagen,
Durch Widerstand sie enden? Sterben – schlafen –
Nichts weiter! Und zu wissen, daß ein Schlaf
Das Herzweh und die tausend Stöße endet,
Die unsers Fleisches Erbteil, ’s ist ein Ziel,
Aufs innigste zu wünschen. Sterben – schlafen –
Schlafen! Vielleicht auch träumen! Ja, da liegts:
Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen,
Wenn wir die irdische Verstrickung lösten,
Das zwingt uns stillzustehn. Das ist die Rücksicht,
Die Elend läßt zu hohen Jahren kommen.
Denn wer ertrüg der Zeiten Spott und Geißel,
Des Mächtigen Druck, des Stolzen Mißhandlungen,
Verschmähter Liebe Pein, des Rechtes Aufschub,
Den Übermut der Ämter und die Schmach,
Die Unwert schweigendem Verdienst erweist,
Wenn er sich selbst in Ruhstand setzen könnte
Mit einer Nadel bloß? Wer trüge Lasten
Und stöhnt’ und schwitzte unter Lebensmüh?
Nur daß die Furcht vor etwas nach dem Tod,
Das unentdeckte Land, von des Bezirk
Kein Wandrer wiederkehrt, den Willen irrt,
Daß wir die Übel, die wir haben, lieber
Ertragen als zu unbekannten fliehn.
So macht Bewußtsein Feige aus uns allen;
Der angebornen Farbe der Entschließung
Wird des Gedankens Blässe angekränkelt;
Und Unternehmen, hochgezielt und wertvoll,
Durch diese Rücksicht aus der Bahn gelenkt,
Verlieren so der Handlung Namen. – Still!
Die reizende Ophelia! – Nymphe, schließ
In dein Gebet all meine Sünden ein!
http://de.wikipedia.org/wiki/Sein_oder_Nichtsein,_das_ist_hier_die_Frage
Gerade unterwegs, kopiere schmerzlos die Pressemitteilung von Riegert und Barthl hier rein, die 13:47h ins Postfach trudelte:
Kopiere mal schmerzlos die evtl. in Richtung einer Finanzierungspflicht auslegbaren Paragrafen der Nada-Stiftungsverfassung von 2008 (es gibt sicher eine neuere Variante):
Es gab also irgendwann, bei Gründung sicher, eine „Zusage“ der nicht näher bezeichneten „Wirtschaft“, die dafür „Stiftungsleistungen“ in Anspruch nehmen kann … Eine interpretationsfähige Sachlage, so nicht irgendwo näher bezeichnet ;-D
Kurzer Nachtrag: Es gab auch bei der Gründung der Nada keine Zusage „der Wirtschaft“, lediglich Telekom und Deutsche Bank sagten Förderung für einige Jahre zu. Im Gegenteil: Der damalige Bundesinnenminister Schily und DSB beschwerten sich auch 2002 schon über die Zurückhaltung der Wirtschaft.
Diese Anmerkung nur, weil man es auch so sehen kann: Damals sind keine tragfähigen Vereinbarungen getroffen worden. Und die Praxis anderswo ist diese: Weder in GB, USA, Australien (dort ist die Nada sogar Regierungsbehörde) noch in Österreich oder der Schweiz oder in Frankreich ist eine Finanzierung durch die Wirtschaft sonderlich gewollt oder gar verpflichtend verlangt. Was auch Gründe hat. Dort bekennen sich die Regierungen klar zur Verantwortung für die Finanzierung der Dopingkontrollsysteme.
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Fritz Sörgel im Interview mit Christian Spiller für Zeit online: „Der Sportausschuss hat kein Interesse am Anti-Doping-Kampf“
Diese Fragen von einem Studenten der Sportwissenschaften in der Hauptprüfung so beantwortet, wäre er durchgefallen. Kein Zweifel.
Es wird immer konfuser. Wie ist denn die Meinung der CAS-Richter ? Weiß dass Prof. Sörgel schon ?
Christian Spiller hätte sich vor dem Interview mal ein wenig in die Materie einlesen sollen. Dann hätte er bestimmt auch bemerkt, dass die Antworten auf seine Fragen (die er dann auch bestimmt anders gestellt hätte) arg an der Oberfläche bleiben.
Sollte sie von der Meinung des CAS im Jahr 2003 abweichen, könnte man von Willkür sprechen. Und das sollte man dem CAS nicht unterstellen.
Stefan, erstens gibt es den Begriff oder das Verständnis „Willkür“ auch in der Sportgerichtsbarkeit nicht. Wie aufmerksame Beobachter der Causa Pechstein ja feststellen durften. ;-)
Und zweitens sind die Umstände in Erfurt völlig andere als die in Salt Lake City. Drittens wird beim CAS Richterrecht gesprochen.
Wir waren schon einige Male Zeuge, dass auch für ausgewiesene Experten ähnlich scheinende Fälle unterschiedlich beschieden worden sind.
Ich nehme selbst an, wenn der „größte deutsche Dopingskandal“ – ich dachte immer das dieser Titel bereits an die Telekom vergeben worden sei – überhaupt vor dem CAS landet, dass die „Klientel“ nach Behandlungsjahr unterschiedlich behandelt werden muss.
Und außerdem warten wir noch immer auf die Veröffentlichung des Berichts der Großen Freiburger Dopoingkommission und der längst überfälligen Spitzer-Krüger-Studie. Scheint zwar niemanden in der Hardcore-Antidopingfamilie zu beunruhigen, aber auffallen tut es schon. Dumm, wenn dann auch noch zu Erfurt geschwiegen werden muss. Aber wir können wetten: Wenn man wieder darf, dann wird es umso toller.
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sid: Rechtsstreit zwischen Franke und WDR weiter offen
Hier ist es doch offensichtlich wie mit der Henne und dem Ei. Was war zuerst ? Wohl doch die von Hajo Seppelt in seinem Beitrag getroffenen Feststellungen und der zum größten Doping-Skandal kolportierte Erfurter Fall. Danach begann doch erst der Versuch, die diesbezüglichen Regeln der WADA zu interpretieren. Unglücklicherweise ließ sich David Howman zu einem voreiligen Regelkommentar hinreißen, der sich bald als halbseiden erweisen sollte.
Wieso kann ein Journalist eine offensichtliche Regelunsicherheit als Begründung für den größten deutschen Dopingskandal nach 1990 benutzen? Und das wird dann noch als zulässige Meinungsäußerung hingestellt. Angemessenheit und Ausgewogenheit geht nachwievor einigen völlig ab. Und noch schlimmer, es schadet immens dem Ansehen des Antidopingkampfes national und auch international. Ist aber nicht so schlimm, Europa und die Welt scheint sich an die Oberlehrerrolle Deutschlands gewöhnt zu haben und läßt es uns schon spüren. Grüße aus Spanien, Portugal, Italien, Holland, Belgien, den USA, und nicht zuletzt aus Griechenland.
Die Überraschung traf zum Glück nur wenige.
sid: Doping-Affäre: Mediziner [Andreas] Franke siegt vor Gericht
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WDR: Berichterstattung in der ARD-Sportschau zu Erfurter Dopingaffäre ist zulässig