Das Urteil des Münchner Richters Hans-Joachim Eckert zur ISL-Causa rückt näher. Und siehe: Schon verlässt wieder ein Ganove das FIFA-Exekutivkomitee. (Sepp, wann verschwindest Du endlich?)
Diesmal ist es der 84 Jahre alte Ewig-Präsident der Confederación Sudamericana de Fútbol (CONMEBOL) Nicolás Leoz.
Die putzige Propagandameldung der FIFA:
FIFA has taken note of the formal resignation of Nicolás Leoz as a member of the FIFA Executive Committee and as President of CONMEBOL (Confederación Sudamericana de Fútbol) for health and personal reasons. Nicolás Leoz informed FIFA of his decision to resign today by letter.
In accordance with the FIFA Statutes (art. 30 par. 9), CONMEBOL will now have to decide immediately on the replacement of Nicolás Leoz as one of its representatives on the FIFA Executive Committee for the remaining period of office.
Der wahre Grund bzw die 1.075.625 Gründe:
Leoz hat von der ISL-Gruppe insgesamt 1.075.625 Schweizer Franken Schmiergeld erhalten.
- am 12.11.1997: 282.000 CHF
- am 13.05.1998: 300.000 CHF
- am 04.12.1998: 282.000 CHF
- am 20.01.2000: 159.950 CHF
- am 04.05.2000: 51.675 CHF
Habe ich korrekt addiert?
Das ist die Summe, die wir kennen.
Ich rechne in derlei Fällen ja gern mal hoch, wohl wissend, dass nur maximal fünf Prozent aller Korruptionsfälle je öffentlich werden. Weshalb ich sicher bin, dass die ISL-Gruppe ein Mehrfaches jener 142 Millionen Franken an Sportfunktionäre gezahlt hat, die für die Jahre 1989 bis 2001 gerichtsfest dokumentiert werden können.
Die anderen Schmiergeld-Empfänger aus dem FIFA-Exekutivkomitee (ehemals und aktuell):
- 21,9 Millionen Franken kassierten der langjährige FIFA-Präsident und heutige Ehrenpräsident João Havelange (Brasilien) und sein ehemaliger Schwiegersohn Ricardo Terra Teixeira.
- 24.700 Franken erhielt Issa Hayatou (Kamerun), Präsident der afrikanischen Konföderation CAF.
Ich denke mal, Hayatou wird wie schon beim IOC mit einer Verwarnung davon kommen. Dann kann er den ISL-Schmiergeldboten Jean-Marie Weber weiter bei der CAF beschäftigen.
Havelange wird nicht länger Ehrenpräsident bleiben. Und Teixeira, derzeit im Exil in Miami, wird maximal seine FIFA-Rente verlieren.
Nachprüfbar aber wird das alles nicht sein.
Und was passiert mit P1, Joseph Blatter, dem Mitwisser?
Das bleibt die einzig spannende Frage.