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Das Olympische Bildungsmagazin

Olympic legacy: China und die Todesstrafe

Don’t mix politics with games.

— Hu Jintao

Gemäß der aktuellen Todesstrafenstatistik von Amnesty International verdreifachte sich die Zahl der bekannt gewordenen Hinrichtungen in China im Olympiajahr. 2008 wurden danach mindestens 1718 Menschen hingerichtet – im Jahr 2007 wurden 470 Hinrichtungen bekannt.

Eine Stellungnahme des IOC dazu ist noch nicht bekannt. Warum auch.

AP schreibt:

Damit vollstreckte die Volksrepublik wieder mehr Todesurteile als jeder andere Staat der Welt. Die Hoffnung, dass die Vergabe der Olympischen Sommerspiele 2008 an Peking etwas daran ändern könnte, erfüllte sich nicht. (…)

Damit trägt China auch die Verantwortung dafür, dass sich die Zahl der weltweit registrierten Hinrichtungen 2008 fast verdoppelte – von mindestens 1252 auf mindestens 2390. Die Volksrepublik, so Amnesty, sei auch im Olympiajahr „grausamer Weltmeister“ der Todesstrafe geblieben.

dpa schreibt:

Die tatsächliche Zahl der Hinrichtungen liegt nach Amnesty-Einschätzung „um ein Vielfaches höher“. Die Schätzungen von Menschenrechtlern reichen bis zu 10.000 Fällen pro Jahr. Von chinesischen Gerichten wurden im vergangenen Jahr mehr als 7000 Todesurteile verhängt. Hoffnungen, dass die Vergabe der Olympischen Sommerspiele 2008 an Peking am Umgang mit der Todesstrafe in China etwas ändern könnte, erfüllten sich damit nicht. Das bevölkerungsreichste Land der Welt sei weiterhin „grausamer Weltmeister bei der Todesstrafe“, kritisierte Amnesty International.

Den Bericht finde ich auf den Amnesty-Webseiten noch nicht. Die Verlinkung wird nachgeholt.

22 Gedanken zu „Olympic legacy: China und die Todesstrafe“

  1. Pingback: Anke

  2. Gua: Abgesehen vom Schreibfehler: Die Dokumente sind sowohl auf Amnesty.org als auch auf Amnesty.de erst später eingestellt worden.

  3. Ja, das habe ich inzwischen auch gesehen, dass das Veröffentlichungsdatum 24.03. ist, die also erst binnen 2 Stunden nach dem Eintrag hier da reingestellt wurden. Mein Fehler.

    OT: Hast du dich gar nicht der Denver-Zeit angepasst oder stehst du immer vor 02:00 Uhr auf?

  4. Warum sollte sich das IOC dazu äußern? Bejing 2008 ist Geschichte und die Olympia-Karawane zieht weiter.

  5. @jens: Nein, ich denke, dass wir beide denselben Gedanken haben. Ich habe ihn nur etwas weiter ausgeführt.

  6. ha,
    das hat Herr Digel keineswegs negiert,sondern gesagt und das Deutschland China nichts vorzuwerfen hat,angesichts der eigenen Dopinggeschichte und da hat er nicht nur Ostdeutschland gemeint.

  7. Nicht gut genug gelesen, Walter. Die Fakten … meine ich. Ansonsten: Wir sind Deutschland! Wir lieben jede Diktatur. Genau.

  8. Die Tibet Initiative Deutschland teilt soeben mit:

    China verhängt erstmals Todesstrafen wegen der Tibet-Unruhen im März 2008

    Berlin, 08.04.2009 – China hat erstmals im Zusammenhang mit den Tibet-Unruhen des vergangenen Jahres Todesstrafen verhängt. Wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldete, wurden zwei Personen für schuldig befunden, tödliche Feuer gelegt zu haben, und zum Tode verurteilt. Zwei weitere erhielten die Todesstrafe mit Vollstreckungsaufschub. Die Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID) ist erschüttert und empört über die Urteile und fordert deren sofortige Aufhebung, um das Leben der Verurteilten zu retten.

    „Ungeachtet der Vorwürfe verurteilen wir die Anwendung der Todesstrafe durch China aufs Schärfste“, erklärt Nadine Baumann, Geschäftsführerin der TID. „Zudem ist anzunehmen, dass den Angeklagten auch in diesem Fall jede Chance auf Verteidigung verwehrt wurde. Mit den Todesurteilen verstärkt die chinesische Führung abermals die Atmosphäre der Angst und Unterdrückung in Tibet.“

    Die Tibet Initiative Deutschland e.V. appelliert an die deutsche Bundesregierung, sich unverzüglich gegenüber Peking für die Aufhebung der Urteile und die Durchführung von fairen und transparenten Verfahren einzusetzen. Sie weist auf die Dringlichkeit hin, von internationaler Seite auf die chinesischen Behörden einzuwirken, da die Urteile bereits in Kürze vollstreckt
    werden können.

    Seit den Unruhen, die im März 2008 infolge der Niederschlagung friedlicher Demonstrationen in Lhasa begonnen hatten und zu Protesten in ganz Tibet führten, haben chinesische Gerichte bereits über 200 Tibeter verurteilt, viele von ihnen zu lebenslänglichen Haftstrafen. Hunderte weitere befinden sich ohne Verurteilung in Haft oder sind „verschwunden“. Freigelassene Häftlinge berichten regelmäßig von schweren Misshandlungen und Folter.

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