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Das Olympische Bildungsmagazin

Nur noch 89 Tage: zu den Suspendierungen von Blatter und Platini #FIFAcrime

Das Beben geht weiter. Einige Fakten, Einschätzungen und Hintergründe zu den Entscheiden der sogenannten FIFA-Ethikkommission, ergänzt durch Antworten auf meine Fragen, die mir Andreas Bantel, „Sprecher der unabhängigen Audit & Compliance Kommission und der Untersuchungskammer der Ethikkommission der FIFA“, abends noch zukommen ließ.

seppmichel

So merkwürdig es klingt, aber ein Sieger dieses Tages (Donnerstag, 8. Oktober 2015) heißt Joseph Blatter, obwohl er selbst für 90 Tage suspendiert wurde. Denn durch den Beschluss der hausinternen Ethikkommission sind zwei Kandidaten für die FIFA-Präsidentschaft verhindert worden, genau so wie es Blatter wollte: Michel Platini und Chung Mong-Joon.

Beide beschweren sich vehement. (Blatter tut zumindest so.)

Michel Platini lässt verlauten …

… Sollten sich die angekündigten Absichten der Untersuchungskammer der FIFA-Ethikkommission bewahrheiten, werde ich alles in meiner Macht stehende tun, um der Wahrheit zu ihrem Recht zu verhelfen. Niemand sollte an meiner Entschlossenheit zweifeln, dieses Ziel zu erreichen.

In der Zwischenzeit sollte ein objektives, unabhängiges und unparteiisches richterliches Organ die Vorgänge näher untersuchen, die die FIFA-Ethikkommission dazu gebracht haben, diese Untersuchungen anzustrengen.

Heute morgen habe ich die Briefe mit der Unterstützung, die ich für meine Kandidatur als FIFA-Präsident benötige, abgeschickt. Wie ich es schon immer seit 2007 getan habe, werde weiter ich meinen Pflichten nachkommen, nachdem ich mich mit den 54 Mitgliedsverbänden der UEFA beraten habe, die ich in Kürze in Nyon zusammenrufen werde. Ich werde auch alle anderen Konföderationen und FIFA-Mitgliedsverbände aufsuchen, um mit ihnen in der Offenheit zu sprechen, die mein Handeln schon immer ausgezeichnet hat.

Ich bin überzeugt, dass wir diese Schwierigkeiten durch vollständige Transparenz und die Einheit, die dem Fußball seine große Kraft verleiht, überwinden werden.“

… kann aber auch diesmal den Vertrag mit Blatter/der FIFA nicht vorlegen, in dem verzeichnet worden wäre, dass er erst 2011, also neun Jahre nach Beendigung seiner Beratertätigkeit für die FIFA, zwei Millionen Franken aus eben dieser Tätigkeit erhalten werde. Platini will stattdessen ein weiteres „objektives, unabhängiges und unparteiisches richterliches Organ“ gründen/einberufen/erfinden.

Das UEFA-Exekutivkomitee spricht ihm übrigens „sein vollstes Vertrauen aus und steht voll und ganz hinter ihm“. Das hatte sich im Laufe des Tages beim Platini-Kumpel, DFB-Boss und UEFA- sowie FIFA-Vorstand Wolfgang Niersbach noch ganz anders angehört. Nachrichtenagenturen meldeten da exklusiv, Niersbach rücke langsam aber sicher von Platini ab.

Chung Mong-Joon ließ eine Erklärung verbreiten, die an seine Rede vom Mittwoch in London anschließt. Die Ethikkommission brandmarkte er als Erfüllungsgehilfin Blatters, er kündigte an, alle juristischen Maßnahmen zu ergreifen und entschieden zu fighten. Ich weiß momentan gar nicht, wer mehr Geld flüssig hat: Chung oder die FIFA.

Die Stellungnahme Chungs:

As expected, FIFA’s Ethics Committee has announced its sanctions against me. While this decision does not come as a surprise, I am profoundly disappointed at an act that, once again, demonstrates the profoundly irresponsible and unethical nature of FIFA. That the Ethics Committee continues to serve as Blatter’s “hitman” even when FIFA is in a total meltdown ought to be condemned in the strongest possible terms.

Sepp Blatter FIFA President, Michel Platini UEFA President, and Jerome Valcke FIFA Secretary General who are being investigated on the suspicion of bribery, malfeasance, and embezzlement have all received 90 day suspensions. On the other hand, I have received a ban of 6 years for violating such vague articles of FIFA Code of Ethics as “General obligation to collaborate,” “Duty of disclosure,” and “confidentiality.” This is a most blatant miscarriage of justice.

The Ethics Committee investigation against me was initiated when it was alleged that the letters that I had sent to fellow FIFA Executive Members explaining Korea World Cup 2022 bid committee’s “Global Football Fund” had an “appearance of offering a benefit.” However, it turns out that this allegation, too, has now been dropped. This means that the Ethics Committee is sanctioning me for 6 years only for my “ethical attitude.” There is no clearer proof than this that the whole investigation has been politically motivated from the beginning.

International football community is already taking note of the fact that President Blatter plans to come back to his current position after February 26, 2016, by which time the provisional 90 day ban would have expired, and if the Emergency FIFA Congress is unable to elect the next president.

This decision by the Ethics Committee has completely undermined the legitimacy and fairness of the next FIFA presidential election.
FIFA is like the sinking Titanic. If there are those within FIFA who continue to only look out for their own selfish interests while hastening FIFA’s downfall, history will judge them harshly, along with President Blatter who has morally bankrupted FIFA.

I will mobilize all legal means available to expose the injustice of this decision by the Ethics Committee while continuing to do my utmost to reform FIFA. I call on all the fair-minded colleagues at FIFA and football fans around the world, as well as the court of world public opinion, to join me in my endeavor to bring about a true re-birth of FIFA.

Nachtrag, 9. Oktober, 14.32 Uhr: Gerade hat Chung nachgelegt, der Text im Wortlaut in den Kommentaren.

Das Verdikt der rechtssprechenden Ethikkammer, die vom deutschen Richter Hans-Joachim Eckert geleitet wird, ist einmal mehr merkwürdig.

Die rechtsprechende Kammer der Ethikkommission hat unter dem Vorsitz von Hans-Joachim Eckert FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, UEFA-Präsident und FIFA-Vizepräsident Michel Platini sowie FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke (der von seinem Arbeitgeber FIFA bereits von all seinen Aufgaben entbunden wurde) vorsorglich für 90 Tage gesperrt. Die Dauer der Sperren können um maximal 45 Tage verlängert werden. Der ehemalige FIFA-Vizepräsident Chung Mong-joon wurde für sechs Jahre gesperrt und mit einer Geldstrafe von CHF 100 000 belegt. Die genannten Personen sind in dieser Zeit für alle nationalen und internationalen Tätigkeiten im Fussball gesperrt. Die Sperren treten mit sofortiger Wirkung in Kraft.

Grundlage für die Entscheide sind die laufenden Untersuchungen der Untersuchungskammer der Ethikkommission. Vorsitzender der Untersuchungskammer ist Dr. Cornel Borbély. Die Untersuchungen gegen Joseph S. Blatter leitet Robert Torres, diejenigen gegen Michel Platini Vanessa Allard.

Das Verfahren bleibt reichlich dubios, Geheimverfahren haben das so an sich. Gleiches Recht gilt in der FIFA unter Richter Eckert offenbar nicht für alle Funktionäre. Unerklärlich, warum Blatter nicht für die gesamte Zeit des Strafverfahrens suspendiert wurde, das in einen Strafprozess münden könnte. Stattdessen könnte der ewige FIFA-Chef im Januar in sein Amt zurückkehren. Ausgeschlossen ist das keineswegs. Der FIFA-Jurist Eckert macht es möglich und lässt ein Schlupfloch. Allerdings könnten weitere Enthüllungen Blatters schleichenden Abschied aus dem Home of FIFA finalisieren.

Diejenigen FIFA-Bosse und Manager, die Ende Mai in Zürich verhaftet und von der US-Justiz angeklagt worden sind, hatte die Ethikkammer übrigens noch am selben Tag suspendiert. Es dauerte nur wenigen Stunden, bis Eckerts vorläufiger Richterspruch schriftlich verbreitet wurde. Bei Valcke und Blatter dauerte es Wochen, die Entscheide liegen noch nicht vor, verbreitet wurde lediglich eine dürre Meldung, die auf „Vertraulichkeit“ verweist.

Am späten Abend hat mir Andreas Bantel doch noch einige Fragen beantwortet. Der Schweizer Bantel ist in einer Doppelfunktion „Sprecher der unabhängigen Audit & Compliance Kommission und der Untersuchungskammer der Ethikkommission der FIFA“.

1) Ist Michel Platini damit für eine FIFA-Präsidentschaft aus dem Rennen, weil er zum Meldeschluss gesperrt ist?

Diese Frage kann nicht digital beantwortet werden, sondern liegt letztlich im Ermessen des Ad-hoc Electoral Committees, welches unter anderem basierend auf dem Integrity Check (durchgeführt durch die Investigatory Chamber) entscheidet. Der Entscheidfindungsprozess wird nach Vorliegen aller Bewerbungen am 26. Oktober aufgenommen. Unabhängig davon bleibt es fraglich, ob ein suspendierter Funktionär überhaupt Wahlkampf betreiben kann, ist er doch für sämtliche Veranstaltungen in der Sportwelt gesperrt.

2) Oder gibt es ein Schlupfloch in Statuten, dass es ihm ermöglichen würde, nach Ablauf einer 90-Tages-Sperre Kandidat zu werden?

Nein. Der Entscheid des Electoral Committees (der mit grösster Sicherheit vor Ablauf der 90 Tage vorliegen dürfte) ist abschliessend.

3) Warum werden Blatter und Platini für 90 Tage und nicht, wie in anderen Fällen, für den Zeitraum der strafrechtlichen Ermittlungen (ggf. Gerichtsgänge) bis Ablauf und Würdigung aller Vorgänge durch die Justiz suspendiert?

Dies entspricht den Satzungen des Ethikreglements (s. Artikel 85).

4) Wird Blatter nach Ablauf der 90-Tages-Sperre formal wieder FIFA-Präsident sein?

Dazu müsste er entweder:
a) erfolgreich rekurrieren oder
b) die Verlängerung von 45 Tagen erfolgreich abwehren
und zudem bis zum Ende dieser 90 Tage keine weiterführende Sperre aus dem ordentlichen Verfahrens erhalten.

Die Antwort also: Theoretisch ja, wenn auch eher unwahrscheinlich.

5) Wird Blatter der Zugang zum Home of FIFA und die Kommunikation mit Mitarbeitern ab sofort verwehrt und wenn ja, wie wird das kontrolliert?

Diese Frage müssten Sie an die FIFA richten. Sie ist zuständig für die Zutrittskontrollen im HoF. Meines Wissens ist das Haus aber mit den dazu notwendigen technischen Einrichtungen versehen.

Apropos technische Einrichtungen, das ist der Fingerabdrucksensor zu Blatters Büro…

FIFA Headquarter

… sein Büroschlüssel gewissermaßen.

Lässt sich leicht austauschen, der Schlüssel.

Ich bleibe nach allen bisherigen Erfahrungen mit dieser und früheren Ethikkommissionen (eine hat mich ja selbst mal ohne Anhörung gesperrt und zur persona non grata erklärt) dabei, dass deren Unabhängigkeit und Transparenz weiter in Zweifel gezogen werden müssen. Natürlich wollen Borbély und Eckert, deren Ruf schon angeknackst ist, da irgendwie heil herauskommen. Wichtig ist zudem mit der Mär aufzuräumen, wonach die FIFA-Kommission „ermitteln“ würde. Unsinn. Echte Ermittlungen, und zwar strafrechtliche, führen die Justizorgane in den USA, der Schweiz und einigen anderen Nationen. Parallel dazu laufen unabhängige Recherchen in einigen Medien – derlei Recherchen haben die Strafverfahren überhaupt nur ermöglicht. Die Aufarbeitung des kriminellen Systems geschieht auf Grundlage des amerikanischen RICO-Gesetzes, die FIFA wird von der amerikanischen Justiz mit einer Mafia-Organisation (RICO) gleichgesetzt.

Was ist also am Donnerstag passiert im Königreich FIFA, was ändert sich durch einen Beschluss der sogenannten Ethikkommission?

Zunächst einmal behaupten die von Blatter bezahlten Hofschranzen, PR-Knechte und Anwälte, die Suspendierungen würden beweisen, dass der von Blatter angestoßene Reform-Prozess fruchte. Das ist eine absurde Interpretation. Diese Propagandabotschaft dient einzig und allein Joseph Blatter – und sie ist dafür gedacht, den gewaltigen Druck von Justiz und Öffentlichkeit zu lindern. Es geht letztlich darum, die Zerschlagung der RICO namens FIFA zu verhindern.

Der Reihe nach:

Joseph Blatter, gegen den ein Strafverfahren wegen Veruntreuung und ungetreuer Geschäftsbesorgung läuft, ist zunächst nur für 90 Tage als Präsident suspendiert, er kann im Januar in sein Büro zurückkehren und will das auch, damit er bis zum 26. Februar über jenen Nachfolger mitbestimmen kann, den er favorisiert. Das kann nach Lage der Dinge eigentlich nur Tokyo Sexwale aus Südafrika sein, den neben Blatter offenbar auch IOC-Präsident Thomas Bach favorisiert. Sexwale saß einst mit Nelson Mandela auf Robben Island im Gefängnis („More than just a game“) und hat es nach dem Ende des Apartheid-Regimes vom ANC-Funktionär auf wundersame Weise zum Unternehmer und Multimillionär geschafft.

Robben Island, 3. Dezember 2009

Robben Island, 3. Dezember 2009: Blatter tritt mit Sexwale gegen den Ball – ein Schauspiel für einige Hundertschaften Journalisten (mich eingeschlossen).

Dass Blatters Anwälte nun jammern, ihr Mandant sei von den handverlesenen Tugendwächtern der FIFA nicht angehört worden, ist nur Folklore und Teil der Propaganda-Offensive. Blatter fand das ja auch empörend, vor der Durchsuchung seines Büros vor zwei Wochen durch die Bundesanwaltschaft nicht gewarnt worden zu sein.

Michel Platini, UEFA-Vizepräsident und FIFA-Vize, wurde ebenfalls 90 Tage suspendiert. Zwar läuft gegen ihn kein Strafverfahren wegen der dubiosen Überweisung von 2 Millionen Schweizer Franken, doch das kann sich schnell ändern. Die Bundesanwaltschaft ermittelt auch wegen dieser „treuwidrigen Zahlung“ und könnte die Auskunftsperson Platini jederzeit zum Beschuldigten erklären, denn die Gründe dafür, warum Blatter im Februar 2011 zwei Millionen an Platini zahlte, konnten weder Blatter noch Platini belegen. Ein Vertragswerk, das während Platinis Tätigkeit für die FIFA von 1999 bis 2002 festgelegt hätte, dass zwei Millionen erst 2011 gezahlt werden sollen, existiert natürlich nicht.

Platini kann von der sogenannten Ad-hoc-Wahlkommission, die vom Schweizer Domenico Scala geleitet wird, unmöglich als Präsidentschaftskandidat zugelassen werden, denn zum Meldeschluss am 26. Oktober ist er suspendiert, und die entscheidende Frage (abgesehen von seinen vielfältigen Katar-Verstrickungen), warum er 2011 zwei Millionen von Blatter kassierte und kurz darauf die europäischen FIFA-Mitgliedsverbände auf Blatter einschwor, der damals gegen Mohamed Bin Hammam aus Katar um die Präsidentschaft kämpfte, diese Frage bleibt unbeantwortet.

Der Serienlügner Jérôme Valcke, bis vor drei Wochen von Blatters Gnaden noch FIFA-Generalsekretär, wurde ebenfalls suspendiert. Als Generalsekretär amtiert weiter der Deutsche Markus Kattner, der jenen Ticketvertrag, der Valcke zum Verhängnis wurde, mit unterschrieben hatte.

Als FIFA-Präsident wurde am Donnerstag der Rangordnung entsprechend der bisherige Senior Vice President Issa Hayatou vorgestellt, „der Sohn eines Sultans aus Kamerun“, wie Blatter stets behauptet. Der schwer nierenkranke Hayatou lässt mitteilen:

Ich werde nur interimistisch im Amt sein, bis der außerordentliche Kongress am 26. Februar 2016 einen neuen Präsidenten wählt. Ich selber werde für dieses Amt nicht kandidieren.

Ich verspreche Ihnen, dass ich bis zum außerordentlichen Kongress für die Organisation, unsere Angestellten, unsere geschätzten Partner und die Fussballfans auf der ganzen Welt mein Bestes geben werde. Die FIFA wird den Reformprozess weiterverfolgen, um das öffentliche Vertrauen zurückzugewinnen. Wir werden auch weiterhin voll mit den Behörden zusammenarbeiten und die internen Untersuchungen weiterführen, wohin sie auch führen.

Nie zuvor war der Fussball weltweit so beliebt, und darauf sollten alle, die mit der FIFA zu tun haben, stolz sein.

Hayatou hat von der einstigen FIFA-Partneragentur ISL Schmiergeld kassiert. Er steht in dringendem Verdacht, aus Katar für seine Stimme bei der Vergabe der WM 2022 eine Millionensumme kassiert zu haben. Hayatou werden allerlei andere unethische Sachverhalte angelastet. Bis Ende vergangenen Jahres hat er übrigens den Franzosen und ehemaligen ISL-Boss Jean-Marie Weber immer wieder mit Aufträgen im afrikanischen Fußballverband CAF versorgt. Weber ist jener Mann, der den größten Teil der gerichtsfest verbrieften 142 Schmiergeldmillionen der ISL verteilte, meistens in Bar, und der die Namen aller Schmiergeldempfänger mit ins Grab nehmen wird.

Bleibt der Koreaner Chung Mong-Joon, Milliardär, Sohn des Hyundai-Gründers und langjähriger FIFA-Vizepräsident. Chung wurde sechs Jahre gesperrt, weil er während der WM-Bewerbung Südkoreas für 2022 in guter alter Blatter- und FIFA-Tradition ein gigantisches sogenanntes Entwicklungshilfeprogramm auflegen wollte. Chung soll 100.000 Franken aus seiner Portokasse zahlen, beschied die Ethikkommission. Tags zuvor hatte Chung in London angekündigt, Blatter verklagen zu wollen. Chung scheint wild entschlossen, seinen Ankündigungen Taten folgen zu lassen.

Mehr Popcorn, bitte! Ein solcher Prozess der einstigen Verbündeten wäre zweifellos unterhaltsam und würde gewiss neue Fakten ans Tageslicht bringen – ohnehin werden so langsam auch interessante Dokumente ausgespielt. Doch selbst wenn Chung kneifen sollte: der Zerfall jener kriminellen FIFA-Strukturen, die unter Blatters maßgeblichem Einfluss 40 Jahre reifen konnten, ist nicht mehr aufzuhalten.

Next stop: USA. Jeffrey Webb. Schon vergessen?

* * *

Stay tuned!

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21 Gedanken zu „Nur noch 89 Tage: zu den Suspendierungen von Blatter und Platini #FIFAcrime“

  1. Meines Wissens ist das Haus aber mit den dazu notwendigen technischen Einrichtungen versehen.

    Weinreich-Leser wissen mehr: Die Tür zu Blatters Büro wurde hier im Blog ja schonmal abgebildet.

  2. Pingback: #Link11: Das Kartenhaus zerfällt | Fokus Fussball

  3. Pingback: NOlympia-Presseschau für Oktober 2015 » Nolympia

  4. Pingback: Männerphantasien, Jaws 19 und Jazz mit dem Traktor – die Links der Woche vom 2.10. bis 8.10. | Männer unter sich

  5. Und es geht weiter, immer weiter … gerade kommt die nächste Erklärung von Chung, in Südkorea werden die Pamphlete am Fließband produziert:

    Press Release October 9, 2015

    Legal actions against Mr. Blatter and the Ethics Committee

    MJ Chung, FIFA Presidential Candidate

    The unfairness of the sanctions levelled by the FIFA Ethics Committee against me in contrast to those levelled against FIFA President Sepp Blatter, UEFA President Michel Platini, and FIFA Secretary General Jerome Valcke is such that one can only conclude that it is a shameful attempt to punish me for my open criticisms of FIFA.  This shows that the investigation into my alleged violations has been fundamentally flawed and was merely an attempt to sabotage my candidacy for FIFA President.

    President Blatter, President Platini, and Secretary General Valcke who are being investigated on the suspicion of bribery, malfeasance, and embezzlement have all received 90 day suspensions.  In contrast, I have received a sanction of 6 years for violating such vague articles of FIFA Code of Ethics as “General obligation to collaborate,” “Duty of disclosure,” and “confidentiality.”  This is a most blatant miscarriage of justice.

    The Ethics Committee is sanctioning me not for my alleged violations of “vote-trading,” “the appearance of offering a benefit,” and personal donations but for my criticisms of the Ethics Committee and my “attitude” during the investigation.  There is no clearer proof than this that the whole investigation has been a political ploy from the beginning.

    Through the Garcia Report that was made public in November 2014, FIFA had cleared the Korea World Cup Bid Committee of any wrongdoing, stating that the “potentially problematic facts and circumstances identified by the Report regarding the Korea 2022 bid were, all in all, not suited to compromise the integrity of the FIFA World Cup 2018/2022 bidding process as a whole.” 

    Despite this, the “vote-trading” allegation was made when the British Parliament started an investigation into England’s failed World Cup bid. The Ethics Committee initially thought that they had a strong case against me.  One of the questions it sent me on February 13, 2015 was: “Would it surprise you to learn that the Chairman of England 2018, Mr Geoff Thompson has admitted to agreeing to trade your vote for Korea 2022, in exchange for England’s vote for Korea 2022?” 

    The vote-trading allegedly took place when we paid a courtesy visit on Prince William at the Prince’s request in his suite at Baur au Lac Hotel in Zurich on December 1, 2010, one day before the vote.  When I went to the Prince’s suite, Prime Minister Cameron and Mr. Geoff Thompson were also there.  Dr. Lee Hong-Koo, former Prime Minister of Korea and Ambassador to Great Britain, was also present at the gathering.  However, in the transcript, Mr. Thomson did not even remember whether Prince William was present.  When I responded to the Ethics Committee, saying whether I would have engaged in vote trading in such company, they dropped the charge.

    On the second allegation, the Ethics Committee again thought they had a strong case against me when it sent me a transcript of an interview that the former head of the Ethics Committee, Michael Garcia, conducted with Mr. Blatter and Mr. Valcke.  According to the transcript, when they were asked about the letters that I had sent to fellow ExCo members, both Mr. Blatter and Mr. Valcke feigned “surprise.” 

    In response, I sent them copies of two letters that Secretary General Jerome Valcke had sent Dr. Han Sung-joo, the head of the Korea World Cup Bid Committee, and myself in November 2010. In the letter, Secretary General Valcke said, “[b]ased on explanations given by you and Dr. Mo[ng]-Joon Chung, please be informed that we consider the integrity of the Bidding Process not to be affected and consequently deem the matter as closed.” 

    Now, it turns out that this allegation, too, has been dropped.  That is, both allegations for which the investigation against me were initiated, have now been dropped.

    In August, media reports of an investigation into my personal donations to Haiti and Pakistan began to surface.  However, when I told them that I have been making numerous donations to countries in need of disaster relief, the allegations disappeared.

    There is a fundamental procedural flaw in the Ethics Committee’s decision to sanction me.  If Mr. Hans-Joachim Eckert, as head of the Chairman of Adjudicatory Chamber, was claiming to be the victim of defamation by me, he should have recused himself from presiding over my case.  The fact that he was allowed to render a decision was a clear breach of the legal process.

    This decision by the Ethics Committee has completely undermined the legitimacy and fairness of the next FIFA presidential election. 

    International football community is already taking note of the fact that President Blatter plans to come back to his current position after February 26, 2016, by which time the provisional 90 day sanction would have expired, if the FIFA Congress is unable to elect the next president in case no candidate can win a majority.

    FIFA is like the sinking Titanic.  If there are those within FIFA who continue to only look out for their own selfish interests while hastening FIFA’s downfall, history will judge them harshly, along with President Blatter who has morally bankrupted FIFA.

    I will mobilize all legal means available to expose the injustice of this decision by the Ethics Committee while continuing to do my utmost to reform FIFA.  This includes a formal request to the Court of Arbitration for Sport (CAS) next week.  As I mentioned in London recently, I plan to sue Mr. Blatter for the VISA-MasterCard fraud case and for getting paid by FIFA without the approval of the Executive Committee which amounts to embezzlement.  The Ethics Committee will also be the subject of my legal actions for damaging my reputation.

  6. Dass Tokyo Sexwale, anscheinend der Mann für gewisse Stunden, sich nach Namedroppings von Bach UND Beckenbauer UND Blatter im Dschungelcamp in Kitzbühel einfindet, ist auch alles nur Gästelisten-Zufall, bestimmt.

    Einige Twitterposts dieser Tage haben allerdings mit Bildmaterial eigentlich sogar erweitertes (Meme-)Humorpotenzial. :-) So vielleicht:

    Ethikkommission? Halb so wild... Mich haben's damals sogar drei Monate gesperrt.
    Ethikkommission? Halb so wild... Mich haben's damals sogar drei Monate gesperrt.

  7. Ich sachs mal so: Wenn er die Zeit bis hierhin nicht zum ausgiebigen Schreddern genutzt hat, dann frage ich mich, wie er es jemals in diese Position gebracht hat.

    Jedem ehemaligen Angehörigen des MfS tränen doch die Augen über die Zeit, die er dort – angefeindet, aber erst mal völlig unbehelligt – mit der Hand an den Akten verbringen durfte.

  8. Brauchts da heute noch den guten alten Schredder? From Russia with Chuzpe gab es doch einfach die Wasserstandsmeldung: „Wir haben alle Commodore 64 von damals zerstört und können nichts zur Aufklärung beitragen, sorry.“ Und dann war Ruhe.

  9. now thats funny, Blatter gibt der Telegrafenagentur der Sowjetunion TASS ein Interview zur Lage der Nation. Es ist einfacht, der Zwist zwischen Blatter und Platini ist eskaliert und ansonsten ist die Welt undankbar.

    […] I put these people into the office, where they are now in the Ethics Committee and they don’t even have the courage to listen to the secretary general, Platini or me. […] They made a summary investigation and three days later I was suspended.
    […] We, Ethics Committee, we are not at the service of the president, we are totally independent. This is wrong. They can be independent but they don’t need to be against me.

    Link zum Interview: Blatter: FIFA scandal provoked by Michel Platini

  10. So viele Konjunktive – und jeder Konjunktiv ist einer zu viel.

    Es sind übrigens nicht „100 Millionen Dollar“ ISL-Schmiergeld, sondern, wenn schon in Dollar angegeben: 142,5 Millionen.

    Ich dachte eigentlich, bestimmte Dinge sollten endlich sitzen, aber derlei Agenturtexte sind halt immer wieder falsch.

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