LAUSANNE. Moin Moin. Habe den Besuch bei der Gartenparty des Scheichs gut überstanden. Keine Festsetzung diesmal, musste nur einen kurzen Wortwechsel mit des Scheichens rechter Hand Husain Al-Musallam ertragen und den dämlichen Hinweis einer Olympia-Lobbyistin und Scheich-Geschäftspartnerin von JTA, ich solle mich den Regeln unterordnen. Habe ihr was erzählt. Sie soll sich um ihre Despoten-Klientel kümmern (Alijew, Berdimuhamedow et. al.) und mich bitte meinen Job machen lassen.
Heute gibt es den ganzen Tag über etwas ausführlichere Notizen vom IOC-Seminar zur Olympiabewerbung 2022 zwischen Peking und Almaty, die Ende Juli auf der Session in Kuala Lumpur entschieden wird. Beziehe gleich im Olympischen Museum Quartier. War dort seit dem Umbau nicht mehr, bin gespannt. Die FIFA-Entwicklungen werden hier mit bedacht. Joseph Blatter hat sich ordnungsgemäß abgemeldet von dieser Veranstaltung. Er hat wichtigeres zu tun – und IOC-Boss Thomas Bach hat Verständnis dafür.
Viele IOC-Mitglieder und Weltverbandspräsidenten ziehen von Lausanne gleich weiter zu den ersten European Games, die am Freitag beim Diktator Ílham Alijew in Baku eröffnet werden. Zu diesen Europaspielen habe ich mich im April mal ausführlicher auf Krautreporter.de geäußert:
Das ist das Programm für das IOC-Völkchen heute:
13.37 Uhr: Die Herrschaften speisen. So sieht es aus, das IOC des Jahres 2015, bei 16 entschuldigten Mitgliedern:
16.07 Uhr: Das Blog war ein paar Stunden nicht zu erreichen. Hab die Schnauze voll. Muss außerdem den Schock verdauen, dass Pekings Bürgermeister sich nach der Pressekonferenz bei Journalisten bedankte – mit Handschlag. Für was auch immer. Es gab natürlich prasselnden Applaus der drei Dutzend chinesischen Reporter, nachdem ihre Delegation die Olympiabewerbung 2022 als großes Umweltschutzprogramm verkauft hatte, wenn ich es richtig verstand. Eins der Prospekte, die hier ausliegen, heißt: „For clean air we are in action“.
Klar.
Wasser sei auch genug da, behaupteten sie, dabei ist die Region für ihre Wasserknappheit berüchtigt. Doch zur Not leiten die einen Fluss um und bauen ein paar Staudämme. Wie auch immer. Irrsinn, die Winterspiele in Peking und Zhangjiakou.
So sah es dort beim Besuch der Evaluierungskommission aus:
… die Kommission war übrigens zur Game Time vor Ort.
Wenn ich mich beruhigt haben sollte in ein paar Stunden, dann vielleicht noch einige Notizen. Das IOC-Seminar läuft noch.
Die PR-Leute der Kasachen müssen fast nichts weiter tun, als unentwegt derlei Bilder zu posten…
The view from an Almaty hotel room. Natural snow. Next to mountains. #KeepingItReal #Agenda2020 pic.twitter.com/jzPyKpxNei
— Almaty2022 (@RealAlmaty2022) June 9, 2015
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Immer wenn man denkt, irgendwann muss dieser ganze Zirkus um die internationalen Verbände, deren Großereignisse und deren Vergabe irgendwann mal doch in einigermaßen geordnete Bahnen übergehen, sodass es nicht zu Vergabe von Spielen oder Weltmeisterschaften kommt, von denen man schon im Ansatz denkt: „what the f…???“ – dann merkt man wieder, was für ein hoffnungslos naiver Idealist man doch ist.
Alan Abrahamson für 3wiresports.com: Big decision but not difficult — kill Boston 2024
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