Es gibt Entwicklungen, die nichts mit Uli Hoeneß und Mario Götze zu tun haben.
Die Spitzen des Deutschen Olympischen Sport-Bundes (DOSB), Präsident Thomas Bach (FDP) und Generaldirektor Michael Vesper (Bündnis 90/Die Grünen), antichambrieren derzeit in Lima bei der IOC-Konferenz Sport for all. Für Bach hat der Wahlkampf um die IOC-Präsidentschaft längst begonnen – im September entscheidet die IOC-Vollversammlung in Buenos Aires. Vesper will dann kurze Zeit später Bachs Nachfolger als DOSB-Präsident werden – als bezahlter Präsident, versteht sich. Vergangene Woche hat das allmächtige Duo die Weichen für eine vernünftigere – und extrem aussichtsreiche – Olympiabewerbung Münchens für die Winterspiele 2022 gestellt.
- Übersicht zur Lage: Winterspiele 2022: die Entscheidung in Graubünden. Münchens Chancen. Demokratie/Transparenz vs Heimlichtuerei. Olympiafinanzen. Journalismus vs Propaganda
Der DOSB rückt von seinem Zwei-Cluster-Prinzip ab, würde bei einer neuerlichen Bewerbung (über die angeblich im Herbst die Bürger abstimmen sollen) die Widerstands-Region Garmisch-Partenkirchen extrem entlasten und Wettbewerbe von GaPa nach München und vor allem nach Ruhpolding in die Biathlon-Hochburg verlegen.
Das ist vernünftig. Der Brief des DOSB wurde in der aktuellen Rathaus-Umschau der Landeshauptstadt München veröffentlicht:
Wobei Ralf in den Kommentaren natürlich längst darauf hingewiesen hat, dass der DOSB und die Olympiabewerbungsgesellschaft 2018 das vor zwei Jahren noch kolossal anders gesehen haben:
Im Folgenden setzen wir uns mit den 18 gebräuchlichsten Thesen gegen Olympische und Paralympische Winterspiele in München und Garmisch-Partenkirchen auseinander und geben Antworten darauf. Alle Belege, die wir vortragen, sind nachprüfbar.
„München plus 4 (Ruhpolding, Inzell, Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen) wäre das ökologisch bessere Modell gewesen, das man hätte unterstützen können.“
Das ist falsch. Im Gegenteil, dieses Modell würde
- mehr Verkehr auf längeren Wegen auslösen,
- mehr Flächenverbrauch durch zusätzliche Infrastruktureinrichtungen bedeuten und
- mehr Eingriffe in Natur und Landschaft notwendig machen.
So müssten bei der Nutzung weiterer Austragungsorte zwangsläufig auch weitere Olympische Dörfer, Medienzentren und Funktionsbauten (Telekommunikation, Organisation etc.) errichtet werden. Darüber hinaus entstünde ein stark erhöhtes Verkehrsaufkommen von München bzw. Garmisch-Partenkirchen zu und innerhalb aller Austragungsorte durch Zuschauer, Verantwortliche und Medienvertreter, das mit dem bestehenden Verkehrsnetz nicht zu bewältigen wäre. Es wäre daher ein erheblicher Aufwand für den Ausbau von Straßen erforderlich, zumal entsprechende Bahnlinien nicht zur Verfügung stehen. Dieser Ausbau würde abgesehen von den enormen finanziellen Belastungen zu erheblichen Umwelteingriffen führen und wäre für das nach-olympische Verkehrsaufkommen nicht nachhaltig.
Zudem würde eine solche Ausweitung Münchens Chancen im internationalen Wettbewerb massiv beeinträchtigen, denn der Grundgedanke Olympischer Spiele ist es, Sportler/innen aus allen Kontinenten und aus den unterschiedlichsten Sportarten zusammenzubringen, um die internationale Verständigung zu fördern. Olympische Spiele sind eben nicht eine Addition von Weltmeisterschaften, sondern haben einen ausgesprochen integrativen Charakter. Sie ziehen ihre Faszination gerade aus der einzigartigen Verbindung ganz unterschiedlicher Nationalitäten und Sportarten an möglichst einem Ort. (…)
Bewerbungsfolklore.
Belege? Nachprüfbar?
Geschenkt.
Im Münchhausen-Test sind Bach & Co wieder einmal durchgefallen.
Hatte der DOSB-Boss doch 2010 im sid-Interview gesagt:
sid: Gerade hat Ruhpolding wieder seinen ausgezeichneten Ruf als Biathlon-Hochburg unter Beweis gestellt. Warum passen die Chiemgauer dennoch nicht in das Konzept für München 2018?
Bach: „Weil es dann keine Olympischen Spiele in Deutschland geben würde. Mit einer Flickenteppich-Bewerbung hätten wir keine Chance. In Ruhpolding müsste unter anderem ein zusätzliches olympisches Dorf errichtet werden, ein solches Subzentrum mit kostenintensiven Verkehrswegen ist nicht zu rechtfertigen.“
Nachtrag, 14.12 Uhr: Das Fragezeichen habe ich flink mal aus der Überschrift getilgt.
Denn das ist wohl der Auftakt der deutschen Olympiabewerbung 2022.
Der Brief von Bach und Vesper an Ude darf als offizieller Auftakt der deutschen Olympiabewerbung 2022 verstanden werden #OWG2022
— Jens Weinreich (@jensweinreich) April 23, 2013
DOSB+Wintersportverbände beraten weiterentw. Sportstättenkonzept für mögl. Olympiabewerb. #München2022. #WirfuerD dosb.de/de/olympia/oly…
— DOSB (@DOSB) April 23, 2013
Inzwischen hat der DOSB kommuniziert:
Der Deutsche Olympische Sportbund regt gemeinsam mit seinen sieben Wintersportverbänden an zu prüfen, wie hierfür die Erfahrungen aus der zurückliegenden Bewerbung genutzt werden können. Damit setzt der DOSB den Beschluss seiner Mitgliederversammlung vom 3. Dezember 2011 in Berlin um. Gleichzeitig entspricht er der Bitte des Münchener Oberbürgermeisters Christian Ude, der in der Vorbereitung auf das geplante Bürgerbegehren am 10. November 2013 um eine Stellungnahme zum Sportstättenkonzept gebeten hatte.
DOSB-Generaldirektor Michael Vesper erklärte am Dienstag in Frankfurt: „Wie in Berlin vereinbart, beobachten wir die Entwicklung in allen Bereichen aufmerksam. Sollte es zu einer neuerlichen Bewerbung kommen, halten wir es für möglich, das hervorragend bewertete Konzept München 2018 weiter zu entwickeln und anstelle der temporären Sportstätte Schwaiganger die bestehende Anlage in Ruhpolding zu nutzen.“ Geprüft werden soll im Einzelnen, die Wettbewerbe im Biathlon und Skilanglauf nach Ruhpolding zu verlegen und in dieser Region ein drittes Olympisches Dorf zu schaffen. Daneben sei auch eine Verlagerung der Wettbewerbe in der Halfpipe und der Aerials in den Münchener Olympiapark eine Option. Damit, so Vesper, könne Garmisch-Partenkirchen vor allem im Hinblick auf die Größe seines Olympischen Dorfes entlastet werden.
Vesper machte deutlich, dass die Prüfaufträge bewusst so früh wie möglich öffentlich gemacht werden sollten: „So ist genügend Zeit, um die Rahmenbedingungen zu klären und verlässliche Fakten als Grundlage für den Bürgerentscheid am 10. November in den betreffenden Städten und Gemeinden sowie die Entscheidung des DOSB im Herbst dieses Jahres vorzulegen. Nach der Entscheidung des IOC über die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2020 und den politischen Entscheidungen im September wird der DOSB gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen und den beteiligten Partnern über eine Bewerbung entscheiden.
15.27 Uhr: Die demnächst wichtigsten Termine für eine Olympiabewerbung 2022:
- Sommer 2013: Überarbeitung der alten Bewerbungsunterlagen, Machbarkeitsstudien für Ruhpolding (Langlauf, Biathlon), den Olympiapark München (neu mit Aerials und Halfpipe) und ein drittes Olympisches Dorf near Ruhpolding/Schönau
- 7. September 2013: Vergabe der Olympischen Sommerspiele 2020 durch das IOC (geopolitisch nachrangig für 2022)
- 10. September 2013: Wahl von Thomas Bach zum neunten IOC-Präsidenten
- 15. September 2013: Landtagswahl in Bayern (mit OB Christian Ude als SPD-Spitzenkandidat)
- 22. September 2013: Bundestagswahl
- 10. November 2013: angeblich Bürgerentscheide in den für 2022 einbezogenen Städten und Gemeinden
- 14. November 2013: Meldeschluss für die Olympiabewerbung 2022 beim IOC
In einem Punkt haben sie ja Recht: Über die Chancen der Bewerbung brauchen sie sich dieses Mal keine Gedanken zu machen. Das IOC ist ja froh, wenn sich überhaupt ein Dummer findet, der sich bewirbt.
Jens, du hattest ja mal angenommen, dass München die Bewerbung verschleppen würde, weil sie mit den Wahlen und den „Wahlen“ im September kollidieren würde.
Ist das in deinen Augen jetzt hinfällig oder wird am 10. September immer noch entschieden, ob München Lust hat oder nicht?
Schau Dir mal die Abläufe an. Die Ablehnung in Graubünden hat da Türen geöffnet, weil eine historische Chance entstand: Die Winterspiele werden Dir auf dem Tablett serviert. Oslo ist natürlich noch eine Gefahr, die letzten Umfragen dort waren positiv, jedenfalls positiver als noch vor ein, zwei Jahren.
Doch zu München: Einen „echten“ Wettbewerb hätten Bach und Ude nicht gewagt, vor allem wegen der Wahlen im September.
Doch schon im Dezember 2012 hat Vesper eine kleine Runde in FFM versammelt und gecheckt, wo das Geld herkommen könnte, um die Planungen zu aktualisieren. Schwaiganger/GaPa war das Problem.
Wo das Geld herkommt, weiß ich nicht, schätze, das bezahlt Ude aus seinem Stadtsäckel, vielleicht machen AS&P/Proprojekt auch mal einen Sonderpreis.
Jedenfalls: Als Graubünden Nein sagte, hatten Bach und Ude keine Argumente mehr. Die Formalien werden in dem Dokument da oben beschrieben: Ude schreibt an die Wintersportverbände resp DOSB als Herr des Verfahrens (wg IOC-Charta), die debattieren und lassen Bach/Vesper antworten. Inzwischen hat Ude eine Arbeitsgruppe eingesetzt (mit seinem Mann Weber), und es kommt etwas in Gang.
Bleiben noch viele Fragen offen, die Wahlausgänge natürlich auch. Aber ich finde absolut, mit so einem Konzept (GaPa macht das, was es schon immer gemacht hat, s. Alpine WM 2011/Ruhpolding und Schönau machen das, was sie schon immer gemacht haben/Freestyle-Events vor Massenpublikum im Olympiapark etc) kann man sehr gut antreten, das halte ich per se für nachhaltig, das kann man verkaufen.
So ungefähr …
Danke für die schnelle Antwort! Bin da auch absolut bei dir, was Chance und Konzept betrifft.
Das alte Bach-Argument, dass du weiter oben aufgeführt hast, war mit den Spielen in den Westalpen (Albertville und Turin) ohnehin leicht zu widerlegen. So schlimm wie dort bekommt das kleine Bayern die Abstände zwischen den Ortschaften gar nicht hin. :-)
nolympia.de: Neuer Aufguss von München 2018
SZ (Printausgabe vom 25.04.): Nein bleibt Nein
Berchtesgadener Anzeiger: Olympia nun doch mit Ruhpolding?
Dass der Bürgermeister nicht einbezogen worden sein sollte in die Überlegungen überrascht mich nun wieder. Oder vielleicht auch nicht. Kaum zu glauben.
Hamburger Abendblatt: Mehr Veranstaltungen in den Stadtteilen
Kommentar von Rainer Grünberg im Hamburger Abendblatt: Und ewig lockt Olympia
Heiner Effern und Silke Lode in der SZ: Doppelt gefragt hält besser
ludwig-hartmann.de: Liquidationsabschluss der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH
dpa: Münchens neuer Olympia-Plan: Es hagelt Bürgerentscheide
Felix Müller und Matthias Holzapfel im Merkur: Neuer Plan: Vier Entscheide für Olympia
nolympia.de: Goliath gegen David, oder: Wie die Sportdemokratur funktioniert
Merkur: Olympia 2022: „Für uns wird es billiger“
Wochenblatt: Hohe Kosten, Umweltbelastung: Grüne im Landkreis Traunstein gegen Olympia 2022
spd-muenchen.de: „Risiken sind kalkulierbar, Image-Gewinn unbezahlbar“
gruene-muenchen.de: Grüne lehnen die Bewerbung Münchens für Olympische Winterspiele 2022 ab
dpa: Münchner Entscheid im November?
nolympia.de: Nur die allerdümmsten Kälber…
CSU Garmisch-Partenkirchen definiert Rahmenbedingungen für Garmisch-Partenkirchen in Grundsatzpapier:
„Olympiabewerbung 2022 mit Vernunft und Verantwortung“
Download unter http://www.csu-gap.de.
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt:
„Olympia 2022. CSU stellt Bedingungen“:
Fünf-Punkte-Positionspapier definiert die Zustimmmung für neues Bewerbungskonzept und fordert verbindliche Zusagen.
http://www.merkur-online.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen/olympia-2022-stellt-bedingungen-2946929.html
Peter Reinbold im Merkur: Olympia 2022: CSU stellt Bedingungen
nolympia.de: Aktuelle Chronologie: Juni 2013
Radio Schweden:
Winter-Olympiade 2022 nach Stockholm?
Schweden will sich für die Austragung der Olympischen Winterspiele im Jahr 2022 bewerben. Der Wintersportort Åre bei Östersund sowie die Hauptstadt Stockholm würden, falls sich das Schwedische Olympische Komitee mit seiner Bewerbung durchsetzen kann, als Austragungsorte in Frage kommen.
http://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=2108&artikel=5557903
Ein Freund aus Oslo sagt mir, die schwedische Bewerbung sei nicht ernst zu nehmen. Kann natürlich auch sein, dass der Norweger als solcher den Schweden als solcher nicht …
nolympia.de: Nolympia lehnt Bewerbung für 2022 ab
Merkur: X-Games-Baustelle sorgt für Ärger
thelocal.no: Olympic bid divides Oslo residents
ödp: ÖDP München gegen Olympia-Bewerbung
Oh. Bis jetzt mehr dagegen in Oslo? Interessant. Und dann noch die Proteste in Brasilien und in der Türkei. Das kann noch interessanter werden. Überrascht mich etwas, muss mal mit meinen Gewährsleuten dort ins Gericht gehen, die etwas positver berichtet hatten.
WDR, die story (Montag, 1. Juli 2013, 22.00 – 22.45 Uhr): Alpen abgezockt – Berge, Schnee und Billiglohn
WDR, die story (Montag, 1. Juli 2013, 22.00 – 22.45 Uhr): Alpen abgezockt – Berge, Schnee und Billiglohn
http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsbeitraege/2013/0701/alpen.jsp
Da schau an….:
Seite nicht gefunden
Fehler HTTP 404
Liebe Nutzer,
leider ist die von Ihnen gewünschte Seite nicht verfügbar. Dies kann mehrere Ursachen haben.
[…]
Merkur-Online (Garmisch-Partenkirchner Tagblatt) vom 30.6.13:
„Berge, Schnee und Billiglohn“
WDR-Film über Garmisch: Touristiker fürchten Böses
http://www.merkur-online.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen/film-wdr-reihe-die-story-ueber-garmisch-partenkirchen-touristiker-fuerchten-schlimmes-2981979.html
dpa: Votum pro München?
nolympia.de: Etikettenschwindel München 2022 – Der Schmäh mit der Tourismus Initiative München
gruene-gap.de: Kreisgrüne lehnen erneute Olympiabewerbung strikt ab
Dominik Hutter und Katja Riedel in der SZ (Printausgabe vom 23.07.): Neue Probleme für Olympia-Bewerbung
sid: Bach: Wahlsieg kein negativer Effekt für München
Dominik Hutter in der SZ: München unterwirft sich den Auflagen der Uefa
Die Kommentare zum SZ-Artikel zeichnen aus meiner Sicht ein interessantes Bild der derzeitigen Stimmungslage in München.
nolympia.de: Bewertung der geplanten Bewerbung für Olympische Winterspiele „München 2022“ durch das Netzwerk Nolympia
newsinenglish.no (22.08.): Majority opposes Olympics in Oslo
newsinenglish.no (19.08.): Costs, chief’s exit jeopardize ‘OL’
CIPRA (23.08.): München 2022: Olympia ohne Worte
newsinenglish.no: Oslo’s Olympic bid draws more fire
suedostschweiz.ch: „Osloer sagen Ja zu Olympia 2022“
http://www.suedostschweiz.ch/sport/osloer-sagen-ja-zu-olympia-2022
newsinenglish.no: Oslo said ‘yes’ to Olympics after all
Matti Lieske in der Berliner Zeitung: München 2022: Verlorene Sache
Lars Spannagel im Tagesspiegel: Bach kommt – und Oslo auch
Konzeptstudie „München 2022“ –
Download unter http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtinfos/Olympia2022.html
BR: Traunsteiner Kreistag stimmt für Bewerbung
Merkur: DOSB votiert geschlossen für Olympia 2022
René Hofmann in Sueddeutsche vom 1.10.13:
„Ja zu einem Wagnis“
„[…] Wie das Rennen ausgeht, ist allerdings völlig offen.
Niemand sollte sich von den optimistischen Einschätzungen der hiesigen Olympia-Lobbyisten in die Irre führen lassen. Die Spiele 2022 werden im Juli 2015 von dem gleichen Gremium vergeben, das München beim letzten Mal krachend durchfallen ließ: der IOC-Session. Es wäre blauäugig zu glauben, München starte als Favorit, weil es zum zweiten Mal antritt. Die Chancen auf die Spiele werden von vielen Faktoren beeinflusst – und keineswegs alle sind günstiger als zuletzt. Dass die Biathlon-Wettbewerbe nun in Ruhpolding geplant sind, wo es bereits ein Stadion dafür gibt, ist zwar sinnvoll und wird helfen einige Olympia-Gegner zu befrieden. Aus der internationalen Sicht aber ist es ein Nachteil, weil nun vier Olympia-Zentren vorgesehen sind. So eine Zersplitterung kommt nicht gut an.
Zudem trifft München auf gefährliche Konkurrenz. Oslo ist zwar neu im Rennen, kann aber mit dem Charme der Spiele werben, die 1994 in Lillehammer viele verzückten. Almaty in Kasachstan wird Stimmen aus Osteuropa und Asien binden. Dass dem IOC seit kurzem ein Präsident vorsteht, der aus Deutschland kommt, ist ebenfalls eher ein Nachteil denn ein Vorteil. Der Ringe-Zirkel achtet gerne darauf, dass einem Land nicht zu viel zukommt und der Chef neutral bleibt. Münchens zweiter Anlauf ist deshalb kaum weniger gewagt als der erste.“
Es ist zwar Kaffeesatzleserei – aber persönlich würde ich noch ergänzen:
Thomas Bach kann kein Interesse haben, seine Präsidentschaft schon zu deren Beginn mit einer Vergabe von (aus IOC-Sicht unwichtigen) Winter-Spielen nach Deutschland zu „krönen“. Verlockender scheint die Begleitung der Vergabe von Sommer-Spielen nach Deutschland als kröender Abschluss einer IOC-Präsidentschaft.
Darauf setzen vielleicht auch die Sommersportverbände im DOSB, die nun nochmal zustimmen, München in ein gewagtes Rennen zu schicken. Danach ist die Bahn frei für eine deutsche Sommer-Bewerbung.
nolympia.de: Pressemitteilungen des Netzwerks Nolympia
BR: Kommunen verschicken umstrittenen Flyer
So sollen die Bürger von Garmisch-Partenkirchen „überzeugt“ werden:
Merkur: Chef der Autobahndirektion Süd: Ohne Olympia passiert im Straßenbau nichts vor 2030
insidethegames.biz: Barcelona will not bid for 2022 Winter Olympics and Paralympics, it is claimed
Heiner Effern in der SZ: Startschuss für die Olympia-Kampagne
BR, SchleichFernsehen: Helmut Schleich zur Münchner Olympiabewerbung
dpa: „NOlympia“ geht zuversichtlich in Bürgerentscheid
Bayern 2: Unfaire Ratsbegehren in Bayern
taz-Kommentar von Martin Reeh: Debatte Olympia, WM und EM: Die verpasste Chance
Peter Mühlbauer für heise.de: Olympia-Bürgerentscheid mit Informationsdoping
Heiner Effern in der SZ: Fünf Argumente gegen fünf Ringe
Bayern 2 (26.10.): Der Bayernkommentar von Nikolaus Neumaier: OlympiJa – oder lieber doch nicht?
Joseph von Westphalen in der AZ (25.10.): Verantwortungsbereit
gruene-fraktion-bayern.de (24.10.): Naturzerstörung, Mietpreis-Explosion, Knebelverträge: So macht Olympia unsere Heimat kaputt
BR, Rundschau (24.10.): Alle gegen die Grünen
22 gute Gründe für München 2022:
http://o-ja-22.de/gute-gruende/
Öhhm…ja….
Ach das ist herrlich. Bin grad erst durch.
Kann man ja auch grade in Sotchi erkennen.
etc.
Die Mär von der Ankurbelung der Wirtschaft darf nicht fehlen!
Genau, in London. Überwachung wurde massiv ausgebaut!
Und nun halten wir so lange die Luft an oder hauen mit der Faust auf den Tisch, bis wir sie bekommen!!
Beschluß des DAV-Bundesjugendleitertages zu München 2022:
BR: Garmisch-Partenkirchner fürchten Kosten und Folgen
Sat.1 Bayern: Grüne starten Kampagne gegen München 2022
sid: Olympia-Gegner: “Nicht die Deppen des IOC”
Bayern plus, Servus Bayern: Schnee bunkern – Für Olympia 22
nolympia.de: Kritisches Olympisches Lexikon: Stadtratsbeschluss 6.10.2010
Heute bei sport inside: Olympisches Ringen
Morgen beim BR: Münchner Runde: Was bringt Olympia Bayern?
Eurosport-Kommentar von Sigi Heinrich: München braucht Olympia nicht
BR, Abendschau: Live aus München I: Pro und Contra Olympia 2022
BR, Abendschau: Live aus München II: Vor dem Bürgerentscheid zu Olympia 2022
crienglish.com: Beijing, Zhangjiakou co-bid for 2022 Winter Olympics
AZ: Das sagen die Gegner der Spiele in München
SZ-Kommentar von Thomas Kistner: Rebellion des Wintersports
NOlympia München: NOlympia sagt, wie es wirklich ist – Die Mythen und Halbwahrheiten der Olympia-Bewerber
BN: Besser für Garmisch und Bayern: Nein zum Olympiaspektakel beim Bürgerentscheid am 10. November
Thomas Schmidt im Merkur: Geld und Spiele
Heiner Effern in der SZ: „Bei uns, da wird es eng“
BR, Kontrovers: Hop oder Top – Der Bürgerentscheid zu Olympia 2022
BR, Rundschau: Pro-Olympia-Durchsagen: Münchner S-Bahn ändert Winterspiel-Werbung
Morgen bei quer: Knebel-Spiele: IOC verkauft olympische Idee
SZ: Große Kartenumfrage zur Münchner Bewerbung
Katja Riedel in der SZ: „Wer die Spiele will, muss ein paar Kröten schlucken“
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft: Vorrang für Bildung und Erziehung statt Milliarden für IOC und Konzerne
Andreas Rüttenauer in der taz: Wahlbeobachter nach München!
nolympia.de: Die Mythen und Halbwahrheiten der Olympia-Bewerber – Teil 2
Thomas Kistner in SZ vom 9./10.11.13 (print):
„Im Schatten des Fußballs
[…]
Eine fachliche Expertise hätte erbracht, dass 2018 zwar an Südkorea vergeben, der Sommer 2020 aber günstig ausschaut.
[…]
Nur hätte das mit Bachs Karriereziel kontrastiert: Bei der IOC-Session im September in Argentinien wurde auch über den IOC-Präsidenten entschieden. Zweimal Deutschland, das hätte es nie gegeben.
Nun soll wieder München ran.
[…]
In der Realität hätte München zwei Hürden zu nehmen. Da ist erneut der Faktor Bach: Der Mann ist ja nun IOC-Chef, und eine deutsche Bewerbung, ein deutscher Spiel-Veranstalter gar, wäre pikant für den Funktionär, der seit 2006 den nationalen Sport führte und vier nationale Bewerbungen aus nächster Nähe scheitern sah.
Was will Bach? Will der neue deutsche IOC-Chef als erste Amtshandlung 2015 einen deutschen Olympiaort verkünden? Mag er sich zu Amtsbeginn gleich ein Heimatprojekt aufbürden, das ihn fast die ganze Amtszeit verfolgt?
[…]
Wären da nicht deutsche Sommerspiele 2028 oder 2032 verlockender? Die werden erst 2021 vergeben, im Zenit der Ägide Bach. Oder 2025: Gäb es kein passenderes Abschiedsgeschenk für den scheidenden Ringe-Chef, der bis dahin viele ihm verbundene Mitglieder berufen hat?
Hürde zwei: Die Wintersport-Lobby im IOC lässt erstaunlich offen erkennen, dass sie zu Bewerber Oslo tendiert. Die legendäre Großschanze am Holmenkollen und das märchenhafte Lillehammer hatten schon die Spiele 1994 geprägt.
[…]“
BR: DAV-Delegierte stimmen gegen Olympia 2022
Sebastian Kemnitzer in der taz: Gegen Knebel – Vor dem Votum über die Spiele 2022 kritisieren die Gegner den Größenwahn des IOC
BR-Video: Tag vor Bürgerentscheid – Gelingt der erste Schritt zum Wintermärchen 2022?
SRF-Video: Sportwelt blickt nach Bayern
Das war’s dann wohl für Olympische Spiele in Deutschland auf viele Jahre.