Was vom Tage übrig bleibt (81): systemisches Doping in der BRD, die Akte VF-1220/13/72 #Mainpost
Interessante Geschichte von Achim Muth heute in der Main-Post zum westdeutschen Doping vor 40 Jahren. Lesebefehl:
In Kurzfassung aus Muths Text, darum geht’s – es liegen Akten vor …
… die die frühe Existenz des sich in der Bundesrepublik Deutschland entwickelnden systemischen Dopings just zu jener Zeit der Olympischen Spiele belegen. Es geht um die Anwendung von Anabolika sowie die Verabreichung von Insulin und Wachstumshormonen – alles mit Wissen des Staates und finanziert aus Steuergeldern.
Tief verstrickt darin waren das unter staatlicher Finanzierung 1970 gegründete Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp), das damals seinen Sitz in Löwenich bei Köln hatte, heute in Bonn angesiedelt und nach wie vor dem Bundesinnenministerium (BMI) unterstellt ist, und alte Bekannte: Die Professoren Herbert Reindell und Joseph Keul der Medizinischen Universitätsklinik Freiburg – ausgerechnet jenem Institut, über das die „Zeit“ erst Anfang 2013 schrieb, es gelte „als westdeutsches Abziehbild des DDR-Dopingstaatsplans“. Schlagzeilen machten vor allem die enge Verbindung der Uni Freiburg zum dopingverseuchten Radrennstall des Team Telekom um Jan Ullrich in den Jahren um den Jahrtausendwechsel. Die Telekom-Mannschaftsärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid kamen vom Freiburger Institut.
Bei der nun entdeckten Akte handelt es sich nach Überzeugung von Wissenschaftlern mit hoher Sicherheit um das erste Dokument zur bundesfinanzierten Dopingforschung in Deutschland und es zeigt, dass in Freiburg bereits Anfang der 70er Jahre die Ethik vernachlässigt worden ist (…)
Die Akte VF-1220/13/72: