Was vom Tage übrig bleibt (3)
Drei Leseempfehlungen: Wunderbarer Text von Thomas Hahn in der Süddeutschen Zeitung über den französischen Judoka Cyril Jonard, der kaum sehen und
Drei Leseempfehlungen: Wunderbarer Text von Thomas Hahn in der Süddeutschen Zeitung über den französischen Judoka Cyril Jonard, der kaum sehen und
Marion Jones tauchte in diesem Theater an verschiedenen Stellen auf. Nun ist zu vermelden: Sie hat ihre sechsmonatige Haftstrafe abgesessen.
… nimmt wie angekündigt Abschied vom IOC. Seit 2002 war sie Kommunikationsdirektorin des Olympiakonzerns. Wie angekündigt werden private Gründe für
Drei Leseempfehlungen: In der Süddeutschen Zeitung beschäftigt sich Johannes Nitschmann mit den dubiosen Geldflüssen beim Transfer von Victor Agali vom
Declan Hill hat die Vermarktungsmaschine für sein neues Buch angeworfen. Im Spiegel hat er sich bereits geäußert, heute Abend ist er bei Beckmann. „How to fix a soccer game“ heißt die Webseite, das Buch heißt: „The Fix: soccer and organized crime“, deutsch bei KiWi: „Sichere Siege“. Die Geschichte über sein Treffen mit einem Wettpaten in Thailand, der erzählte, er verschiebe gerade ein Bundesligamatch, gibt Hill seit etwa einem Jahr zum besten. Er wird das auch im Fernsehen wieder sehr überzeugend tun. Er kann das, auch wenn seine Geschichten mitunter zu perfekt klingen. Zuletzt habe ich bei Play the Game im vergangenen Oktober in Reykjavik einen Workshop mit Declan Hill und dem indischen Kollegen Murali Krishnan geleitet.
Unabhängig von den Tricks der Wettmafia, die nur mit großem kriminalistischen Aufwand nachzuweisen sind, finde ich die verschiedenen statistischen Ansätze interessant, mit denen Hill und italienische Wissenschaftler anhand der Charakteristik von Fußballspielen Manipulationen aufspüren wollen. Dazu habe ich im Januar ein Stücklein für den Deutschlandfunk produziert, nichts besonderes, nur ein kleiner Überblick:
Da Dong Roast Duck Restaurant 大董烤鸭店 1-2/F , Nanxincang Int’l Building, A22, Dongsi Shitiao, Dongsishitiao Southwest of Dongsi Shitiao Bridge
12.21: Nach 24 Tagen in der Parallelgesellschaft wird es ein wenig dauern, im wahren Leben anzukommen. Ich denke, dass ich
10.34: Power off. Jemand hat mir den Stecker gezogen. Da helfen auch keine double-shot-Espresso vom IOC-Sponsor. 11.27: Jacques Rogges letzte
15.52: Moin. Bekomme gerade einen Anruf aus London. Was los sei, will jemand wissen, ich hätte noch keine RSS verschickt
10.52: Ein paar Stunden nur noch. Habe ich eigentlich schon gesagt, dass mir die Reporterfans unheimlich auf die Nerven fallen.
11.38: Es regnet in Peking. Und wie. Sehr schön, das bringt Abkühlung nach all den heißen Vorführungen. Pekings Busfahrer aber
17.12: Ja, es ist spät geworden heute mit der ersten Notiz. Das Problem: Habe vergangene Nacht sechs Stunden geschlafen. Das
11.07: Eine kluge Freundin schrieb mir vergangene Nacht: „Mein Gott, ist der Blog heute theorielastig. Klingt ja wie Kommunikationswissenschaft 1.
12.35: Chinas Hürdenstar Liu Xiang gibt wegen einer Achillessehnenverletzung auf. Volunteers im Schockzustand. Dramatische Pressekonferenz mit weinendem Trainer, der vor
10.48: She did it again. „Das Lustige bei den 50 Metern ist, du hast keine Schmerzen“, sagt Britta Steffen. Was jetzt
22.40: Wo lebe ich denn? Was sucht dieser Außerirdische hier? Läuft nur 80 Meter, klopft sich auf die Brust, schaut
20.32: Unvorhergesehene Ereignisse rechtfertigen unvorhergesehene Einträge. Das 100-m-Finale wird in zwei Stunden etwas weniger spannend. Vielleicht ist ja diese Geschichte hier Schuld, dass Tyson Gay sich im Halbfinale verabschiedete. Ich habe gute Sicht in Aisle 211, Row 02, Seat 07.
Deshalb eine kleine Bildergeschichte.
15.25: Tach allerseits. Es grüßt ein Zombie. Gucke gerade, zum Schlummern, Volleyball und frage mich, warum die Kerle nicht endlich mal Basketball-Shirts anziehen, damit sie nicht immer so lächerlich an ihren Ärmeln rumzupfen und die Hemdchen hochschieben müssen.
18.20: Habe mir bei Herrn Niggemeier die Diskussion zum Kerner-Gespräch mit Michael Johnson reingezogen. Darüber ist hier vorgestern und gestern auch diskutiert worden.
Habe gar keine Lust, mich am Kerner-Bashing zu beteiligen. Wird mir ohnehin zu viel über TV-Sport diskutiert, habe immer gesagt, dass vieles dort kein Journalismus mehr ist, es sind bestensfalls artverwandte, oft auch artfremde Tätigkeiten. Und Johnson, nun ja, dem glaube ich weder ein Wort noch einen Schritt, sozusagen. Wir hatten auch in Peking eine kleine, harmlose Begegnung.
Was mich viel mehr schockiert ist der Umstand, dass wir seit einem Jahrzehnt (und teilweise länger) hilflos die selben Fragen diskutieren. Als Journalisten und als Zuschauer.
10.40: Wieder im Dienst. Gerade spielen sie noch die US-Hymne für Rebecca Soni (200 Brust), gleich wird die für Ryan Lochte gespielt (200 Rücken), und in wenigen Sekunden gewinnt The Big M die 200 IM. Drei mal Gold, drei Mal Weltrekord.
10.51: Dass The Big M seine sechste Goldmedaille (12 overall) gewinnt mit Weltrekord, hatte ich ja schon gesagt. Diskutiere mit David Walsh, dem Armstrong-Jäger, ob Phelps sauber ist. David meint tendenziell: ja. Vielleicht kriege ich ihn noch rum. Er kann übrigens gar nicht glauben, dass die Deutschen seit 1992 auf einen Schwimm-Olympiasieg warten. Und er hat vergessen, dass ich aus dem Osten komme. „Deshalb also weißt du so viel über Doping.“ Das war gehässig. Weiß ich gar nicht.
11.09: She did it. Was für ein Spurt. Jason-Lezak-mäßig. Gold für Britta Steffen, das erste Schwimmgold seit 1992 Dagmar Hase.
12.28: Sieht aus, als sei da jemand glücklich:
10.45: Bin noch da. Aber heute keine Posts und kein Live-Blog vom Schwimmen. Treibe mich in der Mixed Zone rum. Gerade bei Britta Steffen. Jetzt mal die beiden Chinesinnen angucken, die gerade über 200 Schmetterling gewonnen haben. Und natürlich 100 Kraul.
Mir fällt auf, als ich gerade Bernard sehe und vorhin bei der Siegerehrung einen anderen Franzosen, der Dritter über 200 Brust wurde, dass die alle dieselbe Kopfform haben: Sehr schmal und viel zu klein im Vergleich zum mächtigen Körper, abstehende Ohren und unregelmäßigen Zahnstand mit relativ großen Lücken. Sind die alle miteinander verwandt?
10.50: Tut mir leid, das so zu formulieren: Aber, Scheiße, ausgerechnet das Monster gewinnt. Bernard. Ich glaube dem kein Wort.
11.25: Mixed Zone: Großer Jubel unter den Franzosen, unter Journalisten. Sie lieben ihren Koloss von Antibes. Sie sind Fans. Sie klatschen sich sogar gegenseitig ab, untereinander und mit Bernard.
09.26: Im Wasserwürfel. Werde zur Feier des Tages, der 10. und 11. Goldmedaille von Big M, mal den Live Blog probieren. Aber wahrscheinlich schläft in Deutschland noch jeder. Ist ja auch nicht mehr ganz so spannend bei den Schwimmern: Jedes Rennen ein Weltrekord. Wo ist da das Überraschende?
09.32: Kleiner Rückblick auf die Busfahrt ins MPC. Erstaunlich, dass ich nicht ständig Unfälle sehe. Denn rote Ampeln sind in China kein Hindernis. Selbst an größten Kreuzungen, wo sich fünfspurige Autobahnen begegnen, fährt man erst mal in die Mitte vor, um bei Rot zu schauen, was noch geht. Manche drehen auch mitten auf der Kreuzung um und kommen einem entgegen – nicht nur Fahrradfahrer. Aber sie kommen offenbar damit klar, die Chinesen. Undenkbar in Deutschland.
09.43: Aktualisierung von gestern – eine Liste bloggender Olympiareporter:
Nachtrag: Ich stelle jetzt alle Texte rein, die ich aus Peking über Phelps geschrieben habe. Vieles wiederholt sich, ist bei einer solchen Serienberichterstattung auch logisch, zumal es sich um Beiträge für verschiedene Kunden handelt. Korrigiert wurden nur die gröbsten sachlichen und sprachlichen Unstimmigkeiten. Habe keine Zeit, Links zu setzen.
10.07: Da isser wieder. Noch ein paar Minuten Zeit bis zum neunten Olympiasieg. Die Mädels lassen es heute langsam angehen. Noch kein Weltrekord.
10.09: Habe den Statistik-Blackout von gestern noch in den Knochen. Schwer geschockt heute gleich mal verschlafen. Gewaltmarsch vom MPC zum Water Cube, schon sind die Klamotten durchfeuchtet. Aber was soll’s, es war ein Protokoll dieser Spiele versprochen worden mit allen Irrungen und Wirrungen.
10.14: Phelps im Wasser …
10.14: … 50 Meter – 14 Hundertstel unter WR …
10.15: … 100 Meter – 71 Hundertstel unter WR …
10.15: … 150 Meter – 89 Hundertstel drunter, zwei Längen Vorsprung …
10.16: … dass er Erster ist, muss man nicht erwähnen, oder? Die Zeit: 1:42,96. Weltrekord. Neunter Olympiasieg. 23. Weltrekord, aber ich übernehme für Statistik kein Gewähr mehr. Zähle gleich nochmal durch. Phelps muss sich sputen, denn er hat ja gleich ein Halbfinale. Er wird doch nicht wohl …
03.15: Nachtruhe. In ein paar Stunden geht’s weiter in diesem Theater – und ich schätze, die Weltrekorde werden wieder munter purzeln im Water Cube. So lange wünsche ich viel Vergnügen mit diesem Spielzeug vom Olympiasender.
09.53: Wenn mich nicht alles täuscht, war das Laura Bush, die mir gerade an einer Absperrung vor der Schwimmhalle aus einer schwarzen GM-Limousine zugewunken hat. Sie hat mich aber nicht gefragt, ob ich ein Autogramm haben will. Die Entourage, 13 schwere Jeeps und Limos (alle GM oder Ford), machte einen präsidiablen Eindruck. Vielleicht war es aber auch eine optische Täuschung.
10.08: Gerade eingeschneit im Water Cube. Völlig überraschend fällt in diesem Moment ein Weltrekord, na so was. Diesmal Kirsty Coventry (Simbabwe) über 100 Meter Rücken (58,77). Aber der wird nicht lange halten, morgen ist Finale.
10.20: Achtung, Phelps im Wasser und – nanu?! – kein Weltrekord. Nur Dritter im Freistil-Halbfinale (200). Vor Paul Biedermann.
02.12: Die Nachrichtenagenturen melden, Georgien wolle sein Team zurückziehen. Bei Reuters habe ich zuvor gelesen: The Georgian Olympic team urged
00.56: Kleiner Nachtrag aus dem Olympiastadion. Der Kollege G und ich sind fast die letzten in der Arena. Die Volunteers
19.22: Jetzt wird’s wirklich peinlich, ich weiß: Habe auf dem Weg ins Stadion mal eben noch einen Freund gegrüßt. Sitze
02.58: Danke der Nachfrage: Der Internetzugang im Poly Plaza funktioniert wieder. Ist sogar schneller als im Pressezentrum. Herr Li hat
03.47: Ist doch wieder etwas später geworden. Aber ich lerne dazu: Wenn man erst am Morgen aus dem MPC verschwindet, klappt
Tja, um kurz vor Mitternacht kommt die Meldung, die für mich die Nachricht des Tages ist. Ich finde, es ist