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Jens Weinreich

Ask me anything! #IOC-countdown6

BUENOS AIRES. Muss noch Schulden abarbeiten, nachdenken, Themen entwickeln, auf Ideen hoffen, mit Leuten sprechen, um Dokumente betteln, von Eingebungen träumen, skypen, Hintergründe aufhellen, Dinge begreifen, Rückengymnastik machen, mich rasieren, das Dossier fertigstellen, frühstücken, IOC-Präsidentschaftskandidaten um einen bestimmten Gefallen bitten, ans Finanzamt schreiben, ein Konzept abgeben, Interviews führen, Interviews geben, Termine arrangieren, Leuten auflauern, Texte dichten, bloggen, twittern, fotografieren, Freunde treffen (dienstlich), Texte lesen, Informationen sortieren, Zeug übersetzen, Excel-Dateien pflegen und in Grafiken umsetzen, jammern, mich streiten, whatsappen, alles mögliche notieren und archivieren … und irgendwann ein Buch vorlegen – kurzum: alles nicht zu schaffen.

Deshalb heute eine einfache, aber vielleicht sogar sinnvolle Lösung, für alle, die hier vorbei schauen.

Ask me anything* …

… zur IOC-Session, zu den bevorstehenden Entscheidungen, zur Berichterstattung, zu Arbeitsbedingungen, zum Buchprojekt, zu den Sommerspielen 2020, zu den Präsidentschaftskandidaten …

Ask me anything … heute, Mittwoch, den ganzen Tag über.

Oder besser: Lasst uns, lassen Sie uns ein bisschen diskutieren.

Ich werde versuchen, aus meinem Büro im Hilton alle Fragen einigermaßen zeitnah zu beantworten.

ba-office

Und ich werde versuchen, einige Fragen direkt weiterzugeben – an IOC-Mitglieder, an Olympiabewerber, an etliche andere, wenn mir gerade der oder die richtige/n über den Weg laufen sollten.

Die erste Frage stelle ich mir selbst:

Prinzenalarm im VEB Kranbau #IOC-countdown7

BUENOS AIRES. Prinzenalarm. Mal wieder. Felipe, der Prinz von Asturien, schlendert vorbei. Er ist schwer im Geschäft mit Madrid 2020 und hat sich schon vor zwei Wochen zwei volle Tage frei geschlagen für die Proben daheim in der spanischen Hauptstadt.

Dauerbloggen hatte ich versprochen. Es ist manchmal schwierig. Mit der Arbeit und überhaupt. Bin zwar schon wieder elf Stunden auf den Beinen, komme aber erst jetzt zu einigen Zeilen aus meinem Office, der Lobby des Hilton, außerdem ist das Internet ne Katastrophe. Der Zirkus ist schon gut besucht. Als letzter IOC-Präsidentschaftskandidat, wenn ich das richtig sehe, traf vor einer guten Stunde Sergej Bubka ein, der in Rio mit der IOC-Koordinierungskommission beschäftigt war.

#IOC-Dienstmeldung: Etliche Direktoren haben gerade eingecheckt. In Aktion: Dibos, Coates, Ramsamy – denke mal, alles sichere Stimmen für den Präsidentschaftsfavoriten Bach, der gerade den deutschen Botschafter in Argentinien zu Gast hatte. Ching-Kuo Wu gibt Interviews. Dazu der künftige WADA-Chef Reedie, Hickey; Fasel flaniert. Bubka mit Team zum ersten Meeting. Und Gilady platziert sich, natürlich, er ist der Herr der Hotellobbys. Frankie Fredericks nimmt einen Snack zu sich. Gerardo Werthein, Nouveau Riche und Gastgeber der 125. IOC-Session, erkundigt sich bei den Kollegen nach dem Befinden. „Wenn Ihr was braucht, lasst es mich wissen.“ Werthein hat bereits vom Deal mit dem Scheich profitiert, als Buenos Aires vor zwei Monaten in Lausanne die Olympischen Jugendspiele 2018 zugesprochen wurden. Nun muss er liefern und Madrid unterstützen.

Charakteristisch für Puerto Madero sind übrigens gelbe Kräne …

hiltonkran

… und damit ist diese IOC-Session doch ziemlich DDR-geprägt.

Your questions, please! Interview mit Thomas Bach

BUENOS AIRES. Spagat, Spagat. Schaun mer mal, ob ich das hinkriege, auch dieses Thema seriös und öffentlich zu verhandeln.

Ich eröffne einen neuen Beitrag für das gerade kurz angekündigte, am Dienstag, High Noon in BA, anstehende Interview mit dem IOC-Präsidentschaftskandidatenfavoriten von der Freien Demokratischen Partei Deutschlands, Thomas Bach.

12 Uhr mittags in Buenos Aires ist 17 Uhr MESZ. Bis dahin nehme ich jede Art Fragen an das UDIOCM entgegen – auf den üblichen Vertriebskanälen.

In diesem Sinne: „Einheit in Vielfalt“!

Projekt 18? #IOC-countdown8

[caption id="attachment_17786" align="aligncenter" width="425"]FDP-Wahlplakat 2002 FDP-Wahlplakat 2002[/caption]

BUENOS AIRES. Nach erster durchwachter Nacht beginnt der Tag doch mit einem Lächeln.

Lese gerade von einer Umfrage, die dpa zu den Lebenskrönungaussichten des FDP-Mitglieds Thomas Bach in Auftrag gegeben hat. Da heißt es:

Der Glaube an eine Wahl von Thomas Bach zum ersten deutschen Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ist unter den Deutschen nicht besonders ausgeprägt. Nur 18 Prozent erwarten, dass der Präsident des Olympischen Sportbundes am 10. September beim IOC-Kongress in Buenos Aires die Nachfolge von Jacques Rogge antreten kann. Dies ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa.“

Dazu fiel mir sofort das Zwischenergebnis unserer Expertenumfrage hier ein.

Buenos Dias, Argentina #IOC-countdown9

BUENOS AIRES. Ich bin krank. Kann mir jemand helfen, bitte, es ist dringend!

Seit ich eben im Flieger die Lichter des erwachenden Buenos Aires sah und kurz darauf die Casa Rosada, summe ich fast ununterbrochen einen, nun ja, Song …

Wird diese fiebrige Krankheit vergehen, irgendwann?

(Nun aber richtig, reiß dich zusammen, Weinreich, back to work.)

Es startet: der 24/7 Blog bis zum 11. September.

* * *

Hola, liebe Freunde, Feinde, sportpolitisch Interessierte, Mitstreiter, Buchkäufer, IOC-Mitglieder, Lobbyisten, DOSB-Mitarbeiter, copy-paste-Experten etc pp.

Um 6.59 Uhr Ortszeit (alle Zeitangaben ab jetzt in Ortszeit) ist der IOC-Präsidentschaftskandidatenfavorit mit der LH 510 am Aeropuerto de Ezeiza angedockt. Danach ging es mit Blaulicht in die Innenstadt, Richtung Puerto Madero, ins Hilton Hotel, das schon jetzt eine kleine Festung ist. Die Sicherheitsmaßnahmen sind bereits vor dem großen Ansturm beträchtlich.

#Symbolbilder: Die Lobby des Hilton, am Morgen noch etwas verwaist.

IOC-Countdown (immer noch 10 Tage): ich bin dann mal weg #BuenosAires2013

Liebe Leute, es wird ernst. Und spannend. Bin auf dem Weg nach Buenos Aires zur wichtigsten Personalwahl der deutschen Sportgeschichte.

Über Scheich Ahmad Al-Sabah, meinen Lieblingsscheich, und dessen Wahlhilfe für Marius Vizer und seine Vorliebe für Thomas Bach inklusive seiner Auseinandersetzung mit Bach in Lausanne ist hier aus (fast) erster Hand von vor Ort umfangreich und durchaus anschaulich berichtet worden. Fein, dass einige, die dieser Tage darüber berichten, sich der Fakten bedienen, natürlich ohne eine Quelle zu nennen (weniger fein, aber im Journalismus dominierend).

Man kann die Umstände nicht ändern. Ist so. Schaun mer mal.

Zu den Aufregern des Tages habe ich ein bisschen getwittert, schon auf der Reise. Melde mich Sonntagnachmittag irgendwann aus jener Stadt, die für ein paar Tage olympische Hauptstadt wird: Buenos Aires.

Euch und Ihnen bleibt bis dahin: Mein Buch kaufen, Prämien buchen, weitersagen! Noch hat nicht ein herkömmliches Medium und haben auch nur wenige Blogs darauf hingewiesen. Dabei lohnt es sich, Pionierehrenwort!

Lesebefehl für die Doping-Sportausschuss-Sondersitzung am Montag! Grit Hartmann hat hier alles zusammengestellt, was man dazu wissen muss – und hat auch Unklarheiten/Ungenauigkeiten in der Dopingstudie (#kinderdoping) beseitigt.

IOC-Countdown (11 Tage): Kandidat mit Säbel oder: Bach lässt Anwalt Schertz schreiben (II)

tl;dr: Summary for the rapidly growing international audience on this independent journalistic website devoted to transparency in sport, the fight against corruption in sport, investigative journalism and the so-called Olympic movement:

Thomas Bach, widely seen as the favorite in IOC’s presidential race, which will be decided in Buenos Aires, September 10th, but losing ground in several polls, continues to get nervousobviously.

He has hired Berlin-based lawyer Christian Schertz, who continues to send emails and letters with threatening content to journalists for doing their job – which means: they investigated, they asked questions. […]

* * *

[caption id="attachment_17669" align="aligncenter" width="580"]Thomas Bach, Angela Merkel Foto: Regierung Online/Grabowsky[/caption]

Vor zwei Wochen habe ich erwähnt, wie der so genannte Prominentenanwalt Christian Schertz in Namen des IOC-Präsidentschaftsfavoriten Thomas Bach (FDP) die freie Journalistin Grit Hartmann unter Druck setzt. Auf einfachste, höflich und fachgerecht formulierte Fragen zu Bachs Vergangenheit als Fechter in Tauberbischofsheim (und seiner medizinischen Betreuung) gab es keine inhaltliche Antwort.

IOC-Countdown (12 Tage): eine Bitte an alle Diskutanten, stille Leser, Besucher, Neugierige, Freunde, Feinde … #crowdsourcing

Liebe Leute, es wird bis zum 10. September zahlreiche Interviews, Beiträge, Huldigungen, Porträts etc pp über den Noch-IOC-Präsidentschaftskandidaten Thomas Bach von der FDP geben. Was in meinen Stream gelangt, also vor allem Twitter, Google Alerts etc pp, das werde ich kaum verpassen. Allerdings kann es bei Abrufen aus dem Ausland immer mal Rechte-Probleme etwa in öffentlich-rechtlichen Mediatheken geben. Und so flink ist das Internet unterwegs meist nicht.

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Mir geht es vor allem um Töne und Videos. Ich bitte darum, so viel wie möglich mitzuschneiden (oder sonst irgendwie zur Verfügung zu stellen), hochzuladen, zu verlinken und mir zu schicken. Alles kann natürlich hier in den Kommentaren abgeladen werden. Sollte die Dateien zu groß sein, dann vielleicht Dropbox oder Yousendit oder andere Tools Eurer/Ihrer Wahl. Am besten immer gleich mp3 oder mp4. Vielen Dank!

Ich weiß, dass eine solche Bitte für manche vermessen klingt. Allerdings nicht für, nun ja, nennen wir sie Digital Natives oder wie auch immer. Viele Leute spielen virtuos die Klaviatur dessen, worum ich da bitte. Ich erinnere mich, zum Beispiel, an die wunderbaren Situation während der Olympischen Spiele in London.

Doping in Deutschland: Stellungnahme des BISp

Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft hat eine 39 Seiten umfassende Stellungnahme zum umstrittenen und teilweise hysterisch diskutierten Dopingforschungsprojekt veröffentlicht.

Ich habe das Papier quer gelesen und bemerkt:

  • Das BISp kommt darin außerordentlich gut weg. Perfekt gearbeitet attestiert sich das Institut – und bietet auch eine Erklärung für die Aktenvernichtung an, alles nach Recht und Gesetz, schon 2006, also zwei Jahre bevor der IOC-Präsidentschaftskandidaten-noch-Favorit und oberste Dopinggegner des Landes die Initiative zu diesem Projekt ergriffen … ach, lassen wir das.
  • Das BISp argumentiert im Sinne des DOSB, wenn notiert wird, dass die Forderung nach einem Dopinggesetz auf der Basis der vorgelegten Forschungsergebnisse und der aktuellen Gesetzgebung nicht nachvollziehbar sei.
  • Der Teilbereich der Uni Münster am Forschungsprojekt kommt gut weg. Im Übrigen hat Münster sich auch finanziell am Projekt beteiligt. Die Humboldt Uni eigentlich auch, aber indirekt: denn über ein zweites, inhaltlich viel verworreneres und fürstlich dotiertes Projekt, von dem manche Leute bis heute nicht wissen, was es sollte und was es gebracht hat („Translating Doping“) war die Arbeit von Giselher Spitzer finanziert worden, der deshalb am BISp-Projekt ehrenamtlich mitwirkte.
  • Der Teilbereich der Humboldt Uni kommt ziemlich schlecht weg. Grobe wissenschaftliche Mängel werden attestiert. Interessant finde ich in der Tat den Vergleich zwischen Antragstellung der HU und dem Ergebnis. Da passt einiges nicht, vor allem: Strukturelles und Analytisches bietet auch das 804-Seiten-Papier kaum – IMHO.

(In einer Grundfrage ist ja nun die Süddeutsche Zeitung, die im Juli das Thema groß entdeckte, inzwischen klammheimlich zurückgerudert. Die Autoren sprechen nunmehr vom „systemischen“ Doping in der Alt-Bundesrepublik, so wie Spitzer seit 2011, und nicht mehr vom „systematischen“ Doping, wie die SZ wochenlang geschrieben und damit die Richtung der landesweiten Berichterstattung vorgegeben hatte.)

Ich habe von der HU und den am Projekt beteiligten Personen zwar schon viel gelesen (Arbeiten und Äußerungen), aber wenig bis nichts, was die Darstellung des BISp wirklich erschüttern bzw als Falschdarstellung entlarven würde. Das liegt ganz gewiss allein an meinen Erkenntnis- und Wissenslücken bzw Schwächen. Oder auch nicht.

Thomas Bach: Lebenssachverhalte im nationalen Interesse (III). UDIOCM sagt dem Sportausschuss ab

Hoppala, und schon folgt der Nachtrag zu den vielfältigen Lebenssachverhalten.

Am Tag des Besuches beim Bundesinnenminister fand der deutsche IOC-Präsidentschaftskandidaten-noch-Favorit die Zeit, seinen Besuch am Montag bei der Sondersitzung (ausnahmsweise öffentlich, heißt es) des zahn- und meist auch willenlosen Sportausschusses des Bundestages abzusagen. Dort soll das Forschungsprojekt Doping besprochen werden.

Hier sein Schreiben an die DLV-Vizepräsidentin Dagmar Freitag (SPD):

[caption id="attachment_17691" align="aligncenter" width="724"]Seite 1 Seite 1[/caption]

IOC-Countdown (13 Tage): Lebenssachverhalte im nationalen Interesse (II)

Der deutsche IOC-Präsidentschaftskandidaten-noch-Favorit von der FDP war gestern zu Gast beim Hauptsponsor des deutschen Spitzensports – im Bundesinnenministerium.

[caption id="attachment_17707" align="aligncenter" width="585"]Thomas Bach zu Besuch bei Sportminister Hans-Peter Friedrich Zu Gast bei Freunden, Quelle: BMI[/caption]

Ich weiß jetzt nicht wirklich, worüber die beiden Sportkameraden geredet haben. Offiziell wurde dies verkündet:

Bun­desin­nen­mi­nis­ter Dr. Hans-Pe­ter Fried­rich trifft DOSB-Prä­si­dent Dr. Tho­mas Bach

Bundesregierung unterstützt die Kandidatur von Herrn Dr. Bach als Präsident des Internationalen Olympischen Komitees IOC

Am Dienstag, dem 27. August 2013, empfing Bundesinnenminister Dr. Friedrich den Präsidenten des DOSB, Dr. Thomas Bach, in Berlin. Bei dem Gespräch ging es vor allem um allgemeine sportpolitische Themen, insbesondere eine deutsche Olympiabewerbung sowie das Thema Anti-Doping-Politik.

Bundesminister Dr. Friedrich brachte nochmals die Unterstützung der Bundesregierung für die Kandidatur von Herrn Dr. Bach als Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zum Ausdruck.

Wird es vor der Abreise des UDIOCM noch ein frisches Foto mit der Kanzlerin geben?

Eines meiner Lieblingsfotos von FDP-Sportchef Bach und CDU-Regierungschefin Merkel stammt von der Gründungsveranstaltung des DOSB im Mai 2006, und es gefällt mir vor allem, weil der scheidende IOC-Präsident Jacques Rogge da noch gesünder und kräftiger aussieht und die beiden so fein beobachtet.