Hier mal einige Infos zum putzigen „1. Deutschen Olympischen Sport-Kongress“, den der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) kurz vor den Olympischen Sommerspielen in Berlin austrägt und der in aller Stille von einer Hamburger Agentur vorbereitet wurde, die oft für die Telekom arbeitet und die Deutschland-Tour und derlei Kundschaft. Telekom, Radsport – das sind irgendwie die passenden Partner für den DOSB.
Niemand weiß so recht, warum es einen „Kongress“ zu diesem Zeitpunkt mit diesen Partnern braucht, aber vielleicht ist schon diese Konstellation entlarvend genug. Zumal: Öffentlich wurden Sinn und Zweck dieses Termins nie diskutiert, bisher gibt es seitens des DOSB, dieses spezialdemokratisch-totaltransparenten Gremiums, auch keine öffentlich zugängliche Information dazu. Gerade deshalb biete ich hier mal das Programm.
Sicher, die Bezeichnung „Kongress“ ist übertrieben für die paar Stunden, die auf zwei Tage verteilt sind, aber so ist das nun mal im DOSB. Eröffnet wird der „Kongress“ am 25. Juli 2008 in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom AG von DOSB-Vorturner Thomas Bach und Telekom-Boss René Obermann. Angesetzt sind bis zum Mittag des 26. Juli lediglich vier Diskussionsrunden (Profit und Profil, Doping, Medien, Olympische Idee). Das Konzept dieses „Kongresses“ hätte man sich in zehn Minuten spannender ausdenken können, aber auf Spannung kommt es ja nicht an. Ralf Meutgens, Gunter Gebauer und wenige andere, die als Diskutanten geladen sind und deren Stimmen ich schätze, werden es mir sicher nicht übel nehmen, wenn ich behaupte: Ihre Anwesenheit ist nichts als ein Feigenblatt für den politisch-industriellen Komplex, an dem FDP-Mann Bach weiter schraubt.
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