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Jens Weinreich

IOC-Countdown (14 Tage): die Ruhe vor dem Sturm

Ooops. Ist jemandem aufgefallen, dass der Countdown mal eben fünf Tage unterbrochen war? Ging nicht anders. Multitasking hat seine Grenzen.

Kurz einige Hinweise, was sich gerade tut in der olympischen Welt:

  1. IOC-Präsidentschaftskandidat Thomas Bach ist ein paar Tage daheim in Deutschland. Wird gewiss kurz bei der Kanu-WM in Duisburg vorbei schauen.
  2. IOC-Präsidentschaftskandidat Denis Oswald weilt in Chungju/Südkorea bei (seiner) der Ruder-WM und dem FISA-Hauptsponsor Samsung. Die Samsung-Gottheit Kun Hee Lee fühlt sich nach langer Krankheit übrigens fit genug für eine Reise nach Buenos Aires. Das ist keine unwichtige Meldung.
  3. Die beiden asiatischen IOC-Präsidentschaftskandidaten Ching-Kuo Wu und Ser Miang Ng setzen sich bald Richtung Südamerika in Bewegung, wo sie vor der Final Destination Buenos Aires noch in Rio de Janeiro Station machen. Wu hat als Mitglied der IOC-Koordinierungskommission zu tun.
  4. Der Präsidentschaftskandidat Richard Carrión fliegt ebenfalls via Rio nach BA.
  5. Der Präsidentschaftskandidat Sergej Bubka, Führender in unserer Umfrage, hat in Kiew gerade die WM der Rhythmischen Sportgymnastik zu Gast, bevor er nach Rio de Janeiro fliegt, wo er als Mitglied der IOC-Koordinierungskommission für die Spiele 2016 von Samstag bis Montag eingespannt ist, bei der Judo-WM vorbei schaut und dann nach BA hetzt.

Die IOC-Mitglieder, die in Rio beim 5. Besuch der Koordinierungskommission im Windsor Atlantica Hotel an der Copacabana im Einsatz sind: Nawal El Moutawakel (Chefin), Ching-Kuo Wu, Willi Kaltschmitt Luján, Richard L. Carrión, Nat Indrapana, Alex Gilady, Patrick Joseph Hickey, Gunilla Lindberg, Julio César Maglione, Timothy Tsun Ting Fok, John Coates, Nicole Hoevertsz, Batrice Allen, Sergej Bubka, Alexander Popow.

Schon seit zehn Tagen ist Putin-Freund, SportAccord- und IJF-Präsident Marius Vizer im Sofitel Copacabana und in der Maracanazinho Arena bei der Judo-WM mächtig aktiv. Vizer hat seinen Kumpel, den Putin-Jugendfreund und Milliardär Arkady Rotenberg, Chef des St. Petersburger Judoklubs, zum Development Manager des Weltverbandes IJF gemacht. Entwicklungshilfe, klar. Vizer ließ sich für weitere sechs Jahre als IJF-Präsident im Amt bestätigen. Seinen Judo-Buddy Patrick Hickey, der einst dem Bach-Lager zuzurechnen war und der Geschäfte in Aserbaidschan macht (Europäische Spiele), in die Hall of Fame der IJF aufgenommen:

[caption id="attachment_17653" align="aligncenter" width="600"]Pat Hicky, Marius Vizer (c) IJF Pat Hicky, Marius Vizer (c) IJF[/caption]

Hach, und am Wochenende war wieder Sepp-Blatter-Turnier auf dem Sepp-Blatter-Fußballplatz in Ulrichen, quasi Sepp-Blatter-Gemeinde. Sepp Blatter hat viele Sepp-Blatter-Freunde empfangen, den Sepp-Blatter-Franz und den Sepp-Blatter-Günni-Netzer, und diesmal schaute sogar die deutsche Nationalmannschaft der Skilangläufer vorbei. (Musste das sein, Sportfreunde?) Und am Sepp-Blatter-Tag beim Sepp-Blatter-Turnier auf dem Sepp-Blatter-Fussballplatz gab Sepp Blatter ein typisches Sepp-Blatter-Interview oder nur einige Sepp-Blatter-Wortfetzen und kündigte einmal mehr eine Sepp-Blatter-Rolle-Rückwärts an: die wegen Korruption nach Katar in die Sommerhitzehitze vergebene Fußball-WM 2022 wird wohl in den Winter verlegt. Hach, was bringt das weiter für schöne Schlagzeilen und künstlichen Medienhype, der Recherche überflüssig macht.

IOC-countdown (19 days): all you need is … information about the IOC Session 2013 and its decisions #IOCpresidency #OG2020 #2020sports

If you get the right information, you can probably make the right decisions in all three IOC polls.

There are three important decisions to be made by the 125th IOC Session in Buenos Aires, Argentina, early next month.

Over the next few weeks I am going to offer you some basic information, some PR stuff (see below :), some exclusive stuff (see below and check the blog), a lot of rumors, analysis and as much independent journalistic research as I am able to do.

I do think the legions of well paid spin doctors and olympic PR people can not really direct me since I am not cashing for their advertising campaigns on my blog – this is a huge difference to other olympic devoted online and offline media.

  • I will run a 24/7 blog covering IOC meetings in Rio de Janeiro and Buenos Aires including the 125th IOC Session.
  • I will use Twitter extensively – most of my tweets will be in English.
  • After all my IOC ebook will be published at the end of September – in German only.

My blog posts will be written in German as well, with some exceptions. If you don’t read German, try Google translation, it should be much better than my poor English.

If you are interested in really independent journalism and research, consider to support my crowdfunding project, buy my ebook and be a part of this new journalism project.

I recommend, of course, my special offer – check it out.

I invite you to take part in the discussion.

  • If you got information to be published and/or background information, don’t hesitate to contact me. (Give a shit on NSA and other agencies.)
  • Share this blog and its posts on social media.
  • Subscribe to my newsletter.

Some polls, basic information, PR and useful links – please, take your time! Have your vote, please.

1) 125th IOC SESSION BUENOS AIRES, ARGENTINA

IOC-Countdown (20 Tage): BREAKING: die fünf schwulsten Sportarten in Russland

Fantastisch, was manche Blogger drauf haben. Hier also, als Crosspost und weltexklusiv, die Enthüllung von Mutti, der Libero: die fünf schwulsten Sportarten in Russland. Demonstriert vom mächtigsten Mann des Weltsports.

* * *

Platz 1: Judo ist der ideale Gay-Sport für alle, die es verschwitzt und hart mögen. Das Outfit sieht dabei nicht nur zufällig aus wie im Saunaklub, auch körperlich kommt man(n) beim gemeinsamen Toben auf der riesigen Matte schnell zu Sache. Deswegen völlig zu recht auf Platz eins.

Platz 2: Solo-Synchronschwimmen ist bei vielen Gays ganz groß im, nun ja, Kommen. Anmutige Bewegungen im kühlen Nass zu flotter Bee-Gees-Musik – und nur Du allein mit Deinem Körper.

[caption id="attachment_17568" align="aligncenter" width="500"] Foto: flickr.com / jedimentat / CC BY 3.0[/caption]

IOC-Countdown (21): Bin ich käuflich?

Auf Top-Level-Ebene des IOC geht ein herrliches Gerücht herum, wie mir gerade zugetragen wird.

Man erzählt sich, das UDIOCM wolle mich kaufen.

Oh, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Mir hat es noch gar nichts gesagt.

Dabei bin ich natürlich käuflich, habe meinen Preis öffentlich gemacht und sogar als Sonderangebot kommuniziertDort kann man mich kaufen – und einiges mehr.

Greifen Sie zu!

Wer mich nicht kaufen und/oder sich nicht am Buchprojekt beteiligen will, der kann sich im Wahllokal austoben:

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IOC-Countdown (22 Tage): und noch zwei Umfragen #OG2020 #coresports2020

Sorry, war den ganzen Tag unterwegs. Deshalb im Countdown heute nur Kleinigkeiten.

Obwohl, für Spanien/Madrid, Japan/Tokio und die Türkei/Istanbul ist es natürlich keine Kleinigkeit, ob sie Olympiagastgeber 2020 werden oder nicht. Die Entscheidung fällt am 7. September auf der IOC-Session in Buenos Aires. Bis dahin sind die Wahllokale geöffnet:

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Eine weitere Entscheidung trifft die IOC-Vollversammlung in Argentinien: Zu den 25 olympischen Kernsportarten für die Sommerspiele 2020 (plus Rugby Sevens und Golf) kommt eine Sportart hinzu, dann sind die maximal 28 Sportarten wieder erreicht. Nach dem Schock des Februars, als Ringen aus der Liste der Core Sports gestrichen wurde, und der Erleichterung Ende Mai, als Ringen unter acht Bewerbern doch wieder auf die Shortlist für Buenos Aires kam, deutet fast alles darauf hin, dass die Ringer unter dem neuen FILA-Präsidenten Nenad Lalovic (Serbien) und mit Unterstützung aus Russland, den USA und sogar Iran das Olympia-Aus abwenden.

Ab ins Wahllokal:

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Die aus deutscher Sicht natürlich wichtigste, weil voraussichtlich historische IOC-Entscheidung mit dem UDIOCM, das in der Blog-Abstimmung schon von Sergej Bubka überholt wurde:

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Abschließend die wirkliche Kleinigkeit: Es gab tatsächlich noch ePost auf meine Anfrage vom Freitag, denn Sergej Bubka hatte versprochen, heute detailliert darauf zu antworten, was sich mit der offiziellen IOC-Antwort aber erledigt hatte. Verstanden?

IOC-Countdown (23 Tage): Achtung, Interviewritis. Vorsicht, PR!

Der denkende aufgeklärte Teil der Menschheit muss jetzt sehr sehr tapfer sein. Eine Welle von großflächigen Interviews beginnt die Altmedien zu überschwemmen. Der scheidende IOC-Präsident Jacques Rogge erklärt seine herausragenden Leistungen der vergangenen zwölf Jahre (basically: Reformen weiter geführt, die sein Vorbild und ehemalige Gönner, der Oberreformer und vermutlich gewesene KGB-Mann Juan Antonio Samaranch eingeleitet hat), der kommende IOC-Präsident bzw Noch-Präsidentschaftsfavorit Thomas Bach erläutert, nur gelegentlich von eingestreuten Kritik-Sprengseln unterbrochen, wie er sich das so vorstellt als Chef des Olympiakonzerns.

Kurzum:

Wenig davon ist ernst zu nehmen.

Interviewritis.

Als Journalismus getarnte PR.

Nonsens statt Recherche.

Heute zum Beispiel macht in der altbackenen und noch immer dominierenden PR-Wortfetzenverwertungsmaschinerie absterbender Medien folgende Titelstory bzw das dazugehörige Interview mit dem IOC-Präsidenten aus der Berliner Zeitung Der Tagesspiegel die Runde:

[caption id="attachment_17468" align="aligncenter" width="600"]Tagesspiegel, S.1 18. August 2013 Tagesspiegel, S.1, 18. August 2013[/caption]

Huch. Da sind Wladimir Putin und seinesgleichen bestimmt ganz aufgeregt, wenn der „IOC-Chef“ etwas „fordert“.

(Wenigstens steht in der Zeitung, dass Rogges „Forderungen“ bei den chinesischen KP-Bonzen und KP-Milliardären vor fünf Jahren nicht ganz so erfolgreich waren.)

Dementsprechend hat Putins Sportminister und langjähriger Intimus Witali Mutko, FIFA-Exkomitglied, ein Mann aus Putins ersten Jahren als Politiker in St. Petersburg, nach der KGB-Karriere, heute auf der Abschlusspressekonferenz der Leichtathletik-WM klein bei gegeben und die Forderungen erhört.

#justkidding

Ich erspare mir Romane. Dem Thema Medien widme ich mich ausführlich im Buch „Macht, Moneten, Marionetten“.

Lesen wir kurz, was der homophobe Hardliner Mutko heute gesagt hat:

IOC-Countdown (24 Tage): demaskierende IOC-Email nach Fragen an Präsidentschaftskandidaten #anti-gay-law #Sochi2014

Eine Summary der gestrigen Email- und Wortwechsel.

Am Freitagmorgen habe ich angesichts der verschärften weltweiten Diskussionen um Putins Anti-Homosexuellen-Gesetz und der Äußerungen von Jelena Isinbajewa, Botschafterin des IOC für die Youth Olympic Games (YOG) und Bürgermeisterin des Olympischen Dorfes 2014 in Sotschi, den sechs IOC-Präsidentschaftskandidaten einige Fragen gestellt.

Bis zum Abend ließ Sergej Bubka ausrichten, er wolle die Fragen am Montag beantworten. Richard Carrión ließ mitteilen, einer seiner Mitarbeiter werde sich telefonisch melden.

Thomas Bach, Ser Miang Ng, Ching-Kuo Wu und Denis Oswald schwiegen.

Spätabends, 22.31 Uhr, schickte mir Emmanuelle Moreau aus dem IOC Press Office eine Message des IOC-Generaldirektors Christophe de Kepper und des IOC-Kommunikationsdirektors Mark Adams. Sie schreiben, die Kandidaten hätten sich miteinander verständigt (was ich aus diversen Quellen bereits wusste) und um diese offizielle Mitteilung gebeten.

Ich möchte diese Email nicht unbedingt als Antwort auf meine Fragen bezeichnen. Denn Fragen werden nicht wirklich beantwortet.

Das ist typisch für das IOC.

Es ist auch typisch für die meisten Präsidentschaftskandidaten.

Möchte gar nicht zu viel hineinheimsen und interpretieren, sondern will an diesem Beispiel einfach mal zeigen, wie Kommunikation in dieser Szene meist funktioniert bzw gar nicht erst zustande kommt.

An einem anderen Beispiel, der Recherche von Grit Hartmann (ihren Fragen an Thomas Bach und den Drohungen von Bachs Anwalt Christian Schertz), habe ich das kürzlich skizziert.

Ich werde darauf im Ebook ausführlich eingehen, weil derartige Vorgänge typisch sind für diese Branche.

Fragen kann man sich meist sparen. Fragen sind meist nur Folklore.

Mark Adams beispielsweise antwortet manchmal erst nach Wochen und dann auch nur mit wenigen Worten, meist ohne auf die Fragen und Details einzugehen. Das ist alles vorsintflutlich.

Gleichzeitig aber verbreiten manche wichtigen Leute, auch bestimmte Präsidentschaftskandidaten und deren Paladine, seit langem die Wahrheitsbeugungen, sie wären hier und da und überhaupt ja gar nicht gefragt worden.

Das ist ein wichtiger Teil ihrer Propaganda, die oft genug auch von Journalisten, die sich für Recherche nicht interessieren, übernommen werden.

Zur Dokumentation nun …

  • meine Fragen,
  • die Email des IOC …
  • … und mein Versuch, Fragen und Email irgendwie in einen Zusammenhang zu bringen.

IOC-Countdown (25 Tage): what the six presidential candidates have to say about Russia’s anti-gay-law, Isinbayeva and Sochi 2014

Wait and see.

While waiting:

I told the six gentlemen, candidates for IOC presidency, that I am going to publish their answers in length immediately upon receipt.

Over the rainbow: the olympic parallel society


A short summary of a twitter conversation which has started right after the homophobic comments made by Olympic pole vault champion and IOC’s official ambassador for the Youth Olympic Games 2010, Yelena Isinbayeva, in Moscow. Isinbayeva will be Mayor of the Athlete’s Village at the Winter Olympics 2014 in Sochi, Russia, in a country with a new anti-gay-law.

Of course one has to accept a freedom of opinion for Isinbayeva.

What did she say?

Read, for example, Mike Rowbottom at Inside the Games:

„We consider ourselves as standard people – women live with boys, boys live with women.“

„Of course, I don’t support this boycott and I’m also against this polemic,“ she said.

„I feel sorry that they try to involve the athletes into this problem.

IOC-Countdown (26 Tage): IOC-Buchprojekt, update 3 oder: wie die Crowd Journalismus und (manchmal) exklusive Informationen finanzieren kann

Kleiner Morgen-Rant auf Twitter, nachdem ich via Google-Alerts etliche ziemlich gleichlautende Agenturmeldungen las, die gerade die deutsche Medien-Landschaft überschwemmen. Zum Beispiel hier.

„Was alles an Theorien aufgebaut wird, das ist schon verwunderlich. Es gibt fünf Gegenkandidaten, die selber gewinnen wollen. Ich spreche auch mit meinen Konkurrenten, es gibt keine Verschwörung gegen mich“, sagte der 59-Jährige im Gespräch mit der Sport-Bild.

Bach will sich am 10. September in zum ersten deutschen Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees wählen lassen. Der Fecht-Olympiasieger von 1976 gilt als Favorit für das Amt des weltweit ranghöchsten Sport-Funktionärs. Laut Sport-Bild sollen jedoch mittlerweile in IOC-Kreisen die Kürzel „ABT“ und ABB“ die Runde machen. Sie stehen für „anyone but Thomas“ und „anyone but Bach“ („jeder außer Thomas“, „jeder außer Bach“).

Anderswo ist von „unspezifischen Mediengerüchten“ die Rede. Nun gut, wer keine Ahnung hat, nicht selbst vor Ort recherchiert, für den ist halt die ganze Welt „unspezifisch“.

Hier also, mein Rant:

IOC-Countdown (27 Tage): Kandidat mit Säbel oder: Bach lässt Anwalt Schertz schreiben

Ein Wiedersehen mit guten Bekannten. Der so genannte Prominentenanwalt Christian Schertz betritt mit der ihm eigenen Rigorosität die Sportbühne.

Grit Hartmann hat (auch) das heute für die Berliner Zeitung aufgeschrieben. Lesebefehl!

In dem bestens recherchierten Text werden gewisse Zusammenhänge im westdeutschen Sportsystem beschrieben. Es tauchen auf: der ehemalige Tauberbischofsheimer Strippenzieher Emil Beck, BAL- und DLV-Chef Helmut Meyer, Chefmediziner Joseph Keul, Birgit Dressel, Horst Dassler (alle verstorben), Armin Klümper (im südafrikanischen Exil) und einige ehemalige Fechter.

Behauptet wird überhaupt nichts. Es wird eine gut dokumentierte Geschichte erzählt. Fakten, Fakten, Fakten.

Für den Beitrag hat Grit Hartmann auch dem IOC-Präsidentschaftsfavoriten Thomas Bach bzw. dessen Sprecher Christian Klaue überaus höflich Fragen gestellt. Bach ist ein Zeitzeuge.

Geantwortet hat Christian Schertz, den aufmerksame Leser dieses Blogs aus meiner langwierigen juristischen Auseinandersetzung mit dem ehemaligen DFB-Präsidenten und Bach-Gefolgsmann Theo Zwanziger kennen. (In deren Rahmen der jetzige DFB-Präsident und Bach-Gefolgsmann Wolfgang Niersbach etliche Unwahrheiten … aber lassen wir das.)

Grit Hartmann schreibt in der BLZ u. a.:

Der Meister des Floretts, der auch als Funktionär eher die feine Finte schätzt, zückt den Säbel. Fragt man in aller Zurückhaltung, ob er als aktiver Sportler mal behandelt worden ist von den Freiburger Ärzte-Gurus Armin Klümper oder Joseph Keul, lässt der Wirtschaftsjurist das volle Arsenal auffahren:

Sein Anwalt Christian Schertz droht mit „Strafanzeige wegen übler Nachrede und Verleumdung“. Die mit einer solchen Frage „intendierte Unterstellung“ entbehre „jeglicher sachlicher Grundlage“.

Unterstellung? Das ist dann doch eine überraschende Interpretation für eine Frage, die Bach nicht selbst beantworten möchte. Sie hat ihn in Moskau erreicht im IOC-Wahlkampf. Dem Vernehmen nach sind die Ausläufer des deutschen Dopingtiefs auch dort angekommen, was Bachs nervöse Reaktion zu einem Teil erklären mag.

Strafanzeige wegen übler Nachrede und Verleumdung, nachdem Fragen gestellt wurden?

IOC-Countdown (28 Tage): Wer soll IOC-Präsident werden? #voting

Heute in vier Wochen, am 10. September 2013, wird in Buenos Aires der neunte IOC-Präsident gewählt.

Hier ist das Wahllokal bereits geöffnet, ich darf doch bitten:

[poll id=“25″]

Die IOC-Vollversammlung wählt am 10. September ab 16 Uhr MESZ (11 Uhr Ortszeit).

Dieses Wahllokal schließt am 10. September um 17.29 Uhr MESZ, eine Minute vor der Verkündung.

Für 17.30 Uhr MESZ ist in Buenos Aires die Präsentation des neuen IOC-Präsidenten geplant. Um 18.30 Uhr MESZ gibt er seine erste Pressekonferenz und um 20.00 Uhr MESZ einen Empfang.

Um den geneigten Blog-Besuchern die Wahlentscheidung zu erschweren, noch einmal die Programme der Kandidaten, die Anfang Juli weltweit exklusiv hier im Blog veröffentlicht wurden. Den Kandidaten ist es gemäß IOC-Ethikrichtlinien nicht erlaubt, ihre Programme öffentlich zu machen (die waren nur für IOC-Mitglieder bestimmt) und beispielsweise eine Webseite einzurichten.