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Ringen fliegt aus dem olympischen Programm

LAUSANNE. Der Moderne Fünfkampf des Überlebenskünstlers Klaus Schormann ist mal wieder davon gekommen. Die Doping-Branchen Radsport und Gewichtheben haben ohnehin nichts befürchten müssen. Also fliegt Ringen (Weltverband: FILA) aus dem olympischen Programm – ab 2020.

So hat es das IOC-Exekutivkomitee heute Vormittag hier im Lausanne Palace Hotel beschlossen.

Die Pressekonferenz folgt in Kürze. Ich werde heute und morgen einige Notizen von der ersten IOC-Exko-Sitzung des Jahres bloggen.

Es gibt natürlich noch eine Hoffnungsrunde für die FILA, die jetzt erstmal nur nicht mehr zu den so genannten Kernsportarten bei Sommerspielen zählt.

Aber jetzt mal ehrlich: Wo wird schon noch gerungen, ich meine wirklich g-e-r-u-n-g-e-n, ob im klassischen oder im freien Stil? Im Kaukasus und an US-Unis.

Ringen zählt für mich seit langer Zeit zu den toten Sportarten. (Tradition! Antike! Zerquetschte Ohren! Männerschweiß! Jaja, ich weiß schon.)

12.29 Uhr: Das ging flott. Wie immer nur eine kurze PK mit dem IOC-Kommunikationsdirektor Mark Adams, der weder viel zu sagen hat, noch viel erzählen möchte. Typisch IOC. Fragen kann man sich in der Regel sparen.

Adams las eigentlich nur die Pressemitteilung vor, die online steht:

The Executive Board (EB) of the International Olympic Committee (IOC) today agreed on the 25 sports it will propose to the 125th IOC Session for approval as the core sports for the 2020 Summer Olympic Games.

[…]

Doprah oder: The Yes Man

[youtube MIl5RxhLZ5U nolink] You had oxygen boosting drugs that were incredible beneficial for endurance sports. And that is all I

Olympia 2022 in Graubünden: Paradies für Geber und Nehmer

Ich habe für einen Olympia-Schwerpunkt der Tageswoche (Basel) einen Text zu den Olympiachancen der Bewerbung von Graubünden 2022 gedichtet:

Man muss kein Olympiafan sein, um die Frage nach den Chancen der Bewerbung Graubündens für die Olympischen Winterspiele 2022 optimistisch zu beantworten: Die Aussichten sind hervorragend.

Diese Einschätzung ergibt sich allein schon aus der Konkurrenz-Situation. Außer einem Interesse in der Ukraine und relativ vage Überlegungen in München und Oslo, die aus verschiedenen Gründen meilenweit hinter der Offerte von Davos und St. Moritz respektive der Sport-Dachorganisation Swiss Olympic hinterherhinken, steht derzeit kein Konkurrent bereit. Wenn also die Bündener im März bei der Volksabstimmung für Olympia votieren und im Sommer der Bundesrat das Projekt absegnen sollte, wäre Graubünden mit der Host City St. Moritz Favorit. Die Winterspiele könnten nach 1928 und 1948 zum dritten Mal in der Eidgenossenschaft ausgetragen werden. Die Entscheidung darüber fällt schlussendlich die Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am 31. Juli 2015 in Kuala Lumpur.

Dies ist die rein sportpolitische Einschätzung, die andere Parameter für einen Moment vernachlässigt: Etwa die zurecht hart geführte Diskussion über ausufernde Kosten, olympische Intransparenz, Gigantismus und Nachhaltigkeit eines solchen Mega Events. (…)

¡feliz navidad!

[youtube sE5OKy-NG38 nolink] Ich wünsche allen besinnliche Feiertage und bedanke mich für die Treue, den Disput und die ständige Bereicherung.

Strafbarkeit des Eigendopings der Athleten? Doch nicht in Deutschland!

Ich setze mich daher weiterhin mit Nachdruck dafür ein, dass es zu deutlichen Verbesserungen des strafrechtlichen Instrumentariums für die Dopingbekämpfung kommt. Die nunmehr auch durch das Bundesland Baden-Württemberg geplante Initiative bestätigt, dass meine Argumente überzeugen.

[…]

Wir müssen international ein Vorbild sein. Nur eine schlagkräftige Strafverfolgung, die Hand in Hand mit der Sportgerichtsbarkeit geht, kann den Dopingsumpf austrocknen und die Integrität des Sportes insgesamt schützen.

— Beate Merk (CSU), Justizministerin Bayerns

Zu einem beinahe existenziell zu nennenden Topthema des Hochleistungssports – der Dopinggesetzgebung – tagt der Sportausschuss im Bundestag heute natürlich wieder hinter verschlossenen Türen. Ernst zu nehmen ist das nicht. Das Ergebnis der geschlossenen Veranstaltung steht ja ohnehin schon fest: Die Koalition jubelt gemeinsam mit dem BMI und dem DOSB, dem intransparent-undemokratischen sportpolitischen Komplex, über eine angeblich wirksame Antidopinggesetzgebung.

Die Bankrotterklärung (II): “Doping in Deutschland”

FRANKFURT (ODER). Habe die Überschrift des vorgestrigen Beitrages übernommen und durchnummeriert. Sitze im Senatssaal der Viadrina im Frankfurt an der polnischen Grenze.

Erster Vortrag von RA Prof. Dr. Johannes Weberling, Leiter der Arbeitsgruppe Aufarbeitung und Recht, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder):

Rechtsprobleme gesamtdeutscher Aufarbeitung

Sehr kompliziert und ohne Schriftsatz nicht adäquat wiederzugeben. Doch sein Fazit zum Thema Datenschutz/Persönlichkeitsrecht etc. ist klar:

Die rechtlichen Grundlagen für eine Aufarbeitung sind jedenfalls vorhanden, im Gegensatz zu anderen Informationen. Wer sie nicht zur Kenntnis nimmt oder nicht nutzt, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er an einer umfassenden Aufarbeitung interessiert ist.

Das geht an BISp, BMI, DOSB, Sportverbände etc pp

Die erste Viertelstunde, die ich hier verfolge, ist bereits gehaltvoller als die fünf Stunden vorgestern in Berlin.

Die Bankrotterklärung (I): „Doping in Deutschland“

BERLIN. Grüß Gott zum live-Blog aus dem „Presse- und Informationsamt der Bundesregierung“. Offiziöser hätte der Ort der Verkündung kaum gewählt werden können. In der Einladung zur Veranstaltung, die seit 10 Uhr läuft und bis 15 Uhr angesetzt ist, steht:

  • Ergebnispräsentation: „Doping in Deutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legitimation“

Dabei weiß man natürlich längst, dass das Projekt geplatzt ist, denn Vertreter der Humboldt-Universität sind heute nicht anwesend. Es referieren allein vier Vertreter der Universität Münster.

Ich versuche, total sachlich zu bleiben, wie immer, auch wenn mir die Wiedergabe von Zeitungsberichten aus den neunziger Jahren, auf denen die ersten beiden Vorträge basieren, schon jetzt ziemlich zum Halse raushängt. Was daran Wissenschaft ist und warum das unter diesem großspurigen Label läuft, erschließt sich mir auch im Jahr fünf des 2008 initiierten Projektes nicht.

(Wer ein Archiv mit Texten aus Spiegel, FAZ, SZ und Bild(!) hat, der weiß auch, was die „Forscher“ da verkünden. Kann jeder selbst nachlesen. Das Wort „Forscher“ setze ich ab jetzt konsequent in Gänsefüsschen.)

Vorträge kann ich online leider nicht anbieten. Es liegt hier nur ein Ausdruck vor, der kaum mehr enthält als das Programm des Tages und eine grobe Zusammenfassung des Projekts. Sehr unprofessionell.

Romário warns of Hickey ‚influence peddling‘ in Rio

Football legend Romário, the great striker turned politician, sickened by Olympic ticket scandals, has launched a blistering campaign to force the International Olympic Committee to share control of the sale of tickets for the 2016 Rio Games.

The socialist Congressman last week fired off formal requests for Olympic officials to testify to a Brazilian congressional committee. Romário’s first target is veteran IOC member Patrick Hickey, a member of the IOC’s Rio Co-ordinating commission who will be intimately involved in supervising ticketing plans.

Hickey, president of the Olympic Committee of Ireland, is in the unenviable position of having to explain how his son Stephen came to be on the payroll of the company that acquired a significant slice of Ireland’s allocation of tickets for the London Olympics. There are also questions still to be answered about Hickey’s knowledge of the bribes paid to win the 2002 Olympics for Salt Lake City.

USADA: ‘Reasoned Decision’ in the Lance Armstrong case

Frischware: USADA vs Lance Armstrong. 202 Seiten. Juristenamerikanisch. Viel Spaß beim Studieren.

Today, we are sending the ‘Reasoned Decision’ in the Lance Armstrong case and supporting information to the Union Cycliste International (UCI), the World Anti-Doping Agency (WADA), and the World Triathlon Corporation (WTC). The evidence shows beyond any doubt that the US Postal Service Pro Cycling Team ran the most sophisticated, professionalized and successful doping program that sport has ever seen.

The evidence of the US Postal Service Pro Cycling Team-run scheme is overwhelming and is in excess of 1000 pages, and includes sworn testimony from 26 people, including 15 riders with knowledge of the US Postal Service Team (USPS Team) and its participants’ doping activities. The evidence also includes direct documentary evidence including financial payments, emails, scientific data and laboratory test results that further prove the use, possession and distribution of performance enhancing drugs by Lance Armstrong and confirm the disappointing truth about the deceptive activities of the USPS Team, a team that received tens of millions of American taxpayer dollars in funding. (…)

Münchens Olympiabewerbung 2022 vs Privatinteressen von Christian Ude (SPD) und Thomas Bach (FDP)

Die Chancen Münchens, gemeinsam mit Partnergemeinden (etwa Ruhpolding, Garmisch-Partenkirchen) die Olympischen Winterspiele 2022 auszurichten, würden eigentlich ganz gut stehen.

Wenn da nicht einige Partikularinteressen zu berücksichtigen wären.

Oder besser: wenn da nicht einige Privatinteressen über anderen stehen würden.

Privatinteressen verfolgen zum Beispiel die Bewerbungschefs der 2018er Offerte Christian Ude (SPD) und Thomas Bach (FDP).

Ude, derzeit Oberbürgermeister von München, will im September 2013 Ministerpräsident des Freistaates Bayern werden.
Bach, derzeit Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), will im September 2013 Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) werden.
Und deshalb sind die beiden Sportkameraden seit Juli 2011, als München im Wettbewerb um die Winterspiele 2018 gegen PyeongChang verlor, quasi wortbrüchig geworden.

Bis dahin hatten sie jahrelang behauptet, die Münchner Bewerbung, ohnehin grandios und unübertroffen, sei langfristig angelegt – also auch für spätere Olympische Winterspiele.

Für 2022 zum Beispiel.

Did Pat Hickey keep olympic bribes secret?

The British Government’s denial of a visa for the president of the Belarus national Olympic committee – who also happens to be the president of Belarus – was a blow to Irish IOC member Pat Hickey, always happy to overlook his pal’s favourite sports of murder, torture, corruption and vote-rigging in his day job as the dictator of Minsk.

The love affair between Alexander Lukashenko and Hickey blossomed four years ago when the Dublin property dealer, who presides over Europe’s Olympic Committees, arbitrarily presented the thug with a special award for his „Outstanding Contribution to the Olympic Movement.“

What could this be? Lukashenko’s locking up brave young human rights protestors? The disqualification of two Belarusian athletes at the Beijing games after testing positive for more testosterone than a billy goat on Viagra? Lukashenko has kept them on the sauce with the London 2012 women’s shotput winner soon stripped of her gold medal.

Im Closed Shop der Sportfamilie

In diesen Minuten spielen hoch bezahlte Mitglieder des Bundestages im Sportausschuss wieder auf ihren iPads Karten „berät“ der Sportausschuss des Bundestages hinter