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Das Olympische Bildungsmagazin

Was vom Tage übrig bleibt (95): Infantino-Tapes, Whistleblower und ein Rüpel-Interview

Der Zürcher Tages-Anzeiger hat freundlicher Weise einen Mitschnitt der FIFA-Councilsitzung vom Mai 2016 in Mexiko veröffentlicht. Über den Komplott gegen den einstigen FIFA-Chefaufseher Domenico Scala ist ausführlich berichtet worden. Wenn ich die jüngsten Reaktionen meines Twitter-Streams richtig deute, steigt weltweit die Empörung über den Reformgegner Gianni Infantino – ist halt immer ein Unterschied, ob man (nur) Zitate liest oder ihnen auch lauschen darf.

Trauen Sie bitte Ihren Ohren (wenngleich ich nicht weiß, was und wie geschnitten wurde).

:

Hans-Joachim Seppelt und einige andere Journalisten haben gestern eine Webseite freigeschaltet, die potenziellen Whistleblowern eine gesicherte Anlaufstelle bieten soll. Erreichbar ist der Briefkasten unter sportsleaks.com und dopingleaks.com. Und da gibt es nicht nur was für die Ohren, sondern auch für die Augen:

Eine feine Initiative. An anderen wichtigen Initiativen wird anderswo fleißig gearbeitet.

Und noch ein Video mit Hajo Seppelt, das seit ein paar Tagen heiß diskutiert wird und natürlich vielen Trollen Nahrung gibt. Seppelt hat offenbar ziemlich unvorbereitet und ohne Begleitperson russische TV-Reporter in ein für ihn angemietetes Apartment gelassen und anschließend die Contenance verloren. In deutschen Medien ist mittlerweile von einem „Überfall“ die Rede. Das scheint mir in der Verkürzung kaum überzeugender als die Berichterstattung eines russischen Propagandasenders.

Der WDR behauptet nun, es handele sich um ein „widerrechtliches Interview“. Suboptimales Krisenmanagement.

Letzter Auslöser für den Besuch aus Russland war dieser Beitrag:

(Ich hatte ursprünglich einen der älteren Filme verlinkt und habe das korrigiert.)

18.40 Uhr: Eine weitere kleine aber wichtige Meldung von Michael Ashelm in der FAZ. KPMG, langjähriger Partner der ISL-Bestechungsagentur und der FIFA (u.a.), mag nicht mehr mitmachen in Zürich #FIFAcrime.

TBC

6 Gedanken zu „Was vom Tage übrig bleibt (95): Infantino-Tapes, Whistleblower und ein Rüpel-Interview“

  1. So Aufnahmen sehe ich auch immer mal bei RTL aus China. Wird Zeit, das hajo Seppelt sich mal einige Jahre lang bei deutschen Athleten nach ihrem medizinischen Begleitprogramm erkundigt und das sendet. Getreu dem Motto: Sei kein Fan Deines Landes :-)

  2. Offensichtlich hat man in der FIFA derzeit besseres zu tun, als irgendwelche Reformen voranzutreiben. Seine Macht absichern, sich bereichern, etc. Was halt so anfällt im tagtäglichen Betrieb.

    Aber das man noch nicht dazu gekommen ist, die Vertretungsberechtigungen im Schweizer Handelsregister zu aktualisieren ist interessant. Nicht das des ernsthafte Konsequenzen hätte, man kommt ja gar nicht umhin, die diversen Personalrochaden mitzubekommen.
    Man könnte es aber als weiteren Beweis für eine nicht funktionierende oder zusammengebrochene interne Kontrolle nehmen. Ich als FIFA-Mitarbeiter würde mir Mühe geben, wenigstens den Anschein zu waren.

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