Die Internetfrage oder: „falsche Voraussetzungen“
Oops, Dieter Hennig von der Redaktionsleitung des Sportinformationsdienstes (sid) zeigt Größe. Der sid zieht in einer „Richtigstellung“ soeben seine gestrigen…
Oops, Dieter Hennig von der Redaktionsleitung des Sportinformationsdienstes (sid) zeigt Größe. Der sid zieht in einer „Richtigstellung“ soeben seine gestrigen…
Play the Game: „The secret Olympic Congress in Copenhagen„ Die Fortsetzung der Geschichte, die mich heute arbeitsmäßig etwas eingeschränkt hat.…
10.01: Es ist dann doch wieder vier geworden gestern Nacht. Das typische Problem, und es wird noch schlimmer: Wenn man bis Mitternacht schreibt und macht, hat der Körper Probleme, sich gewissermaßen downzuloaden. Zu viel Adrenalin, zu aufgekratzt. Beobachte ich nun schon seit vielen Jahren bei solchen Anlässen, ob Leichtathletik, Fußball-WM oder Olympia. Man hackt bis zum Anschlag, bis Deadline, ellenlange Texte in seinen Laptop, kämpft und schwitzt und verzweifelt und versagt und fabriziert manchmal sogar was Ordentliches, für mich ist das auch eine Art Hochleistungssport – und dann dauert es halt einige Stunden, bis der Motor wieder kalt geworden ist. Aber es macht Spaß, ich habe mir sagen lassen, das könne nicht jeder von seinem Job behaupten.
11.32: Wieder im Pressezentrum, im MPC. Noch ziemlich leer, aber in Kürze wird es überfüllt sein. Die meisten Journalisten reisen erst kurz vorher an. Was die Chinesen organsiert haben, ist sehr clever, ich weiß nicht, wer ihnen den Tipp gegeben hat, aber es wird die Journalisten durchaus bezirzen: Denn die Wartezeiten an Sicherheitscheck sind bislang sehr kurz. Das liegt nicht nur daran, dass noch viele Akkreditierte fehlen. Normalerweise läuft das so: Die Reporter werden von Bussen zum MPC (oder zum IBC, dem International Broadcasting Centre) gekarrt, dann stehen dort eben mitunter Hunderte Menschen Schlange vor der Security. Hier läuft das so: Der Check wird gleich im Hotel gemacht. Wer an einem der offiziellen Medienhotels, dazu gehört mein Poly Plaza, in den Bus will, der wird gleich dort überprüft. Bei 200 Medienvertretern im Poly Plaza und Bussen, die alle halbe Stunde fahren, lässt sich ausrechnen, dass das nicht sehr lange dauern kann. Am MPC springt man raus und kann sofort an den Schreibtisch. Sehr gut. Denn ist ist ja so: Journalisten sind total gelassen und absolut uneitel, sie murren nie über ihre Arbeitsbedingungen und wollen überhaupt nicht zuvorkommend behandelt werden – das wissen auch die Chinesen, die zwar das Internet zensieren, sonst aber darauf achten, dass sie diese komischen langnasigen Reporter nicht sehr vergraulen. Der Herr Li vom Poly Plaza, der für Sicherheit und solche Dinge zuständig ist, dieser Herr Li also, kennt die meisten Reporter beim Namen. Wahrscheinlich kennt er auch meine Biografie. Einem belgischen Kollegen jedenfalls hat er Li schon einen Kommentar ins Blog geschrieben. Er liest mit. Besser so, als heimlich auf der Festplatte. Aber auch das soll vorkommen.
11.56: So, und jetzt schnell noch einige Leseempfehlungen, die ich teilweise schon gestern loswerden wollte:
15.52: Mein Handy hat eine Stadtrundfahrt gemacht. Es ist aber wohlbehalten zu mir zurück gekommen, ganz allein im Taxi. Wie es dazu kam, und wie drei deutsche Journalisten einigermaßen hilflos versuchten, eine chinesische Sim-Karte zu kaufen, erzähle ich später.
01.56: Nachtrag zur Handy-Geschichte: Deutscher allein in großer Stadt, sage ich nur. Man stelle sich einfach den dümmsten Gast in China vor, wie er mit Armen und Beinen versucht, sich mit einer Taxifahrerin, die sicher sehr gut Chinesisch aber kein Wort sonst spricht, zu unterhalten. Das muss scheitern. Aber sie hat wenigstens gelacht. Sie fand die drei Langnasen komisch, denn hinter uns saßen ja noch zwei Weitgereiste aus Süddeutschland, die zusammen ziemlich viele Sprachen sprechen – aber auch kein Wort Mandarin. Und irgendwann, wenn der dümmste Gast ein Foto geschossen und bezahlt hat, bleibt eben der HTC Touch Cruise auf dem Beifahrersitz liegen.
Doch der Reihe nach, denn Schuld ist: die chinesische Planwirtschaft, natürlich.