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Jens Weinreich

Open letter to the IOC President and the IOC: call for action against all forms of corruption in sport

Zum Thema: Braucht es eine Welt-Anti-Korruptions-Agentur im Sport:

Open letter to the IOC President and the International Olympic Committee, gathered in Copenhagen, Denmark on the occasion of the 121st IOC Session and the XIII IOC Congress

Call for action against all forms of corruption in sport

Dear President Rogge and IOC Members,

We believe the time has come to act against all forms of corruption in sports.

We are alarmed that the sporting community is now in a situation where worldwide illegal gamblers and match-fixers are operating at all levels of sport. Their activities are a small slice of an illegal gambling market that is worth hundreds of billions of dollars and poses an imminent threat to the core values and credibility of sport.

Also, we believe that within a number of sports and national associations non-transparent and corrupt practices continue. For instance, the ISL affair in which a small group of leaders in international sport has cashed in more than 100 million dollars as secret personal commissions in return for TV and marketing rights should be met with a strong response.

We believe that there is a number of other forms of corruption in sport: human trafficking, money laundering and tax evasion. These activities are thriving thanks to the non-intervention of the sports community, local and national governments, sports sponsors, the media and other stakeholders.

We believe that the global sports community has an obligation to act as a role model of transparency, accountability and democracy if it is to promote positive social, cultural and personal values to society and youth.

The International Olympic Committee is the worldwide leader in sports. It has the moral aspirations as well as financial and political clout to show effective political leadership in this matter.

Therefore, we urge the IOC to take immediate, concrete and convincing steps to counter all forms of corruption in sport in order to safeguard the social, cultural and educational values of sport.  

We ask you to urgently consider all relevant measures, including

  • a definition of common standards of good governance and accountability
  • a strengthening of the role of the Ethical Committees in sport so they can be allowed to act truly independently and have capacity to sanction those who violate the rules
  • a modernisation of the way international federations manage democracy and transparency
  • mechanisms for exchange of information and intelligence related to corruption
  • and, if necessary, the establishment of an international anti-corruption institution for all countries and all sports

In a defining moment for world sport, we call on the IOC to take decisive steps.

The day after, Olympic Congress: IOC sperrt Journalisten aus*

Rios Olympiagastgeber, Bewerber sind sie ja nicht mehr, haben eine hübsche Weltkarte der neuen olympischen Ordnung erstellt:

rio 2016 on the olympic world map

10.05 Uhr: Moin. Das Bella Center hat sich geleert. Mehr als 1000 Reporter, die gestern nur wegen Obama und der Vergabe der Olympischen Sommerspiele 2016 gekommen waren, sind längst wieder verschwunden. Für das olympische Tagesgeschäft interessieren sich weltweit nur wenige Dutzend Journalisten. Immerhin einige mehr, als gewöhnlich die Sitzungen des IOC-Exekutivkomitees, der FIFA-Führung und anderer wichtiger Weltverbände verfolgen. Aber doch eine erschreckend kleine Zahl.

Olympia 2016: Rio gewinnt, Ohrfeige für Obama

Ich setze mit der Abstimmung fort. Die Präsentationen gibt es hier. Gerade hat IOC-Chef Jacques Rogge die Kollegen gemahnt:

Dont leave the room! This is not the end of the session by far. Please stay in the room!

Da wollten wohl einige ausbüchsen. Sie sollen aber nun Marokkos Sportministerin Nawal El Moutawakel lauschen, Chefin der Evaluierungskommission. Sie trägt also noch einmal ihre Papiere vor, die keine Rangfolge ermitteln und somit emotionale und politische Entscheidungen ausdrücklich forcieren.

Sie sagt u.a.:

Thank you for the privilege that you granted me!

Was mich irritiert: Bei der Sondersitzung im Juni lag den IOC-Mitgliedern der Evaluierungsbericht noch nicht vor. Er kam tatsächlich erst im September heraus. Der Bericht selbst hat, im Gegensatz zu früheren Berichten, kein Erstellungsdatum. Selbst Leute aus dem Circuit haben so getan, als liege der Bericht schon länger vor. Eine Widersprüchlichkeit mehr, ich fasse es nicht.

Olympia 2016, die Präsentationen: „Obama arrived“, „the world would be a better place“

(Der Server macht offenbar nicht so mit, es gibt Probleme bei der Darstellung der Seite, was auch daran liegen kann, dass die vielen Bilddateien zu groß sind. Ich mache einige Fotos kleiner oder nehme sie raus. Bei mir läuft es auf Firefox ordentlich, im Explorer fast gar nicht.)

Setzen wir doch die Abstimmung fort

[poll id=“6″]

So Freunde, es ist soweit. „URGENT: OBAMA ARRIVED“, meldet AFP gerade. Wird aber auch Zeit.

Von A-Promis, Dichtern, First Ladies, olympischen Werten und Lieblingsrussen

Promi-Alarm in Kopenhagen. Habe eben gerade vor einem Restaurant, in dem Tokios Gouverneur zum Sushi geladen hatte, Paulo Coelho getroffen. Wir wollen morgen mal länger plaudern, kein Witz. Coelho, dessen Blog ich regelmäßig besuche, war ja auch schon mal bei der FIFA aktiv, als Brasilien die Fußball-WM 2014 erhielt. Nun ist er Rios Vorzeige-Künstler und hilft dabei, die Olympischen Sommerspiele 2016 zu akquirieren. Aus Zeitmangel gibts jetzt mal nur eine wirre Bildgeschichte zur olympischen Städtekür 2016. Vorerst. Ich bin noch bis Ende der IOC-Session hier, bis zum 9. Oktober.

[caption id="attachment_5262" align="aligncenter" width="553"]Michelle Obama entsteigt der Air Force Two Michelle Obama ist schon da … (Foto: Chicago 2016)[/caption]

Was soll ich sagen? Ich habe die First Lady gestern leider verpasst. Am Flughafen Kastrup sowieso. Und leider auch am Nachmittag im Marriott-Hotel Kopenhagen, in das Michelle Obama aus einem schwarzen, gepanzerten Chevi in den Seiteneingang schlüpfte. In der Lobby gab es einen kurzen Fototermin und einige Statements.

Der Fuchs im Hühnerstall lehnt die Petition des Dopingopferhilfevereins ab

Gerade wurde hier die Frage diskutiert, was eigentlich aus der Petition des Dopingopferhilfevereins geworden ist. Nun, die Antwort lautet: Klaus Zöllig, Vorsitzender des Dopingopferhilfevereins (DOH), hat Post bekommen. Eine Sachbearbeiterin des Bundestags-Petitionsausschusses teilt zur Petition 1-16-06-228-053614 mit:

Sehr geehrter Herr Dr. Zöllig,

als Anlage übersende ich Ihnen die zu Ihrer Eingabe eingeholte Stellungnahme des Bundesministeriums des Innern (BMI) mit der Bitte um Kenntnisnahme.

Darüber hinaus möchte ich Sie auf die Beschlussempfehlungen und Berichte des Sportausschusses – Bundestags-Drucksachen 16/13175, 16/13579, 16/5937, 16/5526, 16/4738, 16/4166 – sowie auf die Antwort der Bundesregierung – Bundestags-Drucksache 16/4264 – hinweisen. Diese können Sie im Internet unter www.bundestag.de. dort unter Dokumente/Datenbank Dokumente einsehen und ausdrucken.

Vor dem Hintergrund der Ausführungen des BMI und der angeführten Drucksachen des Deutschen Bundestages sieht der Ausschussdienst derzeit keine Anhaltspunkte für darüber hinausgehende parlamentarische Aktivitäten des Petitionsausschusses. Ihre Eingabe wird deshalb als erledigt betrachtet. Sollten aus Ihrer Sicht jedoch noch Einwände bestehen, bitte ich, diese möglichst konkret darzulegen.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

Ich habe mir die Mühe gemacht, sämtliche erwähnten Drucksachen zu verlinken. Allein diese Auflistung der Dame vom Bundestag ist schon eine Frechheit, weil sich darunter Anträge wie jener der Grünen (16/13175) befinden, die ja nicht wirklich diskutiert, sondern nur kollektiv abgelehnt wurden. Demokratie nennt man so etwas.

  • Drucksache 16/13175, Antrag der Grünen: „Dopingvergangenheit umfassend aufarbeiten“
  • Drucksache 16/13579, Beschlussempfehlung und Bericht des Sportausschusses zum Antrag der Grünen
  • Drucksache 16/5937, Beschlussempfehlung und Bericht des Sportausschusses zu 16/5526, 16/4738, 16/4166
  • Drucksache 16/5526, Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Bekämpfung des Dopings im Sport
  • Drucksache 16/4738, Antrag der FDP: „Bekämpfung des Dopings im Sport vorantreiben und Optimierungsmöglichkeiten ausschöpfen“
  • Drucksache 16/4166, Antrag der Grünen: „Bekämpfung des Dopings im Sport“
  • Drucksache 16/4264, Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP

Volldemokratisch auch das Verfahren mit Zölligs Petition: Der sagen wir: Beschuldigte, also das BMI, wird um eine Stellungnahme gebeten. Der Sportabteilungschef des Bundes sagt, er könne „fehlerhaftes Verhalten des Bundes nicht erkennen“. Dann ist ja alles gut. Damit hat sich die Sache erledigt.

Tatsächlich?

Das erinnert mich an die Geschichte vom Fuchs im Hühnerstall, die hier am Beispiel einiger Korruptionsthemen immer mal wieder erwähnt wurde.