Hoppala, der DOSB-Präsident liest offenbar mit und antwortet Ute Krieger-Krause prompt:
Sehr geehrte Frau Krieger-Krause,
in Ihrem offenen Brief bezüglich der Behandlung von Trainern mit Doping-Vergangenheit beklagen Sie die angeblich zwei Jahrzehnte währende Ignoranz gegenüber den Dopingopfern. Dies ist für mich Anlass, daran zu erinnern, dass der DOSB bereits unmittelbar nach seiner Gründung im Jahr 2006 mit den Doping-Opfern in Gespräche eingetreten ist. Als deren Ergebnis sind die gemeinsam anerkannten Doping-Opfer vom DOSB mit Unterstützung des BMI entschädigt worden. Darüber hinaus ist es dem DOSB gelungen, eine Einigung über weitere finanzielle Entschädigungen durch die Firma Jenapharm zu befördern.
Diese Lösung wurde damals sowohl vom BMI sowie den Mitgliedsverbänden des DOSB, darunter auch der Deutsche Leichtathletik-Verband, unterstützt. Zudem stand der DOSB in intensivem Kontakt als auch in enger Abstimmung mit dem Doping-Opfer-Hilfeverein. Angesichts dieser Tatsachen weisen wir Ihre Behauptung, dass zu diesem Thema keine Gespräche stattgefunden haben, entschieden zurück.
Um weitere Aufklärung zu ermöglichen und möglichst gerechte Lösungen im Einzelfall zu finden, hat der DOSB eigens eine unabhängige Kommission unter Vorsitz des Bundesverfassungsrichters a.D., Professor Udo Steiner mit den Mitgliedern Heide Ecker-Rosendahl und Steffen Reiche MdB eingerichtet. Diese hat im Fall der fünf jetzt geständigen DLV-Trainer festgestellt, dass die für eine Weiterbeschäftigung notwendigen Bedingungen eines umfassenden Geständnisses, einer glaubwürdigen Entschuldigung sowie einer „doping-freien“ Arbeit seit 1989 als erfüllt angesehen werden können.
Darüber hinaus hat der DOSB bereits Anfang letzten Jahres eine Studie mit dem Thema „Doping in Deutschland“ initiiert. Diese soll umfassend und eingehend Bedingungen und Folgen des Dopings in beiden Teilen Deutschlands, in beiden gesellschaftlichen Systemen und auch nach der Wiedervereinigung aufarbeiten. Es ist aus meiner Sicht sicher, dass in dieser Studie die Rolle und Leiden der Doping-Opfer eine besondere Berücksichtigung finden werden. Deshalb kann auch keine Rede von mangelnder Aufklärung sein.
Angesicht Ihres persönlichen Schicksals habe ich viel Verständnis für Ihre Haltung. Allerdings werbe ich auch bei Ihnen um Verständnis, wenn möglich sogar Versöhnung, nicht jedoch Vergessen. Angesichts der durch Geständnis, Entschuldigung und nunmehr fast 20-jähriger Bewährung seitens der Trainer gereichten Hand sollte zumindest ein Dialog mit Ihnen jetzt möglich sein.
In Ihre Überlegungen sollte auch die Tatsache einbezogen werden, dass es sich bei den vorliegenden Fällen nicht um Neueinstellungen oder das Vorliegen neuer Erkenntnisse, wie im Fall Goldmann handelt, sondern um Trainer, die seit vielen Jahren unbeanstandet ihrer Tätigkeit nachgehen.
Selbstverständlich setzt sich der DOSB auch in Zukunft für Einzellfallgerechtigkeit ein. Deshalb wird er jeden weiteren Gesprächswunsch oder Erklärung, wie in der Vergangenheit, jeweils an die unabhängige Kommission zur Abgabe einer Empfehlung vor einer Entscheidung des DOSB-Präsidiums übergeben.
Sie werden sicherlich Verständnis dafür haben, dass ich für dieses Schreiben, ebenso wie Sie, die Form eines offenen Briefes wähle.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Thomas Bach
Dienstag, 7. April 2009
Ich will ja nicht kleinlich sein – aber wieso setzt Bach „doping-frei“ (Ende 3. Absatz) in Anführung?
Auf so Kleinigkeiten aus dem Brief – Gespräch zugesagt und nicht stattfinden lassen, Antidoping-Aktionsplan des DOSB mit Einbeziehung der Geschädigten in Prävention, Verstöße gegen Zuwendungsbescheide u.a.m. – geht er gar nicht erst ein.
Dafür auf sein „Forschungsprojekt“. Fürchte, das wird noch heiter: Dieses „Projekt“ wird, solange es läuft, für alles herhalten müssen – perfekter Ausweis für Nulltoleranzantidoping etc.pp.
Wahrscheinleich wird es deshalb sehr, sehr lange laufen, notfalls in Fortsetzungen.
http://www.badische-zeitung.de/leichtathletik-2/ddr-dopingopfer-wollen-keinen-schlussstrich
Damit keine Verdachtsmomente aufkommen.Ich gehöre weder zu den Sportfunktionären, noch zu den – missionaren. Muss aber feststellen, dass man dem DOSB-Präsidenten und seiner Entourage auch ne Chance geben muss. Man sollte sie einfach beim Wort nehmen. Alles zerreden und von Anbeginn in Frage stellen,ist doch nur destruktiv. Druck machen, Fragen stellen, das Tun kritisch begleiten, finde ich okay. Jeder weiß doch, Kommunikation ist ein bedeutendes Mittel, um aufeinander zugehen zu können. An einem konstruktiven Dialog kommt man nicht vorbei. Es gab so viel Runde Tische. Und einige haben sogar Ergebnisse gebracht. So weit ich mich erinnere, hatte das Hr.Bach im Zusammenhang mit der Dopingmisere im Radsport doch schon mal vorgeschlagen. Und sollen doch die Täter den Opfern mal unter Zeugen in die Augen schauen müssen, als in der anonymen Öffentlichkeit Statements auszutauschen.
Ja, und da muss man auch mal in Vertrauensvorschuß gehen – was die Vorschläge und Gedanken der Sportführung betrifft -, auch wenn es schwer fällt, weil die Enttäuschungen und Zweifel nie aufgehört haben zu nagen.
Aber wer denn, wenn nicht die sportliche Leitung sollte diesen Prozeß führen. Wenn alles immer nur in Zweifel gezogen wird, werden die Gräben immer tiefer. Oder wollen wir wirklich eine never ending story ? Der Anti-Doping-Kampf dient doch keinem Selbstzweck, sondern soll den Sport säubern, ihn vom Generalmakel zu befreien. Sportliche Leistungen und Erfolge sollen wieder begeistern und nicht nur nachdenklich stimmen.
Und da sollte jede Offerte auf diesem Weg erst einmal willkommen sein.Vorausgesetzt Sport bedeutet einem etwas.
@Herbert
das misstrauen rührt aus der tatsache, dass die dopingfälle seit 1989 nicht abgenommen haben. viel schlimmer noch: die varianten des verschleierns verbesserten sich in gleicher geschwindigkeit, wie die methoden zur unerlaubten leistungssteigerung ausdiffernzierter und schwerer nachzuweisen waren. und: es sind die köpfe, mithin die einstellungen, die mit den aktionen des dosb, dlv und bmi nicht sanktioniert werden sondern eher geschützt. bei einer familienfeier vor etwa einem dreiviertel jahr traf ich einen der trainer von nils schumannn. im gespräch lies dieser trainer die bemerkenswerte aussage fallen, dass wenn ihm als sportler ein mittel angeboten werden würde, welches ihn im ergebnis in die weltspitze katapultieren würde, dann würde er nur fragen, ob das mittel nachweisbar wäre. es ist die einstellung dieser ehemaligen dopingverteiler, die einstellungen und handlungen von aktiven sportlern prägen.
@ Christoph Jander,
mir sträuben sich die Nackenhaare, wenn ich von solchen Strolchen höre.
Falls Sie diesen Trainer noch einmal begegnen sollten, haben Sie meine Erlaubnis ihm ne Ohrfeige zu verpassen.
Ich finde es einfach zum Kotzen,wenn Erwachsene „Sportler“immer noch behaupten,nichts von den DDR-Praktiken gewußt zu haben,immerhin war Frau Krause beim Mauerfall schon 27 Jahre alt.Ich mach seit 50 Jahren Sport,auch lange Jahre Leistungssport ,wäre aber nie !!! auf die Idee gekommen meine Leistungen mit chemischer Hilfe zu verbessern.Was also soll das Gejammere über die kaputte Gesundheit ?
Hemaxi,
Frau Krause war – laut Aktenlage – zwölf Jahre alt, als sie die „Blauen“ bekommen hat …
Bisschen denken vorm Kommentieren, oder Lesen!
egal,wie alt,es gibt ja auch noch Eltern.Meiner Tochter wurde auch Doping“ empfohlen“ Ende der 70er Jahre ,auch hier im Westen gab es das damals schon ,aber s.o. da waren eben die Eltern gefordert.( besagter Trainer wurde übrigens erwischt und verurteilt.
Ja, den Eltern in der DDR wurde selbstverständlich bei den Elternabenden an den Kinder- und Jugendsportschulen mitgeteilt, was mit ihren Kindern angestellt bzw. ihnen „empfohlen“ wurde: drei Monatskuren Anabolika im Jahr, Testosteron-Spritzen vor Jugend-EM … Und wenn sie nicht damit einverstanden waren, dann konnten diese Eltern sich an eine beliebige Zeitung in der DDR wenden und gegen die Darreichung „unterstützender Mittel“ öffentlich protestieren.
schon mal was von falschem Ehrgeiz der Eltern gehört?
Ich glaube gegen falschen Ehrgeiz der Eltern – egal auf welchem Gebiet – ist kein Kind gefeit. Da sind dann andere gefragt.
Für den Sport und auch für die Eltern stellt sich aber grundsätzlich die Frage, ob die Kinder nicht beim RTL-Casting zu „Deutschland sucht den Superstar“ sicherer und besser aufgehoben sind als im örtlichen Sportverein. Und darum geht es, glaube ich, auch ein wenig auf dieser Seite und in diesen Diskussionen um Doping, Amnes
tie für Trainer und die ganzen Schattenseiten des Sports. Vielleicht sogar hauptsächlich.Deutlicher kann man das Dilemma nicht aufzeigen.
ha,
wenn sie nicht damit einverstanden waren,ging es ihnen wie Antje und Henner Misersky.
Den anderen,die „es“ nahmen würde ich aber auch keinen Vorwurf machen,warum?,kann man leider z.Z. nur bei Robert Lechner nachlesen.
Walter,
das war Ironie. Die ich schlecht rübergebracht hab. Kein Vater, keine Mutter wurde über Doping informiert. (Henner Misersky war Trainer, deshalb hier eine andereSachlage.) Das war eines der bestabgesicherten, bestüberwachten Staatsgeheimnisse (weil Verbrechen) der DDR mit zu unterzeichnenden Schweigeverpflichtungen für Trainer, Ärzte und sonstige, deshalb auch die Unzahl IM’s im Sport.
Wenn es Nachfragen der Eltern gab wegen körperlicher Veränderungen, hieß es: alles normal, liegt am harten Training. „uM“ waren offiziell Vitamine, sonst gar nichts.
ha,
das werden wir erst erfahren,wenn der Druck von den Beteiligten genommen wurde.Robert Lechner hat sich befreit,ich hoffe andere folgen,wenn sie die Gründe für diese Hysterie erkennen.Immer wenn sich ein Dialog anbahnt,wird er unterbrochen.
Mandela oder Obama arbeiten nicht so.
Staatsgeheimnis hin oder her(wars im Westen auch),der normale Sportinteressierte wußte was ablief,dazu mußte man nicht Trainer sein.
das interview mit bach von heute…
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/947604/
Walter, ich entschuldige mich gleich mal für meine folgende Bemerkung: Bitte hören Sie endlich mit diesem Unsinn auf!
Welcher „normale Sportinteressierte wusste, was ablief“?
Sie?
Wunderbar.
Ich – als normaler Sportinteressierter in den ersten beiden Jahrzehnten meines Lebens? Nein.
Die Masse derjenigen, die damals wie heute stundenlang vor dem Fernseher hocken und sich die Lügenshows reinziehen? Nein.
Noch einmal: Es ist hanebüchener Unsinn, was Sie da von sich geben. Das hilft niemandem, schon gar nicht befruchtet es eine Diskussion.
JW,
Entschuldigung angenommen aber jetzt wirds doch erst eine Diskussion.
In der Testosteron-Hoch-Zeit hätte man ja geradezu verblendet sein müssen,um die sich verändernden Körper nicht wahrzunehmen,da wurden auch Witze gemacht.
Die „Masse“ ist nicht so blöde wie immer dargestellt,allerdings hatte ich auch Freunde an Sportschulen,die übrigens nichts bekamen aber gut Bescheid wußten,was in der Welt ablief.
Mit Henner Misersky würde ich mal über solche Dinge reden.
Wäre auch interessant zu erfahren,wer Testosteron als erster anwendete und wann Jenapharm den Staatsauftrag erhielt das Zeug herzustellen.
Ich bin hier selten der Meinung von Walter, aber jetzt muss ich ihm mal zur Seite springen.
Ich konsumiere immer noch viel TV-Sport, mittlerweile aber gefiltert nach einigen Vorlieben und vielen Ablehnungen (die nicht mit Doping zusammenhängen). In den 80ern habe ich als Dresdner (also ohne Westfernsehen) nahzu alles angesehen, was das DDR-Fernsehen für übertragungswürdig hielt. Bei den High-Dope-Olympics von Seoul 1988 war ich 17 Jahre alt, jung genug, die Medaillenzählerei noch richtig und wichtig zu finden, aber nicht mehr blöd genug, nicht von flächendeckender Chemie auszugehen. Jens, hast du zu Junge-Welt-Zeiten mal Kontakt zu den Schwimmerinnen gehabt? Oder zumindest ein paar Interviews gesehen? Obwohl sie mir einfallen, will ich jetzt gar keine Namen nennen, um nicht Leute, die wahrscheinlich genug gelitten haben, wegen ihres Äußeren zu beleidigen. Aber dass dort viel „Unterstützung“ im Spiel war, hat ja nun wirklich jeder sehen (und hören) können, der diese Möglichkeit zumindest in Betracht gezogen hat.
an Hexmaxi:
interessante Serie in der Berliner Zeitung aus 1994!(4.Link zu Kinderdoping im Speziellen)
https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1994/0405/dieaktuelleserie/0122/index.html
https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1994/0406/dieaktuelleserie/0001/index.html
https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1994/0407/dieaktuelleserie/0001/index.html
https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1994/0408/dieaktuelleserie/0001/index.html
https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1994/0409/dieaktuelleserie/0003/index.html
nun zu den aktuellen Trainern(4.Link):
damalige Reaktionen:
https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1994/0409/dieaktuelleserie/0073/index.html
besser kann man es kaum ausdrücken, doch wie bezeichnen wir nun die beteiligten Trainer?
noch Fragen?
@ Arnesen und Walter:
Ich möchte JW unterstützen. In den „ersten beiden Jahrzehnten meines Lebens“ habe ich außer Ben Johnson wohl in etwa gar nichts mitbekommen. Daß z.B. eines der Idole meiner Kindheit, Peter Angerer, in eine Dopingaffäre verwickelt war, habe ich erst 25 Jahre später „herausgefunden“. Daß der Radsport ein großes Problem hat, war spätestens 1998 klar. Aber daß die Situation so pervers ist, daß die Spitzenfahrer viel Geld an ein und denselben Arzt zahlen, nur um dieselben Mittel zu erhalten wie der Konkurrent, hätte ich mir selbst im Frühjahr 2006 noch nicht vorstellen können.
Mit der großen Masse, die nur vor dem TV hockt, hat JW ebenfalls recht. Ich mache immer wieder die leidvolle Erfahrung, daß solche Leute gar nicht bereit sind, sich die Wahrheit hinter der „Lügenshow“ überhaupt nur mal anzuhören. Lieber verweigert man sich hier, als daß die schönste Nebensache der Welt „zerstört“ wird…
@ indykiste: Eltern wurden noch nie gefragt und haben bis heute kaum etwas zu sagen. Im BLZ-Archiv finden sich eine Reihe von Texten aus dem Jahr 1997, ich glaube, da hier einiges in anderem Zusammenhang mal verlinkt zu haben, über Elternproteste im Berliner Leistungssport. Es ging damals u. a. darum, den Wechsel der Kinder zu dopingbelasteten Trainern zu verhindern. Weitgehend erfolglos, jedenfalls immer zu Lasten der Kinder und Eltern, nie zu Lasten der belasteten Trainer. Typisch.
@ Arnesen, Walter: Zwischen sich etwas denken können, ein Gefühl haben, dass etwas schief/unsauber läuft, und dem Wissen, dass es so ist, besteht ein riesiger Unterschied.
Ich kann mich schon erinnern, dass ich Mitte der achtziger Jahre den Kopf geschüttelt habe, als auf der Seite 1 des „Sportecho“ ein Foto einer Berliner Diskuswerferin, trainiert von Werner Goldmann, auftauchte und ich dachte: Hey, das ist doch keine Frau, sondern ein Mann. Tiefe Stimmen von Schwimmerinnen habe ich zum ersten Mal live 1987 erlebt, als Volontär beim NOK-Schwimmfest in Berlin. Aber noch einmal: Wissen ist etwas anderes. Nicht umsonst habe ich im Januar mal diesen ersten Text überhaupt von mir eingestellt – über den Entdecker von Heidi Krieger.
Wenn alle alles wissen würden, wäre das ja fantastisch. Dann wäre kein aufklärender Journalismus mehr nötig bzw. sämtliche Journalisten würden immer alles schreiben, was sie wissen und deshalb auch immer auf die Gefahren aufmerksam machen und nie mit den Objekten ihrer Berichterstattung kungeln. Zum Beispiel. Warum gibt es denn überhaupt Probleme, wenn alle alles wissen?
Ist das nicht völliger Unsinn? Also bitte: Die Behauptung, „der normale Sportinteressierte wusste, was ablief“, ist Nonsens. Aber vielleicht war ich ja nur ein besonders dämlicher Sportbegeisterter. Andererseits: Ich habe ganz und gar nicht das Gefühl, dass heutzutage jeder normale Sportbegeisterte und jeder normale so genannte Sportjournalist weiß/wissen, was abläuft. Ich jedenfalls lerne täglich hinzu.
Im übrigen weiß ich auch nicht, wohin diese merkwürdige Argumentation führen soll. Sie ist überflüssig. Es gibt nur eines, um es mit Werner Franke zu sagen, dessen Serie aus der BLZ aus dem Jahr 1994 oben von indykiste verlinkt wurde: „Aufklärung durch Fakten“. Nichts anderes. Jedenfalls sollte nichts anderes für Journalisten gelten. Wenn dann alle potenziellen Konsumenten ohnehin wissen, was ablief/abläuft/ablaufen wird, ist das umso besser. Dann kann ja auch nichts mehr schief laufen, gelle?
Ach ja, eins noch: Ein älterer Kollege, der noch immer viel schreibt, zum Beispiel über Rad“sport“, und mit dem ich als Volontär in der Jungen Welt in einem Büro gesessen habe, sagte mir schon vor einigen Jahren mal so zwischen Tür und Angel: „Wir haben es doch alle gewusst. Du hast es doch auch gewusst!“
Oops, das fand ich komisch. Schon deshalb komisch, weil ich mich an keinen Beitrag in einem DDR-Medium (vor Oktober 1989) erinnern konnte, der sich kritisch mit dem Staatsdopingsystem befasst hat. Und gegen diese Unterstellung habe ich mich genauso vehement gewehrt, wie gegen die Behauptung, jeder normale Sportinteressierte wüsste detailliert über sämtliche Vorgänge Bescheid.
Oben habe ich geschrieben:
Das war auf die Jugendjahre bezogen. Dass es inzwischen (bei mir) anders ist, muss ich vielleicht nicht dazu sagen – oder doch?
FÃœR HEXMAXI: ich finde solche ignoranten *GELÖSCHT* du hast def. überhaupt keine ahnung vom ddr-dopingsystem und schreibst hier, in einer diffamierenden art und weise über uns, die kaum zu ertragen ist. aber anonym kann man das schon einmal machen…da gehört ja auch nicht viel dazu. leistungssport hast du gemacht…sicher das! nicht jeder der 3 runden um den park rennt macht leistungssport und nicht jeder der meint weil er 3 runden um den park rennt, sollte seinen mund so weit aufreißen…ich glaube nicht, dass du den mut besitzen würdest, mir diesen unsinn ins gesicht zu sagen!
uwe trömer (anerkanntes dopingopfer und gedopter ehemaliger rad-vizeweltmeister)
P.S zum Bach-Interview:aus genannten Gründen wäre es ein glaubwürdiges Zeichen des Bedauerns und der Reue, einen Teil des so erworbenen finanziellen Vorteils als „Solibeitrag“ regelmäßig an den DOHEV zu überweisen.( zu DDR-Zeiten wurden weniger sinnvolle Beiträge ja auch regelmäßig von ihnen bezahlt, z.B die nicht ganz geringen Parteibeiträge).
Du hast völlig Recht, Jens. Man muss natürlich zwischen den Aufgaben eines Journalisten und den Gefühlen eines Konsumenten unterscheiden. Insofern können wir das gesamte Feld „Doping im Spitzensport“ per se nie aus dem gleichen Blickwinkel betrachten. – Umso besser, dass diese Website beim Gedankenaustausch hilft.
Der beste Ansatz, die Verlogenheit aus der öffentlichen Diskussion zu bekommen, ist hier vor einigen Tagen von Gerhard genannt worden:
Wenn ich das für mich ein wenig vereinfachen darf, lautet es so:
Spitzensport hat keine Vorbildwirkung und sollte auch keine zugewiesen bekommen. Spitzensport ist professionelle Unterhaltung.
@ Uwe Trömer: Und ich finde, Sie sollten ein Mindestmaß an Anstand in der Diskussion wagen. Ich habe keine Lust, Teile eines Kommentars oder beim nächsten Mal lieber gleich den ganzen Kommentar zu löschen. Zotige Beleidigungen lieber woanders ablassen; harte Argumentationen aber gern hier.
Arnesen, um auf Deinen letzten Absatz einzugehen: So sehe ich Hochleistungssport seit geraumer Zeit. Eine der Grundlügen dieses Systems besteht nun darin, dass sich Hochleistungssport als das, was er wirklich ist, schlecht verkaufen lässt – dann müsste jegliche öffentliche Förderung wegfallen. Wenn die aber wegfiele, wäre der Hochleistungssport erledigt, es würde kaum noch etwas geben, selbst Fußball lässt sich ohne offene und verdeckte Subventionen kaum finanzieren. Um das zu verhindern, muss die Propaganda also den Hochleistungssport als etwas verkaufen, das mehr sei als nur Unterhaltung, das Werte bedient, das zur Volksgesundheit beiträgt, zur Erziehung von Kindern und Jugendlichen usw. usf. – das also u.a. Steuererleichterungen, Vergünstigungen aller Art, Sonderregeln, Ausnahmegesetze usw. rechtfertige.
Ich habe oft versucht, das Problem am Beispiel Olympischer Spiele zu beschreiben, wo sich das IOC jährlich mit womöglich hunderten Milliarden Dollar weltweit die Infrastruktur und die Ausbildung des sportlichen Nachwuchses aus öffentlichen Kassen bezahlen lässt, alle zwei Jahre selbst zur Party bittet und die Einnahmen aus dieser Party, die olympischen Marketingrechte, aber nicht an die Alimentenzahler weltweit verteilt (natürlich nicht), sondern nur unter den Sportverbänden. Mir scheint diese Betrachtung stringent. Es kam noch niemand, der mir das auseinander gepflückt hätte. Im Gegenteil, wann immer ich diese Argumentation auch mal als Testballon im zwanglosen Gespräch mit Funktionären, national und international, aufgezogen habe, hatte ich das Gefühl, ins Schwarze getroffen zu haben. Die Argumente der Gegenseite waren eher dürftig. Und wenn ich so genannte wissenschaftliche Werke lese, in denen sich die üblichen Verdächtigen unter den Sportökonomen, ob aus Hamburg oder Mainz, abmühen, ein ganz anderes Bild zu zeichnen, muss ich lachen. Vielleicht bin ich aber nur zu blöd, deren gebniale Gedankengänge nachvollziehen zu können. Nein: ich kann derartigen Unsinn nicht Ernst nehmen.
Es geht für den Hochleistungssport und seine Vertreter (Funktionäre, Politiker) also immer um alles – ob in der Dopingfrage, ob in der Korruptionsfrage, ob in der Frage der (öffentlichen) Finanzierung der Show. Sein oder Nichtsein.
Dass ich mich mitunter von der Show faszinieren lasse, ist eine – finde ich – ganz andere Geschichte. Diese Emotionen will ich mir auch nicht nehmen lassen. Die brauche ich sogar, um meinen Job auszuüben.
Im Grunde aber sehe ich zwischen Rodeln, Bobfahren oder Stefan Raabs Wok-WM keinen Unterschied. Im Zweifel nur den: Die Wok-WM ist ehrlicher, vor allem: ehrlicher finanziert.
@ indykiste: Kleiner Nachtrag zur von Dir verlinkten Serie von Werner Franke. Wir haben oben ein wenig über das Thema „Augenöffnen“ diskutiert. Insofern war diese Serie 1994 für mich extrem wichtig. Kam zwar drei Jahre nach dem Berendonk/Franke-Buch, aber eben mit zum großen Teil neuen Unterlagen und bereitete damit den Schritt der juristischen Aufarbeitung ein, die dann in die ZERV-Ermittlungen und später ab 1998 in die Dopingprozesse mündete.
Kurios (und wichtig) auch, dass die Serie in der Berliner Zeitung veröffentlicht wurde. Ich habe keine Aktie daran, weil ich erst 1996 zu diesem Blatt stieß, insofern kann ich das mit Abstand sagen. Es war in einer ehemaligen Ost-Zeitung, zudem dort, wo sich der alte Machtapparat des DDR-Sports konzentriert hatte, die erste Veröffentlichung derartiger Qualität und Deutlichkeit. Bis dahin hatte die BLZ derartige Themen kaum und wenn dann in eher dürftiger Qualität behandelt, oftmals sogar bewusst ausgeblendet. Aber das Thema Ost-Journalisten und Doping-Aufarbeitung wäre fast ein Thema für ein Buch. Ist immer noch aktuell, btw, man lese nur gelegentlich die Texte im Freien Wort, Suhl, (heißt diese Zeitung noch so), gerade jetzt zu Frank Ullrich & Co.
wenn ich zitieren hemaxi darf:
ich habe nur das zum ko… von hemaxi zitiert. aber sie haben vollkommen recht hr.weinreich! leider lasse ich mich ab- und zu auf das niveau von einigen leuten herab. es wird sicher nicht wieder vorkommen! trotzdem schöne ostern!
Herr Trömer, sorry, das habe ich übersehen. Ich fand Hemaxis Eintrag beschämend, habe die erste Passage übersehen. So macht Ihre Bemerkung schon wieder Sinn. Dennoch, bleiben Sie lieber cool, wenn Sie können, und lassen Sie Hemaxi wüten – kommt besser. Auch Ihnen ein schönes Wochenende!
Für Uwe Trömer:die Antworten zeigen mir nur,saß Sie in 20 Jahren immer noch nichts dazugelernt haben,arrogant eine gedopte Vizeweltmeisterschaft erwähnen,ehrliche Sportler als 3mal um den Park-Renner bezeichnen,nur ganz nebenbei:ich bin auf verschiedene deutsche eine Halleneuropa-und eine Weltmeisterschaft in der Leichtathletik sehr stolz,vor allem auch,weil ohne Chemie und gegen nachweislich gedopte Gegnerinnen gewonnen.Bleiben Sie nur weiter auf Ihrem hohen Roß und geben Acht,daß Sie nicht runterfallen.
hemaxi: ich verstecke mich wenigstens nicht auf einem anonymen hohen roß wie sie es tun! ich glaube alle die hier lesen und schreiben, wissen genau wie ich das mit dem gedopten vizeweltmeister meine…sie sind die außnahme!!! mir ist es ehrlich gesagt völlig egal ob sie nun 3 runden um den park rennen und/oder weltmeisterschaften laufen…ihre arroganz und ahnungslosigkeit spricht aus ihrem 1. wortbeitrag. sie können sich vielleicht glücklich schätzen, dass sie auf der anderen seite der mauer aufgewachsen sind und ihnen kein doping unter das essen (für sie der hw…bitte nicht wörtlich nehmen) gemischt wurde. stellen sie sich einmal die frage…was wäre wenn??? ich bin überhaupt nicht stolz darauf, ein gedopter vizeweltmeister gewesen zu sein…und ich habe meinen sport genauso geliebt wie sie den ihren! ich habe für meinen sport (dank zweier ärzte) fast mit meinen leben bezahlt und habe heute nach wie vor mit den folgen zu kämpfen…das ist heute mein „sport“! worauf ich keine lust habe ist…mit menschen zu diskutieren die so ignorant sind wie sie! ich bin gegen doping und ich möchte kinder und jugendliche davor schützen und ich schreibe hier nicht um mitleid zu bekommen, sondern um aufzuklären!!! egal in welcher form oder in welchem system gedopt wurde/wird…die schäden werden immer kommen und werden bei den meisten auch bis an das lebensende bleiben. ich frage sie, wer wenn nicht wir kann die jungen sportler darüber aufklären? glauben sie im ernst, dass die jungen ddr-sportler (die teilweise noch kinder waren) wußten was sie da von ihren vertrauenpersonen (trainer, ärzte und betreuer)bekommen haben? also wenn sie das wirklich glauben, dann empfehle ich ihnen ein gespräch mit prof. franke…vielleicht glauben sie ihm mehr…und er ist auf der anderen seite der mauer aufgewachsen.
um das von ihnen ins spiel gebrachte hohe roß noch einmal aufzugreifen, vielleicht sitzen sie auf dem hohen roß und im gegensatz zu dem was sie mir wünschen…können sie ruhig darauf sitzen bleiben!
uwe trömer (…)
noch ein paar Worte für Hemaxi,
ihre Einträge zeigen mir, dass sie sich nicht gerade gut zum Thema informiert haben. Was auch immer zu diesem Thema gesagt wird, kommen die unwissendlich gedopten ehemaligen Kinder und Jugendlichen immer wieder in Erklärungszwang, in die Verlegenheit sich rechtfertigen zu müssen.
Das passiert mir nicht zum ersten mal. Ich glaube viele können sich einfach nicht vorstellen, was in totalitären Systemem möglich ist.
Und Hemaxi, ich wurde 1980 „ausdelegiert“, das hieß fallengelassen. 1985 begegneten mir die die blauen Pillen im Zusammenhang mit meinem Beruf als Krankenschwester wieder. Bei meinen persönlichen Nachforschungen stieß ich dann schnell auf eine Mauer des Schweigens, der Lüge und Bedrohungen. Wie JW beschrieb, war die DDR-Doping-Praxis ein Staatsgeheimnis, gleichwertig mit militärischen Geheimnissen…und das im kalten Krieg der Systeme. Noch eins, Hemaxi, stellen sie sich vor, sie sollen unter einer hermetisch abgeschlossenen Käseglocke den Duft von Rosen beschreiben,ohne je eine gerochen oder gesehen zu haben. Sie kennen nur den Gestank von Käse!
Zu Hemaxi:
Informationen für diejenigen, die sich manches nicht vorstellen können: Ich war 1971 – 1974 an einem Forschungsprojekt beteiligt (Pfetsch/Beutel/Stork/Treutlein 1975), bei dem im Auftrag des BISp Ursachen für Leistungsentwicklungen herausgefunden werden sollten (aus sozialwiss. Sicht). Beim vorolympischen Kongress 1972 in München war ich in einem Arbeitskreis, in dem der DDR-Sportsoziologe Erbach (später Staatssekretär für Sport) erklärte, wie toll das sozialistische Gesellschaftssystem sowie der humane Leistungssport der DDR seien und dass der Wert des Gesellschaftssystems über die Zahl der bei internationalen Meisterschaften errungenen Medaillen nachgewiesen werde. In der Diskussion habe ich, gesagt, wir hätten Leistungsentwicklungen in der Leichtathletik und im Schwimmen zwischen 1954 und 1970 verrechnet, dabei seien seltsame Sprünge seit 1968 im Frauensport der DDR festzustellen, ob dies etwas mit Anabolikamissbrauch zu tun habe. Der ehrbare Herr Erbach explodierte regelrecht, beschimpfte mich wüst, Was ich erst vor ein paar Jahren durch Giselher Spitzer erfuhr(in Stasiakten gefunden): Ich wurde auf Grund dieser Bemerkung vom DDR-Auslandsgeheimdienst zwischen 1972 und 1989 beobachtet – ich hatte ein absolutes Tabu verletzt (und in meinem Heidelberger Umfeld gab es ein paar Schweine, die der Stasi Informationen lieferten). Dass dieses Tabu auch im Westen existierte, zeigen die Gutachten von Keul und Klümper zum Kapitel „Sportmedizin und Doping“ (nachzulesen bei Singler/Treutlein 2000, 357 – 384), im Auftrag des DLV-Präsidenten und BISp-Direktors August Kirsch – wir wurden zur Selbstzensur gezwungen. Es wurde gelogen, auf Teufel komm raus und gleichzeitig wurde ein aus der DDR geflohener Arzt und Dopingspezialist rumgereicht, der erklärte, wie man es richtig macht. Und die Kugelstößerinnen von Hansjörg Kofink, der als Bundestrainer diese vom Dopen abhielt, wurden trotz Normerfüllung nicht zu den Olympischen Spielen 1972 nominiert – die einzige Leichtathletikdisziplin ohne westdeutsche Teilnahme = eine einzigartige Strafmaßnahme für Nichtdopen!
Nicht vergessen: Die Verwendung anaboler Steroide war seit 1970 durch die IAAF und den DLV, seit 1974 durch das IOC verboten.
Versuchen unsere Gesellschaht und unser Staat heute nicht auch, den Wert unseres Gesellschaftssystems über Medaillen nachzuweisen und wird dadurch nicht genauso der Druck erhöht zum Dopen – Geld gegen Medaillen? Denkt an die Vergangenheit, dann kann man die Dopingproblematik der Gegenwart besser einschätzen!!!
Ich war zwischen 1972 und 2007 zuständig für die Leichtathletik im Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband. Seit meiner Entsorgung herrscht wieder Friede, Freude, Eierkuchen zwischen DLV und ADH. Leute, die für Sauberkeit eintreten und in der Geschichte „rumwühlen“, sind missliebig. Schlimm, dass sich meist nicht die Doper rechtfertigen müssen sondern diejenigen, die für Sauberkeit eintreten wie Ute Krieger-Krause.
Noch einmal, und das gilt besonders für Uwe Trömer und Hemaxi: Ich bitte doch den Anstand zu wahren. Ich verstehe die Aufregung, doch werden sich gewisse stille Leser nur darüber amüsieren.
An Hemaxi: Ich repektiere selbstverständlich die Anonymität, die Sie in der Diskussion wählen, die Sie mit harten Bemerkungen eingeleitet haben. Dennoch erlaube ich mir die Frage, selbst auf die Gefahr hin, damit gegen gewisse Netiquette zu verstoßen: Diejenigen, mit denen Sie hier vor allem diskutieren – Uwe Trömer, Gerhard Treutlein, Ute Krieger-Krause, Andreas Krieger – diskutieren unter Klarnamen. Wenn Sie sagen, Sie hätten an EM und WM teilgenommen bzw. sogar gewonnen, würden Sie vielleicht doch in Erwägung ziehen, Ihre Erfolge zu benennen? Dann könnte jeder ins Statistikbuch schauen. So lange, wie es für mich nach Ihren ersten Einträgen schien, kann Ihre Karriere ja doch noch nicht her sein. Hallen-WM und WM gibt es ja erst seit den achtziger Jahren – also müssen sie etwa in der Zeit von Andreas Krieger aktiv gewesen sein.
Sie verstehen und entschuldigen hoffentlich die Neugier. Ganz ernsthaft: Ich finde, Sie könnten die Diskussion damit überaus bereichern.
An dieser durchaus spannenden Stelle, nicht nur für die stillen Mitleser, bedaure ich außerordentlich, dass es wenig oder keine Möglichkeiten gibt,solche Diskussionen und Dialoge öffentlich und ohne vorherige Be- und Abwertung ihrer evtl.Teilnehmer führen zu können. „Aug um Aug, Zahn um Zahn“ im rein verbalen Sinne würde der Wahrheitsfindung mehr nutzen. Allerdings müssten vorab die „Spielregeln“ geklärt sein. Und hier scheint es zu hapern, weil es anscheinend doch nicht genügend Interesse und Interessenten an einer abschließenden Aufklärung gibt.
Wenn ich Gerhard richtig gelesen habe, ginge es dann nicht mehr bloß um sportliches Image, sondern um viel mehr. Die einen sind nicht mehr und die anderen wollen nicht auch noch im Nachhinein zu den Schmuddelkindern gehören.
Ein letzter Kommentar:bitte den Kölner Stadtanzeiger von heute lesen,Seite 21 rechts unte
n – Titel“Goldmann erklärt seine Vergangenheit“ dort wird Dopingopfer Jacobs zitiert,er habe in den 80er Jahren von Goldmann das Dopingmittel Oral-Turinabol in Originalverpackungen erhalten.Nicht mehr und nicht weniger wollte ich mit meiner Meinung über das „Nichtgewußthaben“ausdrücken.Wie heißt es so schön:wer lesen und schreiben kann,ist klar im Vorteil.Meine Meinung übers Dopen ist zwar hart,aber ganz Unrecht habe ich wohl doch nicht.
Wunderbar; es gibt also zwei Lager, die einen bekamen die Dopingmittel heimlich, die anderen (Hemaxi) sagen, dass es bewusst geschah. Warum einigen wir uns nicht darauf, dass es wohl beides gab und es vom Einzelfall abhing?
hemaxi: ihre meinung zum thema doping ist nicht hart, weil man gegenüber doping nicht hart genug sein kann. es mag vereinzelt fälle geben, wo die trainer ihre „schützlinge“ direkt aus der packung versorgt haben…aber in den meisten fällen (und das ist auch so dokumentiert)wurden die mittel in den (berechneten)dosierungen verabreicht. auf nachfrage gab es immer die antwort, vitamine etc. ich habe z.b. neben den kleinen blauen, in goldpapier eingewickelte pralinen, spritzen in form von s.g. cocktails und s.g. entmüdungstrunks bekommen. eine verpackung habe ich nie gesehen. allerdings finde ich es wirklich beleidigend so einen spruch (neben den anderen von ihnen) …wer lesen und schreiben kann, ist klar im vorteil…sorry aber sie betteln ja förmlich darum, dass man sie ins verbale abseits schießt! aber um bei der sache zu bleiben…in der hoffnung das sie auch lesen können so wie wir, möchte ich ihnen ein 2 bücher empfehlen: sicherungsvorgang sport und wunden und verwundungen von dr. giselher spitzer (auch auf der anderen seite der mauer geboren). das schreibe ich bei ihnen deshalb immer dazu, weil ich das gefühl habe, sie glauben uns schon deshalb nicht weil wir auf der anderen seite gelebt haben. übrigens wurde ich 1989 von der stasi verhaftet und eingespeert…nur um ihnen zu zeigen, dass ich nach der käseglocke sport, kein „gutes ddr-kind“ mehr war und für meine haltung auch bis zum bitteren ende gegangen bin! vielleicht sollten wir diesen disput in folgendem kontext beenden: wir sind uns einig, dass man gegen doping nur hart und kompromisslos vorgehen kann. zum thema ddr-doping habe ich ihnen 2 bücher empfohlen, die sie wirklich lesen sollten…um die perversion des systems zu begreifen. zu letzt möchte ich mich j.w. anschließen…aus der anonymität heraus läßt es sich scheinbar immer sicher angreifen…und ich finde bei ihren harten bemerkungen und der behauptung (anonym bleibt es eben nur eine behauptung)sie sind auch u.a. bei weltmeisterschaften gelaufen, sollten sie ihre anonymität hier aufheben. auch ich finde das dies, möglicherweise diese diskussion bereichen könnte. fröhliche ostern für alle!
uwe trömer (…)
Hemaxi, persönliche Erlebnisse sind in diesem Blog jederzeit willkommen. Scheuen Sie sich nicht, diese hier zu veröffentlichen. Es gibt leider viel zu wenige ehemalige aktive Athleten, die sich in diese Diskussion einbringen. Transparenz schafft leichtere Verständlichkeit in dieser wichtigen, ja notwendigen Auseinandersetzung. Nur Mut!
da hemaxi augenscheinlich gegen transparenz ist und es weiterhin vorzieht aus dem „verborgenen zu schießen“, gehe ich davon aus, dass sie/er auch keine halleneuropa- bzw. weltmeisterschaften gelaufen ist. damit hat sich auch für mich diese unangenehme diskussion erledigt. unangenehm in der hinsicht…weil die argumentation von hemaxi auf nichtwissen beruht und ausschl. darauf ausgerichtet ist, dopinggeschädigte zu diffamieren.
uwe trömer (…)
dpa: Thierse kritisiert Umgang mit Dopingopfern
JW im dlf: Wird mit der Zeit die Weste weiß?
Pingback: Clemens Prokop antwortet Ute Krieger-Krause : jens weinreich
Pingback: Wolfgang Schäuble lässt Ute Krieger-Krause antworten : jens weinreich
Pingback: Wolfgang Schäuble lässt Ute Krieger-Krause antworten • Sport and Politics
Pingback: Clemens Prokop antwortet Ute Krieger-Krause • Sport and Politics