Die Nachricht hinter der Nachricht zur Vergabe der Fußball-WM 2030 lautet: Die WM 2034 geht an den Schurkenstaat Saudi-Arabien und das Kettensägen-Monster MBS. Klingt schräg, stimmt aber: Die FIFA agiert bei der Vergabe ihrer Mega-Events dennoch deutlich transparenter als das IOC.
Es war Joseph Blatter, der auf dem FIFA-Kongress 2014 in São Paulo von künftigen interplanetarischen Wettbewerben schwärmte. Interplanetary competitions, rief er. Zurecht wurde Blatter, der damalige FIFA-Diktator, dafür belächelt.
Ein Jahr später brach Sepps Welt zusammen, ganz irdisch: Dutzende FIFA-Offizielle wurden in den USA nach dem RICO Act wegen Organisierter Kriminalität angeklagt und zu hunderten Millionen Dollar Reparationszahlungen sowie vielen Jahrzehnten Gefängnisstrafen verurteilt. Blatter musste abtreten und wurde wenige Monate später auf höchst dubiose Weise – mit Hilfe der Schweizer Justiz – von seinem Landsmann Giovanni Vincenzo Infantino ersetzt, der nicht nur aus dem selben Kanton (Wallis), sondern demselben Gebirgstal stammt, in Blatters Nachbarort aufwuchs und auch sonst in vielerlei Hinsicht in seiner Tradition steht.
Gianni Infantino ließ an diesem Mittwoch ein vierminütiges Video über seine Propagandakanäle verbreiten, in dem er die Entscheidung des ihm hörigen FIFA Councils erklärt, zwar noch nicht interplanetarische, aber doch einen interkontinentalen Wettbewerb einzuführen: 2030 wird die Männer-Weltmeisterschaft erstmals auf drei Kontinenten ausgetragen.
Was sich auf den ersten Blick nach einem irrsinnigen Beschluss anhört, ist es gar nicht. Denn in Uruguay, Argentinien und Paraguay wird jeweils nur eine Partie gespielt, darunter das Eröffnungsspiel im legendären Estádio Centenário, das deshalb so heißt, weil es zum 100. Unabhängigkeitstag von Uruguay eröffnet wurde. 1930, während der ersten Fußball-Weltmeisterschaft.
100 Jahre später, 2030, feiert die FIFA im Centenário WM-Jubiläum. Das passt.
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