„Ich möchte davon ausgehen, dass diejenigen, die mir die Ehrung mit dem Heidi-Krieger-Preis für Anti-Dopingkampf zugedacht haben, mich soweit kennen, dass sie gewusst haben: Fischer-Solms war ein unabhängiger unbestechlicher Mensch, und er wird es auch danach bleiben.“
Herbert Fischer-Solms, 2012
Der Journalismus, der deutsche politische Sportjournalismus, hat einen Großen verloren, den besten Kenner deutsch-deutscher Sportpolitik. In der Nacht zum Sonntag ist Herbert Fischer-Solms gestorben. Im Dezember wäre er 76 geworden. Er hat Generationen von Journalisten geprägt, auch mich. Er war Mentor, Kritiker, väterlicher Freund, klug, hartnäckig, kämpferisch und stets optimistisch. Danke für alles, Herbert.
Es gibt erste Nachrufe von Anno Hecker („Die Stimme des Sports im Deutschlandfunk“) und von Bianka Schreiber-Rietig („Ein deutsch-deutscher Geschichtenerzähler“). Herbert war ein Mann des Radios, hier deshalb der Nachruf von Christoph Heinemann, im Radio:
Lassen wir Herbert sprechen. Ein gemeinsamer Freund schrieb mir gestern Abend, dies sei einer seiner besten Kommentare gewesen. Ein typischer Kommentar für ihn ist es allemal. Sommer 2012, damals schon pensioniert, zum Fall Drygalla:
Jonathan Sachse hat vor einigen Jahren eine Youtube-Serie mit Herbert Fischer-Solms gedreht – am Point Alpha. Es hätte kaum einen besseren Ort dafür gegeben, ein langes Arbeitsleben zu resümieren, wunderbar. Ich empfehle diese Stunde wärmstens. Natürlich erklärt Herbert darin auch, warum er vier Jahrzehnte lang im Deutschlandfunk Fischer-Solms und sogar von seinem Sohn Fiso genannt wurde. Ich bleibe ebenfalls dabei: Fischer-Solms.
Und noch einmal Fischer-Solms im Original: Seine Rede zur Verleihung der Heidi-Krieger-Medaille des DOH. Ein Preis, den es bald nicht mehr geben sollte – auch so ein Stück deutsch-deutsche Sportgeschichte, mit all ihren Irrungen und Wirrungen vor und nach dem Mauerfall, ein unendliches Thema. Nachhilfeunterricht, politische und journalistische Bildung von HFS:
2012_Fischer-Solms_Text_Heidi_Krieger-Preis_aFür unser gemeinsames Buch „Korruption im Sport“, ein Projekt des sportnetzwerks, steuerte Fiso 2006 ein Interview mit Wolfgang Schaupensteiner bei. Vieles davon ist weiterhin brandaktuell:
Korruption-im-Sport-2021-2006-Kopie-verschobenMach et jut, Junge.
RIP.
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