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Jens Weinreich

update Sportausschuss (6): Totengräber des Amateurfußballs

Die Fortsetzung meiner Notizen von der 68. Sitzung des Bundestags-Sportausschusses, heute mal an anderem Ort, nicht im Paul-Löbe-Haus, sondern im Jakob-Kaiser-Haus. Aber in Berlin, natürlich. Einen Vorgeschmack auf die Diskussion habe ich am Nachmittag noch aus dem Sitzungssaal 1.302 gegeben. Hier nun etwas mehr, in der üblichen Form, wie seit einem halben Jahr (fast) immer bei den Sitzungen – und später vielleicht (gua! sternburg! trebor!) noch mit einigen O-Tönen, die ich anschließend eingefangen habe.

Auch diesmal sage ich: Das war eine sehr muntere Diskussion im Sportausschuss. Inhaltlich vielleicht nicht immer hochklassig, aber doch unterhaltsam.

Ich konzentriere mich in meinen Notizen auf die zuletzt doch sehr heftig geführte Diskussion über Wohl und Wehe von Profi- und Amateurfußball, die sich an der TV-Vermarktung der Fußball-Bundesliga entzündete – und davon, nun ja, war hier auch aus sehr persönlichen Gründen viel die Rede. Denn dass zwischen den Wünschen des Präsidiums des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) einerseits und der Basis im organisierten Fußball, auch beim Konsumenten, doch beträchtliche Lücken klaffen, wurde selten so deutlich wie in dieser Debatte, die ja nicht erst im Juli vergangenen Jahres begonnen hat.

Was vom Tage übrig bleibt (23): Bestechung im Handball? Ach Quatsch!

Kommando zurück. Handball ist ein total sauberer Sport. Bestechung? I wo. Manipulation? Ach Quatsch. Von wegen Aufregung über – so die einhellige Meinung in den Medien – den vielleicht größten Skandal im deutschen Handball? Die Webmaster der offiziellen Seiten des Deutschen Handball-Bundes (DHB) und der Handball-Bundesliga e.V. haben sich gar nicht erst verwirren lassen von den Geschichten über angebliche Dauer-Manipulationen des THW Kiel. Sie schweigen einfach, es gibt nicht einmal so etwas wie eine entlastende Pressemitteilung. Spitzenmeldung der einen ist:

DHB-News: "Neue Gesichter im Aufgebot für Lehrgang und Länderspiel"

Spitzenmeldung der anderen ist:

Top News THW Kiel: Heißes Duell gegen Gummersbach

Ein Sturm im Wasserglas also? Die Herren Funktionäre haben sich selbst kontrolliert nach dem Motto: Weißt Du was? Nö. Okay, dann machen wir gar nicht erst eine Akte auf.

Eine Staatsanwaltschaft fühlte sich, wie fast immer, für derlei sportive Korruptionsgerüchte ja nicht zuständig. Bevor wir also zurückschalten zum Sport, empfiehlt sich die Zeitungslektüre. Die für mich interessantesten Artikel zum Thema:

„Zero to Hero“: der Altruist Jack Austin Warner

screenshot homepage jack austin warner

Zum Abend noch ein Stückchen fürs Herz. Über den Sportkameraden Jack Austin Warner, der in der Szene auch Jack the Ripper genannt wird, ist schon viel geschrieben worden. Ich gestehe, dass ich die wunderbare Webseite des ehrenwerten Fifa-Vizepräsidenten, der darauf sogar als Godfather bezeichnet wird, erst jetzt entdeckt habe. Ich möchte diese Entdeckung gern teilen und spreche einen Lesebefehl aus: Auf www.jackwarnertt.com kann man endlich die Wahrheit erfahren über den unvergleichlichen Altruisten aus dem Fifa-Reich, der seine Biografie „Zero to Hero“ genannt hat.