Die Kampagne läuft. Das Qualitätsmedium FAZ hat den nächsten Qualitätsjournalisten (Christian Geyer) an die Front geschickt, um am Beispiel der Reaktionen auf Jens Jessen einmal mehr gegen „widerliche und totalitäre“ Auswüchse des Internet-Dinsgdas zu schwadronieren. Gegen diese Blog-Schlammwelle des Qualitätslosen, die „in ihrer Monstrosität kaum zu beschreiben“ sei, wie der Autor dichtet. Dabei nimmt es der Qualitätsjournalist mit den Fakten nicht gar so genau – wie Thomas Knüwer in Indiskretion Ehrensache nachweist. Meine Leseempfehlung:
„Die Demagogieanwandlungen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Ich denke mir immer, wenn die meinen, Blogs und andere Internetangebote könnten das „echte journalistische Angebot“ nicht ersetzen, dann sollten die mal dafür sorgen, dass mehr als 2% dieses „echten Journalismusses“ auch wirklich entsprechend hochwertig sind. Klickbare Bildergalerien, schlecht (oder gar nicht) recherchierte Berichte und versteckte Subjektivität lasse ich nämlich gerne vom Internet ersetzen.
So geht es mir oft auch in der Diskussion um Presserechte, wenn der große Aufschrei wegen der besonders schützenswerten Arbeit der Journallie kommt, dass ich denke, diesen besonderen Schutz muss man sich auch verdienen, also entsprechend arbeiten. Das tun die meisten aber nicht, da kann man besser Anonymitäts-Lizenzen verkaufen.