Ich habe den DOSB-Präsidenten und IOC-Vize um ein Interview zu aktuell drängenden Themen gebeten: „für meine Zeitungspartner, für den Deutschlandfunk und für mein Blog“. Erstaunlicherweise ist es diesmal zu dem Gespräch gekommen, gestern Mittag (Ortszeit) im Pan Pacific Hotel in Vancouver.
Es ist, wenn ich mich recht erinnere, das erste längere Aufeinandertreffen seit Ende 1996, aber diese lange Vorgeschichte kürze ich jetzt ab. Das Resultat kann man hier in 29 Minuten und acht Sekunden hören. Ein fairer Wortwechsel – und vor allem: uncensored.
Thomas Bach über…
- den Handball–Pharao,
- den ISL-Korruptionsskandal und 138 Millionen Schmiergeld für Sportfunktionäre,
- die Amnestie für Dopingtrainer, die Rolle der Dopingopfer, das unglaubwürdige Leugnen von Werner Goldmann
- und die gefährdeten Olympiamedaillen der Herren Ullrich, Winokurow und Klöden:
Außerdem ist festzuhalten: Ich stelle ihm demnächst eine Akte aus dem ISL-Prozess zusammen, die er freundlicherweise an die IOC-Ethikkomission weiterleitet. So ist es versprochen – er erwartet „den Eingang meiner Unterlagen“.
Doch nicht hoffentlich so ein Versprechen, wie es die hier ab und zu gibt?! Und was ist bitte am UDIOCM besser als an uns, dass es bessere Versprechen bekommt?
Und wenn er das nächste Mal auch erst wieder in 12-13 Jahren länger mir dir redet, wissen wir jetzt wenigstens warum. (Das soll kein Vorwurf sein, sondern das Gegenteil.)
LOL! Könnte es nach diesem Interview sein, dass es nun wieder zwölfeinhalb Jahre dauert, bis Dr. Bach Dir eine Audienz gewährt?
was zu beweisen war
http://sportnetzwerk.eu/wp-content/uploads/2008/02/vortrag-grit-hartmann-dortmund-16022008.pdf
und du hast während dem ganzen interview nicht laut aufgelacht? Gerade zu Beginn, als es um Fairness und die Grundwerte des Sports geht, konnte ich mich ein leichtes grinsen nicht verkneifen.
andreas: Kein Kommentar. Wer sich das anhört, soll sich selbst sein Urteil bilden. Ich sagte doch: uncensored – also wurde auch kein Lachen getilgt.
Manchmal kann man nichts mehr tun, als Fragen zu stellen. Manchmal ist es gut, Fragen zu stellen und Antworten zu bekommen, denn diese Antworten kann man sich auch archivieren und immer mal wieder daran messen, was einem als Wirklichkeit daher kommt.
Da kommt ein rheinisches Motto gerade richtig zur Geltung, das ganz offensichtlich nicht nur auf die Aussagen der Leverkusenerin Ecker-R. passt: „Amnesie ist der erste Schritt zur Amnestie.“ (Rainer Pause alias Fritz Litzmann, zitiert aus dem Kabarett-Programm „Tod im Rheinland“)
JW im dlf: Vizepräsident Bach zu aktuellen Doping- und Korruptionsskandalen
Also, ich habe drei Stellen besonders gemocht: Selbstverständlich das „proaktive“ Vorgehen, im Zusammenhang mit dem ISL-Prozess. Dann das im Fall Goldmann „nicht glaubwürdige Leugnen“. Und noch diese ja nun zu erforschende Frage, ausgerechnet von UDIOCM: „Und was ist das Umfeld, die Bedingungen, in denen sich Doping entwickeln kann?“ Großes Rätsel! Großes Indianerehrenwort!
Umfeld und Bedingungen für Doping?
Ja warum wurde dazu keine Frage gestellt? Ich will wissen wie sauber ist jetzt der Sport.Aber keiner interessiert sich für den Stand der gegenwärtigen Tests und was festgestellt werden kann und wird es auch getestet?
Kann man den IOC Vize auch fragen , warum das IOC EPO 15 Jahre lang nicht getestet hat?
Ich finde ,die entscheidende Voraussetzung für EPO Doping.
Amgen,der einzige Hersteller in dieser Zeit war auch gleich ein Sponsor?
Ich hätte ihn auch gefragt wann die Goldmedaille von M.Jones von 2000 an Thanou übergeben wird.
Warum die alten EPO-Geschichten? Man könnte ihn auch einfach fragen, warum nur 100 Pekingproben nachträglich auf Insulin getestet werden!? Oder warum nachträglich nur Radsport, Rudern, Schwimmen und die Leichtathletik überprüft werden!? Was ist z.B. mit dem Gewichtheben?
Ralf,
stimmt hätte man auch fragen können.Aber Deutsche wollen erst ihre nationale Geschichte in Ordnung bringen,wegen Abrechnung und so…
Die Antwort ist wahrscheinlich ganz simpel,die Tests haben schon immer die Profitrate gemindert und in dieser Grauzone konnten Funktionäre schön ihre Macht ausspielen.
Haben auch jetzt wieder österreichische Zeugen ausgesagt,der Verband bestimmt wer positiv ist.
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Ralf,
warum die alten EPO Geschichten?
Hat ein Verein,der Nulltoleranz propagiert,nicht alle Beteiligten in die Arme des einzigen EPO Produzenten Amgen getrieben,wenn er 15 Jahre nicht testen läßt?
In diesem Zeitraum interessierte sich doch kein Journalist dafür,dass es gar keinen Test gab.( siehe Jan Schur,Klaus Ampler…)
Und jetzt interessiert sich wieder keiner für die aktuellen Möglichkeiten.
Wenn Tests funktionieren sind Ehrenerklärungen überflüssig.
Walter
:
Ich halte Ehrenerklärungen grundsätzlich für überflüssig- sie sind nichtssagend.
Leider halte ich nicht die funktionierenden Tests zielführend, die Mentalität der Verantwortlichen mit dem Umgang der Ergebnisse ist das Entscheidende.
Ich behaupte, daß sich an deren Einstellung seit 40 Jahren nichts geändert hat.
Zum Bach-Interview im DLF 9.4.Danke Uwe !Die Antwortendes Herrn Bach: mehr als enttäuschend ! Wenn sich Herr Bach mit den Problemen der Opfer annähernd so viel beschäftigt hätte, wie mit denen der Täter, hätte er anders antworten müssen.So klingtt es, als wären die Probleme für die Opfer bewältigt. Das werden sie nie sein,da eigene gesundheitliche Probleme oder die des Kindes bis ans Lebensende bleiben werden. (Herr Bach sagt ..“erleiden m u s s t e n“ ).Diese gesundheitlichen Probleme verursachen oft auch solche finanzieller Art. Die Täter hingegen, die z.T. schon in der DDR erhebliche materielle Vorteile auf Grund ihrer Position und durch die Erfolge ihrer Athleten („Prämien“!)hatten, konnten diesen Karrierevorsprungaus der DDR nun schon fast 20 Jahre erweitern, – auf Kosten der Steuerzahler. Deshalb verdienen sie n u n lt. Herrn Bach „eine zweite Chance“!Wenn es nicht so traurig und bitter wäre, müsste man lachen !
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Ralf am 2. April 2009 – 12:22
Immerhin den Gewichthebern scheint man nun doch auch noch auf die Finger geschaut zu haben…
blockquote>IOC-Vize Bach stellt dem ÖSV die Rute ins Fenster: Sollte das ÖOC die lebenslang mit Akkreditierungsentzug belegten Mitarbeiter pardonieren, würde das IOC wieder ermitteln
http://derstandard.at/?url=/?id=1242315872232
hhmm, wie war das noch mal mit dem Dreck, der Tür und dem Kehren…?
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Ich setze es mal hier rein. Warum, weiß ich auch nicht soo genau :).Züge für SotschiDicker Fisch für Siemens
gibt es hierzu evtl. schon mehr zu sagen?
Ach, indykiste, hast Du mich mal wieder ertappt. Nein, ich habe nichts zusammengestellt. Ist auch nicht mehr nötig, nachdem Jacques Rogge beispielsweise zum Ende des Olympischen Kongresses festgehalten hat, dass die ISL-Kiste steinalt sei und das IOC davon üüüüberhaupt nicht betroffen.
dradio.de: mp3-Datei: