Der Hausherr auf dem Flug nach Südamerika. Da wir hier bekanntlich das Bach’sche Wahlkampf-Motto „Einheit in Vielfalt“ hochhalten, darf ich für einen Teil der Wochenendunterhaltung sorgen: mit viel Lesestoff für den Montag, zur Sondersitzung des Bundestags-Sportausschusses zur Dopingstudie. Auch wenn jw diesem Gremium bekanntlich nicht (mehr) sonderlich viel Bedeutung beimisst. Es gibt also eine Mischung aus zeithistorischer Recherche – die ausgebaute Version eines Artikels für die Berliner Zeitung zu einigen Schwachstellen des Berliner Studienteils – und Vorschau auf die Sitzung. Zu beidem die wichtigsten Dokumente, inklusive der bisher einzige parlamentarische Antrag aus dem Ausschuss zum Thema, der politischen Gestaltungswillen dokumentiert. Er kommt, wie so oft, von den Grünen. Los geht’s:
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Selten war die Fallhöhe so groß wie für diese Sitzung des Bundestags-Sportausschusses, die Sondersitzung am Montag. Sie ist, ausnahmsweise, öffentlich; man hat einen größeren Saal gebucht, Phönix überträgt live. Auch eine hübsche oppositionelle Unverschämtheit steht auf der Agenda: Die Grünen haben nach dem IOC/DOSB-Kniefall vor dem russischen Anti-Homosexuellen-Gesetz noch schnell einen zusätzlichen TOP zu Sotschi aufsetzen lassen. Aber zuerst wird die von Forschern aus Berlin und Münster erarbeitete Studie „Doping in Deutschland“ debattiert. Bekanntlich wurde sie erst nach öffentlichem Druck teilpubliziert und sorgte im Sport zunächst für nervöse Anspannung. Nur war bald klar, dass ihre Ergebnisse doch ziemlich willkürlich zum „systematischen Staatsdoping West“ hochgejazzt worden sind – und nun erhoffen sich die notorischen Bremser leichtes Spiel.
Diese Stimmung ist mit Händen zu greifen, einen ersten Fingerzeig lieferte am Mittwoch das Positionspapier aus dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) für die Sitzung. Auf den 27 Seiten fehlt etwas: ein Wort des Bedauerns aus dem Institut, das mit dem Segen des Bundesinnenministeriums über Jahrzehnte dubiose Dopingforschung aus Steuergeldern sponserte. Stattdessen kapriziert man sich darauf, Vorwürfe der Berliner Wissenschaftler zu entkräften – etwa den der Zensur. Und es sieht tatsächlich so aus, als ob manches übertrieben war.
Das gilt ebenso für einige brisante Aussagen in der Berliner Studie. Dass auch der westdeutsche Sport einigermaßen dopingverseucht war, stand für kritische Beobachter nie in Frage – aber war, beispielsweise, Kinderdoping üblich? Die Süddeutsche Zeitung, die vor vier Wochen zuerst aus dem 804-Seiten-Bericht referierte, war sich sicher: In Freiburg hätten die Olympiaärzte Herbert Reindell und Joseph Keul sogar an Kindern Anabolika getestet. In der Studie ist das nur als Verdacht formuliert. Als jedoch Michael Vesper, der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes, „nicht viel Neues“ darin entdeckte, schimpfte öffentlich auch einer der Historiker:
Der Vorwurf des inhumanen Minderjährigendopings, die Verabreichung von anabolen Steroiden an Elfjährige Mitte der 1970er Jahre, was nun wirklich an die Dopingpraxis in der DDR erinnert, schien ihn nicht zu schockieren.
Für diese Lesart muss man die in der Studie zitierten Dokumente schon äußerst freizügig interpretieren. Der Anabolika-Antrag bezieht sich auf erwachsene Athleten. Bei Gewichthebern wurde im BISp-finanzierten Teilprojekt „Untersuchungen über Krafttraining“ der Einfluss von Anabolika, wie es heißt, „mit untersucht“. Die Ergebnisse seien „im Druck“. Erst dann wird auf Probanden aus zwei Klassen mit 11- und 16-jährigen Jungen verwiesen. Getestet wurde allerdings nicht „der Einfluss des Alters auf die Wirkung des Dopingmittels“ (wie die Süddeutsche behauptete). Erkundet wurde vielmehr „die Auswirkung des Krafttrainings in Abhängigkeit vom Alter“.
Fünfzehn Jahre später irritierte der Antrag auch einen BISp-Mitarbeiter. Aus seiner handgeschriebenen Notiz – „sollte bei den 11- bzw. 16-jährigen auch ‚Anabolika’ appliziert werden?“ – folgern die Berliner forsch: „Ein Verdacht, der 1991 eine Strafanzeige seitens des BISp gegen Keul hätte auslösen müssen.“
Hier sind die Dokumente dazu:
Viel wahrscheinlicher als eine Strafanzeige ist, dass die Sache schon damals ausgeräumt wurde.
Schlicht, weil auch der nüchterne Blick auf die zeithistorischen Umstände solche Versuche eher ins Reich der Legenden verweist. 1966 nämlich unternahm der Mainzer Mediziner Manfred Steinbach tatsächlich Versuche mit dem Anabolikum Dianabol bei 17- bis 19-jährigen Gewichthebern. Zwei Jahre später veröffentlichte er seine Ergebnisse – mit dem Hinweis, Athleten könnten „nicht genug vor der Einnahme gewarnt werden“, wegen der „Schädigungsmöglichkeiten“.
Seither galten Minderjährige (wie Athletinnen) für die westdeutsche Anabolikaforschung als Tabu. Auch in Freiburg? Aufschluss gibt eine ZDF-Diskussionsrunde von 1977. Keul, der erwachsenen Athleten gern mal Anabolika empfahl, echauffierte sich authentisch: „Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht, dass Sie bei Jugendlichen anabole Hormone ausprobieren?“, fuhr er Steinbach an. „Haben Sie die Eltern gefragt?“ Und, auf dessen Einwand, dass damals Anabolika noch nicht als Doping galten:
Das wusste man doch! Man wusste doch, welche Funktionsstörungen Anabolika am wachsenden Organismus machen! (…) Das habe ich in meinem Leben nie gewagt!
„Förmlich zusammengezuckt“ ist auch Wilfried Kindermann, einst Mitarbeiter von Keul, als er jetzt vom Freiburger „Kinderdoping“ las.
Im Sport gibt es nicht viel Schlimmeres als das.
Er erinnert sich gut an diverse Untersuchungen bei zwei Schulklassen aus Göppingen und Stegen. „Die Verbindung kam durch persönliche Bekanntschaften mit dortigen Lehrern zustande.“ Um kardiologische und Stoffwechseluntersuchungen sei es gegangen.
Und Anabolika?
Das halte ich für unmöglich.
Auch die Humboldt-Historiker haben mit Kindermann gesprochen, aber nicht darüber. Dabei lag es nahe, dass der emeritierte Professor zum „Kinderdoping“ Erhellendes beitragen könnte: Er steht – oft mit Keul – als Autor über Freiburger Aufsätzen jener Jahre zum Leistungssport im Schul- und Kindesalter. das war in Freiburg ein Forschungsschwerpunkt schon seit den 60ern.
(Einschub: Selberverständlich gab es auch im Westen Fälle von Minderjährigen-Doping, am bekanntesten ist der der früh verstorbenen Schwimmerin Chistel Justen. Für eine der DDR-ähnliche Systematik oder massenhaftes Kinderdoping liefert die Berliner Studie aber keinerlei Beleg – es sei denn, man hält den Bericht eines anonymen Zeitzeugen aus den 60er Jahren aus einer anonymen Sportart an einem anonymen Ort für einen solchen.)
Ein weiterer Angriffspunkt, auf den auch Gerhard Treutlein in seiner Stellungnahme für den Ausschuss (unten) verweist: Die Berliner These von den angeblichen Anfängen der geheimen Freiburger Dopingforschung unter Herbert Reindell in den 50er Jahren.
Die Historiker stützen das auf eine einzelne Dissertation, die 1954 eingereichte Arbeit zur „Wirkung von Dopingmitteln auf den Kreislauf und die körperliche Leistung“ des jungen Arztes Oskar Wegener. In Wahrheit war die Dissertation, für die Aufputschmittel wie Pervitin verabreicht wurden, jederzeit frei zugänglich. Ab April 1955 sogar beim Klassenfeind, in der Deutschen Bücherei in Leipzig. (Nach Auskunft derselben.) Für zweifelhaft halten von mir befragte Wissenschaftler auch, wie die Wegener-Arbeit in der Berliner Studie eingeordnet wird – nämlich als eine Art Erstbeitrag zur „systematischen Dopingforschung“. In der Tat enthält sie derart viele Warnhinweise, dass sich mit größerer Berechtigung das Gegenteil behaupten lässt.
Dazu wird es mit Sicherheit noch einigen Wissenschaftler-Streit geben. Der, wie die Berliner Forscher bekundet haben, auch von ihnen begrüßt wird.
Allerdings: Wem derart problematische Feststellungen jetzt Trümpfe in die Hand spielen, hat flugs Deutschlands allererster Dopingbekämpfer, der auch als Zeitzeuge chronisch ahnungslose Thomas Bach illustriert. Bevor sich der IOC-Präsidentschaftsanwärter in olympische Sphären zur Wahl nach Buenos Aires verabschiedete, gab er die Schmalspur-Taktik vor: Die Berliner Studie habe ja „eine äußerst kontroverse“ Diskussion ausgelöst, schrieb er dem Sportausschuss, und „deutliche Kritik der Münsteraner Forschergruppe“.
Da ist es erfreulich, dass der Münsteraner Professor Henk-Erik Meier in seinem Papier für die Sitzung (unten) die deutsche Doping-Misere anders betrachtet: „Ausgeprägte Bereitschaft zum Verschweigen und zur Symbolpolitik“ bescheinigt er den Sportführern. Dazu beigetragen habe die falsche politische „Doktrin von der Autonomie des Sports“. Ob die traditionell Bach-freundlichen Sportkameraden von Schwarzgelb sich dazu durchringen können, das als Politikberatung zu verstehen, ist allerdings fraglich.
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Die Dokumente für die Sondersitzung: Stellungnahmen kommen von Gerhard Treutlein und Henk-Erik Meier. Die Berliner liefern gleich zweimal: die Humboldt- Uni und extra Giselher Spitzer. Es gibt ein Papier der NADA, und Michael Vesper beglückt auch den Ausschuss mit einem „Rundschreiben“, das er an die DOSB-Mitglieder versendet hat. In dem sagt Bachs Adlatus auch, was aus der Studie zu folgern sei: nämlich gar nichts.
Im Zusammenhang mit der Berichterstattung wird nun auch wieder die alte Forderung nach einem „Anti-Doping-Gesetz“ erhoben. Abgesehen davon, dass diese Forderung mit den Ergebnissen der Studie der Berliner Forscher nichts zu tun hat, ist festzuhalten: Die DOSB hat sich mit den Argumenten Pro und Contra im Dezember 2012 ausgiebig auseinandergesetzt und mit überwältigender Mehrheit eine klare Entscheidung getroffen.
Das ist bemerkenswert – auch eingedenk des Umstands, wie erfreut desinteressiert der organisierte Sport die Tatsache hinnimmt, dass die deutsche Betrugsbekämpfung auch nach WADA-Zeugnis international drastisch hinterher hinkt.
Vespers Partei ist solchen Fakten einmal mehr zugewandter. Die Grüne Bundestagsfraktion hat ihren Erkenntnisgewinn aus der Studie in einem bemerkenswerten Antrag in politische Handlungsmöglichkeiten umgesetzt. Neben der Forderung, die Forschungsarbeit zu beenden (die Berliner haben bekanntlich einen Bericht für die Zeit bis 1990 vorgelegt und die Jahre danach nicht mehr bearbeitet), gibt es darin gute Vorschläge für eine, wie es heißt, „moderne und wirksame Politik zur Dopingbekämpfung“. Mir gefällt besonders dieser, zur künftigen Forschungsförderung:
Dem Deutschen Bundestag wird ein jährlicher Bericht über die Forschungsförderung des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) vorgelegt. Um die Gefahr eines Missbrauchs von Anti-Doping-Forschung auszuschließen, werden Forschungsaufträge mit Anti-Doping-Bezug (z.B. Verbesserung von Nachweisverfahren) nicht an Personen vergeben, die gleichzeitig Olympia- oder Verbandsarzt sind bzw. für einen Verband oder an einem Olympiastützpunkt tätig sind. Mögliche Interessenkonflikte werden offen gelegt.
Viel Vergnügen beim Lesen!
Stellungnahme Gerhard Treutlein
Stellungnahme Henk-Erik Meier
Stellungnahme Humboldt-Universität
Stellungnahme Giselher Spitzer
Stellungnahme DOSB
Stellungnahme NADA
Antrag Bündnis 90/Die Grünen
Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 3. August etwas missverständlich irreführend von 516 BISp Forschungsprojekten zum Doping.
Das Blatt schrieb auf Seite 2:
Eingeweihte wussten schon damals, dass es sich um die Liste ALLER Forschungsvorhaben gehandelt haben muss.
Aber in der Agentur- und Medienweiterverwertung wurden daraus eben die 516, wie die SZ im Prinzip gemeldet hatte, wenn man richtig liest.
Zum Beispiel hier:
http://www.spiegel.de/sport/sonst/studie-der-humboldt-universitaet-systematisches-doping-in-der-brd-a-914597.html
Oder hier:
http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/doping/doping-vergangenheit-im-westen-innenministerium-will-studie-veroeffentlichen-12342013.html
usw usf.
Die Sache mit dem „sytematischen“ oder „systemischen“ Doping hat sich ja nun auch erledigt.
Aus 516 wurden doch wohl eher 14 – oder noch etwas mehr. Schlimm genug. Aber, liebe Leute, nach Möglichkeit, schwer genug, wollen wir uns doch an Fakten orientieren, oder? (Wenigstens da, wo einige Fakten vorliegen. Und diese Studie mit ihren Inhalten ist ja so ein: Faktum.)
Jedenfalls, die Main-Post berichtet heute über die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen: 14. Diese 14 müssen nicht die Wahrheit sein, wie gesagt, aber Fachleute halten das für realistisch.
http://www.mainpost.de/ueberregional/politik/zeitgeschehen/Bund-foerderte-14-Projekte-zu-Doping;art16698,7652004
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Muss auch nicht alles stimmen, was die Bundesregierung so mitteilt ;)
Vielleicht wurden auch nur 13 statt 14 Projekte vom BISp gefördert, bei denen Dopingmittel im engen Sinne einbezogen, also zur Befriedigung medizinischen Forscherdrangs verabreicht wurden. In den Antworten auf die Kleine Anfrage der Grünen wird z.B. auch ein Teilprojekt der Uni Saarbrücken, die so genannte Bodybuilder Studie (1988), genannt.
Was da erforscht wurde, ist international publiziert und u.a. hier nachzulesen. Bodybuilder ohne Anabolikamissbrauch wurden mit Bodybuildern mit Anabolikamissbrauch hinsichtlich kardiologischer Nebenwirkungen verglichen. Nachgewiesen wurde offensichtlich krankhafte Herzmuskelverdickung als Folge des Steroidmissbrauchs. Bloß handelte es sich bei den Anabolika-Bodybuildern um Probanden, die teilweise über Jahre Selbstmedikation betrieben hatten.
Noch zum Nada-Papier. Dort steht zu Vorwürfen, die Nada habe die Herausgabe von Unterlagen verweigert:
Mal abgesehen davon, dass die auch ;) mit chronischem Geldmangel geschlagene Nada ihre paar Euro sicher besser einsetzen könnte und das Ergebnis abzuwarten bleibt: Der politischen Debatte ist es mit Sicherheit wenig zuträglich, wenn sich die Berliner auch in diesem Punkt vergaloppiert haben sollten.
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Nachtrag für die Chronik. Des Kriminalkommissars Klaus Riegerts letzte Schlacht als MdB, via Bundestags-PM:
Und das folgende waren tatsächlich Riegerts letzte Worte im Sportausschuss (aus der SZ)?
Was ist dieser Riegert doch für ein armseliger Wicht. Schändliches Verhalten. Einmal mehr.
;)
Hatte mich gefragt, ob er für die 8:30 Minuten seinen ipad dabei hatte – oder wenigstens die andere sportpolitische Offensivkraft der Koalition, FDP-Günther, die auch nicht mehr dabei sein wird ab Oktober.
Mit seiner letzten „Amtshandlung“ (Debatte abgewürgt durch Umwandlung in eine Fragerunde an Friedrich, Redezeit beschnitten nach Parteienproprorz, fünf Minuten für die Sachverständigen) ist Riegert jedenfalls der Strategie treu geblieben, mit der er den Ausschuss zum Alibi-Gremium von ein paar kurios-ahnungslosen und an Politik (so die etwas mit Gestaltung zu tun haben sollte) im Grunde völlig desinteressierten schwarzgelben Sport- und Bach-Fans degradiert hat.
Schön dazu auch, Zeit online: Sportpolitische Debatte versandet in unwürdiger Parteipolitik
Auch SPD und Linke sind dem einigermaßen treu geblieben: Enthaltungen beim koalitionären Niederstimmen des Grünen-Antrags. Klassiker von Friedrich: Die deutsche Dopingbekämpfung sei international Spitze. Der Mann verweigert sich kontinuierlich allen Fakten.
Resultat, wie seit Jahrzehnten beim Thema Doping: Expertenrunden und Kommissionen statt ernst zu nehmender Politik. Sozusagen die perfekte Bestätigung des Kerns der Studie vom Wegsehen und Dulden und stillen Befördern.
George Grosz, Stützen der Gesellschaft
Andreas Strepenick in der BadZ: Heikle Fragen: Thomas Bach und die Freiburger Sportmedizin
Ergänze mal noch schnell, was in der Badischen Zeitung vielleicht nicht ganz klar wird: dass die Klümper-Akten nicht mehr vollständig vorhanden sind ;)
Frei nach mir vorliegenden Unterlagen und nach Gerhard Treutlein (Symposium in Freiburg 2011), zu den Sportler-Patienten Klümpers, nicht Keuls (der hatte viel weniger, wirkte im Tennis und als später dann als Olympia-Chefarzt), Zahlen aus den 70er Jahren:
Für 1977 rechnet Klümper am 28. Januar 1978 schriftlich beim Kultusministerium in Baden-Württemberg ab unter dem Label „Verwendungsnachweis sportmedizinische Untersuchungsstelle Prof. Dr. med. Klümper“ und schreibt, dass „in der sportmedizinischen Untersuchungsstelle und sporttraumatologischen Spezialambulanz der Universität Freiburg 684 Leistungssportler des Landes Baden-Württemberg untersucht und im wesentlichen behandelt“ wurden. „Darüber hinaus wurden 1977 weitere 4865 Sportverletzungen aus allen Sportarten des Landes Baden-Württemberg behandelt.“
Und aus einem Schreiben vom Mai 1978 an die Klinikumsleitung, Klümper bittet um einen Assistenzarzt, weil:
„die Betreuung der Leistungs- und Spitzensportler des Landes Baden-Württemberg im Rahmen der Sporttraumatologischen Spezial-Ambulanz sowie der Sportmedizinischen Untersuchungsstelle durch mich allein nicht mehr zu bewältigen ist“.
Daraus lässt sich ableiten, dass Klümper damals wesentlich die Kaderathleten aus BW betreute. Wen alles, ist bis auf weiteres offen.
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