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Programmhinweis: „Sitzen Sie bequem, … Mark Pieth, James M. Dorsey?“
AALBORG. Geht doch. Kaum ist Mann mal wieder unterwegs, klappt das auch mit dem nächsten Podcast. Weil es seit Theo…
Programmvorschau: #EASM2012 in Aalborg
Ich bin auf dem Weg nach Dänemark. Bis Freitag findet an der Universität Aalborg die 20. EASM Konferenz statt. EASM…
betr: „E13“ (kleine Störung des Redaktionsfriedens)
Pssst. Hhmmm. Sorry. Ähhh. Tschuldigung! Ich will jetzt wirklich nicht den Redaktionsfrieden stören. Ich möchte bloß flink an einige Fakten erinnern.
Darf ich?
Ich las gerade auf der Internetseite des DLF einen Beitrag über die FIFA und die Korruption, der ähnlich in der ARD-Sportschau lief und heute Abend noch in Sport Inside, und der auch vom WDR mit einer „exklusiven“ Pressemeldung bedacht worden ist.
Da heißt es also:
Ein Sepp-Blatter-Bilderbogen aus dem schönen Wallis
Es ist noch etwas Zeit bis zum Interview mit Theo Zwanziger. Zeit für eine Fachfrage: Wie und wo verbringt die halbe FIFA-Administration alljährlich den letzten Sonntag im August?
Hier:
Wo? Es ist nicht genau zu sehen?
Hier, in Ulrichen im schönen Wallis …
… auf dem Sepp Blatter Fussballplatz …
… unweit der Sepp Blatter Schule in Visp, seinem Heimatort.
Ich war im vergangenen Jahr beim Sepp-Blatter-Turnier, das ich schon immer mal erleben wollte, um ihn besser zu verstehen. Das heutige Programm sieht so aus …
An die Arbeit, Michael Garcia!
(Ich will die kleine Chronik fortsetzen und rein kopieren, was ich gestern auf die Schnelle – und aus der Ferne – zum FIFA-Treffen in Zürich fabuliert habe. Zuvor hatte ich im Schweizer Radio schnell noch Andrew Jennings als FIFA-Ethikchef vorgeschlagen, gemäß unserer volldemokratischen Abstimmung von vor einigen Jahren. Auch diesmal aus Zeitnot leider keine Links, aber dafür gibt es ja Tags und verwandte Artikel da unten.)
Die Propaganda läuft auf Hochtouren. Joseph Blatter, der Hauptverantwortliche für das allumfassende Korruptionssystem im Fußball-Weltverband (FIFA), der mit jeder beleidigten Äußerung ganze Fußballnationen in Aufruhr versetzt, etwa als er über mögliche Korruption bei der Vergabe der WM 2006 an Deutschland plauderte, wird in deutschsprachigen Boulevardmedien plötzlich als der Held gefeiert.
Die Bild-Zeitung, die am Dienstag einen offenen Entschuldigungsbrief des 76 Jahre alten Schweizer Patriarchen veröffentlichte, legte online mit einer Home-Story nach. Und der Blick, bei dem Blatters Kommunikationsdirektor Walter de Gregorio einige Jahre Sportchef war, titelt nach der FIFA-Exekutivsitzung ebenfalls online:
Blatter siegt an allen Fronten – Weg frei für mehr Transparenz bei der FIFA.
Was war passiert?
Milliardenverträge im Original, Korruptions-Gespenster aus Deutschland und andere FIFA-Notizen
(Nachtlektüre für Hartgesottene, nicht nur für die FIFA-Propagandisten und deren Rechtsabteilung.
Anbei die Rohfassung jener Texte, die ich heute für verschiedene Medien fabuliert habe – ergänzt um einige einleitende Bemerkungen, die für sich betrachtet schon ziemlich lang geraten sind. Ich hätte gern noch etwas gründlicher gearbeitet, aber Mann soll nicht klagen, wenn es mal Aufträge gibt. Ginge es immer so wie heute, ließe sich sogar dauerhaft Recherchejournalismus finanzieren.
Aber nun genug der selbstreferenziellen Spitzen. Anbei meine Machwerke, leider aus Zeitgründen wieder weitgehend unverlinkt, wer mehr lesen will, klickt unten einfach auf die Zeile „verwandte Artikel“, dann kommen sie zum Vorschein, die feinziselierten, scharfzüngigen Analysen :)
* * *
Beginnen wir mit dem Aktuellen: Inzwischen hat sich der Blatter Sepp, ich hätte es mir denken können, in der Bild-Zeitung gemeldet und wohl einen offenen Brief geschrieben. Guido Tognoni hatte bereits angekündigt, dass Sepps Drohgebärden nicht Ernst zu nehmen seien.
Friede, Freude, Eierkuchen also zwischen Deutschen und der FIFA. Auch Fedor Radmann hält zum Sepp, wie ich immer gesagt habe. Gestern wurde Radmann schon im Berliner Tagesspiegel als Kronzeuge aufgerufen. Unfassbar, nachdem dieselbe Zeitung bereits falsch behauptet hatte:
In dieser Woche wurden der größten Sportorganisation der Welt Schmiergeldzahlungen in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro nachgewiesen.
Falsch, und zwar doppelt:
Wenn Sepp mit Journalistendarstellern plaudert
(In aller Kürze, vom iPad, ausnahmsweise ohne Links: Ein Text, den ich gestern einigen Zeitungen angeboten habe, im Original. #LSR)…
FIFA-Reformen? Eine Frage der Kommunikationsherrschaft
15.08 Uhr: Ich stelle das Aktuelle mal ausnahmsweise voran und aktualisiere meinen Bericht aus Zürich von vorn. Sitze gerade in…
Lost in translation: „I have no case. I have no information“
TOKIO. Ich habe einige Tage unterm Weihnachtsbaum der FIFA-Familie verbracht. Bin vor Arbeit gar nicht zum Schreiben gekommen. Das wird nun ansatzweise nachgeholt. Es gibt viel zu erzählen.
Don Julio war da, wollte aber nicht mit mir sprechen.
Worawi war da, mochte aber nicht mir mir sprechen.
Issa war da, hatte aber kein Bedürfnis, mit mir zu reden.
Sepp war auch kurz angebunden auf der Pressekonferenz, komisch eigentlich, er fühlte sich mal wieder missverstanden. Dabei hatte ich doch nur nachgefragt:
Just to clarify, do I understand it right: You don’t care about the past, you don’t want to know who has paid bribes and who has received bribes. But you will penalize all members of the FIFA family who want to know how Russia and Katar have secured the World Cup?
Nein, nein, nein, sagt der Sepp, so habe er das nicht gemeint.
This is totally wrong.
FIFA, IOC, Katar 2022: Recherche vs Propaganda
ZÜRICH/LAUSANNE. Da können die Herrschaften in der FIFA-Zentrale und im IOC-Hauptquartier unternehmen, was sie wollen. Sie haben die Lage einfach nicht mehr im Griff und werden von der Vergangenheit eingeholt, von den Ereignissen überrollt. Sie können nur notdürftig ausputzen, sie setzen auf viele dumme, willfährige Journalisten und korrupte Medien, die ihren Job nicht verstehen und dem Berufsstand des Journalismus Schande bereiten – und die dann eben inbrünstig und kolossal ahnungslos, oft auch ganz bewusst, die Propaganda der Sportkonzerne verbreiten. Ein Skandal im Skandal.
Es gibt Ausnahmen. Zum Beispiel diese jüngsten:
- Jean François Tanda, Handelszeitung: Fifa: 120’000 Franken für Korruptionsgutachten
Der renommierte Korruptionsbekämpfer Mark Pieth soll Führung und Transparenz der Fifa verbessern. Laut Recherchen der «Handelszeitung» bezahlt sie dafür ein Taggeld von 5000 Franken – und überwies zusätzliches Geld für ein Gutachten.
Auf diesen Beitrag hat Mark Pieth bereits vorab reagiert und gestern Einladungen an einige Journalisten verschickt, die er im Januar gern interviewen würde. Er selbst will ja nicht retrospektiv tätig werden und ermitteln – das überlässt er anderen. In der Presseerklärung, die gestern ebenfalls verschickt wurde, heißt es:
Frequent Questions on the Independent Governance Committee on FIFA
Over the last few days several questions relating to the governance reform process of FIFA have been raised. The following text should address the most pressing issues:
Are the Committee Members independent?
One year after: wer überprüft die WM-Vergaben an Russland und Katar?
ZÜRICH. Heute jährt sich zum ersten Mal die bizarre Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 an zwei neureiche Powerholder des olympischen Sports: die Totaldemokratien aus Russland und Katar. Schon vergessen, so ging das damals aus:
2018 FIFA World Cup™
Round 1: England 2 votes, Netherlands/Belgium 4 votes, Spain/Portugal 7 votes and Russia 9 votes
(as no absolute majority was reached, the candidate with least amount of votes, England, was eliminated)
Round 2: Netherlands/Belgium 2 votes, Spain/Portugal 7 votes and Russia 13 votes (Russia obtained an absolute majority)
2022 FIFA World Cup™
Round 1: Australia 1 vote, Japan 3 votes, Korea Republic 4 votes, Qatar 11 votes, USA 3 votes (Australia eliminated)
Round 2: Japan 2 votes, Korea Republic 5 votes, Qatar 10 votes and USA 5 votes (Japan eliminated)
Round 3: Korea Republic 5 votes, Qatar 11 votes, USA 6 votes (Korea Republic eliminated)
Round 4: Qatar 14 votes and USA 8 votes (Qatar obtained an absolute mayority)
Der Status Quo ist 365 Tage später unverändert: Russland richtet die WM 2018 aus, Katar die WM 2022 …
… wenn nicht doch etwas dazwischen kommt.
Wenn nicht Korruption in großem Stil bewiesen werden kann – bisher ist das noch nicht der Fall.
Diesen bitteren ersten Jahrestag nutze ich für eine kleine Analyse und als Auftakt zu einer Reihe von Hintergrundtexten und Kurzporträts zu den Personen und Geschäften des FIFA-Exekutivkomitees.