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Das Olympische Bildungsmagazin

Zielgruppenoptimierung: München 2018 verpflichtet das schönste Gesicht des Sozialismus

Die Entscheidung, Katarina Witt zum so genannten „Gesicht der Olympiabewerbung“ zu machen, ist eine nahe liegende, zielgruppenoptimierte Entscheidung. Keinesfalls sensationell, auch nicht herausragend originell, sondern clever, kühl kalkuliert. IOC-Mitglieder sind noch immer fast ausnahmslos Männer mittleren und gesetzteren Alters (wie man an jenem hochrangigen Vertreter sieht, der hier schon mal freundschaftlich und mit einigem Stolz ihre Hüfte Taille umfassen darf/Foto: Bewerbergesellschaft München 2018), und da kommt Gold-Kati an, keine Frage. IOC-Vizepräsident Thomas Bach (FDP/hier gern auch UDIOCM genannt) spricht von einer „besonderen Nuance“.

Ich sage allen Ernstes: Damit sind Münchens Chancen gestiegen. Nur dass Katarina Witt, bei allem Respekt, eben doch nicht die „erfolgreichste Eiskunstläuferin aller Zeiten“ ist, wie sie behaupten, das müssen die Münchner Bewerber noch lernen. Es ist wichtig in dieser Szene, über die deutschen Grenzen zu schauen. Sonja Henie beispielsweise oder auch Irina Rodnina – die sollte man schon kennen. Do your homework!

Egal, das wird bestimmt lustig mit der Sportpolitikerin Kati, da bin ich recht optimistisch. Für Schlagzeilen in jeder Hinsicht ist gesorgt. Es war vor einigen Jahren ohnehin einer der vielen absurden Fehler des gewesenen Leipziger Oberbürgermeisters Tiefensee (SPD), sich selbst zum Gesicht der Bewerbung zu machen – und nicht seine sächsische Landsfrau.

Im Kuratorium finden sich ansonsten die üblichen Verdächtigen, ob sie nun Schröder, Westerwelle, Beckenbauer, Sommer, Schäuble, Huber, Gruber, Schächter (ja, auch die Medien) oder Zwanziger heißen.

Der Vollständigkeit halber, weil hier im Blog ja doch einiges zur Olympiabewerbung dokumentiert wird und das auch künftig so gehalten werden soll, in Gänze die beiden Pressemitteilungen von heute

Kuratorium:

Katarina Witt übernimmt Vorsitz des Kuratoriums der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH

Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterstützen die Bewerbung Münchens um Olympische Winterspiele und Paralympics 2018

München, 9. Juli 2009 – Katarina Witt ist die Vorsitzende des Kuratoriums der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH. Das Kuratorium wurde von der Gesellschafterversammlung am Donnerstag in München offiziell vorgestellt.

Katarina Witt gilt als erfolgreichste Eiskunstläuferin aller Zeiten. Sie ist zweifache Olympiasiegerin, vierfache Weltmeisterin und sechsfache Europameisterin im Eiskunstlaufen. Nach erfolgreicher Amateur- und anschließender Profikarriere gelang ihr 1994 ein Comeback als Olympia-Teilnehmerin: Bei ihren dritten Olympischen Winterspielen im norwegischen Lillehammer wurde sie Siebte. Seit 2005 engagiert sich Katarina Witt in der „Katarina Witt-Stiftung zur Sportförderung“ für die Talentfindung und -förderung von Kindern mit körperlichen Handikaps. „Olympische Spiele haben mein Leben entscheidend geprägt“, erklärte Katarina Witt. „Ich habe drei Mal an Olympischen Spielen teilgenommen und die verbindende Kraft des Sports persönlich erlebt. Deshalb unterstütze ich aus voller Ãœberzeugung das Engagement, die ersten Olympischen Winterspiele und Paralympics in das wiedervereinte Deutschland zu holen.“

Der Deutsche Bundestag hat zuletzt verdeutlicht, dass die Bewerbung ein nationales Anliegen für Deutschland darstellt. So ist die Politik unter anderem durch Vizekanzler und Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier und Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble sowie Bundespräsident a.D. Dr. Richard von Weizäcker und Bundeskanzler a.D. Dr. h.c. Gerhard Schröder vertreten. Dem Kuratorium gehören die weltbekannte Violinistin Prof. Anne-Sophie Mutter und die Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, an. Den Sport repräsentieren u.a. Rosi Mittermaier-Neureuther, Marianne Buggenhagen, Franz Beckenbauer und der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes Dr. Theo Zwanziger. Die Arbeitgeber werden durch Jürgen Thumann, den Präsidenten des europäischen Industrie- und Arbeitgeberverband Businesseurope, ebenso vertreten wie der Deutsche Gewerkschaftsbund durch den Bundesvorsitzenden Michael Sommer.

Insgesamt gehören dem Kuratorium derzeit 23 prominente Persönlichkeiten aus Sport, Politik, Wirtschaft, Kirche und Kultur an. Dies unterstreicht die breite Zustimmung für die Bewerbung über alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens hinweg. Die Mitglieder des Kuratoriums werden die Bewerbung Münchens mit Garmisch-Partenkirchen und dem Berchtesgadener Land um die Olympischen Winterspiele und Paralympics 2018 auf nationaler und internationaler Ebene unterstützen. 

„Die Mitglieder des Kuratoriums unterstreichen, dass die Bewerbung von allen gesellschaftlichen Bereichen in Deutschland unterstützt wird. Wir sind den Vertreterinnen und Vertretern aus Sport, Politik, Wirtschaft und Kultur sehr dankbar für dieses deutliche Zeichen, das auch international wahr genommen werden wird. Katarina Witt zeichnet sich sowohl durch ihre olympische als auch durch ihre professionelle Karriere in besonderer Weise aus und genießt daher auch auf dem internationalen Parkett einen hervorragenden Ruf. Dies verleiht der Bewerbung gerade in sportfachlicher Hinsicht eine besondere Nuance“, sagte Thomas Bach, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH.

Christian Ude, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München: „Die Konstituierung des Kuratoriums ist ein weiterer wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Bewerbung. Der Schulterschluss aus Politik, Kirche, Kultur, Wirtschaft und Sport kann viel über die Grenzen Münchens und Bayerns hinaus bewegen und die Idee von Olympischen Winterspielen und Paralympics 2018 in unserem Land in die gesamte Republik tragen sowie international für München 2018 werben. Als Münchens Oberbürgermeister freue ich mich über die Unterstützung dieses hochrangigen Kuratoriums.“

„Das Kuratorium und seine Mitglieder werten die Arbeit der Bewerbungsgesellschaft weiter auf und verschaffen uns zusätzlichen Rückenwind“, so Richard Adam, Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH. 

Die Mitglieder des Kuratoriums:

  • Katarina Witt, Olympiasiegerin und Vorsitzende des Kuratoriums der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH

Im Weiteren alphabetisch:

  • Franz Beckenbauer, Präsident FC Bayern München e.V.
  • Marianne Buggenhagen, Paralympics-Siegerin
  • Prof. Dr. Thomas Gruber, Intendant Bayerischer Rundfunk
  • Bischof Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber, Vorsitzender Evangelische Kirche in Deutschland
  • Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Vorsitzende Zentralrat der Juden in Deutschland
  • Rosemarie Mittermaier-Neureuther, Olympiasiegerin
  • Prof. Anne-Sophie Mutter, Violinistin
  • Magdalena Neuner, Biathlon-Weltmeisterin
  • Dr.-Ing. Norbert Reithofer, Vorstandsvorsitzender der BMW Group
  • Claudia Roth, MdB, Bundesvorsitzende BÃœNDNIS 90/DIE GRÃœNEN
  • Prof. Markus Schächter, Intendant Zweites Deutsches Fernsehen
  • Dr. Wolfgang Schäuble, MdB, Bundesminister des Innern, Mitglied im Präsidium der CDU Deutschland
  • Dr. h.c. Gerhard Schröder, Bundeskanzler a.D.
  • Michael Sommer, Bundesvorsitzender Deutscher Gewerkschaftsbund
  • Dr. Tilman Spengler, Schriftsteller
  • Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister des Auswärtigen, Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland, Stellvertretender Vorsitzender der SPD
  • Jürgen Thumann, Präsident europäischer Industrie- und Arbeitgeberverband Businesseurope
  • Dr. Theo Waigel, Bundesminister a.D.
  • Dr. Richard von Weizsäcker, Bundespräsident a.D.
  • Ingo Weiss, Präsident Deutscher Basketball-Bund, Vorsitzender Deutsche Sportjugend
  • Dr. Guido Westerwelle, Vorsitzender FDP Bundestagsfraktion
  • Dr. Theo Zwanziger, Präsident Deutscher Fußball-Bund

Sportstättenkonzept:

Sportstättenkonzept für die Münchner Olympia-Bewerbung bestätigt

Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH stellt das Zwei-Cluster-Konzept vor

München, 9. Juli 2009 – Das Zwei-Cluster-Konzept für die Bewerbung um die Olympischen Winterspiele und Paralympics 2018 ist bestätigt. Auf ihrer Sitzung in München am Donnerstag, 9. Juli 2009, stimmten Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung dem Vorschlag zum Sportstättenkonzept der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH zu.

Die Eiswettbewerbe sind im Eis-Cluster München und die Schneewettbewerbe im Schnee-Cluster Garmisch-Partenkirchen vorgesehen. Bob, Rodeln und Skeleton werden in Schönau am Königssee im Berchtesgadener Land ausgetragen. „Das Zwei-Cluster-Konzept hat den intensiven Prüfungen aus sportfachlicher, verkehrstechnischer sowie ökologischer Sicht standgehalten“, so Thomas Bach, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH und Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). „Es ist die exzellente Grundlage für eine international wettbewerbsfähige Bewerbung.“

Die Anordnung der Sportstätten innerhalb der Cluster hat sich aufgrund der Prüfungen gegenüber der Machbarkeitsstudie teilweise geändert. So werden beispielsweise die Biathlon- und Langlaufwettbewerbe nun unterhalb der Romanshöhen im Norden von Oberammergau ausgetragen. „Sportfachliche und umweltrelevante Aspekte wie die Vermeidung von Eingriffen in Schutzgebiete sprechen für die neue Standortwahl“, erläutert Bernhard Schwank, Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH.

„Die Bayerische Staatsregierung unterstützt das Zwei-Cluster-Konzept“, bestätigt Finanzminister Georg Fahrenschon, der in Vertretung für den Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer an der Gesellschafterversammlung teilnahm. „Die Konzentration auf zwei Standorte macht das Konzept international konkurrenzfähig und vermeidet negative Belastungen durch zusätzlichen Verkehr.“

Eis-Cluster München

Die Eiswettbewerbe sowie die Eröffnungs- und Schlussfeier finden im Münchner Olympiapark statt. Die Medal-Plaza wird im Herzen der Stadt, am Rathaus, eingerichtet. „Die Zusammenfassung des Eis-Clusters in der beeindruckenden Kulisse des Olympiaparks, der wie keine andere olympische Anlage auf der Welt seit Jahrzehnten hervorragend angenommen wird und damit bereits ein großes Zeichen für die Nachhaltigkeit setzt, ist eine der Besonderheiten unserer Bewerbung und macht diese so attraktiv“, sagt Christian Ude, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München. „Die derzeitige Diskussion um eine neue Mehrzweckhalle im Olympiapark zeigt, wie nachhaltig das Sportstättenkonzept angelegt ist und wie gut es sich in den Entwicklungsplan der Landeshauptstadt einfügt.“

Die Eishockey-Turniere finden in einer neuen Halle am Standort des jetzigen Eissportzentrums und in der neuen Multifunktionshalle auf dem Gelände der Event-Arena statt. Eiskunstlauf und Short Track sind in der Olympiahalle geplant. Die Curling-Wettbewerbe werden in der temporär umgebauten Olympia-Schwimmhalle, die Eröffnungs- und Schlussfeier im Olympiastadion ausgetragen. Für die Eisschnelllaufwettkämpfe wird eine Halle auf dem Gelände des TUM Campus der Technischen Universität München im Olympiapark errichtet.

Unmittelbar angrenzend an den Olympiapark entsteht auf Teilflächen des Bundeswehr-Verwaltungszentrums an der Dachauer Straße das Olympische Dorf mit ca. 3.500 Betten. Medienvertreter werden im temporären Mediendorf nahe des „Main Media Center“ in der Münchner Messe und im „Olympic Media Village“ am Rand des Olympiaparks untergebracht. Letzteres steht im Anschluss an die Olympischen Spiele genauso wie das Olympische Dorf der Münchner Bevölkerung als innenstadtnahes, innovatives Wohnviertel mit hohen energetischen Standards zur Verfügung. 

Schnee-Cluster Garmisch-Partenkirchen

Die unter sportfachlichen, verkehrstechnischen und ökologischen Gesichtspunkten optimierte Sportstättenverteilung im Schnee-Cluster Garmisch-Partenkirchen weist Veränderungen zur früheren Planung auf. Neben den Langlauf- und Biathlonwettbewerben wurde die Halfpipe aus Gründen der besseren Umweltverträglichkeit an den so genannten „Amihang“ verlegt.

Die Alpinwettbewerbe finden – mit Ausnahme des Spezial- und des Kombinationsslaloms – auf der Kandahar-Abfahrt statt. Sowohl Spezial- als auch Kombinationsslalom werden auf der erprobten Weltcup-Strecke in unmittelbarer Nachbarschaft zum Skistadion am Gudiberg ausgetragen. Dort werden neben den Sprungwettbewerben von der großen und der kleinen Schanze auch die Aerial- und Moguls-Wettbewerbe durchgeführt. Für Parallel-Giant Slalom sowie Snowboard- und Ski-Cross steht die Hornabfahrt am Hausberg zur Verfügung.

Für die Biathlon- und die Langlaufwettbewerbe konnte ein geeigneter Standort unterhalb der Romanshöhen im Norden Oberammergaus ermittelt werden.

„Die intensiven Expertenprüfungen haben gezeigt, dass Garmisch-Partenkirchen hervorragend für Olympische Spiele gerüstet ist. Ein Großteil der Schneewettbewerbe kann auf bereits bestehenden Anlagen ausgetragen werden“, so Thomas Schmid, Bürgermeister von Garmisch-Partenkirchen.

Für die Athletinnen und Athleten der Schneewettbewerbe stehen 2.500 Betten im sogenannten „Snow Village“ zur Verfügung. Für Medienvertreter wird ein „Sub-Media-Center“ (SMC) eingerichtet. Mit diesem Konzept für die Schneewettbewerbe können die erforderlichen Eingriffe in geschützte Gebiete auf ein Minimum reduziert und damit neue Maßstäbe für Großveranstaltungen im Wintersport gesetzt werden.

Schönau am Königssee

Die Kunsteisbahn am Königssee wird 2018 die Bob-, Rodel- und Skeletonwettbewerbe beherbergen. „Bei der Bob- und Skeleton WM 2011 können wir kurz vor der Entscheidung um die Olympischen Winterspiele 2018 zeigen, dass unsere Kunsteisbahn auf dem neuesten Stand der Technik und das Berchtesgadener Land für die Olympischen Spiele bestens gerüstet ist“, erklärt der Landrat des Berchtesgadener Landes Georg Grabner. Die rund 300 Sportlerinnen und Sportler werden in Schönau am Königssee in einem bis 2018 fertiggestellten Hotelkomplex untergebracht sein.

32 Gedanken zu „Zielgruppenoptimierung: München 2018 verpflichtet das schönste Gesicht des Sozialismus“

  1. Frage mich dennoch, was es bedeutet, dass die Person, die Honecker und Krenz als Lieblingsvorzeigepüppchen diente, nach 20 Jahren noch genau denselben Zweck erfüllt. Langweilig zu sagen, dass zusammengewachsen ist, was …
    Das mit dem Kalkül stimmt – wenigstens kennt sie jeder. Wie ja nun auch Claudia Pechstein. Vielleicht hat die bald mehr Zeit. Als Stellvertretergesicht. Falls ein paar IOC-Herren Blondinen bevorzugen.

  2. Fundstücke aus dem www. SID schreibt:

    Inmitten der Herren-Riege strahlte die zweimalige Olympiasiegerin Katarina Witt über das ganze Gesicht und lieferte gleich eine Kostprobe ihres berühmten Charmes, mit dem sie im Bewerbungsverfahren um die Winterspiele 2018 die entscheidenden Pluspunkte sammeln soll. „Ich werde alles dafür tun, dass das IOC die Spiele nur nach München vergeben kann“, versprach die
    43-Jährige, die zur Vorsitzenden des 23-köpfigen Kuratoriums gewählt wurde: „Dann müssen Sie mich aber auch einladen.“

    Die zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasiegerin soll also die Charme-Offensive starten und mit ihrem internationalen Renommee eine ähnliche Türöffnerfunktion übernehmen wie Franz Beckenbauer im erfolgreichen Bewerbungsverfahren um die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.

    Aber, immerhin:

    Noch offen ist, ob die veranschlagten Bewerbungskosten in Höhe von 30 Millionen Euro tatsächlich ohne Steuergelder finanziert werden können. „Ob wir den Gesamtbetrag durch Sponsoren reinbekommen, kann ich erst nach dem letzten Vertragsabschluss sagen“, räumte Ude ein: „Bis dahin gilt ein schmelzendes Restrisiko.“ Bislang hat sich nur BMW als Großsponsor vorgestellt. In den kommenden Wochen werde der Abschluss mit einem weiteren Unterstützer aus der Wirtschaft „ähnlicher Größenordnung“ erwartet, sagte Bach. (…)

    dpa dazu:

    Die Münchner Olympia-Macher wollen nach dem Automobilhersteller BMW in Kürze den nächsten privaten Großsponsor präsentieren. Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) zeigte sich am Donnerstag nach der Gesellschafterversammlung zuversichtlich, dass die angestrebte private Finanzierung der auf 30 Millionen Euro taxierten Bewerbungskosten um die Winterspiele 2018 gelingen kann. „BMW hat Auftrieb gegeben“, sagte Ude. Gespräche mit weiteren potenziellen Förderern aus der Privatwirtschaft liefen. Ob man am Ende ganz ohne öffentliche Mittel auskomme, ließ Ude offen, sprach aber optimistisch von „einem schmelzenden Restrisiko“. (…)

    Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Bach, kündigte die Bekanntgabe des nächsten Sponsors in den kommenden Wochen an. Außerdem stellte er „Ergebnisse“ mit DOSB-Partnern in den kommenden Monaten in Aussicht. Eine private Finanzierung bezeichnete Bach als wichtig, weil sie „international als wirklicher Wille“ verstanden würde, dass Deutschland die Bewerbung als eine nationale Angelegenheit betrachtet.

    Wie viele Millionen die Winterspiele insgesamt kosten würden, bleibt auch nach der Verabschiedung des Sportstätten-Konzeptes mit München und Garmisch-Partenkirchen als Zentren ungewiss. „Es wäre unlauter, heute Zahlen zu nennen“, sagte Geschäftsführer Bernhard Schwank. (…)

    Und zu Frau Witt:

    Die zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt soll als Gesicht der Münchner Olympia-Bewerbung die Winterspiele 2018 nach Deutschland holen. Die 43 Jahre alte frühere Vorzeigeathletin des DDR-Sports wurde am Donnerstag in München als einstimmig gewählte Vorsitzende des 23-köpfigen Kuratoriums mit namhaften Persönlichkeiten aus Sport, Politik, Wirtschaft und Kultur präsentiert. Mit einem herzlichen bayerischen „Grüß Gott“ und einem
    charmanten Lächeln erklomm Kati Witt im dunkelblauen Seidenkostüm die Olympia-Bühne und legte als erste Amtshandlung das Versprechen ab, „dass wir alles tun werden, dass das IOC 2011 nur noch sagen kann: ‚Die Spiele müssen nach München‘!“

    Als sie der Anruf des Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Bach, ereilte, habe sie „praktisch spontan“ zugesagt: „Olympia hat mein Leben geprägt“, sagte Witt und gab sich optimistisch: „Ich schätze die Chancen für München sehr gut ein.“ Deutschlands Ober-Olympier Bach bezeichnete sie als eine „exzellente Wahl“ und verteidigte Witt auch gegen Vorbehalte, weil sie zu DDR-Zeiten als Liebling des Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker galt. „Katarina Witt ist eine glaubwürdige Botschafterin. Sie ist ein Weltstar und steht für deutsche Geschichte“, sagte Bach und forderte: „Wir sollten uns – bitteschön – endlich auch von deutscher Seite mit Begeisterung hinter die Bewerbung stellen.“

  3. „Sie ist ein Weltstar und steht für deutsche Geschichteâ€?, sagte Bach.“

    Wie wahr, wie wahr. Obwohl: Mit dem Argument hätte man auch mit dem großen alten Mann der deutschen Olympiageschichte werben können.

  4. @Ralf/sz-Artikel: Aha, 6 im Bundestag vertretene Parteien. Naja, JT von den Piraten ist eh politisch tot, da muß man nicht zählen …

  5. Feinfein. Wenn in den Kommentaren dieses vergleichsweise kleinen Blogs innerhalb von 24 Stunden Honecker, Hitler und Doping schon genannt bzw. gezeigt wurden, dann ist doch alles gut mit den Reflexen. Stasi und Erderwärmung fehlen aber noch, um generelle Bedenken widerspruchsicher zu begründen.

  6. @ Arnesen: Bitte! Weißt Du, was Du da anrichtest? Einen hast Du aber vergessen: Sie war auch Samaranchs Lieblingssportlerin. Zumindest zeitweise. Als es die DDR nicht mehr gab, hat sich JAS die Chinesin Deng Yaping.

  7. Bei mir crasht Firefox 3.5 wenn ich auf diesen Eintrag zugreifen möchte. Passiert nur bei diesem Eintrag, alle anderen funktionieren gut. Sowohl via RSS, als auch wenn ich direkt drauf surfe.

    ???

  8. vergesst es. War beim falschen Beitrag gepostet (eigentlich Doping und die Medien). Jetzt funktioniert alles wieder.

  9. Hehe, feiner Konter, ha.
    Aber letztendlich ist deine ursprüngliche Fragestellung

    Frage mich dennoch, was es bedeutet, dass die Person, die Honecker und Krenz als Lieblingsvorzeigepüppchen diente, nach 20 Jahren noch genau denselben Zweck erfüllt.

    doch relativ leicht zu beantworten.
    Die Prominenz wirklich Prominenter ist völlig systemunabhängig.
    Auch deswegen war sie ja bei Honecker so beliebt: Weil sie der ganzen Welt gefallen hat.

    Mit puren Medaillensammlern wie beispielsweise Kristin Otto hätte das nicht mal geklappt, wenn die DDR Los Angeles nicht boykottiert hätte und sie jetzt die erfolgreichste Olympionikin aller Zeiten wäre.

  10. @ Arnesen, für Feinschmecker: Ich bin überzeugt, dass Kristin Otto nicht mehr in Seoul geschwommen wäre, wenn Los Angeles nicht boykottiert worden wäre. Jetzt mal ganz unabhängig vom D-Wort-Thema: Der Boykott hat viele dazu gebracht, ein paar Jahre dranzuhängen. Nur Marita Koch konnte sich dazu nicht mehr aufraffen.

  11. Anstatt nonchalant die „systemübergreifende“ Prominenz von Kati Witt madig zu machen, würde die Beantwortung der Frage, weshalb sich nach Honecker und Krenz übergangslos und ohne Bedenken die nächste Riege „bedient“, interessanter sein. Das muss ja gute Gründe haben, die man nicht simpel oder gar unlauter mit süffisanten Bemerkungen zur moralischen Intergrität von K.Witt erklären kann.
    Ihre Einordnung als Begünstigte des DDR-Systems mag in den üblichen, für sporthistorische Betrachtungen belanglosen Papieren stehen. Zeitlos und von sporthistorischem Bestand sind ihre Erfolge allemal. Deshalb habe ich auch etwas gegen derartig tendenziöse Einordnungen.

    Bei Lance Armstrong und Sergej Bubka und den Klitschkos, … stört es doch auch niemanden, wenn sie ihre politischen Favoriten wechseln.
    Die Kongruenz in der damaligen und heutigen öffentlichkeitswirksamen „Verwendung“ von prominenten Sportlern ist offensichtlich. Hinzu kommt heute natürlich noch der wirtschaftliche Zwang zur persönlichen Vermarktung. Keinem, auch nicht Franz Beckenbauer, sind dafür Gremium und Werbesports zu unbedeutend oder gar peinlich.
    Und an Herrn Zwanzigers Kollegialität werden sie sich auch nicht stören.
    Ja, ich wollte nur schreiben, ein bißchen mehr Gelassenheit tät gut. Es sei denn, man möchte sich wirklich nur abgrenzen.

  12. Ach, Herbert, wen meinen Sie? Ich glaube nicht, dass ich Witts Popularität madig gemacht habe. Für mich ist sie einer der wenigen echten Weltstars, die der deutsche Sport hat. Sie wissen ja so gut wie ich, dass der Begriff Star inflationär und meist auch dumm benutzt wird. Neulich eine blonde Moderatin im ZDF: bezeichnete L.A. als „Super-Megastar“.

    Sie werden es kaum glauben, aber ich gehöre zu jener Spezies Mensch, die eine solche Meldung „Witt wird Gesicht der Bewerbung“ dazu nutzen, um in ihren Büchern, bzw. in Büchern über sie, zu schmökern, in meinem persönlichen Archiv zu blättern und auf Youtube etliche Videos und Interviews zu schauen.

    Behaupten Sie doch nicht einfach daher, bei L.A., Bubka oder den Klitschkos würde „niemanden“ etwas stören. Haben sie mich gefragt? Die Witt hat im Vergleich zu Bubka mordsmäßigen Charakter. Bubka ist ein Geschäftemacher. Mehr schreibe ich aus juristischen Gründen lieber nicht.

    Was mich stört an ihrem Kommentar ist dieser Unterton: Ich nenne viele der Kuratoriumsmitglieder die üblichen Verdächtigen, sie ergötzen sich an der Bedeutsamkeit der bedeutsamen Götzen.

    Und im übrigen streite ich gern mit Ihnen :! Und weil ich das tue, verrate ich Ihnen sogar, dass ich – in einem Smalltalk mit Münchner Bewerbern – schon vor Monaten gesagt habe: Wenn Sie schlau sind, nehmen Sie die Witt; aber bitte nicht Gold-Rosi.

  13. … und Herbert, sollten Sie sich das Sandow-Video angesehen haben, vermute ich, dass Sie das fehlinterpretieren. Für mich ist das nur bedingt ein Affront gegen die Witt, auch wenn sie damals in Weißensee einige der bittersten Stunden ihres Lebens erleiden musste. Für mich ist dieser Titel und sind diese Bilder Teil meines Lebens, auch wenn es pathetisch klingt. Da steckt viel mehr drin, als wir hier in einer noch so langen Kommentarspalte diskutieren könnten.

  14. @jens

    Wissen Sie, vielleicht haben wir mehr gemeinsame Geschichte als Sie glauben ? Und daher auch ähnliche Sensibilitäten. Manchmal ist man der „schützenden“ Anonymität dankbar, doch manchmal erschwert sie auch das gegenseitige Verständnis.
    Ich bin mir in Foren nie sicher, wie Dinge gemeint sind. Da nie auf alle Fragen und Bemerkungen geantwortet wird und werden kann, die unbekannte Persönlichkeit des Users manchmal apriori wesentlich fürs Verständnis seines Beitrags ist, kann es schon mal zum Missverständnis führen, das man ja richtig stellen kann.
    War meine Interpretation zur Darstellung der Person K.Witt ein Missverständnis, so war es zumindest für mich hilfreich.
    Allerdings gebe ich zu bedenken, dass Ihrem Entreé zum Thema bereits weitere Beiträge gefolgt sind, die mir kaum Raum für ein Missverständnis bieten.
    Und was den bei mir entdeckten Unterton – dagegen wehre ich mich ja gar nicht – betrifft, da konnte ich hier nur dazu lernen. :)
    Ich finde es manchmal ganz gut, wenn der „Rote Faden“ in der Diskussion verlassen wird und man scheinbare Nebensächlichkeiten hinzufügt. Und so habe ich es gesehen, ob bei Pechstein, Ullrich oder jetzt bei Witt. Die Sache an sich wird doch vielfach erst verständlich und nachvollziehbar, wenn noch mehr Facetten zur Beurteilung der Angelegenheit gefunden werden.
    Deshalb hab´ ich Ihnen auch vor geraumer Zeit meine Auffassung zu Verstößen gegen die sportlichen Regeln, besonders gegen den WADA-Code, versucht darzulegen. Dass ich da nicht im mainstream liege, weiß ich. Allerdings, ich wiederhole andere, die Wahrheit ist nie absolut und auch im Anti-Doping-Kampf führen viele Wege nach Rom.

  15. herbert, jw,
    mal ganz unabhängig von systemunabhängiger Weltstar-Prominenz, IOC-Insider-Kalkül etc.pp.: Wenn man, wie UDIOCM, damit hausieren geht, Witt stehe für deutsche Geschichte, liegt doch die Frage nicht ganz so weit weg, für welche Geschichte sie denn steht und für welche Gegenwart dieser Geschichte. Man kann ja mal ne Antwort versuchen.

    Eine in jeder Hinsicht ehrliche, einleuchtende Wahl. Meine Meinung.

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