Im Sport spielt die Glaub- und Vertrauenswürdigkeit seiner leitenden Mitarbeiter eine herausragende Rolle. Haupt- und ehrenamtliche Funktionäre im Sport sollten – orientiert an den in seinen Leitbildern formulierten Grundsätzen – Vorbildwirkung entfalten. Bundestrainern/-innen und Stützpunktleitern/-innen sind viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene anvertraut, so dass es gerade bei ihnen in besonderem Maße auf Vertrauenswürdigkeit und Vorbildwirkung ankommt. Dies gilt auch im Hinblick auf breite öffentliche Wirkung vieler Sportarten und die damit einhergehende Publizität jedes auftretenden Problemfalls.
— Michael Vesper, DOSB-Generaldirektor
Vorsorglich, falls die Propaganda darauf hinaus laufen sollte, dass künftig auch die Stasi-Richtlinien und die entsprechenden Überprüfungen gelockert oder ganz und gar aufgegeben werden sollten, stelle ich ein wichtiges Dokument zur Diskussion. Anbei also als pdf-Datei und nachfolgend komplett als jpg ein Brief aus dem Oktober 2006, in dem DOSB-General Michael Vesper (Bündnis 90/Die Grünen) ausdrücklich im Namen seines Vorgesetzten Thomas Bach (FDP) darum bittet, dem organisierten Sport im damals zu novellierenden Stasiunterlagengesetz weitere Überprüfungsmöglichkeiten einzuräumen. Momentan aber hört man, es gebe Bestrebungen, Überprüfungen für die kommenden Winterspiele in Vancouver nicht mehr durchzuführen.
Vesper argumentierte im Oktober 2006 u. a.:
Die finanzielle Förderung durch das Bundesministerium des Innern, dessen Zuwendungsrichtlinien und die damit verbundene Erwartungshaltung eines „sauberen Sports“ spielen ebenfalls eine wichtige Rolle für die Beurteilung des Sachverhalts, In diesen Richtlinien werden die Spitzenverbände des Sports ausdrücklich verpflichtet, keine Personen zu beschäftigen, die früher für die Stasi tätig waren. Somit verlangt die Bundesregierung vom Sport explizit, Fälle von Stasi-Verwicklungen aufzudecken und die ggfs. notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Ohne fortgeltende Überprüfungsmöglichkeiten könnte der Sport dieser Aufgabe in den Bewilligungsbescheiden nicht in dem zu Recht erwarteten Umfang entsprechen.
Wie den jährlichen Berichten der Bundesbeauftragten zu entnehmen ist, sind die dort liegenden Unterlagen bisher nur zu ca. 60% erschlossen und ausgewertet. Es steht daher zu erwarten, dass in den kommenden Jahren noch viele Unterlagen gefunden werden, aus denen sich eine Verstrickung von Mitarbeitern/-innen des deutschen Sports in Aktivitäten der Stasi ergeben könnte. (…)
Es wäre den Bürgerinnen und Bürgern nicht zu vermitteln, dass die Bespitzelung und Denunziation von Mannschaftsmitgliedern nunmehr plötzlich keine Rolle mehr bei der Besetzung von Führungspositionen im Sport spielen soll.
Hier das komplette Schreiben:
Dass Herr Vesper überhaupt noch in einen Spiegel schauen kann.
Ach, Tsetse, ich glaube, er schaut sogar gern in Spiegel. Da hat er kein Problem.
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