Zum Inhalt springen

Das Olympische Bildungsmagazin

„Schumacher aussi positif!“

screenshot lequipe: "Schumacher aussi positif!"

Das ist aber eine Überraschung! Damit hätte doch wohl niemand gerechnet! Radfahrer gedopt! Na so was! Die Meldung stammt von der L’Equipe: „Schumacher aussi positif!“ In Deutschland hat Thomas Kistner in der SZ am schnellsten reagiert. Schade nur, dass dadurch die Geschichte von Ralf Meutgens und Anno Hecker in der FAZ ein bisschen untergeht: „Heute keine Dopingkontrollen“. Aber man kann das ja im Zusammenhang sehen. (Kleine Gemeinheit am Rande: Der FAZ-Radsportredakteur muss nur mal Kollegen schreiben lassen, schon liest man dort exklusive Geschichten!)

Von Stefan Schumacher, dem Rad-Schumi, der nun im vierten Anlauf nach 2005, 2007 und 2008 überführt wurde, wird dieser Satz übermittelt:

Ich kann nur sagen, dass ich nicht gedopt habe, das ist völliger Schwachsinn.

Achja.

Cera ist ein Epo-Produkt der dritten Generation, ein Depotpräparat, das nur noch einmal im Monat gespritzt werden muss. Dass Manuel Beltran, Moises Dueñas Nevado und Riccardo Ricco bei der Tour de France im Juli 2008 damit aufflogen, war der Kooperation mit der Firma Hoffmann-La Roche zu verdanken. Schon 2004 sahen die Analytiker das Mittel als potenziellen Starkmacher, der Konzern gab Beihilfe zum Nachweis. 2007 kam Cear offiziell auf den Markt, 2008 hatte das französische Antidoping-Labor in Chatenay-Malabry seine Epo-Tests auf Cera justiert – zur Verblüffung der Radprofis.

Sehr interessant in diesem Zusammenhang ist ein ganz kurzes Interview in der Thüringer Allgemeinen mit Schumachers Teamkollegen Sebastian Lang:

(…) Als bekannt wurde, dass es ein neues Testverfahren auf Cera gibt, haben wir uns alle gefreut. Wir saßen im Bus und haben richtig gejubelt. Das ganze Team, außer Stefan. Er war plötzlich ganz still und zurückgezogen. Bis zum Schluss.

War er auch sonst auffällig?

Nein. Er war eben schlagartig verändert. Ganz komisch. Daraufhin haben wir anderen Fahrer uns zusammengesetzt und beraten. Schließlich haben wir und die Teamleitung ihn offen gefragt, ob wir uns Sorgen machen müssen …

… weil Ihr Team die Tour mit Sicherheit sofort verlassen hätte und Gerolsteiner als Sponsor ausgestiegen wäre?

Ja. Denn schließlich hängt unser aller wirtschaftliche Existenz von sauberem Sport ab. Er hat uns aber offenbar ins Gesicht gelogen und gesagt, es sei alles in Ordnung. (…)

Und schon tobt wieder die ewige Diskussion über den Tour-Ausstieg von ARD und ZDF. Mal sehen, was sich die Herrschaften in den Intendanzen diesmal an Nonsens und unglaublichen Frechheiten einfallen lassen. Putzig auch, dass der unvermeidliche Peter Danckert, SPD-Chef des Bundestagssportausschusses, mal wieder prüfen lassen will, ob der Punkt erreicht wird, dass man Fördermittel stoppen … usw. usf. etc. pp.

Danckert war jener Politiker, der – wie weiland sein Parteigenosse Rudolf Scharping im Wagen des Team Telekom – im Juli 2008 Alpenetappen im Begleitfahrzeug des Team Milram verfolgte.

Team MILRAM freut sich auf der Königsetappe der Tour über die Unterstützung durch die Politik

Danach dichtete Danckert:

Bei den Profiradsportlern stellt sich langsam – vorsichtig formuliert – ein Bewusstseinswandel ein. Ich habe immer den Standpunkt vertreten, die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten sollten sich zurückziehen, wenn Doping im Spiel ist wie in den vergangenen Jahren. Mit dem Wegfall der (Live)-Berichterstattung würde auch das Interesse an der Sportart Radfahren verlorengehen, was das Aus für den deutschen Profiradsport bedeuten würde. Gespräche mit Sportlern des Teams Milram und anderer Teams haben mir bestätigt, dass die Mannschaften verstanden und eingesehen haben, dass ihre wirtschaftliche Existenz – zumindest in Deutsch-land – von der Fernsehübertragung von ARD und ZDF abhängt. Bilder aus Frankreich, die Radprofis wie Verbrecher in Handschellen und Polizisten bei Razzien zeigen, haben einen sehr starken Eindruck bei den Fahrern hinterlassen.

Doch zurück zum Rad-Schumi. Auf seiner Webseite findet sich noch nichts zum Blutdoping, warum auch. Vielleicht wird die Seite bald abgeschaltet, wenn Rad-Schumi im Knast gesperrt ist. Dafür findet man dort u. a. diese Passage eines Interviews vom August, erschienen in der Stuttgarter Zeitung:

Sie haben bei der Tour de France beide Zeitfahren und den großen Favoriten Fabian Cancellara aus der Schweiz bezwingen können. Das hat viele überrascht.

Es war vielleicht eine kleine Überraschung – aber keine Sensation. Ich bin ja nicht aus dem Nichts gekommen, ich habe auch schon davor Zeitfahren gewonnen. Sicher, das waren nicht die ganz großen Rennen, aber ich war schon immer auf Tuchfühlung zur absoluten Spitze. Da ich wusste, dass gar nicht viel fehlt, habe ich in diesem Jahr im Hinblick auf Peking in der Vorbereitung noch einmal speziell das Zeitfahren trainiert. Im Kampf gegen die Uhr ist viel Kopfsache, gute Beine alleine reichen da nicht. Du musst kein Atomphysiker sein, aber eine mentale Stärke ist unglaublich wichtig, um 50 Kilometer lang die Ruhe zu bewahren und nicht die Nerven zu verlieren, sondern dein Rennen zu fahren. Daran habe ich gearbeitet.

Nach den Erfolgen bei der Tour war Ihre Vergangenheit ein großes Thema.

Es war mir klar, dass da ein paar kritische Fragen kommen. Das ist so in diesem Geschäft, aber damit kann ich leben. Es kommt ja nicht von ungefähr, es ist einfach zu viel passiert im Radsport. Zu jedem Sieger finden sich kritische Stimmen, damit muss man umgehen. Ich habe aber das Gefühl, dass sich im Radsport und in der Berichterstattung wieder einiges ein Stück weit normalisiert hat. Ich konnte während der Tour auch wieder über Sport reden und nicht nur über Doping. Das ist ein gutes Zeichen.

Vier Dopingfälle sind bei der Tour bekanntgeworden. Wie bewerten Sie das?

Es wird immer Dopingfälle geben, alles andere zu glauben wäre doch sehr naiv. Es gibt schließlich nicht nur Heilige im Radsport, sonst könnte man die Kontrollen ja bleiben lassen. Ich selbst bin allein bei der Tour de France mehr als zehnmal kontrolliert worden – und das ist auch richtig, um die Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen.

Der Radsport kämpft um seine letzte Chance – nutzt er sie?

Der Radsport hat eine Chance verdient – und ich glaube, er nutzt sie, ja. Der Radsport hat seine Geschichte, daher ist es logisch, dass so viel kontrolliert wird. Ich weiß, dass das seltsam klingt für manchen, der uns abgestempelt hat, aber: der Radsport ist Vorreiter im Antidopingkampf, und andere Sportarten können sich davon eine Scheibe abschneiden.

Es bleibt dabei, Freunde: Wer in Gelb fährt, ist völlig unerheblich.

179 Gedanken zu „„Schumacher aussi positif!““

  1. Das ist keine Drohung. Das ist Nonsens. Unglaubwürdig. Er hätte es beim Radsport, Boxen und einigen anderen Verbänden längst tun können. Das UDIOCM hat in dieser Richtung nie eine Initiative ergriffen.

  2. Tatsächlich ausgeschlossen, daß Radsport, Reiten und Gewichtheben auf die Abschußliste kommen? Neue Sportarten stehen doch regelrecht Schlange!?

    Von Herrn Bach würde ich mir erwarten, daß er einen CERA-Großtest mit den eingefrorenen Peking-Proben veranlaßt!

  3. Pekingproben: Das Erstaunliche an der dpa-Meldung ist für mich dieser Satz:

    Zudem gebe es beim Internationalen Olympischen
    Komitee (IOC) die Überlegung, die „eingefrorenen Proben von Peking bereits jetzt öffnen zu lassen“.

    Das Zitat ist vom UDIOCM.

    Ich weiß nicht, ob es diese Überlegungen tatsächlich gibt, ob wir hier verarscht werden, wer eventuell diese Überlegungen anstellt. Keine Ahnung. Das ist ja wieder das Thema Intransparenz und möglicherweise: Propaganda.

    Zu den neuen Sportarten: Schlange stehen? Es können nur aus dem Fünferpack welche nachrücken. Es hat noch nie Ausschlüsse gegeben – im Sinne einer Bestrafung. Jedenfalls nicht, seit ich lebe, und das sind ja schon einige Jahre.

    Aus Peking habe ich am 6. August mal dieses Text gedichtet, da geht es auch um die UCI und um die Sportarten. Inzwischen ist Verbruggen zurückgetreten aus dem IOC.

    Warum gehört Radrennen noch zu den privilegierten olympischen Sportarten? Warum hat IOC-Präsident Jacques Rogge gerade den Rad-Weltverband UCI gelobt für eine „vorbildliche“ Dopingbekämpfung? Warum statuiert Rogge, der eine Null-Toleranz-Politik postuliert, kein Exempel und schmeißt Radsport einfach raus?

    Nur wenige Antworten auf diese Fragen stehen in jenen Papieren, in denen das IOC die Komposition des Olympiaprogramms beschreibt. In Peking geht es um alles. In 33 Kategorien wird die IOC-Programmkommission die Spiele analysieren und dem Exekutivkomitee rapportieren. Zu den Wertungskriterien zählen Zuschauerzahlen, Stadionauslastung, TV-Einschaltquoten, Presseberichterstattung und Dopingbekämpfung. Rogge aber hat bereits angekündigt, dass einer glorreichen olympischen Zukunft der kriminell-verseuchten Rad-Branche nichts im Wege stehe. Bis 2016 wird definitiv um Medaillen geradelt.

    Radsport gehört bei Rogges zur Familientradition. Rogges Großvater Jules war in den 1920er Jahren Radprofi. Rogges Busenfreund Hein Verbruggen hat den Weltverband UCI zwar in skandalöser Weise geführt, doch wird der in ungezählten Affären gestählte Holländer vom Null-Toleranz-Präsidenten immer wieder belobigt und befördert. Verbruggen durfte nach seinem UCI-Abschied im Jahr 2005 IOC-Mitglied bleiben. Verbruggen leitet die extrem wichtige IOC-Koordinierungskommission für Peking, er genießt im China der KP-Mandarine einen gottähnlichen Status.

    Warum das alles? Verbruggen hat großen Anteil daran, dass Rogge im Juli 2001 den IOC-Thron besteigen konnte: Er beschaffte Stimmen und überredete den holländischen Thronfolger Willem Alexander, sich bei der IOC-Ethikkommission über Rogges Rivalen Kim Un Yong (Südkorea) zu beschweren. Zudem haben Rogge und Verbruggen einen gemeinsamen Feind, den sie ins Abseits manövrierten: Richard Pound, einst Anwärter auf die IOC-Präsidentschaft, zuletzt Wada-Boss, gerade als Kandidat auf den Vorsitz des Welt-Sportgerichts Cas gescheitert. Im Hintergrund zog Verbruggen die Fäden.

    Wenn über das olympische Programm entschieden wird, können derlei sportpolitische Allianzen entscheiden. Ohne die Überweisungen aus den olympischen TV-Einnahmen könnten mehr als die Hälfte der 28 Sommersportarten nicht existieren. Das macht anfällig für feindliche Übernahmen durch dubiose Neureiche und Sponsoren wie Gazprom, die hier und da schon die Verbandspolitik gestalten. Sportarten wie Ringen, Gewichtheben, Amateurboxen oder Moderner Fünfkampf, die nur wenigen Menschen auf dem Planeten bekannt sind, droht das Aus. Auch die Sportschützen müssen sich fürchten.

    Das IOC wird für Peking in absoluten Zahlen zwar Einschaltquoten- und Reichweitenrekorde verkünden, doch darf sich davon niemand täuschen lassen. Zum einen impliziert die Entwicklung neuer Medien und Techniken automatisch neue Rekorddaten, zumal ja gerade mit China das bevölkerungsreichste Land olympisch erschlossen wird. Die relativen Zahlen sind viel interessanter, alarmierend und werden deshalb als Geschäftsgeheimnis gehütet: Die olympische Kundschaft vergreist.

    Kernsportarten wie die Leichtathletik verzeichnen seit den neunziger Jahren in Europa und den USA Einschaltquoten-Verluste von 30 Prozent und mehr in der werberelevanten Zielgruppe der 14 bis 49-Jährigen. Viele olympische Sportarten sind nur in einigen Dutzend Ländern bekannt und werden professionell in noch weniger Nationen betrieben. Der Nachwuchs bleibt aus, die Basis bricht weg. Dazu zählen Ringen, Gewichtheben, Synchronschwimmen, Schießen, Amateurboxen, Bogenschießen, aber auch Disziplinen des Kanusports, des Reitens und der Leichtathletik – darunter die deutschen Werfer-Domänen.

    Rogge ist 2001 mit dem Versprechen angetreten, das Programm attraktiver, zeitgemäßer und bezahlbarer zu gestalten. Seine Bilanz ist ein Desaster: 2002 und 2005 verweigerten IOC-Vollversammlungen seinen Reformbemühungen die Gefolgschaft. Seine nicht ausgereifte Idee der Jugendspiele, die 2010 erstmals in Singapur stattfinden, ist auch unter diesem Gesichtspunkt zu betrachten: Er generiert Aufmerksamkeit in einer für die Zukunft der Olympischen Spiele entscheidenden Zielgruppe.

    In Peking sollen Baseball und Softball letztmals dabei sein. Beide Verbände lobbyieren mächtig, um schon 2016 zurückzukommen. Es ist ein Milliardenspiel: Baseball und Softball sind amerikanische Sportarten; Chicago, Stadt der White Sox und der Cubs, bewirbt sich um die Sommerspiele 2016. Der TV-Gigant NBC, der fast ein Drittel aller IOC-Einnahmen überweist, hat noch keinen Vertrag für 2016 unterschrieben. Die Konstellation birgt vielfältige Optionen für Deals: Zudem will das IOC gleichzeitig die Einnahmen des amerikanischen NOK (USOC) schröpfen, das mehr aus den olympischen Marketingverträgen kassiert, als alle anderen 204 NOK zusammen. Auf mindestens eine Million Dollar pro olympischen Weltverband sollen die Amerikaner verzichten. Noch in Peking werden Rogges Abgesandte mit USOC-Präsident Peter Ueberroth verhandeln.

    2009 soll das IOC-Exekutivkomitee neben Softball und Baseball eine dritte Sportart aussortieren und drei andere als Nachrücker empfehlen. Darüber entscheidet dann die IOC-Session im Oktober 2009 in Kopenhagen. Doch hartnäckig werden auch für London 2012 noch Änderungen diskutiert. „Das sind Promotions-Spiele“, sagt Fünfkampf-Weltpräsident Klaus Schormann. „Ich lasse mich von Scheingefechten nicht aus der Ruhe bringen. Ich habe verbindlich schriftlich, dass wir bis 2016 olympisch sind.“ Das glauben andere auch. Die Frage ist aber, was verbindlich-schriftlich im IOC bedeutet.

  4. Kann mich an den Artikel erinnern. Da Verbruggen das IOC inzwischen verlassen hat, sollte die Radsport-Lobby allerdings mittlerweile kleiner sein!?

    Sorry, welchen „Fünferpack“ meinst Du?

  5. Das ist PR-Gedröns. Die haben nicht mal begriffen, dass sie kein IOC-Mitglied sind, wie sie falsch schreiben. Klar kämpfen einige Verbände um den Status, doch nach dem Procedere, das in Guatemala festgelegt wurde, kann erstmal nur aus dem Kreis Karate, Squash, Inlineskating, Golf und Rugby ein Verband nachrücken. Danach die besten Chancen haben die, die gerade rausgeschmissen wurden: Softball und Baseball. Im neusten Olympic Directory werden 31 Sportverbände als recognised sports geführt (zweite Kategorie neben den 35 olympic sports, 28 summer, 7 winter), darunter auch Sportklettern. Um ins Programm zu klettern, stehen aber noch einige Achttausender auf dem Weg.

  6. Radsport (gerade bei Olympia „erfolgreich“ mit Mountain-Bike und BMX erweitert, beide unter UCI-Hoheit!) und Reiten sind cash-und-quoten-Kühe für das IOC. Meint jemand ernsthaft, dass Bach sich für Sportklettern stark macht? Auf nationaler Ebene blockieren DOSB und BMI gerade den nichtolympischen Verbänden die Fördergelder (Sportklettern ist im Deutschen Alpenverein DAV verankert). Lasst uns mal ordentlich den Scheinwerfer auf die geschminkten Aussagen von Bach richten!!!

  7. Wie ist das denn mit der ständig beschworenen „Vorreiterrolle“ des Radsports bei der Dopingbekämpfung? Wenn man z.B. liest, dass die komplette Jamaikanische Leichtathletikmannschaft im Olympiajahr seltener kontrolliert wird als ein einzelner deutscher Sportler, könnte man den Eindruck gewinnen im Radsport würde wirklich mehr kontrolliert als anderswo. Gibt es dazu verlässliche Zahlen?
    Am Rande:
    Ich will ja nicht behaupten, dass Schuhmacher 2005 das Cathin nicht zur Leistungssteigerung eingenommen hat, aber hatte er dafür nicht eine „Genehmigung“? Also kein Dopingfall sondern, wie so oft, übelste Schlamperei bei den beteiligten Institutionen.

  8. @ralf:

    „Tug of War“ – also Tauziehen – war immerhin schon mal im Programm der Olympischen Spiele 1900 in Paris

  9. Schön ist der Begrüßungssatz auf Stefan Schumachers Homepage: „Liebe Radsportfreunde, willkommen auf meiner offiziellen Website. Hier findet Ihr die aktuellsten Informationen:“

  10. Nochmal zu den Peking-Proben:

    Hoffentlich geht nicht die Hälfte der Proben unterwegs verloren! Und hoffentlich kann die Kühlkette garantiert werden! Wäre es nicht einfacher gewesen, die Lausanner Dopingtester mit ihren Apparaten nach Peking zu bringen?

  11. Pingback: Nachuntersuchung der Dopingproben von Peking : jens weinreich

  12. Pingback: Der Umfaller : jens weinreich

  13. Neutraler Journalismus ist dem eigenen Produkt gegenüber per se nicht möglich, insofern finde ich eine öffentliche Kursänderung fast schon bewundernswert ehrlich.

    Mir ist es jedenfalls lieber, sich zum Zirkus-Charakter des Leistungssports zu bekennen als sich (wie es hierzulande oft geschieht) moralisch überlegen zu präsentieren und während der Berichterstattung doch nur an niedere Instinkte zu appellieren.

  14. In den Artikeln über Schuhmacher und seine Strafe in Frankreich ist immer nur die Rede von zwei positiven A-Proben. Was ist mit den B-Proben?

  15. Entschuldigung, dass ich so spät auf Ihre Antworten reagiere.
    Der Artikel im Spiegel 1991 war gut, aber wieviele Ihrer Kollegen haben das Thema aufgegriffen? Ihr Artikel: “ Für Feinschmecker, zur Erheiterung (wegen Conconi): Ein Blutdoping-Text von mir von “vor 98″, als es noch keinen Sportjournalisten interessiert hat, wie Jan schreibt.“ beweist nicht, dass Sie sich mit der Thematik damals ernsthaft beschäftigt haben.

    Prof. Conconi betreute Francesco Moser in Vorbereitung seiner Stundenweltrekorde seit 1986 und Gianni Bugno sowie Migel Indurain in deren Hochzeiten. Dr. Ferrari war Zögling Conconis.

    Ich habe Grit Hartmann sowohl zu Ihrem Buch “ Goldkinder“, als auch später bei einem Forum der Friedrich- Ebert Stiftung in Chemnitz Rede und Antwort gestanden. Kein Journalist hat damals nachgefragt. Und heute werde ich falsch zitiert (Anno Hecker in der FAZ vom 12.11.2008). Zählt Herr Hecker nicht zu jenen, die gründlich recherchieren wollten (Sportnetzwerk)?
    Viele Grüße

  16. @ Jan: Wie soll ich’s sagen, habe ja extra hinzugefügt „zur Erheiterung“. Das war ein Schuss (Selbst)Ironie.

    (Nur damit andere Leser folgen können: Sie sind mit Ihrer Antwort auf diesen Kommentar von mir in den falschen Beitrag gerutscht.)

    Ich höre/lese aus Ihren Kommentaren eine Art Verbitterung heraus. In gewisser Weise kann ich das verstehen, wenngleich ich Ihnen weiter vehement widerspreche, wenn Sie behaupten, „alle Journalisten“ wollten nur diffamieren, würden nur Unsinn schreiben und Fakten ignorieren. Das bringt uns nicht weiter. Wer sucht, der irrt auch.

    Was aber, wie ich finde, etwas in die Irre führt, ist das Beharren auf den Behauptungen, es seien nur immer die Ost-Doper Ziel jedes journalistischen Eifers. No no. Auch Gerhard, Grit Hartmann natürlich, haben sich dazu in den vergangenen Tagen geäußert, ich muss das nicht alles wiederholen. Das stimmt einfach nicht, und ich würde mich freuen, wenn Sie Ihren Blick da etwas weiten könnten.

    Wenn Sie meinen, Anno Hecker hätte Sie falsch zitiert, dann sagen Sie es ihm doch.

    Ich biete Ihnen hier jedes Forum an, Sie können gern einen großen eigenen Beitrag schreiben, wenn Ihnen danach ist. Ich habe das Gefühl, Sie wollen mal wieder etwas sagen. Dies hier ist nur ein kleines Blog, aber keine Bange, Ihr Beitrag würde wahr genommen, auch in den Holzmedien, da bin ich mir relativ sicher. Nur zu, es würde die Diskussion ungemein bereichern, und Sie haben es verdient, nicht in den Tiefen der Kommentarspalten zu verschwinden.

    email: jensweinreich [at] gmx [dot] de
    voicemail/fax: +49.3212.3006830

  17. @Jens Weinreich
    Vielen Dank für Ihre Einladung.
    Ich möchte mich nicht weiter am Blog beteiligen. Mir ist von Grit Hauptmann unterstellt worden, ich würde Ost gegen West ausspielen. Auch Sie meinten ich hätte geschrieben: „es seien nur immer die Ost-Doper Ziel jedes journalistischen Eifers“. Falsch. Ich habe geschrieben: das Thema verkauft sich besser. Nun möchte ich auf Ihre Verärgerung reagieren: Das Thema verkaufte sich besser! Dieser Einseitigkeit hatte selbst Prof.Werner Franke bei “ Christiansen“ mal `ne politische Brisanz zugeordnet.

    Und bitte erklären Sie mir, warum ich Hecker anrufen soll. Hecker hat mich diffamiert, sich nicht an Ihren Ehrencodex der sauberen Recherche gehalten. Und das hatte Grit Hartmann hier von mir gefordert, Namen und Adresse zu nennen.

    Weiter so!

  18. Jan, das ist einfach nur: Schade. Es ist mir relativ schnurz, welche Brisanz Prof. Franke welchem Thema zuordnet. Ich kann auch nicht für Anno Hecker sprechen, ich weiß nicht mal, ob der hier mitunter vorbei schaut. Ich finde aber, die Kategorien, in die Sie Journalisten einordnen, sind durchaus überdenkenswert. Auch die Mechanismen, die Sie (falsch) beschreiben. Nach meiner Erfahrung, und ich habe da ein bisschen Erfahrung, so wie Sie im Radsport, ist einfach nicht wahr zu behaupten, Ost-Doping verkaufe sich besser als West-Doping. In derartigen Kategorien zu denken, bringt einfach nicht weiter. Wie ich sagte: Das ist einfach nur Schade.

    Mein Angebot bleibt bestehen, Sie können sich – wenn Sie es sich anders überlegen und doch an einem Dialog interessiert sein sollten – gern an mich wenden.

  19. Wir hatten ja schon mal versucht anzudiskutieren, warum gerade im Radsport bislang kaum eine Aufarbeitung der DDR-Dopingvergangenheit stattgefunden hat

    Deutlich wird dies aus meiner Sicht an folgenden Namen: Huber, Heinrich, Schmid, Blum, Vogt, Choina, Steinmeier. Hat irgendeiner dieser Namen etwas mit dem DDR-Dopingsystem zu tun?

    Demgegenüber kämpft ein gewisser Herr Trömer bis heute ohne jeden Erfolg dafür, daß auch diejenigen Ärzte, die ihm geschadet haben, von jugendlichen Sportlern ferngehalten werden. Wieso erhält Herr Trömer keinerlei Unterstützung von ehemaligen Sportskollegen?

  20. Ja, ich finde es auch sehr schade, dass Jan sich nicht weiter an der Diskussion beteiligen möchte. Allerdings verstehe ich seine Gründe sehr gut. Bei all dem Schlamassel – ich meine jetzt den seit dem Festina-Skandal bis hin zur OP – wurde es im Profiradsport weder geschafft, international ein gemeinsames Vorgehen, noch eine Gleichbehandlung aller Verdächtigten zu sichern.
    Der deutschen Radsport hat sich zwar euphorisch und keine „Opfer“ scheuend an eine zweifelhafte Aufklärung gewagt. Einzeltäter nach Einzeltäter, nur um das System des Dopings nicht zu beschädigen. Anders kann ich es nicht auffassen, wenn bis heute die Spitze des deutschen Radsports mehr schweigt als redet. Man gibt nur das zu, was man zugeben muss. Wenn überhaupt. Die Kronzeugen Jaksche und Sinkewitz sind ja auch nur so „verbraten“ worden. Und an so einer unausgegorenen und merkwürdigen Wahrheitssuche sollen sich dann zuvorderst die Fahrer beteiligen ? Da würde ich doch auch sehr zögern. Der andere Jan will ja auch warten bis Deutschland reif ist.

  21. @ Herbert: Mit der international unkoordinierten Vorgehensweise und der teilweisen Ungleichbehandlung haben Sie sicher recht (wobei Deutschland übrigens nicht in allen Punkten der Musterknabe ist!). Dies wird uns ja beinahe tagtäglich vor Augen geführt. Daß das Dopingsystem in Deutschland aus den ganzen Affären unbeschädigt hervorgegangen sei, würde ich so jedoch nicht unterschreiben. Zwar liegt die Beteiligung von Sponsoren und Verbänden zum Großteil noch im Dunkeln, wie meine obige Liste jedoch zeigt, mußten bereits einige Mediziner ihre dubiosen Praktiken einstellen.

  22. t-online.de: Experte warnt vor neuem Wundermittel

    Hematide ist ein Medikament, das von der Firma Affymax entwickelt wurde und dem Konzern aus dem kalifornischen Palo Alto nach der geplanten Markteinführung 2010 satte Gewinne einbringen soll. […] Wie die Sportler an das noch nicht zugelassene Medikament gekommen sein könnten, ist nicht nur für Pagel ein Rätsel. Schließlich befindet sich der Wirkstoff derzeit noch in Phase III der klinischen Prüfung und dürfte der Öffentlichkeit daher noch nicht zugänglich sein.

  23. Sehr merkwürdiger Auftritt, das ganze Interview lässt mich gerade sehr verwirrt auf dem Sofa sitzen.

    Wieso war denn die Moderatorin so aggressiv? Sie hatte doch nicht wirklich damit gerechnet irgendwas anderes zu hören zu bekommen.

    Ist Stefan Schumacher hier wirklich das Opfer oder nur ein verdammt guter Schauspieler mit einem guten Anwalt?

    Fragen über Fragen… wie eingangs erwähnt – ich bin verwirrt

  24. @ Tobi Kiefer, wie in jedem System gibt es auch hier die berühmte Lücke. Selbst Prof. Schänzer konnte nicht eindeutig die Zweifel an der Handhabung der A-Proben beseitigen. Schumacher hielt sich wahrscheinlich sehr genau an den Rat von RA Lehner: Das Verfahren in seiner Durchführung ist anzuzweifeln.
    Ich glaube, er ist beides, Opfer und Schauspieler.
    Der eigentliche Skandal war jedoch m.E. die fachlich schwache Moderation von Katrin Müller-Hohenstein. Hat sie wirklich geglaubt, Schumacher erklärt dort wegen des Charmes der Moderatorin die feierliche Öffnung der B-Probe ? Das Sportstudio hat ein weiteres mal jämmerlich versagt. Tut mir Leid, aber so etwas verstärkt die Vorbehalte gegen Möchtegern-Sportjournalisten. Das schien sogar Wilhelm Schänzer peinlich.

  25. Thomas Kistner in der SZ: Mysteriöses Eilverfahren

    […] ein Gerücht, das sich in der Szene seit dem Überraschungsfund des Epo-Mittels Cera bei der Tour 2008 hält, das dank verfeinerter Nachtests im Herbst auch den Profis Schumacher und Kohl nachgewiesen wurde. Nur diesen beiden? Hitzig spekuliert wird zur Frage, ob es nicht mehr Fälle gab, die Suche aber beendet wurde – auf Weisung von oben.

  26. Eigentlich wollte ich nicht mehr schreiben,sollte man auch tun,wenn man nicht verstanden wird.

    Diesen „Artikel“ habe ich gelesen und sofort die Widersprüche darin bemerkt.Da sich noch einer damit beschäftigt hat,und wir jetzt zwei sind,stelle ich es doch mal rein:
    http://www.radsport-forum.de/

    bitte runterscrollen,Leserbrief vom 07.03.

  27. Walter, es würde mir leid tun, hätte ich Sie vergrault. Worin besteht eigentlich unser Dissens? Doch nicht darin, dass man an konkreten Texten arbeiten, auf Widersprüche u.ä. hinweisen kann, von mir aus auch in dem oben erwähnten. Oder in meinen Beiträgen hier. Das funktioniert wunderbar. Doch aber nicht, wenn man „den Journalismus“ unkonkret kritisiert. Zum Beispiel. Ich will und habe doch gar nichts mit Medien/Texten zu tun haben, die beispielsweise gerade Dieter anführt. Ich stehe für das, wo mein Name drunter oder drüber steht. Wenn ich Unsinn verzapfe, stecke ich auch Kritik ein. Aber Fehlleistungen anderer treffen mich eher nicht.

  28. @ Walter:

    Wenn Sie ein bißchen suchen, werden Sie im Radsport-Forum weitere Leserbriefe dieses Herrn finden. Meiner Meinung nach sprechen diese für sich…

  29. Ralf,
    ich weiß nicht was er für ein Mensch ist,aber er hat eine Meinung.
    Ich habe den Artikel von Thomas Kistner nochmal gelesen.

    Schumacher fordert die Offenlegung des ganzen Testvorgangs: Warum den also nicht aufdecken? An Schumachers Schuld ist ja kaum Zweifel – aber daran, ob dies wirklich alles war. Dass mit dem jähen Ende der Cera-Tests und der Entlarvung zweier Fahrer aus dem sterbenden Team Gerolsteiner der Tour kein Imagedefekt entstand, passt so perfekt ins Bild wie der Fakt, dass der wichtigste Punkt unbeleuchtet bleibt: Offiziell vier Cera-Sünder hatte die Tour 2008, dabei gibt es Cera in keiner Apotheke. Ein tolles Netzwerk stand also dahinter – nur eines für kleine Gerolsteiner?

    Wenn die Gefahr besteht,dass Regeln nicht eingehalten wurden und das Ergebnis schon vorher feststand,muß ich auch erstmal an der Schuld Schuhmachers zweifeln.

    Hoffentlich geht seine B-Probe nicht verloren;-)

    Wenn Stefan unschuldig ist – warum lässt er nicht einfach die B-Probe öffnen?
    Erstens habe ich die Öffnung der B-Probe nicht verweigert, sondern um eine Fristverlängerung gebeten. Zweitens weiß ich immer noch nicht, ob der Test valide ist. Und drittens wüsste ich einfach gerne, was mit meiner A-Probe nach der Entsiegelung und Auswertung geschehen ist. Erst, wenn all diese Fragen geklärt und ein faires sowie sichereres Verfahren gewährleistet sind, ist die B-Probe ein Thema.
    (Siehe Dokument 7 und 8)

    http://www.stefan-schumacher.com/aktuelle_news.php?type=current

    Der BDR ist auf der Höhe der Zeit,wie Jan Ullrich in seinem Interview mit der Bild bemerkte.Sie wissen,wann sie gebraucht werden und haben Schumacher erstmal als Ehrengast zur 125 Jahr Feier eingeladen.

  30. Der erneute positive Test (Cera) in Peking soll schon noch nachgetragen werden.

    Aus der Zusammenfassung des Sportinformationsdienstes von heute Nachmittag:

    Radprofi Schumacher wieder in der CERA-Falle

    Radprofi auch bei Olympia-Nachtest positiv / DOSB: „Verschlagenheit“

    Radprofi Stefan Schumacher ist zum dritten Mal in die CERA-Falle getappt und hat damit im deutschen Sport für Enttäuschung und Entsetzen gesorgt. Der 27-Jährige aus Nürtingen gehört mit seinem italienischen Kollegen Davide Rebellin und 1500-m-Olympiasieger Rashid Ramzi aus Bahrain zu den sechs Athleten, die bei Nachkontrollen der olympischen Doping-Proben von Peking positiv auf das EPO-Präparat CERA getestet worden sind. Für alle drei Fälle liegen offizielle Bestätigungen vor.

    (…) „Wenn sich der Doping-Verdacht bestätigt, ist das an Verschlagenheit nicht mehr zu überbieten.“ Vesper kündigte ein rigoroses Vorgehen an: „Wir sind für Null-Toleranz gegen ihn und seine Hintermänner, die er zweifellos haben muss. Ich bin extrem enttäuscht, dass er nach der Tour offenbar für Peking noch einmal gedopt haben muss.“

    Vesper dachte auch an die Vorkommnisse vor der WM 2007 in Stuttgart. Damals hatte Schumacher bereits erhöhte Blutwerte, die aber später auf eine Durchfallerkrankung zurückgeführt wurden. „Der BDR hatte Stefan Schumacher trotz dieser Vorkommnisse für die Olympia-Nominierung vorgeschlagen. Das Bauchgrimmen, das wir damals hatten, hat sich als richtig erwiesen“, sagte Vesper.

    (…)Bislang hat der ehemalige Gerolsteiner-Fahrer jegliches Doping bestritten, wegen Verfahrensfehlern geht Schumacher derzeit beim Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne gegen die Sperre vor.

    Auch in der Sportpolitik sorgte die Nachricht von der neuerlichen positiven A-Probe Schumachers für Entsetzen. Peter Danckert, der Vorsitzende im Sportausschuss des Deutschen Bundestages, sagte: „Der Schumacher ist einer, der schamlos agiert und sich dann hinstellt und sagt, dass die Probe nicht ordentlich genommen wurde. Das ist skrupellos, was diese Leute machen.“

    Danckert nimmt auch den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) in die Pflicht …

    Spätestens hier, wo der Umfaller Danckert mal wieder jemanden in die Pflicht nehmen will, sollte das Zitat ein Ende haben.

  31. Würde sagen, das Wort „Schamlosigkeit“ trifft die Meinungsäußerung von Umfaller Danckert, der wieder mal versucht, seine Rolle bei der Absolution des BDR im Sportausschuss „proaktiv“ aus der Schusslinie zu nehmen. Erfolgreich, da sid ihn brav zitiert …

  32. sollte man ein Zitat nicht schon besser dann beenden, wenn ein Herr Vesper ein „rigoroses Vorgehen“ fordert? ;-)

    aber wie dem auch sei, wenn Herr Danckert auf diese Weise schon einmal zu Wort gekommen ist… also, vielleicht verstehe ich ihn da auch einfach falsch — aber was meint er denn, wenn er sagt, das juristische Anfechten von positiven Testergebnissen (konkret durch Schumacher) sei „skrupellos“? Ich meine, man kann Schumacher ja allerlei vorwerfen — aber das Ausnutzen der rechtsstaatlichen Mittel doch wohl eher nicht?! (gerade wenn man sich in der real existierenden Praxis mal anschaut, wie es „auspackenden“ Dopern so ergeht, verglichen zum Beispiel mit einem Spaßvogel wie Vinokourov)

  33. Vielleicht sollte Herr Soergel mal einige Juristen fragen. 4 Juristen, fuenf Meinungen (der Witz ist ein bisschen abgedroschen), hier mal meine: der DOSB ist schlichtweg nicht an polizeiliche Ermittlungsergebnisse gebunden (wie dies auch bei anderen Arbeitsgeber oder berufsstaendische Organisation eher selten sein duerfte). Polizei kann viel ermitteln, ob es die Wahrheit ist, wird erweist sich erst in (Nicht-Sport-)Gerichtsverfahren.

  34. @ nocheinjurist:

    Die Frage ist aus meiner Sicht nicht, ob der DOSB an die „polizeilichen Ermittlungsergebnisse gebunden“ ist, sondern ob er sie hätte berücksichtigen können.

  35. Naja, tschuldigung erstmal fuer meine wilde Grammatik oben,

    @ Ralf: Zum einen liest sich Soergel nicht so, wie Sie es lesen wollen (vielleicht hatte Soergel das tatsaechlich gemeint, aber ich will dann nicht vermuten, wo die sprachliche Genauigkeit verlorengegangen ist – bei Soergel oder bei der Nachrichtenagentur).

    Zum zweiten sollte sich in einer DOSB-Satzung oder -Rechtsordnung eine Passage finden, wessen Ergebnisse zu welchen Konsequenzen fuehren. Grundsaetzlich sind eingetragene Vereine nicht verpflichtet, alles, was sich nur im Bereich polizeilicher Ermittlungsergebnisse bewegt, auch nur irgendwie zur Kenntnis zu nehmen, zumeist erfahren ja nicht mal „Betroffene“ von polizeilichen Ermittlungen, und

    zum dritten ist besonders nicht der autonome Sport zu diesen Dingen verpflichtet, der sich ja ein eigenes Kontrollsystem zugelegt hat (mal ein Smilie gedacht).

    Fuer mich waere es sinnvoller, wenn das passieren wuerde wie in Frankreich oder Italien — der Staat verfolgt und ruiniert damit teilweise den wichtigen Ruf des Sports um zu zeigen, dass dieser allein seine Probleme nicht in den Griff bekommt.

  36. Bei der Genauigkeit tippe ich mal auf Nachrichtenagentur,ab da fehlt meist der Konjunktiv.

    Die Frage ist,redet Herr Sörgel aufgefordert oder unaufgefordert?
    Ist er Doping-Experte oder Antidoping-Experte?
    Muß er da die Satzung des DOSB kennen?

    Warum geben die österreichischen Kriminalbeamten ihre Ermittlungen nicht an die NADA weiter?

  37. @ Walter: Gibt es einen Unterschied zwischen Doping- und Antidoping-Experten? Meines Erachtens sollte in beiden Expertentuemern, so man das trennen will, groesseres Wissen in Biochemie und/oder Pharmazie und regelmaessige Beschaeftigung mit Forschungsergebnissen von Medikamentenstudien vorhanden sein.

    Walter, Stellen Sie sich mal vor, es gaebe polizeiliche Untersuchungen gegen Sie, und Ihr geschaeftliches Umfeld wuerde darueber informiert, ohne, dass es eine Rechtsgrundlage gibt. Was wuerden Sie sagen?

  38. Ich würde sagen,spinnt ihr! Bin ich vielleicht Radprofi in Deutschland?

    Bin mal gespannt,wie das in Österreich weiterläuft.Bis jetzt stand noch keine Kronzeugenaussage in der Zeitung und an der Kundenliste bießen sich auch bis jetzt alle die Zähne aus.
    Wahrscheinlich wird schon an Ersatzlisten gearbeitet-wir würden das so machen ;-)

  39. @ Walter: Auch nicht schlecht waere: Ich will meine Leistung kuenstlich steigern duerfen, deshalb bin ich kein Sportler geworden. Warum ploetzlich Polizei?

    Oder: Schauen Sie doch den (Jens) Weinreich an — der trinkt massenweise Kaffe, wenn er fuer den gebuehrenfinanzierten Rundfunk arbeitet und ueber steuerfinanzierte Gedopte spricht. Ich bin Kronzeuge!

  40. … dass die worte „tv-tip“ und „beckmann“ ohne negierung in einen gemeinsamen satz passen!? ^^

  41. Christoph Wolf bei n-tv: Aufhören oder lügen – Das Doping-Dilemma

    Die Entscheidung macht ihn glaubwürdig und hebt ihn ab von anderen geständigen Dopern wie Jörg Jaksche und Patrick Sinkewitz, die die Kronzeugenregelung nur in Anspruch nahmen, um ihre Sperre zu reduzieren – und dann schnellstmöglich in den Radsport zurückkehren zu können. […] Der Grund, warum man Holczer gar nicht glauben kann, lässt sich ganz einfach benennen. […] Bei der Biathlon-WM im südkoreanischen Pyeongchang liefen die beiden Österreicher Dominik Landertinger und Christoph Sumann im Massenstart zu Gold und Silber. Aus dem Nichts.

  42. Thomas Kistner in der SZ: Lügen im System

    Falls es in Kraft- und Ausdauersparten noch Funktionäre, Ärzte, Trainer gibt, die wirklich glauben, es ginge ohne Betrug, […] gehören sie wegen Naivität aus dem Verkehr gezogen. Diese Mär vom Übermenschen […] ist so infantil, als würde der Biologielehrer erzählen, dass der Storch die Babys bringt.

    Burkert/Kistner in der SZ: Tausendmal eins und eins

    Jan Hollitzer in der TA: „Ich habe nichts verabreicht“

  43. Nicht zu fassen, dass Kistner und Burkert es immer noch wagen, den armen Herrn Holczer als betrogenen guten Teammanager zu präsentieren.

  44. @ Arnesen:

    Thomas Kistner schreibt aber auch:

    Diese Mär vom Tour-Helden, der mit Wasser und Weißbrot über die Alpengipfel fliegt, ist so infantil, als würde der MathematikBiologielehrer erzählen, dass der Storch die Babys bringt.

  45. Ralf, dein Lehrer-Joke ist gut, dürfte aber keine Intention der Autoren sein. Er relativiert auch nicht, dass Holczer dem bösen System hier stilistisch entgegengestellt wird. Man beachte nur den letzten Satz. Und warte, wann Holczer den nächsten Radsport-Job annimmt.

  46. Sorry, ich konnte es nicht lassen. In Bezug auf HMH sind wir wohl einer Meinung. Christoph Wolf (n-tv) hat genau dasselbe Argument angeführt:

    Doch wenn Kohl einräumt, die Teamärzte könnten bei erstaunlichen Leistungssprüngen wie dem seinen eins und eins zusammenzählen, dann ist man geneigt, auch dem Teamchef eine gewisse Abstraktionsfähigkeit nicht abzusprechen. […] Der Grund, warum man Holczer gar nicht glauben kann, lässt sich ganz einfach benennen. Denn in einem Atemzug mit dem Eingeständnis seines Scheiterns erklärte der Schwabe im April 2009, er erwäge eine Rückkehr in den Radsport – als Berater eines englischen Rennstalls.

  47. @arnesen
    ich frage mich ja gerade, ob ich den selben artikel gelesen habe wie du… findest du wirklich, dass holzcer da gut wegkommt? weil: auf mich wirkt das eher wie eine aus dem bilderbuch stammende pest-oder-cholera-situation, wo ich spontan nicht so genau wüsste, welche der in frage kommenden alternativen für herrn holzcer nun eigentlich die schlimmere wäre. ich meine – der teamarzt sagt ja mehr oder weniger wörtlich, dass er sehr wohl 1 und 1 zusammenzählen könne (und das auch gemacht habe). wenn holzcer da zu etwas stilisiert wird, dann doch zu einem ritter von ganz trauriger gestalt, der in größtmöglicher pose gegen die hundertarmigen riesen in die schlacht zieht, während sich selbst sein gefolge die ganze zeit klammheimlich über ihn schlapp lacht…

  48. Thomas Kistner in der SZ: Ein Sturm wird kommen

    Denn unter Insidern wird weniger spekuliert, ob es weitere Cera-Funde geben könnte – sondern, ob es die heikle Nachprüfung wirklich geben wird. „Ab Anfang Oktober“, sagt jetzt AFLD-Sprecherin Delphine Saint-Laurent der SZ, „fangen wir mit den Nachtests der Tour-Proben 2008 an“.

  49. SZ-Kommentar von Thomas Kistner: In der Existenzkrise

    Der Radsport trudelt immer tiefer in die Existenzkrise. Wieder geht es um Spitzenfahrer, um Spitzenteams, jetzt aber auch um die brisante Frage, was es heißt, wenn ein Verband alles unternimmt, um ein Team zu schützen, dessen Protagonisten die kommerzielle Zukunft der Sportart verkörpern: Astana, Armstrong, Contador.

  50. mehr hintergründe zu der von kistner kommentierten (angeblichen) vorzugsbehandlung von astana finden sich beispielsweise bei SPON.

    darüber hinaus erfährt man dort übrigens nicht nur, dass rudolf -T- scharping linus gerdemann auffodert, er solle „sich sachkundig machen und sich dann äußern“ (zu seinem blutwerten von 2006), sondern auch, dass die AFLD am mittwoch morgen um 10 uhr die noch ausstehenden ergebnisse der cera-nachtests vom letzten jahr verkünden will. es wurde ja gemunkelt, dass sich das klassement da noch ein wenig umkrempeln könnte — zumindest war ja wohl der eine oder andere prominente name im pool der aufälligen nachgetesteten.

  51. In der Zwischenzeit meldet sich Anne Gripper zur ASTANA-Sonderbehandlung:

    However, the UCI’s head of anti-doping services, Anne Gripper, insisted any problems over testing procedures had been dealt with during the Tour. “The UCI is confident that there was no preferential treatment given to any team during the Tour,? she told Cyclingnews. “It was an issue raised and dealt with while the Tour was happening. There’s nothing further than we can say on this matter. We had discussions with the AFLD on what they think happened and we’ve told them what actually happened.?

    http://www.cyclingnews.com/news/uci-denies-preferential-treatment-on-testing-towards-astana

    Die AFLD könnte sich auch mal ein wenig wichtiger nehmen.

  52. Was ist nun mit Schumacher „gemacht“ worden?

    Stellvertretend für alle übrigen Profis mit nichtzugelassener Kontrolle gesperrt?
    Wenigstens hat er es bald hinter sich.

    Wer hat die zwei Gerolsteiner ausgesucht?

    Wer folgt morgen?Wer sucht die aus?….

    Der Hintergrund ist leicht erklärt: Das wissenschaftliche Verfahren, mit dem die Einnahme von Cera nachgewiesen werden kann, war während der Tour 2008 von der Welt-Anti-Doping-Agentur noch nicht offiziell freigegeben.

    Die Proben, die die französische Anti-Doping-Agentur vor Ort genommen hatte, wurden vorerst an den Rad-Weltverband (UCI) geschickt. Der Weltverband sollte das entnommene Blut mit den Blutpässen der Spitzenfahrer vergleichen. Als die Franzosen die Proben wieder einforderten, erhielten sie interessanterweise nur zwei Stück zurück: Jene von Bernhard Kohl und Stefan Schumacher. Alle anderen wurden offenbar erst viel später geliefert. Nun wird es ernst.

    http://kurier.at/sport/1943917.php#

  53. Man muss jetzt aufpassen, dass man die beiden Sachen, die Ralf kurz nacheinander schreibt bzw. verlinkt, getrennt betrachtet.
    Die Nachkontrollen betreffen 2008, die Kritik an der UCI betrifft 2009.

    Ralf, deine Formulierung „Leider viel Lärm um nichts!“ finde ich herrlich. Was wäre dir denn lieber gewesen? Kein Lärm oder kein Nichts?
    Die haben 17 Proben gezielt nach CERA untersucht und keines gefunden. So what?

    Natürlich kann es auch sein, dass „die Tour geschützt werden musste.“ Mit einer Verschwörungstheorie im Hinterkopf macht der moralisch korrekte Antidopingkampf eine noch angenehmere Gänsehaut.
    Zur Erinnerung: Die Tour ist genau die Veranstaltung, die in den letzten Jahren u.a. Basso, Ullrich, Rasmussen, Winokurow, Ricco und Kohl aussortiert hat, ohne in den Ländern mit Radsporttradition an Populartät einzubüßen. Das muss man nicht verstehen, aber man könnte es mal versuchen.

  54. @ Arnesen:

    Das „leider“ sollte zum Ausdruck bringen, daß ich einen Schaden für die „Anti-Doping-Bewegung“ sehe. Da sich etliche Printmedien bereits relativ weit aus dem Fenster gelehnt hatten, bekommen nun abermals diejenigen Rückenwind, welche die ganze Doping-Diskussion als Medienhype betrachten. Dies mag ja zum Teil stimmen, Dopingfolgeschäden bis in die nachfolgende Generation können aber aus meiner Sicht keine Medienerfindung sein.

    Mir wären also folgende Szenarien lieber gewesen:
    „Kein Lärm um nichts“ od. „Viel Lärm um viel“. Wobei ich nach wie vor überzeugt bin, daß die zweite Option dem Radsport besser getan hätte. Das ewige Vertuschen wird den schleichenden Niedergang dieser Sportart nicht aufhalten können. Und daran wird auch die ungebrochene Begeisterung in einigen wenigen klassischen Radsportnationen nichts ändern.

  55. Kein Sturm ist gekommen. Nicht mal ein Lüftchen.
    Ich werde den Verdacht nicht los, dass sich hier jemand wie Napoleon fühlt. Herr Bodry gebärdet sich schon seit längeren wie der Hahn auf dem Misthaufen und dann legen die Hühner nicht einmal Eier. Ich finde, dass besonders Doping-Labors sich stringent seriös verhalten sollten, sowohl in ihrer Arbeit als auch in ihrer PR- und Marketingtätigkeit. Letzteres vermisst man bei der AFLD und seinem Chef.
    Dass die AFLD die Tour 2008 so „sauber“ wie erlebt halten wollte, davon kann man nun wahrlich nicht ausgehen. Den Ausfallschritt zur Tour 2009 empfinde ich sehr linkisch. Merci beaucoup, Monsieur Bodry, c’était parfait.

  56. Ralf, ich denke ernsthaft, dass „einige wenige“ Radsportnationen völlig ausreichen, um die Sportart am Leben zu erhalten. Viele von uns haben sich nur den deutschen Blickwinkel angewöhnt, der mit Zabel und Ullrich begann und in gewisser Weise auch endete.
    Phase 1: Herrlich, wir (lies: Deutsche) mischen eine traditionsreiche Sportart auf.
    Phase 2: Wir haben dabei betrügen müssen. Dämliche Sportart!

    Wenn wir mal von Fußball und evtl. noch Leichtathletik absehen: Wieviele wirklich globale Sportarten gibt es denn sonst noch?
    Fast alle Sportarten leben von den Emotionen in den paar Nationen, in denen sie traditionell, ernsthaft und breit betrieben und betrachtet werden.

    Die Deutschen können durch harte Doping-Recherche und -Bekämpfung vielleicht den Biathlon killen, den Radsport kriegen sie nicht.
    Weil sie gar nicht verstehen, dass es beim Radsport viel weniger als sie glauben um einzelne Sportler geht.

  57. Das Ganze hat doch einen faden Beigeschmack, erst der Riesenwirbel und dann das Lüftchen. Entweder sehr clever, oder wir sind wirklich so blöd.
    Vorwürfe werden gemacht, um sie anschliessend einfach zu widerlegen. Demagogie heisst das wohl.

  58. Tobias, wen meinst du? Wer hat denn Vorwürfe gemacht? Mir fallen gerade nur Kohl und Kistner ein.

  59. @ Arnesen: Zu meiner Ehrenrettung möchte ich erwähnen, daß ich den Radsport bereits verfolgt habe, bevor er in den deutschen Medien salonfähig wurde. Außerdem habe ich die Radsportbegeisterung in Belgien oder Italien vor Ort miterlebt.

    Aus meiner Sicht wird die Radsportbegeisterung in den wenigen Nationen kaum ausreichen, sobald die Geldgeber aus den übrigen Nationen fehlen. Im übrigen ist es ein Irrglaube, die Dopingdiskussion hätte auf die „Radsportmutterländer“ keinen Einfluß:

    cycling4fans.de: Medien: Zuschauerverhalten in Verbindung mit Doping

  60. Ralf, deine Ehre musst du nicht retten, die ist nicht in Gefahr. :-)

    Den Artikel von cycling4fans kannte ich schon. Allerdings birgt er (wie jede Statistik) auch Gefahren der Fehlinterpretation. Gezeigt wird hier das französische TV-Interesse an der Tour in Verbindung mit Dopingfällen, die dann etwas einseitig als Grund für die Quotenentwicklung betrachtet werden.

    Dabei muss man aber auch bedenken, dass seit 1998 kein französischer Fahrer mehr ernsthafte Aussichten auf das Gesamtklassement hatte. (Wir dürfen hoffen, dass das tatsächlich am konsequenten Anti-Doping-Kampf in Frankreich liegt.)
    Mithin darf man davon ausgehen, dass auch in Frankreich einige Zuschauer, denen der nationale Aspekt nicht unwichtig ist, in Richtung Desinteresse abgewandert sind.

    Damit will ich aber nicht bestreiten, dass die Rundfahrten, in denen die Ergebnisse des Vortages wegen aufgeflogenen Dopern permanent umgeschrieben werden müssen, den Zuschauer tatsächlich nerven und seine Bereitschaft zur Abwanderung deutlich erhöhen. 2007 war da besonders hässlich.

    Wichtig aber bleibt mir (und das schreibst du ja selbst mit deinen Vor-Ort-Erlebnissen), dass die Tour de France nur ein (wenn auch herausragender) Teil des Radsports ist.
    Interessant wären also auch Zuschauerzahlen aus anderen Ländern und bei anderen ganz großen Rennen, besonders in den beiden von dir genannten Ländern Belgien und Italien.

  61. Ich würde sagen, Belgien ist eindeutig zu klein, um den Radsport am Leben zu halten (um nicht zu sagen „Belgium is a too small country…“ ;-) ). In Italien habe ich den Eindruck, daß die Zahl der Profiradrennen leicht rückläufig ist.

    Eindeutig rückläufig ist die Zahl der Rennen dagegen in Spanien. Hier sterben seit Jahren regionale Rundfahrten aus, die TV-Übertragungszeiten sind spanischen Medien zufolge ebenfalls rückläufig. Die Entwicklung in Spanien hat aus meiner Sicht jedoch mehr mit der Einführung der ProTour als mit der Dopingsituation zu tun.

  62. FAZ-Kommentar von Jörg Hahn: Die pure Lust am Untergang

    Wer ständig Doping-Monster an die Wand malt und vom Schrecken hinter der nächsten Ecke fabuliert, ermüdet die Öffentlichkeit nicht nur; auf diese Weise wird auch die Glaubwürdigkeit der Doping-Bekämpfung aufs Spiel gesetzt.

  63. Thomas Kistner hatte in einem Artikel (den ich leider nicht mehr finde) schon auf den Wechsel der Kontrolleure-Firma hingewiesen. Ein bisschen scheint es doch so: Man muss nur die richtigen Personen an die richtigen Stellen delegieren, und schon … „passiert was“. Oder eben auch mal nix.

  64. @arnesen

    Da habe ich mich wohl etwas unverständlich ausgedrückt! Ich meinte natürlich die AFLD und UCI.
    Keinesfalls die Journalisten.

  65. Und täglich grüßt das Murmeltier…Geduld,bald ist es geschafft und Deutschland hat endlich kein Profiteam mehr im Radsport.
    Ich meine aber die Journalisten;-)

  66. Ich meine aber nicht Stefan Schumacher.Das wäre auch eine Frage an David Howman: Ist eine Sperre gültig,wenn der Test noch nicht zugelassen war?

    Ich meine solche nicht belegten Schreibereien:

    Dass die AFLD keine weitere Doping-Fälle bekanntgegeben hat, sei nur auf die Testmethoden zurückzuführen. «Mit den unzulänglichen Testverfahren, die angewendet wurden, kann nichts herauskommen. Das ist Biochemie auf unterem Level», monierte der Anti-Doping-Kämpfer. Noch immer werde im Radsport gedopt und vertuscht. «Die Vergackeierei geht seit Jahrzehnten, und sie geht munter weiter», sagte Franke.

    http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/735078

    Die Frage an David Howman dazu: Warum betreibt die WADA Biochemie auf unterem Level?

  67. NZZ: Im Ton vergriffen

    Die Frage ist, wie sehr die AFLD derlei Berichte durch Indiskretionen schürt. Sie ist eine unabhängige, öffentliche Organisation – das aufgeregte Gebaren vorab ihres Präsidenten hinterlässt aber den Eindruck, als würde sie längst nicht mehr nur dem hehren Ziel folgen, dopende Sportler zu überführen.

  68. Dem NZZ-Beitrag kann ich nur zustimmen. Ein seriöser glaubwürdiger Anti-Doping-Kampf braucht sehr seriöses und diskretes „Personal“. Wenn das Ziel des Anliegens aus dem Fadenkreuz verschwindet, dann kann es schon mal so gehen. Allerdings weiß ich nicht, welchen Anteil hier mehr die mediale Verwertung als die Bordry-Ankündigung selbst haben. Die Verantwortung liegt scheinbar bei der AFLD selbst, sonst hätten sie es ja klar stellen können. Der Schaden ist dadurch mehr als ein Kollateralschaden.

  69. Viel (Agentur-)Lärm um nichts

    sid und dpa sind Agenturen wohlgemerkt, nicht Zeitungen mit großen Buchstaben!

    Den beiden Nachrichtensammlern ist im Radsport die Seriosität abhanden gekommen. Millionen von Zeitungslesern, TV-Konsumenten und Nutzer anderer Medien glauben, dass die Agenturen wahrheitsgemäß berichten – wie es ihre Aufgabe ist!.

  70. Holger Schellkopf in der Mittelbayerischen Zeitung: Kommentar zum Thema Doping/Radsport

    Im Kampf gegen die Seuche Doping bringen derart gehypte Meldungen aber nichts – im Gegenteil. Die einseitige Fokussierung auf den Radsport sorgt dafür, dass in anderen Sportarten keck geschlampt wird.

  71. Thomas Kistner in der SZ: Schnüffler im Abfall

    Dabei bezweifelt jeder kundige Beobachter (wie der Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur), dass die von der AFLD aufgelisteten 40 Verdachtsfälle 2008 alle nur heiße Luft waren. Es fällt auf: Die Szene erschütternde Dopingmeldungen zur Tour aus Frankreich sind üblich – ebenso üblich ist auch, dass die Auswirkungen stets so wohldosiert bleiben, dass sie grand boucle nicht im Kern gefährden, das französische Nationalheiligtum „Große Schleife“.

  72. Javier Cáceres in der SZ: Doping per SMS

    „Zum Glück bin ich nicht ehrgeizig und habe ich nichts von dem genommen, was du mir gegeben hast… – du hast kurz davor gestanden, mich in die Arbeitslosigkeit zu schicken und meine Karriere zu ruinieren.“ Und: „Ich werde nicht einen einzigen weiteren Euro abdrücken.“

  73. Conseil d’Etat: Contrôles antidopage

    Le Conseil d’Etat rejette la demande d’annulation de la sanction prise par l’Agence française de lutte contre le dopage à l’encontre de M. S., contrôlé positif à l’EPO de type “Mircera? pendant le Tour de France 2008

    Urteil

  74. Da haben sie ihre Ablehnung des Schumacher-Widerspruchs aber schön erklärt. Jetzt muss er auch noch 4.000 EUR an die AFLD zahlen.
    War ja zu erwarten. Sonst hätten ja auch alle in Peking eingefrorenen Proben ihren Sinn verloren.

    D E C I D E :
    Article 1er : La requête de M. S. est rejetée.

    Article 2 : M. S. versera à l’Agence française de lutte contre le dopage la somme de 4 000 euros en application de l’article L. 761‑1 du code de justice administrative

  75. Stéphane Mandard in Le Monde: Astana aurait commis une infraction pénale pendant le Tour 2009

    Or, selon une source proche de l’enquête, „la possession de kits de perfusion constitue en soi une infraction pénale“ au regard de la loi du 3 juillet 2008 relative à la lutte contre le trafic de produits dopants.
    […]
    Ces médicaments ne sont pas interdits en soi, mais selon les experts antidopage ils sont souvent utilisés pour traiter l’hypertension artérielle associée à la pratique des transfusions sanguines ou à la prise d’EPO.

  76. @all

    Trotz häufiger schlechter und seltener guten Nachrichten aus der Welt des Sports wünsche ich allen blogg-usern und vor allem dem Hausherrn ein frohes Weihnachstfest und ein erfolgreiches 2010. Mögen alle am Sport Interessierten auch im kommenden Jahr weiter kritisch bleiben, den Sport trotzdem nicht verteufeln und untereinander in der spannenden und heftigen Diskussion die Contenance bewahren.

  77. Was mich stark verwundert ist, dass das von Lance Armstrong veröffentliche Blutprofil nicht weiter kommentiert worden ist. Jakob Mørkeberg, Bo Belhage und der Anti-Doping-Beobachter von ASTANA und Saxo-Bank Rasmus Damsgaard haben sich in bewunderswerter Sachlichkeit dazu geäußert. Der internationale Verband verweigert bislang einen Kommentar und von Lance wurde lediglich sein lakonisches „ssdd“(same shit, different day) publik.
    Betrachtet man hier vergleichend die harsche und lang debattierte Entscheidung der ISU zu Claudia Pechstein, stellt sich die Frage, weshalb die internationalen Verbände so deutlich unterschiedlich bei derartigen Fällen agieren dürfen. Der Approach von Damsgaard klingt sehr vernünftig und scheint sich auch im Herangehen der UCI an derartige Fälle zu bestätigen. Demzufolge hat der UCI ein Panel von 10-15 Experten eingerichtet, dass sich mit außergewöhnlichen Werten beschäftigt,ein gemeinsamens Urteil mit Konsensus fällt und dann erst an die Öffentlichkeit geht. Ein Vorgehen, dass auch den Sportler angemessen schützt und verhindert, dass ähnlich wie im Pechstein-Fall die Öffentlichkeit in die Erklärung eines CAS-Urteils eingreifen muss.

    “I definitely think it should go all the way to the expert panel and they should reach a consensus,? he said. “We need to establish it beyond any reasonable doubt if something was wrong.“I think that the expert panel is brilliantly and very intelligently put together, because they possess knowledge of all different angles,? he said.

    “I believe that in unclear cases where biological and methodological factors are known to be involved, then you have to raise it to the absolutely expert panel level, where they have to have a unique consensus on the result.

    “You have to bring this along to at least 10 to 15 people rather than a single one, people with different experiences that can have a look at this and come to a conclusion. The UCI’s biological passport has an expert panel that consists of the right people. They may have reviewed this one already, I don’t know, but I have full confidence in that panel.?

    http://cdn-community2.livestrong.com/ver1.0/Content/images/store/9/10/c981f7be-e46c-4245-aa9d-d61ae110a264.Full.jpg

    Schade, dass gispel noch im verdienten Urlaub ist. Er könnte hier bestimmt fachmännisch helfen. Mørkeberg nimmt an, dass Armstrong während der Tour 2009 Bluttransfusionen erhalten haben könnte, da normalerweise die Hämatokrit- und Hämoglobin-Werte zu Ende einer dreiwöchigen Tour sinken müssten. Außerdem sind seine Retikulozyten-Werte niedriger als erwartet. Andere Gründe als Blutdoping könnten Diarrhö oder Dehydrierung sein. Mörkeberg wird bei seinen Schlußfolgerungen jedoch nicht definitiv.

    questioning about Armstrong’s Tour values stem from two facts; firstly, there is no significant difference between those two blood markers at the start and end of the race, and secondly, the values rise on two occasions during the event, around the time of the two rest days. In addition to that, they say that his reticulocyte (new red blood cell) levels are below expected levels

    http://www.cyclingnews.com/features/analysis-armstrongs-tour-blood-levels-debated

  78. @ Herbert:

    … stellt sich die Frage, weshalb die internationalen Verbände so deutlich unterschiedlich bei derartigen Fällen agieren dürfen.

    Es kommt mir vor, als riefen Sie immer nach einer hohen Instanz/dem Staat/dem Weltgerichtshof/oder was auch immer.

    Es ist wie es ist, nüchtern betrachtet: Verbände agieren in ihrem Hoheitsgebiet zunächst einmal so, wie sie meinen, agieren zu dürfen. Sportverbände agieren als Monopole. Im vergleichsweise jungfräulichen Bereich der Blutprofile gab es bislang und gibt es noch Spielraum für Interpretationen.

    Gelegentlich zitiere ich Dieter Rössner, der die drei juristischen Normwelten beschreibt, die im Sport aufeinanderprallen. Im besten Fall wird den Verbänden von Gerichten ein Stoppzeichen gesetzt und sie müssen ihre Regeln anpassen. (Wobei ich nicht etwa behaupte, Gerichte würden per se richtige und/oder gar weise Entscheidungen treffen.) Sollten auf dem Wege dahin Unschuldige Schaden erlitten haben, wäre das außerordentlich bedauerlich. Das passiert allerdings leider täglich in allen gesellschaftlichen Bereichen.

    Ich wünsche Ihnen ein angenehmes neues Jahr.

  79. Es kommt mir vor, als riefen Sie immer nach einer hohen Instanz/dem Staat/dem Weltgerichtshof/oder was auch immer.

    JW,
    ich tendiere zu “ was auch immer “ ;-)

    Ich wünsche ein gesundes neues Jahr.

  80. Pingback: Die NADA: Ping-Pong-Diplomatie unter Sportsfreunden? : jens weinreich

  81. Ralf Meutgens für den Deutschlandfunk: Kein Betrugsverfahren gegen Radprofi Schumacher – Klage der Staatsanwaltschaft zurückgewiesen

    Die zuständige Kammer prüfte in einem Zwischenverfahren, ob die Ermittlungen ein Hauptverfahren rechtfertigten. Nun kam sie zu dem Schluss, dass in diesem Fall kein Betrug vorliege. Es fehle der nötige Vermögensschaden, der beim Team Gerolsteiner nach Meinung der Richter durch diesen Fall nicht entstanden ist. Auch sei das damals relativ neue Medikament CERA noch nicht im Arzneimittel-Gesetz als Dopingmittel aufgeführt worden. Dies wäre für eine strafrechtliche Relevanz notwendig.

    Kritische Rechtsexperten bemängeln seit Jahren, dass Doping sich strafrechtlich nicht unter dem Aspekt des Betrugs fassen lässt. Eine offensichtlich dringende Änderung der zuständigen Rechtsvorschriften wird bislang vergeblich angemahnt. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft kann nun Beschwerde einlegen, was eine erneute Überprüfung des Falles durch das Oberlandesgericht nötig machen würde.

  82. hallo herr holczer!
    schon in den neuen spiegel geschaut? Schumacher gesteht jahrelanges Doping

    Ich habe Epo genommen, auch Wachstumshormon und Kortikosteroide.

    die Teamärzte [hätten] „zum Teil aktiv beim Dopen mitgemischt“ […] „Einen so laxen Umgang mit Medikamenten habe ich nur bei Gerolsteiner erlebt.“

    und… trommelwirbel! … überraschung!:

    Hans-Michael Holczer [sei] über die Zustände bei Gerolsteiner „bestens im Bilde“ gewesen: „Der hat schon mitbekommen, was um ihn herum passiert ist.“

  83. Ob das mit Holczer so aufgeht, wage ich zu bezweifeln, jedenfalls ein wenig … Wer glaubt schon einem langjährigen Lügner wie Schumacher, auch wenn alle Profiradsport-Erfahrungen dafür sprechen, dass er nun die Wahrheit sagen könnte? Zumal das in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Betrugs-Prozess geschieht. Wird darauf ankommen, wie konkret er Holczer belasten kann …

    Spannender für den deutschen Sport werden u. U. Schumachers Angaben zu den Teamärzten: Marc Schmid (Erfurt), schon von Kohl belastet, und vor allem zu diesem: Ernst Jacob, Freund und Helfer des deutschen Wintersports.

  84. @ha
    du hast natürlich völlig recht. der zusammenhang mit dem anstehenden bertrugsprozess ist schon augenfällig (HMH hat sich ja auch schon beeilt, die vorwürfe als „vollkommen aus der luft gegriffen“ zurückzuweisen). und im zeitungsinterview kann man im prinzip auch viel erzählen. die wahrheit liegt dann vor gericht, oder so. aber zumindest kann man mal auf die verhandlung gespannt sein. ist denn beispielsweise kohl als zeuge geladen?

    und wenn schumachers aussagen zur handhabung von medikamenten bestätigt werden sollten, dann wirkt HMHs zwei-affen-standpunkt (nichts gehört, nichts gesehen) nicht gerade übertrieben glaubwürdig, was für schumacher ja eigentlich fast schon hinreichend sein sollte, da er als angeklagter(?) seine version nicht zweifelsfrei beweisen, sondern nur plausibel machen muss. oder irrt hier etwa der juristische volllaie?

    aber was mir gerade noch einfällt: ist HMH eigentlich immer noch als lehrer verbeamtet?

  85. cf #128

    Die Frage ist womöglich schon, ob er sein Team betrogen hat, wenn die Teamärzte dabei waren. Das klingt klarer als bei Holczer und ist etwa für den DOSB, der prompt auch eine Erklärung abgegeben hat, brisanter – wg. Ernst Jakob (mit „k“) – als ein Herr Holczer. Dessen Gejammer schon immer peinlich war, aber eng sportpolitisch gesehen auch schon immer ein bisschen nebensächlich.

    Die Badische Zeitung mit Mediziner-Sensibilisierung kommentiert das auch schon:

    Schumacher belastet früheren Freiburger Arzt

    Wäre vielleicht spannend, wenn das IOC bei den angekündigten Nachtests der Proben von Turin auch ein paar Deutsche in die engere Auswahl nähme ;)

  86. Blöd, dass der Interviewer sich in der Materie nicht besonders ausgekannt oder sich nicht getraut hat, bei wichtigen Punkten nachzuhaken:

    Wie war das 2008 eigentlich genau? War das angebliche Mikrodosis-Doping mit CERA zur Tour 08 bis Peking nachweisbar oder hat Schumacher trotz Wissens um Nachweisbarkeit für Olympia nachgelegt? Was war die Rolle seiner Mutter, die ihm zumindest im Cathin-Fall ein sehr fragwürdiges ärztliches Alibi verschafft hat?

    War darüber vielleicht etwas im Spiegel zu lesen?

  87. Schumacher hat diese Frage womöglich implizit beantwortet, indem er sagte, er habe seine Familie belogen …

    Matschiner hat ja gerade noch einmal bestätigt, was 2009 jedenfalls andeutungsweise auch öffentlich bekannt geworden ist mit einer Bemerkung von Kohl, „guten Freunden“ habe man schon mal was abgegeben: Für Epo-Varianten und Wachstumshormon war demnach Kohl (über Matschiner) Schumachers Lieferant. Unklar ist natürlich, ob der einzige. Cera – Kohl bekam es vom Triathleten Hannes Hempel, der dafür dann von der österreichischen Nada gesperrt wurde.

    Für den Prozess: Diese (!) Mittel kamen wohl nicht aus dem Team, auch Leipheimer z.B. besorgte sich das in seiner Gerolsteiner-Zeit ja anderswo, bei Ferrari. Wenn aber festgestellt werden sollte, dass, wie Schumacher angibt, tatsächlich auch im Team und von den Teamärzten gedopt wurde, wäre die Konstellation Schumacher als Betrüger versus Holczer als Betrogener ganz und gar absurd – dann hätte Schumacher betrogen, nicht weil er gedopt hat, sondern weil er anders, nämlich mit Cera, gedopt hat ;)

    Es wäre aber ein mittleres Wunder, dass bei diesem Prozess nach einem halben Jahrzehnt noch etwas anderes herauskäme als Behauptungen und Gegenbehauptungen. Die Teamärzte – schon 2009 von Kohl belastet, was die deutsche Nada mal wieder gepflegt ignoriert hat – können ja wunderbar von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen: AMG ist schließlich noch nicht verjährt …

  88. dpa: Schumacher-Anwalt Lehner: Kohl und Schmidt als Zeugen

    Außerdem werden laut Lehner, der Schumacher zusammen mit Dieter Rössner vertritt, der des Dopings überführte Ex-Profi Bernhard Kohl und der ehemalige Teamarzt Mark Schmidt als Zeugen auftreten.

    Grit Hartmann hatte folgendes zu Schmidt geschrieben:

    Beim zweiten Mediziner Mark Schmidt scheitert jeder Nachfrage-Versuch im Vorzimmer der sportmedizinischen Praxis, die er mit seiner Mutter in Erfurt betreibt.

  89. ich habe den SPIEGEL zwar auch gerade nicht bei der hand — aber ich denke, an eine erwähnung der mutter würde ich mich erinnern, wenn sie denn vorgekommen wäre. was zur sprache kam, war der auffällige befund kurz vor der „heim-wm“ in stuttgart — hierzu meinte schumacher, dass da einfach das labor schlampig gearbeitet hätte (auch wenn es, so er denn gesperrt worden wäre, natürlich nicht den falschen getroffen hätte).

    sein einzig konkreter vorwurf an die gerolsteiner-teamärzte dürfte das nachträgliche ausstellen von gefälligkeitsattesten (vermutlich stichwort: TUE) sein. von einem auf teamebene organisierten doping spricht er nicht. auch seinen doping-„crashkurs“ will er ja von einem T-teamarzt bekommen haben.

    holczer wirft er vor, teamintern keine antidoping-mentalität gepflegt zu haben, also beispielsweise keine frühzeitige no-needle-policy implementiert zu haben, sondern stattdessen eben die offene SB-apotheke mit allem was nicht verboten ist. auch zitiert schumacher aus vier-augen-gesprächen mit holczer, in denen dieser schumacher attestiert „relativ“ sauber zu sein und sich darüber beklagt, dass levi leipheimer ein doper sei — was ihn aber nicht davon abhielt, ihn auch weiterhin als teamkapitän in rennen zu schicken.

  90. Eigentlich total langweilig der Radsportalltag. Wer will das denn noch wissen ? Wird ja eh nicht anders. Mit Teilgeständnissen will man sich am eigenen Zopf doch nur bloß aus dem Schlamassel ziehen und das angekratzte Image aufpolieren, um vielleicht noch einmal „sauber“ zurückzukommen. Wie viele Verfahren laufen denn zurzeit überhaupt ? Und immer geht es um die ach so schlimme Vergangenheit, die ein für allemal hinter sich gelassen werden soll. Das mag für den einzelnen vielleicht sogar stimmen. Für den Radsport an sich wird sich kaum etwas ändern.
    Wo findet man denn diejenigen, die uneigennütziges Interesse am sauberen Radsport aufbringen ? Im Radsport bestimmt nicht.

    Am Schumacherinterview ist eigentlich nur das interessiert:

    Das Gehaltsgefüge im Radsport ist absolut krank.

    Daran und am fortwährenden Medikamenten- und Dopingmissbrauch erkennt man, dass der Radsport fester Bestandteil unserer Gesellschaft ist. ;)

  91. @gucker
    ein uneingennütziges interesse am radsport dürfte allerdings schon per definition nicht aus selbigem kommen können.

  92. @cf, 137

    Stimmt so nicht – Schumacher erhebt sogar mindestens einen ziemlich schweren Vorwurf gegen die Teamärzte: dass sie in der Teamapotheke Synacthen mitgeführt haben (also nach Arzneimittelgesetz: weiterzugeben und möglicherweise zu verabreichen, so ganz klar ist die Formulierung nicht). Ein hoch riskantes Medikament, das in der Nebennierenrinde männliche Hormone und Cortisol freisetzt und natürlich verboten ist – dafür gibt es keinen Grund außer den des Dopings.

    Auch Actovegin ist interessant – zwar mal verboten und mal wieder nicht, mal nur als Infusion verboten … das wechselte häufiger: aber man spritzt es als Ergänzung zu Epo, weil es angeblich den Blutfluss verbessert.

  93. @ha
    danke für die info. so fit bin ich bei den ganzen medikamenten dann doch nicht. komme ja auch nicht aus freiburg.

    beim actovegin hatte ich beim lesen spontan an „healing hans“ müller-wohlfahrt denken müssen — und es innerlich unter fragwürdig/dubios/grauzonig verbucht. bei synacthen ging kein vergleichbares lämpchen an. hatte er das denn im spiegel-interview auch genannt? denn ich hatte beim lesen insgesamt den eindruck mitgenommen, dass die mittelchen aus der team-apotheke zwar nicht bloß mineralwasser, aber — zumindest mit dem passenden ärztlichen attest — eben (gerade noch) keine doping-substanzen im sinne der wada waren. das war für mich als ausgewiesenen nicht-experten in sachen meidzin und wada-code jedenfalls die empfundene take-home-message des interviews.

  94. Gern geschehen.
    Synacthen hat er genannt im Spiegel und auch behauptet, die Ärzte hätten „zum Teil aktiv“ beim Dopen „mitgemischt“. Das wird ja vielleicht in Stuttgart noch konkretisiert.

    Werner Franke hat übrigens getan, was Job der Nada gewesen wäre, schon 2009, nach dem Geständnis von Bernhard Kohl : Anzeige gegen die Gerolsteiner-Teamärzte erstattet. Via Neues Deutschland:

    Griff in die Grabbelkiste

  95. Nur kurz zur Erläuterung, warum ich auf der unglaubwürdigen Geschichte mit dem „Heuschnupfenmittel“ Antiadipositum X 112 herumreite, die Schumacher, seine Mutter und sein Anwalt Lehner anno 2005 aufgetischt haben: Die Antwort hierauf wäre für mich ein Indikator, wie weit Schumachers neugefundenes Verhältnis zur Wahrheit mehr als ein strategisches ist. Dem Vorwurf wird er sich in den kommenden Tagen sicher noch öfter stellen müssen.

  96. @Piti
    Hast Du natürlich recht. Im Grunde hat in diesem Prozess keiner sonderlich gute Karten: Schumacher nicht, weil er zu lange gelogen hat. Holczer und seine Ärzte nicht, die sich ja nun kaum selbst belasten werden – was auch für einstige Gerolsteiner-Radler gilt.

    Zur Klarstellung vielleicht: Ich halte Schumacher für einen Betrüger, aber nicht für einen, der Holczer betrogen hätte, also nicht für einen im Sinne der Anklage oder des des Strafgesetzbuches, wie es hier angewandt wird. Ist ja nicht nur eine juristisch, sondern auch sportpolitisch ziemlich fragwürdige Konstruktion – vom beliebten Einzeltäter zum Einzelbetrüger sozusagen ;)
    Und die Annahme ist nicht sonderlich weit hergeholt, dass das im Interesse des organisierten Sports ist, der seine „Hintermänner“-Suche mittels Strafrecht ja nur als Lippenbekenntnis vorträgt. Das gilt auch für die Nada, die das Geständnis nun öffentlich als als ihren Erfolg feiert. Ja, sie hat Schumacher angezeigt (wenngleich sie, was man ja nicht ganz unter den Tisch fallen lassen kann, im Gegensatz zu AFLD und IOC beim Testen von Schumacher mit Persilscheinproben noch vor Peking glänzte), aber nicht die Teamärzte – über die seit dem Geständnis von Kohl 2009 Belastendes vorlag, auch ihrer „Partner-Nada“ in Österreich, mit der es einen Kooperationsvertrag gibt.
    Und man darf schon fragen, warum nicht. Weil Ex-Olympiaarzt Ernst Jakob mit seiner Sportmedizin im Sportkrankenhaus Hellersen eines der „Referenzzentren“ des DOSB ist, die der seinen Topathleten empfiehlt? Im Juli werden mögliche Verstöße gegen das AMG verjährt sein. Hausdurchsuchungen vor ein paar Jahren hätten da vielleicht etwas gebracht, mehr als die bei Schumacher.
    Jetzt, im Prozess, wird das zum guten Teil auf Glaubensfragen hinauslaufen – auf Aufklärung eher nicht. Die Gelegenheit ist schon vor Jahren verschenkt worden.

  97. Jürgen Löhle für SpOn: Schumacher-Prozess: Schweigen im Namen der Ehre

    „Das hier ist ein Ort der Wahrheitsfindung“, herrscht Franke zornig den verduzten Radprofi an, „ich fordere sie auf, nennen sie den Namen des Arztes.“
    […]
    Neu ist, dass Schumacher das Cera, auf das er 2008 positiv getestet wurde, zunächst von einem Teamarzt und danach von seinem Profikollegen und Zimmergenossen Bernhard Kohl erhalten haben will. Neu ist auch, dass er nach eigener Aussage, einmal versucht habe, Holczer ganz konkret zu sagen, dass er Cera spritze. Dazu kam es aber nicht, weil ihn Holczer mit den Worten „Das will ich gar nicht hören“ abgewürgt habe.

  98. #146

    Eine Ergänzung des Spiegel-Berichtes gab’s in dem des sid zum Prozessauftakt (in dem es allerdings nur heißt, Cera sei von einem Teamarzt „empfohlen“ worden):

    „Ich will Leute, die vor sechs oder sieben Jahren Fehler gemacht haben, nicht vor 20 Journalisten denunzieren. Ich trage ja selber die Verantwortung“, sagte Schumacher. Der umstrittene Teamarzt Mark Schmidt sei aber nicht gemeint. Laut Schumachers Anwalt Michael Lehner werde der Name des Arztes in jedem Fall im Laufe des Verfahrens genannt werden.

    Die Behauptung Schumachers, die Franke so auf die Palme gebracht hat, dass Cera zuerst von einem Teamarzt geliefert worden, ist in jedem Fall interessant. So viele Möglichkeiten gibt’s da ja nun nicht. So weit ist nicht mal Bernhard Kohl gegangen, der 2009 ausgepackt hat, ohne einen Prozess im Nacken, in dem die Anklage auf Cera fokussiert. Auch Levi Leipheimer besorgte sich Epo und Varianten in seiner Gerolsteiner-Zeit bei Ferrari.

    Aber vielleicht hatte dieser rätselhafte Teamarzt einen Liebling – Stefan Schumacher. Wie auch immer: Ohne Namensnennung dürfte sich seine Glaubwürdigkeit ziemlich schnell wieder in die Sphäre nahe Null verabschieden.

  99. #148. Interessant ist der Aspekt der Doping“empfehlung“ durch einen Arzt vor sechs oder sieben Jahren vor allem, weil CERA laut wiki erst Mitte 2007 durch die EU-Kommission zugelassen wurde.

  100. Jürgen Löhle für SpOn: […]

    Holczers Memoirendichter. Nett. :)

    Ein langjähriger Mannschaftsarzt soll’s also gewesen sein, der Schumacher seine erste CERA-Packung übergeben hat. Werfen wir zum Promidoc aus Hellersen noch einen Namen in den Topf, der vermutlich nie etwas mitgekriegt hat.

  101. @Piti
    Feiner Link.
    Ich ging davon aus, dass der nur 2005 dabei war – siehe hier, dann lernte Jakob Schmidt an …
    Aber so genau weiß man das eben nie bei diesen gepflegten Mediziner-Wanderungsbewegungen innerhalb der Familie ;)

  102. Nachtrag zum heiteren Ärzteraten: Vielleicht auch ein böhzer Ausländer? Ein / dieser Russe? Langjährig eingeflogen?
    Wäre irgendwie praktisch für diesen Prozess.

  103. Endlich klappt das mal mit der Werbung!

    Bei mir wird zu dieser Seite rechts jetzt ständig Amazon-Werbung von Google ausgeliefert: Michael Holczer: „Garantiert positiv …“

  104. da behaupte nochmal jemand, algorithmen hätten keinen humor!

    ich werde ja ständig aufgefordert, von „gold und öl [zu] profitieren“ — und bekomme ein „demokonto“ mit 10.000€ versprochen. auch die scheichs mischen also mit.

  105. Dr. Achim S., Antidoping-Beauftragter des Bayerischen Radsportverbands, ein Doping-Doktor? Synacthen, klassische Freiburger Schule.

    Wie heißt es im Link oben unter #150 so schön über den Jakob-Schüler: „Er wirkt sympathisch, und es wirkt ehrlich, wenn er mit leichtem Passauer Dialekt sagt, dass er erschüttert gewesen sei, dass Kollegen wie die Freiburger Ärzte derart vorsätzlich gedopt hätten („Das waren Freunde“). Er sagt, er habe nie etwas verschrieben, und man glaubt ihm das, aber man hat ja auch Erik Zabel, Rolf Aldag und den anderen Radprofis einmal geglaubt.“

    Ich bin erschüttert. :D

  106. Sebastian Krause für den BR: Schumacher belastet Bayerns Verbandsarzt

    „Er hat sich immer vehement dafür eingesetzt, Doping zu vermeiden.“
    […]
    Ob gegen ihn jetzt ermittelt wird, ist noch unklar. Bei der Bayern-Rundfahrt Ende Mai wird er als Rennarzt jedenfalls nicht zur Verfügung stehen. Wie Organisator Ewald Strohmeier mitteilt, hat Spechter kurz nach der Schumacher-Aussage abgesagt – ohne Gründe zu nennen.

  107. Hatte mich schon gewundert, warum scheinbar niemand der üblichen Kandidaten auf Schumachers Outing des Dopingdoktors angesprungen war. :)

    Interessant, wo der Mann – neben den Engagments bei Ullrichs Bianchi-Dopertruppe (zusammen mit Klimaschka, später Phonak) und Holczers Synacthen-Sprudlern – überall schon tätig war. Auf den BDR-Seiten von rad-net.de wird er bereits 2001 als Arzt von Weibels U23-Auswahl geführt (u.a. mit den Fahrern Schumacher, Lang, Wegmann, Fothen…), später neben illustren Kollegen wie Huber, Heinrich und Schumacher (Freiburg) als WM-Arzt für den BDR (2005). Da würde mich interessieren, wie lange der schon als Arzt bekannt war, dem die (vermeintlich) Schlauen vertrauen.

  108. Inzwischen ist die Sache aber schon auch kurios, oder? Gerolsteiner war wohl so etwas wie ein medizinischer Bienenstock, mit lauter fleißigen Doktoren. Russen, Italiener, Deutsche. Mutmaßlich der Russe brachte irgendeinen Treibstoff aus der ruhmreichen Sowjetarmee (für Hondo) mit. Der aus Bayern soll Synacthen verabreicht haben, der aus Thüringen beim Blutdoping geholfen, ein Dritter (Name unbekannt) soll IGF-1-Spritzen gesetzt haben – das eine Aussage von Bernhard Kohl 2008/2009, die laut taz (nicht online) beim letzten Prozesstag zur Sprache kam.
    Der Fünfte … bis Zehnte, so genau weiß man’s auch nicht – der verantwortliche Teamarzt Huber – stand über allem.

    Und wie war nochmal die Verjährungsfrist nach Arzneimittelgesetz? Fünf Jahre? Da lobt man sich doch glatt spanische Verhältnisse ;)

  109. *Korrektur* zum Ärztegedrängel, das einen ja aber wirklich durcheinander bringen kann: Nicht Huber ist gemeint – Jakob selbstverständlich der Oberarzt.

  110. Amüsantes Detail am Rande:

    Unter dem Management des sparsamen Schwaben Holczer soll, wie aus einem aktuellen CAS-Urteil hervorgeht, das Reisebudget von Team Stalinorgel um 195% auf exorbitante 28 Millionen Euro Ausgaben explodiert sein, was das Team beinahe die UCI-World-Tour-Lizenz gekostet hat:

    The explanations provided by Katusha were however considered to be insufficient by the Auditor, in particular with respect to the increase in the “competition expenses” in 2012 (+195% compared to the 2011 budget).

    […]

    The Auditors specifically mentions that travel expenses of 28 m € are significantly higher than in other teams. The team is also accused of failing to announce these significant changes of the budget to the UCI and the Auditor, despite its obligation laid out in art. 2.15.085.

    The team explains that the significant increase (+ 195%) in costs in relation to the budget consolidated under the heading “Competition costs” is due to the activity of the previous manager. The latter bought TV rights and spent large amounts of money on travel and invitations to journalists, etc. The team promises to take steps to prevent such wastage in future.

    Ob der Herr Manager von den Ausgaben gewusst hat, die er da angeblich getätigt hat? Oder haben die Russen in Holczer als Verkörperung der berühmten drei Affen einen Volltreffer für die Leitung einer schon in der Vergangenheit bewährten Form einer Geldwaschanlage gelandet?

  111. SN: Holczer fordert lebenslange Sperre für Schumacher

    Derweil hat die Doping-Schwerpunktstaatsanwaltschaft Freiburg nach Informationen der „Stuttgarter Nachrichten“ ein Ermittlungsverfahren gegen zwei frühere Gerolsteiner-Ärzte eingeleitet. Geprüft wird, wann Ernst Jakob und Mark Schmidt gegen das Arzneimittelgesetz verstoßen haben könnten und ob diese Vergehen verjährt sind. Die Frist dafür beträgt fünf Jahre.

  112. #168 Sehr interessant. Hat da etwa einer mal die Wahrheit gesagt? Und: Wer hätte das gedacht, dass Gerolsteiner nach Umwegen über russisches, spanisches, italienisches Medizinpersonal noch einmal in Deutschland ankommt?

    Klingt nach Wendepunkt in diesem Prozess, dessen Ausgang Minister Friedrich ja abwarten will, um über den Straftatbestand „Sportbetrug“ nachzudenken. Auch sonst sind natürlich jetzt gesteigerte Grübel-Aktivitäten zu erwarten.

    Beim DOSB: Ist Ernst Jakobs Klinik in Hellersen auch weiterhin die richtige Adresse als sportmedizinisches Referenzzentrum oder müssen wir jetzt etwa vor Behandlung warnen wie im Fall Erfurt? (Oder reicht Thomas Bachs jüngster Antidoping-Knicks in Form der lustigen Ankündigung, nach Ullrichs „Geständnis“ würden dessen Olympia-Medaillen noch einmal, zum wie vielten Mal?, überprüft?)

    Bei der Nada: Copy and Paste einer Freiburg-PM, sinngemäß: Wir hoffen, dass der Sportler sich auch uns zur Verfügung stellt … (Intern: Oh Gott, könnte da jetzt wirklich mal etwas herauskommen? Und wer soll das bezahlen?!!!)

    Scharping: Muss ich das auch „begrüßen“? (Klar, und darauf verweisen, dass der BDR vorbildlich sein Ergebnismanagement an die Nada abgegeben hat.)

    etc.pp.

  113. Tobias Schall in der Stuttgarter Zeitung (Printausgabe vom 25.06.): Emil, Walter und die Sünde

    [Kopp] berichtet von einem Fall, bei dem ihm Jakob ein Gefälligkeitsattest ausgestellt habe. Knieschmerzen wurden diagnostiziert, er hatte natürlich keine. Da Kopp die Schrift aber nicht habe lesen können und für etwaige Rückfragen sicher sein wollte, fragte er bei Jakob nach: „An welchem Knie habe ich die Schmerzen?“

  114. SpOn: Gerolsteiner-Arzt bezichtigt Schumacher der Lüge

    Schumacher hatte am dritten Verhandlungstag berichtet, er sei im Zimmer gewesen, als der Mannschaftsarzt bei der Deutschland-Tour 2006 einem Teamkollegen das Peptidhormon Synacthen injiziert habe. „Ich habe es immer abgelehnt, wenn mich ein Sportler nach Synacthen gefragt hat“, sagte S.: „Das war für mich nicht vorstellbar.“

    Deshalb habe er dem Athleten ein Placebo anstelle des gewünschten Dopingmittels verabreicht. Er habe den Athleten „im Glauben gelassen“, dass es sich um das verbotene Präparat gehandelt habe.

  115. Endlich mal ein Richter, der sich traut, die Dinge vom Kopf auf die Füsse zu stellen. Glücklicherweise ist diesmal die Befürchtung nicht eingetreten, dass der größere Betrüger den kleineren vor Gericht ausbootet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

What they say
"I give a shit on you!
I shit on German media!"
Husain Al-Musallam
President World Aquatics
and Co-Conspirator #3
coming soon
fund journalism
FIFA Watch
best of