Live-Blog Abschlussfeier #Sochi2014
Kann man mal machen.
Kann man mal machen.
Aus den Trümmern in die Trümmer
Eine Medaille
am Schlusstag
Dürr kann noch
für einen Knalleffekt sorgen
Ein Wunder
Gesundheitliches Wunder
Triumph trotz Stockbruch
Hart erarbeitet
Hoffnungsträger
Acht Jahre
nach den folgenschweren Dopingrazzien von Turin
Salt Lake City 2002
Wiederbelebung
des österreichischen Langlaufs
Ausgerechnet Dürr
Super-GAU!
Das darf doch wohl nicht wahr sein!
Leider haben wir
jetzt einen Einzeltäter
der überführt werden konnte
…
Ein Herr der Ringe aus dem Volk!
Ein Bach in der Menge
dem mächtigsten Sportfunktionär
gaaaanz nah
Was hier nach einer ganz lockeren Runde
mit seinen Mitarbeitern aussieht
erfordert Disziplin!
Wir fahren mit Thomas Bach in die Berge
Der Mann hat niieemals Pause!
Die Wälder zeigen ihm ihre Wunden
Thomas Bach zieht weiter
Und er arbeitet!
Der Sport wirkt irgendwie nebensächlich
…
Wir wollten eigentlich feiern!
Die Olympischen Spiele biegen gerade auf die Zielgerade ein
Und das tun sie sehr sehr spektakulär
Wir wollten eigentlich feiern
Mensch, das muss doch nicht sein
So einen Tag wie heute
habe ich in meiner langen Karriere
auch noch nicht erlebt
Ganz ehrlich
Ich hoff weiterhin
Dass es ein Schuss in den Wind ist
Auch die ukrainischen Frauen laufen ja mit dicken dicken Sorgenfalten
Was für ein olympisches Schock-Erlebnis für sie
Evi Sachenbacher-Stehle
Ist also die Person,
nach der heute immer schon gesucht wurde
Warum ist das so
wie es momentan ist?
…
ARD-Delling #Doping #Sochi2014
"ganz ehrlich
ich hoff weiterhin
dass es ein Schuss in den Wind ist"
— Jens Weinreich (@jensweinreich) February 21, 2014
Evi Sachenbacher-Stehle also? Allgemein bekannt seit ihrer so genannten Schutzsperre bei den Olympischen Winterspielen 2006. Der DOSB will sich gleich dazu äußern.
Work in progress – bis Sendeschluss heute.
Es folgt (sehr wahrscheinlich) noch ein Olympic Poem zum Doping.
Alle Fakten bitte in die Kommentare packen.
Und ich habe es Evi ständig gesagt. "Evi, das mit der Knallerei, das ist nichts für dich! Das putscht dich nur zu sehr auf!"
— Der Olympische Geist (@OlympischeGeist) February 21, 2014
Özcan Mutlu hat gerade via Twitter ein „Machtwort“ des IOC-Präsidenten Thomas Bach gefordert und dazu eine Agenturmeldung in der FAZ verlinkt, die so überschrieben ist: „IOC untersagt auch Ukraine Trauerflor“
Das #IOC lebt in einer undemokratischen Scheinwelt. Machtwort von Präsident Bach erforderlich. #Sotschi #Ukraine http://t.co/XFAECUGfR2
— Özcan Mutlu (@OezcanMutlu) February 19, 2014
Über die philosophische Tiefe und die politische Schärfe dieser knallharten Forderung nach einem „Machtwort“ ließe sich gewiss trefflich debattieren. Ich wollte es aber kurz machen und habe mir erlaubt, Mutlu via Twitter darauf hinzuweisen, dass der deutsche IOC-Präsident von der FDP doch längst sein „Machtwort“ gesprochen und den ukrainischen Sportlern (wie zuvor denen aus anderen Nationen) das Tragen von Trauerflor untersagt hat (was ein IOC-Sprecher mit 24 Stunden Verspätung bestreitet).
Wenn Schotten schott liegen
Es ist wieder Steinzeit
Teekesselspielen
Vielleicht gelingt es ihm anzudocken
Haben sie gesehen,
wie er den Besen nach oben renkt?
Er hält den Besen als optisches Ziel
Jetzt muss gewischt werden,
um ihn auf Länge zu bekommen
Es kommt jetzt viel auf den nächsten Stein an
Sie sind sich der Bedeutung dieses Steins vollauf bewusst
Wollen hier keinen strategischen Fehler begehen
Da tut vielleicht mal Beratung gut
Diese vielen Steine hier machen mich etwas nervös
Wie halten die diese Spannung nur aus?
Ja
Er trifft
Schachspielen auf dem Eis
Diese glatt polierten teuren Granitsteine!
Und drei rote Steine sind näher als der nächste gelbe!
Akkuratesse!
Genial
Hohe Curling-Kunst
Nennt man das
…
Sotschi
Der Schlafanzug,
der hier vor wenigen Jahren noch die Strandpromenade dominierte,
ist aus der Mode gekommen
die puritanische Heilbäderstille der Stalinzeit
hat der Donnerhall heißer Rhythmen aus dem Repertoire …
… des westlichen Klassenfeindes zerrissen
das Nizza der kaukasischen Riviera
das wahre Paradies der Werktätigen
Amüsier-Oasen
…
Montag, 10. Februar: Mit dieser irren Zuspitzung hätte ich nicht mal gerechnet:
#IOC verbietet Trauerflor: http://t.co/15PnUQCQa1 macht sogar mich sprachlos. Trauerflor politische Geste? http://t.co/3xQSzpisCa #Sochi2014
— Jens Weinreich (@jensweinreich) February 10, 2014
Mein Beitrag vom 8. Februar:
Sind Olympiasportler nur Sportler, sondern auch Menschen und damit politische Wesen? Sollen/dürfen sich Sportler zu Themen der Zeit äußern, wozu auch Fragen der Menschenrechte gehören, oder sollen/dürfen sie sich darauf konzentrieren, wofür sie ausgebildet und bezahlt werden und wovon sie träumen: von erfolgreichen Auftritten in olympischen Arenen beispielsweise. Etwa in Sotschi.
Das sind natürlich keine jungfräulichen Themen und Fragen, sondern Dauerbrenner. Derlei Fragen werden diskutiert, seit es Olympische Spiele gibt.
Ich habe heute eine BBC-Radiodokumentation gehört, in der Nick Symmonds aus den USA unprätentiös schilderte, warum er bei der Leichtathletik-WM 2013 in Moskau, auf dem ersten Höhepunkt der weltweiten Diskussionen um Homophobie und das russische Anti-Homosexuellengesetz, seine Silbermedaille demonstrativ seinen schwulen und lesbischen Freunden gewidmet und klare Worte zur Rechtslage in Russland gefunden hat.
Lust auf einen live-Blog zur #Sochi2014-Eröffnungsfeier? Wenn etwa 2014 Leute liken, retweeten etc, machen wir das http://t.co/4dNHfwSNYO — Jens Weinreich (@jensweinreich) February 7, 2014
Live-Blogs zu Olympia-Eröffnungsfeiern sind in diesem Theater eine schöne Tradition. Leider muss der Kollege G. heute im Stadion ohne mich auskommen …
… aber wenn sich bis 17.14 Uhr MEZ über die üblichen Kanäle so ungefähr 2014 Befürworter finden – kühnes Ziel, es ist schließlich Olympia – dann können wir den Einmarsch der Nationen mit Russlands Wladimir und IOC-Thomas hier gemeinsam genießen.
2014 Leute bis 20.14 Uhr Sotschi-Zeit werden sich doch wohl finden.
Sonst – in Peking, Vancouver, London – waren viel mehr Eröffnungszeremonie-Fanatiker anwesend.
Also, her mit den Kommentaren, Likes und Tweets – dann wird das auch ein wunderbarer Fernseh-Abend.
Würde mich freuen.
Bis gleich.
Ein kleiner Nachtrag zur IOC-Session wurde gerade auf Spiegel Online veröffentlicht. Ich bin immer noch erstaunt, wie schnell mir unser Lieblingsscheich meine Kamera entwendete:
Bevor hier die üblichen Kommentare aufschlagen: Nö, ich will mich mit der Geschichte nicht zum Opfer aufschwingen. Nö. ich setze nicht einmal einen Link zu meinem Bookshop. Ja, ich bin schon ein großer Junge und kann mich, so gut es geht, selbst verteidigen (zumindest verbal, körperlich war ich jedem einzelnen der fünf Bodyguards, oder was auch immer das für Typen waren, klar unterlegen). Ich will schlicht und einfach nur erzählen, was passiert ist, wenige Stunden nachdem der Scheich-Al-Sabah-Zögling Thomas Bach zum IOC-Präsidenten gekürt worden ist. Weil ich finde, dass das dazugehört. Und weil ich deshalb in Buenos Aires war.
BUENOS AIRES. Ich bin ja ein Freund solcher Dokumente, die gehören einfach dazu und haben hier Tradition (Rio de Janeiro, Pyeongchang). Bevor es in diesem Theater weiter geht, zum Beispiel mit der Entscheidung über die Sportarten für 2020, hier also, was ich gestern Nacht nicht mehr geschafft habe, die Wahlprotokolle:
[caption id="attachment_17972" align="aligncenter" width="600"] Wahl der Olympiastadt 2020, 2. Runde — Finale[/caption]Für Spiegel Online hatte ich gestern Nacht, erwärmt, erheitert und inspiriert vom Umsonst-Rotwein im Pressezentrum, den Versuch einer ersten Analyse gedichtet.