BUENOS AIRES. Oops. Das ging aber flott. Saß gerade beim letzten Frühstück hier in Argentinien, als mich via Twitter diese Nachricht erreichte:
Stadt Stockholm will sich nicht für Olympia 2026 bewerben. Grund: es sollen keine Steuergelder für Olympische Spiele verwendet werden. @JensWeinreich https://t.co/jWrA1VpHW8
— Nils Kubowitsch (@nilskubo) October 12, 2018
Stockholm ist für die Winterspiele 2026 vorerst draußen. Bleiben noch zwei. Und in Calgary steht das Referendum vor der Tür.
Hab’s gleich mal den ersten Weltverbandspräsidenten und IOC-Mitgliedern gezeigt, die mir im Hilton Hotel über den Weg liefen.
Großes Erstaunen.
Sehr großes.
- Dagens Nyheter dazu: Politician message: No to the Olympic Games in Stockholm 2026
Nicht dass ich noch meine Wette mit einem Exekutivmitglied gewinne und Ende 2018 tatsächlich kein Kandidat übrig bleibt.
Hatte doch Juan Antonio Samaranch Junior, Thomas Bachs Vizepräsident und IOC-Verantwortlicher für die Winterspiele 2022 und 2026, gerade den gigantisch dämlichen Hashtag #NoCostsOlympics geprägt.
Kein Cent aus Steuermitteln solle für den OCOG-Etat in 2026 verwendet werden.
Ein olympisches Märchen.
Seit Jahrzehnten wird alles, was kostet, aus dem Organisationsetat (OCOG) in den Non-OCOG-Etat verbannt. Früher gab es halboffiziell noch einen dritten Etat, den Infrastrukturetat, der ist jetzt angeblich im Non-OCOG-Etat enthalten. Ziemlich viel Quatsch und vor allem buchhalterisches ABC. So kann noch jedes Organisationskomitee schwarze Zahlen schreiben, weil Olympia ja nichts kostet und angeblich alles, was etwas kostet, nichts mit den Spielen zu tun hat.
Propaganda.
IOC und schwedisches NOK werden Stockholm nun erklären, wie das ist mit den #NoCostsOlympics, um den Stadtrat vielleicht doch noch umzustimmen.
Stay tuned.
Sehr viel dazu in der kommenden Woche im ersten Heft des Monatsmagazins Sport & Politics. Es bleibt spannend.
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Auf zum Airport.
Bis gleich in diesem Theater. Vielleicht sogar weitere Notizen vom Flughafen.
Stockholm muss jetzt und in den nächsten Jahren einige Großprojekte wuppen, da ist kein Geld für Olympia. Es gibt auch keine allzu große Unterstützung aus der Politik für 2026. „No Cost Olympics“ zieht nicht.
— Nils Kubowitsch (@nilskubo) October 12, 2018
Jens, es gab gerade Wahlen in Schweden, unter anderem eben auch Kommunalwahlen und in Stockholm sind neue Machtverhältnisse entstanden. Daher der recht schnelle Bescheid, das war Wahlkampfthema.
Ich lass einfach mal ein Video vom Sanddünenskifahren in Peru da.
https://www.youtube.com/watch?v=5hO8A6JmAio
JW für SpOn: Dem IOC gehen die Bewerber aus
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