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live aus Lausanne: IOC-Seminar zur Olympiabewerbung 2022

Gruppenfoto: Scheich Ahmad, Bach, Rogge, Hickey

Einweihung des für viele Millionen aufgehübschten ANOC-Hauptquartiers im Herzen Lausannes am Montag

LAUSANNE. Moin Moin. Habe den Besuch bei der Gartenparty des Scheichs gut überstanden. Keine Festsetzung diesmal, musste nur einen kurzen Wortwechsel mit des Scheichens rechter Hand Husain Al-Musallam ertragen und den dämlichen Hinweis einer Olympia-Lobbyistin und Scheich-Geschäftspartnerin von JTA, ich solle mich den Regeln unterordnen. Habe ihr was erzählt. Sie soll sich um ihre Despoten-Klientel kümmern (Alijew, Berdimuhamedow et. al.) und mich bitte meinen Job machen lassen.

live aus Lausanne: das IOC und das FIFA-Beben, Olympia 2022 ff.

Der Olympische Geist wird in der unabhängigen und stolzen Atmosphäre, die man in Lausanne atmet, den Freiheitsgaranten finden, den er auf seinem Vormarsch bedarf.“

Pierre de Coubertin am 10. April 1915 anlässlich der Ansiedlung des IOC in Lausanne

LAUSANNE. Melde mich aus der Capitale Olympique. Seit gestern wieder auf olympischen Pfaden, die sich aber weitgehend mit den FIFA-Pfaden decken. Es bleibt unfassbar spannend. Werde bis Mittwochabend während der Events hier ein wenig bloggen, Notizen, Fotos, Links – das Übliche. Und wenn der Scheich mich lässt, dann gibt’s auch eine Fortsetzung der Gartenparty-Bilderbogen. Werde mich öfter mal auf SpOn melden in dieser Woche.

Seinen völlig durchdrehenden Kritiker Marius Vizer hat IOC-Präsident Thomas Bach inzwischen erledigt. Noch nie hat sich jemand im olympischen Bereich, der so viel aufgebaut hatte, dermaßen dämlich angestellt wie Vizer und in so kurzer Zeit fast alles verloren. SportAccord ist erledigt. Und die Präsidentschaft im Judo-Weltverband wird der rumänische Österreicher auch nicht mehr lange halten können. Ich hatte vor zwei Wochen endlich mal eine Vizer-Bach-Geschichte machen wollen, da kam dann die FIFA dazwischen. Kümmere mich jetzt nochmal drum. Unbedingt diesen Text lesen zur FIFA bzw zum Blatter-Heldenepos „United Passion“:

Was vom Tage übrig bleibt (89): Farewell tour for Jack Warner

Those were the days …

https://www.youtube.com/embed/hx-1rOneMRc

„Mahatma Gandhi said: all through history, there have been tyrants“, said Chaguanas West MP and ex-FIFA vice president Jack Warner. “But in the end, they fall.”

Irony is lost on Warner, the former history teacher who became a millionaire football official but is now fighting extradition to the United States. So too satire, if one judges from his hilarious attempt to besmirch the intentions of the United States Department of Justice on the basis of an Onion article.

Photo: King in his castle. ILP political leader Jack Warner gets "rock star" treatment at a cottage meeting after his release on bail.

But then most things bounced off the football official who was once called “Teflon Jack.” He, after all, once backtracked on a vow with the memorable catchphrase: “Yesterday was yesterday, today was today.”

And, throughout his career, he has shrugged off his own lies—such as his denial about overselling the National Stadium on 19 November 1989 or his ownership of the CONCACAF Centre of Excellence—with the most outrageous bravado.

In essence, Warner is and has always been a salesman. And he knows the one thing that matters most to the person on the other side of the table is not his CV.

Often, all that counts is his response to the time question: “What is in it for me?”

Was vom Tage übrig bleibt (88): wann räumt Blatter das Home of FIFA als Boss der Racketeer Influenced and Corrupt Organization?

In spektakulären Unterlagen und Vernehmungsprotokollen, die von der US-Justiz bislang freigegeben wurden, wird die Fédération Internationale de Football Association als so genannte RICO geführt. Die Akronym RICO steht für: Racketeer Influenced and Corrupt Organization – eine von Gangstern dominierte korrupte Organisation. Als RICO wurde in den USA ursprünglich die Mafiagruppe Cosa Nostra bezeichnet. Die FIFA, deren Präsident sich selbst gern „Godfather“ nennt, also Pate, fällt in dieselbe Kategorie.

1) Zunächst das Video der Talkrunde im Schweizer Fernsehen SRF vom Dienstag, unmittelbar nach Blatters angekündigtem Rücktritt, der ja längst nicht vollzogen ist. Im Gegenteil: Sepp treibt weiter sein Unwesen in Home of FIFA. Einige offene Punkte und juristische Fragen werden in der Sendung behandelt, die über das täglich Verhandelte hinaus gehen. Gäste: Daniel Jositsch (Strafrechtler und SP-Nationalrat), Roland Büchel (SVP-Nationalrat), Guido Tognoni, ein gewisser JW – die Diskussion leitete Karin Frei.

2) Wenn ich es recht übersehe, dann war wohl diese Geschichte von Sky am Freitagabend die wichtigste des Tages – oder?

Die Story ist deshalb so wichtig, weil sie einen weiteren Beleg dafür liefert, dass Joseph Blatter nicht nur von einer ISL-Million an Havelange, sondern von vielen anderen Vorgängen wusste, diese Vorgänge zumindest geduldet hat, weil sie ihm ins Konzept passten. Er hat sich die Stimmen von den korrupten Ganoven liefern lassen, er hat sein Wissen politisch ausgeschlachtet etc pp. Again: Er ist einer der Architekten des globalen Korruptionssystems. Unerheblich, dass ihm noch nicht nachgewiesen wurde, illegal Millionen kassiert zu haben. Er ist der Kopf der Familie. Der Pate. Der Politisch Verantwortliche. Der Nutznießer. Hier die Abschrift der Diskussion in der so genannten FIFA-Ethikkommission 2011, das Sky bereitstellte:

Was vom Tage übrig bleibt (87): der Mann, der Beckenbauer war, und die Sklaven in Katar

https://www.youtube.com/embed/ZUPfm4zsVNQ

Natürlich hat der Franz das so nicht gesagt. Es war in Wirklichkeit Schorsch Aigner, der da sprach, und wie das kam, warum das Skript nicht korrekt befolgt wurde … ach, sehen Sie doch selbst. Schorsch Aigner klärt das und vieles mehr aus seinem Leben und dem des Beckenbauers, vom den wir dachten, es sei der Beckenbauer, auf.

War das klar genug?

Eine Enthüllungsstory der ARD:

Was vom Tage übrig bleibt (86): FIFA, natürlich die FIFA

Moin, moin. Und es war auch wieder eine aufregende Nacht.

1) Das Geständnis von Chuck Blazer schon gelesen? Habe es noch in der Nacht zur Lektüre aufgearbeitet. Die herrlichsten Geschichten stehen ohnehin in der Anklageschrift und dem CONCACAF-Bericht von 2013 und einigen Medien, die darüber im Laufe der Jahre ausführlich berichtet haben. Mein Favorit ist, glaub ich, die Nummer, dass Chuck seiner Katze auch ein Appartment im Trump Tower gemietet hat – auf CONCACAF-Kosten.

2) Inzwischen hat sich auch Jack the Ripper wieder per Video zugeschaltet und eine weitere Lawine an Enthüllungen versprochen:

https://www.youtube.com/embed/Kt45bHlui9U

https://www.youtube.com/embed/ZcbuJVfhGnk

Nachtlektüre: das Geständnis von Chuck Blazer #FIFAcorruption

Die amerikanische Justiz hat das nächste Dokument zur FIFA-CONCACAF-Korruption veröffentlicht, das seit einigen Stunden weltweit verhandelt wird: Die Geständnisse von Mr. Ten Percent Chuck Blazer, dem, wenn ich korrekt überflogen habe, viel mehr als 50 Jahre Gefängnis gedroht haben.

Das Dokument:

Das Justice Department hatte bereits vor einer Woche mitgeteilt:

On Nov. 25, 2013, the defendant Charles Blazer, the former CONCACAF general secretary and a former FIFA executive committee member, waived indictment and pleaded guilty to a 10-count information charging him with racketeering conspiracy, wire fraud conspiracy, money laundering conspiracy, income tax evasion and failure to file a Report of Foreign Bank and Financial Accounts (FBAR).  Blazer forfeited over $1.9 million at the time of his plea and has agreed to pay a second amount to be determined at the time of sentencing.

Die einzelnen Geständnisse:

BREAKING: die Abstimmung zum neuen FIFA-Präsidenten

WANTED: Jack Warner, Nicolás Leoz, Alejandro Burzaco, Hugo Jinkis, Mariano Jinkis, José Margulies

Interpol Red Notices vom 3. Juni 2015

ZÜRICH. Der Wunsch der Diskutanten hier ist mir Befehl. Beleben wir also eine gute alte Tradition und beginnen schon mal mit der Abstimmung über den neuen FIFA-Präsidenten, während FBI, IRS, SFO, die Bundesanwaltschaft, Jennings & Co noch ermitteln.

Ich hoffe auf rege Beteiligung. Teilen, tweeten, empfehlen!

Die Wahl kann nach Belieben manipuliert werden.

live-Blog: das Wunder von Zürich – Sepp Blatter tritt (tatsächlich) zurück

ZÜRICH. Bin noch den ganzen Tag hier. Am Tag nach dem angekündigten Rücktritt wird dieser Eintrag laufend ergänzt – mit Links, Anmerkungen und Dokumenten. Bis zum Ende scrollen …

https://www.youtube.com/embed/RxmJDP1Dn-4

2. Juni, 18.56 Uhr: Es ist aus. Das Spiel ist aus. Aus. Aus. Aus. Ciao, Sepp. Vor wenigen Sekunden ist Joseph Blatter (79) in Zürich zurückgetreten. Es soll so schnell wie möglich ein Außerordentlicher Kongress durchgeführt werden, um seinen Nachfolger zu wählen. Sitze gerade in den Büros des Schweizer Fernsehens, wo ich nachher in Der Club live diskutiere.

Ich habe nicht gejubelt. Ich schreie nicht. Ich nehme zur Kenntnis. Bei allem habe ich doch noch Respekt vor Sepp. Auf eine bestimmte Art. Wir haben viel erlebt, in gewisser Weise auch gemeinsam. Mir gehen zwanzig Jahre Arbeit durch den Kopf, viele Jahre und Bücher davon gemeinsam mit Thomas Kistner. Ich denke an Andrew Jennings, gerade vorhin haben wir wieder telefoniert und uns gefragt, wie lange es noch dauert.

Jetzt ist es soweit. Jetzt müssen weitere Rücktritte folgen. Die UEFA muss natürlich ebenso, sorry, gesäubert werden.

Was vom Tage übrig bleibt (85): Teixeira, Rowdypublizist Köppel, IOC, Olympia 2022, FIFA-Pressekonferenz, SRF „Der Club“

Fundstücke, Kurzkritiken, Lobeshymnen, Verrisse und Lesebefehle – aktuelle Notizen vom Tage. Freue mich über jede Ergänzung und Mitwirkung.

Moin moin. Bin gleich wieder auf dem Weg in meine zweite Heimat, nach Zürich. Heute Abend (22.25 Uhr) Diskussion in „Der Club“ auf SRF 1 mit Roland Büchel (Nationalrat SVP), Walter de Gregorio, Guido Tognoni, Daniel Jositsch (Nationalrat SP) und Gastgeberin Karin Frei:

Einige Hinweise:

1) Das kam wegen der FIFA hier zu kurz: Am Sonntag hat IOC-Präsident Thomas Bach die Besetzungen der IOC-Kommissionen veröffentlicht. Wurde alles etwas umgemodelt, werde darauf bald eingehen, bin ab Sonntag beim IOC in Lausanne, da ist Zeit dafür – und auch für die Olympiabewerbung 2022.

Ich habe im vergangenen Jahr während der Sotschi-Spiele mal ein Olympic Poem verfasst, das ich „Olympiagold für ARD-Reporter im Schleimspursurfen“ nannte. Nun, dieser Reporter sitzt jetzt auch in einer der IOC-Kommissionen.

2) Gestern veröffentlicht: Der Evaluierungsbericht zur Mini-Bewerbung um die Winterspiele 2022 mit Almaty und Peking. Dazu kommende Woche mehr live vom IOC-Seminar aus Lausanne.

Was vom Tage übrig bleibt (84): FIFA, Warner, Jennings, Jauch, Oliver …

Fundstücke, Kurzkritiken, Lobeshymnen, Verrisse und Lesebefehle – aktuelle Notizen vom Tage. Freue mich über jede Ergänzung und Mitwirkung.

https://www.youtube.com/embed/sMy2HS5kESA

(1) Am jüngsten Video des Blatter-Stimmenbeschaffers und FIFA-Ganoven Jack Warner ist vieles lustig. Auch das:

(2) Ich beneide Peter Ahrens absolut nicht, die von der Jauch-Redaktion produzierte Inhaltsleere in Worte zu fassen. Er war sehr zahm, der Frühkritiker auf Spiegel Online, und gewiss auch ziemlich klug, es so sachlich und vorsichtig zu skizzieren.

FIFA-Nachbereitung

ZÜRICH. Hatte gerade auf dem Flughafen noch ein wenig Zeit, die Kommentare zu jenen Elaboraten zu überfliegen, die von mir zuletzt auf Spiegel Online verfasst wurden. Recht haben die Idioten, ich bin (alles Zitate):

  • ein Teenager
  • eine journalistische VollNULL
  • ein Nichtsmerker
  • ein kleines Journalistenlicht
  • Teil einer Spezies die mit Unvermögen glänzt
  • trunken vom Sieg über Theo Zwanziger
  • ein Herumschwadronierer

Zudem:

  • Weinreich möchte das aus Kolonialzeiten oder dem kaiserlichen Drei-Klassen-Wahlrecht stammende Abstimmungsverhalten bei der FIFA neu beleben. Das hat einen deutlich rassistischen Unterton

Gefällt mir.

Ich werde heute von zu Hause ein bisschen bloggen, muss aber nach meiner Rückkehr zunächst mal Fußball spielen. was mich vor allem interessiert, ich hoffe, da kann jemand helfen:

live aus Zürich: der Tag danach im Home of FIFA

ZÜRICH. Moin moin. Nun geht es hier also doch noch mit mir weiter. Bin gleich unterwegs auf den Zürichberg, wo Sepp in Kürze sein neues Exekutivkomitee versammelt. Mit dem schweigsamen Wolfgang Niersbach, der gestern leider so heftig mit sich und seinem Innersten gerungen hat, dass er glatt vergaß, auf dem FIFA-Kongress irgendetwas zu sagen und überhaupt mal ein Zeichen zu setzen. Leute, vergesst all den Unsinn, all die vielen Interviews – gestern war wichtig. Und da war wieder mal Handlungsstarre bei DFB/DFL-Vertretern. Wie immer. Es zählen nicht Worte, sondern Taten.

Aber gefühlige Texte über den ach so schwierigen Spagat, der einem wie Niersbach die Männlichkeit zu zerreißen droht, ob nun in einer großen „Nachrichten“agentur oder anderswo, die hat der Wolle Niersbach natürlich bekommen. Gestern durfte er auch noch in einem „Interview“ seine Sicht der Dinge loswerden, nachdem sein rückgratsloser Pressechef einen Großteil des Kongresses neben den Reportern verbracht hatte. Das ist ganz einfach.

Halten wir kurz mal fest. Natürlich ist Niersbach kein „Blatter-Kritiker“. Nie gewesen. Er ist Teil des Systems, verwoben mit Blatter, mehr noch mit Platini – und all den anderen.

So geht das, wenn man Rückgrat hat (und was anderes).

live aus Zürich: FIFA-Krönungsmesse für Kim Il-Blatter

https://www.youtube.com/embed/25odkJxv2P0

ZÜRICH. Bevor es in eine kurze Nachtpause geht, mache ich schon mal den Beitrag für heute auf. Zum vierten Mal wird der Blatter Sepp heute im Amt als Jesus-Moses-Mandela-Churchill-Martin-Luther-King-Mutter-Teresa des Weltfußballs bestätigt. Mit all diesen Personen hatte ihn kürzlich der Verbandschef der DomRep verglichen, der heute natürlich auch wieder für Blatter stimmt. 1998 gewann er gegen Lennart Johansson, 2002 gegen Issa Hayatou, 2007 wurde er per Akklamation bestätigt, 2011 wurde ohne Gegenkandidaten, nun ja, gewählt. 2015 verliert Prinz Ali aus Jordanien gegen Blatter. Für den Prinzen endet damit auch die vierjährige Amtszeit im FIFA-Exekutivkomitee. Nachdem des Prinzen Schwester Haya, Zweitfrau des Herrschers Makhtoum von Dubai, der mich freundlicher Weise mal zum Frühstück geladen hatte, vor einem halben Jahr als Präsidentin des Reiter-Weltverbandes FEI zurücktrat und damit auch die ex officio IOC-Mitgliedschaft verlor, bleibt aus der jordanischen Königsfamilie nur noch Prinz Feisal in hohen Ämtern – als IOC-Mitglied noch einige Jahrzehnte.

Aber ich schweife ab, wie so oft. Es ist ja auch eine eigenartige Welt, die wir gemeinsam da beobachten.

* * *

Kaufen, Leute, und Journalismus finanzieren. Wer gute Geschichten und ein bisschen Analyse will, kann was dafür tun:

Das Ebook “2022” soll ein kleines Handbuch zur FIFA-Korruption werden. Mit Namensregister, Zeitstrahl, Dokumenten und vielen Links. (Verspätet) ab Ende Juni, danach bis Ende des Jahres monatlich aktualisiert und erweitert. Das Nachschlagewerk für das Smartphone. Ähnlich wie „Macht, Moneten, Marionetten“.

2022

Alles was derzeit passiert und uns den Atem raubt, wird darin auftauchen und dem Versuch einer Analyse und Einordnung unterzogen. Selbstverständlich. Oder hat jemand die 281 Seiten Anklageschriften aus den USA schon studiert, die das Justice Department gemeinsam mit FBI und IRS veröffentlichte? Hochspannend. Je mehr es kaufen, desto besser wird es, klare Kiste, Recherche kostet, jeder Leser kann etwas beisteuern.

* * *

live aus Zürich: Götterdämmerung im Home of FIFA

ZÜRICH. Moin moin. Und sie dreht sich noch, die Welt des Joseph Blatter. Noch. Doch seit gestern ist vieles anders. Dieser 27. Mai 2015 war ein historischer Tag. Seit gestern dürfen sich korrupte Funktionäre, und davon gibt es im Weltsport ja noch einige Tausendschaften mehr als jene 14, gegen die Anklage erhoben wird inklusive jener sieben, die im Baur au Lac verhaftet wurden, seit gestern dürfen sich diese Typen in der Schweiz nicht mehr sicher fühlen. Dazu habe ich ein wenig gedichtet, u.a. hier auf SpOn.

Ich denke, es ist völlig offen, ob am Freitag auf dem FIFA-Kongress gewählt wird.

Auch heute werde ich das Blog tagsüber, zwischen vielen Terminen und der Produktion, als Notizblock nutzen, gewiss ausführlicher als gestern. Zunächst nochmal der Hinweis auf ein Projekt, an dem ich seit einiger Zeit arbeite und das schon wieder fünf Monate verspätet ist, allerdings bleibt es brandaktuell, wie die Welt gestern wieder begutachten konnte: Das Ebook „2022“ soll ein kleines Handbuch zur FIFA-Korruption werden. Mit Namensregister, Zeitstrahl, Dokumenten und vielen Links. Ich werde das Büchlein bis ans Jahresende monatlich aktualisieren – wer bisher vergeblich drauf gewartet hat, bekommt dafür Vergünstigungen, die sich nicht mit denen messen lassen, die in der FIFA normalerweise gewährt werden, die aber von Herzen kommen.

live aus Zürich: Razzia im FIFA-Hotel Baur au Lac #FIFAcorruption #Russland2018 #Katar2022

ZÜRICH. Und schon wieder werden sämtliche Planungen über den Haufen geworfen. Wie wunderbar! Heute morgen wurden FIFA-Offizielle im Nobelhotel Bau au Lac festgenommen, in einer der FIFA-Absteigen hier in Zürich. Die New York Times wusste das, Dank traditionell guter Kontakte zu den Law Enforcement Agencies, offenbar vorab:

Dass das FBI ermittelt, wissen wir Dank Andrew Jennings seit einigen Jahren. Ausgangspunkt waren die Drecksgeschäfte des langjährigen FIFA-Vorstands und CONCACAF-Generalsekretärs Chuck Blazer.

Es wird spannend in dieser Kongresswoche. Wer hätte das gedacht. Nicht dass der ewige Sepp doch noch Schwierigkeiten bekommt. Sein Liebling Jeffrey Webb, der Banker von den Caymans, soll zu den Festgenommenen zählen. Die NYT nennt auch Uruguays Eugenio Figueredo, den ich gestern Abend noch an der Bar gesehen habe.

Stay tuned.

Pressekonferenz in NYC heute Nachmittag. Etliche FIFA-Termine hier.

Ich bin unterwegs in der FIFA-Stadt, werde in einigen Medien berichten und hier immer mal Notizen von der Front hinterlassen.

Viel Vergnügen.

Aufstand in Sotschi: Marius Vizer attackiert Thomas Bach

Dass Thomas Bach und Marius Vizer sich nicht mögen, ist ein offenes Geheimnis. Allerdings haben beide einige mächtige Verbündete, die ihnen vor zwei Jahren halfen, die Präsidentschaften in IOC (Bach) und SportAccord (Vizer) anzutreten: Scheich Ahmad Al-Sabah und Wladimir Putin.

Beide, der Scheich und Putin, sind derzeit ein wenig angeschlagen. Die Dinge entwickeln sich.

Marius Vizer, Präsident des Judo-Weltverbandes (IJF) und der Vereinigung aller Sport-Weltverbände (SportAccord), hat heute in Sotschi die Sportaccord Convention mit einer Attacke auf Thomas Bach, das IOC und Bachs Agenda 2020 eröffnet. (Ein Teil dieser Auseinandersetzung ist eine alte olympische Debatte: Wem gehört der Sport bzw wem gehören die Olympischen Spiele? Wer soll wie daran beteiligt werden? Wie viel Macht kommt den Weltverbänden zu? etc pp)

If you want to be respected, you have to be fair …

… sagt (ausgerechnet) Vizer.

Er wirft Bach Intransparenz vor, behauptet, die Agenda 2020 bringe nichts für den Sport und die Athleten, schimpft darüber, dass der olympische Bieterwettstreit (2022 ff) kompromittiert sei, so geht es in einem fort. (Ich kann mich nicht erinnern, seit 1990 in diesem Business Ähnliches gehört zu haben – von Super-Präsident zu Super-Präsident.)

Oops.

Bach reagiert einerseits ziemlich cool und inhaltlich ohnehin auf der Höhe, er bedankt sich zwei Mal für den „freundlichen Empfang“, der unfreundlicher nicht hätte sein können, andererseits hört man ihm die Überraschung an. Er wirkt angegriffen.

Unbedingt hören und sehen:

Katar und die Handballreporter: das große Dankeschön

Everything was good! Really perfect! Very special! A new level! Good service! No problems! You can feel how they take care about us! From every single aspect this is the best championship I ever have been! Amazing! Spectacular!

War alles fantastisch jüngst bei der von Katar gekauften Handball-WM, zu der auch (mindestens) 680 Journalisten eingekauft worden sind.

Das vom WM-Organisationskomitee soeben veröffentlichte Video belegt die Symbiose von VIP-Treatment und journalistischer Zufriedenheit. Katar und der Emir und die Sportbegeisterung … sind … kurzum: ein journalistischer Traum.

Ich hatte mich im Januar so dazu geäußert:

Einige der von Katar finanzierten Journalisten hatten zwar nach der WM Erklärungen angekündigt, verzichteten aber (wenig überraschend) darauf.

Hier geht’s zum Video des Organisationskomitees …

Live-Blog zu Olympia 2024: die DOSB-Führung zieht den Fifty-Fifty-Joker – Hamburg

Für Krautreporter habe ich dazu gedichtet: Hamburg 2024: das Problem der Einmütigkeit

Der einmütige Vorschlag des DOSB-Präsidiums an Sportdeutschland lautet Hamburg.“

Hörmann hält nicht viel von Inszenierungen. Er verkündet es, ohne die Stimme zu heben und/oder eine bedeutungsschwere Pause zu machen.

19.23 Uhr: Hörmann nennt drei Hauptpunkte, die den Ausschlag gegeben hätten:

1) Stimmungslage in der jeweiligen Stadtgesellschaft
2) klares Votum der Fachverbände
3) „Expertenrunde“, die „in der Gesamtschau dessen, was der olympische Geist für das Projekt ausmachen kann, uns nochmal wichtige Hinweise gegeben hat“ … (Herrje. Was für ein Quatsch.)

19.21 Uhr:

Nicht einstimmig, sondern einmütig.“

19.16 Uhr: „Hamburg ist eine echte Agenda-City“, sagt Hörmann. Und jetzt beginnt die Arbeit.

19.14 Uhr: Mehrheit der Spitzenverbände sei für Hamburg gewesen. 18 pro Hamburg, 4 pro Berlin, der Rest für beide = unentschieden.

CIRC Report zu Doping im Radsport #UCI

Sadly, the Report confirms that greed, power, and profit – not truth – motivated UCI leaders and allowed the EPO and blood doping era to ride rampant. This is a tragic loss for all cyclists who sought to compete clean during that era, and their loss can never be forgotten.

— Travis Tygart (USADA)

Der Bericht der Cycling Independent Reform Commission (CIRC) des Weltverbandes UCI wurde mit einiger Spannung erwartet. Er vervollständigt das Bild einer verseuchten Branche. Für drei Millionen Dollar haben der ehemaliger Schweizer Staatsanwalt Dick Marty, der deutsche Ulrich Haas und der australische Ermittler Peter Nicholson recherchiert und diesen Bericht erstellt. 227 Seiten auf Grundlage von 174 Interviews (Liste der Namen ganz am Ende des Reports) und Studium ungezählter Dokumente.

Es geht natürlich auch um die Sonderrolle von Lance Armstrong.

Die Kultur des Doping existiert im Radsport noch immer, berichtet die BBC nach erster Lektüre.

Die Mitteilung der UCI:

Wird aber auch Zeit: DOSB-Leitfaden zur Olympiabewerbung 2024

Zu lange hat es gedauert. Wenige Tage vor den entscheidenden Sitzungen zur deutschen Olympiabewerbung 2024 ff. (und der Festlegung auf Hamburg oder Berlin), unmittelbar nach dem Besuch einer fünfköpfigen DOSB-Delegation in Lausanne, veröffentlicht der Einheitssportbund seinen „Leitfaden zur Olympiabewerbung 2024“. 102 Seiten. Muss das jetzt selbst erstmal studieren und äußere mich dazu auf Krautreporter, wo ich ohnehin eine Geschichte vorbereitet hatte.

Hier ist der Text: „Olympia 2024: Transparenzattacke wider Willen“

Im NDR ist man sich nicht zu blöd, daraus eine „Exklusivmeldung“ zu basteln.

Freiburger Sportmedizin: „systematische Manipulationen im Radsport und Fußball“

Die Vorgänge rund um die Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin sind in all ihren Verästelungen schwer zu durchschauen. Ich habe hier im Blog lange Zeit versucht, Informationen weiterzugeben und auf dem Laufenden zu bleiben (einfach mal unten die Tags benutzen oder den related posts folgen). Heute gewissermaßen ein bisschen Forschungs-PR, die Pressemitteilung und die Zusammenfassung eines Sondergutachtens der von Letizia Paoli geleiteten Kommission. Es geht um systematische Dopingmanipulationen im Radsport und Fußball der alten DopingBundesrepublik.  Zentrale Figur ist dabei natürlich der im südafrikanischen Exil lebende Dopingprofessor Armin Klümper, Heilsbringer einer Armada westdeutscher Athleten.

  • Dazu passt auch dieser TV-Beitrag (sport inside, WDR) von Mitte Januar, in dem es um die Frage geht, dass Steuermittel damals in Klümpers Freiburger Dopingsystem investiert wurden.
  • Letizia Paoli hat die jüngsten Dokumente zur Diskussion um die Dopingaufarbeitung in Freiburg hier zusammengefasst.

Die PM und die Kurzstudie von heute Mittag:
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Boris Jefimowitsch Nemzow (†)

Boris Nemtzow wurde vor etwa zwei Stunden in Moskau in der Nähe des Kreml erschossen. Der Sohn Sotschis hat u.a. die wahren Kosten für die Olympischen Winterspiele 2014 aufgeschlüsselt. Dazu zählen auch jene Milliarden, die enge Freunde Wladimir Putins (wie Wladimir Jakunin und Arkadi Rotenberg aus der Osero-Kooperative in St. Petersburg) abgezockt haben.

Erst vor wenigen Tagen hat Nemtzow erklärt, er fürchte, Putin werde seinen Mord befehlen.

RIP!

Ich halte es für wahrscheinlich, dass Personen, die in diesem Bericht genannt werden, hinter Nemtzows Tod stehen.

Olympiabewerbung Berlin (2000): „Unkultur im Umgang mit öffentlichen Mitteln“

Berlins Sport- und Politikfürsten biedern sich beim DOSB an, schalten Anzeigen in Berliner Tageszeitungen, beugen sich einem skandalös-intransparenten Verfahren, machen mit öffentlichen Mitteln Stimmung für die angeblich repräsentative Umfrage in der kommenden Woche und sind auch sonst sehr kreatief darin, zum Beispiel Olympiakosten zu verschleiern.

Da ich dem ulkigen Glauben anhänge, olympische Gegenwart und Zukunft habe etwas mit olympischer Vergangenheit zu tun, werde ich in den nächsten Tagen und Wochen immer mal ein süßes Dokument aus dem Fundus vergangener deutscher Olympiabewerbungen posten.

Beginnen möchte ich mit einem meiner Lieblingspapiere überhaupt, mit dem Bericht des Landesrechnungshofes Berlin zu Verschleuderung von öffentlichen Mitteln während der Berliner Olympiabewerbung 2000. Es wurden weitgehend unkontrolliert 51.305.684,12 DM verpulvert:

  • 40,3 Millionen aus dem Berliner Haushalt und
  • weitere elf Millionen vom Bund.

Niemand wurde zur Verantwortung gezogen.​ Diese gemäß Rechnungshof „Unkultur im Umgang mit öffentlichen Mitteln“ wurde auch während der Leipziger Olympiabewerbung 2012 von Buchprüfern gerügt.

Lesen. Staunen. Wundern. Begreifen.

Begreifen?

152 Seiten aus dem prallen olympischen Leben.

In Kurzfassung einige Kernaussagen aus dem Bericht, der sich liest wie eine Kopie des Leipziger Prüfungsberichts vom November 2003 bzw. umgekehrt:

Berlins Olympiabewerbung 2024: was die Bürger auf Tischdecken schreiben …

Es ist spät geworden nach dem ersten Bürgerforum des Senats zur Berliner Olympiabewerbung 2024. Mehr als 300 interessierte Bürger, PR-Leute, Medienvertreter, Sportfunktionäre, Stadtplaner, MdB, Lokalpolitiker, Olympiagegner sollten es im Ewerk gewesen sein.

  • Meine Betrachtung dazu wird am Freitagmittag auf Krautreporter veröffentlicht, wo ich kürzlich einen einführenden Beitrag zum abstrusen Wettrennen ohne Regeln und Wertungskategorien zwischen Hamburg und Berlin geschrieben habe: „Olympia 2024: Spiel mit dem Feuer“.
  • Mein Twitterstream, gut gelesen gestern Abend mit 80.000 Impressions, gibt bereits einige Eindrücke wieder.

Hier nun eine kleine Bildgeschichte. Ohne Kommentar. Es schreiben jene, die das milliardenschwere Olympia-Abenteuer finanzieren müssen: die Berlinerinnen und Berliner. Die Gäste dieses Bürgerforums waren ausdrücklich aufgefordert, ihre Gedanken, Vorschläge, Fragen, Kritik etc auf den Tischdecken zu verewigen. Als alles vorbei war, habe ich die meisten dieser Notizen im Bild festgehalten – ungeordnet, ungefiltert.

Wer neu hier vorbei schaut, sollte Suchfunktion und Navigation benutzen und erfährt viel, was er gestern nicht erfahren konnte, wäre er im Ewerk gewesen.

Wer noch mehr wissen will, sollte den Kauf des Ebooks „Macht, Moneten, Marionetten“ erwägen – kann sich damit olympisch weiterbilden und nebenbei Recherchejournalismus finanzieren, damit es hier hochklassig weitergehen und Öffentlichkeit über das Olympiabusiness geschaffen werden kann. Aufklärung tut Not, das habe ich nicht nur gestern in Berlin wieder gemerkt, sondern auch tags zuvor, als ich mich in Hamburg und Norderstedt herumtrieb. Recherchejournalismus und Faktenvermittlung sind nötig – solche Texte, oder solche, diese und jene. Sie sind nicht alltäglich.

Und nun wünsche ich eine möglichst erhellende Lektüre der olympischen Tischdecken-Notizen!
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Don Mario Vázquez Raña (†)

Foto: PASO

Don Mario Vázquez Raña (Foto: PASO)

Da ist es nur noch einer aus dem einst so mächtigen Latino-Quartett, das den olympischen Weltsport ein Vierteljahrhundert beherrschte und viel länger prägte. Nach Primo Nebiolo († 1999) und Juan Antonio Samaranch († 2010) starb Don Mario Vázquez Raña am Sonntagmittag in Mexico City. Er wurde 82 Jahre alt, hinterlässt eine Frau, fünf Kinder, zahlreiche Enkel und eine große olympische Geschichte.

Don Mario, Medien-Tycoon, ein líder del olimpismo, ein Freund Fidel Castros. Ein Vertrauensmann der IOC-Präsidenten Samaranch und Jacques Rogge. Und einst auch ein Partner von Horst Dassler.

Bleibt Jean-Marie Faustin Goedefroid de Havelange, João genannt, der am 8. Mai seinen 99. Geburtstag feiert und im kommenden Jahr als 100-Jähriger die Olympischen Spiele in seiner Heimatstadt Rio de Janeiro erleben will.

Handball: IHF and Qatar ruin the big event

Former chair of the IHF Playing Rules and Referees (PRC) Commission, Christer Ahl, takes the IHF and Qatar to task for inconsistent officiating and unfair advantages for the host nation.

(JW says: Christer Ahl has been the chairman of the IHF’s PRC for many years. Christer became a whistleblower in 2008 after the corruption and match fixing/refereeing scandal at Asia’s qualification tournaments for the Beijing Olympics. As it is good tradition in olympic sports Christer, the whistleblower, was punished by IHF pharaoh Hassan Moustafa and the powerful IOC member, OCA president and real handball boss Sheikh Ahmad Al-Sabah. Christer lost his job in 2009 when IHF elections were manipulated.)

This should have been the exciting, biennial competition, where all the focus would be on the star players and the entertainment and excitement they are able to offer. There would be an expectation of fair play and evenhanded refereeing, in the spirit of ‘let the best team win!’ But this time, the IHF and the Qatari host conspired in various ways, so that the focus instead was on the mercenaries of what purported to be a Qatari national team, the many advantages they obtained, and the totally inconsistent refereeing which often was the deciding factor in key games.

Jérôme Champagne beendet seine FIFA-Kampagne mit Attacken gegen Platini und die UEFA

„The institutions have mobilized to eliminate the only independent candidate“, sagt Jérôme Champagne.

Er hatte angedeutet, dass es nicht reichen könnte und er seine Kandidatur für die FIFA-Präsidentschaft zurückziehen müsse. Das hat er am Sonnabend mit seinem achten Rundschreiben an alle 209 Nationalverbände getan. Er ist raus.

Er hat nur die Unterstützung von drei Verbänden erhalten, brauchte aber nach den neuesten Wahlregeln, die ich immer als Lex Champagne bezeichnet habe, fünf Verbände hinter sich. Ich habe vor zwei Jahren die ersten drei großen Texte von Champagne zur Zukunft der FIFA und im vergangenen Jahr auch sein Manifesto veröffentlicht. Deshalb hier nun auch sein aktuelles Schreiben in Gänze, das er heute Vormittag Medienvertretern schickte und in dem er vor allem die UEFA und das undurchsichtige Treiben von UEFA-Präsident Michel Platini kritisiert, ohne Platini, vom dem er nicht viel hält, namentlich zu erwähnen.

Mit dem Stand im präsidialen Rennen in der FIFA habe ich mich vergangenen Freitag ausführlich in einem Text auf der Plattform Krautreporter befasst: „FIFA-Präsidentschaft: eine schrecklich nette Familie“. Als Kandidaten müssen von der Ad-hoc-Wahlkommission also bestätigt werden:

  • Prinz Ali Bin Al-Hussein (Jordanien)
  • Michael van Praag (Niederlande)
  • Luís Figo (Portugal)

Dass Joseph Blatter bestätigt wird, ist keine Frage. Ein Problem könnte allenfalls Luìs Figo bekommen, Werbepartner des asiatischen Wettanbieters Dafabet.

Ich bin hoffentlich nicht der Parteinahme von Joseph Blatter verdächtig. Aber ich sage: Was die UEFA mit dem Feigling Michel Platini an der Spitze hier abzieht, ist ähnlich unappetitlich wie das System Blatter.

Supermacht mit Petrodollars: Katars Expansionsstrategie im Sport

Der Jung-Emir Tamim Bin Hamad Al-Thani hat gut lachen. Läuft alles prächtig bei dieser Handball-WM, in die nicht nur mehr als 220 Millionen Dollar in drei nagelneue Tempel investiert wurden und für die eine komplette Nationalmannschaft eingebürgert wurde – was im IOC, dem Tamim angehört, eigentlich als verpönt gilt, aber das interessiert Tamim doch nicht.

Tamim hat 680 Journalisten die Reise zur WM und einen angenehmen Aufenthalt in Doha bezahlen lassen (dazu mein Beitrag im Magazin Krautreporter: „Katar, Petrodollars und die Journalisten“) und nach dem Sieg gestern gegen Deutschland freut er sich auf das Halbfinale seiner Söldner gegen Polen – und auf das Finale.