DUBAI. Ich bin ein Idiot. Habe gerade die Chance meines Lebens verpasst. War heute morgen von Scheich Mohammed al-Maktum, dem Ruler of Dubai, zum Stehfrühstück geladen. Angemessen lässig plauderten der Scheich und seine Junior-Gattin Haya, IOC-Mitglied und Präsidentin des Reiter-Weltverbandes, über die olympische Welt, Dubais Olympia-Ambitionen, den Reitsport und die Messe Sportaccord, dieses Gipfeltreffen von Wirtschaft und Sportpolitik, das dieser Tage im Atlantis-Hotel auf der künstlichen Palmeninsel stattfindet. Über die Dopingsperre, die Mohammed gerade hinter sich hat, wurde nicht geredet. Nach einer Weile geruhte der Ruler of Dubai, den Haya stets mit „His Highness“ ansprach, recht eindringlich und äußerst nett zu fragen, ob er etwas für mich tun könne. Ob ich Wünsche hätte. Ich solle es nur sagen, frei heraus.
This is your chance! I have my people here. What can I do for you?
Ja, ich hatte Wünsche. Jede Menge. Aber ich war zu feige, die auszusprechen. Schätze mal, es ging dem Dutzend Kollegen, die Mohammed lauschen durften, ähnlich. Im Einzelgespräch mit dem Scheich wäre uns der eine oder der andere Wunsch gewiss über die Lippen gekommen.
Ein paar Minuten später gab es eine zweite Chance, als der Scheich und Ruler seinem Bruder Scheich Ahmad al-Maktum das Wort erteilte. Der jüngere Scheich ist u.a. Boss der Emirates Airline und zählt als solcher zu den größten Sport- (vor allem Fußball-) Sponsoren des Planeten. Auch diese Chance ließ ich ungenutzt verstreichen.
Von dieser Unfähigkeit muss ich mich erstmal erholen und meinem Tagesgeschäft nachgehen, das heute darin besteht, eine kleine Geschichte über Pyeongchang und die Olympiabewerbung 2018 zu basteln. Vor dem Frühstück beim Scheich Mohammed war ich zum Frühstück bei Governor Kim aus Pyeongchang, bei NOK-Präsident Park und Yang Ho Cho, dem Chairman of Korean Air. Auf dem Rückweg vom Sofitel ins Atlantis plauderte ich von Freelancer zu Freelancer mit meinem alten Freund Jean-Marie. Ich erwähne das nur deshalb, weil Jean-Marie ja Stammgast ist hier im Blog und zuletzt während der Olympischen Winterspiele in Vancouver die Frage aufgeworfen wurde, ob er in Kanada weilte oder nicht. Er war nicht dort. Hatte viel zu tun in Angola beim Africa Cup of Nations im Auftrag von CAF-Präsident und IOC-Mitglied Issa Hayatou und war dann froh, wieder nach Hause zu kommen.
Neulich in Sotschi und Krasnaja Poljana habe ich übrigens jede Menge Bogner-Läden in Bestpositionen gesehen. Dazu, wie zu vielem anderen, später mehr. Ich muss mal wieder vertrösten, bin noch den Reisebericht von Moskau nach Berlin schuldig und vieles andere mehr. Als Beweis meines guten Willens liefere ich zunächst den Reisebericht meines Leidensgefährten Klaus Schormann, Präsident des Weltverbandes der Modernen Fünfkämpfer.
Jetzt werden Korinthen gekackt:
Da ist inhaltlich der Wurm drin….
Der Strahlemann neben Bogner ist der verbliebene (Mit-)Geschäftsführer und ehemalige NOK-Generalsekretär und DOSB-Sportdirektor Bernhard Schwank.
@jw: Das Schormann-Video ist leider auf „privat“ gestellt und daher nicht ohne weiteres abspielbar…
An die Korinthenkacker Haidhauser und tomru: Aus Adam wurde jetzt im Text Schwank. Und das Video müsste für Euch nun zu sehen sein. Danke.
Toll, dass Du den Reisebericht des Herrn Schormann jetzt auch einfangen konntest.
Herrlich. Scheint ein sehr sympathischer Mensch zu sein.
Und ich kann Dich gut verstehen, was das eingeschüchtert sein betrifft. Kann man diese Machtaura überhaupt so ohne weiteres kritisch überwinden? Und wenn dann in diese Richtung?
Beim nächsten Mal wünscht Du dir aber olympische Winterspiele in Wandlitz, ja?
ja
JW in der Berliner Zeitung: Wenig glücklich, leicht säuerlich – Die Olympiaplaner wissen es selbst nicht: Wird Hagen Boßdorf für München 2018 arbeiten?
Hagen Boßdorf: Stasi, Doping, Schleichwerbung, etc.
ich hätte um ein Privatflugzeug gebeten. Das erleichert das Reisen doch erheblich…^^
Meinen Erfahrungen nach zu urteilen, ist Herr Schormann selbst schuld, wenn er 36h lang hungern musste. In einer Einzelkabine können einem die Russen schlecht etwas von ihrem Proviantpaket abgeben, das gefühlt den Umfang ihres normalen Reisegepäckes hat. So blieb ihm die russische Gastfreundschaft vermutlich versagt.
Jens
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Nichts ist unmöglich in Dubai?
dpa: Keine Schwimm-WM 2013 in Dubai – Hamburg-Chance?
Hamburger Abendblatt: Hamburger Sparpaket – Keine Schwimm-WM, Derby und Rothenbaum sollen bleiben
dpa: Das neue Leben des Hein V.: «Olympia für Arme»
@ JW:
Was ist in Doha los im Moment? Die Leichtathletik-WM wird jedenfalls in Monaco vergeben…
Duncan Mackay für insidethegames.biz: Doha offer $236.2 million package to host 2017 World Championships
JW für den DLF: mp3-Datei:
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