142 Mio CHF Schmiergeld: full list of ISL bribery payments to senior sport officials 1989-2001
Der Worte sind genug gewechselt. Ich habe (auch auf Spiegel Online) erstmals die komplette Liste zum von der ISL/ISMM-Gruppe geprägten größten…
Der Worte sind genug gewechselt. Ich habe (auch auf Spiegel Online) erstmals die komplette Liste zum von der ISL/ISMM-Gruppe geprägten größten…
(Ich will die kleine Chronik fortsetzen und rein kopieren, was ich gestern auf die Schnelle – und aus der Ferne – zum FIFA-Treffen in Zürich fabuliert habe. Zuvor hatte ich im Schweizer Radio schnell noch Andrew Jennings als FIFA-Ethikchef vorgeschlagen, gemäß unserer volldemokratischen Abstimmung von vor einigen Jahren. Auch diesmal aus Zeitnot leider keine Links, aber dafür gibt es ja Tags und verwandte Artikel da unten.)
Die Propaganda läuft auf Hochtouren. Joseph Blatter, der Hauptverantwortliche für das allumfassende Korruptionssystem im Fußball-Weltverband (FIFA), der mit jeder beleidigten Äußerung ganze Fußballnationen in Aufruhr versetzt, etwa als er über mögliche Korruption bei der Vergabe der WM 2006 an Deutschland plauderte, wird in deutschsprachigen Boulevardmedien plötzlich als der Held gefeiert.
Die Bild-Zeitung, die am Dienstag einen offenen Entschuldigungsbrief des 76 Jahre alten Schweizer Patriarchen veröffentlichte, legte online mit einer Home-Story nach. Und der Blick, bei dem Blatters Kommunikationsdirektor Walter de Gregorio einige Jahre Sportchef war, titelt nach der FIFA-Exekutivsitzung ebenfalls online:
Blatter siegt an allen Fronten – Weg frei für mehr Transparenz bei der FIFA.
Was war passiert?
15.08 Uhr: Ich stelle das Aktuelle mal ausnahmsweise voran und aktualisiere meinen Bericht aus Zürich von vorn. Sitze gerade in…
Statement from Andrew Jennings, Jean François Tanda and Jens Weinreich
Friday January 6, 2012
As journalists we have investigated FIFA corruption for many years. We are recognized internationally as experts on the dark world of Joseph Blatter and his associates, inside and outside FIFA.
We have been invited to co-operate with Joseph Blatter’s so-called ‘reform process’ at FIFA.
It is absurd that Blatter, who has benefited from the explosion of corruption during his tenure as FIFA General Secretary and President and who managed the kickback scandals for at least two decades, is controlling this ‘clean-up’ scheme. It is created by Blatter to protect him and those close to him. His pretence of a ‘road map to reform’ is risible.
Also, we are concerned that Professor Mark Pieth, through an employee, threatened legal action against one of our colleagues investigating how much Pieth was paid by FIFA and how much he will get from FIFA in future for the work in the so called Independent Governance Committee (IGC), although Professor Pieth eventually confirmed the figures.
In these circumstances – and for the reasons given below – we are unable to co-operate with FIFA’s Independent Governance Committee.
von Jens Weinreich und Andrew Jennings
ZÜRICH. Wenn ich mir die Berichterstattung über ein so genanntes Interview des FIFA-Präsidenten in einem für mich irrelevanten, schmierig-verkommenen deutschen Boulevardblatt anschaue, fällt mir nichts mehr ein. Wie können so genannte Nachrichtenagenturen überhaupt aus diesem verruchten Blatt zitieren, das ist eine Frage, aber so funktioniert nun mal das verlogene Mediengeschäft, eine andere Frage lautet:
Merken die nicht, dass das nichts weiter ist als Blatter-Propaganda powered by Bild?
Sie merken es natürlich nicht.
In verschiedenen Redaktionen, die mich bereits kontaktierten, sind nun die politischen Ressorts ganz aufgeregt. Wie traurig. Aber so läuft das, sie springen ja immer im Kreis, wenn eine so genannte Nachrichtenagentur eine Bild-Geschichte promotet.
Ein Grund mehr, der Branche Adieu zu sagen. Unerträglich.
Aber zurück zum Thema: Joseph Blatter und seine Helfershelfer wollen mit diesem Beitrag natürlich nur von den wahren Problemen ablenken. Nichts sonst. Ich weiß nicht, ob eins der Themen (Frauen im Exko, Profischiedsrichter, Torkamera etc pp) neu ist. Eher nicht. Er hat alles schon teilweise vor ewigen Zeiten so gesagt – vor allem aber hätte er es bereits vor Jahrhunderten ändern können.
Aber so ein Plaudern verpflichtet zu nichts. Deshalb ja: Ablenkungsmanöver. „Revolutionäre Pläne“? Pure Propaganda.
Liebe Freunde, und das gilt auch für meine Freunde in der FIFA: Hier im Blog gibt es weiter das Kontrastprogramm, so wie es sich gehört.
von Jens Weinreich und Andrew Jennings
Ich habe es vor drei Wochen in Zürich zum ersten Mal aus sicherer Quelle gehört und es seit einigen Tagen beschrieben, wenn auch etwas ungläubig: Ich konnte mir echt nicht vorstellen, dass das IOC-Exekutivkomitee der Empfehlung der Ethikkommission folgt und den IOC-Dienstältesten rausschmeißt, den 95-jährigen FIFA-Ehrenpräsidenten João Havelange, der seit 1963 IOC-Mitglied ist.
Nein, natürlich nicht. Sie haben Havelange eine Goldene Brücke gebaut. Rücktritt statt Rausschmiss.
Der Fall ist spektakulär und wird Weiterungen haben.
Heute Nachmittag habe ich dazu einen Beitrag für den Deutschlandfunk produziert – noch unter Vorbehalt.
Kaum war der Beitrag zum Sender verschickt, kamen die Meldungen. Als erster war mein Freund Jamil Chade, Schweiz-Korrespondent der Estado de São Paulo, damit auf dem Markt:
Kurz darauf folgte AP:
Die Kurzfassung der Geschichte, über die ich seit Jahren berichte (die Links am Ende des Beitrages liefern alle Informationen, bieten Dokumente und hunderte weitere Links), lief wie gesagt im Deutschlandfunk und ist von der Realität in einem Punkt nun schon überholt. Sehr schön, eigentlich.
ZÜRICH. Heute jährt sich zum ersten Mal die bizarre Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 an zwei neureiche Powerholder des olympischen Sports: die Totaldemokratien aus Russland und Katar. Schon vergessen, so ging das damals aus:
2018 FIFA World Cup™
Round 1: England 2 votes, Netherlands/Belgium 4 votes, Spain/Portugal 7 votes and Russia 9 votes
(as no absolute majority was reached, the candidate with least amount of votes, England, was eliminated)
Round 2: Netherlands/Belgium 2 votes, Spain/Portugal 7 votes and Russia 13 votes (Russia obtained an absolute majority)
2022 FIFA World Cup™
Round 1: Australia 1 vote, Japan 3 votes, Korea Republic 4 votes, Qatar 11 votes, USA 3 votes (Australia eliminated)
Round 2: Japan 2 votes, Korea Republic 5 votes, Qatar 10 votes and USA 5 votes (Japan eliminated)
Round 3: Korea Republic 5 votes, Qatar 11 votes, USA 6 votes (Korea Republic eliminated)
Round 4: Qatar 14 votes and USA 8 votes (Qatar obtained an absolute mayority)
Der Status Quo ist 365 Tage später unverändert: Russland richtet die WM 2018 aus, Katar die WM 2022 …
… wenn nicht doch etwas dazwischen kommt.
Wenn nicht Korruption in großem Stil bewiesen werden kann – bisher ist das noch nicht der Fall.
Diesen bitteren ersten Jahrestag nutze ich für eine kleine Analyse und als Auftakt zu einer Reihe von Hintergrundtexten und Kurzporträts zu den Personen und Geschäften des FIFA-Exekutivkomitees.
by Andrew Jennings, Transparency in Sport
presentation to Senate Education, Culture and Sports Committee in Brasilia, Wednesday October 26, 2011.
[youtube YfYucw22KOY nolink]
The Truth about FIFA Corruption & Ricardo Teixeira – A verdade sobre FIFA Corrupção & Teixeira Ricardo
Good morning. Thank you for your invitation.
I have been an investigative reporter for 45 years. I research and acquire confidential documents.
Then I write books and articles and make investigation films for the BBC.
I have been investigating FIFA for 10 years.
I have considerable experience in investigating organised crime and I can assure you that FIFA ticks all the boxes in the academic definition of an Organised Crime Family.
Today I want to tell you about the latest corruption crisis at FIFA and how it will impact on the 2014 World Cup.
But first – Meet some of the members of FIFA’s 23-man Executive Committee.
ZÜRICH. Auf geht’s. Und nicht vergessen, was Sepp mir schon vor zwei Jahren sagte, für englischsprachige Leser:
The world of sport does not need an Anti-Corruption-Agency!
https://www.youtube.com/watch?v=ejdhwWlyJ2w&rel=0
Weil es so schön war, hier nochmal meine damalige Umfrage unter Top-Funktionären, ob der Sport eine Welt-Anti-Korruptions-Agentur braucht. Starring: Fürst Albert, Dick Pound, Joseph Blatter, Prinz Willem von Oranjen, Thomas Bach, Hassan Mustafa und viele andere mehr …
13.26 Uhr: Um 15 Uhr wird Joseph ‚Hosni Ben Ali‘ Blatter die große Lösung verkünden, die „Lösungskommission“, wie er sie auf dem FIFA-Kongress im Juni genannt hat. Und Theo Zwanziger sitzt am Schalthebel – äh, schräges Bild. Egal.
ZÜRICH. Zunächst mal eine Richtigstellung. Ich habe gestern gefragt, ob irgendein Journalist wohl eine Einladung zu einer Pressekonferenz nach der…
ZÜRICH. Oh je. Jetzt werden gewiss wieder die Angestellten in der FIFA-Zentrale traktiert und gefilzt. Wie zum Teufel kommt die…
Ein Mann, ein Wort. Ich habe Richard Pound gefragt, ob die Korruption im Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes FIFA und bei der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 nicht endlich durch eine internationale Untersuchungskommission aufgearbeitet werden müssen.
Natürlich, sagt Dick Pound:
Well, if I wanted to do a serious and credible job, I would be sure to have at least some non-FIFA people on the commission. I would also ask for some law enforcement assistance.
I would also make the terms of reference public, to demonstrate that I was serious. I would also set up a mechanism to permit anyone with knowledge to provide it, even on anonymous basis, if necessary.
Samaranch chaired our Reform Commission, but did not sit on my ad hoc Investigation Commission. If I were Blatter, I would do the same. We also had outsiders on that Reform Commission, in addition to IF and NOC representatives, so it might be wise to have some NFs on the FIFA Commission.