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Das Olympische Bildungsmagazin

Der Sportschurkenstaat Katar will Theo Zwanziger verklagen #FIFAcorruption

What’s next? So habe ich vorhin nach einem weiteren irren Tag im olympischen Panoptikum gefragt.

What’s next?

Auch heute gibt es die bizarrsten Meldungen und absurdesten Entwicklungen.

Joseph Blatter, zum Beispiel, hat der Forderung des EU-Parlaments, er möge sofort zurücktreten, tapfer widerstanden. Bisher. Aber nicht mehr lange. Bis zur Sondersitzung des Exekutivkomitees, die vor zwei Minuten auf den 20. Juli 2015 terminiert wurde, könnten er und andere erledigt sein.

Viel lustiger scheint mir doch nun die Ankündigung von Katar, Theo Zwanziger zu verklagen. Es geht um den Begriff „Krebsgeschwür des Weltfußballs“. Vielleicht hätte er sagen sollen: des Weltsports?

Dazu gibt es eine Stellungnahme der Botschaft von Katar (via Tim Röhn)

Katar und katarischer Fußballverband gehen juristisch gegen Theo Zwanziger vor
Begriff „Krebsgeschwür“ nicht durch Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt

Der Staat Katar und der katarische Fußballverband haben sich mit juristischen Schritten dagegen gewehrt, als „Krebsgeschwür des Weltfußballs“ beleidigt zu werden. Der Begriff wurde permanent öffentlich vom ehemaligen Präsidenten des Deutschen Fußballbunds (DFB), Theo Zwanziger, gegen Katar und seinen Fußballverband verwendet.

In dieser Wortwahl sehen der Staat Katar und der katarische Fußballverband eine nicht hinnehmbare Verleumdung und Herabwürdigung seiner Bürger und staatlichen Gemeinschaft beziehungsweise seiner Mitglieder – und dies unabhängig davon, dass diese hetzerische Kritik durch keinerlei Fakten belegt ist.

Katar ist sachlicher Kritik gegenüber offen und stellt sich auch kontroversen Diskussionen – auch wenn diese Kritik nicht gerechtfertigt ist. Wir weichen dieser Debatte nicht aus. Die Meinungsfreiheit begründet aber in keinem Fall ein Recht auf Verleumdung und kollektive Beleidigung, was aber der Angriff mit dem Wort „Krebsgeschwür“ beinhaltet.

Stellungnahme der Botschaft von Katar

Was nun?

Was tun?

Zu Spenden aufrufen?

Ich bin mit mehr als einem Zwanziger dabei.

Hoffe, dass Theo Zwanziger die Sache durchzieht und nicht einknickt.

Die Unterstützung für Zwanziger (oder Katar) können Sie/könnt Ihr hier schon mal loswerden.

(Bitte keine Schmähungen in den Kommentaren.)

TBC

25 Gedanken zu „Der Sportschurkenstaat Katar will Theo Zwanziger verklagen #FIFAcorruption“

  1. Pingback: [sport and politics] Der Sportschurkenstaat Katar will Theo Zwanziger verklagen #FIFAcorruption - #Sport | netzlesen.de

  2. O.K, also statt wie vor ein paar Jahren „ein Zwanziger gegen Zwanziger“ jetzt „ein Zwanziger für Zwanziger“ :D

  3. Der Theo Zwanziger ist ja alter Lateiner – der Emir und seine bezahlten und unbezahlten Chargen auch?

    „Tempora mutantur, nosque mutamur in illis.“

    Cenate hoc!

  4. Liege ich falsch wenn ich darauf wette, das die Sache in HH verhandelt werden wird?

    Ich finde es geil wie die Qataris sich zum Deppen machen

  5. Zwanziger wird also anscheinend von jemandem als unglaublicher Demagoge empfunden.

    Man kann Theo ja viel vorwerfen. Mein Eindruck von ganz weit außen war aber immer, dass dieser Mann ein sehr hohes Eigenbild von seiner eigenen moralischen Integrität hat. Ich wäre sehr, sehr überrascht, wenn er sich von diesem Angriff einschüchtern ließe. Zumal er ja nun wirklich mittlerweile in einer Position ist, in dem ihm unterhalb des Eskalationslevels von Todesschwadronen wirklich wenig etwas anhaben dürfte.

    Wenn ich dazu eine Sparmeinung abgeben darf: Unabhängig von der Frage, ob die „starke Wortwahl“ hier die Grenze der Meinungsfreiheit überschreitet verkennen die Kataris wohl die Bewertung von – wie sie interessanterweise selber schreiben – Kollektivbeleidigungen im deutschen Recht. Nunja, sie werden sich ein gerichtliches Vorgehen wohl leisten können.

    Viel interessanter finde ich die Frage, was für Schredder die FIFA-Zentrale besitzt und was ein Netzwerk wie die Blatter-Junta in einem gute Monat wohl so anstellen kann.

  6. Davon ganz abgesehen würde mich interessieren, wie sie relativ dazu die Formulierung „Sportschurkenstaat“ empfinden.

    Wenn irgendjemand der Anwesenden einen Journalisten kennt, der regelmäßig auf einschlägigen Pressekonferenzen rumhängt, dann regt doch bitte mal an, diese Frage vorzubringen. Ich harre ungeduldig einer Antwort.

  7. Pingback: #Link11: Ein Fußballsommer (ohne Märchen) | Fokus Fussball

  8. Qatar macht sich damit selbst zum Deppen. Wenn das vor Gericht geht und „Onkel Theo“ aus dem Nähkästchen plaudert, wird das noch sehr lustig.

  9. Also, ich könnte es ja verstehen, wenn Zwanziger einen Scheich einen Demagogen genannt hätte, dann wäre eine Klage natürlich vollkommen berechtigt. So jedoch dürfte das von der Meinungsfreiheit gedeckt sein. Zumindest wenn Zwanzigers Anwalt nicht Schertz heißt. Falls doch, würde ich meine Hand nicht fünf Mal dafür ins Feuer legen…

    @Andreas (#4)
    Der Gerichtsstand ist eigentlich egal – Zwanziger kann weder auswärts noch zuhause in Koblenz gewinnen. Ein bisschen wie der HSV, der rettete sich auch erst in der Relegation…

  10. Sechs Mal, jj preston. Aber ich trolle mich schon wieder kleinlaut. Denn einen Haufen Geld, das ich nicht hatte, hat es ja trotzdem gekostet.

  11. Zitat aus dem oben verlinkten Text von Michael Ashelm:

    Allerdings liegt Zwanzigers Aussage schon mehr als zwei Jahre zurück. Zuletzt wurde sie immer wieder von Medien aufgegriffen. In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ am 26. April 2013 hatte er gesagt: „Der unendliche Reichtum dieses kleinen Landes Qatar breitet sich fast wie ein Krebsgeschwür über den Fußball und den Sport aus. Ich bin ja selbst hin und wieder angesprochen und eingeladen worden. Dieses kleine Land nutzt seine wirtschaftliche Stärke, um Einfluss zu nehmen auf Entscheidungen in der Politik und im Sport. Wenn dann bei der Vergabe der WM am Ende keine sachgerechte, sondern die schlechteste aller möglichen Entscheidungen steht, dann ist das eine große Niederlage für den Fußball. Wie kann man dagegen angehen? Nur durch Distanz zu diesem System und Charakter.“

    Dagegen hat nicht mal Katar eine Chance, selbst wenn sämtliche Richter des Landes bestochen würden. Da bräuchte es schon die Scharia in Deutschland.

  12. Ich glaube, wenn kein Katarer oder Katar, sondern der unendliche Reichtum beschimpft wird, dann hat auch die Scharia da nichts gegen einzuwenden. Aber da bin ich kein Experte für.

  13. Manchmal wird vergessen, dass Katar die Regeln nicht gemacht hat, sondern nur mit viel Geld mitspielt. So liest sich d Theo fast eingeschnappt … ein Land nutzt seine wirtschaftliche Staerke, um Einfluss zu nehmen. Sowas aber auch. Und dann so ein kleines Land, das durch das auch nicht grosse und wirtschaftlich starke Deutschland erst stark gemacht wurde. Faehrt Theo jetzt Elektroauto? Bald gibt es 20 Jahre Al Jazeera, aber sollte so ein kleines Land wirklich so einen großen Fernsehsender haben duerfen

  14. Qatar und sein Reichtum sind aber eine untrennbare Gemeinschaft, das eine gäbe es vielleicht gar nicht mehr ohne das andere. Da kann man schon mal empfindlich reagieren, so als offizieller Handlanger jedes auf mehr oder weniger unkrumm erworbenen Reichtums (google „Schottdorf Gauweiler“), dafür müssen wir einfach Verständnis aufbringen.

    Gauweiler ist nach dem Rauswurf aus der CSU-Spitze aber vielleicht gar keine so gute Wahl mehr, weiß man das im noch tieferen Süden etwa nicht?

  15. Sechs Mal, jj preston. Aber ich trolle mich schon wieder kleinlaut. Denn einen Haufen Geld, das ich nicht hatte, hat es ja trotzdem gekostet.

    @JW ach gräm dich nicht, ich finde das waren ganz ausgezeichnet investierte 20 Öcken damals, und die anderen Beteiligten sehen das bestimmt genau so

  16. …zumal wir alle damals gleichzeitig einen ähnlichen Betrag in Popcorn investiert haben. Das sollte man – jetzt mal ausnahmsweise völlig ernst gemeint – dabei niemals vergessen. Da war schon alles bewusst und sinnvoll ausgegebenes Geld.

  17. Pingback: Sportschurkenstaat Katar vs Theo Zwanziger: die Klageerwiderung • Sport and Politics

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