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Das Olympische Bildungsmagazin

Was wird eigentlich aus der NADA der Sportfamilie?

Dieser Antrag von Bündnis 90/Die Grünen greift eine alte (und leider abgelehnte) Initiative des DLV-Präsidenten Clemens Prokop zur Finanzierung der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA auf (5 Prozent von allen Fördermitteln) und ist in diesen Minuten im Sportausschuss des Bundestages gewiss schon abgeschmettert worden.

Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt:

Beim Haushaltstitel 684 11 (Zentrale Maßnahmen auf dem Gebiet des Sports) werden 5% der dort veranschlagten Spitzensportförderung als Zuschuss für Maßnahmen zur Dopingbekämpfung verwendet. Entsprechend sind die Erläuterungen des Haushaltstitels anzupassen.

Der Haushaltstitel 686 13 (Zuschuss für Maßnahmen zur Dopingbekämpfung) wird daher nicht mehr benötigt. (…)

Bedarf es noch eines Beleges dafür, dass der Antidopingkampf hierzulande den Stellenwert einer Alibi-Veranstaltung hat? Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) lieferte ihn gerade. Letzte Woche, bei der Präsidiumssitzung, beglückwünschten sich die Funktionäre mit einem forschen „Weiter so!“ zum Abschneiden bei den Londoner Spielen. Dies, obgleich die Sportfamilie insgeheim utopische 86 Medaillen avisiert hatte – am Ende sprangen 44 heraus. Macht nichts: Die Fehlprognose von Bundesinnenministerium, DOSB und Fachverbänden hatte ihren Zweck schon erfüllt. Auch im nächsten Jahr fördert der Bund, so steht es im seit Juni vorliegenden Haushaltsentwurf der Koalition, den Spitzensport gleichbleibend mit rund 250 Millionen Euro.

Den DOSB-Präsiden reicht das indes nicht: Sie verlangen mehr Geld, „um im verschärften Wettbewerb mit den anderen Nationen bestehen zu können“. Mit Schweigen hingegen quittierte der DOSB die einschneidendste Veränderung im Sporthaushalt: den Wegfall des Bundeszuschusses für die Nationale Antidoping-Agentur NADA. Eine reichliche Million fehlt; gespart werden soll, so hat es Vorständlerin Andrea Gotzmann angekündigt, ausschließlich bei den Dopingkontrollen.

Die kosten derzeit etwa 2,3 Millionen Euro pro Jahr; nur 1,3 Millionen zahlen die Sportverbände. Das reicht für rund 8.000 Trainings- und 1.000 Wettkampftests – rein statistisch ergibt das die höchst bescheidene Quote von einer Kontrolle pro Kaderathlet im NADA-Testpool. Das Szenario ohne die Bundesmillion: nahezu eine Halbierung der Kontrollzahl.

„Die Kontrollen sollten nicht reduziert werden“, meint DOSB-Generaldirektor Michael Vesper lapidar. Irgendwelche Ideen, wie dem drohenden Defizit abzuhelfen sei? Fehlanzeige. Vielleicht ein neues Finanzierungsmodell für die Nada? Statt eine Antwort zu geben, beschreibt Vesper den Status Quo: In Deutschland sei die Nada „auf dem Stakeholder-Modell aufgebaut, um die Gesamtverantwortung von Bund, Ländern, Sport, Wirtschaft und Gesellschaft deutlich zu machen“. Und „leider“ sei es nicht gelungen, „die Länder und auch die Wirtschaft zu einem höheren Finanzierungsbeitrag zu bewegen“.

Vesper versucht nicht einmal, das Schulterzucken des DOSB zu kaschieren. Was einigermaßen verräterisch ist, denn das Desaster war absehbar: Die Stakeholder des „Modells“, die nie auf Summen verpflichtet worden sind, feilschen seit Jahren ums Geld. Anderswo finanzieren die Regierungen die NADAs allein, als Pflichtaufgabe. Die Jagd auf Dopingsünder schlicht nicht lukrativ – überführte Athleten bringen keine Wählerstimmen und verkaufen auch keine Produkte. Erst im Februar, bei einem Runden Tisch im BMI, senkten Unternehmen und Bundesländer erneut den Daumen.

Auch der Bundeszuschuss für die Dopingkontrollen war von vornherein befristet. Daran erinnert Norbert Barthle, der haushaltspolitische Sprecher der Union im Bundestag: „Diese Million ist 2008 von der Großen Koalition für vier Jahre zugesagt worden.“ Auch die Sozialdemokraten, sagt der CDU-Mann, der politischen Beißreflexen vorbeugen will, „waren der Meinung, dass die Kontrollen perspektivisch aus Gebühren der Verbände zu bezahlen sind“. Im letzten Jahr wurde der Zuschuss noch einmal verlängert. Jetzt aber adressiert Barthle an den DOSB: „Der Sport kann nicht immer nur seine Autonomie betonen, wenn es um den Medaillenglanz geht – und gleichzeitig dem Bund alle Kosten aufbürden, auch die fürs Ausmisten.“

Der Haushälter hätte nichts dagegen, wenn der DOSB aus den 93 Millionen Euro, mit dem das BMI „zentrale Maßnahmen des Sports“ alimentiert, „etwas für die Dopingbekämpfung abzweigt“. Bescheidene 500.000 Euro steuert der Dachverband bisher zum NADA-Etat bei.

„Klärungsbedarf bei der NADA-Konstruktion“ sieht Barthle auch, aber erst mittelfristig: „Diese Debatte müsste der Sportausschuss anstoßen.“ Ob die parlamentarischen Sportfreunde dem Haushaltsexperten folgen, ob sie gar für 2013 dem Dachverband eine Eigenleistung abverlangen, ist fraglich. Bisher werkelten die Abgeordneten von Union und FDP eher als Gefolgsleute des Führungsduos Bach/Vesper denn als Kontrolleure. Da muss es kein Anlass zur Besorgnis sein, wenn der DOSB einerseits Steuermittel-Zuteilungen an die Verbände künftig noch stärker an Medaillen binden will und andererseits tatenlos zusieht, wie die Betrugsbekämpfung geschwächt wird. Dass man sich so zwangsläufig dem Vorwurf aussetzt, Doping zu fördern, ist in diesen Kreisen kein populäre Schlussfolgerung. Am Mittwoch wird die NADA-Kürzung anberaten.

Ungemütlich für den DOSB kann die Sache trotzdem werden: Die Kontrollen taugen ihm ja als liebstes Argument gegen ein Antidopinggesetz. Die „Hintermänner“ – so die Mär – werden mit dem Arzneimittelgesetz besiegt, Athleten mit Tests erwischt. Was zum Strafrecht zu sagen ist, hat Bayerns Justizministerin Beate Merk gerade erledigt: Dass die Dopingärzte der Telekom-Radler ohne Anklage davonkamen, nannte sie „einen Hilferuf“ für schärfere Gesetze.

Die für professionelle Doper kaum furchterregende Kontrolleffektivität ist auch bekannt: In 7.767 Trainingstests blieben 2011 zwei Sünder hängen. Bisher verkaufte der rhetorisch smartere Teil der Funktionärsschar um Thomas Bach derlei stumpfes Werkzeug dennoch als scharfes Antidoping-Besteck. Würde die Zahl der Kontrollen tatsächlich halbiert, wäre es damit endgültig vorbei.

Dieser Beitrag wurde in der Frankfurter Rundschau erstveröffentlicht

[Die Athletensprecher des DOSB haben das Problem mittlerweile auch erkannt und sagen in einer Stellungnahme für den Sportausschuss, das Dopingkontrollsystem werde „mit Füßen getreten“/JW]

41 Gedanken zu „Was wird eigentlich aus der NADA der Sportfamilie?“

  1. Vielleicht sollte mal wer bei Uli Hoeneß anfragen ob der FCB nicht mal nen Benefizspiel gegen den DOSB veranstaltet und die Einnahmen dann an die Nada gehen.

    Irgendwie absolut hirnrissig, das bei den Summen die in Deutschland mit dem Profisport umgesetzt werden, nicht mal läppische 5-10 Mio zusammen kommen um sie der NADA in die Hand zu drücken.

  2. Ich fordere den „Monat des Antidopingeuros“, bei jeder besuchten Sportveranstaltung werden mit jeder verkauften Eintrittskarte 1 € für die Kontrollen und nur für diese einbehalten. Das ist schnell und leicht zu machen, zumal alle teilnehmenden Verbände sowieso ein Verpflichtung zur Bekämpfung des Dopings unterschrieben haben. Allein 1. und 2. BL Fussball brächten schon mal 250000 € ein.
    Noch eine Überlegung, falls ein Sportler eines Verbandes erwischt wird, muss auch der jeweilige Verband Strafe zahlen! Am Gesamtetat orientiert, Bogenschützen nicht so viel wie Leichtathleten zB. Es gäbe da einige Ideen, aber diese Politik und deren ängstlichen Repräsentanten…

  3. Beides gute und so einfach klingende Ideen.

    Ich bin tatsächlich so naiv zu glauben, dass es so einfach wäre. Ja!

    Nur hat bisher niemand aus diesem sportpolitischen Komplex eine zündende Idee gehabt, außer eben: der Staat muss mehr, die Länder müssen mehr, die Sportverbände können nicht … etc pp.

    Sir Tobi: Ein Monat? Das brächte bei vier Spieltagen (den Monat gut wählen) allein in den ersten beiden Ligen rund 1,5 Millionen (oder so, grob überschlagen).

  4. @gun

    Das stimmt: Grün-rot in BW war die einzige Landesregierung, die auf den Appell vom Februar reagiert hat, mit einer goodwill-Aktion von reichlich 40.000 Euro pro Jahr für drei Jahre.
    Ist nur nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Aus anderen Bundesländern gab es – Stand letzte Woche – keine Signale, sich beteiligen zu wollen.
    Am laufenden Etat sind die Länder mit irgendwas unter 20.000 Euro beteiligt. Vorgetragen wird, Spitzensport (inklusive der Dopingkontrollen) sei nun einmal Angelegenheit des Bundes, nicht der Länder.

    Historisch interessant ist, dass es schon 2002, bei Nada-Gründung, eine Auseinandersetzung darum gab. Der damaligen Vorsitzenden der Sportministerkonferenz, Annegret Kramp-Karrenbauer, die der Länderbeteiligung an der Stiftung zustimmte, wurde von anderen Länder-Ministern vorgeworfen, sie sei dazu nicht legitimiert gewesen. Und, wie gesagt: Obligatorische Beiträge wurden nie vereinbart.

  5. Nada-Finanzierung nach Sportausschuss: Ein weiteres Land beteiligt sich – Mecklenburg-Vorpommern mit 7.500 Euro. Der neue Aufsichtsratschef Näder hat wohl für drei Jahre je 100.000 Euro zugesagt, ob von Otto Bock (seiner Firma) oder über diese aus der Wirtschaft akquiriert.

    Der Grünen-Antrag ist auf den 24. Oktober, die abschließende Haushaltsberatung, geschoben. Menung auch der CDU (Riegert), des BMI (Böhm) : die fehlende Million soll aus dem Sporthaushalt gegenfinanziert werden. Es wird also umgeschichtet, unklar, ob aus den „zentralen Maßnahmen“ wie von Grün und dem haushaltspolitischen Sprecher der Union, Norbert Barthle, vorgeschlagen.

    Die Union wird also mal einen Antrag stellen im Sportausschuss – in dieser Legislatur beinahe eine Premiere.

  6. Ich stelle mir gerade vor, wie eine große Firma (etwa ein großer Getränkehersteller oder vielleicht sogar ein Pharmaunternehmen) eine kleine Spende von 1Mio. macht und auf der Pressekonferenz dazu nur sagt: „Hier habt Ihr das Geld, wir nennen uns jetzt ein Jahr Sponsor der NADA, sonstige Kontakte gibt es nicht.“

    Aber ein Euro pro Eintrittskarte könnte man doch auch einfach das ganze Jahr über machen? Beim Schwimmen, beim Fußball, beim Boxen, Rudern, Tennis, vielleicht lassen wir die Pferderennen auf der Wettbahn außen vor, aber sonst alle, die sich olympisch nennen oder nennen wollen.
    Und wenn die Leichtathletik Zuschauer anlocken will mit dem Witz-Bolt, dann sammelt sie gleichzeitig Mittel um ihn und andere Zu überführen. :-)
    Ich wär dafür!

  7. Ich bin bei 1. und 2. Bundesliga mit den Zahlen etwas durcheinander gekommen, es sind tatsächlich 1,5 Mio. und dann noch der Rest ca. 0,8 Mio. dazu und es wäre mit nur einem Monat ein kleine Summe vorhanden. Dann wären all die „guten“ Reden hinfällig, es gäbe eine gute Tat.
    Ich halte nichts von Sponsoren ausserhalb des Sportes, denn irgend jemand „verleiht Flügel“ um dann wieder mit zu fliegen.
    Der Sport soll das mal selbst verantworten, und wir Zuschauer. Wenn ich den Zirkus bei den 1500 Meterläufen sehen will, dann will ich auch etwas für die Versuche der Fairness zahlen.

  8. Dass in ein angebliches Kontrollsystem, das so perfekt manipuliert organisiert ist, dass sich weniger Delinquenten darin verfangen als es nach Expertenansicht Falsch-Positive geben müsste, nicht noch mehr öffentliches Geld versenkt wird, ist doch eigentlich eine erfreuliche Meldung.

    Falls effektive Dopingkontrolle überhaupt gewollt wäre, müsste in Anbetracht der lächerlichen Zahlen (Überführungswahrscheinlichkeit bei OOC-Kontrollen im Subpromillebereich) dringendst über Wege diskutiert werden, wie die Effizienz gesteigert werden kann. Eine – zugegebenermaßen zynische, aber/weil voll auf neoliberaler Linie liegende – Überlegung wäre, das Kontrollgeschäft für konkurrierende Unternehmen zu öffnen, die auf Erfolgsprovisionsbasis arbeiten. Zumindest mangelnde Intelligenz wäre dann nicht mehr das Thema.

  9. BR: Fehlende Unterstützung im Anti-Doping-Kampf

    Telekom-Sprecher Rene Bresgen:

    „Wir sind der Auffassung, das müssen wir mit alle[r] Deutlichkeit sagen, [daß die NADA?] als unabhängige Institution auch unabhängig finanziert werden muss. Das heißt, da stehen die Bundes- und Länderpolitik in der Verantwortung.“

  10. Wir wollen es immer am besten machen. Und wenn uns das nicht gelingt, sind wir mit uns selbst böse.
    Wir haben nicht nur ein NADA-Finanzierungssproblem, wir haben ein Doping-Problem, ein Antidopingproblem, wir haben ein Sportproblem. Falls überhaupt, ist das nur en bloc lösbar. Und immer geht es ums Geld. Das Geld schafft die Probleme und das Geld soll sie auch wieder lösen. Ein Teufelskreis, den wir nicht entrinnen (wollen). Zu allererst müssten mal Anspruch und Wirklichkeit des deutschen Sports in Übereinklang gebracht werden. Dazu bedarf es einer realistischen und ehrlichen, öffentlich geführten Debatte. Diese gibt es aber nirgendwo. (Ein Glück auch).

    Wunschdenken und Schönreden führen geradezu ins Fiasko. Wir müssen sicher für ein zeitweiliges Make-up auf die nächsten Olympischen Spiele in Deutschland warten. Und dann gibt es wieder vorübergehend genügend Geld des Staates und der Sponsoren. Jedoch sollte man nicht vergessen, dass es mindestens zweier Olympiazyklen bedarf, um sich den vor uns liegenden Sportnationen auch nur zu nähern. Sie zu toppen ist eh aussichtslos. Das muss aber auch nicht der Anspruch sein.

    Es sei denn, man will alles so lassen, wie es ist, im Sport sowieso und im Antidoping erst recht.
    So lange bis all deren Protagonisten in Pension sind, wie die Freiburger Ärzte und deren Lebensabende und vor allem deren Lebenswerk nicht mehr gefährdet werden, wie einst schon Rudolf Scharping „erkannte“.

    Wenn wir den prinzpiellen Approach nicht ändern und immer nur herumwerkeln – nach dem beliebten Prinzip „Jeder macht sein und jeder verdient damit sein Geld“, dann warten wir doch nur auf den Sankt-Nimmerleins-Tag.
    Es gibt keine allgemein anerkannten Algorithmen im Antidopingkampf trotz Regeln, Regeln, Codes und allerlei. Und wenn hier jemand schreibt, dass in ein angebliches perfekt manipuliertes organisiertes Kontrollsystem kein Geld mehr versenkt werden soll, dann klingt das erst einmal gut, impliziert aber gleichzeitig, dass wir ein neues System benötigen und das alte nicht nur vertuscht, sondern auch Täter als Alibi für seine aktive Tätigkeit produziert. Wie sonst ist u.a. ein Fall Sinkewitz zu erklären ? Wie ist zu erklären, dass der von Medienvertretern als der deutsche Dopingskandal nach Freiburg hoch stilisierte Erfurter Fall so leise weinend wieder verschwand. Konsequenzen gab es kaum. Weshalb auch ? Kann ja jeder schreiben, was er will. Aber ein wenig mehr Verantwortungsgefühl wäre schon angemessen, wenn man sich nicht unbedingt noch unglaubwürdiger machen will. Na gut, „warten wir den Montag ab“.

    Was mir noch gerade einfällt: Wie wäre es denn mal, anstatt mit mehr Geld, mit etwas mehr Moral und Ehrlichkeit im Sport seitens aller darin involvierten Sportler, Funktionäre, Mediziner und Journalisten ?
    Ach ja. Geht ja nicht, dazu fehlt eine Regelung, die man ja dann wieder auslegen darf.
    Eben ein Vicious Circle das Ganze.

  11. @Piti
    Origineller Vorschlag – Konkurrenz der Kontrolleure. Ich glaube nur, dass die Nada für die „Intelligenz“ zuständig ist, was bei uns heißt: den Zeitpunkt der Kontrollen festlegt, oder?
    „Intelligenz“ heißt woanders natürlich längst etwas anderes – darauf haben Sie ja unlängst für die USADA hingewiesen. Die entwickelteren Nadas beschäftigen Personal mit kriminalistischer Ausbildung (unsere hat nicht einen Mitarbeiter mit derartiger Qualifikation), bei UK-Antidoping sogar an der Spitze; was zur Folge hat, dass Doper zunehmend nicht mehr über Kontrollen erwischt werden. Bei der ASADA schon 40% nicht mehr.
    Auch die WADA hat inzwischen selbstverständlich einen „Intelligence Officer“ + Abteilung; im letzten Jahresbericht wird darauf ziemlich ausführlich eingegangen.

    Im internationalen Vergleich betrachtet hat die Kontrollzahl dann tatsächlich Alibi-Funktion. Insofern war trotz allen Gefeilsches auch ziemlich klar, dass man sich eine Halbierung bestimmt nicht leisten würde. Und so ist es ja auch gekommen mit der Bereitschaft der Union, die fehlende Million durch Umschichtung im Sporthaushalt freizuschlagen.
    Damit lenkt die Sportfamilie noch ein weiteres Jahr von dem ab, was der deutschen Nada fehlt: finanzielle Stabilität, die Unabhängigkeit garantiert. Und eben: „Intelligenz“.

  12. Vllt. kann man ergänzen, dass selbst Interpol eine Task Force hat, die sich mit Doping beschäftigt.
    Was ist denn überhaupt aus der Task Force der NADA geworden. Hat es da schon mal einen Piep gegeben ?

  13. #17 Wobei die Bezeichnung last-minute-„Antrag“ schon ein Euphemismus für das Agieren der Union im Sportausschuss ist – wenn deren Sportpolitiker selbst keinen Vorschlag zur Gegenfinanzierung aus dem Sportetat erarbeiten können, sondern sogar das den Haushältern überlassen ;)

  14. #21: Da wird spannend zu sehen sein, wie die Sportfamilie am 8. Dezember in Stuttgart auf diese Anträge reagieren wird – und v.a. wie die Erziehungsberechtigten im DOSB sie wegzuwischen versuchen. ;)

  15. Hmmm. Die Nada ist schon mal keine „Behörde“, worin einige ihrer Probleme bzw. die in der angeblich „bewährten Arbeitsteilung zwischen Staat und Sport“ (DOSB) liegen …

    Und ich denke auch, ihre Abhängigkeit von DOSB/BMI hat sich 2012/13 durchaus drastischer und klarer auf ihren Job/ihr „Tagesgeschäft“ bezogen gezeigt als im Streichen zweier Sätze aus der Jubiläumsschrift. Siehe Erfurt, siehe Äußerungen der Nada-Chefin Gotzmann, die sich unaufgefordert und öffentlich gegen den SPD-Antrag (in der Tygart-Sitzung abgelehnt) wandte, eine Strukturreform der Nada auch nur zu diskutieren.

    Auch wenn das mit den zwei Sätzen eine hübsche Illustration ist ;)

  16. BR: Finanznot der NADA: Probleme bei der Sponsorensuche

    Doch mehr als ein Jahr später hat die Agentur immer noch keinen einzigen neuen Sponsor für die NADA auftreiben können. Die Agentur ist damit nicht zufrieden. Lars Bischoff, einer der „Heimspiele“-Geschäftsführer, teilt dem Bayerischen Rundfunk aber gleichzeitig mit, dass sie in Wirklichkeit nur etwa 2 Monate richtig suchen konnten. Wegen personellen Veränderungen innerhalb der NADA seien der Agentur immer wieder die Hände gebunden gewesen.

  17. sid: „Dopingalarm“: 28 Sportler gestehen Missbrauch

    Auf ihrer Internet-Plattform „Dopingalarm“ hat die frühere deutsche Sprinterin Claudia Lepping binnen eineinhalb Jahren alarmierende Rückmeldungen erhalten: Nach Informationen des Sport-Informations-Dienstes (SID) halten 160 Kontaktpersonen dieser Seite die deutsche Sportelite zu rund 75 Prozent für verseucht. Und 28 von ihnen gaben an, selbst Dopingmittel genommen zu haben.

  18. Während alle Trainingstests von der NADA veranlasst werden, liegt die Quote bei Wettkämpfen nur bei 20 bis 25 Prozent.

    Bei den Wettkämpfen machts der Verband, Beispiel:
    http://www.deutscher-leichtathletik-verband.de/index.php?SiteID=547

    Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat ab dem 1. Januar 2012 die Durchführung aller Wettkampfkontrollen der Global Quality Sports GmbH (GQS) übertragen. GQS ist ein weltweit tätiges deutsches Unternehmen, das sich auf die Durchführung von Wettkampf- und Trainingskontrollen im Leistungssport spezialisiert hat

    Dann müsste Geld umgeschichtet werden: Der Anteil der Förderung durch den Bund sollte dann an die NADA gehen.

  19. @ Stefan:

    Dann müsste Geld umgeschichtet werden

    Genau das meinte ich. Wenn die Zahl der Kontrollen insgesamt konstant bleibt, sehe ich kein Finanzierungsproblem!?

  20. @Ralf
    Genau, es müsste nur jemand sagen, dass den Verbänden Geld weggenommen werden muss, das diese bisher für Tests verwendet haben (sollten). Es sei denn, die NADA ist teurer, was ja sein kann; oder es sollen bessere Tests gemacht werden.

  21. SpOn: Adidas beendet Unterstützung der Nada

    Dagmar Freitag […] kritisierte den Rückzug. „Offensichtlich ist man in Sport und Wirtschaft der Meinung, die Finanzierung der Nada sei ganz überwiegend Sache des Staates. Dann stellt sich aber die Frage nach dem Nada-Stiftungsmodell, das man jetzt getrost als gescheitert bezeichnen darf“

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