Okay, die Überschrift für diese kurze Meldung aus Johannesburg klingt dramatischer als sie ist. Vereinzelt sind hier ja schon Fragen aufgekommen, wo ich verblieben bin. Großmäulig hatte ich versprochen, täglich aus Südafrika zu bloggen. Nun ja, ich bin nicht mehr der Jüngste. Nach einem Nachtflug und einer rasanten Schreibschicht, um meine Vorträge auf einen einigermaßen akzeptablen Stand zu bringen, gingen doch etwas die Lichter aus. Gestern also mein Eintages-Seminar im Protea Hotel Parktonian All Suite (Top-Hotel, aber die Aussicht ist in dieser Stadt nicht so berauschend) in Johannesburg, das ich „Welcome to the FIFA Kingdom“ genannt habe, unter anderem deshalb.
Dummerweise begab es sich, dass der noch-500-Tage-Tag bis zur WM 2010 nun doch auf Montag festgelegt worden war. Das hatte unwesentliche Auswirkungen auf mein Seminar, für das sich eigentlich 25 Journalisten angemeldet hatten, aber nur 13 erschienen. Einige wurden kurzfristig zur parallel laufenden Pressekonferenz des Organisationskomitees (Google News) abkommandiert, zu der auch Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke eingeflogen war. Dumm aber auch. Ich glaube, ich muss mich beim Sepp beschweren, der sich aus aktuellem Anlass auch geäußert hat, gestern aber anderes zu tun hatte als nach Joburg zu jetten – er traf sich mit Jacques Rogge und einigen anderen ganz wichtigen Funktionären in Lausanne mit EU-Kommissar Jan Figel.
Jedenfalls, gleich nachher geht es weiter nach Durban. Morgen dort das nächste Eintagesseminar. Als Lesebefehl mal schnell noch etwas Afrikanisches:
- Ein Interview von Boris Herrmann in der Berliner Zeitung mit dem Nachtclubbesitzer Jay Jay Okocha aus Lagos: „Heute bestimme ich die Regeln selbst“. Es gab übrigens im Magazin der BLZ vor knapp zwei Wochen eine großartige Geschichte von Boris Herrmann über seinen vierwöchigen Aufenthalt in Lagos: „Diesseits von Afrika“. ich war nur nicht in der Lage, den Text online zu finden (Lesebefehl!), vielleicht kann jemand helfen?
Und wenn ich schon einmal dabei bin, kurzer Themenwechsel und noch diese Hinweise:
- Ein Blogbeitrag von Doug Logan, CEO des amerikanischen Leichtathletikverbandes USATF (interessant auch die bisherigen Kommentare): „Braiding the noose“
- Die Entwicklungen im Pharaonenskandal, aufgezeichnet von Erik Eggers, hat miraculi gestern schon dankenswerter Weise verlinkt, hier nochmal offiziell, Tagesspiegel: „Schmutziger Handball“
Den Reisebericht „Diesseits von Afrika“ findet man hier: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/kultur/magazin/118591/index.php
Sehr interessant.
Danke. Hab ich glatt übersehen. Liegt vielleicht daran, dass der Autorenname nicht aufgeführt ist und es nur heißt „unser Autor“. Aber wenigstens kann man ihn auf dem Foto und damit auch sehen, wie Boris vergeblich der Pille hinterher hechelt.
Hier mal ein herzliches Dankeschön für
die Leseempfehlungden Lesebefehl „Diesseits von Afrika“.Wollte ich eigentlich nur loswerden. Abgesehen davon natürlich viel Spaß, gutes Arbeiten und sichere Rückkehr in/aus Südafrika!
Auch von mir ein Dank für den Hinweis, großartige Texte. Alles Gute in Südafrika!
Herr Weinreich, könnten sie mir bitte eine Palette Grapetizer aus Südafrika mitbringen?
Und ne Ladung Billtong wäre auch nett.
Danke! ;-)
@ ckwon: Ich bin leider fürchterlich unzuverlässig, wenn ich etwas verspreche, wie im Blog einige Stammgäste schon bemerkt haben. Mit den Grapetizern wird das nichts. Aber Biltong, das will ich selbst mal probieren. Frag mich in einer Woche nochmal.
Also zu Biltong würde ich auch nicht nein sagen. Ich bitte auch nur um ein kleines, abgepacktes Stück, wenn es Elefant ist. (Ja ja, ist fies, aber das müsste es denn schon sein. :> )
Pingback: Südafrika 2010: “The kingdom of Fifa” : jens weinreich