Das IOC hat soeben den Evaluierungsbericht zu den Olympiabewerbungen 2018 veröffentlicht. Es darf diskutiert werden. Aber bitte bedenken: So ein Bericht ist (fast) nie entscheidend.
Die Pressemeldung des IOC dazu:
The International Olympic Committee (IOC) today released the report by the Evaluation Commission for the XXIII Olympic Winter Games in 2018. This report follows the Commission’s visits to the three Candidate Cities bidding to host the Games: Munich (Germany), Annecy (France) and PyeongChang (Republic of Korea).*
The Evaluation Commission, chaired by the IOC member in Sweden Gunilla Lindberg, spent four days in each Candidate City earlier this year (see dates below) to conduct on-site inspections and carry out an assessment of the cities’ 2018 Olympic Winter Games projects.
The report is a technical analysis which is being provided to IOC members prior to the “2018 Briefing for IOC Members” which will be held on 18 and 19 May in Lausanne. During this meeting the Candidate Cities will have the opportunity to present the technical aspects of their candidatures to the IOC members and answer questions.
The election of the host city of the 2018 Olympic Winter Games will take place on 6 July 2011 during the 123rd IOC Session in Durban (South Africa). Prior to the IOC members casting their votes, the Candidate Cities will make their final presentations, followed by a final report by Evaluation Commission Chair Gunilla Lindberg. The city that obtains an absolute majority of votes will be elected.
The election in Durban will be the culmination of a process that began on 31 July 2009, when the IOC asked National Olympic Committees to nominate cities for the 2018 Games. On 16 October 2009, the IOC announced Munich, Annecy and PyeongChang as the three Applicant Cities. The cities’ responses to the IOC’s Applicant City Questionnaire were studied by an IOC Working Group, which produced a report for the IOC Executive Board (EB). Based on this report, all three cities were named Candidate Cities by the EB at its meeting on 22 June 2010. The cities submitted their Candidature Files, based on the 17 themes outlined in the IOC’s Candidature Procedure and Questionnaire, by the deadline of 11 January 2011.
* Cities are listed in the order of drawing of lots as performed by the IOC Executive Board on 10 December 2009. This is the order in which the cities bidding for the 2018 Games will be listed, make presentations, etc., until the election of the host city in July 2011.
Note to the editors:
The dates of the Evaluation Commission visits were:
- Annecy: 9–12 February 2011
- PyeongChang: 16–19 February 2011
- Munich: 1–4 March 2011
S. 113: Annex B – Summary of IOC Opinion Poll Results
dafür – neutral – dagegen
München: 60% – 25% – 15%
Bayern: 53% – 34% – 13%
Deutschland: 55% – 36% – 9%
Annecy: 51% – 18% – 32%
Rhone-Alpes: 63% – 25% – 12%
Frankreich: 62% – 35% – 4%
PyeongChang: 92% – 7% – 2%
Gangwon: 87% – 10% – 3%
Südkorea: 87% – 12% – 2%
Korrektur:
Für Deutschland ergibt die Summe zwar 100% (55+36+9), richtig muß es jedoch heißen:
Deutschland: 56% – 36% – 9%
Venue construction status:
München – Annecy – PyeongChang
Existing (no permanent work required): 5 – 0 – 5
Existing (permanent work required): 2 – 6 – 2
Planned (will be constructed whether or not Munich is awarded the Games): 0 – 1 – 2
Additional permanent (would only be constructed if Munich is awarded the Games): 2 – 5 – 3
Additional temporary (would only be constructed if Munich is awarded the Games): 4 – 1 – 1
In München werden also 6 Sportstätten speziell für die Spiele errichtet (2 dauerhaft, 4 temporär), in PyeonChang dagegen nur 4 (3 permanent, 1 temporär).
Der Einfluß der Opposition hat scheinbar keinerlei Einfluß auf das IOC.
Zeit online
nolympia.de: Bericht der IOC-Evaluierungskommission
Vorzüge und Nachhaltigkeit der Münchner Bewerbung:
Focus online
…kann man auch so interpretieren, daß das IOC vom Konzept der Münchner Bewerbung mehr überzeut ist als es die Macher Münchens rübergebracht haben….
Denn sie wissen nicht, was sie reden…
(Klein-)Klima-„Experte“ Wolfgang Seiler in einem Interview mit Stephan Karkowsky von Deutschlandradio Kultur: „25 Jahre würde ich dem Gletscher in dieser Form noch geben“ – In Garmisch-Partenkirchen bedroht der Klimawandel die Wirtschaft der Region
Es werden also nicht nur die etwa 140 ha temporär genutzter Flächen nach jahrelanger Bautätigkeit renaturiert, nein, es kommt noch besser: Auch die Fläche von der Größe eines Fußballfeldes, die permanent überbaut werden muß, wird „später wieder renaturiert“. Das nenne ich nachhaltig!
@ralf
Stimmt, völliger Blödsinn, was dieser Klimaexperte da von sich gibt. Schön ist nur, dass es das IOC trotzdem richtig versteht.
Tobias Dorfer und Lisa Sonnabend für die SZ: München – gut genug für Olympia?
SZ-Kommentar von Christian Krügel: München leuchtet nicht
BR (21:15 Uhr, Vor Ort – Die Reportage): Olympia 2018 auf der Kippe
JW für den Deutschlandfunk: mp3-Datei:
Jörg Winterfeldt in der Berliner Zeitung: Geringer Einfluss
sport1.de: Grundstückseigner sperren sich
ddp: Weiter Grundstücksstreit um Olympia 2018
nolympia.de: Brief des Anwalts der Grundeigentümer an das IOC
Katja Riedel in der SZ: Lösung oder Lüge – Neue Runde im Garmischer Streit um Olympia-Grundstücke
sport1.de: Garmischer Gegner geben nicht klein bei
Leserbriefe im Merkur: Streit um Münchens Olympia-Bewerbung hält an
FAZ-Kommentar von Jürgen Kaube: Der Berg schweigt
Roland Baar im Deutschlandfunk-Gespräch mit Astrid Rawohl: „Die Entscheidungen sind längst gefallen“ – Olympiabewerber 2018 vor der technischen IOC-Prüfung
nolympia.de: Antrag an den Bezirksauschuss Neuhausen-Nymphenburg wegen drohender Baumfällung
Matthias Kristlbauer im Merkur: Olympia-Endspurt: Fällt am Mittwoch die Entscheidung?
SZ: Einigung über Kandahar
nolympia.de: PM zu den Grundstücken in Garmisch-Partenkirchen
dass die Funktionsfähigkeit der Sportstätten Kandahar….. nicht gegeben ist passt in die Traumvorstellung von Nolympia.
@ max:
Laut Rechtsanwalt Seitz war das Buchwieser-Grundstück offenbar nicht das einzige fehlende Grundstück im Bereich der Kandahar.
Sebastian Kemnitzer in der taz: Miese Maße in München
nachdem im Evaluierungsbericht des IOCs die Münchner Bewerbung bereits etwas besser bewertet wurde als die koreanische Bewerbung ist anscheinend die postive Tendenz der deutschen Bewerbung durch die Vorstellung heute weiter auf der Ãœberholspur. Fast wie Rio 2016 … das Ergebnis ist ja bekannt …
@ max:
Haben Sie den Evaluierungsbericht denn gelesen?
Wiener Zeitung: Unaufholbare Haaresbreite
@ralf
ja, habe ich – im Gegensatz zu vielen Presseberichten und Autoren mancher Artikel in der deutschsprachigen Presse.
kleiner Tipp – einfach mal die Carts des Berichtes (sind am Ende als Zusammenfassung angefügt) der Münchner Einordnung mit den anderen vergleichen – da ist München deutlich besser bewertet als Pyeonchang. Dies war beim Minibidbook noch nicht so.
Anecy ist insgesamt nicht konkurenzfähig – ist ja auch die allgemeine Meinung. Klarer Vorteil von München ist die Infrastruktur und die Sporterfahrung. Klarer Gewinner in Punkto Zustimmung die Koreaner. Ansonsten geben sich beide Kadidaturen nicht viel bis nichts. Es bleibt also beim 2:1 ….. eine Gewichtung dieser Unterpunkte hat das IOC niemals vorgenommen – nur die deutsche Presse, und die stimmt ja nicht ab
Terror von 1972 scheint im IOC wichter bewertet zu sein als die ständige Geschichte um die Grundstücksfrage oder die Zustimmungsrate von den bisher 500 durchgeführten Umfragen.
Süddeutsche Zeitung
dpa: Neue Finanzoffensive von Pyeongchang
gamesbids.com: BidIndex 2018
Nicht schlecht. Weiß man derweil, ob die Münchner Bewerbungsgesellschaft ihre Kosten nun gedeckt hat? Was warens noch, 32 Mio?
gamesbids.com: GamesBids.com BidIndex shows momentum shifting to Munich 2018; PyeongChang stays ahead
@ Stefan: Für das Bewerbungsbudget dürfte nach wie vor folgendes gelten:
Gamesbids hat es auch schon bemerkt…. das Momentum spricht schon für München
Eine Erhöhung von 30 auf 33 Millionen Euro ist ja auch immerhin schon mal etwas, vor allem in der heutigen Zeit. Damit kann man schon einiges anfangen und deshalb bin ich guter Dinge und denke die Chancen für München sind nach wie vor intakt.
Johannes Löhr im Merkur: Kahlschlag fürs Olympische Dorf
Enteignungsverfahren im Kandahar-Grundstücksstreit vom Dezember 2010 war vom Garmisch-Partenkirchner Bürgermeister Schmid rechtswidrig beantragt.
GAP-Tagblatt vom 21.05.11: „Landratsamt: Rüffel für Bürgermeister Schmid“
„Zusammenfassend stellen wir fest, dass Herr Bürgermeister Schmid nicht berechtigt war ohne Beschluss des Finanzausschusses oder Gemeinderates, die Anwaltskanzlei des Marktes zu beauftragen, die Anträge auf Besitzeinweisung und Enteignung beim Landratsamt zu stellen. Er hat mit diesen Anträgen seine Kompetenzen überschritten“, schreibt Günter Hopfensberger, Chef der Kommunalaufsicht.
http://www.merkur-online.de/lokales/garmisch-partenkirchen/landratsamt-rueffel-buergermeister-schmid-1252894.html
JW für den Deutschlandfunk: München könnte die zweite Runde erreichen – Im Duell um die Vergabe der Winterspiele 2018 werden die Bewerber langsam nervös
Berliner Zeitung: „Ich hasse es, mit dem Schrotgewehr zu schießen“ – Sportfunktionär Richard Pound über Kannibalismus bei den Olympiabewerbern und Doping im Radsport
ludwig-hartmann.de: Vierter Brief an das IOC und seinen Präsidenten
Sebastian Kemnitzer in der taz: Festmahl, bezahlt aus leeren Kassen
München ist auf der Überholspur. Haben die anderen Bewerber bereits das Nachsehen ?
http://www.focus.de/sport/olympia-2018/olympia-2018-x-faktor-witt-muenchen-2018-hat-die-besten-chancen_aid_630937.html
Fokus online
Silke Lode in der SZ (Printausgabe vom 27.05.): Hinterlistige Höflichkeit
es wird zu einer Koreanischen Depression kommen. Die fast schon tumulthafte Wahl eines neuen Fifa Präsidenten nächste Woche tut da noch sein übriges….
@ max:
Und Sie feiern dann bestimmt zusammen mit 25000 Menschen auf dem Marienplatz. Es könnte alles so schön sein!
@ralf
es wird Ralf, todsicher. Feier doch einfach mit !
nolympia.de: Die Sport-Lobby und der Bundestag
Willi Bock in der AZ: Zweite Röhre: CSU ist jetzt dagegen
Matthias Popien im Hamburger Abendblatt: Olympia 2018 gefährdet die S 4 (zwischen Ahrensburg und Hamburg)
Münchner Merkur meldet:
„Millionen-Defizit bei Olympia
…“Denn die Finanzlage hat sich zuletzt nicht mehr verbessert. 26,2 Millionen Euro in bar und als Sachleistungen, also nur knapp 80 Prozent des genehmigten Etats, hat die Gesellschaft bisher einwerben können. Vier Wochen vor der Entscheidung wird in Bewerberkreisen nicht mehr damit gerechnet, dass von privater Seite noch viel Geld zu holen ist. “
… als ob das was neues ist.
Matthias Kristlbauer im Merkur: Millionen-Defizit bei Olympia
Daniel Drepper für den Deutschlandfunk: mp3-Datei:
Herbert Fischer-Solms für den Deutschlandfunk: mp3-Datei:
Alexander Sulanke und Matthias Popien im Hamburger Abendblatt: Hängt ein Bayer den Norden ab?
na langsam wird es ja …
München plotzlich Favorit
gap-fakten.blog.de: Olympia und Geldverteilung, Leserbriefe
u.a.: Matthias Kristlbauer im Merkur: Zweiter S-Bahn-Tunnel: Union im Bundestag skeptisch
bund-naturschutz.de: Bund Naturschutz und Gesellschaft für ökologische Forschung präsentieren Stellungnahme zum Bid Book
Sebastian Kemnitzer in der taz: Ökologisch höchst unkorrekt
gamesbids.com: Leveraging star power in social media for the 2018 Olympic bid: Where’s Yuna?
Bernhard Schwank im Deutschlandfunk-Interview mit Astrid Rawohl: mp3-Datei:
dpa: Südkoreas Präsident bei der Olympia-Vergabe
sid: Olympia 2018: Korruption nicht ausgeschlossen
TV-Tip (ARD, 29.06.11, 23:30 – 00:15 Uhr): Olympiapoker
Katja Riedel in der SZ: Gutachten gegen Olympia-Vertrag
WDR, die story (27.06., 22:00 Uhr): Protestbürger
Stefan Locke in der FAZ: Katarina Witt: Auf der Bühne immer in der Mitte
Matthias Holzapfel im Merkur: Die Tage nach der Entscheidung sind bereits geplant
infocomma.net: Olympia im Bayerischen Fernsehen: 10 Std. am „Tag der Entscheidung“
dpa: Olympia 2018: Kurztrip nach Togo – muss das sein?
nolympia.de: PM: Olympiabewerbung München 2018: Gutachten bestätigt: Host City-Vertrag nicht rechtswirksam
sid: OB Ude kontert Störmanöver gegen München 2018
nolympia.de: Rechtsgutachten – Zusammenfassung
Da ein rechtswidriger Vertrag keine rechtswirksamen Garantieen/Verpflichtungen enthalten kann, entsteht ja jetzt auch „Luft“ für Produkte von Herstellern außerhalb der IOC-Sponsoren-Familie. Also Münchner Bier in München – auch zur Olympiade, etc.pp.. Wer will das noch wirksam untersagen?
Sebastian Kemnitzer in der taz: Rechtswidrig durchwurschteln
münchen.tv-Video: Rechtswidriger Vertrag?
Dominik Hutter und Katja Riedel in der SZ: Letztes Gefecht vor Durban
Thomas Gehringer im Tagesspiegel: München auf Silberkurs – ARD begleitet Poker um Winterspiele 2018
Also ein Film für diejenigen, die sich unter jensweinreich.de bereits ausreichend informiert haben! ;-) Die verschiedenen Medien sollen sich doch gegenseitig ergänzen…
Wie stehen eigentlich die Wettquoten? Trauen sich seriöse Buchmacher überhaupt an die IOC-Wundertüte heran?
WDR-Video („die story“): Protestbürger
weiterer TV-Sendetermin:
Donnerstag, 30. Juni 2011, 14.15 – 15.00 Uhr (Wdh.)
euronews-Video: Südkoreas Olympiabewerbung: zehn Jahre Hoffnung
Schön, daß wir in einer Woche einen sensationellen Erfolg feiern können. Die Korenaer müssen sich wohl noch ein paar Jahre gedulden. Hoffnung haben sie ja genug.
Neues von der Gamesbids-Seite. Die liegen bei Winterspielen immer richtig, wenn man sich nur den 2. ansieht. Trotzdem ist auch dort die Münchner Bewerbung im finalen Sprint etwas schneller als die Koreanische.
Von einer Favoritenrolle bei dem einen oder anderen Kandidaten zu sprechen ist, wenn man es wirklich objektiv betrachtet, völlig unseriös.
gamesbids.com
gamesbids.com: PyeongChang 2018 Olympic bid continues to lead BidIndex; Munich closes in
gamesbids.com: Mundane bid balloting could provide Olympic-sized drama
Genial, Ralf, vielen Dank für dieses Zitat!
Einfach hübsch und die viel bessere Antwort auf das Fangeschrei von Max, als ich zu schreiben versucht war. Frage mich nur, warum er sich ständig auf diesem unseriösen Blog tummelt.
Wahrscheinlich, weil er anderswo nicht so viel erfährt. Denn andere Qualitätsmedien plappern doch gern diese merkwürdigen Ranglisten nach.damit subjetive Journalisten etwas realistischer werden …
Ãœbrigens: Der Blog ist gut und fundiert, nur eben einseitig. Das sollte sich ändern… dann glaub ich zumindest, wäre hier der genialste Blog zum Thema.