Das ist aber eine Überraschung! Damit hätte doch wohl niemand gerechnet! Radfahrer gedopt! Na so was! Die Meldung stammt von der L’Equipe: „Schumacher aussi positif!“ In Deutschland hat Thomas Kistner in der SZ am schnellsten reagiert. Schade nur, dass dadurch die Geschichte von Ralf Meutgens und Anno Hecker in der FAZ ein bisschen untergeht: „Heute keine Dopingkontrollen“. Aber man kann das ja im Zusammenhang sehen. (Kleine Gemeinheit am Rande: Der FAZ-Radsportredakteur muss nur mal Kollegen schreiben lassen, schon liest man dort exklusive Geschichten!)
Von Stefan Schumacher, dem Rad-Schumi, der nun im vierten Anlauf nach 2005, 2007 und 2008 überführt wurde, wird dieser Satz übermittelt:
Ich kann nur sagen, dass ich nicht gedopt habe, das ist völliger Schwachsinn.
Achja.
Cera ist ein Epo-Produkt der dritten Generation, ein Depotpräparat, das nur noch einmal im Monat gespritzt werden muss. Dass Manuel Beltran, Moises Dueñas Nevado und Riccardo Ricco bei der Tour de France im Juli 2008 damit aufflogen, war der Kooperation mit der Firma Hoffmann-La Roche zu verdanken. Schon 2004 sahen die Analytiker das Mittel als potenziellen Starkmacher, der Konzern gab Beihilfe zum Nachweis. 2007 kam Cear offiziell auf den Markt, 2008 hatte das französische Antidoping-Labor in Chatenay-Malabry seine Epo-Tests auf Cera justiert – zur Verblüffung der Radprofis.
Sehr interessant in diesem Zusammenhang ist ein ganz kurzes Interview in der Thüringer Allgemeinen mit Schumachers Teamkollegen Sebastian Lang:
(…) Als bekannt wurde, dass es ein neues Testverfahren auf Cera gibt, haben wir uns alle gefreut. Wir saßen im Bus und haben richtig gejubelt. Das ganze Team, außer Stefan. Er war plötzlich ganz still und zurückgezogen. Bis zum Schluss.
War er auch sonst auffällig?
Nein. Er war eben schlagartig verändert. Ganz komisch. Daraufhin haben wir anderen Fahrer uns zusammengesetzt und beraten. Schließlich haben wir und die Teamleitung ihn offen gefragt, ob wir uns Sorgen machen müssen …
… weil Ihr Team die Tour mit Sicherheit sofort verlassen hätte und Gerolsteiner als Sponsor ausgestiegen wäre?
Ja. Denn schließlich hängt unser aller wirtschaftliche Existenz von sauberem Sport ab. Er hat uns aber offenbar ins Gesicht gelogen und gesagt, es sei alles in Ordnung. (…)
Und schon tobt wieder die ewige Diskussion über den Tour-Ausstieg von ARD und ZDF. Mal sehen, was sich die Herrschaften in den Intendanzen diesmal an Nonsens und unglaublichen Frechheiten einfallen lassen. Putzig auch, dass der unvermeidliche Peter Danckert, SPD-Chef des Bundestagssportausschusses, mal wieder prüfen lassen will, ob der Punkt erreicht wird, dass man Fördermittel stoppen … usw. usf. etc. pp.
Danckert war jener Politiker, der – wie weiland sein Parteigenosse Rudolf Scharping im Wagen des Team Telekom – im Juli 2008 Alpenetappen im Begleitfahrzeug des Team Milram verfolgte.
Danach dichtete Danckert:
Bei den Profiradsportlern stellt sich langsam – vorsichtig formuliert – ein Bewusstseinswandel ein. Ich habe immer den Standpunkt vertreten, die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten sollten sich zurückziehen, wenn Doping im Spiel ist wie in den vergangenen Jahren. Mit dem Wegfall der (Live)-Berichterstattung würde auch das Interesse an der Sportart Radfahren verlorengehen, was das Aus für den deutschen Profiradsport bedeuten würde. Gespräche mit Sportlern des Teams Milram und anderer Teams haben mir bestätigt, dass die Mannschaften verstanden und eingesehen haben, dass ihre wirtschaftliche Existenz – zumindest in Deutsch-land – von der Fernsehübertragung von ARD und ZDF abhängt. Bilder aus Frankreich, die Radprofis wie Verbrecher in Handschellen und Polizisten bei Razzien zeigen, haben einen sehr starken Eindruck bei den Fahrern hinterlassen.
Doch zurück zum Rad-Schumi. Auf seiner Webseite findet sich noch nichts zum Blutdoping, warum auch. Vielleicht wird die Seite bald abgeschaltet, wenn Rad-Schumi im Knast gesperrt ist. Dafür findet man dort u. a. diese Passage eines Interviews vom August, erschienen in der Stuttgarter Zeitung:
Sie haben bei der Tour de France beide Zeitfahren und den großen Favoriten Fabian Cancellara aus der Schweiz bezwingen können. Das hat viele überrascht.
Es war vielleicht eine kleine Überraschung – aber keine Sensation. Ich bin ja nicht aus dem Nichts gekommen, ich habe auch schon davor Zeitfahren gewonnen. Sicher, das waren nicht die ganz großen Rennen, aber ich war schon immer auf Tuchfühlung zur absoluten Spitze. Da ich wusste, dass gar nicht viel fehlt, habe ich in diesem Jahr im Hinblick auf Peking in der Vorbereitung noch einmal speziell das Zeitfahren trainiert. Im Kampf gegen die Uhr ist viel Kopfsache, gute Beine alleine reichen da nicht. Du musst kein Atomphysiker sein, aber eine mentale Stärke ist unglaublich wichtig, um 50 Kilometer lang die Ruhe zu bewahren und nicht die Nerven zu verlieren, sondern dein Rennen zu fahren. Daran habe ich gearbeitet.
Nach den Erfolgen bei der Tour war Ihre Vergangenheit ein großes Thema.
Es war mir klar, dass da ein paar kritische Fragen kommen. Das ist so in diesem Geschäft, aber damit kann ich leben. Es kommt ja nicht von ungefähr, es ist einfach zu viel passiert im Radsport. Zu jedem Sieger finden sich kritische Stimmen, damit muss man umgehen. Ich habe aber das Gefühl, dass sich im Radsport und in der Berichterstattung wieder einiges ein Stück weit normalisiert hat. Ich konnte während der Tour auch wieder über Sport reden und nicht nur über Doping. Das ist ein gutes Zeichen.
Vier Dopingfälle sind bei der Tour bekanntgeworden. Wie bewerten Sie das?
Es wird immer Dopingfälle geben, alles andere zu glauben wäre doch sehr naiv. Es gibt schließlich nicht nur Heilige im Radsport, sonst könnte man die Kontrollen ja bleiben lassen. Ich selbst bin allein bei der Tour de France mehr als zehnmal kontrolliert worden – und das ist auch richtig, um die Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen.
Der Radsport kämpft um seine letzte Chance – nutzt er sie?
Der Radsport hat eine Chance verdient – und ich glaube, er nutzt sie, ja. Der Radsport hat seine Geschichte, daher ist es logisch, dass so viel kontrolliert wird. Ich weiß, dass das seltsam klingt für manchen, der uns abgestempelt hat, aber: der Radsport ist Vorreiter im Antidopingkampf, und andere Sportarten können sich davon eine Scheibe abschneiden.
Es bleibt dabei, Freunde: Wer in Gelb fährt, ist völlig unerheblich.
Bach droht dem Radsport mit „olympischer Denkpause“
http://www.faz.net/s/Rub9CD731D06F17450CB39BE001000DD173/Doc~E5AE58870A69A4841BD5B4EB505EBB208~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Das ist keine Drohung. Das ist Nonsens. Unglaubwürdig. Er hätte es beim Radsport, Boxen und einigen anderen Verbänden längst tun können. Das UDIOCM hat in dieser Richtung nie eine Initiative ergriffen.
Tatsächlich ausgeschlossen, daß Radsport, Reiten und Gewichtheben auf die Abschußliste kommen? Neue Sportarten stehen doch regelrecht Schlange!?
Von Herrn Bach würde ich mir erwarten, daß er einen CERA-Großtest mit den eingefrorenen Peking-Proben veranlaßt!
Pekingproben: Das Erstaunliche an der dpa-Meldung ist für mich dieser Satz:
Zudem gebe es beim Internationalen Olympischen
Komitee (IOC) die Überlegung, die „eingefrorenen Proben von Peking bereits jetzt öffnen zu lassen“.
Das Zitat ist vom UDIOCM.
Ich weiß nicht, ob es diese Überlegungen tatsächlich gibt, ob wir hier verarscht werden, wer eventuell diese Überlegungen anstellt. Keine Ahnung. Das ist ja wieder das Thema Intransparenz und möglicherweise: Propaganda.
Zu den neuen Sportarten: Schlange stehen? Es können nur aus dem Fünferpack welche nachrücken. Es hat noch nie Ausschlüsse gegeben – im Sinne einer Bestrafung. Jedenfalls nicht, seit ich lebe, und das sind ja schon einige Jahre.
Aus Peking habe ich am 6. August mal dieses Text gedichtet, da geht es auch um die UCI und um die Sportarten. Inzwischen ist Verbruggen zurückgetreten aus dem IOC.
Kann mich an den Artikel erinnern. Da Verbruggen das IOC inzwischen verlassen hat, sollte die Radsport-Lobby allerdings mittlerweile kleiner sein!?
Sorry, welchen „Fünferpack“ meinst Du?
Tschuldigung. Ich dachte, die würden im Text erwähnt. Sind sie aber nicht: Karate, Squash, Inlineskating, Golf und Rugby.
siehe: Die Botschaft der Blockabstimmung.
Daneben gibt es aber doch sicher Unmengen weiterer Sportarten, die um den Olympiastatus kämpfen.
z.B.: Sportklettern bald olympisch?
http://www.mountains2b.com/207-Sportklettern_bald_olympisch-,e_72370,r_8469.htm
Das ist PR-Gedröns. Die haben nicht mal begriffen, dass sie kein IOC-Mitglied sind, wie sie falsch schreiben. Klar kämpfen einige Verbände um den Status, doch nach dem Procedere, das in Guatemala festgelegt wurde, kann erstmal nur aus dem Kreis Karate, Squash, Inlineskating, Golf und Rugby ein Verband nachrücken. Danach die besten Chancen haben die, die gerade rausgeschmissen wurden: Softball und Baseball. Im neusten Olympic Directory werden 31 Sportverbände als recognised sports geführt (zweite Kategorie neben den 35 olympic sports, 28 summer, 7 winter), darunter auch Sportklettern. Um ins Programm zu klettern, stehen aber noch einige Achttausender auf dem Weg.
Radsport (gerade bei Olympia „erfolgreich“ mit Mountain-Bike und BMX erweitert, beide unter UCI-Hoheit!) und Reiten sind cash-und-quoten-Kühe für das IOC. Meint jemand ernsthaft, dass Bach sich für Sportklettern stark macht? Auf nationaler Ebene blockieren DOSB und BMI gerade den nichtolympischen Verbänden die Fördergelder (Sportklettern ist im Deutschen Alpenverein DAV verankert). Lasst uns mal ordentlich den Scheinwerfer auf die geschminkten Aussagen von Bach richten!!!
mein vorschlag:
wellenreiten, skateboard und sushi essen!!!
Interessanter Leserkommentar in der SZOnline:
„Auf der Kopie der Fuentes-Liste, die im Sommer iin der Süddeutschen abgedruckt war…tauchte der Begriff „zapatero“ auf, was auf Spanisch „Schumacher“ heißt.Hat das niemand gemerkt oder gewußt? Also hat der gute Stefan Schumacher schon viel länger Dreck am Stecken.“
http://www.sueddeutsche.de/sport/81/312990/text/?page=2#readcomment
@all Gibt es Belege dafür?
Wie ist das denn mit der ständig beschworenen „Vorreiterrolle“ des Radsports bei der Dopingbekämpfung? Wenn man z.B. liest, dass die komplette Jamaikanische Leichtathletikmannschaft im Olympiajahr seltener kontrolliert wird als ein einzelner deutscher Sportler, könnte man den Eindruck gewinnen im Radsport würde wirklich mehr kontrolliert als anderswo. Gibt es dazu verlässliche Zahlen?
Am Rande:
Ich will ja nicht behaupten, dass Schuhmacher 2005 das Cathin nicht zur Leistungssteigerung eingenommen hat, aber hatte er dafür nicht eine „Genehmigung“? Also kein Dopingfall sondern, wie so oft, übelste Schlamperei bei den beteiligten Institutionen.
Nummer 32 in den Fuentes-Akten.
Zum Download geht es hier lang:
http://www.interpool.tv/index.php?option=com_content&task=blogsection&id=14&Itemid=36
Scarponi: “I am Zapatero?
http://www.cyclinglogue.com/about-cycling/scarponi-i-am-zapatero.html
scarpone (it.) = Bergschuh
zapatero (span.) = SchuHmacher
Hier die Liste der „Recognised Sports“:
http://www.olympic.org/uk/sports/recognized/index_uk.asp
„Tug of War“ und „Wushu“ gefallen mir besonders… ;-)
Kommentare in SZ (Kistner) und FAZ (Simeoni):
Weiter so
http://www.sueddeutsche.de/sport/207/313115/text/
Kehraus
http://www.faz.net/s/Rub31BAF3CC293542EBAD4C45D7027BF394/Doc~E37542B19C62544F1AC00F9E9324FCC4D~ATpl~Ecommon~Scontent.html
@ralf:
„Tug of War“ – also Tauziehen – war immerhin schon mal im Programm der Olympischen Spiele 1900 in Paris
AP: IOC to retest all doping samples from Beijing
http://www.iht.com/articles/ap/2008/10/08/sports/OLY-IOC-Doping.php
Dürfte ein ziemlicher logistischer Aufwand sein, so viele Proben von Peking nach Lausanne zu befördern!??
Schön ist der Begrüßungssatz auf Stefan Schumachers Homepage: „Liebe Radsportfreunde, willkommen auf meiner offiziellen Website. Hier findet Ihr die aktuellsten Informationen:“
Nochmal zu den Peking-Proben:
Hoffentlich geht nicht die Hälfte der Proben unterwegs verloren! Und hoffentlich kann die Kühlkette garantiert werden! Wäre es nicht einfacher gewesen, die Lausanner Dopingtester mit ihren Apparaten nach Peking zu bringen?
Pingback: Nachuntersuchung der Dopingproben von Peking : jens weinreich
Anno Hecker und Ralf Meutgens in der FAS: Einer hält das Rad an
Pingback: Der Umfaller : jens weinreich
FAZ: Singen? Nicht genügend!
http://www.faz.net/s/Rub9CD731D06F17450CB39BE001000DD173/Doc~E5914CC759F134F7DA3A66EEC22E4EDF2~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_googlefeed
Bernhard Kohl: „Ich habe Namen genannt“
http://www.laola1.at/395+M552b90a44b9.html
stefan-schumacher.com: „Ich werde für mein Recht kämpfen“
http://www.stefan-schumacher.com/tagebuch_ansicht.php?c_news_id=187
dpa: Gesperrter Kohl: «Halbes Feld nimmt CERA»
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/240082
TT: Spritzenfund! Bekannter belastet Kohls Ex-Manager
„In einer der Tiroler Tageszeitung vorliegenden eidesstattlichen Erklärung bestätigt jetzt ein Bekannter des Ex-Leichtathleten, einmal verdächtige Spritzen im Kühlschrank des Oberösterreichers gefunden zu haben. Das Präparat: Neo Recormon“
http://tt.com/tt/sport/story.csp?cid=616676&sid=54&fid=21
Auch L’Equipe soll nur noch reagieren! Maulkorb für Damien Ressiot!?
france-info.com: Le dopage, sujet indésirable dans les colonnes de l’Equipe?
Neutraler Journalismus ist dem eigenen Produkt gegenüber per se nicht möglich, insofern finde ich eine öffentliche Kursänderung fast schon bewundernswert ehrlich.
Mir ist es jedenfalls lieber, sich zum Zirkus-Charakter des Leistungssports zu bekennen als sich (wie es hierzulande oft geschieht) moralisch überlegen zu präsentieren und während der Berichterstattung doch nur an niedere Instinkte zu appellieren.
RP: Schumacher für Rennen in Frankreich gesperrt
In den Artikeln über Schuhmacher und seine Strafe in Frankreich ist immer nur die Rede von zwei positiven A-Proben. Was ist mit den B-Proben?
Entschuldigung, dass ich so spät auf Ihre Antworten reagiere.
Der Artikel im Spiegel 1991 war gut, aber wieviele Ihrer Kollegen haben das Thema aufgegriffen? Ihr Artikel: “ Für Feinschmecker, zur Erheiterung (wegen Conconi): Ein Blutdoping-Text von mir von “vor 98″, als es noch keinen Sportjournalisten interessiert hat, wie Jan schreibt.“ beweist nicht, dass Sie sich mit der Thematik damals ernsthaft beschäftigt haben.
Prof. Conconi betreute Francesco Moser in Vorbereitung seiner Stundenweltrekorde seit 1986 und Gianni Bugno sowie Migel Indurain in deren Hochzeiten. Dr. Ferrari war Zögling Conconis.
Ich habe Grit Hartmann sowohl zu Ihrem Buch “ Goldkinder“, als auch später bei einem Forum der Friedrich- Ebert Stiftung in Chemnitz Rede und Antwort gestanden. Kein Journalist hat damals nachgefragt. Und heute werde ich falsch zitiert (Anno Hecker in der FAZ vom 12.11.2008). Zählt Herr Hecker nicht zu jenen, die gründlich recherchieren wollten (Sportnetzwerk)?
Viele Grüße
B-Proben gibt es nicht.Wie es aussieht waren die A-Proben negativ.Dann hat man die Restblutmengen entanonymisiert,in geeignete Behälter geschüttet und zwischen Paris und Lausanne solange ungekühlt hin- und hergefahren,bis sie positiv waren;-)
Protokolle gibt es wohl nicht.
http://www.stefan-schumacher.com/aktuelle_news_ansicht.php?c_news_id=191
@ Jan: Wie soll ich’s sagen, habe ja extra hinzugefügt „zur Erheiterung“. Das war ein Schuss (Selbst)Ironie.
(Nur damit andere Leser folgen können: Sie sind mit Ihrer Antwort auf diesen Kommentar von mir in den falschen Beitrag gerutscht.)
Ich höre/lese aus Ihren Kommentaren eine Art Verbitterung heraus. In gewisser Weise kann ich das verstehen, wenngleich ich Ihnen weiter vehement widerspreche, wenn Sie behaupten, „alle Journalisten“ wollten nur diffamieren, würden nur Unsinn schreiben und Fakten ignorieren. Das bringt uns nicht weiter. Wer sucht, der irrt auch.
Was aber, wie ich finde, etwas in die Irre führt, ist das Beharren auf den Behauptungen, es seien nur immer die Ost-Doper Ziel jedes journalistischen Eifers. No no. Auch Gerhard, Grit Hartmann natürlich, haben sich dazu in den vergangenen Tagen geäußert, ich muss das nicht alles wiederholen. Das stimmt einfach nicht, und ich würde mich freuen, wenn Sie Ihren Blick da etwas weiten könnten.
Wenn Sie meinen, Anno Hecker hätte Sie falsch zitiert, dann sagen Sie es ihm doch.
Ich biete Ihnen hier jedes Forum an, Sie können gern einen großen eigenen Beitrag schreiben, wenn Ihnen danach ist. Ich habe das Gefühl, Sie wollen mal wieder etwas sagen. Dies hier ist nur ein kleines Blog, aber keine Bange, Ihr Beitrag würde wahr genommen, auch in den Holzmedien, da bin ich mir relativ sicher. Nur zu, es würde die Diskussion ungemein bereichern, und Sie haben es verdient, nicht in den Tiefen der Kommentarspalten zu verschwinden.
email: jensweinreich [at] gmx [dot] de
voicemail/fax: +49.3212.3006830
@Jens Weinreich
Vielen Dank für Ihre Einladung.
Ich möchte mich nicht weiter am Blog beteiligen. Mir ist von Grit Hauptmann unterstellt worden, ich würde Ost gegen West ausspielen. Auch Sie meinten ich hätte geschrieben: „es seien nur immer die Ost-Doper Ziel jedes journalistischen Eifers“. Falsch. Ich habe geschrieben: das Thema verkauft sich besser. Nun möchte ich auf Ihre Verärgerung reagieren: Das Thema verkaufte sich besser! Dieser Einseitigkeit hatte selbst Prof.Werner Franke bei “ Christiansen“ mal `ne politische Brisanz zugeordnet.
Und bitte erklären Sie mir, warum ich Hecker anrufen soll. Hecker hat mich diffamiert, sich nicht an Ihren Ehrencodex der sauberen Recherche gehalten. Und das hatte Grit Hartmann hier von mir gefordert, Namen und Adresse zu nennen.
Weiter so!
Jan, das ist einfach nur: Schade. Es ist mir relativ schnurz, welche Brisanz Prof. Franke welchem Thema zuordnet. Ich kann auch nicht für Anno Hecker sprechen, ich weiß nicht mal, ob der hier mitunter vorbei schaut. Ich finde aber, die Kategorien, in die Sie Journalisten einordnen, sind durchaus überdenkenswert. Auch die Mechanismen, die Sie (falsch) beschreiben. Nach meiner Erfahrung, und ich habe da ein bisschen Erfahrung, so wie Sie im Radsport, ist einfach nicht wahr zu behaupten, Ost-Doping verkaufe sich besser als West-Doping. In derartigen Kategorien zu denken, bringt einfach nicht weiter. Wie ich sagte: Das ist einfach nur Schade.
Mein Angebot bleibt bestehen, Sie können sich – wenn Sie es sich anders überlegen und doch an einem Dialog interessiert sein sollten – gern an mich wenden.
Wir hatten ja schon mal versucht anzudiskutieren, warum gerade im Radsport bislang kaum eine Aufarbeitung der DDR-Dopingvergangenheit stattgefunden hat…
Deutlich wird dies aus meiner Sicht an folgenden Namen: Huber, Heinrich, Schmid, Blum, Vogt, Choina, Steinmeier. Hat irgendeiner dieser Namen etwas mit dem DDR-Dopingsystem zu tun?
Demgegenüber kämpft ein gewisser Herr Trömer bis heute ohne jeden Erfolg dafür, daß auch diejenigen Ärzte, die ihm geschadet haben, von jugendlichen Sportlern ferngehalten werden. Wieso erhält Herr Trömer keinerlei Unterstützung von ehemaligen Sportskollegen?
Ja, ich finde es auch sehr schade, dass Jan sich nicht weiter an der Diskussion beteiligen möchte. Allerdings verstehe ich seine Gründe sehr gut. Bei all dem Schlamassel – ich meine jetzt den seit dem Festina-Skandal bis hin zur OP – wurde es im Profiradsport weder geschafft, international ein gemeinsames Vorgehen, noch eine Gleichbehandlung aller Verdächtigten zu sichern.
Der deutschen Radsport hat sich zwar euphorisch und keine „Opfer“ scheuend an eine zweifelhafte Aufklärung gewagt. Einzeltäter nach Einzeltäter, nur um das System des Dopings nicht zu beschädigen. Anders kann ich es nicht auffassen, wenn bis heute die Spitze des deutschen Radsports mehr schweigt als redet. Man gibt nur das zu, was man zugeben muss. Wenn überhaupt. Die Kronzeugen Jaksche und Sinkewitz sind ja auch nur so „verbraten“ worden. Und an so einer unausgegorenen und merkwürdigen Wahrheitssuche sollen sich dann zuvorderst die Fahrer beteiligen ? Da würde ich doch auch sehr zögern. Der andere Jan will ja auch warten bis Deutschland reif ist.
@ Herbert: Mit der international unkoordinierten Vorgehensweise und der teilweisen Ungleichbehandlung haben Sie sicher recht (wobei Deutschland übrigens nicht in allen Punkten der Musterknabe ist!). Dies wird uns ja beinahe tagtäglich vor Augen geführt. Daß das Dopingsystem in Deutschland aus den ganzen Affären unbeschädigt hervorgegangen sei, würde ich so jedoch nicht unterschreiben. Zwar liegt die Beteiligung von Sponsoren und Verbänden zum Großteil noch im Dunkeln, wie meine obige Liste jedoch zeigt, mußten bereits einige Mediziner ihre dubiosen Praktiken einstellen.
t-online.de: Experte warnt vor neuem Wundermittel
Und heute abend im „aktuellen sportstudio“: Schumacher: „Habe nicht gedopt“
Sehr merkwürdiger Auftritt, das ganze Interview lässt mich gerade sehr verwirrt auf dem Sofa sitzen.
Wieso war denn die Moderatorin so aggressiv? Sie hatte doch nicht wirklich damit gerechnet irgendwas anderes zu hören zu bekommen.
Ist Stefan Schumacher hier wirklich das Opfer oder nur ein verdammt guter Schauspieler mit einem guten Anwalt?
Fragen über Fragen… wie eingangs erwähnt – ich bin verwirrt
@ Tobi Kiefer, wie in jedem System gibt es auch hier die berühmte Lücke. Selbst Prof. Schänzer konnte nicht eindeutig die Zweifel an der Handhabung der A-Proben beseitigen. Schumacher hielt sich wahrscheinlich sehr genau an den Rat von RA Lehner: Das Verfahren in seiner Durchführung ist anzuzweifeln.
Ich glaube, er ist beides, Opfer und Schauspieler.
Der eigentliche Skandal war jedoch m.E. die fachlich schwache Moderation von Katrin Müller-Hohenstein. Hat sie wirklich geglaubt, Schumacher erklärt dort wegen des Charmes der Moderatorin die feierliche Öffnung der B-Probe ? Das Sportstudio hat ein weiteres mal jämmerlich versagt. Tut mir Leid, aber so etwas verstärkt die Vorbehalte gegen Möchtegern-Sportjournalisten. Das schien sogar Wilhelm Schänzer peinlich.
die new york times zitiert McQuaid aktuell mit der aussage, dass in bälde gegen „einen, drei oder sechs“ (geheim! geheim!) radfahrer dopingankklage auf grundlage der gesammelten blutprofile erhoben werde…
na, schaun mer mal…
Thomas Kistner in der SZ: Mysteriöses Eilverfahren
Eigentlich wollte ich nicht mehr schreiben,sollte man auch tun,wenn man nicht verstanden wird.
Diesen „Artikel“ habe ich gelesen und sofort die Widersprüche darin bemerkt.Da sich noch einer damit beschäftigt hat,und wir jetzt zwei sind,stelle ich es doch mal rein:
http://www.radsport-forum.de/
bitte runterscrollen,Leserbrief vom 07.03.
Walter, es würde mir leid tun, hätte ich Sie vergrault. Worin besteht eigentlich unser Dissens? Doch nicht darin, dass man an konkreten Texten arbeiten, auf Widersprüche u.ä. hinweisen kann, von mir aus auch in dem oben erwähnten. Oder in meinen Beiträgen hier. Das funktioniert wunderbar. Doch aber nicht, wenn man „den Journalismus“ unkonkret kritisiert. Zum Beispiel. Ich will und habe doch gar nichts mit Medien/Texten zu tun haben, die beispielsweise gerade Dieter anführt. Ich stehe für das, wo mein Name drunter oder drüber steht. Wenn ich Unsinn verzapfe, stecke ich auch Kritik ein. Aber Fehlleistungen anderer treffen mich eher nicht.
@ Walter:
Wenn Sie ein bißchen suchen, werden Sie im Radsport-Forum weitere Leserbriefe dieses Herrn finden. Meiner Meinung nach sprechen diese für sich…
Ralf,
ich weiß nicht was er für ein Mensch ist,aber er hat eine Meinung.
Ich habe den Artikel von Thomas Kistner nochmal gelesen.
Wenn die Gefahr besteht,dass Regeln nicht eingehalten wurden und das Ergebnis schon vorher feststand,muß ich auch erstmal an der Schuld Schuhmachers zweifeln.
Hoffentlich geht seine B-Probe nicht verloren;-)
http://www.stefan-schumacher.com/aktuelle_news.php?type=current
Der BDR ist auf der Höhe der Zeit,wie Jan Ullrich in seinem Interview mit der Bild bemerkte.Sie wissen,wann sie gebraucht werden und haben Schumacher erstmal als Ehrengast zur 125 Jahr Feier eingeladen.
http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_55383.htm
Der erneute positive Test (Cera) in Peking soll schon noch nachgetragen werden.
Aus der Zusammenfassung des Sportinformationsdienstes von heute Nachmittag:
Spätestens hier, wo der Umfaller Danckert mal wieder jemanden in die Pflicht nehmen will, sollte das Zitat ein Ende haben.
Würde sagen, das Wort „Schamlosigkeit“ trifft die Meinungsäußerung von Umfaller Danckert, der wieder mal versucht, seine Rolle bei der Absolution des BDR im Sportausschuss „proaktiv“ aus der Schusslinie zu nehmen. Erfolgreich, da sid ihn brav zitiert …
sollte man ein Zitat nicht schon besser dann beenden, wenn ein Herr Vesper ein „rigoroses Vorgehen“ fordert? ;-)
aber wie dem auch sei, wenn Herr Danckert auf diese Weise schon einmal zu Wort gekommen ist… also, vielleicht verstehe ich ihn da auch einfach falsch — aber was meint er denn, wenn er sagt, das juristische Anfechten von positiven Testergebnissen (konkret durch Schumacher) sei „skrupellos“? Ich meine, man kann Schumacher ja allerlei vorwerfen — aber das Ausnutzen der rechtsstaatlichen Mittel doch wohl eher nicht?!
(gerade wenn man sich in der real existierenden Praxis mal anschaut, wie es „auspackenden“ Dopern so ergeht, verglichen zum Beispiel mit einem Spaßvogel wie Vinokourov)@ cf: Völlig richtig, ein (…) nach dem Namen Vesper hätte es auch getan.
dpa: Doping-Experte Sörgel kritisiert DOSB
Vielleicht sollte Herr Soergel mal einige Juristen fragen. 4 Juristen, fuenf Meinungen (der Witz ist ein bisschen abgedroschen), hier mal meine: der DOSB ist schlichtweg nicht an polizeiliche Ermittlungsergebnisse gebunden (wie dies auch bei anderen Arbeitsgeber oder berufsstaendische Organisation eher selten sein duerfte). Polizei kann viel ermitteln, ob es die Wahrheit ist, wird erweist sich erst in (Nicht-Sport-)Gerichtsverfahren.
@ nocheinjurist:
Die Frage ist aus meiner Sicht nicht, ob der DOSB an die „polizeilichen Ermittlungsergebnisse gebunden“ ist, sondern ob er sie hätte berücksichtigen können.
Naja, tschuldigung erstmal fuer meine wilde Grammatik oben,
@ Ralf: Zum einen liest sich Soergel nicht so, wie Sie es lesen wollen (vielleicht hatte Soergel das tatsaechlich gemeint, aber ich will dann nicht vermuten, wo die sprachliche Genauigkeit verlorengegangen ist – bei Soergel oder bei der Nachrichtenagentur).
Zum zweiten sollte sich in einer DOSB-Satzung oder -Rechtsordnung eine Passage finden, wessen Ergebnisse zu welchen Konsequenzen fuehren. Grundsaetzlich sind eingetragene Vereine nicht verpflichtet, alles, was sich nur im Bereich polizeilicher Ermittlungsergebnisse bewegt, auch nur irgendwie zur Kenntnis zu nehmen, zumeist erfahren ja nicht mal „Betroffene“ von polizeilichen Ermittlungen, und
zum dritten ist besonders nicht der autonome Sport zu diesen Dingen verpflichtet, der sich ja ein eigenes Kontrollsystem zugelegt hat (mal ein Smilie gedacht).
Fuer mich waere es sinnvoller, wenn das passieren wuerde wie in Frankreich oder Italien — der Staat verfolgt und ruiniert damit teilweise den wichtigen Ruf des Sports um zu zeigen, dass dieser allein seine Probleme nicht in den Griff bekommt.
Bei der Genauigkeit tippe ich mal auf Nachrichtenagentur,ab da fehlt meist der Konjunktiv.
Die Frage ist,redet Herr Sörgel aufgefordert oder unaufgefordert?
Ist er Doping-Experte oder Antidoping-Experte?
Muß er da die Satzung des DOSB kennen?
Warum geben die österreichischen Kriminalbeamten ihre Ermittlungen nicht an die NADA weiter?
@ Walter: Gibt es einen Unterschied zwischen Doping- und Antidoping-Experten? Meines Erachtens sollte in beiden Expertentuemern, so man das trennen will, groesseres Wissen in Biochemie und/oder Pharmazie und regelmaessige Beschaeftigung mit Forschungsergebnissen von Medikamentenstudien vorhanden sein.
Walter, Stellen Sie sich mal vor, es gaebe polizeiliche Untersuchungen gegen Sie, und Ihr geschaeftliches Umfeld wuerde darueber informiert, ohne, dass es eine Rechtsgrundlage gibt. Was wuerden Sie sagen?
Ich würde sagen,spinnt ihr! Bin ich vielleicht Radprofi in Deutschland?
Bin mal gespannt,wie das in Österreich weiterläuft.Bis jetzt stand noch keine Kronzeugenaussage in der Zeitung und an der Kundenliste bießen sich auch bis jetzt alle die Zähne aus.
Wahrscheinlich wird schon an Ersatzlisten gearbeitet-wir würden das so machen ;-)
@ Walter: Auch nicht schlecht waere: Ich will meine Leistung kuenstlich steigern duerfen, deshalb bin ich kein Sportler geworden. Warum ploetzlich Polizei?
Oder: Schauen Sie doch den (Jens) Weinreich an — der trinkt massenweise Kaffe, wenn er fuer den gebuehrenfinanzierten Rundfunk arbeitet und ueber steuerfinanzierte Gedopte spricht. Ich bin Kronzeuge!
TV-Tip: Hajo Seppelt, Mario Thevis und Berhard Kohl heute bei Beckmann…
… dass die worte „tv-tip“ und „beckmann“ ohne negierung in einen gemeinsamen satz passen!? ^^
dpa: Kohl packt aus – Holczer schaltet Anwälte ein
FR: Milram-Arzt sofort abgezogen
@Ralf: Vielen Dank für deinen interessanten und informativen Links!
Christoph Wolf bei n-tv: Aufhören oder lügen – Das Doping-Dilemma
Thomas Kistner in der SZ: Lügen im System
Burkert/Kistner in der SZ: Tausendmal eins und eins
Jan Hollitzer in der TA: „Ich habe nichts verabreicht“
Nicht zu fassen, dass Kistner und Burkert es immer noch wagen, den armen Herrn Holczer als betrogenen guten Teammanager zu präsentieren.
@ Arnesen:
Thomas Kistner schreibt aber auch:
Ralf, dein Lehrer-Joke ist gut, dürfte aber keine Intention der Autoren sein. Er relativiert auch nicht, dass Holczer dem bösen System hier stilistisch entgegengestellt wird. Man beachte nur den letzten Satz. Und warte, wann Holczer den nächsten Radsport-Job annimmt.
Sorry, ich konnte es nicht lassen. In Bezug auf HMH sind wir wohl einer Meinung. Christoph Wolf (n-tv) hat genau dasselbe Argument angeführt:
@arnesen
ich frage mich ja gerade, ob ich den selben artikel gelesen habe wie du… findest du wirklich, dass holzcer da gut wegkommt? weil: auf mich wirkt das eher wie eine aus dem bilderbuch stammende pest-oder-cholera-situation, wo ich spontan nicht so genau wüsste, welche der in frage kommenden alternativen für herrn holzcer nun eigentlich die schlimmere wäre. ich meine – der teamarzt sagt ja mehr oder weniger wörtlich, dass er sehr wohl 1 und 1 zusammenzählen könne (und das auch gemacht habe). wenn holzcer da zu etwas stilisiert wird, dann doch zu einem ritter von ganz trauriger gestalt, der in größtmöglicher pose gegen die hundertarmigen riesen in die schlacht zieht, während sich selbst sein gefolge die ganze zeit klammheimlich über ihn schlapp lacht…
ksta: Mario Thevis im Interview: „Doper sind auch nur Menschen“
HMH gegenüber dem kicker: „Benutzt und hintergangen“
Nun wird’s richtig naiv, infantil, oder wie man das auch immer nennen möchte…
SZ: Ärzte unter sich
dpa: Kohl: Top Ten der Tour hätten positiv sein können
L’Equipe: La confession de Bernhard Kohl
dpa: CAS vertagt Schumacher-Verhandlung
Positive A-Proben – BDR suspendiert zwei Radfahrer
Thomas Kistner in der SZ: Ein Sturm wird kommen
SZ-Kommentar von Thomas Kistner: In der Existenzkrise
mehr hintergründe zu der von kistner kommentierten (angeblichen) vorzugsbehandlung von astana finden sich beispielsweise bei SPON.
darüber hinaus erfährt man dort übrigens nicht nur, dass rudolf -T- scharping linus gerdemann auffodert, er solle „sich sachkundig machen und sich dann äußern“ (zu seinem blutwerten von 2006), sondern auch, dass die AFLD am mittwoch morgen um 10 uhr die noch ausstehenden ergebnisse der cera-nachtests vom letzten jahr verkünden will. es wurde ja gemunkelt, dass sich das klassement da noch ein wenig umkrempeln könnte — zumindest war ja wohl der eine oder andere prominente name im pool der
aufälligennachgetesteten.oooch… dabei ich hatte das -T- so schön magenta gefärbt :(In der Zwischenzeit meldet sich Anne Gripper zur ASTANA-Sonderbehandlung:
http://www.cyclingnews.com/news/uci-denies-preferential-treatment-on-testing-towards-astana
Die AFLD könnte sich auch mal ein wenig wichtiger nehmen.
Was ist nun mit Schumacher „gemacht“ worden?
Stellvertretend für alle übrigen Profis mit nichtzugelassener Kontrolle gesperrt?
Wenigstens hat er es bald hinter sich.
Wer hat die zwei Gerolsteiner ausgesucht?
Wer folgt morgen?Wer sucht die aus?….
http://kurier.at/sport/1943917.php#
@ Walter:
Ich hoffe, Sie wollen die Presse nicht auch noch dafür verantwortlich machen!
Nein,ich versuche sie dafür zu interessieren;-)
Alle 17 Nachproben der AFLD sind negativ.
Leider viel Lärm um nichts! Oder mußte vielleicht die Tour geschützt werden?
sid: AFLD-Boss Bodry kritisiert UCI
Man muss jetzt aufpassen, dass man die beiden Sachen, die Ralf kurz nacheinander schreibt bzw. verlinkt, getrennt betrachtet.
Die Nachkontrollen betreffen 2008, die Kritik an der UCI betrifft 2009.
Ralf, deine Formulierung „Leider viel Lärm um nichts!“ finde ich herrlich. Was wäre dir denn lieber gewesen? Kein Lärm oder kein Nichts?
Die haben 17 Proben gezielt nach CERA untersucht und keines gefunden. So what?
Natürlich kann es auch sein, dass „die Tour geschützt werden musste.“ Mit einer Verschwörungstheorie im Hinterkopf macht der moralisch korrekte Antidopingkampf eine noch angenehmere Gänsehaut.
Zur Erinnerung: Die Tour ist genau die Veranstaltung, die in den letzten Jahren u.a. Basso, Ullrich, Rasmussen, Winokurow, Ricco und Kohl aussortiert hat, ohne in den Ländern mit Radsporttradition an Populartät einzubüßen. Das muss man nicht verstehen, aber man könnte es mal versuchen.
@ Arnesen:
Das „leider“ sollte zum Ausdruck bringen, daß ich einen Schaden für die „Anti-Doping-Bewegung“ sehe. Da sich etliche Printmedien bereits relativ weit aus dem Fenster gelehnt hatten, bekommen nun abermals diejenigen Rückenwind, welche die ganze Doping-Diskussion als Medienhype betrachten. Dies mag ja zum Teil stimmen, Dopingfolgeschäden bis in die nachfolgende Generation können aber aus meiner Sicht keine Medienerfindung sein.
Mir wären also folgende Szenarien lieber gewesen:
„Kein Lärm um nichts“ od. „Viel Lärm um viel“. Wobei ich nach wie vor überzeugt bin, daß die zweite Option dem Radsport besser getan hätte. Das ewige Vertuschen wird den schleichenden Niedergang dieser Sportart nicht aufhalten können. Und daran wird auch die ungebrochene Begeisterung in einigen wenigen klassischen Radsportnationen nichts ändern.
Und das meinen die „Experten“…
dpa: Holczer über Tour-Bilanz 2008 nicht «erstaunt»
Kein Sturm ist gekommen. Nicht mal ein Lüftchen.
Ich werde den Verdacht nicht los, dass sich hier jemand wie Napoleon fühlt. Herr Bodry gebärdet sich schon seit längeren wie der Hahn auf dem Misthaufen und dann legen die Hühner nicht einmal Eier. Ich finde, dass besonders Doping-Labors sich stringent seriös verhalten sollten, sowohl in ihrer Arbeit als auch in ihrer PR- und Marketingtätigkeit. Letzteres vermisst man bei der AFLD und seinem Chef.
Dass die AFLD die Tour 2008 so „sauber“ wie erlebt halten wollte, davon kann man nun wahrlich nicht ausgehen. Den Ausfallschritt zur Tour 2009 empfinde ich sehr linkisch. Merci beaucoup, Monsieur Bodry, c’était parfait.
Ralf, ich denke ernsthaft, dass „einige wenige“ Radsportnationen völlig ausreichen, um die Sportart am Leben zu erhalten. Viele von uns haben sich nur den deutschen Blickwinkel angewöhnt, der mit Zabel und Ullrich begann und in gewisser Weise auch endete.
Phase 1: Herrlich, wir (lies: Deutsche) mischen eine traditionsreiche Sportart auf.
Phase 2: Wir haben dabei betrügen müssen. Dämliche Sportart!
Wenn wir mal von Fußball und evtl. noch Leichtathletik absehen: Wieviele wirklich globale Sportarten gibt es denn sonst noch?
Fast alle Sportarten leben von den Emotionen in den paar Nationen, in denen sie traditionell, ernsthaft und breit betrieben und betrachtet werden.
Die Deutschen können durch harte Doping-Recherche und -Bekämpfung vielleicht den Biathlon killen, den Radsport kriegen sie nicht.
Weil sie gar nicht verstehen, dass es beim Radsport viel weniger als sie glauben um einzelne Sportler geht.
Das Ganze hat doch einen faden Beigeschmack, erst der Riesenwirbel und dann das Lüftchen. Entweder sehr clever, oder wir sind wirklich so blöd.
Vorwürfe werden gemacht, um sie anschliessend einfach zu widerlegen. Demagogie heisst das wohl.
Tobias, wen meinst du? Wer hat denn Vorwürfe gemacht? Mir fallen gerade nur Kohl und Kistner ein.
@ Arnesen: Zu meiner Ehrenrettung möchte ich erwähnen, daß ich den Radsport bereits verfolgt habe, bevor er in den deutschen Medien salonfähig wurde. Außerdem habe ich die Radsportbegeisterung in Belgien oder Italien vor Ort miterlebt.
Aus meiner Sicht wird die Radsportbegeisterung in den wenigen Nationen kaum ausreichen, sobald die Geldgeber aus den übrigen Nationen fehlen. Im übrigen ist es ein Irrglaube, die Dopingdiskussion hätte auf die „Radsportmutterländer“ keinen Einfluß:
cycling4fans.de: Medien: Zuschauerverhalten in Verbindung mit Doping
Ralf, deine Ehre musst du nicht retten, die ist nicht in Gefahr. :-)
Den Artikel von cycling4fans kannte ich schon. Allerdings birgt er (wie jede Statistik) auch Gefahren der Fehlinterpretation. Gezeigt wird hier das französische TV-Interesse an der Tour in Verbindung mit Dopingfällen, die dann etwas einseitig als Grund für die Quotenentwicklung betrachtet werden.
Dabei muss man aber auch bedenken, dass seit 1998 kein französischer Fahrer mehr ernsthafte Aussichten auf das Gesamtklassement hatte. (Wir dürfen hoffen, dass das tatsächlich am konsequenten Anti-Doping-Kampf in Frankreich liegt.)
Mithin darf man davon ausgehen, dass auch in Frankreich einige Zuschauer, denen der nationale Aspekt nicht unwichtig ist, in Richtung Desinteresse abgewandert sind.
Damit will ich aber nicht bestreiten, dass die Rundfahrten, in denen die Ergebnisse des Vortages wegen aufgeflogenen Dopern permanent umgeschrieben werden müssen, den Zuschauer tatsächlich nerven und seine Bereitschaft zur Abwanderung deutlich erhöhen. 2007 war da besonders hässlich.
Wichtig aber bleibt mir (und das schreibst du ja selbst mit deinen Vor-Ort-Erlebnissen), dass die Tour de France nur ein (wenn auch herausragender) Teil des Radsports ist.
Interessant wären also auch Zuschauerzahlen aus anderen Ländern und bei anderen ganz großen Rennen, besonders in den beiden von dir genannten Ländern Belgien und Italien.
Ich würde sagen, Belgien ist eindeutig zu klein, um den Radsport am Leben zu halten (um nicht zu sagen „Belgium is a too small country…“ ;-) ). In Italien habe ich den Eindruck, daß die Zahl der Profiradrennen leicht rückläufig ist.
Eindeutig rückläufig ist die Zahl der Rennen dagegen in Spanien. Hier sterben seit Jahren regionale Rundfahrten aus, die TV-Übertragungszeiten sind spanischen Medien zufolge ebenfalls rückläufig. Die Entwicklung in Spanien hat aus meiner Sicht jedoch mehr mit der Einführung der ProTour als mit der Dopingsituation zu tun.
FAZ-Kommentar von Jörg Hahn: Die pure Lust am Untergang
Thomas Kistner hatte in einem Artikel (den ich leider nicht mehr finde) schon auf den Wechsel der Kontrolleure-Firma hingewiesen. Ein bisschen scheint es doch so: Man muss nur die richtigen Personen an die richtigen Stellen delegieren, und schon … „passiert was“. Oder eben auch mal nix.
@arnesen
Da habe ich mich wohl etwas unverständlich ausgedrückt! Ich meinte natürlich die AFLD und UCI.
Keinesfalls die Journalisten.
sid: Stefan Schumacher fordert nachträglich Freispruch
Und täglich grüßt das Murmeltier…Geduld,bald ist es geschafft und Deutschland hat endlich kein Profiteam mehr im Radsport.
Ich meine aber die Journalisten;-)
Ich meine aber nicht Stefan Schumacher.Das wäre auch eine Frage an David Howman: Ist eine Sperre gültig,wenn der Test noch nicht zugelassen war?
Ich meine solche nicht belegten Schreibereien:
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/735078
Die Frage an David Howman dazu: Warum betreibt die WADA Biochemie auf unterem Level?
NZZ: Im Ton vergriffen
Dem NZZ-Beitrag kann ich nur zustimmen. Ein seriöser glaubwürdiger Anti-Doping-Kampf braucht sehr seriöses und diskretes „Personal“. Wenn das Ziel des Anliegens aus dem Fadenkreuz verschwindet, dann kann es schon mal so gehen. Allerdings weiß ich nicht, welchen Anteil hier mehr die mediale Verwertung als die Bordry-Ankündigung selbst haben. Die Verantwortung liegt scheinbar bei der AFLD selbst, sonst hätten sie es ja klar stellen können. Der Schaden ist dadurch mehr als ein Kollateralschaden.
Viel (Agentur-)Lärm um nichts
Holger Schellkopf in der Mittelbayerischen Zeitung: Kommentar zum Thema Doping/Radsport
Thomas Kistner in der SZ: Schnüffler im Abfall
Javier Cáceres in der SZ: Doping per SMS
Conseil d’Etat: Contrôles antidopage
Urteil
Da haben sie ihre Ablehnung des Schumacher-Widerspruchs aber schön erklärt. Jetzt muss er auch noch 4.000 EUR an die AFLD zahlen.
War ja zu erwarten. Sonst hätten ja auch alle in Peking eingefrorenen Proben ihren Sinn verloren.
dpa: Schumacher will Urteil weiter anfechten
Stéphane Mandard in Le Monde: Astana aurait commis une infraction pénale pendant le Tour 2009
dpa: Astana soll bei Tour 2009 Gesetz verletzt haben
@all
Trotz häufiger schlechter und seltener guten Nachrichten aus der Welt des Sports wünsche ich allen blogg-usern und vor allem dem Hausherrn ein frohes Weihnachstfest und ein erfolgreiches 2010. Mögen alle am Sport Interessierten auch im kommenden Jahr weiter kritisch bleiben, den Sport trotzdem nicht verteufeln und untereinander in der spannenden und heftigen Diskussion die Contenance bewahren.
detektor.fm: Contador und Armstrong abermals unter Dopingverdacht – eine Einschätzung
Ausführliches Interview mit Prof. Fritz Sörgel…
Was mich stark verwundert ist, dass das von Lance Armstrong veröffentliche Blutprofil nicht weiter kommentiert worden ist. Jakob Mørkeberg, Bo Belhage und der Anti-Doping-Beobachter von ASTANA und Saxo-Bank Rasmus Damsgaard haben sich in bewunderswerter Sachlichkeit dazu geäußert. Der internationale Verband verweigert bislang einen Kommentar und von Lance wurde lediglich sein lakonisches „ssdd“(same shit, different day) publik.
Betrachtet man hier vergleichend die harsche und lang debattierte Entscheidung der ISU zu Claudia Pechstein, stellt sich die Frage, weshalb die internationalen Verbände so deutlich unterschiedlich bei derartigen Fällen agieren dürfen. Der Approach von Damsgaard klingt sehr vernünftig und scheint sich auch im Herangehen der UCI an derartige Fälle zu bestätigen. Demzufolge hat der UCI ein Panel von 10-15 Experten eingerichtet, dass sich mit außergewöhnlichen Werten beschäftigt,ein gemeinsamens Urteil mit Konsensus fällt und dann erst an die Öffentlichkeit geht. Ein Vorgehen, dass auch den Sportler angemessen schützt und verhindert, dass ähnlich wie im Pechstein-Fall die Öffentlichkeit in die Erklärung eines CAS-Urteils eingreifen muss.
http://cdn-community2.livestrong.com/ver1.0/Content/images/store/9/10/c981f7be-e46c-4245-aa9d-d61ae110a264.Full.jpg
Schade, dass gispel noch im verdienten Urlaub ist. Er könnte hier bestimmt fachmännisch helfen. Mørkeberg nimmt an, dass Armstrong während der Tour 2009 Bluttransfusionen erhalten haben könnte, da normalerweise die Hämatokrit- und Hämoglobin-Werte zu Ende einer dreiwöchigen Tour sinken müssten. Außerdem sind seine Retikulozyten-Werte niedriger als erwartet. Andere Gründe als Blutdoping könnten Diarrhö oder Dehydrierung sein. Mörkeberg wird bei seinen Schlußfolgerungen jedoch nicht definitiv.
http://www.cyclingnews.com/features/analysis-armstrongs-tour-blood-levels-debated
@ Herbert:
Es kommt mir vor, als riefen Sie immer nach einer hohen Instanz/dem Staat/dem Weltgerichtshof/oder was auch immer.
Es ist wie es ist, nüchtern betrachtet: Verbände agieren in ihrem Hoheitsgebiet zunächst einmal so, wie sie meinen, agieren zu dürfen. Sportverbände agieren als Monopole. Im vergleichsweise jungfräulichen Bereich der Blutprofile gab es bislang und gibt es noch Spielraum für Interpretationen.
Gelegentlich zitiere ich Dieter Rössner, der die drei juristischen Normwelten beschreibt, die im Sport aufeinanderprallen. Im besten Fall wird den Verbänden von Gerichten ein Stoppzeichen gesetzt und sie müssen ihre Regeln anpassen. (Wobei ich nicht etwa behaupte, Gerichte würden per se richtige und/oder gar weise Entscheidungen treffen.) Sollten auf dem Wege dahin Unschuldige Schaden erlitten haben, wäre das außerordentlich bedauerlich. Das passiert allerdings leider täglich in allen gesellschaftlichen Bereichen.
Ich wünsche Ihnen ein angenehmes neues Jahr.
JW,
ich tendiere zu “ was auch immer “ ;-)
Ich wünsche ein gesundes neues Jahr.
Pingback: Die NADA: Ping-Pong-Diplomatie unter Sportsfreunden? : jens weinreich
CAS: The appeal of Stefan Schumacher is dismissed by the Court of Arbitration for Sport (CAS)
CAS: TAS 2009/A/1820 Stefan Schumacher c/ Union Cycliste Internationale
Doping-Geschichten, wie sie nur der Radsport schreiben kann…
si: Floyd Landis international gesucht – Die französische Justiz erlässt Haftbefehl gegen den Radrennfahrer
bikeworldnews.com: Vania Rossi provisionally suspended by Ricardo Ricco
APA: Strafverfahren gegen Bernhard Kohl eingestellt
dpa: Keine Betrugs-Anklage gegen Schumacher
Ralf Meutgens für den Deutschlandfunk: Kein Betrugsverfahren gegen Radprofi Schumacher – Klage der Staatsanwaltschaft zurückgewiesen
hallo herr holczer!
schon in den neuen spiegel geschaut? Schumacher gesteht jahrelanges Doping
und… trommelwirbel! … überraschung!:
Ob das mit Holczer so aufgeht, wage ich zu bezweifeln, jedenfalls ein wenig … Wer glaubt schon einem langjährigen Lügner wie Schumacher, auch wenn alle Profiradsport-Erfahrungen dafür sprechen, dass er nun die Wahrheit sagen könnte? Zumal das in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Betrugs-Prozess geschieht. Wird darauf ankommen, wie konkret er Holczer belasten kann …
Spannender für den deutschen Sport werden u. U. Schumachers Angaben zu den Teamärzten: Marc Schmid (Erfurt), schon von Kohl belastet, und vor allem zu diesem: Ernst Jacob, Freund und Helfer des deutschen Wintersports.
@ha
du hast natürlich völlig recht. der zusammenhang mit dem anstehenden bertrugsprozess ist schon augenfällig (HMH hat sich ja auch schon beeilt, die vorwürfe als „vollkommen aus der luft gegriffen“ zurückzuweisen). und im zeitungsinterview kann man im prinzip auch viel erzählen. die wahrheit liegt dann vor gericht, oder so. aber zumindest kann man mal auf die verhandlung gespannt sein. ist denn beispielsweise kohl als zeuge geladen?
und wenn schumachers aussagen zur handhabung von medikamenten bestätigt werden sollten, dann wirkt HMHs zwei-affen-standpunkt (nichts gehört, nichts gesehen) nicht gerade übertrieben glaubwürdig, was für schumacher ja eigentlich fast schon hinreichend sein sollte, da er als angeklagter(?) seine version nicht zweifelsfrei beweisen, sondern nur plausibel machen muss. oder irrt hier etwa der juristische volllaie?
aber was mir gerade noch einfällt: ist HMH eigentlich immer noch als lehrer verbeamtet?
@ cf:
SZ (20.07.12): Der Kommunikator schweigt
@ralf merci!
und zu den geladenen zeugen hast du nichts gefunden? ;-)
cf #128
Die Frage ist womöglich schon, ob er sein Team betrogen hat, wenn die Teamärzte dabei waren. Das klingt klarer als bei Holczer und ist etwa für den DOSB, der prompt auch eine Erklärung abgegeben hat, brisanter – wg. Ernst Jakob (mit „k“) – als ein Herr Holczer. Dessen Gejammer schon immer peinlich war, aber eng sportpolitisch gesehen auch schon immer ein bisschen nebensächlich.
Die Badische Zeitung mit Mediziner-Sensibilisierung kommentiert das auch schon:
Schumacher belastet früheren Freiburger Arzt
Wäre vielleicht spannend, wenn das IOC bei den angekündigten Nachtests der Proben von Turin auch ein paar Deutsche in die engere Auswahl nähme ;)
Stefan Schumacher im StZ-Interview: „Russisch Roulette“
Blöd, dass der Interviewer sich in der Materie nicht besonders ausgekannt oder sich nicht getraut hat, bei wichtigen Punkten nachzuhaken:
Wie war das 2008 eigentlich genau? War das angebliche Mikrodosis-Doping mit CERA zur Tour 08 bis Peking nachweisbar oder hat Schumacher trotz Wissens um Nachweisbarkeit für Olympia nachgelegt? Was war die Rolle seiner Mutter, die ihm zumindest im Cathin-Fall ein sehr fragwürdiges ärztliches Alibi verschafft hat?
War darüber vielleicht etwas im Spiegel zu lesen?
Grit Hartmann in der FR: Das Schweigen der Ärzte
Ich meine nicht. Auf eine Nachfrage nach der Rolle der Mutter habe ich beim StZ-Interview auch gewartet.
Schumacher hat diese Frage womöglich implizit beantwortet, indem er sagte, er habe seine Familie belogen …
Matschiner hat ja gerade noch einmal bestätigt, was 2009 jedenfalls andeutungsweise auch öffentlich bekannt geworden ist mit einer Bemerkung von Kohl, „guten Freunden“ habe man schon mal was abgegeben: Für Epo-Varianten und Wachstumshormon war demnach Kohl (über Matschiner) Schumachers Lieferant. Unklar ist natürlich, ob der einzige. Cera – Kohl bekam es vom Triathleten Hannes Hempel, der dafür dann von der österreichischen Nada gesperrt wurde.
Für den Prozess: Diese (!) Mittel kamen wohl nicht aus dem Team, auch Leipheimer z.B. besorgte sich das in seiner Gerolsteiner-Zeit ja anderswo, bei Ferrari. Wenn aber festgestellt werden sollte, dass, wie Schumacher angibt, tatsächlich auch im Team und von den Teamärzten gedopt wurde, wäre die Konstellation Schumacher als Betrüger versus Holczer als Betrogener ganz und gar absurd – dann hätte Schumacher betrogen, nicht weil er gedopt hat, sondern weil er anders, nämlich mit Cera, gedopt hat ;)
Es wäre aber ein mittleres Wunder, dass bei diesem Prozess nach einem halben Jahrzehnt noch etwas anderes herauskäme als Behauptungen und Gegenbehauptungen. Die Teamärzte – schon 2009 von Kohl belastet, was die deutsche Nada mal wieder gepflegt ignoriert hat – können ja wunderbar von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen: AMG ist schließlich noch nicht verjährt …
dpa: Schumacher-Anwalt Lehner: Kohl und Schmidt als Zeugen
Grit Hartmann hatte folgendes zu Schmidt geschrieben:
ich habe den SPIEGEL zwar auch gerade nicht bei der hand — aber ich denke, an eine erwähnung der mutter würde ich mich erinnern, wenn sie denn vorgekommen wäre. was zur sprache kam, war der auffällige befund kurz vor der „heim-wm“ in stuttgart — hierzu meinte schumacher, dass da einfach das labor schlampig gearbeitet hätte (auch wenn es, so er denn gesperrt worden wäre, natürlich nicht den falschen getroffen hätte).
sein einzig konkreter vorwurf an die gerolsteiner-teamärzte dürfte das nachträgliche ausstellen von gefälligkeitsattesten (vermutlich stichwort: TUE) sein. von einem auf teamebene organisierten doping spricht er nicht. auch seinen doping-„crashkurs“ will er ja von einem T-teamarzt bekommen haben.
holczer wirft er vor, teamintern keine antidoping-mentalität gepflegt zu haben, also beispielsweise keine frühzeitige no-needle-policy implementiert zu haben, sondern stattdessen eben die offene SB-apotheke mit allem was nicht verboten ist. auch zitiert schumacher aus vier-augen-gesprächen mit holczer, in denen dieser schumacher attestiert „relativ“ sauber zu sein und sich darüber beklagt, dass levi leipheimer ein doper sei — was ihn aber nicht davon abhielt, ihn auch weiterhin als teamkapitän in rennen zu schicken.
Eigentlich total langweilig der Radsportalltag. Wer will das denn noch wissen ? Wird ja eh nicht anders. Mit Teilgeständnissen will man sich am eigenen Zopf doch nur bloß aus dem Schlamassel ziehen und das angekratzte Image aufpolieren, um vielleicht noch einmal „sauber“ zurückzukommen. Wie viele Verfahren laufen denn zurzeit überhaupt ? Und immer geht es um die ach so schlimme Vergangenheit, die ein für allemal hinter sich gelassen werden soll. Das mag für den einzelnen vielleicht sogar stimmen. Für den Radsport an sich wird sich kaum etwas ändern.
Wo findet man denn diejenigen, die uneigennütziges Interesse am sauberen Radsport aufbringen ? Im Radsport bestimmt nicht.
Am Schumacherinterview ist eigentlich nur das interessiert:
Daran und am fortwährenden Medikamenten- und Dopingmissbrauch erkennt man, dass der Radsport fester Bestandteil unserer Gesellschaft ist. ;)
@gucker
ein uneingennütziges interesse am radsport dürfte allerdings schon per definition nicht aus selbigem kommen können.
@cf, 137
Stimmt so nicht – Schumacher erhebt sogar mindestens einen ziemlich schweren Vorwurf gegen die Teamärzte: dass sie in der Teamapotheke Synacthen mitgeführt haben (also nach Arzneimittelgesetz: weiterzugeben und möglicherweise zu verabreichen, so ganz klar ist die Formulierung nicht). Ein hoch riskantes Medikament, das in der Nebennierenrinde männliche Hormone und Cortisol freisetzt und natürlich verboten ist – dafür gibt es keinen Grund außer den des Dopings.
Auch Actovegin ist interessant – zwar mal verboten und mal wieder nicht, mal nur als Infusion verboten … das wechselte häufiger: aber man spritzt es als Ergänzung zu Epo, weil es angeblich den Blutfluss verbessert.
@ha
danke für die info. so fit bin ich bei den ganzen medikamenten dann doch nicht. komme ja auch nicht aus freiburg.
beim actovegin hatte ich beim lesen spontan an „healing hans“ müller-wohlfahrt denken müssen — und es innerlich unter fragwürdig/dubios/grauzonig verbucht. bei synacthen ging kein vergleichbares lämpchen an. hatte er das denn im spiegel-interview auch genannt? denn ich hatte beim lesen insgesamt den eindruck mitgenommen, dass die mittelchen aus der team-apotheke zwar nicht bloß mineralwasser, aber — zumindest mit dem passenden ärztlichen attest — eben (gerade noch) keine doping-substanzen im sinne der wada waren. das war für mich als ausgewiesenen nicht-experten in sachen meidzin und wada-code jedenfalls die empfundene take-home-message des interviews.
Gern geschehen.
Synacthen hat er genannt im Spiegel und auch behauptet, die Ärzte hätten „zum Teil aktiv“ beim Dopen „mitgemischt“. Das wird ja vielleicht in Stuttgart noch konkretisiert.
Werner Franke hat übrigens getan, was Job der Nada gewesen wäre, schon 2009, nach dem Geständnis von Bernhard Kohl : Anzeige gegen die Gerolsteiner-Teamärzte erstattet. Via Neues Deutschland:
Griff in die Grabbelkiste
Nur kurz zur Erläuterung, warum ich auf der unglaubwürdigen Geschichte mit dem „Heuschnupfenmittel“ Antiadipositum X 112 herumreite, die Schumacher, seine Mutter und sein Anwalt Lehner anno 2005 aufgetischt haben: Die Antwort hierauf wäre für mich ein Indikator, wie weit Schumachers neugefundenes Verhältnis zur Wahrheit mehr als ein strategisches ist. Dem Vorwurf wird er sich in den kommenden Tagen sicher noch öfter stellen müssen.
@Piti
Hast Du natürlich recht. Im Grunde hat in diesem Prozess keiner sonderlich gute Karten: Schumacher nicht, weil er zu lange gelogen hat. Holczer und seine Ärzte nicht, die sich ja nun kaum selbst belasten werden – was auch für einstige Gerolsteiner-Radler gilt.
Zur Klarstellung vielleicht: Ich halte Schumacher für einen Betrüger, aber nicht für einen, der Holczer betrogen hätte, also nicht für einen im Sinne der Anklage oder des des Strafgesetzbuches, wie es hier angewandt wird. Ist ja nicht nur eine juristisch, sondern auch sportpolitisch ziemlich fragwürdige Konstruktion – vom beliebten Einzeltäter zum Einzelbetrüger sozusagen ;)
Und die Annahme ist nicht sonderlich weit hergeholt, dass das im Interesse des organisierten Sports ist, der seine „Hintermänner“-Suche mittels Strafrecht ja nur als Lippenbekenntnis vorträgt. Das gilt auch für die Nada, die das Geständnis nun öffentlich als als ihren Erfolg feiert. Ja, sie hat Schumacher angezeigt (wenngleich sie, was man ja nicht ganz unter den Tisch fallen lassen kann, im Gegensatz zu AFLD und IOC beim Testen von Schumacher mit Persilscheinproben noch vor Peking glänzte), aber nicht die Teamärzte – über die seit dem Geständnis von Kohl 2009 Belastendes vorlag, auch ihrer „Partner-Nada“ in Österreich, mit der es einen Kooperationsvertrag gibt.
Und man darf schon fragen, warum nicht. Weil Ex-Olympiaarzt Ernst Jakob mit seiner Sportmedizin im Sportkrankenhaus Hellersen eines der „Referenzzentren“ des DOSB ist, die der seinen Topathleten empfiehlt? Im Juli werden mögliche Verstöße gegen das AMG verjährt sein. Hausdurchsuchungen vor ein paar Jahren hätten da vielleicht etwas gebracht, mehr als die bei Schumacher.
Jetzt, im Prozess, wird das zum guten Teil auf Glaubensfragen hinauslaufen – auf Aufklärung eher nicht. Die Gelegenheit ist schon vor Jahren verschenkt worden.
SWR: Betrugsprozess gegen Radprofi Schumacher läuft
Jürgen Löhle für SpOn: Schumacher-Prozess: Schweigen im Namen der Ehre
Tagesschau-Video von Christoph Kehlbach: Betrugsprozess gegen früheren Radprofi Stefan Schumacher beginnt
#146
Eine Ergänzung des Spiegel-Berichtes gab’s in dem des sid zum Prozessauftakt (in dem es allerdings nur heißt, Cera sei von einem Teamarzt „empfohlen“ worden):
Die Behauptung Schumachers, die Franke so auf die Palme gebracht hat, dass Cera zuerst von einem Teamarzt geliefert worden, ist in jedem Fall interessant. So viele Möglichkeiten gibt’s da ja nun nicht. So weit ist nicht mal Bernhard Kohl gegangen, der 2009 ausgepackt hat, ohne einen Prozess im Nacken, in dem die Anklage auf Cera fokussiert. Auch Levi Leipheimer besorgte sich Epo und Varianten in seiner Gerolsteiner-Zeit bei Ferrari.
Aber vielleicht hatte dieser rätselhafte Teamarzt einen Liebling – Stefan Schumacher. Wie auch immer: Ohne Namensnennung dürfte sich seine Glaubwürdigkeit ziemlich schnell wieder in die Sphäre nahe Null verabschieden.
#148. Interessant ist der Aspekt der Doping“empfehlung“ durch einen Arzt vor sechs oder sieben Jahren vor allem, weil CERA laut wiki erst Mitte 2007 durch die EU-Kommission zugelassen wurde.
Jürgen Löhle für SpOn: […]
Holczers Memoirendichter. Nett. :)
Ein langjähriger Mannschaftsarzt soll’s also gewesen sein, der Schumacher seine erste CERA-Packung übergeben hat. Werfen wir zum Promidoc aus Hellersen noch einen Namen in den Topf, der vermutlich nie etwas mitgekriegt hat.
@Piti
Feiner Link.
Ich ging davon aus, dass der nur 2005 dabei war – siehe hier, dann lernte Jakob Schmidt an …
Aber so genau weiß man das eben nie bei diesen gepflegten Mediziner-Wanderungsbewegungen innerhalb der Familie ;)
Nachtrag zum heiteren Ärzteraten: Vielleicht auch ein böhzer Ausländer? Ein / dieser Russe? Langjährig eingeflogen?
Wäre irgendwie praktisch für diesen Prozess.
Endlich klappt das mal mit der Werbung!
Bei mir wird zu dieser Seite rechts jetzt ständig Amazon-Werbung von Google ausgeliefert: Michael Holczer: „Garantiert positiv …“
da behaupte nochmal jemand, algorithmen hätten keinen humor!
ich werde ja ständig aufgefordert, von „gold und öl [zu] profitieren“ — und bekomme ein „demokonto“ mit 10.000€ versprochen. auch die scheichs mischen also mit.
Spiegel TV: „Heute schon gedopt?“: Die Lebenslüge des Stefan Schumacher
Rainer Seele in der FAZ: Holczers Welt
SWR: Holczer verteidigt sich und greift Teamarzt an
Andreas Burkert in der SZ: „Glatt gelogen!“
Dr. Achim S., Antidoping-Beauftragter des Bayerischen Radsportverbands, ein Doping-Doktor? Synacthen, klassische Freiburger Schule.
Wie heißt es im Link oben unter #150 so schön über den Jakob-Schüler: „Er wirkt sympathisch, und es wirkt ehrlich, wenn er mit leichtem Passauer Dialekt sagt, dass er erschüttert gewesen sei, dass Kollegen wie die Freiburger Ärzte derart vorsätzlich gedopt hätten („Das waren Freunde“). Er sagt, er habe nie etwas verschrieben, und man glaubt ihm das, aber man hat ja auch Erik Zabel, Rolf Aldag und den anderen Radprofis einmal geglaubt.“
Ich bin erschüttert. :D
Sebastian Krause für den BR: Schumacher belastet Bayerns Verbandsarzt
SpOn: Franke zeigt Gerolsteiner-Ärzte an
Hatte mich schon gewundert, warum scheinbar niemand der üblichen Kandidaten auf Schumachers Outing des Dopingdoktors angesprungen war. :)
Interessant, wo der Mann – neben den Engagments bei Ullrichs Bianchi-Dopertruppe (zusammen mit Klimaschka, später Phonak) und Holczers Synacthen-Sprudlern – überall schon tätig war. Auf den BDR-Seiten von rad-net.de wird er bereits 2001 als Arzt von Weibels U23-Auswahl geführt (u.a. mit den Fahrern Schumacher, Lang, Wegmann, Fothen…), später neben illustren Kollegen wie Huber, Heinrich und Schumacher (Freiburg) als WM-Arzt für den BDR (2005). Da würde mich interessieren, wie lange der schon als Arzt bekannt war, dem die (vermeintlich) Schlauen vertrauen.
Inzwischen ist die Sache aber schon auch kurios, oder? Gerolsteiner war wohl so etwas wie ein medizinischer Bienenstock, mit lauter fleißigen Doktoren. Russen, Italiener, Deutsche. Mutmaßlich der Russe brachte irgendeinen Treibstoff aus der ruhmreichen Sowjetarmee (für Hondo) mit. Der aus Bayern soll Synacthen verabreicht haben, der aus Thüringen beim Blutdoping geholfen, ein Dritter (Name unbekannt) soll IGF-1-Spritzen gesetzt haben – das eine Aussage von Bernhard Kohl 2008/2009, die laut taz (nicht online) beim letzten Prozesstag zur Sprache kam.
Der Fünfte … bis Zehnte, so genau weiß man’s auch nicht – der verantwortliche Teamarzt Huber – stand über allem.
Und wie war nochmal die Verjährungsfrist nach Arzneimittelgesetz? Fünf Jahre? Da lobt man sich doch glatt spanische Verhältnisse ;)
*Korrektur* zum Ärztegedrängel, das einen ja aber wirklich durcheinander bringen kann: Nicht Huber ist gemeint – Jakob selbstverständlich der Oberarzt.
Werner Franke im Interview mit dem Schwarzwälder Boten: „Dopingärzten ist das Ego wichtiger als die Ethik“
@ha: die taz fährt soweit ich weiß keine ernsthafte „print only“-Politik: meinst du Opfer unter Druck vom 29.4.?
Amüsantes Detail am Rande:
Unter dem Management des sparsamen Schwaben Holczer soll, wie aus einem aktuellen CAS-Urteil hervorgeht, das Reisebudget von Team Stalinorgel um 195% auf exorbitante 28 Millionen Euro Ausgaben explodiert sein, was das Team beinahe die UCI-World-Tour-Lizenz gekostet hat:
Ob der Herr Manager von den Ausgaben gewusst hat, die er da angeblich getätigt hat? Oder haben die Russen in Holczer als Verkörperung der berühmten drei Affen einen Volltreffer für die Leitung einer schon in der Vergangenheit bewährten Form einer Geldwaschanlage gelandet?
SN: Holczer fordert lebenslange Sperre für Schumacher
Andreas Strepenick in der BadZ: Staatsanwälte ermitteln gegen Sportmediziner
dpa: Kopp: Bei Gerolsteiner wurde Doping angeboten
#168 Sehr interessant. Hat da etwa einer mal die Wahrheit gesagt? Und: Wer hätte das gedacht, dass Gerolsteiner nach Umwegen über russisches, spanisches, italienisches Medizinpersonal noch einmal in Deutschland ankommt?
Klingt nach Wendepunkt in diesem Prozess, dessen Ausgang Minister Friedrich ja abwarten will, um über den Straftatbestand „Sportbetrug“ nachzudenken. Auch sonst sind natürlich jetzt gesteigerte Grübel-Aktivitäten zu erwarten.
Beim DOSB: Ist Ernst Jakobs Klinik in Hellersen auch weiterhin die richtige Adresse als sportmedizinisches Referenzzentrum oder müssen wir jetzt etwa vor Behandlung warnen wie im Fall Erfurt? (Oder reicht Thomas Bachs jüngster Antidoping-Knicks in Form der lustigen Ankündigung, nach Ullrichs „Geständnis“ würden dessen Olympia-Medaillen noch einmal, zum wie vielten Mal?, überprüft?)
Bei der Nada: Copy and Paste einer Freiburg-PM, sinngemäß: Wir hoffen, dass der Sportler sich auch uns zur Verfügung stellt … (Intern: Oh Gott, könnte da jetzt wirklich mal etwas herauskommen? Und wer soll das bezahlen?!!!)
Scharping: Muss ich das auch „begrüßen“? (Klar, und darauf verweisen, dass der BDR vorbildlich sein Ergebnismanagement an die Nada abgegeben hat.)
etc.pp.
Tobias Schall in der Stuttgarter Zeitung (Printausgabe vom 25.06.): Emil, Walter und die Sünde
dpa: Ex-Gerolsteiner-Arzt Schmidt kommt Vorladung nicht nach
SpOn: Gerolsteiner-Arzt bezichtigt Schumacher der Lüge
SpOn: Gericht spricht Dopingsünder Schumacher frei
Endlich mal ein Richter, der sich traut, die Dinge vom Kopf auf die Füsse zu stellen. Glücklicherweise ist diesmal die Befürchtung nicht eingetreten, dass der größere Betrüger den kleineren vor Gericht ausbootet.
SZ-Kommentar von Johannes Aumüller: Fingerzeig für den Anti-Doping-Kampf
SpOn: Staatsanwaltschaft beendet Ermittlungen gegen Gerolsteiner-Arzt