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Das Olympische Bildungsmagazin

Programmhinweis VII: DLF-Sportgespräch zum DFB-Stadl

Ich setze mich gleich in Bewegung und versuche durch den Schnee nach Berlin-Schöneberg zu schlittern, um rechtzeitig im Studio zu sein und am heutigen Sportgespräch des Deutschlandfunks teilzunehmen.

  • Sendetermin: 23.30 Uhr (online und im Radio, wird später hier unten verlinkt)
  • Thema: Der Fall Manfred Amerell und die Folgen – Eine Journalistenrunde mit Michael Horeni (FAZ), Thomas Kistner (SZ) und Jens Weinreich.
    Gesprächsleiter: Herbert Fischer-Solms

Ich denke, es geht dabei auch um den DFB und seinen Präsidenten.

Nachtrag: Das Gespräch, phasenweise irritierend, oder wie Michael Horeni sinngemäß sagte, als er von quasi historischen Momenten sprach: Kistner, SZ, Horeni, FAZ und meine Wenigkeit sind sich ausnahmsweise mal so was von einig.

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62 Gedanken zu „Programmhinweis VII: DLF-Sportgespräch zum DFB-Stadl“

  1. ein kleiner leckerbissen am sonntagabend kann nie schaden. danke für den programmhinwis in eigener sache! :p

  2. Ein interessantes Gespräch, wenn gleich sein Themenlabel oft unterging.
    Ich kann mich noch an die Diskussionen um den DFB vor dem Mayer-Vorfelder-Rückzug erinnern. Da ging es auch hoch her und dann kam die Friedhofsruhe.

    Was mir fehlte, war die Skizze eines Lösungsszenarios für das derzeitige DFB-Dilemma. Seine einzige Lösung kann sich doch nicht auf den Rücktritt des Präsidenten beschränken. Das würde ja wiederum auch ein sehr zweifelhaftes Licht auf das ggw. Präsdium werfen.

  3. Hochinteressantes Gespräch: Trotz Einladung war kein Vertreter des DFB da. Hm, …
    Die angesprochenen Situationen mit dem Nike Angebot und der geplatzten Vertragsverlängerung von Löw runden das Bild ab.

    Michael Horeni kann dann bei zukünftigen Artikeln mit Bezug auf Deine einstige Auseinandersetzung mit dem Sportfunktionär T. Zwanziger auch hoffentlich Deinen Namen unfallfrei schreiben. Da hat er zuletzt ja etwas Schwierigkeiten gehabt. Warum eigentlich?

  4. @ Stefan K.: zu Befehl!

    @ Herbert: Lösungsszenario: Der Hinweis ist richtig. Nur nicht für diese Runde. Das ist gewiss nicht meine Aufgabe, dem DFB Lösungsszenarien zu entwerfen. Im grundsätzlichen Umgang mit Profischiedsrichtern empfehle ich zum Beispiel, das System in der NHL zu studieren.

  5. auch Th. Kistner recht deutlich in der SZ:
    DFB-Chef Theo Zwanziger Verhöhnung der Opfer

    In der Stunde Null, mit einem formalen Vertrauensbeweis in der Tasche, hat Zwanziger gezeigt, dass er auch anders kann: schlimmer. Ein Vergleich der juristisch völlig offenen Affäre Amerell mit dem Kindesmissbrauch in katholischen und privaten Einrichtungen wäre nicht mal statthaft, wenn es am Ende zu einer Verurteilung des Ex-Schiedsrichterfunktionärs käme.

  6. Udo Vetter im Lawblog:
    Hoffentlich klagt Zwanziger

    Natürlich kann man sich freuen, dass es jetzt ausgerechnet Theo Zwanziger trifft. Jenen Funktionär, der selbst gern vor Gericht zieht, wenn ihm kritische Äußerungen nicht passen. So hat Zwanziger etwa den Journalisten Jens Weinreich verklagt, bloß weil der ihn – durchaus nachvollziehbar – einen unglaublichen Demagogen genannt hatte.

    […]

    Aber darf man sich auch freuen, dass es Zwanziger trifft? Oder sollte nicht doch lieber das Kopfschütteln darüber überwiegen, wie sehr Gerichte mittlerweile auf der Meinungsfreiheit rumtrampeln – und es womöglich noch nicht mal merken.

    Meine Meinung: Zwanziger hat mal wieder ein fulminantes Eigentor geschossen und sich weiter diskreditiert. Aber er sollte den Quatsch auch sagen können ohne dass es ihm gleich von den Gerichten verboten werden kann.

    Mir graut nur vor dem Bohei, wenn er klagt und gewinnt…

  7. Ich glaube man sollte nicht die Frage stellen, ob sich Gerichte damit befassen sollen. Diese scheint mir komplett irrelevant. Ein Gericht schreitet ein, wenn der Staatsanwalt jemanden anklagt oder ein Bürger jemand anderen anklagt oder sein Recht beansprucht. Amerell ist hier offenbar im Modus „Er pisst mich an so pisse ich ihn an“. Das ist doch irgendwie verständlich, wir Menschen sind so. Aber das Gericht entscheidet über einen Antrag eines Bürgers in einem Rechtsstaat, egal um welchen Lebenssachverhalt es geht hat der Kläger/Antragsteller doch das Recht dazu gehört zu werden und ein Urteil zu erwirken. Und das Gericht sollte objektiv ein Urteil fällen, es scheint also plausibel dargelegt worden zu sein, damit das Gericht dem Antrag folgen konnte. Da stellt sich nun wirklich nicht die Frage, ob diese Geschichte unsere Gerichte beschäftigen sollte.

    Muss denn ein Gericht darüber entscheiden, ob Nachbar Hoopenstedt in seinem Garten einen Fahnenmast aufstellen darf mit einer Piratenflagge daran, nur weil es Nachbar Schneider nicht gefällt? Nein, aber es muss getan werden, damit jeder seine vermeintlichen Rechte einfordern kann.

  8. Mir ging es nicht darum, ob sich die Gerichte damit befassen sollten. Es ist jedermanns gutes Recht ein Gericht anzurufen. Mich stört allerdings, dass die Gerichte bei der Abwägung zwischen Meinungsfreiheit und Persönlichkeitsrechten zunehmend gegen die Meinungsfreiheit entscheiden. Auch wenn es in diesem Fall erstmal „nur“ eine einstweilige Verfügung war, für die ja geringere Anforderungen gelten.

  9. Ich habe überlegt, ob ich mich dazu äußern soll. Hilti und enrasen, seht’s mir bitte nach, dass ich das nicht tue, obwohl ich es gern würde. Ich überlege derzeit noch, ob ich, wenn ich es tun würde, Aussagen als demagogisch bezeichnen müsste.

    Ein völlig anderes Thema – Lesebefehl nebenan bei Herrn Niggemeier!

  10. Schöne Anspielung Jens. ;)
    Den Fall wollte ich eigentlich noch als abschreckendes Beispiel anführen. Wobei das hier ja eigentlich nicht ganz passt, weil dort ja alle Urteile pro Meinungsfreiheit ausgegangen sind.

  11. @ hilti: Naja, was Sie so sagten, klang ein bisschen wie Nachplappern.

    Mich stört an den Verfahren eher, dass bestimmte Dokumente wie Emails und SMS mit privaten Inhalten erstmal nicht mehr zur Meinungsbildung zur Verfügung stehen. Es erschwert den Blick auf die grundsätzlichen Fragen — wer nutzt wen aus – oder jeder den anderen? Wer instrumentalisiert das für eigene Zwecke?

  12. Manfred Amerell ist längst nicht mehr ernstzunehmen. Ganz armselig.

    DFB-Präsident Theo Zwanziger sagt im FAZ-Interview genau das Richtige. Klingt ziemlich plausibel – ausgewogen. Er behauptet nichtmal, dass es eine klassische Täter-Opfer-Konstellation gibt.

    Warum sollte man Michael Kempter nicht wieder pfeifen lassen? Würde man das so handhaben, dürfte jede Seketärin, die ihrem Chef näher kommt (vorsichtshalber) nie wieder beschäftigt werden – weder in ihrer alten noch in einer anderen Firma. Ich gehe wohlgemerkt nicht unbedingt davon aus, dass es ein intimes Verhältnis und gar ein einvernehmliches (jemals) gab. Aber selbst wenn, wäre das auf der Fußball-Ebene viel weniger Kempters Problem als das von Amerell.

    Ich will nochmal betonen (und da finde ich auch eine Analogie zu den Mißhandlungs-/Mißbrauchsfällen gar nicht abwegig): Wenn jemand aus der schwächeren Position heraus in die Offensive geht, dann verdient er einen Vertrauensvorschuß. Dann muss man sich doch ernsthaft fragen,warum er das tun sollte, wenn es KEINE Benachteiligung gegeben hätte.

    Falls jmd. demjenigen vorwirft, er hätte gleich aufstehen müssen und nicht schweigen und sich möglicherweise in etwas verstricken, dann ist das – heute mehr denn je – vor allem eines: WELTFREMD.

    Wie angedeutet: Mißbrauchsopfern kann man auch nicht vorwerfen, dass sie ihre Geschichte ernst nach so langer Zeit erzählen. Erst recht nicht, wenn sie Kinder einer Kultur sind, in der der Stärkere nicht nur ein Mehr an Macht hat, sondern darüber hinaus auch per se erstmal als moralische Autorität gilt.

  13. Da kann man mal sehen, wie unterschiedlich ein und derselbe Text gelesen wird, Herr Kohler: Ich habe während des ganzen FAZ-Interviews sehr, sehr oft gedacht: Mein Gott, ist der Mann selbstgerecht. Und angesichts der Überschrift ist nicht auszuschließen, dass es Herrn Zorn so ähnlich ging.

  14. @ will: Ich schließe mich meinem Vorredner an :) Absolut. „Ausgewogen“? Das ich nicht lache. Im Übrigen empfehle ich die aufmerksame Lektüre der Berichte zum merkwürdigen DFB-Konvent vergangenen Freitag.

    wil, nur eins noch: Ich glaube, es ist auszuschließen, dass es Herrn Zorn ähnlich ging. Aber das ist nur so ein Glaube, der auf jahrelanger kritischer Lektüre beruht.

  15. Das hatte ich auch erst so gedacht und daher am Sonnabend auch im Blatt, dass man dem Interview mangels Aussage nicht so viel Bedeutung beimessen müsse. Aber im Nachhinein dachte ich mir: Der Zorn wird doch nicht dem eigenen Horeni ans Bein pinkeln und halte ihm daher die Überschrift zugute, die eine einzige Selbstbeweihräucherung Zwanzigers ist.
    b.t.w: Die Agentur meldet, dass Zwanziger mal wieder vor Gericht verloren hat. Zuhause lege ich dann mal Spliff auf: Deja vu ;-)

  16. was ich an dem interview interessant fand: die unzweideutige aussage zwanzigers, amerell „ausführlich angehört“ zu haben:

    Wir haben Herrn Kempter und Herrn Amerell ausführlich angehört, um den Fall im Rahmen unserer Zuständigkeit so weit wie möglich aufzuklären. Deshalb hat es mich auch so getroffen, dass immer wieder zu lesen war, wir hätten Manfred Amerell nicht angehört.

    das war ja — jedenfalls erinnere ich das so — in der tat einer der vorwürfe, dass amerell nicht zunächst zu den vorwürfen stellung nehmen konnte. kann aber natürlich nur eins von beiden stimmen.

  17. Und wenn ich jetzt die Süddeutsche richtig lese, rudert der DFB-Anwalt diesbezüglich schon zurück. Demnach hat Zwanziger gelogen – aber die Geschichte wird ja belegen, dass er richtig gehandelt hat oder so ähnlich … (genau nachzulesen in der Frankfurter).

    „Ich laste dem DFB an, dass ich im Gegensatz zu den vier betroffenen Schiedsrichtern nie in vergleichbarer Weise angehört worden bin“, sagte Amerell. Laut DFB-Justiziar Englisch aber habe sich sich durch seinen Rücktritt ein Verfahren schon vor einer möglichen Vernehmung erledigt. „Es gab keinen Fall mehr, weil er von allen Ämtern zurückgetreten ist“, sagte Schertz.

  18. dann wird es aber wirklich schon sehr dialektisch. die aussage „wurde ausführlich angehört“ (in zwanzigerischem dialekt) bedeutet demnach (in normaler hochdeutscher sprache) in etwa „wäre auf jeden fall noch angehört worden, wenn es noch etwas zu klären gegeben hätte“.

    (der nämliche sz-artikel ist wohl dieser hier)

    aber die gültigkeit der gleichung

    20er + duden = kriegsfuß

    konnte ja schon mehrfach beobachtet werden. das legt natürlich irgendwo die vermutung nahe, dass der gute theo in wirklichkeit gar nicht deutsch spricht, sondern einen ganz eigenen dialekt, der nur auf den ersten blick klang so klingt wie deutsch. der einsatz eines geschulten übersetzers sollte bei gesprächen mit zwanziger folglich obligatorisch werden um unglückliche missverständnisse zu vermeiden. ich denke da beispielsweise auch an die berühmt-berüchtigte aussage, man habe sich „mit dem jogi löw per handschlag auf eine vertragsverlängerung geeinigt“. ein missverständnis! denn in klassischem deutsch heißt das doch nichts anderes als: „ich habe den jogi getroffen und ihn per handschlag begrüßt. dabei dachte ich (halb)laut: ‚mensch, jogi, das wär doch ein tolles ding, wenn du unseren jungs auch über afrika hinaus beine machen könntest‘, woraufhin jogi freundlich zurücklächelte.“

  19. @ cf: :-)) Das schreit ja schon nach einer Edition Deutsch – Zwanziger / Zwanziger – Deutsch, eher Suhrkamp statt Luchterhand

  20. Wenn Herr Zwanziger so oft vor Gericht verliert, warum sucht der sich nicht mal einen besseren Anwalt? Vielleicht jemanden, der ein paar Sachen klären kann BEVOR es vor Gericht geht?
    Sternburg und nocheinjurist, bitte übernehmen! ;o)

  21. @ Herr Holle: Danke, aber ich glaube, der Christian Schertz ist schon ein Guter. Und verkennen Sie bitte nicht, dass es durchaus möglich ist, dass Anwälte intern von einem Vorgehen abraten, der Mandant aber doch vor Gericht ziehen will, und dann muss man gute Argumente finden, obwohl es dem eigenen Ratschlag und der eigenen Rechtsüberzeugung zuwiderläuft.

    Bei Amerell ist Zwanziger ja der passive Part in der Gerichtsbeziehung. Und nach seiner Aussage musste er wohl nicht damit rechnen, wegen einer unwahren Tatsachenbehauptung (welche genau?) auf Unterlassung in Anspruch genommen zu werden. Der sexuelle Missbrauch an Schutzbefohlenen, der jetzt so viele beschäftigt, wird auch weiterhin als mahnendes Beispiel genannt (also: genannt) werden, wenn es um die Fragen von Schein und Sein, von sichtbarer und verdeckter Wirklichkeit geht. Wenn Theo da der Mund verboten wird, muss ich mir auch überlegen, ob ich darauf überhaupt Bezug nehmen darf. Und das will ich mir, im Sinne der Meinungsfreiheit, eigentlich nicht vorschreiben lassen.

    So wie damals, als Jens Weinreichs Äußerungen eine Verschwörungstheorie zu seinen Lasten nahelegte, kann man auch hier überlegen, wer im Hintergrund mitfeuert und die Daumen drückt.

  22. Herr Dr. Zwanziger ist doch selbst Jurist und die neigen bekanntlich dazu, Meinungsverschiedenheiten, die sich mit einem Anruf oder bei einem Glas Bier gemütlich ausräumen ließen, vor Gericht auszutragen. Der Leitung des größten deutschen Sportverbandes ist das gewiss nicht sehr förderlich.

  23. @ cf
    Und was die Anhörung Amerells betrifft – es kann natürlich beides richtig sein: Kommt nämlich ganz darauf an, was man unter ‚anhören‘ genau versteht. Und auch im Begriffe definieren sind die Juristen ja bekanntlich Weltmeister. Aber: „Ein Spiel dauert 90 Minuten“ (wo ist hier bei Euch das Schwein?). Freuen wir uns doch einfach auf die zweite balllose Halbzeit.

  24. @ Laie/28: Könnten Sie mal bitte ausführen, wie sie das wo beobachtet haben- Bin echt neugierig. Meine Erfahrungen sind genau gegenteilig. Und, nicht verkennen – dieses Mal hat Zwanziger niemanden verklagt. Und Amerell ist kein Jurist

  25. OK, er hat niemanden verklagt, aber er möchte gerne den Schiri-Fall weiterhin mit Pädophilen vergleichen dürfen.
    Ob das dem DFB weiterhilft (der ja die Kosten trägt)?

  26. Im Westen nichts Neues, aber treffend zusammengefasst

    Nur zur Erinnerung: Vor wenigen Monaten verfolgte er den Journalisten Jens Weinreich mit enormem juristischem Aufwand, weil er sich von dessen Charakterisierung als „unglaublicher Demagoge“ in die Nähe von Nazis gerückt fühlte. Kein Gericht folgte seiner Ansicht.

    Wenn’s um seine persönliche Ehre geht, ist Theo Zwanziger wegen seiner ausgeprägten Empfindlichkeit offenbar nur sehr schwer belehrbar.

  27. @ nocheinjurist: Das sind Beobachtungen verwirrter Geister aus meinem privaten Umfeld, über die ich mich hier nicht weiter auslassen möchte ;-)

  28. @ Thomas Seeholzer: Nun nehmen Sie mal an, da nimmt Sie jemand wegen Ihrer Aussage in 31 auf Unterlassung in Anspruch. Denn Sie unterstellen Theo Z. eine Vergleichsebene, die er nie gewählt hat. Damit gehen Sie in ihrer Meinung von einer falschen Tatsachenbehauptung aus, und das ist ja nicht schutzwürdig. Könnte jedenfalls ein Anwalt meinen, der Sie daraufhin verklagt. In Deutschland darf nämlich jeder jeden verklagen und Sie damit beschäftigen, sich dagegen zu wehren.

    Übrigens glaube ich auch nicht, dass Theo Z. „den Schiri-Fall mit Pädophilen“ verglichen hat. Sondern er nur sagen wollte, dass man nicht wegsehen sollte. Warum er das aber hier so deutlich zum Ausdruck bringt und an anderen Stellen nicht, wo auch lange etwas schief läuft (er hätte zum Beispiel auch die Geständigen im Wettskandal mit den „40 Jahren“ in Verbindung setzen können, um zu sagen, wie mutig diese Männer gerade sind), weiß ich aber auch nicht.

  29. Nicht tabuisiert werden darf übrigens der Umstand, dass es sich um eine homosexuelle Beziehung zwischen den beiden Streithähnen handelt, denn dies hat meiner Meinung nach – trotz mancher gegenteiliger Beteuerungen – sehr viel damit zu tun, wie der Fall vom Verband und von den Medien behandelt wird. Wäre einer von den beiden eine Frau, würde kein Hahn danach krähen. Für die Akzeptanz von Homosexualität in der Gesellschaft (und erst recht im Fußball) ist die schmuddelige Art der Auseinandersetzung in jedem Fall ein gewaltiger Rüchschlag. Und vielleicht war Zwanzigers merkwürdig unverstandener Zwischenruf ja auch der misslungene Versuch, über ein Tabuthema zu reden!?

  30. @Laie/36

    Eine Meinung, die naturgemäß schwer zu widerlegen ist, die man aber noch schlechter belegen kann.

    Bisher habe ich eine Schlammschlacht im Umfeld des der Deutschen liebsten Sports wahrgenommen, in der es vorwiegend um Sex und Macht geht, das Thema der Homosexualität aber überhaupt keine Rolle spielt. Das ist übrigens bei den Missbrauchsfällen in Internaten und kirchlichen Einrichtungen ähnlich zu bemerken gewesen: Der Skandal dreht sich darum, dass Schutzbefohlene zu sexuellen Handlungen genötigt oder gezwungen werden – und nicht, ob ein Mann Jungen oder Mädchen bedrängt hat. Ich kann mir jedenfalls schlecht vorstellen, dass ein ähnlich gelagerter Fall mit verschiedenen Geschlechtern weniger hohe Wellen schlagen würde. Vielleicht wäre dann die Rollenverteilung (gut/böse) in der öffentlichen Wahrnehmung eine etwas andere, aber die mediale Begleitung dürfte ähnlich von Statten gehen.

  31. @ mathias: Ob es darum geht – nicht ausdrücklich, jedenfalls. Ich hatte bei Zwanziger aber schon den Eindruck, dass er enttäuscht war, dass sich, trotz vieler Aufrufe von ihm, keiner outen wollte. Keine Spieler/in, kein Trainer, kein Schiedsrichter. Ich habe das an der Überreaktion festgemacht, die, nach meiner Meinung, wild ausgeschlagen ist.
    Erst durch die Aufdeckung einer (beiderseitigen?) Abhängigkeit können wir uns jetzt was über die sexuelle Orientierung zweier Menschen im Spitzenfußball etwas denken, wenn wir das wollen. So dachte sich der Theo Z. das wohl nicht.

  32. Kempter kann und darf nicht mehr pfeifen, stellt euch doch mal vor, die Wahrheit kommt heraus und jeder weiss wie seine Neigungen sind? Was meinste denn machen die Fans mit Ihm im Stadion? Alleine schon die E Mail über den FC Bayern hat ihn unglaubwürdig gemacht! Jetzt noch seine Leistungsprüfung die er manipuliert haben soll da fehlt es doch total an glaubwürdigkeit. Ich als Spieler Funktionär oder Verein würde es nicht wollen das der bei mir in meinem Stadion pfeift. Vielleicht behauptet er ja dann noch irgendwelche Sachen, die nicht stimme….grüße

  33. dpa (08.04.): Oberlandesgericht entscheidet wieder für Zwanziger

    Das ehemalige Mitglied des DFB-Schiedsrichterausschusses Amerell hatte zunächst beim Landgericht Augsburg eine Einstweilige Verfügung erwirkt, nach der Zwanziger die Affäre um Amerell und den ehemaligen Bundesliga-Referee Michael Kempter nicht mehr mit den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche vergleichen durfte. Die Richter des OLG stellten nun fest, dass das Landgericht dem DFB-Chef unter Verkennung der Meinungs- und Äußerungsfreiheit zu Unrecht seine Aussagen untersagt hatte.

  34. Rafael Buschmann, Gerhard Pfeil und Michael Wulzinger für SpOn: Schiedsrichter-Affäre: Aktion Abseits

    Die Fifa argumentiert, es sei „nicht verboten, als Ausländer ein Bankkonto in der Schweiz zu führen“.
    […]
    Von einem regelrechten Netzwerk zur Steuerhinterziehung gehen die Fahnder offenbar aus. Und eine der Schlüsselfiguren, so steht es in den Akten, sehen sie in dem früheren DFB-Schiedsrichter Winfried Buchhart, der bis 1999 Spiele in der Bundesliga pfiff.
    […]
    Steuerfachmann Buchhart ist ein hochrangiger Fußballfunktionär. Er sitzt im Vorstand des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV), wo er nach eigener Darstellung „für Ordnung in den Büchern sorgt“ – die Vereine des BFV haben ihn zum Wirtschaftsprüfer des Verbandes gewählt.

  35. Das nimmt ja nun schon Formen an, da denkt man ja, man sei auf Zypern zwischen griechischem und zypriotischem Teil.

    Der zypriotische Teil ist wahrscheinlich zwischen dem griechischen und dem türkischen. Dann kann es nur der ehemalige internationale Flughafen in Nikosia sein. Zustände sind das. :D

  36. Michael Horeni in der FAZ: Sein Reich

    FAZ-Kommentar von Peter Heß: Der Problem-Präsident

    Beginnend mit dem Fall Weinreich […] entwickelte sich der Verdacht, dass Zwanziger die Bodenhaftung verloren hat.
    […]
    Dass er […] mit seinem Rücktritt drohte, sollte die Justiz sich nicht seiner Meinung anschließen und ihn nicht schützen, offenbarte ein seltsames Rechtsverständnis und eine merkwürdige Selbstwahrnehmung.
    […]
    Eine Opposition, die dem Präsidenten Druck machen könnte, existiert nicht.

  37. Pingback: "Der Problem-Präsident"

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