Stealing money is simply wrong. The corruption is stealing the future of the sport and the dignity of Kenya as a country, and most important it is stealing the future from the Kenyan youth and their opportunity to get themselves out of powerty. Stealing their dreams is the worst crime of all, so the fight against corruption must be upheld.
Bob Munro
Bob Munro gehört zu den beeindruckendsten Persönlichkeiten, die ich als Journalist kennengelernt habe. Ich weiß, das klingt pathetisch. Der Kanadier, lange Zeit in Diensten der Vereinten Nationen, lebt mit seiner schwedischen Frau seit vielen Jahren in Nairobi, hat kenianische Kinder adoptiert und in den Slums ein beeindruckendes Projekt aufgebaut: die Mathare Youth Sports Association, vielfach ausgezeichnet und von den Vereinten Nationen gern als leuchtendes Beispiel für die Kraft des Sports gepriesen, den Menschen Hoffnung zu geben. (Einfach mal nach Mathare oder Mathare United googeln, welches Qualitätsmedium hat noch nicht darüber berichtet?) Wer sich ein Bild machen möchte von Bob Munros Arbeit, sollte unbedingt diesen Vortrag lesen:
- SPORT FOR PEACE AND RECONCILIATION: Young Peacemakers in the Kakuma Refugee Camp and Mathare Slums in Kenya
Von Bob Munro habe ich viel über die praktische Korruptionsbekämpfung erfahren dürfen, auf Play-the-Game–Konferenzen und im ständigen Austausch. Er hat versucht, korrupte kenianische Fußballfunktionären zu stoppen und war teilweise sogar erfolgreich. Seine Erfahrungen hat er 2006 auch in unserem gemeinsamen Buch „Korruption im Sport“ dargelegt. Erstaunlicher Weise erhielt Bob zeitweise sogar Unterstützung von der FIFA. Aber nur zeitweise in Gestalt des damaligen Direktors für Außenpolitik, Jérôme Champagne, der inzwischen von Joseph Blatter gefeuert wurde.
Ende 2006 wurde es richtig gefährlich für Bob in Kenia. Er sollte ausgewiesen werden, seine Familie wurde bedroht, er musste um sein Leben fürchten. Sportminister Kamanda wollte ihn deportieren lassen (ja, sie benutzen dieses Wort, das im Deutschen eine schreckliche Bedeutung hat). Bob Munro überstand glücklicherweise diese schwierige Phase.
Nun wird es erneut kompliziert. Wieder wird der Whistleblower und Korruptionsbekämpfer angegriffen. Die alte Garde will ihn unbedingt zur Strecke bringen. Auf der Webseite des kenianischen Verbandes wird er als Ganove bezeichnet. Verbandschef Mohamed Hatimy verbreitet Lügen über ihn und hat Journalisten instruiert, Machwerke zu verbreiten. Munro, wieder schwer in Trouble, versucht die Situation zu analysieren – gerade schrieb er eine Email an einige Freunde wie Andrew Jennings oder Declan Hill:
Thanks for your sympathetic and supportive messages.
I had to respond to the initial public attacks but, as Hatimy found to his dismay, it wasn’t a good idea to make such a shabby attack on me in the media. My friends in or near government are also discretely monitoring the situation for any signs that they might re-launch another deportation effort.
So, as the main facts are now on the public record, I am reverting back to some of the counter-intuitive lessons I learned during a decade of fighting for corruption-free football here.
As you are all so experienced in exposing and fighting corruption, I thought they might amuse you.
Some of those counter-intuitive lessons include:
- You are far more likely to be attacked for doing the right things than for doing the wrong things.
- You should regard such attacks as confirmation that you actually are doing the right things.
- You should treat such attacks as a compliment as they ignore incompetent or ineffective people.
- You should not try to discredit them as they are quite capable of doing that all by themselves.
- You should resist replying and making a 1-day story into a 3-day story as they crave publicity.
- You should judge success by the few enemies as well the many friends you make.
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