
Die Entscheidung, Katarina Witt zum so genannten „Gesicht der Olympiabewerbung“ zu machen, ist eine nahe liegende, zielgruppenoptimierte Entscheidung. Keinesfalls sensationell, auch nicht herausragend originell, sondern clever, kühl kalkuliert. IOC-Mitglieder sind noch immer fast ausnahmslos Männer mittleren und gesetzteren Alters (wie man an jenem hochrangigen Vertreter sieht, der hier schon mal freundschaftlich und mit einigem Stolz ihre Hüfte Taille umfassen darf/Foto: Bewerbergesellschaft München 2018), und da kommt Gold-Kati an, keine Frage. IOC-Vizepräsident Thomas Bach (FDP/hier gern auch UDIOCM genannt) spricht von einer „besonderen Nuance“.
Ich sage allen Ernstes: Damit sind Münchens Chancen gestiegen. Nur dass Katarina Witt, bei allem Respekt, eben doch nicht die „erfolgreichste Eiskunstläuferin aller Zeiten“ ist, wie sie behaupten, das müssen die Münchner Bewerber noch lernen. Es ist wichtig in dieser Szene, über die deutschen Grenzen zu schauen. Sonja Henie beispielsweise oder auch Irina Rodnina – die sollte man schon kennen. Do your homework!
Egal, das wird bestimmt lustig mit der Sportpolitikerin Kati, da bin ich recht optimistisch. Für Schlagzeilen in jeder Hinsicht ist gesorgt. Es war vor einigen Jahren ohnehin einer der vielen absurden Fehler des gewesenen Leipziger Oberbürgermeisters Tiefensee (SPD), sich selbst zum Gesicht der Bewerbung zu machen – und nicht seine sächsische Landsfrau.
Im Kuratorium finden sich ansonsten die üblichen Verdächtigen, ob sie nun Schröder, Westerwelle, Beckenbauer, Sommer, Schäuble, Huber, Gruber, Schächter (ja, auch die Medien) oder Zwanziger heißen.
Der Vollständigkeit halber, weil hier im Blog ja doch einiges zur Olympiabewerbung dokumentiert wird und das auch künftig so gehalten werden soll, in Gänze die beiden Pressemitteilungen von heute