… geht an, nun ja, ich kann es nicht leugnen: Sie geht an mich.
Okay, vielleicht war ich nicht der erste, der das Dankeschön von Lamine Diack und Clemens Prokop entgegen nehmen durfte. Aber vielleicht einer der ersten paar Dutzend Journalisten. Denn im Pressezelt auf dem Maifeld, das ich noch von der Fußball-WM kenne (damals aber war es luxuriöser ausgestattet, zum Beispiel mit einem Café des IOC- und FIFA-Sponsors), sah ich exakt drei Journalisten arbeiten. Das Zelt wird sich bald füllen.
Jedenfalls, ich freue mich sehr darüber, mit diesem Dokument meiner erfolgreichen WM-Teilnahme die Leser hier zu überraschen. Ich meine, Usain Bolt dagegen muss noch einige Tage auf seine Belobigung warten.
Mir wird gleich ganz heimelig, denn die Familie der Leichtathletik empfängt die Berichterstatter mit offenen Armen. Die letzte Urkunde in diesem Sport, an die ich mich erinnern kann, erhielt ich 1984 für einen fulminanten 400-m-Lauf von 55 Sekunden. Aber ich schweife ab, wer will das schon wissen.
Die Frage ist, warum erhält man bei der WM-Akkreditierung, fünf Tage vor WM-Eröffnung, als Journalist schon eine Urkunde? Warum erhalten Journalisten überhaupt Urkunden? Nun, das ist zu einer schönen Familientradition geworden. Ich habe auch etliche Danksagungen, Achtung!, von Juan Antonio Samaranch in irgendeiner Kiste liegen. Von Jacques Rogge ebenfalls.
Ich weiß noch, als mich bei meinen ersten Olympischen Spielen 1992 in Barcelona jemand fragte: „Hast Du eigentlich schon Dein Diplom abgeholt?“ Mein Diplom? „Das gibt es doch immer bei Olympia.“ Und tatsächlich, es lag eine Urkunde mit Samaranchs Unterschrift bereit – gedruckt natürlich, nicht Original.
Was mich zu einer anderen Episode bringt: Ich habe auch ein Autogramm Samaranchs, das hing mal einige Jahre an der Tür meines Arbeitszimmers. Zu diesem Autogramm kam ich so: Bei der IOC-Session 1995 in Budapest wollte ich an einem Abend, es war ein Termin bei einem IOC-Sponsor mit den Stargästen Katarina Witt und Samaranch, ein Interview mit dem IOC-Boss für die ARD-Sportschau führen. Ich versperrte dem Spanier also kurzentschlossen den Weg und muss dabei eine ziemlich blöde Figur gemacht haben. Noch bevor ich etwas sagen konnte, zückte er einen Stift, unterzeichnete eine der Postkarten, die seine Sekretärin bereit hielt und marschierte weiter, bevor ich das Missverständnis aufklären konnte. Denn ich war ja kein Autogrammjäger, fühlte mich jedenfalls nicht als solcher.
Das Kurzinterview bekam ich erst am nächsten Abend.
Und warum die Urkunden schon zu Beginn, bei der Erstellung der Akkreditierung verteilt werden? Ich werde mal nachfragen. Bei Olympischen Spielen, habe ich mir mal erklären lassen, ist man deshalb dazu übergegangen, zügig die Diplome zu verteilen, weil die meisten Reporter in der Hektik der Schlusstage vergaßen, die Papierchen abzuholen.
Na das fängt ja schon mal gut an. Glückwunsch zur erbrachten Leistung und was ist schon so ein
mickrigerGrimme Online Award dagegen? (Also bitte mal die Grafik oben rechts ersetzen. ;))Jetzt freue ich mich schon viel mehr auf die WM, die ich natürlich hier, aber auch
als einfacher Konsumentvor dem Fernseher verfolgen werde. Da denn am liebsten alles was in Metern gemessen wird und nicht in hundertstel Sekunden.Pingback: Jens Weinreich
irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, daß Du Dich auf die WM sehr freust…
(schön für uns Leser)
Und wie er sich freut! Gibt es eigentlich wieder ein Gewinnspiel? ;)
Gibt’s tatsächlich IOC-Urkunden, auch bei Winterspielen? Ich habe keine im Schrank gefunden. Nur die Origami-Vögelchen aus Nagano …
Und die ersten Erinnerungsfotos werden auch schon vor der WM geschossen. Ungemixt privat, natuerlich
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11579042/61129/Bildungsminister-Rupprecht-trifft-einen-Weltrekordler-in-Loewenberg-Ministerialer.html
(Leider ohne Foto)
congrats :)
Diplome kann man ja bekanntlich nie genug haben. Vielleicht akzeptiert dich dann ja auch Frau Pechstein als kompetenten Gesprächspartner…^^
Vermutlich gibt es das Diplom nach Auswertung der Einverständniserklärung zur Zuverlässigkeitsprüfung in Verbindung mit der Auswertung relevanter Sicherheitsüberprüfungen …
Somit wird die Harm- und Arglosigkeit der akkreditierten Journalisten offensichtlich offiziell diplomiert. Herzlichen Glückwunsch…
Da kann ich auch nur gratulieren. Freue mich auf deine und R. Hartmanns Berichterstattung von der WM, während ich weiterhin die heile Welt in den Bergen geniesse (ich frage mich nur manchmal, wo das ganze Geld eigentlich hin geht…. man frisst sich selbst sozusagen die Haare vom Kopf…). Ich wünsche dir wirklich vor allem viel Spass, denn spassig ist es ja mit der IAAF und dem DLV eigentlich immer…
@ Tine/Heidi: Du scheinst vergessen zu haben, dass R.Hertmann seine WM-Karriere 2003 hat ausklingen lassen. Oder weißt Du mehr und er taucht als junger Schreibgott wieder auf? Viel Spaß beim Wandern und Klettern und wasweißichnochalles in den Bergen!
Ich weiss mehr!!! Er ist sozusagen die Überraschung auf der Pressetribüne. Zumindest ist das der letzte Stand den ich vernommen habe. Viele Grüsse!